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1. Geschichte des Mittelalters - S. 76

1888 - Wiesbaden : Kunze
76 Erste Periode des Mittelalters. allein sie unterlagen endlich nach zwei Schlachten bei Detmold und an der Hase 783. Jetzt beugte sich auch Widukind der Macht Karls. Er erschien 785 zu Attigny in der Champagne an Karls Hoflager und ließ sich taufen. Doch blieb die Ruhe im Sachsenlande noch lange gefährdet. Erst als Karl 10 000 sächsische Familien nach dem Rhein übergesiedelt hatte, war der Friede gesichert. Mit den Sachsen waren auch die bisher noch unabhängigen Friesen unterworfen und zum Christentum bekehrt worden. Beide Völkerschaften behielten ihre Gesetze, waren von Tribut befreit und hatten nur den ihnen allerdings höchst verhaßten Zehnten an die Geistlichkeit zu entrichten. Um das Christentum in ihrem Lande zu sichern, wurden acht Bischofssitze (Paderborn, Münster, Minden, Osnabrück, Bremen, Verden, Hildesheim, Halberstadt), viele Klöster und Schulen errichtet. Auch mit widerspenstigen Großen geriet Karl in Kampf. Das einzige Herzogtum, das er noch hatte bestehen lassen, war Bayern, wo Herzog Thassilo eine fast unabhängige Herrschaft führte. Thas-silo war mit einer Tochter des Desiderius vermählt und ließ sich von dieser und seinem Schwager Adelgis aufreizen, sich von Karl unabhängig zu machen und Adelgis zum Besitze des Langobardenreiches zu verhelfen. Er wurde aber von Karl wieder zur Unterwerfung gezwungen. Als sich Thassilo jetzt mit den Avaren in Ungarn verband und abermals den Gehorsam brach, wurde er von einer fränkischen Reichsversammlung wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Karl begnadigte ihn zwar, setzte ihn aber mit seiner Familie 788 gefangen in das Kloster St. Goar. Die Herzogswürdh in Bayern wurde aufgehoben und die Verwaltung des Landes einem Grafen übertragen. Jetzt wandte sich Karl gegen den Hauptfeind seines Reiches int Südosten, die Avaren. Diese waren ein den Hunnen verwandtes Volk, welches das von den Langobarden verlassene Ungarn besetzt hatte und räuberische Einfälle in die südöstlichen Grenzländer Karls unternahm. Die Avaren hatten in ihrem Lande große ringförmige Plätze durch Wälle und Gräben gesichert, in welche sie sich mit den auf ihren Raubzügen erbeuteten Schätzen zurückzogen. Karl mußte sieben Züge (791—796) gegen sie unternehmen. Endlich gelang es seinem Sohne Pippin, den Hauptring zwischen Donau und Theiß (796) zu erstürmen und die Macht der Avaren zu brechen. Unermeßliche Schätze fielen den Siegern in die Hände. Karl nahm das Land zwischen Enns und Raab als Ostmark in Besitz und legte damit den Grundstein zu Östreich. Er ließ es durch fränkische An-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 96

1888 - Wiesbaden : Kunze
96 Zweite Periode des Mittelalters. die sich in den Niederlanden festgesetzt hatten, in ihrem festen Lager bei Löwen 891 an und bereitete ihnen eine so vollständige Niederlage, daß ihre Einsälle in das Reich in der Folge unterblieben. Ebenso besiegte er den mährischen Herzog Zwentibold (Swatopluy, der Böhmen an sich gerissen hatte, mehrere Male. Dazu hatte er sich der Hilfe der U n g a r n oder Magyaren, eines finnischen Nomadenstammes , bedient, der sich zwischen Donau und Karpaten niederließ und bald ein neuer gefährlicher Feind für das deutsche Reich wurde. Arnulf eilte auch zweimal nach Italien, wo er sich zum Oberherrn des Landes machte. Auf dem zweiten Zuge (895) empfing er in Rom die Kaiserkrone. Krank aus Italien zurückgekehrt, starb er 899. Ihm folgte sein sechsjähriger Sohn Ludwig das Kind 899—911, für den der Erzbischof Hatto von Mainz die vormundschastliche Regierung führte und mit strenger Hand die Ordnung im Reiche zu wahren suchte. Denn es war eine schlimme Zeit, und man wandte mit Recht aus Deutschlands Lage den Spruch des weisen Salomo an: „Wehe dem Lande, des König ein Kind ist." Die alten Reichsfeinde, die Dänen und Slawen, beunruhigten die Grenzländer, die Ungarn brachen nach Art der Hunnen von Osten her ein, suchten Bayern und Schwaben wiederholt grausam heim und zogen verheerend bis Thüringen und Sachsen. Im Innern herrschte Zügellosigkeit und blutige Fehde unter den Großen. Diese rissen die Krongüter an sich und übten unumschränkte Gewalt. Die von Karl dem Großen abgeschaffte Herzogswürde tauchte wieder auf, und es bildeten sich die Herzogtümer Sachsen, Franken, Lothringen, Schwaben und Bayern. Mit dem Tode Ludwigs Ii. erlosch 911 das Karolingerhaus in Deutschland. §. 19. lonmtf I. uon Imnreii 911 — 918. Die färsistfrfieii Kaiser 919—1024. 1. Konrad I. von Franken 911—918. Nach dem Tode des letzten deutschen Karolingers traten die Herzöge von Sachsen und Franken mit andern Großen des Reiches zu Forchheim an der Rednitz zusammen, um dem Reiche ein neues Oberhaupt zu geben, das die Macht besitze, dasselbe gegen innere und äußere Feinde zu schützen. Seitdem blieb Deutschland ein Wahlreich bis zu seiner Auflösung 1806, und erst im Jahre 1871 wurde die Kaiserkrone wieder erblich. Der mächtige Herzog Otto der Erlauchte von Sachsen lehnte die ihm angetragene

3. Geschichte des Mittelalters - S. 33

1888 - Wiesbaden : Kunze
g. 5, 2. Attila. Der Untergang des weströmischen Reiches. 33 eine Zufluchtsstätte und legten den Grund zu Venedig. Ganz Italien zitterte vor Attila. Der unkriegerische Valentinian floh nach Ravenna; dagegen sammelte sein tapferer Feldherr Atztius, der Sieger von Chalons, ein Heer und erschwerte dem Feinde das rasche Vordringen. Unter grausamen Verwüstungen näherten sich die Hunnen dem ohnmächtigen Rom. Da erschien eine römische Gesandtschaft im Lager des Hunnenkönigs zu Mantua, an ihrer Spitze der greife Bischof Leo I. Diesem gelang es, durch seine Beredsamkeit und ein bedeutendes Lösegeld Attila, dessen Heer durch Seuchen gelichtet war, zum Rückzug zu bewegen. Attilas Tod. Im folgenden Jahre (453) raffte der Tod den Schrecken des Abendlandes dahin. Einen Tag nach dem Hochzeitsfeste, das er mit einer burgundischen Fürstentochter gefeiert hatte, war er eine Leiche, ob durch Blutsturz oder die Rache der Burgunderin, bleibt ungewiß. Die Nachricht von Attilas Tode verbreitete allgemeine Trauer unter den Hunnen. Ein prächtiges Zelt wurde unter freiem Himmel aufgeschlagen und aus herrlichem Polster der Leichnam zur Schau ausgestellt. Mit geschorenem Haare und zerfetztem Gesicht ritten die Hunnen um dasselbe. Dann legten sie den Leichnam in einen goldenen Sarg; diesen umschloß ein silberner und diesen wieder ein eiserner. Nachts begruben sie ihn; die Sklaven, welche das Grab geschaufelt hatten, wurden sofort getötet, damit niemand erfahre, wo Attila mit feinen Schätzen ruhe. Nach feinem Tode entstand Uneinigkeit unter feinen Söhnen, und das Hunnenreich zerfiel. Die unterworfenen Völkerschaften machten sich frei und gründeten zum Teil neue Reiche, während sich die nomadischen Hunnen in den Steppen Südrußlands verloren. Attilas Name aber lebt gleich dem eines deutschen Helden in Lied und Sage der Deutschen sort. Der Untergang des weströmischen Reiches. Das zerrüttete weströmische Reich, dem eine Provinz nach der andern entrissen wurde, ging seinem Untergang unaufhaltsam entgegen. Valentin ian Ui. rief den tapferen Aetius aus Furcht vor seiner Macht und Größe ab und tötete ihn 454 in Ravenna mit eigner Hand. Damit brach die letzte Stütze seines Reiches. Bald darnach (455) fiel der lasterhafte Kaiser selbst durch den Senator Petr on ins Maximus, dessen Gemahlin er mißhandelt hatte. Als Maximus zum Kaiser ausgerufen worden war und um die Hand der verwitweten Kaiserin Eudoxia (§. 5, 1.) warb, suchte diese sich dadurch vor dem Thronräuber zu schützen, daß sie die Vandalen unter Geiserich aus Afrika zu Hilfe rief. Maximus Saffians Weltgeschichte. Ii. 5. Stuft, v. Ph. Beck. 3

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

5. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

6. Von der Entstehung eines selbständigen deutschen Reichs bis zu Karl V. 843 - 1519 - S. 4

1885 - Wiesbaden : Bergmann
4 Außere und. innere Gestaltung Deutschlands Seiner inneren Gestaltung nach zerfiel Deutschland zunächst in die Gebiete der vier großen Stämme: der Sachsen, zu denen man auch die Friesen und die Thüringer rechnete, in der norddeutschen Tiefebene, der Franken am Mittelrhein rechts und links und am Main, der Alemannen (oder, wie sie von jetzt an häufiger genannt werden, Schwaben) rechts und links am Oberrhein und in der deutschen Schweiz; der Bayern östlich davon (bis nach dem heutigen südlichen Österreich). Der fünfte Stamm, die Lothringer, der erst durch die Teilung von Meersen an Deutschland kam, wohnte nur jenseits des Rheins, war sprachlich zum Teil gemischter, schien überhaupt nicht so fest mit Deutschland verwachsen, wie die vier dies-rheinischen Stämme, was sich auch in seiner zwischen Deutschland und Frankreich hin- und herschwankenden Haltung zeigt. Jeder dieser Stämme hatte seine Eigentümlichkeiten in Sprache, Sitte, Recht u. s. w., hielt daran fest und unterschied sich dadurch von den andern Stämmen. Diese Besonderheit der Stämme und ihr Streben nach möglichster Unabhängigkeit ward verschärft durch das Wiederaufleben der Stammesherzogtümer. Karl d. Gr. hatte dieselben beseitigt — auch da, wo sie am mächtigsten waren, in Sachsen und Bayern. Gerade in diesen beiden Ländern aber erstand das Stammesherzogtum am frühesten wieder. Bayern kam bei der zuerst von Lndwig d. Frommen vorgenommenen Reichsteilung an Ludwig den Deutschen, der sich „König der Bojoarier" nannte, dann an dessen Sohu Karlmann und an des letzteren natürlichen Sohn Arnulf, de r „Herzog vou Bayern" oder auch „von Kärnthen" genannt wurde. Später finden wir wieder einen Arnulf (Ii.) daselbst, der „mit Zustimmung des Volkes" die herzogliche Würde annimmt und sich „aus Gottes Vorsehung Herzog von Bayern" nennt. Sachsen gab Ludwig der Deutsche als Herzogtum einem angesehenen sächsischen Großen, Ludolf, mit dem Aufträge, die Reichsgrenze nach außen zu verteidigen; so entstand (850) das Herzogsgeschlecht der Lndolfinger, welchem die späteren deutschen Könige Heinrich I. und die Ottonen angehören. Daß gerade Bayern und Sachsen schon sobald wieder zu einer gewissen staatlichen Selbständigkeit als Herzogtümer gelangten, und zwar durch die deutschen Könige selbst, hatte seinen Grund wohl darin, daß diese beiden Länder feindlichen Angriffen am meisten ausgesetzt waren, Bayern denen der Avaren, Bulgaren u. s. w., Sachsen denen der Slawen und Normannen. Franken, Schwaben, Lothringen schienen solchen Gefahren weniger ausgesetzt. Indessen wirkte das dort ge-

7. Alte Geschichte - S. 143

1904 - Wiesbaden : Kunze
143 Theoderich, die Alanen, salische und ripuarische Franken, Sachsen und andere germanische Völkerschaften entgegen. Ein fürchterlicher Kampf entspann sich, in welchem schliefslich Attila besiegt wurde. Theoderich fiel. Attila zog sich nach Pannonien zurück, machte aber im folgenden Jahre 452 einen Zug nach Italien, nahm Aquileja, das er zerstörte, worauf alle Städte des oberen Italiens nördlich vom Po der Reihe nach in seine Gewalt kamen. Viele Einwohner, die dem Schwerte glücklich entronnen waren, suchten Sicherheit in den Lagunen des Pomündungslandes und legten dadurch den Grund zu der Stadt Venedig. Ganz Italien war in grofser Gefahr; das zitternde Rom schickte eine Gesandtschaft, bei der auch der Papst Leo I. sich befand, Der Hunnenkönig liefs sich bereden und gab seinen Entschlufs gegen Rom zu ziehen auf. Krankheiten, Mangel an Lebensmitteln und Schwäche seines Heeres wirkten ohne Zweifel dabei mit. Im Jahre 453 starb Attila, und sein Reich löste sich bald 453 nachher auf. Aetius, der Retter des Reiches, wurde verleumdet und vom Kaiser 454 mit eigener Hand getötet. Es folgte Petronius Maximus, Kaiser 455. Die Witwe Valenti-nians Iii., die byzantinische Prinzessin Eudoxia, von ihm zur Ehe gezwungen, rief den Vandalenkönig Geiserich aus Afrika herbei, der Rom und die ganze Küste von Rom bis Neapel, besonders Capua, Nola und Neapel plünderte. Maximus wurde bei dem Aufruhr, der infolge der Ankunft Geiserichs entstand, in Rom ermordet. Es folgten acht Kaiser, von denen die fünf ersten ganz von Ricimer (f 472), einem suevischen Fürsten in kaiserlichen Diensten, dem Oberbefehlshaber der römischen meist aus Germanen bestehenden Soldtruppen, die drei letzten von ändern germanischen Feldherrn abhängig waren. Romulus Augustulus (Spottname) 475—476 war der letzte dieser Kaiser; ihn entsetzte Odovalcar (Odoaker), Anführer der germanischen Hülfsvölker in Italien, seiner Würde und gründete in Italien, dem Lande der Mitte, ein germanisches Reich 476. 476 ______________________ Georg-Ec'ort-lnstttof ' für int' nationale Schusouchforschung i Braunschweig Schulbuchbibliothek

8. Alte Geschichte - S. 200

1885 - Wiesbaden : Kunze
200 451 traten ihm 451 die Römer unter Aetius, die Westgoten unter Theoderich, die Alanen unter dem Könige Sangipan, salische und ripuarische Franken und andere germanische "Völkerschaften entgegen. Ein fürchterlicher Kampf entspann sich, in welchem schliefslich Attila besiegt wurde. Theoderich fiel. Attila zog sich nach Pannonien zurück, machte aber im 452 folgenden Jahre 452 einen Zug nach Italien, nahm Aquileja, das er zerstörte, worauf alle Städte des obem Italiens nördlich vom Po der Reihe nach in seine Gewalt kamen. Viele Einwohner, die dem Schwerte glücklich entronnen waren, suchten Sicherheit in den Lagunen des adriatischen Meeres und legten dadurch den Grund zu der Stadt Venedig. Ganz Italien war in grofser Gefahr; das zitternde Rom schickte eine Gesandtschaft, zu welcher auch der Papst Leo gehörte. Der Hunnenkönig befand sich gerade am Mincio in der Nähe der Stadt Mantua, als die Gesandtschaft vor ihm erschien» Er liefs sich bereden und gab seinen Ent-schlufs gegen Rom zu ziehen auf. Krankheiten, Mangel an Lebensmitteln und Schwäche seines Heeres wirkten ohne Zweifel dabei mit. 458 Im Jahre 453 starb Attila und sein Reich löste sich bald darauf auf. Aetius, die Stütze des Reiches, wurde verleumdet 454 und vom Kaiser 454 auf Anstiften des Maximus mit eigener Hand getötet. 455 Maximus, Kaiser 455. Die Witwe Valentinians Iii., die byzantinische Prinzessin Eudoxia, von ihm zur Elie gezwungen, rief den Yandalenkönig Geiserich aus Afrika herbei, durch welchen Rom und die ganze Küste von Rom bis Neapel, besonders Capua, Nola und Neapel geplündert wurden. Maximus wurde bei dem Aufruhr, der infolge der Ankunft Geiserichs entstand, in Rom ermordet. Es folgten acht Kaiser, von denen die fünf ersten ganz von Ricimer, einem suevischen Fürsten in kaiserlichen Diensten, dem Oberbefehlshaber der römischen meist aus Germanen bestehenden Soldtruppen, die drei letzten von ändern germanischen Feldherrn abhängig waren. Romulus Augustulus 475—476, war der letzte Kaiser; ihn entsetzte Odovalcar, Anführer gemischter germanischer Stämme, seiner Würde und gründete in Italien ein gennam- 476 sches Reich 476.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 33

1884 - Wiesbaden : Kunze
33 Teilfürsten. Der ripuarische Sigibert wird von seinem Sohne ermordet, dieser durch Chlodwigs Leute. Die Teilung des Reichs unter seine vier Söhne nach fränkischem Recht vollzieht sich so, dafs die deutschen Lande grofsenteils unter dem ältesten Theoderich, dem Sohne erster Ehe (der indes auch romanisches Gebiet erhielt), zusammen-bleiben. Neu erworben werden: 1) Thüringen im Herzen Deutschlands. Die Thüringer (s. o. S. 9) bildeten später ein Königreich zwischen Donau und Harz. König Hermanfried beseitigt mit fränkischer Hilfe seine Brüder, mit denen er in Zwiespalt lebte. Da er aber dem Frankenkönig Theoderich den Lohn an Land vorenthielt, so entstand Krieg, in welchem Hermanfried gegen Franken und Sachsen Reich und Leben verlor. Der Norden des Thüringerlandes wird sächsisch, der Süden fränkisch; nur in dem Mittellande zwischen Unstrut und Thüringerwald, später mit einem Herzog unter fränkischer Hoheit, erhält sich der Name des Landes. 2) Gleichzeitig werden die Westgoten völlig nach Spanien hinübergedrängt und die Grenzen des Frankenreichs bis zu den Pyrenäen ausgedehnt. 3) Burgund, das durch die drei jüngeren Brüder, die den Krieg in Blutrache für ihren Grofsvater 522 begannen, 532—534 erobert und einverleibt wird. 532—534 So wurde nach dem Zuwachs an romanischen Gebietsteilen im Westen durch Erweiterung der fränkischen Herrschaft über große Strecken deutschen Landes das Gleichgewicht beider Nationalitäten hergestellt. 4) Nach dem Sinken der ostgotischen Macht unterwerfen sich dem Frankenreiche ferner: die Provence, die Herzogtümer Alemannien und Bayern; letzteres doch wesentlich selbständig unter Erbherzögen aus dem Hause der Agilolfinger. Noch zweimal wurde das Frankenreich in einer Hand vereinigt: I. unter Chlotar 1., Chlodwigs jüngstem Sohn, 558—561, H. unter Chlotar Ii., des ersten Chlotar Enkel, 613—628. Herbst, histor. Hilfsbuch. Ii. 9. Aufl. 3

10. Geschichte des Mittelalters - S. 42

1884 - Wiesbaden : Kunze
42 Schlachten bei Detmold und an der Hase (bei Osnabrück) 783 783 niedergeworfen wird. Nach der Unterwerfung und Taufe Widukinds zu Attigny und der gewaltsamen Ausrottung des Heidentums wird der Friede gesichert. Vollends durch die allmähliche Errichtung von Bistümern: Münster und Osnabrück (für Westfalen), Minden, Paderborn, Verden und Bremen (für Engern), Halberstadt (für Nordthüringen), unter den Metropolitanbischöfen von Mainz und Köln. Eine letzte vorübergehende Bewegung der Sachsen im Jahre 794 hinderte die Befriedung nicht, doch fand kein allgemeiner Friedensschlufs statt. 788 Iv. Gegen Tassilo von Bayern 788. Die noch selbständigen Gewalten in Karls Reich werden allmählich niedergeworfen; so die Herzöge der Bretagne, von Aquitanien. Bayern unter Herzog Tassilo stand fast unabhängig da. Nach wiederholtem Treubruch wird der Herzog abgesetzt und ins Kloster geschickt, Bayern dem Frankenreich völlig einverleibt. Die Verbindung Tassilos mit den Avaren führte zum Krieg gegen dies räuberische Volk. 791________796 V. Avarenhrieg 791—796. Karls siegreicher Zug gegen den finnisch-türkischen Stamm der Avaren bis zur Raab 791 ermöglichte die Kolonisierung des Landes durch fränkische Ansiedler. Der Krieg wurde beendigt durch Pippin, Karls Sohn, der den Ringwall zwischen Donau und Theifs stürmte und den Cha- kan (Oberchan) 796 zur Huldigung zwang. Erbeutung ungemes- sener S chätze;—Tjntergang des auch von den Bulgaren bedrängten Avarenreiches; die Avaren werden von Salzburg aus bekehrt. Vi. Slaven- und Dänenzüge: Die Slaven waren in die während der Völkerwanderung verlassenen ostdeutschen Länder nachgerückt. Ein Hauptzweig, die Wenden, lebte im Nordosten, geteilt namentlich in Wilzen (im Brandenburgischen) und Abo-780 driten (im Mecklenburgischen). Die letzteren standen seit 780 mit Karl im Bunde gegen Sachsen und Wilzen. Sein Kriegs- 789 zug gegen die Wilzen führte ihn bis zur Peene und Ostsee 789; später zog er gegen die böhmischen Slaven und die Sorben 805 u. 806 (an der Saale) 805 und 806. — Mit Karl dem Gr. beginnt die jahrhundertelang andauernde Thätigkeit des deutschen Volks in der Richtung nach Osten, zur Germanisierung der Slaven mit deutschem Schwert und deutscher Arbeit, mehr und mehr Hand in Hand mit der christlichen Mission.
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