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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 87

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Cimbern und Teutonen. 87 Unterhandlungen, den sehr in die Enge getriebenen Bocchus zu der Treulosigkeit m bewegen, daß er seinen eigenen Schwiegersohn, ^ugurtha, ihm aus-106. lieferte Jugurtha wurde im Triumph ausgeführt und starb im Gefängmß den Hungertod. Das Königreich Numidien wurde einem noch übrig gebliebenen Mitglieds der königlichen Familie überlasten. §- 67. C. Marius gegen Cimbern und Teutonen, Aquä Sexüä und Vercellä. 102. Schon vor dem jugurthinischen Kriege entstand in Deutschland eine große Völkerbewegung von Norden nach Süden, bei welcher hauptsächlich die Cimbern und Teutonen genannt werden. Die Cimbern wohnten srüher auf der Halb^ insel Jütland, die Teutonen an der Ostseeküste. Beide Völker wollten m südlicheren Gegenden Wohnplätze aufsuchen. Die Cimbern zogen zuerst in die Gegenden des schwarzen Meeres, von da gegen Westen der Donau entlang, und als sie von den Bojern (im heutigen Böhmen) zurückgeschlagen wurden, wandten sie sich südwestlich und drangen in Noricum (Östreich, Steiermark und Kärnten) ein. Dort schlugen sie bei Noreja den Konsul Papirius Carbo. Darauf 113. zogen sie durch Helvetien, wo zwei helvetische Stämme, die Tiguriner und Toygener, und die Ambronen, deren Abstammung und frühere Wohnsitze man nicht kennt, sich an sie anschloßen und auch die Teutonen sich mit ihnen vereinigten, und breiteten sich in den Rhonegegenden aus. Die Römer schickten ihnen neue Heere entgegen. Aber der Konsul Silanus wurde von ihnen 109. geschlagen, ebenso der Konsul Cassius Longinus von den Helvetiern am 107. Genfer See, und die Konsuln Cäpio und Manlius erlitten bei Arausio 105. (Orange) an der Rhone eine so furchtbare Niederlage, daß man in Rom in die größte Besorgniß kam und nur in Marius Rettung sah. Dieser erhielt, während er noch in Numidien stand, das Konsulat, das ihm vier Jahre nach-104-101. einander erneuert wurde, und hatte Zeit, sein Heer zu rüsten, zu ermuthigen und an Kriegszucht zu gewöhnen, während die Cimbern, wahrscheinlich in Begleitung der Tiguriner und Ambronen, nach Spanien zogen. Von da zurückgetrieben, wandten sie sich nach dem belgischen Gallien und vereinigten sich dort wieder mit den Teutonen. Darauf beschloßen sie, in zwei Abtheilungen nach Italien zu ziehen, die Cimbern und Tiguriner durch die Tiroler Alpenpässe, die Teutonen und Ambronen von der Rhone her. Marius, welcher sein Lager in der Nähe der Rhonemündung hatte, schlug bei Aquä Sextiäl02. (Aix) zuerst die Ambronen, und ein paar Tage darauf die Teutonen und nahm ihren König Teutobod gefangen. Mehr als 100,000 wurden erschlagen oder gefangen. Marius, zum fünftenmal Konsul, eilte seinem Kollegen Lutatius Catulus zu Hilfe, der vor den anstürmenden Cimbern ganz Oberitalien geräumt und sich über den Po zurückgezogen hatte. Die helvetischen Stämme waren im Gebirge zurückgeblieben und hatten sich von da wieder in ihre Heimat zerstreut. Catulus, bei welchem Sulla als Legat war, und Marius schlugen und vernichteten die Cimbern bei Vercellä (Vercelli). 100,000 Cim-101. bern sollen getödtet oder gefangen worden sein. Ein eigenthümlicher Kampf entspann sich noch zuletzt an der Wagenburg. Hier standen die deutschen Frauen, tödteten ihre fliehenden Männer, welche auf der Wagenburg Schutz suchten, tödteten ihre Kinder und sich selbst. Marius wurde als der dritte Gründer der Stadt Rom gefeiert.

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 124

1873 - Heilbronn : Scheurlen
124 Chlodwig und die Franken. nicht gleich einen Angriff, sondern wandte sich vorher gegen die Alemannen. Diese wohnten damals von der Lahn bis zur Schweiz an beiden Rheinufern und in Schwaben bis zum Lech, und da sie den in Köln residirenden Sieg-496. bert, den Fürsten der ripuarischen Franken bekriegten, so eilte Chlodwig diesem zu Hilfe, besiegte die Alemannen, schlug den größten Theil ihres Landes zum Frankenreich und vertheilte die Gegenden zwischen Rems und Main unter seine fränkischen Krieger. Da er in jener Schlacht das Gelübde gethan hatte, wenn ihm der Gott der Christen helfe, ein Christ zu werden, so ließ er sich bald nach seinem Siege mit 3000 Franken zu Rheims von dem Bischof Remigius taufen und nahm den katholischen Glauben an (nach dem Bekenntnisse des Athanasius), wozu sich seine Gemahlin Klotilde schon längst bekannte, während alle übrigen abendländischen Fürsten, auch die burgundischen, den arianischen Glauben hatten. Übrigens hatte Chlodwigs Übertritt zum Christenthum auf seine Gesinnung und Handlungsweise nicht den geringsten Einfluß, wohl aber sehr bedeutenden auf die Bekehrung der Franken. Darauf 501. zog er gegen den burgundischen König Gundobald, schlug ihn bei Dijon und machte ihn zinsbar, doch nur auf kurze Zeit; denn Gundobald erhob sich bald wieder, schlug und töbtete seinen verräterischen Bruder Godegisel und machte sich zum alleinigen und selbständigen Herrn des burgundischen Reiches. Nachdem auch die Briten in der Bretagne sich dem Chlodwig unterworfen hatten, wandte er sich gegen die Westg othen unter A larich Ii., dem Schwiegersohn des Ostgothenkönigs Theoderich. Mit Hilfe der Burgunder und der 507. ripuarischen Franken schlug er die Westgothen bei Vougls unweit Poitiers und nahm ihnen alles Land von der Loire bis zu den Pyretiäen. Damit er nicht vollends alles nehme, erhob sich Theoderich gegen ihn, und dessen Feldherr Jbbas schlug die Franken und Burgunder, so daß den Westgothen wenigstens die Landschaft Languedoc mit der Hauptstadt Narbonne blieb, während ihre bisherige Hauptstadt Toulouse Chlodwig zufiel, und das Land zwischen der Rhone und den Cottischen Alpen zum Ostgothenreiche geschlagen wurde. Nach diesen Eroberungen wünschte Chlodwig, auch die Franken am Niederrhein unter seine Gewalt zu bringen, ließ mehrere fränkische Fürsten ermorden, töbtete zwei mit eigener Hand und fragte die ripuarischen Franken in einer Versammlung, ob sie sich seinem großen Reiche anschließen wollten. Diese setzten ihn nach beutscher Sitte auf einen Schilb und hoben ihn als ihren König in die Höhe. So würde Chlodwig durch seine Eroberungen und Grausamkeiten Herr von fast ganz Gallien und einem Theile Deutschlanbs und machte aus Gallien ein Frankenreich ober Frankreich. Er starb balb barauf 511. in seinem 45. Lebensjahre. Seiner Anorbnung zufolge würde nun, nach der unklugen Sitte jener Zeit, das Reich unter seine 4 Söhne vertheilt, so beiß der älteste von ihnen den ostfränkischen Theil ober Australien mit der Hanptstabt Metz, die brei jüngeren den westlichen Theil ober Neustrien bekamen mit den Hauptstädten Paris, Orleans und Soissons. Die Söhne führten des Vaters Plan aus,' bezwangen nach einem langjährigen Kriege die Burgunber im-523-534.ter Gunbomar und vereinigten Burgunb mit dem fränkischen Reiche, ließen aber den Burgunbern, wie allen Unterworfenen, ihre eigenen Gesetze und 530.Einrichtungen. Auch eroberten sie das Land der Thüringer, welche unter ihrem König Hermannfried standen, mit Hilfe der Sachsen, schlugen den südlichen Theil Thüringens bis zur Unstrut zum Frankenreiche und überließen den nördlichen den Sachsen. Die Provence wurde von den Nachfolgern

5. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 130

1873 - Heilbronn : Scheurlen
^gq Eroberungen der Muhamedaner. Prpm von Landen. des Adels und der Geistlichkeit vom Throne gestoßen und sich selbst zum König gemacht. Da riefen die Söhne des Witiza nebst dem von Roderich beleidigten Grafen Julian die Araber zu Hilfe. Julian übergab diesen die in Afrika gelegene spanische Stadt Ceuta, welche er zwei Jahre lang gegen den arabischen Feldherrn Tarik, der unter Musa, dem arabischen Statthalter m 711. Afrika, stand, glücklich vertheidigt hatte. Tarik landete am Vorgebirge Calpe und schlug auf einem Berge, der von ihm den Namen Gebel al Tarik oder Gibraltar, d. H. der Berg des Tarik, erhielt, sein Lager auf. Er schlug die Westgothen in der Schlacht bei Xerez de la Frontera. Roderich selbst fiel; Musa vollendete die Eroberung von fast ganz Spanien. Toledo,_ die Hauptstadt der Westgothen, wurde genommen, und nur in dem nordwestlichen Theile in dem gebirgigen Galicien und Asturien, konnten sich die tapfersten Westgothen halten. Die Araber machten Cordova zur Hauptstadt, behandelten die Unterworfenen milde, ließen ihnen ihre Religion und ihre Gebräuche, beförderten Ackerbau, Gewerbe und Handel, Künste und Wissenschaften und brachten Spanien zu hoher Blüte. Aber von Galicien und Asturien aus drangen die Westgothen allmählich wieder gegen Süden vor, gründeten die Königreiche Kastilien, Aragonien und Portugal und vertrieben zuletzt die Araber oder Mauren gänzlich aus Spanien (1492). §. 106. 622. Pipin von Landen, Hausmeicr. Pipin von Hcristal. Unter den Merowingern beherrschte Dagobert I. eine Zeit lang das 622 ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung ganz seinem Maiordomus 638^Pipin vonlanden. Nach ihm wurde das Reich wieder m die bret Theile: Australien, Neustrien, Burgund getheilt. Als spater Theoderich, König von Neustrien und Burgund, auch die Herrschaft von Austrasten übernehmen sollte, wühlten die Austrasier, denen das romanische Wesen der Neu strier nicht 678.gefiel, zwei Anführer, darunter Pipin von Herist at, einen Enkel Pipms 687. von Landen. Dieser schlug die Neustrier bei Testri an der Somme nahm Theoderich in Paris gefangen und schloß mit ihm ^en Vergleich, wonach Theoderich König, Pipin aber Hausmeier von allen drei Reichen sein sollte Pipin nannte sich seitdem Herzog und Fürst der Franken, machte die Majordomuswürde in seiner Familie erblich und genoß bei allen frank schm Großen ein solches Ansehen, daß sie nicht des Königs sondern Piplnv Vasallen zu sein schienen. 'Um sie noch fester an ych zu knüpfen, führte er die Marz selder ein d. h. er berief sie auf den ersten März ;edes Jahren zu sich, um die Unternehmungen des nächsten Sommers zu besprechen. Dies ^war eine Art Reichsversammlnng, und der Einfluß der Vasallen wurde dadurch vergrößert. Auch hatte Pipin Kämpfe mit den Alemannen, Thüringern und Baiern welche sich der Oberhoheit der Franken zu entziehen suchten und mit 714. den Friesen, konnte aber letztere nicht bemeistern. Er starb nach 27jahuger kraftvoller Regierung. §. 107. 732. Schlacht Bet Tours und Poitiers. Karl Martcll. Sein Sohn Karl, mit dem Beinamen Martell d. L der Hammer, wurde eine Zeit lang von seiner Stiefmutter in Köln gefangen gehalten, ent-

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 138

1873 - Heilbronn : Scheurlen
j38 Normannen. Arnulf. Magyaren. dens, Norwegens und Dänemarks, machten damals nach allen Küsten Westeuropas Plünderungszüge, zerstörten Hamburg, drangen bis Köln und Trier vor, segelten auf der Seine bis Paris und spotteten der ohnmächtigen Könige von Deutschland und Frankreich. Zweimal zog Kaiser Karl der Dicke gegen sie, und zweimal erkaufte er von ihnen den Frieden um Geld und ein Stück Land. Dies raubte ihm vollends alle Achtung, und auf dem Reichstage zu Tribur (auf dem rechten Rheinufer oberhalb Mainz) wurde er von den deutschen 887.Großen des Thrones entsetzt und starb im folgenden Jahre. §. 111. 888. Arnulf. Magyarcn. Burgund. -899.M Die Deutschen wählten in Tribur den tapferen Herzog Arnulf von Kärnten, einen Sohn Karlmanns und Brudersohn Karls des Dicken, zum König, während in Frankreich Graf Odo von Paris und nach dessen Tode der obengenannte Karl der Einfältige gewählt wurde. Arnulf schlug 891.die gefürchteten Normannen bei Löwen an der Dyle und tilgte durch diesen glänzenden Sieg die Schmach seines Oheims. Dann zog er gegen den slavischen Fürsten Zwentibold von Mähren, der von ihm Böhmen als Lehen erhalten hatte, das nordwestliche Ungarn in Besitz nahm und ein großes unabhängiges Reich zu gründen suchte. Dessen Nachbarn in Ungarn waren die Magyaren, ein finnischer Volksstamm, der vom Uralgebirge in die Gegenden zwischen Don und Wolga gezogen war, von da aus immer weiter westlich 889. gegen die Donau vorrückte und endlich einen Theil Ungarns besetzte. Sie waren als gute Reiter und Pfeilschützen bekannt und hatten als eroberndes Volk ein großes Interesse daran, das benachbarte mährische Reich nicht zu sehr anwachsen zu lassen. Um seinen widerspenstigen Vasallen desto leichter demüthigen zu können, verband sich Arnulf mit den Magyaren und bewog sie, den Mährenkönig von Osten anzugreifen, während er von Westen her eindringe. Zwentibold wurde besiegt und mußte sich unterwerfen, und sein Reich zerfiel 892. bald darauf. Aber die Freundschaft der Magyaren, welche vorerst alles Land vom Flusse Gran bis zur Morawa einnahmen, war nicht von langer Dauer: sie wurden bald Deutschlands Hunnen. Auch nach Italien machte Arnulf 894. zwei Feldzüge; dort stritt Herzog Guido von Spoleto mit Markgraf Be- 896.rengar von Friaul um die Königskrone. Berengar war zum König von 888. Italien gekrönt worden und hatte Arnulfs Oberherrschaft anerkannt. Da er von Guido hart bedrängt wurde, so kam ihm Arnulf zu Hilfe, verjagte das Heer des Herzogs von Spoleto, ließ sich vom Papst zum Kaiser krönen und von den Römern Treue schwören. Er starb gleich nach seiner Rückkehr aus 899. Italien. Um jene Zeit sagten sich die ehemaligen burgundischen Länder von dem französischen Reiche ganz los. Herzog Boso von Pavia, ein Schwager 879.Karls des Kahlen, gründete das Königreich Provence oder das cisjuranische Burgund, welches die Provence, Dauphins, einen Theil von Languedoc, von Sayoyen und Burgund, der Franche-Comts, das Gebiet von Lyon und die Gegend von Lausanne umfaßte. Später gründete Rudolf, ein Urenkel 887.Ludwigs des Frommen, das transuranische Burgund oder Hochbu r-gund als besonderes Königreich, welches den größten Theil der Schweiz, Savoyens und der Franche-Comte in sich begriff. Sein Sohn Rudolf Ii., vereinigte die beiden burgundischen Staaten zu einem einzigen Reiche, welches

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 111

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Die Flavier. Vespafianus. Jerusalem. Titus. Domitian. 111 berufen. — In Judäa hatte die Tyrannei des Landpflegers Gessius Florus65. unter Kaiser Nero eine Empörung der Juden verursacht, in Folge deren in vielen Städten, wo Heiden und Juden zusammenwohnten, viele tausend Juden ermordet wurden. Darauf rückte der syrische Statthalter Cestius Gallus vor Jerusalem, zog aber, nachdem er einen Theil der Stadt erobert hatte, plötzlich wieder ab. Nun schickte Nero seinen tüchtigen Feldherrn Vespasian gegen sie. Dieser rückte in dem von dem jüdischen Geschichtschreiber Josephus vertheidigten Galiläa ein, erstürmte die Stadt Jotapata nach furchtbarer Gegenwehr (wobei auch Josephus gefangen genommen wurde), und unterwarf unter vollständiger Verwüstung und Vernichtung das ganze Land bis auf Jerusalem, dessen Belagerung, nach seiner Erhebung auf den Kaiserthron, sein Sohn Titus leitete. Umsonst forderte dieser die Stadt zur Unterwerfung auf; die verzweifelten 67. Juden wollten trotz der furchtbarsten Hungersnoth nichts von Übergabe wissen; unter Brennen und Morden drangen die Römer in die Stadt, und Jerusalem wurde samt seinem Tempel zerstört. Mehr als eine Million Juden soll in Sept. 70. diesem Kriege umgekommen sein, und gegen 100,000 geriethen in Gefangenschaft. Daher hauptsächlich schreibt sich die Zerstreuung der Juden unter allen Völkern und die Verödung Palästinas, und damit war die Weissagung Christi (Lukas 19, 42—44) erfüllt. Als Vespasian starb, folgte ihm sein Sohn Titus, mit dem er schon seit dem Jahre 70 die Regierungsgeschäfte getheilt hatte, auf dem Throne. 79. Aber während er in dieser Zeit durch Ausschweifungen und sogar Grausamkeit, 79-81. wie man erzählt, die Besorgnisse des Volks erregt hatte, machte er sich als Kaiser so beliebt, daß man ihn die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts nannte (amor et deliciae generis humani). Gegen jedermann war er freundlich, suchte durch Wohlthaten zu gewinnen, und rief, wenn ein Tag ohne irgend einen Akt der Wohlthätigkeit verstrich, aus: „Diesen Tag habe ich verloren!" Nur gegen die Angeber war er streng und bestrafte sie unnachsichtlich. In seine kurze Regierungszeit fielen große Unglücksfälle: eine sehr bedeutende Feuersbrunst und Pest in Rom und der berühmte Ausbruch des Vesuvs, der die Städte Herculaitunt, Pompeji und Stabiä verschüttete und79. dem Naturforscher Plinius, dem Älteren, den seine Wißbegierde dem Schauspiele zu nahe führte, das Leben kostete. Herculanum, auf welchem Portici und Resina stehen, wurde 1721 aufgefunden, Pompeji 1689, Stabiä, auf welchem Kastellatnare steht, 1754. Zur Linderung des durch diese Ereignisse entstandenen Elends gab Titus große Summen aus seinem eigenen Vermögen her. Aber er starb schon nach zweijähriger Regierung im 41. Lebensjahre. Ihm folgte sein ihm sehr unähnlicher Bruder Domitianus. Seine81-96. größte Freude waren Schauspiele und Hinrichtungen. Um auch als Feldherr sich zu zeigen, zog er, auf die Nachricht von einem Einfall der Chatten, an den Rhein, kehrte aber bald wieder zurück, ohne einen Feind gesehen zu haben. Darauf gab er sich den Ehrennamen Germaniens und führte gekaufte Sklaven als gefangene Chatten im Triumph auf. Als der König (ober Decebalus) von Dacien (östliches Ungarn, Siebenbürgen, Molbau, Walachei) in das römische 86. Gebiet einfiel, zog er gegen ihn, blieb aber selbst unthätig in Mosten (Bulgarien und Serbien) stehen, während seine Legaten von den Datiern, Markomannen und Quakn geschlagen wurden, erkaufte sogar vom Decebalus den Frieden um einen jährlichen Tribut, hielt trotzdem einen Triumph und nannte sich Dacicus. Unter ihm fand die zweite Christenverfolgung statt.

8. Das Mittelalter - S. 39

1885 - Heilbronn : Henninger
7. Kapitel. Karl der Große. 39 Stuhl verbunden war, so trat er in diesem Betracht eigentlich in die Bahnen Aistulfs, und der Papst galt einfach als einer der Bischöfe des Königs. c. Während des Paderborner Reichstags im Jahr 777 erschienen Boten von Suleiman Ibn al Arabi, dem Statthalter von Saragossa in Spanien, welcher als Anhänger der Abbasiden Karls Hilfe gegen den ommajadischen Kalifen Abderrahman anrief (S. 28). Karl benutzte diesen Anlafs, um durch einen V orstofs über die Pyrenäen die Südgrenzen seines Reichs zu sichern, und eroberte 778 Pampelöna und Saragossa, verlor aber auf dem Rückzug durch die Pyrenäen den Nachtrab seines Heeres durch einen Überfall seitens der Basken-, unter den Erschlagenen war auch der später von der Sage (Rolandslied) hoch verherrlichte Roland, der Markgraf von der Bretagne. Erst seit 801 erzielte aber Karls Sohn Ludwig gröfsere und bleibende Erfolge; er zwang 802 Barcelona zur Übergabe und errichtete zwischen Ebro und Pyrenäen die s p a n i s c h e M a r k. d. Unter Pippin und Karl nahm Herzog Tässilo von Bayern eine so gut wie selbständige Stellung ein; er erweiterte sein Gebiet durch siegreiche Kriege und Missionsarbeit unter den Slawen ebenso nach Südosten wie Karl das seine gegen Osten. Diese selbständige Stellung aber pafste nicht in die Zeit, die einer Einigung aller Germanen zustrebte; Tassilo wurde 787 von Karl mit Heeresmacht unterworfen und 788 auf dem Reichstag zu Ingelheim als Landesverräter zum Tode verurteilt, von Karl aber zum Kloster begnadigt. Das Land Bayern aber verlor seine Autonomie und „wurde Grafen zur Regierung übergeben“. e. Die Unterwerfung Bayerns brachte von selbst die Aufgabe, dieses Land gegen die Avaren zu verteidigen (S. 20), ein den Hunnen verwandtes Reitervolk, das jenseits der Enns sals und zu Zeiten selbst von dem Kaiser in Konstantinopel Tribut erprefst hatte. Karl führte 791 selbst zwei Heere heran, eins aus Sachsen und Friesen, eins aus den ändern Völkern; aber erst 796 erfolgte der entscheidende Schlag, indem Karls Sohn, Pippin der Bucklige, an der Spitze der Langobarden und Bayern den „Hauptring des Khagan“, die ringförmige an der Theifs gelegene Hauptfeste des Volksoberhauptes, erstürmte und große Beute machte; seitdem war die Macht der Avaren gebrochen, „Pannonien fast menschenleer“. f. Derselbe Grund, welcher Karl zum Krieg gegen die Sachsen und Avaren veranlafste, bestimmte ihn auch, die slavischen Stämme 255

9. Das Mittelalter - S. 112

1885 - Heilbronn : Henninger
Anhang. Geschichte der aufserdeutschen Länder Europas im Mittelalter. Zwanzigstes Kapitel. Geschickte Frankreichs. a. Die Geschichte Frankreichs als eines abgesonderten Landes und der Franzosen als einer besonderen Nationalität beginnt erst mit dem Vertrag von Verdun, welcher 843 das Reich Westfranken an Karl den Kahlen übertrug (S. 47). Die iiber-m iegende Masse der Bevölkerung war romanisch ; die ursprünglich keltischen Elemente waren ja schon im 1. Jahrhundert nach Chr. romanisiert worden, und ähnlich erging es später den eingewanderten Goten, Franken und Burgundern; und nur in der Bretagne, gegen welche ja Karl der Gr. eine „bretonische Mark“ errichten mufste, erhielt sich noch lange die keltische Nationalität; aber sie und die Basken oder Iberer in den Pyrenäen waren doch nur eine kleine Minderheit, welche gegen die romanische Mehrheit nicht auf kam. 884-887 ward Frankreich unter Karl dem Dicken nochmals mit den ändern Reichsteilen vereinigt, ohne dafs es aber deswegen gegen die verheerenden Einfälle der Normannen besser geschützt gewesen wäre (S. 48); 911 mufste endlich Karl der Einfältige einen Teil der Nordküste an den normänni-schen Heerführer Rollo abtreten, welcher sich darauf zum Christentum bekehrte und den Namen Robert annahm; seitdem erhielt die betreffende Gegend den Namen Normandie, „und die Priester, welche die Normannen unterrichteten, und die Frauen, welche sie heirateten, machten aus ihnen Christen und beinahe Franken'von der 328

10. Das Mittelalter - S. 23

1885 - Heilbronn : Henninger
4. Kap. Die zweite Hälfte der Völkerwanderung, von 476—568. 23 (Austrasien. mit Metz und Köln) kam an Theoderich; 2) der überwiegend romanische Westen (Neustrien, mit Paris, Orleans und Soissons) an Chlldebert, Chlödomer und Chlotar. Der Tod Theoderichs des Gr. und der Zusammenbruch des ostgotischen Reichs verschaffte den vier Königen, welche übrigens die Idee der Einheit des Reichs nicht fallen liefsen, nicht blofs die Möglichkeit, die Provence an sich zu reifsen, sondern beraubte auch die Thüringer und Burgunder des Schutzes, welchem sie seither ihre Freiheit noch verdankt hatten; 531 wurde Burgund und 532 Thüringen, letzteres mit Hilfe der Sachsen, unterworfen; das Land zwischen Bode und Unstrut nahmen die Sachsen ein, während der Süden Thüringens den Franken zufiel. Um 536 schlofs sich auch der Stamm der Bayern (Baioärii), der zuerst um 520 zwischen Donau, Lech, Alpen und Inn auftritt, ans Frankenreich an, aber unter Beibehaltung seines erblichen Herzogsgeschlechts, der Agilolfinger, während die Alamannen sich Herzöge von den fränkischen Königen setzen lassen mufsten. i. Die Frankenkönige, deren Würde erblich war, übten eine große Macht aus; sie empfingen die Gesandten fremder Völker, schlossen Bündnisse im Namen des Volkes, führten den Heerbann der freien Männer im Kriege an und liefsen durch ihre Grafen (grafjo, ursprünglich wohl = garävo, d. i. Hausgenosse, ähnlich dem lateinischen cömes) die Rechtspflege verwalten, wobei die aus dem Volk hervorgehenden Schöffen oder Rachimburgen das Urteil zu sprechen hatten (nicht aber thaten dies gelehrte Richter); ferner hatten die Grafen die königlichen Einkünfte zu verwalten und das Aufgebot ihrer Grafschaften (comitatus) in den Kriegen anzuführen; vermöge dieser dreifachen Befugnis ist der Graf der Stellvertreter des Königs in jedem Betracht, die eigentliche Seele und der Träger der Verwaltung. Aber neben ihnen erscheinen auch Volks herzöge (duces) an der Spitze einzelner Stämme, so der Alamannen und Bayern. Den Romanen gegenüber ist der König an die Stelle des Imperators getreten; die Franken aber stehen ihm gegenüber wie früher als freie Volksgenossen da; sie bilden die Volksversammlung, die im März, später im Mai, regelmäfsig Zusammentritt, und daher Märzfeld bezw. Maifeld genannt wird; sie dient 1) dem Zweck der Heerschau, 2) berät sie über etwaige neue Gesetze, 3) hat sie die letzte Entscheidung über Krieg und Frieden, und von 239
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