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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

4. Neue Zeit - S. 366

1897 - Stuttgart : Neff
— 366 — Edikt über die Judenemancipation (11. März 1812) erlassen und das Gleichgewicht im Staatshaushalt unter gleich- zeitiger Abzahlung von zwei Dritteln der französischen Schuld hergestellt.. Hand in Hand mit der politischen Neubildung ging eine Umwandlung des geistigen Lebens: dass Vaterlands- liebe und die bürgerlichen Tugenden mehr wert seien als schön- geistiges Wesen, dass die allgemein menschliche Bildung auf der Grundlage heimischer Eigenart und nationaler Selbständig- keit ruhen müsse, wenn sie nicht in charakterlose Oberflächlich- keit ausarten solle, dass den religiösen und sittlichen Faktoren des Volkslebens die grösste Bedeutung für die Geschicke eines Volkes zukommen, dass der Kampf gegen die Fremdherrschaft zugleich die elementarste und die heiligste Pflicht sei, waren die Ueberzeugungen, mit denen die geistigen Führer des Volks, ein J. G. Fichte (seine „Reden an die deutsche Nation“ 1808), Ernst Moritz Arndt (sein „Geist derzeit“ 1806 begonnen), Schleiermacher u. a., sich durchdrungen hatten und nament- lich die jüngere Generation erfüllten; freilich fehlte es auch nicht an Einseitigkeiten und Uebertreibungen in dieser Pflege des vaterländischen Sinns, so bei Jahn, der 1811 den Turnplatz auf der Hasenheide in Berlin eröflhete. Der „Tugendbund“, der, 1808 in Königsberg gegründet, schon 31. Dezember 1809 auf Wunsch des Königs sich auflöste, war hauptsächlich als Zeichen der Zeit und wegen des Eindrucks, den er auf die Franzosen machte, von einer gewissen Bedeutung gewesen. Eine That von bleibendem Wert für das deutsche Geistesleben und zugleich die für die Bedürfnisse der Zeit notwendige Ergänzung des patriotisch-sittlichen Gesichtspunkts durch die Wissenschaft war die von W. v. Humboldt angeregte Gründung der Ber- liner Universität, die im Herbst 1810 eröffnet wurde, kurz nachdem Königin Luise gestorben war (19. Juli 1810); das Ver- mächtnis, das sie ihrer Familie und ihrem Volk hinterliess, war die Pflicht der Wiederherstellung des Vaterlands. Zunächst frei- lich musste Preussen seinem Bezwinger Heeresfolge leisten. § 111. Napoleons Krieg mit Russland. Die Vorbereitung des Kriegs. Napoleons Bündnis mit Bussland war von vornherein nicht bestandfähig, weil Napoleon niemals im Ernst gewillt war, die Vorherrschaft in Europa mit Alexander zu teilen. Dies zeigte sich besonders in dem Rückhalt, den die Türkei den russischen Absichten gegen- über an Frankreich fand, und in der Begünstigung des Gross-

5. Mittelalter - S. 40

1896 - Stuttgart : Neff
40 oder Austrasien, der überwiegend romanische Nordwesten, Neuster oder Neustrien, und Burgund selbständige Verwaltung und Regierung; die Beziehungen Aquitaniens zum Reich lockerten sich immer mehr. In jenen Kämpfen handelte es sich zum Teil um den Gegensatz zwischen Gliedern der königlichen Familie, in der die Blutgier der ruchlosen Fredegunde, einer Nebenfrau Chilpörichs von Neustrien, und die Rache der westgotischen Königstochter Brunichildis, der Witwe des ermordeten Sigebert von Austrasien, arge Greuel verursachten, teils um den Gegensatz zwischen dem aufstrebenden Adel und der königlichen Gewalt, deren Rechte Brunichildis zugleich mit denen ihrer Enkel und Urenkel tapfer verteidigte. (>lo vereinigte Fredegundens Sohn Chlotahar Ii., der die vom austrasischen Adel verlassene Brunichildis eines grausamen Todes sterben liess, das ganze Reich unter seinem Scepter, musste aber schon 614 auf einer Reichsversammlung in Paris dem Adel und der Geistlichkeit Zugeständnisse machen und 622 den Australiern eine besondere Regierung mit seinem Sohn Dagobert als König geben. Die Führer des austrasischen Adels Avaren Arnulf von Metz und Pippin der A eit er e, jener durch seinen Sohn Ansegisel, dieser durch seine Tochter Stammvater der Karolinger, deren grosser Hausbesitz zwischen der mittleren Mosel und mittleren Maas lag. Pippin wurde dem Dagobert als maior domus (Hausmeier) aufgedrungen, sodass der Beamte, der als Vorsteher des königlichen Hofhalts, später auch des königlichen Gefolges, Verwalter des Kronguts und \ ertreter des unmündigen oder sonst verhinderten Königs der königliche Vertrauensmann hätte sein sollen, jetzt vielmehr die Sache des Adels dem Königtum gegenüber vertrat. Doch gelang es Dagobert I., der 629 seinem Vater als König des Gesamtreichs folgte, auch in Austrasien wieder zu selbständiger Geltung zu kommen: Arnulf ging in ein Kloster, und Pippin wurde nach Orleans verwiesen. Nach Dagoberts Tod 639 kehrte Pippin als „Herzog und Fürst der Austrasier“ zurück, starb aber schon 640, und nun zerfiel das Reich unter schwachen Königen und ehrgeizigen Hausmeiern rasch. Die inneren Wirren bewirkten zugleich, dass die Aussengebiete des Reichs sich von diesem immer mehr loslösten: die Alamannen und Thüringer waren unter den wieder erstandenen Stammesherzogtümern, wie die Bayern unter dem ihrigen, thatsächlich selbständig, und in ihrer Vereinzelung waren diese Stämme zu schwach, um das Vordringen der Slaven in das Gebiet des oberen Main und bis zur sächsischen Saale zu verhindern. Desgleichen entstand ein Stammes-

6. Mittelalter - S. 64

1896 - Stuttgart : Neff
04 § 21. Dei* Ausgang der Karolinger. Das ostfränkisehe Reich befreite Arnulf (887—99) durch den Sieg bei Löwen an der Dyle 891 von der Plage der Normannen; das grossmährische Reich, das er, einmal auch mit Hilfe ungarischer Scharen, bekämpfte, fiel nach dem Tod Swa-topluks durch die Uneinigkeit von dessen Söhnen 894 auseinander. Das finnisch-ugrische Reitervolk der Ungarn (Magyaren) war aus der südrussischen Steppe gekommen und nahm K96 unter Arpad die Donautiefebene südlich von den Karpathen dauernd in Besitz, wodurch die Südslaven von den Nordslaven getrennt wurden. Arnulf, dem im Anfang seiner Regierung von den Herrschern Westfrankens und der beiden Burgund ein Vorrang zugestanden worden war, zog 894 nach Italien, wo Berengars (§ 20) siegreicher Gegner Wido (G-uido), Herzog von Spoleto, sich 891 vom Papst hatte zum Kaiser krönen lassen, und gewann die italische Königskrone; auf seinem zweiten Zug 89(5 wurde Arnulf, obgleich dem 894 gestorbenen Wido sein Sohn Lambert in der Kaiserwliide gefolgt war, vom Papst Formosus auch zum Kaiser gekrönt, aber vom Schlag getroffen, kehrte er als gebrochener Mann nach Deutschland zurück, das von Parteien zerrissene Italien sich selbst überlassend; seine Gegner liessen ihre Wut an der Leiche des Formosus durch ein Totengericht unter dem Vorsitz des Papstes Stephan Vi. aus. In Ostfranken folgte auf Arnulf sein siebenjähriger Sohn Ludwig „das Kind“ (899—911); die massgebenden Männer der Regierung waren der Erzbischof Hatto von Mainz, die Bischöfe Adalbero von Augsburg und Salomo von Konstanz. Innere Fehden, zwischen Bischof Salomo und dem rhätischen Markgrafen Bur char cl, der nach der alamannischen Herzogswürde strebte, aber 911 erschlagen wurde, und die schon ältere zwischen den mächtigen fränkischen Geschlechtern der am Mittelrhein und an der Lahn ansässigen Konradiner und der am Main ansässigen Babenberger, die ihren von Hatto unterstützten Gegnern unterlagen, zerrütteten das Reich, das von den Einfällen der Ungarn heimgesucht wurde; die avarische Maik ging an diese verloren. In Bayern gewann der Agilolfinger Liut-pold als Markgraf die thatsächliche Stellung eines Stammesherzogs, die er 908 auf seinen Sohn Arnulf vererbte; der Liu-dolfinger Otto (§ 20) dehnte seine Macht über Thüringen aus; und Lothringen schloss sich unter dem Grafen Reginhait vom Hennegau an das westfränkische Reich an. Mit Ludwig starb der Mannsstamm der deutschen Karolinger aus 911.

7. Mittelalter - S. 65

1896 - Stuttgart : Neff
Mit dem Verfall der Reichsgewalt war Hand in Hand gegangen das Erstarken der Sonderbestrebungen und Sondergewalten: der Stand der Gemeinfreien war immer mehr geschwunden; die Grafen waren aus Beamten mächtige Herren geworden, die Land und Leute auf ihre Söhne vererbten ; die Stammesbesonderheiten in Sprache, Recht und Kriegswesen waren durch die Reichsteilungen und durch die Schwäche des Königtums den äusseren Gefahren gegenüber gestärkt worden. So war das ostfränkische Reich unter Ludwig dem Kind, unfähig, die Glieder zu schützen und zusammenzuhalten, in fünf Stämme auseinandergefallen, an die Stelle des Königtums trat das Stammesherzogtum; nur in Alamannien oder Schwaben wurden die Versuche, ein Stammesherzogtum zu bilden, noch von den kirchlichen Gewalten ernstlich bekämpft. Die hohe Geistlichkeit war durch die Sorge für den Bestand und die Freiheit des Kirchenguts auf die Erhaltung der Reichseinheit hingewiesen; sie bewirkte die Wahl des in weiblicher Linie von den Karolingern abstammenden Frankenherzogs, Konrads I. (911—18). Aber seine Versuche, im Bund mit der Kirche die königliche Gewalt in ihrem vollen Umfang wiederaufzurichten, scheiterten: in Sachsen wies Heinrich, der 912 seinem Vater Otto als Herzog von Sachsen und Thüringen gefolgt war, alle Angriffe Konrads und seines Bruders Eberhard siegreich ab. In Schwaben hatte der König gegen die Pfalzgrafen Erchanger und Berchthold, die die Bestrebungen Burchards aufgenommen hatten, zwar vorübergehende Erfolge; ja auf der Synode in Hohenaltheim 916, die Beschlüsse zur Stärkung der Stellung der Kirche und besonders zum Schutz der Immunität des Kirchenguts fasste, wurden Erchanger und Berchthold zu lebenslänglicher Haft verurteilt, und Konrad Hess sie 917 hinrichten; aber als nun Konrad sich gegen Bayern wandte, wo Arnulf der „Böseu als Herzog unumschränkt schaltete und namentlich über Kirchengut und Bistümer verfügte, machte sich Bur char d, der Sohn des 911 erschlagenen Markgrafen, zum Herzog von Schwaben, und Konrad kehrte von seinem Zug gegen Arnulf, der an den Ungarn Bundesgenossen hatte, unverrichteter Dinge und an einer Wunde siech heim. Diese inneren Kämpfe machten es den Ungarn möglich, ihre Raubzüge bis Lothringen undbremen auszudehnen, während wenigstens gegen die Normannen und namentlich gegen die ostelbischen Slaven der Sachsenherzog Heinrich die Grenzen siegreich schützte. Konrad starb Dezember 918 kinderlos; seine Aufforderung an seinen Bruder Eberhard, dem Herzog Heinrich die Krone an- Lehrbueh d. Weltgeschichte. Mittelalter. 5

8. Mittelalter - S. 236

1896 - Stuttgart : Neff
— 236 immer mehr als Fremdherrschaft empfunden. Aber das seit Herbst 1428 von den Engländern belagerte Orleans, der Brückenkopf der Gebiete südlich der Loire, war schwer bedrängt, und der „Dauphin“ dachte daran, nach Schottland zu gehen. Da kam die Kettung und der Anstoss zur Befreiung des gesamten französischen Gebietes von Jeanne d ’ A r c, einem schlichten und frommen Bauernmädchen aus Domremy an der Maas, an den Grenzen der Champagne, der Herzogtümer Bar und Lothringen, in altköniglichem, damals von Söldnern besonders schwer und oft heimgesuchtem, Gebiet gelegen. Immer häufiger sich wiederholende Visionen des Erzengels Michael bewirkten in ihr die unerschütterliche Ueberzeugung, dass sie bestimmt sei, Frankreich zu befreien und den Dauphin zur Krönung nach Reims zu führen. Iu Chinon beim Dauphin bewaffnet erschienen, wurde sie an die Spitze eines kleinen Heeres gestellt; sie entsetzte Orleans und führte den zaghaften Dauphin in wiederholten Kämpfen gegen die Engländer zur Krönung nach Reims (1429). Die Schlaffheit des Königs und der Einfluss höherer Offiziere verhinderte sie an weiteren grösseren Unternehmungen. Beim Versuch, Compiegne zu entsetzen, geriet sie in burgundische und dann in englische Gefangenschaft. In Rouen wurde sie nach mehrmonatlichem Prozess von einem überwiegend aus Franzosen bestehenden geistlichen Gericht unter Mitwirkung der Pariser Universtät der Hexerei für schuldig erklärt und, als sie nach einer ihr durch die Folter abgepressten Abschwörung im Gefängnis wieder Mannskleider angelegt hatte, dem weltlichen Arm zum Feuertod übergeben (30. Mai 1481). Der König Karl und seine Ratgeber hatten nichts für sie gethan. Aber seit dem Auftreten der Jungfrau machten die französischen Waffen stetige Fortschritte; der Niedergang der englischen Sache wurde entschieden, als Philipp von Burgund, der seit 1422 mit Karl über einen Ausgleich unterhandelte, 1435 gegen ansehnliche territoriale Abtretungen sich mit Karl einigte. Karl zog 1436 in Paris, das die Engländer räumten, ein. Nach dem Fall von Bordeaux (1458) besass England nur noch Calais auf französischem Boden. Frankreich 1453—1493. Karl Vii. begann noch damit, die grosse Territorien besitzenden fürstlichen, zum Teil dem Hause Valois angehörigen Häuser, ausser Burgund Orleans, Anjou, Alengon, Bourbon („la seconde feodalite“) einzudämmen, er züchtigte die Alengons und Armagnacs. Sein Sohn und Nachfolger Louis Xi. (1461—1483), ein Mann von grosser Schlauheit und Hinterlist und von cynischer Grausamkeit, hatte als Dauphin, mit seinem Vater schwer zerfallen, sich zu Philipp von Burgund geflüchtet, verfolgte aber bald nach seiner Krönung der zweiten Feudalität gegenüber dasselbe Ziel, wie sein Vater. Eine, dem Namen nach von des Königs Bruder, in der That von Franz Ii., Herzog der Bretagne, und dem Grafen Karl dem Kühnen von Charolais, Sohn Philipps von Burgund, geführte Vereinigung beinahe aller grossen Vasallen, die sich „Liga des öffentlichen Wohls“ nannte, weil sie sich als Vertreterin des schwerbelasteten Volkes ausgab, nötigte Ludwig Zusagen ab, deren Durchführung das Königtum auf den Stand der ersten Kape-tinger zurückgeführt hätte (1465); eine schwere persönliche Demütigung befreite ihn aus der Gefangenschaft Karls des Kühnen (1467). Noch ehe dieser durch die Schweizer seinen Untergang gefunden hatte (s. S. 228), traf Ludwig einen Teil der hohen Vasallen schwer (ein Graf von St. Pol und ein Armagnac wurden enthauptet, andere ohnmächtig gemacht), er vereinigte Anjou und die Provence 1482 mit der Krone. Unter Karl Viii. (1483—1498) erhob sich, zunächst gegen dessen ältere Schwester Anna von Beaujeu, die einige Jahre thatsächlich die Regierung führte, geleitet von deren Nebenbuhler Louis von Orleans, noch einmal die ziveite Feudalität, unterlag aber in dem „tollen Kriegenachdem dann bald darauf die Bretagne, allerdings unter Zusicherung der provinzialen Eigentümlichkeiten, durch die

9. Mittelalter - S. 24

1896 - Stuttgart : Neff
— 24 — unter den Schutz Theodericks zurückzuziehen. Das Gebiet zwischen Main und unterem Neckar wurde jetzt von den Franken besiedelt. Ein Angriff auf das Reich1 der Burgunden, die von Savoyen aus alles Land bis zur Durance im Süden, zum Allier im Westen und zur oberen Saone im Norden in Besitz genommen hatten, hatte keinen Erfolg (500); doch schlossen sich die Bur-gunden unter ihrem König Gundöbad an das Frankenreich an. Von ihnen unterstützt griff Chlodovech 507 das Westgotenreich an; er siegte in der Entscheidungsschlacht, wahrscheinlich bei Voullon südlich von Poitiers, in der der Westgotenkönig Alarich Ii. fiel, und eroberte das Land zwischen Loire und Garonne; dagegen bewirkte das Eingreifen Tlieo-derichs, der für seinen Neffen Amalrich, Alarichs Sohn, die Vormundschaft übernahm, dass Septimanien (der Küstenstrich zwischen Ostpyrenäen und Rhonemündung) und das südliche Aquitanien zwischen Garonne und Pyrenäen zum grössten Teil den Westgoten verblieb, während die Provence mit dem ostgotischen Reich vereinigt wurde. — Neben den Eroberungen war die Beseitigung der fränkischen Teilkönige hergegangen, sodass das Merovingische Königreich beim Tod Clilodovechs (511) alle Franken umfasste. Auf Chlodovech folgten 511 seine vier Söhne in der Weise, dass jeder von dem Gesamtreich ein Stück als seinen Anteil erhielt, aber die Einheit des Gesamtreichs in den für Regierung und äussere Politik massgebenden Gesichtspunkten bestehen blieb, wie denn auch die Teilung sich in keiner Weise an die natürlichen Grenzen zwischen den einzelnen Ländern oder Stämmen anschloss. Die Söhne setzten das Werk des Vaters fort: zwar endete ein Angriff der drei jüngeren Brüder, Chlotähar (Lothar), Childebert und Chlodömer, auf Burgund 524 mit einer Niederlage und dem Fall Chlodomers; aber 531 wurde von Theuderich und Chlotahar das thüringische Reich (s. § 5) zertrümmert, mit Hilfe der Sachsen, die dafür das_ Gebiet zwischen Unstrut und Bode erhielten; die Abhängigkeit der Thüringer, denen nur die Mitte ihres Reiches blieb, war aber stets lose und unsicher. Childebert beschränkte durch den Sieg bei Narbonne über Amalrich den westgotischen Besitz diesseits der Pyrenäen vollends auf Septimanien; die Hauptstadt des Westgotenreichs wurde jetzt Barcelona (später Toledo). 532 eroberten Childebert und Chlotahar das burgun-dische Reich; und 536 trat der ostgotische König, von Ostrom bedrängt, die Provence an Theuderichs Sohn Theudebert ab. Auch die Bayern wurden von Theudebert abhängig; doch behielten sie ihre eigenen Herzoge, die Agilolßnger. -

10. Mittelalter - S. 191

1896 - Stuttgart : Neff
191 (mit Ausnahme schon bestehender Landfriedensbündnisse zwischen Städten, Fürsten und Herren) und des Pfahl- (Aus-) Bürgertums begünstigt (vielleicht waren die edlen Ausbürger ausgenommen). Dagegen blieben die Verbesserung der Münze und die Minderung der Zölle auf dem Ehein und der Geleite auf dem Lande, was beides im Interesse der Städte gewesen wäre, unerledigt. Judenmord, Schwarzer Tod und Geisselfahrt. 1348—1351. Der schwarze Tod, eine mit brandiger Lungenentzündung verbundene Beulenpest, kam 1348 aus Oberitalien nach Kärnten und Steiermark, 1349 von Südfrankreich nach der Schweiz und dem Eisass. Er wütete in ganz Deutschland , Böhmen und Schlesien ausgenommen. Besonders gross war die Sterblichkeit in den enggebauten, einer regelmässigen Strassenreinigung und Entfernung des Unrats und der Abfälle noch entbehrenden Städten. Die überlieferten Verlustziffern deutscher und nichtdeutscher Städte sind aber beinahe durchaus stark übertrieben. Die Menschenverluste wurden rasch ausgeglichen, und nachhaltig wurde die politische und wirtschaftliche Entwickelung der Städte nicht beeinträchtigt; nur nahm der Besitz der toten Hand zu. Nach dem Vorgang der arelatischen Städte, wo man die Juden der Brunnenvergiftung beschuldigte und auf Grund davon massenhaft mordete, wurden schon 1348 in der Schweiz, im Eisass und in Schwaben „Judenschlachten“ und „Judenbrand“ geübt, noch vor dem Ausbruch der Pest; nur in Norddeutschland, wo es weniger Juden gab, folgte das Judenmorden der Pest nach. Am ärgsten wütete man in dem wirtschaftlich entwickeltsten Südwestdeutschland, Wo der Bat die Juden schützen wollte, erzwangen die Zünfte, auch unter Mitwirkung des Adels, die Verfolgung (z. B. in Basel, Strassburg, Worms). Die dienenden Schichten der Bevölkerung (Gesellen, Knechte) beteiligten sich beim Morden, Zerstören und Plündern zumeist. Vor allem wollte man die jüdischen Schuldbriefe vertilgen. Im Reiche that König Karl, der oberste Schutzherr der Juden, gegen diese Greuel nichts, dagegen verbot er sie 1349 für sein luxemburgisches Stammland. Ja er gewann Städte und Herren, indem er ihnen für den Pall der Entleibung oder Vertreibung der Juden Anweisungen auf das Judengut ausstellte. Später gab er gegen Bussgelder vielen Städten Amnestie für Mord, Einziehung bezw. Verteilung des Judengeldes und Vernichtung der Judenschulden. Das noch vorhandene Judengut verschenkte er kraft seines Judenregals an Städte und Fürsten, Judenhäuser an städtische Geschlechter. Judenschulden schlug er zu Gunsten vieler Herren, auch mancher Städte, Bischöfe und Klöster nieder. Aehnlich verfuhren die Fürsten und Städte, die selbst den Judenschutz hatten. Sehr bald nahm man aber da, wo man die Juden geschlachtet oder gebrannt hatte, Juden wegen ihrer Steuern und ihrer Unentbehrlichkeit für die darlehensbedürftige Bevölkerung wieder auf. Die Geisselfahrten (im Xiii. Jahrhundert unter dem Einfluss der Franziskaner besonders in Italien geübt) begannen Ende 1348 im Südosten mit Auftreten der Pest epidemisch zu werden, Frühjahr und Sommer 1349 erfolgten sie im ganzen übrigen Deutschland, meistens in der Hoffnung, die Pest durch diese ungewöhnlich harte und häufige Askese abzuwenden. Anfangs wurden die Geisslerprozessionen (40—500 Menschen stark) in den Städten feierlich empfangen und von den Bürgern bewirtet und beschenkt; ihre immer mehr hervortretende Feindseligkeit gegen den Klerus und dessen Verwaltung der Gnadenmittel steigerte eher ihre Beliebtheit; an manchen Orten leiteten sie das Judenschlachten ein (z. B. Frankfurt, Mainz, Köln, Brüssel). Mit der Zeit nahmen aber unsaubere und mehr auf den Bettel oder den gewaltsamen Umsturz der Besitzverhältnisse gerichtete Leute unter den Geisslern überhand. Und als auf Andringen Karls Clemens Vi. sie in einer Bulle verdammte, gelang es den geistlichen und weltlichen Obrigkeiten rasch, dem gefährlichen Wesen ein Ende zu machen.
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