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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 116

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
116 Südeuropa. beginnt das Mittelmeerklima. Vielleicht das schönste Klima Europas hat Griechenland. Alle Südfrüchte gedeihe» hier vortrefflich Die griechischen Weine und Korinthen haben einen bedeutenden Ruf. Selbst die Dattelpalme zeitigt in günstigen Jahren auf den Inseln reife Früchte. 2. Die Bewohner. Die Bevölkerung der Halbinsel bildet ein buntes Völkergemisch. Der herrschende Volksstamm sind die Slaven (8 Mill.) Zu ihnen gehören die Serben (in Serbien, Montenegro, Bosnien und der Hereegovma) und die Bulgaren zu beiden Seiten des Balkans. In Griechenland, den s. Küstenländern und Inseln die Neng riechen (21/2 Mill.) Nachkommen der alten Jllyrier sind die kriegerischen Albaner (l1/^ Mill.) Die osmanischen Türken (2 Mill.), ein mongolenähnlicher Volksstamm, bilden in den östlichen Teilen des Türken- reiches eine geschlossene Bevölkerung. Die Türken, der größte Teil der Albaner, sowie einige Bewohner in Bosnien und Bulgarien sind Mohammedaner. Alle übrigen Bewohner gehören in überwiegender Mehrzahl der griechisch- katholischen Kirche an. — Trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas ist die Landwirtschaft sehr vernachlässigt. Von Bedentnng für die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathal, der Anbau von vorzüglichem Tabak und der Getreidebau in Bulgarien. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahn- strecken zwischen Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Ter See- Handel liegt in der Türkei darnieder, während Griechenland darin große Fortschritte zeigt. Im Altertum blühte Kunst und Wissenschaft in Griechenland. Alte Bau- denkmäler geben noch heute Kunde von der Höhe altgriechischer Kultur. Im Mittel- alter erlag die Halbinsel, der morsche Rest des altrömischen Reichs, dem Ansturm der Türken, welche 1453 Konstantinopel eroberten, in den folgenden Jahrhunderten tief nach Mitteleuropa vordrangen und fast ganz Ungarn, Rumänien und die Länder n. vom schwarzen Meer unterwarfen. Im 17. Jahrhundert bereits begannen die Verluste, welche sich bis in die neueste Zeit derart fortgesetzt haben, daß von dem einstmaligen großen Türkenreiche in Europa nur noch wenig übrig ist. 3. Einteilung und Ortskunde. I. Die europäische Türkei. (275000 qkm, 7,5 Will. E.) a) Im Gebiet der unmittelbaren Besitzungen: Konstantinopel (874 Tsd. E.), herrlich an der gleichnamigen Meeresenge gelegen, mit einem vortrefflichen Hafen, dem „goldenen Horn," einer schmalen, tief ins Land einschneidenden Meeres- bucht, Hst. des Türkenreichs, wichtiger Handelsplatz an der Eingangspforte des Morgenlandes. — Adrianopel, an der Maritza und der Verkehrsstraße nach Belgrad. Saloniki, zweiter Hafenplatz des Reiches. Auf der Halbinsel Chalkidike der'berg Athos mit zahlreichen Klöstern. — Von den Inseln gehört u. a. Kr-eta zur Türkei. d) Im Gebiet der mittelbaren Besitzungen: Fürstentum Bulgarien: Sofia, Hst., an der großen Verkehrsstraße von Belgrad nach Konstantinopel. Ostrumelien, eine türkische Provinz mit selbständiger Verwaltung, hat sich mit Bulgarien vereinigt. Philippopel, Hst., an der Maritza in fruchtbarer Ebene. Bosnien und die Hercegovrna, von Österreich besetzt und verwaltet. Ii. Königreich Griechenland. (65000 qkm, 2,2 Mill. E.) Athen (108 Tsd. E.), Hst. des Königreichs, mit vielen Denkmälern altgriechischer Kunst. Aus hohem Felsen die Ruinen der Akröpolis. — Korinth, aus gleichnamiger Landenge, deren Durchstechung den Handel der Ätadt beleben wird. Vor dem Eingang in den korinthischen Busen die Hafenstadt Patras. Zu den ionischen Inseln gehört auch Jthaka. (Die einstige Heimat des Odysseus.)

2. Europa - S. 17

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
Tunneleisenbahnen. Der Moni Cenis-Tunnel (1372 km) ver- bindet das französische mit dem italienischen Bahnnetz und ist ein wichtiger Punkt in der englisch - indischen Weltverkehrslinie.*) Der Gotthardtunnel (15 km) verbindet das süddeutsche mit dem italienischen Bahnnetz und dadurch das deutsche Schienennetz mit dem Mittelmeer. Der Ar lbergtunnel (10^ km) verbindet Rhein- und Jnngebiet und stellt für die Schweiz, Süddeutschland und Nordfrankreich eine bedeutend abgekürzte Verbindung mit den adriatischen Seehäfen und dem f. Ungarn her. — Endlich ist noch die Cornichebahn zu erwähnen, welche von Nizza durch eine Reihe von Tunnels nach Genua führt.**) 7. Bevölkerung. Zur Römerzeit waren die Alpen größtenteils von keltischen Völkern bewohnt, die aber von den Römern unterworfen und romanisiert wurden und später unter germanische Herrschaft kamen. Wahrscheinlich ist die rätische Bevölkerung in Graubünden (Ladiner) ein Rest dieser Volksgruppe. — Heute ist die Bevölkerung ihrer Ab- stammung nach in dem großen zentralen Gebiete des Alpenzuges deutsch, in' den italisch-sranzösischen Alpen und den s. Vorlagen der Schweizer und Tiroler Alpen romanisch, im Südostflügel slavisch. So begegnen also einander im Alpengebiet die wichtigsten europäischen Bölkergruppen. Die Anzahl der Deutschen und Romanen beträgt je 31/2 Mill., die der Slaven 1 Mill. Das vorherrschende Bekenntnis ist das katholische. — Die gesunde Bergluft und die vorwiegende Beschäftigung der Bewohner im Freien fördern Gesundheit, Rüstigkeit und Frohsinn. Die wichtigsten Nahrungsquellen der Bevölkerung lind Vieh Wirtschaft, Ackerbau, der sich jedoch auf die Talsohlen und schmalen Gehängestreifen beschränkt und im N. bis 900 in, im S. bis 1 550 m aufwärts steigt, feruer Industrie und zwar Textil- Industrie in der Schweiz, Seidenindustrie in den Tälern des Südrandes, Kunstschnitzerei im Berner Oberland und in den deutschen Alpen, und Eisenindustrie in den Ostalpen, wo auch der Bergbau eine wichtige Nahrnngsqnelle ist. Endlich ist auch der Fremdenverkehr eine Wichtige Erwerbsquelle. Als Wohnhaus tritt namentlich in Dörfern und Einzelgehöften das Alpenhaus, auch wohl „Schweizerhaus" genannt, auf. Es ist aus Steiu und Holz erbant und weist unter dem weit vorhängenden Dache Galerieumgänge auf zum Trocknen eingeregneter Gegenstände im Freien. Das wenig schräge Dach ist mit Steinen beschwert, um es gegen die Sturmgewalt zu sichern. Die Alpen sind das dichtest bevölkerte Hochgebirge der Erde, jedoch das am wenigsten dicht bevölkerte Gebiet Mitteleuropas. (28 auf 1 ([km). 3. Die Schweix. (41400 qkm, 3,3 Mill. E., 80,3 auf 1 qkm). 1. Das ^and. a) Die Schweiz liegt mitten in Europa, Un- berührt vom Meere, umgeben vou den 4 Großstaaten: Deutsches Reich, Österreich-Ungarn, Italien und Frankreich. Im S. bildet der Haupt- Zug der Schweizer Alpen, im W. der Schweizer Jura, im No. und *) London—dover—calais—paris—lyon—mont Cenis-Tunnel—turin -3ta Emilia—brindisi—alerandria—aden —Bombay —Kalkutta. **) Im Bau befindet sich der Simplontunnel. Tromnau, Lehrbuch der Schulgeographie Ii.** 2

3. Europa - S. 31

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 31 — tiroler Hochland weist an besonderen Eigentümlichkeiten die Porphyrplatte von Bozen und die steilwandigen südtiroler Dolomiten mit höchst eigenartigen Gipfelformen auf. Der ö. Teil der südlichen Kalkalpenzone wird von den karnischen und julischeu Alpeu gebildet. Die karuischeu Alpen*) ziehen sich f. der Drau auf der Grenze zwischen Kärnten und Venetien hin und setzen sich ö. in den Karawanken fort. Zwischen den karnischen Alpen und dem n. Gneisalpenzug breitet sich das Becken von Klagenfnrt aus, ein großes Becken um die obere Drau, erfüllt von jüngeren Ablagerungen^ In deu jutischen Alpen**) liegt der letzte alpine Hochgipfel, der Triglav (= Dreispitz). b. Die Bewohner der Ostalpen bestanden zur Römerzeit in den w. Teilen aus rätischen Stämmen, im O. aus den keltischen Nortferm Beide Volksgruppen wurden unterworfen und romanisiert. Später drangen germanische Stämme ein, namentlich Schwaben und Baiern, und unterwarfen." sich fast das ganze ö. Alpengebiet. Man findet heute nur iu Südtirol i t a l i s ch e, in den ö. Tälern, nament- lich in denen von Tran und Save, slavische Bevölkerung; die übrigen Ge- biete der österreichischen Alpen sind durchweg von Deutschen bewohnt. Unter dem Einfluß der Landesnatur und der verschiedenartigen Kulturverhältnisse haben sich in den einzelnen Gebieten im Laufe der Zeit zahlreiche ver^ schiedenartige Volksstämme entwickelt, die in Sprache, Sitten und Volks- tracht voneinander abweiche:?. Solch ein Volksstamm sind die kernhaften, treuherzigen, religiösen und kaisertreuen Tiroler. Ihre Treue und Tapferkeit bewiesen so recht die Volksansstände unter dem kühneu Volkshelden Andreas Hofer im Jahre 1809. Seinen Stutzen handhabt der Tiroler mit Meisterschaft. In seinen Belustigungen ist er ein derber Bursch, und seine Streitlust und sein Jähzorn bringen ihn oft in eine unangenehme Lage. Andererseits ist der Tiroler ein fröhlicher Geselle, liebt Gesang, Tanz und selbsterfundene Trutzliedl (Schnadahüpfl) und hat eine rührende Anhänglich- keit an seine Heimat. Die malerische Volkstracht, übrigens in den einzelnen Tälern verschieden, wird jetzt leider in manchen Gegenden nicht mehr treu bewahrt. Die Bewohner der österreichischen Alpen gehören fast ausschließlich dem katholischen Bekenntnis an. Die wichtigsten Nahrnngs- quellen sind Almwirtschaft, Bergbau und Industrie. Der Ackerbau beschränkt sich auf einzeln? fruchtbare Talgebiete. Im Bergbau ragen besonders Steiermark und Kärnten durch vortreffliches Eisen, das Salzkammergut durch seinen Salzreichtum, Kärnten durch Bleigewinnung hervor. Unter den Industriezweigen ist die Eisen- Verarbeitung iu den betreffenden Ländern, die Seidenindustrie in Süd- tirol und die Baumwollenindustrie in Vorarlberg besonders zu erwähnen. Letzteres zählt zu den ersten Industrieländern der Monarchie. Zu den wichtigsten Nahrungsquellen muß auch die Forstwirtschaft gezählt werden, e) Ortskunde (des Alpen- und obern Donaugebiets). Tirol mit Vorarlberg: Bregeuz, Hafen am Bodensee im Vorarlbergischen. — Innsbruck, schön gelegene Landes-Hst. von Tirol, *) Nach dem ehemaligen Slovenenstamm der Karantanen benannt. Auch.- „Kärnten" ist auf diese Abstammung zurückzuführen. **) Nach Julius Cäsar benannt.

4. Die fremden Erdteile - S. 72

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 72 — Alle Macht des Mahdireiches vereinigte sich in dein Oberhaupte desselben, dem Kalisa,^ Er regierte despotisch nach Laune und Willkür und wußte seine Grausamkeiten als Befehle des Propheten hinzustellen, der ihm in Visionen erschienen wäre und sein Tun und Lassen bestimmte. Zum persönlichen Dienst diente ein Heer von Eunuchen, Knaben, Sklaven und eine Leibgarde von 11000 Mann. Kamelreiter besorgten den Postdienst und trugen seine Befehle mit Windeseile nach den betreffenden Stationen des Reiches. Der Kalifa hielt äußerlich auf strenge Erfüllung der religiösen Vorschriften und Bräuche und suchte die großen religiösen Feste mit ausnehmendem Pomp zu umgeben. Zu seinem persönlichen Vergnügen und zur Übung in den Waffen veranstaltete er häufig eine Truppenschau oder auch ein Manöver, bei dem es allerdings bunt genug herging. Die innere Verwaltung war höchst einfach, sozusagen patriarchalisch organisiert. Ein Oberrichter, Kadi el Islam, war die letzte Instanz in Gerichtssachen, die im übrigen von den Kadis der einzelnen Städte oder Bezirke entschieden wurden. Die Finanzen verwaltete ein Hauptschatzmeister, an den alle Einkünfte des Landes abzuführen waren. Im übrigen hatten die in den einzelnen Provinzen stationierten Heerführer und Emire große Macht. Der Ackerbau wird im Sudan südlich von Berber nur während der Regenzeit betrieben, die im Norden Anfang Juli, im Süden Ende Mai oder Anfang Juni beginnt und etwa bis Ende Oktober dauert. Infolge der schwachen Bevölkerung und der fortgesetzten Unruhen im Lande liegt ein großer Teil der ausgedehnten Länderstrecken brach. Der kultivierte Teil des Ackerbodens wird mit den verschiedenen Durrhaarten bebaut, und für gewöhnlich genügt die niederfallende Regenmenge, die Frucht zur Entwickelung zu bringen. Bleibt indessen der Regen aus, so entsteht unter der armen, keine Vorräte besitzenden Landbevölkerung Not an Getreide. Sie müssen dann ihren Bedarf durch Ein- käuse bei den Reichen decken, die in günstigen Jahren nicht versäumen, größere Fruchtmengen aufzuhäufen, oder sie sind gezwungen, nach dem Süden bis Faschoda zu gehen und mit ihren Booten das eingehandelte Getreide in ihre Heimat zu bringen. Von Wadi Halsa bis Faschoda den Nil entlang und den blauen Nil bis Famaka aufwärts werden die Ufer mittels Wasserschöpfstangen (Nabr), die von Sklaven bedient werden, häufig aber auch durch Schöpfräder (Sakia), die von Ochsen getrieben werden, bewässert und infolgedessen bessere Getreidesorten, auch Weizen," Mais, Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Erbsen, ferner Kürbisse u. bergt, gewonnen. In der Nähe der Städte kultivieren die Besitzer derartiger Ländereien auch wohl Zucker- und Wassermelonen, Rettiche, süße Gurken und verschiedene Arten von Grünzeug, die auf dem Markte bei mäßigen Preisen stets Abnehmer sinden. Nach dem Ende der Regenzeit, also mit Anfang des Winters, wird der Boden vielfach zur Baumwollenkultur verwendet, die bisweilen auch auf den durch Schöpfräder bewässerten Userländereien betrieben wird. Den meisten Ertrag liefern die Inseln, welche während der Regenzeit vom Nil überschwemmt werden, nach dem Sinken des Wassers allmählich wieder emportauchen und nun das fruchtbarste Ackerland abgeben. Ausgedehnte Dattelkulturen gibt es besonders in Dongola und in dem zu Berber gehörigen Lande der Rubatat. Von dort werden die getrockneten Früchte in großen Massen nach Omdurman auf den Markt geschickt. Im Süden von Kordosan gewinnt man in den Wäldern Gummi arabicum, das früher den Reichtum der Provinz bildete, während der Herrschaft des Mahdi aber erheblich zurückginge Zur Zeit der ägyptischen Herrschaft erntete man jährlich 800000 bis 1 Million Eantar (1 Eantar = 44»/, Kilogramm), später kaum 30000. Der Handel des Sudan, früher sehr lebhaft und gewinnbringend, ver- fiel fast ganz während der Herrschaft des Mahdi. Die ehemals belebten *) Die nachfolgenden Schilderungen sind nach „dem Werkel „Feuer und Schwert im Sudan" von Slatin Pascha (einem Österreicher) bearbeitet, der 11 Jahre in der Gefangenschaft der Mahdisten zugebracht hat, bis es ihm 1895 gelang zu entfliehen.

5. Die fremden Erdteile - S. 76

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 76 — In keinem zweiten Lande auf der Erde hat das Wasser so viel für den Menschen getan, aber auch nicht der Mensch so viel für das Wasser getan als in Ägypten Ohne den Nil und das damit zusammenhängende künstliche Be- Wässerungssystem würden die 26000 qkm des heutigen ägyptischen Fruchtlandes ebenso tot daliegen wie der Wüstengürtel der Nachbarschaft. Der Schlick, den das Nilwasser aus dem Innersten Afrikas mit sich führt, ist der Kulturboden Ägyptens und zugleich der Dünger, der die unerschöpfliche Fruchtbarkeit dieses Bodens bis zum heutigen Tage erhält. Die jährlichen regelmäßigen Über- schwemmungen des Nils Anfang August bis Ende November beherrschen die Jahrtausende alte ägyptische Kultur und das ganze Leben des Volkes, regeln die Jahreszeiten und bemessen die jeweilige Fruchtbarkeit des Jahres. Sicher hat im Laufe der Zeit infolge der allmählichen Erniedrigung des Nilbettes, des Ausgleichs der einzelnen Flußstrecken, der Verminderung der Stromhindernisse und „der Erhöhung der Uferstrecken durch den abgesetzten Schlamm eine Abnahme der Überschwemmungshöhe des Nils und damit eine Verminderung des Kultur- landes stattgefunden. Von jeher hat aber eine gut organisierte Wasserbautechnik, die nur im 18. Jahrhunderte einen Verfall aufweist, diesen Übelständen entgegen- gearbeitet. Seit Urzeiten waren dreierlei Arten der Behandlung des Nilwassers gebräuchlich: die völlige ungeregelte Überschwemmung des Landes, die 4-5 Monate gleichzeitig befeuchtend und zerstörend wirkte, das Beckensystem, bei dem das Nilwasser ungefähr 50 Tage lang in einzelnen, durch Dämme abgegliederten Landbecken luhig seinen Schlamin absetzen konnte, und die sogenannte Sesi- Kultur. Bei der. letzteren ist der betreffende Distrikt von Dämmen umgeben, die ihn vor jeder Überschwemmung schützen; das während der Sommermonate nötige Wasser erhält er von hochliegenden Kanälen, die vom Nil aus teils durch Pumpwerke, teils durch Aufstauen des Stromes, teils durch einen Kanal gespeist werden, der den Nil genügend weit oben anzapft. Als 1884 englische Ingenieure die ganze Wasserwirtschaft Ägyptens übernahmen, begann eine neue Aera für das Land. Zunächst wurde eine im Nildelta schon von Mohammed Ali begonnene große Stauanlage (bei Kaliub) erfolgreich ausgeführt. Dies verdoppelte die Baum- wollernte des Deltas und erzeugte einen Mehrertrag von 60 Mill. M. Sodann wurde in Mittelägypten ein mächtiger Sesi-Distrikt an 9 Stellen mit dem Strome in Verbindung gesetzt und damit die alte Fruchtbarkeit wieder ge- Wonnen. Nun zeigte es sich aber, daß, obgleich im Sommer kein Tropfen des Nils mehr in das Meer gelangte, die gesamte Wassermenge des Stroms nicht ausreichte, um dem Fruchtlande die im Altertume vorhandene Ausdehnung zu geben. Dazu fehlte ein Sammelbecken ersten Ranges. Da trat die englisch- ägyptische Regierung einem lange hin und her erivogenen Plane näher: Sie begann 1898 mit der Aufdämmung des Nils beiaffuan. Ein Granit- dämm von 2 km Länge und 28 m Höhe ist gegenwärtig mitten durch den ersten Katarakt des Nils im Bau. Damit wird der südliche Teil von Nubien in einer Länge von 177 km in einen See verwandelt, der dem Nile im Sommer 1000 Mill. c'bm Wasser zuführen wird. Man rechnet darauf, daß durch das Stauwerk der Wert der ägyptischen Bodenerzeugnisse um 166 Mill. M. erhöht und eine jährliche Mehreinnahme des Staates von ziemlich 18 Mill M. erzielt wird. Die Pläne der englischen Wasserbautechniker reichen aber noch weiter. Man erwägt ernstlich die Aufstauung des Albert- und Tana-Sees und die Ein- dämmung des Stromes in den Sumpfdistrikten des Oberlaufs bis zur Mündung des Sobat. Man schätzt die Wassermenge, die allein bei Ausführung des letzten Projekts gewonnen wird° um 60% höher als die durch die Talsperre bei Assuan erzielte. 2. Die Bewohner. Den weitaus größten Teil der Bevölkernng nehmen die Landbewohner, die armen, geplagten Fellahin ei», deren Abstammung von den alten Ägyptern erwiesen ist, wenn sie auch von Mischung nicht frei geblieben sind. Reinerer, altägyptischer Abstammung sind die christlichen Kopten in Oberägypten, Zur arabischen Bevölkerung gehören die Beduinen, die ein Nomaden- leben führen und Viehhandel treiben. Die vornehmere Stadtbevölkerung

6. Die fremden Erdteile - S. 83

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 83 — Provinzen des preußischen Staates. Oasen (b. h. Rast- oder Wohnorte, weil hier menschliche Besiedelnng möglich ist und Reisende hier Rast halten können) haben sich an solchen in der Regel tief- liegenden Stellen der Wüste gebildet, wo Quellen zu Tage treten. Hier entwickelt sich eine reiche Pflanzenwelt, und hier hat namentlich die Dattelpalme ihre rechte Heimat. Ihre Früchte bilden das wichtigste Nahrungsmittel und einen bedeutenden Ausfuhrartikel. Siwah allein bringt jährlich etwa 30 000 Ztr. Datteln in den Handel. Außerdem baut man Getreide, Südfrüchte und Wein an. Die Tierwelt der Wüste ist nach den übereinstimmenden Be- richten der Forscher noch kümmerlicher als die Pflanzenwelt. Der Löwe der Berberei tritt in den n. Randgebieten, der Panther im n. Fessan, die Hyäne in der Wüste selbst auf. Ju den Wadis ziehen Antilopenherden bergabwärts; Wüstenhasen suchen nach Nahruug, und der Schakal schleicht nach Bente. Das Mühnenschaf, der Klippdachs und der Felsenpavian beleben die Gebirgsgehänge des zentralen Berg- gebiets. Deu s. Teil der Sahara durchstreift der Strauß. Aasgeier, Wüstenraben und Felsentanben sind weitere Vertreter der Vogelwelt. Häusig kommen auch Vipern und Skorpione vor. — Das wichtigste Haustier ist das Kamel. Doch werden auch Esel, Schafe, Ziegeu und in geringer Anzahl Pferde gezüchtet. Ein wichtiges Mineral, das beim Handel eine große Rolle fpielt und ziemlich hänsig in der Sahara vorkommt, ist das Salz. 2. Die Bewohner. Die Bevölkerung besteht im W. und am Nordrande der Sahara aus Arabern (Beduinen), in der mittleren Sahara aus deu duukelfaibigen Berberstämmen der Tnareg und dem berberisch-nigritischen Mischvolk der Tibbn. Alle diese Wüstenbewohner sind kühne Reitervölker und Kamelhirten, welche die Karawanen entweder als Führer begleiten oder sie berauben. Die Religion dieser Wüsteuvölker ist der Islam. Doch richten sich die Tuareg und die Tibbu uur so weit nach den Vorschriften des Koran, als sich dies mit ihren Lebensgewohnheiten verträgt. Priester und Moscheen fehlen fast ganz, und nach Mekka pilgern nur sehr wenige Gläubige. Die Tuareg bewohnen das zentrale Bergland westlich der Karawanen- straße Tripolis-Kuka und die angrenzenden Ebenen bis weit nach W. hin. ini ganzen ein Gebiet von der fünffachen Größe des Deutschen Reichs. Sie sind dunkelfarbiger als die Berberstämme des Nordens, haben in ihrem Wesen etwas Ritterliches und gliedern sich in Edle, Hörige und Sklaven. Letztere bestehen meistens aus Negern. Nur die Edlen haben politische Rechte; sie betrachten jede Handarbeit als entwürdigend, widmen sich dem Schutz und der Führerschaft der Handelskarawanen und fechten gegen Mauren und Tibbu blutige Kämpfe aus, wobei die Hörigen zur Gefolgsmannschaft gezwungen sind. Der Edle ist Herr über Hab und Gut der Hörigen. Doch liegt es in seinem Interesse, daß dieselben an Herden, Sklaven, Getreide und sonstigem Vermögen sehr reich sind, damit er außer der gewöhnlichen Abgabe im Notfall an der Habe des Hörigen einen Rückhalt hat. Er brandschatzt seine Hörigen daher auch nie über Gebühr. Diese weiden die Herden, bauen den Acker, führen also mehr ein seßhaftes Leben.^ Der Edle kann sie vererben und verschenken, nie aber verkaufen. — Dte Tuaregsrau ist im Vergleich zu der untergeordneten 5koile, die das Weib bei den Arabern spielt, eine Herrscherin. Ihr Einfluß ist 6*

7. Die fremden Erdteile - S. 92

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 92 — landes nicht verloren gehe. Eine eigentümliche Fernsprech-Einrichtung der Dualla ist eine bis zur feinsten Ausbildung vervollkommnete Trommelsprache. Die Sudanneger und Fulbe des n. Binnenlandes siud erst in jüngster Zeit in das Gebiet ihrer jetzigen Wohnsitze eingedrungen. Mit ihren Reiterscharen unterwarfen sie die wenig geeinten Bantuneger, bauten Siedelungen aus runden Hütten, brachten die Zucht des Nuckelrindes mit und sind eifrige Anhänger des Islam. „Sie sprechen anders als die Bantuneger; sie sitzen anders, sie kleiden sich anders, sie essen anders und Anderes, sie tragen andere Waffen — kurz und gut, es ist eine andere 2mt."*) 3. Kolonialtätigkeit. Im Vordergrunde der Kolonial- tätigkeit steht hier wie in Togoland der Handel, der auch die gleichen Ausfuhrartikel aufweist. Gelingt es, den lästigen Zwischenhandel zu beseitigen, so dürfte der Handel europäischer Firmen einen großartigen Aufschwung nehmen. Der Plantagenbau ist in Kamerun bereits über die Anfänge hinaus und verspricht eine große Zukunft. Auch das Christentum hat unter den Eingeborenen Eingang gefunden, und mit der Schulbildung ist ein Anfang gemacht. — Der Sitz der kaiserlichen Regierung ist der Ort Kamerun, der sich aus vier Negerdörseru (da- runter King Bell-Stadt und King Aqua-Stadt) und Faktoreien zusammensetzt. Das Regierungsgebäude ist auf der von der frischen Seebrise stets bestrichenen Joßplatte errichtet. Andere Küstenplätze sind Victoria und Bibundi im N. und Gr.- und Kl.-Batanga im S. Kamerun wird monatlich zweimal von den Dampfern der Woermann-Linie (Hamburg) und ebenso zweimal monatlich von den Dampfern einer englischen Seeschifsahrtsgesellschast angelaufen. Auch Kameruns Verkehr mit dem deutschen Mutter lande steigert sich von Jahr zu Jahr. Im Jahre 1900 betrug die deutsche Aus fuhr dorthin 12,7 Tsd. M., die Einfuhr von dort 51,8 Tsd. M., darunter für 19,3 Tsd. M. für 13,8 Tsd. M. Palmkerne, für 9,8 Tsd. M. Palmöl, für 5,7 Tsd. M. Elfenbein. Iii. Zentralafrika. Zentralafrika nmfaßt den n. durchaus tropischen Teil des süd- afrikanischen Dreiecks. Aus einer schmalen, von Fieberluft überlagerten Küstenniederung steigt das Land terrassenförmig zu einer Hochfläche empor, die von Bodenerhebungen, Bodensenkungen und muldenförmigen Vertiefungen durchsetzt ist und im O. 1200 in mittlere Höhe erreicht, im Kongobecken sich bis auf 400 in seukt. Die mittlere Jahreswärme beträgt durchweg über 20", oft 25—26 °C. Niederschläge siud reichlich vertreten (über 1000 min jährlich, in den s. Strichen und um den Kilimandscharo weniger). In den Gegenden am Äquator herrschen Äquatorialregen, im übrigen Gebiete Tropenregen. Das ganze Gebiet von Zentralafrika gliedert sich in das w. Kongobecken mit dem vorgelagerten Küstengebiet von Niederguinea und das ö. Seenh o chland. a) Das Kongobecken und Niederguinea. 1. Das Land. In terrassenartigen Sinsen fällt das ostasrikanische Hochland w. zu dem großen Becken ab, das vom Kongo und seinen zahlreichen Nebenflüssen eingenommen wird. Es dehnt sich zwischen *) Bericht des Forschers Ober-Leutnant Morgen.

8. Die fremden Erdteile - S. 177

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 177 — führt, ist endlich vollendete — Cordoba, wichtigster Knotenpunkt der Eisenbahnen des Binnenlandes. — Corrientes, wichtigster Stapelplatz am Parana. Deutschland bezieht von Argentinien einen großen Teil seines Getreides (1900 für 63,4 Mill. M. Weizen und für 10,5 Mill. M. Mam. beträchtliche Mengen von Sch asw o1(T9oo : 91,4 Mill. M), sowie Rinds- und Soßhäute. Es führt nach Argentinien aus Produkte der T exti l i n d ustri e (1900: 7,9 Mill. M.) und Eisenwaren (1900:8,2 Mill. M.). ß) Paraguay*) (253 000 qkm, 656 000 E.), etwa doppelt so groß wie Rumänien, ein Binnenstaat, der aber mit dem Meer durch den Parana in leichter Verbindung steht. Unter der fast ausschließlich aus Mischlingen (Mestizen) und Weißen bestehenden Bevölkerung sind 130 000 Indianer, darunter 60 000 wilde. Zu den oben allgemein genannten Ausfuhrstoffen kommt noch Paraguaytee und Tabak. Znm ausgedehnten Betriebe des Plantagenbaues anderer Tropenpflanzen fehlt es an Kapital und Arbeitskräften. Eine Eisenbahn durch Para- guay ist gebaut. Asuncion (aßnnßiön = Himmelfahrt), Hst, am Paraguay. /) ltrupfll)**) (179 000 qkm, 900 000 E.), halb so groß als der pmiß. Staat, vom Meer, dem Rio de la Plata und dem Uruguay halbinselartig eingeschlossen, größtenteils baumlose Ebene, vorzüglich zur Viehzucht geeignet. Unter den Bewohnern (größtenteils Mischlinge) zahlreiche Fremde, namentlich Spanier und Italiener. Die wenig zahlreichen Engländer und Deutschen haben indes den Riesenanteil an den geschäftlichen Unternehmungen. Die geistige Kultur ist ver- hältnismäßig hoch. Montevideo (265 Tsd. E.), feste Hst. am Eingang des La Platabnsens, wichtigster Hafen des Landes. — Fray Bentvs (fra-i wentos) am Uruguay, Hauptort für Bereitung des Liebigschen Fleisch- extrakts. Deutschland handelt von Uruguay des. Fleischextrakt ein (1900: 8,1 Mill. M.) und Rindshäute (4,4 Mill. M.). —" c) Kolonialgebiete. a) Guayana (454000 qkm, 300000 E.), ein Gebiet von der Größe der Balkanhalbinsel, nimmt den O. des Berglandes von Guayana und den davorliegenden heißfeuchten Küstensanm ein; an der Mste sehr ungesund, obgleich von ergiebiger Fruchtbarkeit. Auf Flüsseu und Sumpfseen die größte aller Wasserrosen, die Victoria regia. — Die Bevölkerung besteht aus Negern, Mulatten, Indianern (darunter noch ein Rest der Kariben) und einer geringen Anzahl vou Weißen. Als Arbeiter kommen nenerdings Kulis *) Im 17. Jahrhundert hatten hier Jesuiten das Christentum gepredigt und einen Priesterstaat gegründet, dessen Existenz den Spaniern und Portugiesen lange ein Geheimnis blieb. Nur der Gewalt wich der Orden im 18. Jahr- hundert nach der Entdeckung des Staats. — Bemerkenswert ist es, daß 1857 das Land 3 mal so stark bevölkert war als heute. Der Krieg 1865—70 brachte es sehr herunter. **) Ofsicieller Name: „Republik Oriental del Uruguay", auch.uvohl, i-witiri Banda Oriental genannt, ein Name, der aus der spanischen Zeit stamm " Tromnau, Lehrbuch der Schulgeographie Ii.* 12 Schuü. , orsc! g Braunschweig Schulbuch'oiblioihek

9. Die fremden Erdteile - S. 159

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
_ 159 — 2. Die Bewohner sind nur zu '/s Weiße, die übrigeu zur Keinem Hälfte Indianer, zur größern Hälfte Mischlinge. Unter letztern sind die Mestizen am meisten vertreten; dann folgen Zambvs und Chinvs. Neger und Mulatten gibt es wenig. In den nördlichen Strichen schweifen noch wilde Jndianervölker (Apachen, Commanches). Die herrschende Religion ist das katholische Be- kenntnis. Die ehemalige Macht des Klerus ist gebrochen, seitdem der Staat die Klöster aufgehoben und die Reichtümer der Kirche eingezogen hat. Die geistige Bildung steht auf uiedriger Stufe. Die f. Staateil und Küstenländer banen Kaffee, . Zuckerrohr, Tabak, Agaveu und Baumwolle und briugeu die Produkte dieser Plautagen- Wirtschaft nebst Feiuhölzeru zur Ausfuhr. In den n. Staaten spielt der Bergbau die erste Nolle. Namentlich ist die Ausbeute an Silber uoch sehr groß. Im Golf von Califoruieu Perlenfischerei. Weite Länderstrecken des Hochlands liegen noch unbebaut da oder dienen als Viehweiden. Namentlich die Ziegenzucht lassen sich die „Hacieuderos" sehr angelegen sein. — Der Handel hat seit der Vermehrung des Bahnnetzes eiueu bedeutenden Aufschwung genommen. Die wichtigste Bahn ist die Zeutralbahu, welche vou Mexico uach N. führt und au der Nordgreuze au das Schienenuetz der Union anschließt. Die Tehuautepek-Bahu (von Coatzacoalcos nach Salina Cruz) wird in der Zukunft unter den „Weltbahnen" keine geringe Rolle spielen. Die Kulturzustände in Mexico sind nach den Schilderungen des amerikanischen Schriftstellers Luinmis („Harpers Magazine") heutzutage wesent- lich günstiger als vor etwa 25 Jahren. Das alte Mexico der Revolutionen und des Brigantentums ist verschwunden, Leben, Eigentum und Recht sind, wie Lummis behauptet, gegenwärtig in dem Lande besser gesichert als in den Bereinigten Staaten. Während des angegebenen Zeitraums ist kein Regierungs- Wechsel eingetreten, sondern die Republik ununterbrochen durch die kräftige Hand und die wohltätige Herrschaft des Präsidenten Diaz auf der Bahn des Auf- schwungs und Fortschritts geleitet worden. Eisenbahnen, Telegraphen. Schulen und Zeitungen haben Land und Bolk, die vor einem Menschenalter noch einen halbbarbarischen Charakter trugen, in einen modernen Industriestaat umgewandelt. Mexico besitzt jetzt 14 500 Kilometer Eisenbahnen, moderne Wasserleitung, moderne Kanalisation, moderne Beleuchtung, moderne Verkehrsmittel, moderne Gesundheitspflege, schone öffentliche Gebäude, gute Hospitäler, Asyle, Schulen; kaum ein Ort von 100 Indianern ist ohne unentgeltliche, öffentliche Schule. In Queretaro, wo der unglückliche Kaiser Maximilian 1867 hingerichtet wurde, befindet sich heute die Herkules-Baumwollspinnerei, vielleicht die vor- züglichste Fabrik Amerikas, und ähnliche Anlagen sind in verschiedenen Teilen der Republik im Entstehen begriffen. Bei den Wasserfällen von Manacatlan, dem Niagara von Mexico, ist eine Baumwollspinnerei mit 28000 Spindeln und 1000 Arbeitern zum Betriebe fertig geivorden; in der Umgegend von Puebla sind sechs weitere „ Spinnereien, die 250000 bis eine Million Dollars kosten sollen, im Bau. Übrigens sind alle diese Fortschritte bis jetzt auf das nördliche Mexico beschränkt, während die weit reichern Gebiete im Süden und am Golf davon kaum berührt sind, aber eine noch glänzendere Entwickelung versprechen. Die Hochebene von Mexico ist ein altindiani sch es Kulturland. Aus der ältesten Kulturzeit, der Kultur der Mavavölker. stammen die ge- waltigen Stufenpyramiden, die mit ihren rätselhaften Inschriften noch heute das Interesse der Forscher erregen, ferner die großartigen Städteruinen an der

10. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 93

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
93 eine zweite über den Berninapaß mit dem Sibbcital. Unsere Bergbahnen führen ans dem Rheingebiet ö. von Chur nach Davos ^dawös^, einer durch ihr Höhenklima segensreichen Genesungsstätte für Brustleidende. Abb. 25. Ansicht vom Ober-Cngadin (schenmtisch). Hinten die Talstufe des Maloja-Passes. In der Talsohle nach vorn ein ähn- licher Abstieg zum niedriger gelegenen Talstück (Ober- und Unterengadin). Im Oberengadin 3 vom Inn durchflossene Seen; sie werden seitlich durch Schuttkegel eingedämmt, die von Nebenbächen aufgebaut sind. ' § 13. Österreich-Ungarn. Der Kaiserstaat Österreich-Ungarn besteht räumlich 1. aus einer Nw.- Bestand- Hälfte, die zu Mitteleuropa gehört und bis 1866 mit den Staaten des teife' heutigen Deutschen Reichs und Luxemburg zusammen den „Deutschen Bund" bildete, 2. aus einer So.-Hälfte. Von ihr gehört Jstrien und Dal- matien ebenso wie Galizien und sein sö. Nebenland, die Bukowina, mit der Nw.-Hälfte zusammen zum Kaisertum Osterreich, Bosnien mit der Herzegowina bildet einen gemeinsamen Besitz Österreichs und Ungarns, und den Rest des Gebiets nehmen die Länder der ungarischen Krone ein, nämlich das Königreich Ungarn, Kroatien und Slawonien. Die Nw.-Hälfte wird vorwiegend von Deutschen bewohnt, die Bevölle- So.-Hälfte vorwiegend von Slawen und Ungarn, einem mit den rim0' Finnen sprachlich verwandten Volk. Die Donau verknüpft beide Hälften. Österreich und Ungarn bilden eine Doppelmonarchie. Sie find Staatliche nicht allein dadurch vereint, daß der Kaiser von Osterreich zugleich König von Ungarn ist, sondern sie haben auch das Heer gemeinsam und die
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