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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

4. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

5. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

6. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 210

1847 - Königsberg : Bon
21v §. 45. Was römisch--rutsche Kaiserreich. Während der Völkerwanderung setzte sieb in dem westlichen Deutschland und östlichen Frankreich das deutsche Volk der Fran- ken unter Chlodwig (Ludwig) fest (Kdrfr. 1. Anh. 11. Ii. S. 259). Die späteren Frankenkönige erweiterten ihr Reich durch glück- liche Eroberungen, und Karl d. Gr. (768 — 814) besaß auch Deutschland bis zur Elbe und Eider, im O. bis zur Raab, Spa- nien bis zum Ebro und den größten Theil Italiens. Daher ward er Weihnachten 800 nicht mit Unrecht in Rom vom Papste als neuer weströmischer Kaiser begrüßt. Nach seiner Zeit kam bald der Verfall. Seine 3 Enkel theilten 843 zu Verdun (spr. Werdöngl das große Reich. Der älteste Lothar, bekam die Kaiserwürde, Italien und den ganzen Strich zwischen Rhein auf der einen, Rhone und Maas auf der andern Seite, nach ihm Lotharingen genannt; der andere, Ludwig, erhielt das eigentliche Deutschland östlich vom Rheine; der dritte, Karl dev Kahle, das eigentliche Frankreich im W. von Maas und Rhone. Die Nachkommen Ludwigs des Deutschen, die karolingi- schen Könige, regierten bis 911; sie hatten das eigentliche Loth- ringen zu ihrem Reiche gebracht. Die größte Plage waren damals die verheerenden Einfälle der Ungarn, der Normannen und der Slaven. Die Herzöge der 5 großen deutschen Stämme der Franken, Sachsen, Baiern, Schwaben, Lothringen wählten 911 den Frankenherzog Konrad I., dann 918 den Sachsenherzog Heinrich I. Mit ihm beginnt die Reihe der sächsischen Kaiser bis 1024. Gleich der erste verscheuchte die Ungarn und die Slaven. Sein großer-Sohn Otto 1. (Kdrfr. Ii. Nr. 98.) verband 962 mit dem deutschen Königthume die römische Kaiser- würde. Unter den fränkischen oder salischen Kaisern 1024 — 1125 (Kdrfr. I Nr. 95.) erhielt das römische Reiche deut- scher Nation seine größte Ausdehnung. Das bedeutende, aus Lothars Erbschaft noch herrührende Königreich Burgund wurde gewonnen und die Westgrenze bis zur Rhone und dem Golf von Lyon erweitert. Die Slaven waren bis über die Oder hinaus unterworfen, die Länder der deutschen Ritter und der Schwert- brüder bis zum finnischen Meerbusen hin (§. 31.) gehörten zum Verbände des Reiches; Ungarn, Dänemark und Polen standen eine kurze Zeit in einem gewisser Abhängigkeitsverhält- nisse. Das neue römische Kaiserthum war also des alten nicht unwürdig. Daß es nicht so blieb, dazu wirkte mancherlei. Das mächtige Kaisergeschlecht der Hohenstaufen 1137 — 1254 zersplitterte seine Kraft in den Kämpfen mit den Päpsten 4md und den italienischen Städtebünden. Um sich in Deutschland

7. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 399

1847 - Königsberg : Bon
399 rief) mit Namen, einen wilden, tapfern Mann. Diesen reizte Rusinus auf, nach Italien zu gehen. Als er in die Gegend von Ra- venna gekommen war, ließ er dem Honorius sagen: „Das Volk der Westgothen ist mit Weibern, Kindern und Heerden hier und bittet um Land. Wenn es dem Kaiser gefällig ist, so bestimme er einen Tag, an welchem Gothen und Römer sich in offener Feldschlacht miteinander messen können/' Honorius antwortete: Hört, liebe Gothen, geht doch lieber nach Gallien und Spanien > Ich erlaube euch, das einzunehmen. Die ehrlichen Gothen ließen sich den Vorschlag gefallen und brachen auch wirklich auf. Schon waren sie bis an den Fuß der Seealpen gekommen und feierten eben fröhlich das Osterfest; da wurden sie plötzlich von den Rö- mern heimtükisch angefallen, die sich auf Honorius Befehl hier zusammengezogen hatten. Zornig wandten sich die Gothen um, griffen zu den Schwertern und schlugen die Römer zurück. Nun war aber an kein Abziehen zu denken. Alarich kehrte sogleich um, ließ Ravenna zur Linken liegen, verwüstete unterwegs Städte, Dörfer und Felder und schlug im Angesichte Roms sein Lager auf. Seit Hannibals Zeiten hatte man vor Roms Thoren keinen Feind gesehen; die ganze Stadt gerieth daher in die höchste Be- stürzung. Man schickte Gesandte mit Friedensvorschlägen in das gothische Lager. Diese dachten durch Schilderung der großen Macht ihres Volkes den rohen Helden recht zu schrecken. Alarich aber lachte überlaut und rief: „Je dichter das Gras, um so leich- ter das Mähen/' Als man ihm die versprochenen 5000 Pfund Gold und 30,000 Pfund Silber nicht geben wollte, drang er während der Nacht mit stürmender Hand in die Stadt und über- ließ sie seinen Gothen zur Plünderung. Die während tausend Jahren durch die Raubsucht der Römer aus der ganzen bekannten Welt zusammengebrachten und aufgehäuften Schätze wurden jetzt die Beute der Gothen. Diese Einnahme Roms fällt in das Jahr 420 n. Chr., 800 Jahre nach der ersten Verheerung durch die Gallier. Daß die Einwohner nicht ermordet und die Stadt nicht abgebrannt wurde, ist nur dem Zustande zuzuschreiben, daß die Gothen Christen waren und also menschlicher dachten. Auch die Kirchen wurden nicht angetastet, so viel Schätze auch aus ih- nen zu haben gewesen wären. Ein recht schöner Zug ist auch uns aufbehalten, welcher zeigt, wie das Christenthum auch wilde Gemüther erweicht und zu edlen Gefühlen stimmt. Ein Gothe fand bei einer Frau goldene und silberne Gefäße. Schon wollte er sie rauben; als er aber erfuhr, sie gehörten nicht ihr, sondern dem Apostel Petrus, und sie hätte sie nur für die Kirche in Ver- wahrung, wagte er nicht, die Heiligthümer anzugreifen, meldete aber Alles dem König Alarich. Dieser befahl, die heiligen Ge- fäße gleich in die Kirche zurückzutragen. Die Römer waren über die Großmuth des Siegers so entzückt und über ~bte Erhaltung der ihnen so theuern Gefäße, daß sie in feierlicher Prozession

8. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 401

1847 - Königsberg : Bon
401 war die Residenz des schrecklichen Attila (Etzel), ihres Königs, den seine Zeitgenossen Godegißel (Gottesgeißel) nennen. Von ihm rühmten die Hunnen, wenn er sein Schwert in die Erde stieße, so zitterten 100 Völker, und Rom und Konstantinopel er- bebten. Seine Wohnung war ein schlechtes, von Pfahlwerk um- gebenes Dorf, in dessen Mitte sich in einem geräumigen Hofe sein hölzernes, mit vielen Galerien umgebenes Haus erhob. Ec war klein von Statur, hatte aber einen großen Kopf. Seine tiefliegenden, funkelnden Augen, die er stolz umherwarf, verkün- digten den gebornen Herrscher. Auch seine breite Brust, seine starke Leibeskraft, seine gerade Haltung und sein stolzer Gang zeichneten ihn vor seinen Stammgenossen aus. Dabei lebte er selbst einfach, trank aus einem hölzernen Becher, aß wenige Ge- richte und sprach nur höchst selten; aber um ihn her mußte Pracht, Frohsinn und lauter Jubel herrschen. Seine Gäste tranken aus goldenen und silbernen Geschirren; sie schwelgten in der Menge von Speisen, und eine rauschende Musik stimmte in den lärmen- den Jubel ein, während er schweigend und streng-ernsthaft da saß. Nicht nur alle hunnischen Stämme gehorchten ihm, sondern auch viele benachbarte Völker, und selbst Gesandte des griechischen Kaisers horchten oft mit schweigendem Gehorsam auf seine Be- fehle. — Mit einem Schwarme von 700,000 wilden Kriegern zog er 451, Alles verwüstend, dem Rheine zu und bahnte sich mit Feuer und Schwert den Weg nach Frankreich. Hier traf er bei Chalons an der, Marne auf die Römer unter Aetius, welche sich mit Theodorich, dem König der Westgothen, der Franken, Burgundern, Alanen und andern Völkern des Abend- landes verbunden hatten. Attila redete vor der Schlacht seine Völker mit kurzen, aber kräftigen Worten an: „Seid Männer! , greifet an, brechet ein, werfet Alles vor euch nieder! Müßt ihr sterben, so werdet ihr auch sterben, wenn ihr fliehet. Seht nur immer auf mich! Ich schreite voran, wer mir nicht folgt, ist des Todes! Auf!" — Wild und gräßlich erhob sich die Völker- schlacht; 160,000 Todte von beiden Seiten deckten die Wahlstatt. Attila konnte nicht durchdringen; ec zog sich gegen den Rhein zurück, siel aber im nächsten Jahr in Italien ein und bedrohete Rom. Bei Ravenna kam ihm Papst Leo entgegen, brachte ihm reiche Geschenke und bewog ihn zur Umkehr. „Hüte dich vor Rom, großer König, sprach Leo; der erste der heili- gen Apostel hält es in seinem besonderen Schutze. Denke an Alarich, der Gothen König! Er nahm es, mußte aber den Frevel mit einem frühen Tode büßen." Attila kehrte, beladen mit dem Raube hundert unglücklicher Städte, nach Ungarn zu- rück. Bald daraus (453) starb Attila und wurde in einem gol- denen Sarge, den man in einen silbernen und mit diesem in einen eisern setzte, begraben. Die Sklaven aber, welche das Grab gemacht hatten, wurden umgebracht, damit Niemand verrathe, Rechner, Landh. 2. Theil. ,, on

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 410

1847 - Königsberg : Bon
410 sein Uebertritt zum Christenthum nur das Werk augenblicklicher Noth gewesen war; denn ec besserte sich nicht, sondern mordete nach wie vor alle diejenige, welche seiner Herrschaft im Wege standen. Auf diese Art brachte er alle Stämme der Franken unter sein Scepter, vernichtete dann die Macht der Westgothen in Gallien durch seinen Sieg bei Toulouse 507 und beschränkte sie fast nur auf Spanien. Bei seinem Tode 511 hinterließ er ein Reich, welches beinahe ganz Gallien 'und> große Strecken des südlichen Deutschlands umfaßte. Die Hauptstadt desselben war Paris. Chlodwigs 4 Söhne theilten sich das Reich, brachten um 530 auch Thüringen und Burgund dazu und setzten die Theilung bei ihren Kindern fort. Die östliche Halste des Reiches bekam den Namen Austrasien oder Austrien, die Westhälste jenseit der Maas wurde Neustrien genannt. §. 40. Die Großmeister bei den Franken. (Kdrfr. I. S. 239.) Chlodwigs nächste Nachfolger waren meist ruchlos und grau- sam wie er; die späteren ergaben sich einer trägen Ruhe, brachten die Zeit mit Schwelgen und Wohlleben zu und überließen die Regierung des Reichs ihrem ersten Diener, dem Mzjor Dö- mus oder Großmeister (Oberhofmeister). Aus den vielfachen Theilungen erwuchsen unaufhörliche Kriege, und das Ansehen des merovingischen Königsgeschlechts sank so sehr, f»aß die Oberhof- meister bald königliches Ansehen erhielten. Die vornehmsten unter den letzteren waren: Pipin von Landen, Pipin von Her- stall, Karl Martell und Pipin der Kleine. Pipin von Herstall (einem Schlosse an der Maas, nahe bei Lüttich) war um das Jahr 700 Großmeister über das ganze Frankenreich, sowohl Austrien als Neustrien. Er war ein recht- schaffener, thatkräftiger Mann, der nicht nur die Achtung des Königs, sondern auch die Liebe und das Zutrauen des ganzen Volks besaß. Durch diese und mehrere andere Umstände begün- stigt, wußte er die Oberhofmeisterwürde in seiner Familie erblich zu machen. Nach seinem Tode folgte ihm daher sein Sohn Karl (Martell), welcher durch einen glänzenden Sieg über die. Saracenen bei Poitiers und Tours 732 sich um ganzeuropa, ja sogar um die ganze Christenheit sehr verdient gemacht hat, wie hier in der Kürze erzählt werden soll. Ueber hundert Jahre vorher hatte der Araber Muhamed die nach ihm benannte Religion gestiftet und seine Landsleute so dafür begeistert, daß sie dieselbe unter seiner Anführung durch Feuer und Schwert ausbreiteten. Seine Nachfolger, die Kali- fen, welche diese Verbreitung fortsetzten, hatten bereits Syrien.

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 389

1847 - Königsberg : Bon
389 des Segeft, die schöne Thusnelda, kennen und warb um sie^ Segest aber, der es mit den Römern hielt, haßte den Hermann, weil ec bei jeder Gelegenheit seinen Haß gegen die Römer be- kundete. Ec verweigerte ihm also die Tochter; Hermann aber entführte sie. Bald sammelten sich mehrere gleichgesinnte Jüng- linge um ihn, und mit ihnen entwarf er den Plan, die Römer in Deutschland zu vertilgen. An der Spitze der römischen Le- - gionen, welche das heutige Westphalen besetzt hielten, stand da- mals Quinctilius Varus, ein sehr geiziger und wenig um- sichtiger Mann,, der sich von dem schlauen Hermann und den Mitverschworenen bethören ließ, so oft ihn auch der römisch ge- sinnte Segest warnte. Auf Hermanns Veranstaltung empörten sich einige Stamme in den Gauen an der Ems, um den Varus mehr in das Land hineinzuziehen, und diese List gelang. Varus, der Nichts ahnete, brach auf, den Aufruhr zu dämpfen, und kam so in die Gegend des Heuligen Herfort und Detmold, wo der Teutoburger Wald das Land bedeckt. Hier verabschiedeten sich Hermann und die übrigen deutschen Fürsten, um wie sie sagten, ihre Hülfsvölker herbeizuholen. Und nun flog ein Freiheitsruf durch das Land, so daß sich die deutschen von der Elbe bis zum Rheine erhoben und zur Vertilgung der verhaßten Ausländer herbeieilten. Die einzeln zurückgebliebenen Römer wurden ge- lödtet, und Hermann eilte auf kürzeren Wegen dem Varus nach. Diesen hatte bereits der Teutoburger Wald aufgenommen, und durch das Dickicht derselben zogen Soldaten, Packpferde, Troß- buben, Weiber und Kinder, wie tief im Frieden, in Unordnung durch einander. Der Boden war uneben, und sie mußten durch enge Thäler, überall von dichtbewachsenen Bergen umgeben. Wo der Weg morastig war, mußten sie Brücken bauen, Dämme schlagen, Bäume umhauen und Wege ebnen. Dazu kam noch eine fürchterliche Witterung. Ein Sturm erhob sich und rauschte gräulich in den alten Eichen; Der Platzregen schlug nieder, Bäu- me krachten vor der Gewalt des Windes und stürzten um, und die Tritte der Menschen und Pferde glitten aus. Nirgends sah man ein wirthliches Obdach, die Wegweiser waren entlaufen. Keiner wußte, wo aus oder wo ein. In dieser großen Noth erschienen plötzlich Hermann und seine Genoffen auf den Höhen und schleu- derten Pfeile und Steine auf die ängstlich einherziehenden Rö- mer hinab. Aus jedem Dickicht funkelten diesen die blitzenden Augen der rachedurstenden Deutschen entgegen.- Varus versuchte vergebens, die Soldaten zu ordnen; der Weg war zw schmal/der Boden zu schlüpfrich. Menschen und Pferde stürzten über einander. Endlich erreichten sie eine waldige Anhöhe, wo sie ein Lager aufschla- gen konnten. In aller Eile umgaben sie es mit einem Graben, um doch die Nacht, vielleicht ihre letzte, ruhen zu können. So erwarteten sie sehnlich den Tag und zogen dann in geschloffenen Reihen weiter. Eine Zeit lang gings durch offenes Land, w»
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