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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 86

1892 - Gera : Hofmann
— 86 — Zwei Jahre später wurde Wallenstein als „Verräter" ermordet. Man gab ihm schuld, er hätte das kaiserliche Heer den Feinden zuführen wollen. Der Krieg aber wütete nach Gustav Adolfs Tode noch 16 Jahre. Besonders waren es die Franzosen, die das Kriegsfeuer schürten. Sie wollten Deutschland schwächen und das Elsaß gewinnen. Die Heere entarteten zu Räuber- und Mörderbanden. Die entsetzlichsten Greuel verübten sie gegen Bürger und Bauern. Nicht um den Glauben, sondern um Land und Beute stritt man noch. Endlich, endlich machte der westfälische Friede 1648 dem unglückseligen Kriege ein Ende. Die Evangelischen erhielten gleiche Rechte mit den Katholischen. Aber Deutschland verlor an die Schweden den besten Teil von Pommern und an die Franzosen den größten Teil des Elsaß. Das Land war zur Wüste geworden, Dörfer und Städte verbrannt oder verödet, die Einwohnerzahl auf ein Drittel zusammengeschmolzen, das Volk verwildert, alle Bande der Ordnung aufgelöst, Handel und Gewerbe gelähmt, Kunst und gute Sitte verfallen, die Macht des Kaisers zu einem Schatten geworden. Das waren die Früchte eines Religionskrieges zwischen zwei christlichen Bekenntnissen. Wie Deutschland ein christliches Land wurde und den Papst in Rom als geistliches Oberhaupt erhielt, soll uns ein späteres Geschichtsbild von Bonisatius zeigen. 9. Der erste Kohenzosser Friedrich I. in Brandenburg (1415—1440) und das Mtterlum. Uv Die alte Burg Hohenzollern. (Blätterbauer.) 1. Was uns an ihn erinnert. Einen Strom verfolgt man gern zurück bis an die Quelle. Die Fürsten aus dem Hause Hohenzollern haben seit fast 500 Jahren Segensströme in unser Vaterland geleitet. Ihre unermüdliche Arbeit hat unser Volk erzogen und unser Vaterland groß und glücklich gemacht. Wo ist nun die Quelle dieses Stromes zu suchen? Der Familienname unserer Herrscher sagt es. Sie heißen Hohenzollern von der Stammburg ihres Hauses in Schwaben. Dort liegt nicht weit von Hechingen auf einem Berge die jetzt neu aufgebaute Burg Hohenzollern.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 152

1854 - Weimar : Böhlau
152 Die Ursachen der raschen Vergrößerung des fränki- schen Reichs. Kampf gegen das burgundische Reich fortsetzten, wandte sich Theo- dorich gegen den Osten. Ueber die Thüringer herrschten damals drei Brüder. Der eine derselben, Hermannfried, strebte dar- nach, Herr des Ganzen zu werden. Einen Bruder ermordete er, den andern überwand er mit Hülse des Franken-Königs Theodo- rich und eignete sich dessen Land zu, da sein Bruder in der Schlacht geblieben war. Hermannfricd war mit Amalaberga, der Nichte des Ostgothen-Königs Theodorich vermahlt und diese Verwandtschaft schützte ihn bis 526, dem Todesjahre Theodorichs. Aber bald nach- her verbanden sich die beiden Frauken-Könige Theodorich und Clo- tar gegen Hermannfried, schlugen mit Hülfe der Sachsen die Thü- ringer und verfolgten sie bis über die Unstrut. Hermanufried ent- rann diesmal noch, ließ sich aber einige Zeit nachher durch Theo- dorich zu einer Zusammenkunft nach Zülpich verlocken und ward hier, auf der Mauer im Gespräch mit jenem begriffen, meuchlings hinabgestürzt (530). Ein Theil des thüringischen Landes soll da- mals den Sachsen überlassen worden sein, die als Verbündete der Franken in diesem Kriege genannt werden; ein anderer, das Land um den Main, ist in fränkisches Land verwandelt worden. Den alten Namen und die Volksthümlichkeit behauptete das Mittelland von der Unstrut bis zum Waldgebirge im Süden. Im Jahre 534 wurde das Reich der Burgunder von den Franken-Königen in Gemeinschaft erobert, und ihnen 535 von den Ostgothen auch deren südlich von Burgund gelegenen letzten Besitzungen in Gal- lien, die Provence, abgetreten. Thcodorich's Sohn und Nachfolger Theudebert unterwarf sich, die Schwäche des ostgvthischen Reiches benutzend, 536 das bis dahin noch ostgothisch gewesene Rhätien. Oestlich von den Alemannen wohnten die Baiern, die im sechsten Jahrhundert zuerst genannt werden und die unter ihren eigenen Her- zögen in einer gewissen Abhängigkeit von den Franken stehen. Clotar, der jüngste der vier Söhne Chlodwigs, überlebte seine Brüder und deren Nachkommen und vereinigte 558 das ganze große Reich wieder. Nach seinem Tode 562 wurde das Reich wieder unter seine vier Söhne getheilt, später noch mehrmals wieder verei- nigt und wieder getheilt. Das Reich zerfiel in drei Hauptmassen. Au straften, zu welchem Ripuarien gehörte, mit der Residenz zu Rheims, Neustrien mit dem Salierland und der Residenz zu Soissons, und das Königreich Burgund. Aquitanien und die Provence, die den Westgothen entrissenen Länder, werden ge- wöhnlich unter den Königen getheilt. Zu der großartigsten Stellung haben sich die fränkischen Kö- nige erhoben; sie sind die mächtigsten Fürsten Europa's; sie haben den größten Theil der deutschen Völker unter ihrer Herrschaft ver- einigt. Unter Clotar I. hatte das fränkische Reich einen Umfang, den es bis zu Karls des Großen Zeiten nicht wesentlich überschrit- ten hat. Es ist noch nicht hinreichend aufgeklärt, wie so leicht, meistens nur in einer Schlacht besiegt, die deutschen Stämme der fränkischen Herrschaft sich unterwerfen. Offenbar waren die alten Zustände gebrochen und ohne Kraft sich aus sich selbst heraus zu einer festeren Einheit zu bilden. Hier und da waren größere Herr-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 189

1854 - Weimar : Böhlau
189 ten. Als aber Karl selbst erschien und das Land verheeren ließ, mußte Arighis Karls Oberhoheit anerkennen. In Rom empfing Karl die Gesandten des Herzogs Thassilo von Baiern, welche nach Rom gekommen waren, um durch Vermittelung des Papstes für ihren Herrn Verzeihung von dem König zu erlangen. Karl hatte viele Ursachen dem Thassilo zu zürnen, besonders warf er ihm vor, daß er die Heeresfolge nicht leiste, obgleich Thassilo sein Heer- selbst bedurfte, weil die Awaren stets an seinen Grenzen streif- ten. Die Gesandtschaft hatte nicht den gewünschten Erfolg, son- dern Karl forderte im Sommer 787 den Herzog vor eine nach Worms berufene Reichsversammlung. Als der Herzog nicht er- schien, setzten sich drei Heere gegen Baiern in Bewegung, das eine, von Karl selbst geführt, durch Alemannien in der Richtung nach Augsburg, das andere, aus Ostfranken, Thüringern und Sachsen bestehend, von Norden nach der Donau zu, das dritte, unter Karls Sohne Pipin, von Italien her, das Etschthal herauf gegen das Herz des Landes. Thassilo, überrascht und rathlos, unterwarf sich und stellte seine Söhne als Geiseln. Aber schon 788 wurde er vor die Reichsversammlung zu Ingelheim bei Mainz gefordert, um sich wegen neuer Anschuldigungen zu rechtfertigen. Da es ihm nicht gelang, so wurde er zum Tode verurtheilt, die Strafe aber von Karl dahin gemildert, daß sich Thassilo mit den Seinigen in ein Kloster begeben solle. Baiern wurde in Gaue eingetheilt und die- sen Grafen vorgesetzt. Im Jahre 789 unternahm Karl zur Sicherung der Ostgrenze des Reiches einen Zug gegen das slawische Volk der Milzen, wel- ches jenseits der Elbe in der späteren Mark Brandenburg wohnte. Er schloß gegen dasselbe einen Bund mit einer anderen slawischen Völkerschaft, den im jetzigen Mecklenburg wohnenden Obotriten; auch vereinigte er Friesen und Sachsen mit seinen fränkischen Trup- pen. Karl demüthigte die Milzen und zwang sie ihm Geiseln zu stellen und Geschenke darzubringen. Von 791 bis 798 bekriegte Karl die Awaren in sieben Feld- zügen, welche theils von ihm selbst, theils von seinen Generalen unternommen wurden. Die Awaren wohnten östlich von den Baiern im heutigen Ungarn und Oestreich (S. 129) und suchten die be- nachbarten Völker mit ihren verheerenden Raubzügen heim. Sie hat- ten ihr Land, das schon von Natur an vielen Stellen unzugänglich war, durch Hecken und Gräben noch mehr befestigt und in demsel- den neun Ringe oder Umpfählungen angelegt, in welchen ihre Woh- nungen so vertheilt waren, daß der Klang der Trompete von der einen bis zur andern reichte. Einer Heeresabtheilung, welche Karls Sohn Pipin von Italien aus gegen die Awaren führte, gelang es, das befestigte Lager des awarischen Chans oder den Hauptring zu erstürmen und daselbst eine unermeßliche Beute zu machen, welche die Awaren nach und nach aus den civilistrten Ländern zusammenge- bracht hatten. Es soll durch diese reiche Beute der Werth des Goldes und Silbers im Frankenreiche herabgedrückt worden sein. Ein Theil der Awaren wurde unterworfen und zum Christenthum genöthigt. Einzelne awarische Fürsten kamen an den fränkischen Hof, leisteten Huldigung und ließen sich taufen; aber im Ganzen

4. Geschichte des Mittelalters - S. 265

1854 - Weimar : Böhlau
265 liefen gedichtete sogenannte Ludwigslied beweist. An Prosa ist die Zeit der Karolinger ärmer als an Poesie. In Prosa wurden nur Uebersetzungen und Bearbeitungen biblischer Bücher aufge- zeichnet. 2) Konrad von Franken, die sächsischen Könige und Kaiser. Das Land östlich vom Rheine und nördlich von der Donau Das dusche wurde zwar von den Geschichtschreibern als Germanien bezeich- ' Eld5‘ net; allein staatsrechtlich wurde es im Reiche Karl's des Großen nicht als eine Einheit zusammengefaßt, sondern nur die einzelnen in demselben wohnenden Vvlksstämme genannt. Nach der Theilung von Verdun hieß der Ludwig zugefallene Theil das Reich Ludwigs, und wenn man es genauer bezeichnen wollte, zählte mau die dazu gehörenden, nach den Volksstämmen benannten Länder auf. Un- ter denselben bildete Austrasien oder das östliche Francien den Haupt- theil und daher wurde dieses Reich allmälig das östliche Reich und dessen König der König der östlichen Franken genannt. Da aber die östlichen Franken auch die Germanen hießen, so wurde Ludwig bald auch als König der Germanen bezeichnet. Nur die Volkssprache der östlichen Franken wurde die deutsche genannt, und nach dieser wurden sie selbst nach und nach als teutonische Fran- ken von den anderen unterschieden, bei welchen die romanische Sprache vorherrschend wurde. Endlich wurden die östlichen Fran- ken schlechthin die Teutonen und ihr Land seit dem elften Jahr- hundert Deutschland, Reich der Deutschen genannt. Zu die- sem gehörte auch Lothringen, seit 869 zum Theil und seit 880 ganz, wenn es auch bisweilen wieder auf einige Zeit mit Frankreich verbunden war. Auch die slawischen Fürsten in Böhmen und Mäh- ren wurden von Ludwig dem Deutschen und Arnulf in ein Ver- hältniß der Abhängigkeit gebracht. Zur Vertheidigung der östlichen Grenzen vom adriatischen Markgrafen, Meere bis zur Elbe und Eider hinauf hatte Karl der Große ein P^uaen. zusammenhängendes System von Marken eingerichtet. Dieses wurde durch die glücklichen Kriege unter Ludwig dem Deutschen und den sächsischen Königen Heinrich 1. und Otto I. noch erweitert und nach Umständen abgeändert. Jede Mark stand unter einem Befehlsha- der, Markgraf genannt, welcher in einem festen Platz seinen Sitz hatte, die bürgerliche und militärische Verwaltung handhabte, Land- tage hielt und mit einer großen Machtvollkommenheit bekleidet war. Unter ihm standen in den Burgen umher die Grafen und anderen

5. Geschichte des Mittelalters - S. 124

1854 - Weimar : Böhlau
124 entriß. Im folgenden Jahre setzte Belisar nach Rhegium über. Die Städte Unteritaliens ließen ihn ohne Schwertstreich ein, nur Nea- pel leistete Widerstand, ward aber mit Sturm erobert und der Plünderung preisgegeben. Da Theodat nichts zur Rettung dieser Stadt gethan hatte, sondern mit seinem Heere in der Nähe von Rom stehen geblieben war, so brach in dem ostgothischen Heere eine Empörung aus. Theodat wurde abgesetzt und Vitiges, ein tapferer Krieger zum König ausgerufen. Theodat entfloh, ward aber auf der Flucht erschlagen. Mit Vitiges führte nun Belisar bis 540 einen Krieg, durch welchen Rom, Mailand und andere Städte Italiens furchtbar ver- heert wurden. Auch Schaaren von Burgundern, Alemannen und Franken nahmen an diesem Kriege Theil und verwüsteten Oberita- lien. Der Verschnittene Narses, welcher von Justinian mit ei- nem zweiten Heere nach Italien geschickt worben war, wurde, weil er Belisar keinen Gehorsam leistete, bald wieder zurückgerufen. End- lich schloß Belisar den Vitiges in Ravenna ein und es gelang ihm, durch listige Täuschung die Uebergabe der Stadt zu erreichen und Vitiges gefangen zu nehmen. Nun wurde aber Belisar 540 zu- rückgerufen, weil Justinian ihm nicht ganz traute oder auf seinen Ruhm eifersüchtig war. Nach der Entfernung Belisar's wuchs der Muth der Ostgothen wieder. Justinian mußte damals seine besten Truppen zur Bekrie- gung der Perser verwenden, und auch au der Donau wurde das griechische Reich von germanischen und slawischen Völkern bedroht. Die griechischen Beamten und nicht bezahlten griechischen Truppen wurden durch ihre Erpressungen den Einwohnern Italiens unerträg- lich. Alle diese Umstände ermuthigten die Ostgothen. Nachdem nach einander Ilde bald und dann der Rugier Erarich zu Köni- gen der Ostgothen erhoben und bald wieder ermordet worden wa- ren, erwählten die Gothen 541 einen ihrer Führer, Totilas, zum König und erhielten in diesem einen tüchtigen Feldherrn und Re- genten. Dieser versuchte von den wenigen Punkten aus, welche noch im Besitze der Gothen waren, die Wiedereroberung Italiens, drang bis nach Kalabrien vor und nahm Neapel ein. Diese Fort- schritte bewogen endlich Justinian, den Oberbefehl in Italien (544) wiederum in Belisar's Hände zu legen; allein er gab diesem ein so schwaches und schlecht ausgerüstetes Heer mit, daß dieser nichts Be- deutendes unternehmen konnte. Ganz Italien aber wurde furchtbar verwüstet; viele Tempel, Grabmäler, Theater und andere Werke der alten Zeit wurden zerstört, und was die Gothen und Griechen verschonten, das wurde von fränkischen und alemannischen Raub- schaaren vernichtet. Auf seinen Wunsch wurde Belisar 549 ab- berufen und kehrte nach Byzanz zurück. Totilas rüstete um diese Zeit eine Flotte, brandschatzte Sicilien, besetzte Sardinien und Kor- sika und suchte die griechischen Küsten heim. Aber 552 sandte Ju- stinian seinen Günstling Narses mit einem zahlreichen Heere von Longobarden, Herulern, Gepiden, Armeniern und Persern nach Italien, und dieser besiegte die Hauptmacht der Gothen in einem Treffen, in welchem 6000 Gothen und auch Totilas fielen. Nun

6. Geschichte des Mittelalters - S. 181

1854 - Weimar : Böhlau
181 Königs Rechte lagen sämmtlich in der Hand des neuen Herrschers, dem alles gehörte, was bis dahin königlich hieß, der den Hof und die Vasallen, die Versammlung des Volks und das Heer unter sich hatte. Einst hatte die fränkische Macht vom römischen Lande aus die deutschen Stämme unterworfen und in die eigene Entwickelung hineingezogen; der Sieg, welcher Pipin zum Herrn des fränkischen Reichs in Gallien machte, knüpfte noch einmal das deutsche und romanische Land an einander, aber so, daß nun das deutsche Land das Uebergewicht und sein Fürstenhaus die Herrschaft erlangte. Leicht wurde es übrigens Pipin nicht, sich in der errungenen Stellung zu behaupten. Es gelang ihm nicht, die Baiern und die Alemannen wieder in die frühere Abhängigkeit zu bringen; auch Aquitanien blieb unabhängig. Dagegen besiegte er den Friesenherzog Rad- bod, der bisher das fränkische Gebiet am Niederrhein öfters ver- heert hatte, und zwang ihn zum Frieden und zur Zahlung eines Tributs. Pipin starb 714, und seine Stellung ging über auf seinen Sohn Karl (von seines Armes Kraft Martell, der Ham- mer genannt). Erst nach harten Kämpfen gelang es Karl die Stellung ein-Karl Martcu. zunehmen, welche sein Vater Pipin inne gehabt hat. Karls Stief- mutter Plectrudis übernahm, da ihre beiden Söhne bereits vor Pipin gestorben waren, für ihren Enkel Theudoald die Regie- rung und ließ ihren Stiefsohn Karl ins Gefängniß werfen. Auch die Neustrier benutzten diese Verhältnisse, um sich der Herrschaft ei- nes austrasischen Majordomus zu entziehen; sie wählten einen eige- nen Hausmeier und schlugen das Heer der Plectrudis. Karl ent- kam aber aus dem Gefänguisse und wurde von einem Theile der Austrasier zum Führer gewählt. Er zwang seine Stiefmutter in ihr Vaterland Baiern zurückzukehren und besiegte die Neustrier mehr- mals, zuletzt 719 so entscheidend, daß ihm die Herrschaft über das ganze Frankenreich zugestanden wurde. Daneben saßen aber im- mer noch merowingische Könige auf dem Thron, aber ohne Macht und Ansehn. Karl führte wiederholt Kriege mit den Sachsen und den Friesen, mit denbaiern und den Älemannen. Er zwang die Baiern und Alemannen wieder, die Heeresfolge zu leisten und unterwarf endlich ganz Friesland und einen Theil von Sachsen der fränkischen Herrschaft. Noch vor der Unterwerfung von Friesland hatte Karl einen anderen schweren Kampf zu bestehen. Die Araber hatten 711 das westgothische Reich zerstört und unternahmen von 718 — 731 von Spanien aus Einfälle in das südwestliche Frankreich. Im Jahre 731 führte der Statthalter von Spanien Abderahman ein großes Heer nach Frankreich, drang bis an die Garonne vor, eroberte Bordeaux und ging auf Tours los. Karl zog, von dem Herzog von Aquitanien zu Hülfe gerufen, mit der gesammten Reichs- macht den Feinden entgegen, traf sie zwischen Tours und Poi- tiers und erfocht 732 einen so vollständigen Sieg, daß der größte Theil des mohammedanischen Heeres auf der Walstatt blieb und die übrigen nach Spanien zurückkehren mußten. Von diesem Siege soll Karl seinen Beinamen Märtell erhalten haben Als die

7. Geschichte des Alterthums - S. 647

1852 - Weimar : Albrecht
647 Felde, wurde aber geschlagen und gefangen genommen 260. Sein Sohn Gallienus herrschte noch bis 268; in einzelnen Theilen des . Reiches warfen sich aber gegen dreißig Gegenkaiser auf, weshalb diese Zeit die der dreißig Tyrannen genannt wird. Nach der Er- mordung des Gallienus wurde Claudius zum Kaiser ernannt (268 — 270). Er besiegte die nach Italien eingedrungenen Ale- mannen und trieb sie über die Alpen zurück. Auch den Donaulän- dern und den östlichen Provinzen, welche von den Gothen und an- deren Völkern verheert wurden, brachte Claudius Rettung und brach auf längere Zeit die gothische Uebermacht. Claudius starb an der Pest, und nach ihm ward Aurelianus zum Kaiser ernannt (270 bis 275). Obgleich er die Alemannen zweimal aus Italien trieb, konnte er doch nur augenblickliche Ruhe erzwingen und ließ deßhalb Nom mit neuen Mauern umgeben. Am berühmtesten ist Aurelians Zug gegen Zenobia, die Königin von Palmyra. Zenobia hatte sich Syriens, Aegyptens und Vorverasiens bemächtigt und nannte sich Königin des Orients. Gegen diese durch Schönheit, Verstand, Bil- dung und ritterlichen Muth ausgezeichnete Fürstin zog Aurelian 273, besiegte sie, nahm sie gefangen und zerstörte Palmyra. Dann un- terwarf Aurelian Aegypten und ließ den Usurpator Marcus Firmus hinrichten. Nachdem er auch den Tetricus, welcher sich in Gallien zum Kaiser aufgeworfen hatte, zur Unterwerfung gebracht hatte, war die Einheit des Reiches wieder hergestellt. Aurelian, welcher durch furchtbare Strenge die Ruhe und Ordnung zu befestigen suchte, wurde auf einem Zuge gegen die Perser ermordet. Die folgenden Kaiser, Tacitus und sein Bruder Floria uns, wurden bald von den Soldaten ermordet und Probus (276 — 282) zum Kaiser ausgerufen. Er drängte die in Gallien eingefallenen Franken, Ale- mannen, Vandalen und Burgunder zurück, setzte über den Rhein und verstärkte den bereits früher aufgeführten Grenzwall. Er siedelte große Schaaren von Germanen in verschiedenen Ländern des Reiches an und nahm eine große Menge derselben in die römischen Legionen auf. Als Probus die Soldaten in Pannonien zur Urbarmachung des Lan- des und zur Anlegung von Weinbergen benutzte, wurde er von den darüber erbitterten Soldaten erschlagen. Der von den Solda- ten zum Kaiser erhobene Carus, welcher seine Söhne Carinus und Numerianus zu Mitregenten ernannte, wurde schon 283 auf einem Zuge gegen die Perser vom Blitze erschlagen oder von Meuchel- mördern getödet. Nnmerianus wurde ermordet und Carinus von dem 284 zum Herrscher ausgerufenen Diocletian besiegt. M. Valerius Diocletianus besaß Kraft, Beharrlichkeit und Die Kaiser Einsicht. Da für die Verwaltung und Vertheidigung des großen bis^Romuiue Reiches die Kräfte eines Mannes nicht ausreichend zu sein schienen, ^gustuius. so nahm er den zwar rohen, aber tapferen Maximian zum Mitregenten an. Dieser hatte in Gallien einen Krieg mit den durch Noth und Elend zur Verzweiflung gebrachten Bauern zu führen, welche Bagauden hießen. Auch empörte sich Carausius, der Be- fehlshaber der von Maximian gegen die Seeräubereien der Franken und Sachsen aufgestellten Flotte; er warf sich zum Kaiser auf und behauptete sich im Besitze von Britannien bis ihn 293 einer seiner'

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

9. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 175

1858 - Weimar : Böhlau
175 sprechungen bewogen die Guisen mit Hülfe des spanischen Gesandten und des päpstlichen Legaten den schwachen König Anton von Navarra, welcher bisher ein heimlicher Calvinift gewesen war, sich öffentlich zur katholischen Kirche zu bekennen. Um so enger schloß sich Katharina an Conds und Coligni an und suchte die Hugenotten durch ein 1562 zu St. Germain erlassenes Duldungsedict zu gewinnen. Jetzt erst übersah man die Zahl der Anhänger der neuen Lehre; in allen Pro- vinzen Frankreichs tönten ihre Psalmen. Das erbitterte die Katholiken, und bald entstanden blutige Reibungen. Als der Herzog Franz von Guise auf einer Reise nach Paris in das Städtchen Bassi kam, fing sein zahlreiches Gefolge mit den in einer Scheune zum Gottesdienst ver- sammelten Hugenotten Streit an und mordete an 60 Männer, Weiber und Kinder. Bald wurden auch an anderen Orten große Grausamkeiten gegen die Hugenotten verübt und es brach der erste Bürger- und Religionskrieg aus (1562 —1563). Beide Parteien warben Truppen und suchten die Städte des Reiches auf ihre Seite zu bringen. Biele derselben kamen in die Hände der Protestanten, für diese erklärte sich fast die ganze Normandie und der beste Theil des französischen Adels. An allen Orten brach der Kampf aus, und die Parteien bekämpften einander mit der unmenschlichem Wuth, welche Religions- und Bürgerkriege so furchtbar macht. Die Protestanten beraubten die katholischen Kirchen und Klöster, zerstörten vie Bilder in denselben, vertrieben und tödteten Priester und Mönche. Noch weit schlimmer hausten die Katholiken. Die losgelassene thierische Wuth freute sich ihrer Gräuel, da außer der Befriedigung der Rachsucht die Ueberzeugung mitwirkte, daß alles zur Ehre Gottes geschehe. Das pariser Parlament erklärte alle Hugenotten für vogelfrei und ermahnte die Katholiken sich zu bewaffnen und über sie herzufallen. Bon beiden Seiten bemühte man sich um auswärtige Hülfe. Die Guisen ließen in Deutschland und den katholischen Kantonen der Schweiz werben; Phi- kipp Ii., die Herzöge von Savoien, Ferrara und Mantua schickten ihnen Soldaten. Dagegen wurde Conds von Elisabet von England mit Geld und 6000 Mann unterstützt und räumte derselben Havre de Grâce und Rouen ein. Bor Rouen fiel auf der Seile der Katholiken Anton von Navarra; bei Dreux wurden die Hugenotten geschlagen und Conds ge- fangen; bei der Belagerung von Orleans wurde der Herzog Franz von Guise ermordet. Nun vermittelte Katharina den Frieden zu Am- bo ise 1563. Den Hugenotten wurde freie Religionsübung, aber nicht in der Nähe von Paris und nicht in Kirchen, gestattet. Nach erfolgter Aussöhnung wurde den Engländern Havre de Grâce wieder entrissen. Der Friede war von kurzer Dauer. Bei einer Zusammenkunft des Königs mit seiner Schwester Elisabet von Spanien in Bayonne er- mahnte der Herzog Alba zur Ausrottung der Ketzer. Bedrückungen der Hugenotten führten neue Gewaltthaten herbei, und der zweite Huge- nottenkrieg (1567 —1568) brach aus. In einer Schlacht bei St. Denis fiel Montmorenci, und der Herzog Heinrich von Anjou, der Bruder von Karl Ix., wurve zum Generalstatthalter des Reichs ernannt. Im Frieden zu Longjumeau wurde das Edict von Amboise bestätigt. Bei dem gegenseitigen Mißtrauen der Parteien war auch Vieser Friede von kurzer Dauer. Die Hugenotten hielten eng zusammen, alle
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TM Hauptwörter (200)200

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