Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums - S. 30

1889 - Wiesbaden : Kunze
30 Erster Abschnitt. sein Sohn Psammenit durch den Perserkönig Kamb^ses bei Pelüsium 525 vollständig besiegt. Ägypten verlor seine Unabhängigkeit und blieb trotz mehrfacher Befreiungsversuche eine Provinz des persischen Reiches bis Alexander der Große es 332 seiner Herrschaft unterwarf. §. 6. Die n V mul l|Tijrev. 1. Das altbabylonische Reich 2200—1250 v. Chr. Das Stufenland Mesopotamien in Vorderasien wird von dem Euphrat und Tigris, welche auf dem armenischen Hochgebirge entspringen, in weitem Bogen umschlossen und geht nach Sütz-osten in die Ebene Slnear, wie sie in der Bibel genannt wird, über. Diese von Regen wenig befruchtete Ebene wird alljährlich, wenn der Schnee auf den Bergen Armeniens schmilzt, von dem Euphrat und Tigris überflutet und erlangt dadurch eine ungewöhnliche Fruchtbarkeit. Daher hatten sich schon im frühesten Altertum semitische Völker in derselben niedergelassen, feste Ansiedelungen gegründet und durch Anlegung von Dämmen, Kanälen, Teichen und Schöpfwerken der Überschwemmung eine möglichst weite Ausdehnung gegeben. Waren die Fluten zurückgetreten, so wurde die Aussaat gehalten, und der Boden lohnte die Arbeit durch zwei- bis dreihundertfältige Frucht. Ertrug unsere Getreidearten, die von dort nach Europa eingeführt wurden, und brachte außerdem Hirse, Dattelpalmen und edle Obstsorten hervor. Um 2200 v. Chr. wanderte von Norden her das semitische Nomadenvolk der Chaldäer in die Ebene Sinear ein, gründete daselbst ein Reich und erbaute als Hauptstadt Babylon oder Babel zu beiden Seiten des Euphrat, die Volk und Reich in der Folge den Namen lieh. Als Gründer von Stadt und Reich nennt die Bibel Noahs Urenkel Nimrod, „der fing an ein gewaltiger Herr zu fein auf Erden und war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn." Die chaldäischen Könige Babylons suchten ihren Ruhm in großen Bauten und Anlagen. Sie errichteten gewaltige Tempel und Paläste und führten große Wasserbauten aus, die teils der Bewässerung des Landes, teils der Schiffahrt, besonders der Verbindung des Euphrats und Tigris dienten. Dadurch entwickelte sich früh ein bedeutender Handel, und das Volk stieg zu Wohlstand und Bildung auf. Als es aber in der Folge in Üppigkeit und Schwelgerei ausartete, wurde das babylonische Reich 1250 v. Chr. von den Assyrern unterworfen. 936^38

2. Geschichte des Altertums - S. 38

1889 - Wiesbaden : Kunze
38 Erster Abschnitt. zu den Königspalästen durch geflügelte Löwen und Stiere mit Menschenhäuptern, als Sinnbilder der Vereinigung physischer Kraft mit menschlicher Weisheit. Ihre Könige und Hofbeamten stellten sie in kräftigen, gedrungenen Gestalten mit reichen Trachten dar und boten in diesen Bildern, wie in ihren Wandverzierungstafeln aus Kalkstein und Alabaster, Nachbildungen aus dem Leben, die an Naturwahrheit und Lebendigkeit des Ausdrucks die der Ägypter weit übertrafen. §. 7. Die Setter uiicc Perser. 1. Das Mederreich. Die Meder bildeten den westlichsten Zweig des arischen Völkerstammes, der sich in dem Hochlande von Iran ausgebreitet hatte. Dieses weite Hochland erstreckt sich vom Tigris bis zum Indus und vom kaspischen Meer bis zum indischen Ozean. Es ist im Innern fast regenlos und von großen, wüsten Sandstrecken bedeckt; den Rand bilden Bergketten, wovon die im Westen liegenden von fruchtbaren Thälern durchzogen werden. Im Nordwesten lag Medien, den Nordrand entlang: Hyrkanien, Parthien, Baktrien und Sogdiana; im Süden: Susiana, Persis, Karmanien, Gedrosien; im Osten Arachosien; in der Mitte Drangiana. Die Meder hatten Zoroasters Lehre (Avesta) von zwei Ur-wesen (§. 3), von Ormuzd, dem Vater alles Lichts und Lebens, und von Ahriman, dem Verderben bringenden Geist der Finsternis, angenommen. Der einflußreiche Priesterstand der Magier hüllte diese Lehre in einen feierlichen Kultus ein. Ormuzd wurde unter dem Bilde der Sonne und des Feuers verehrt; den bösen Geist suchte man durch Bekämpfung alles Bösen in der Außenwelt wie in der Menschenseele unschädlich zu machen. Dejoces 708—655. Die Meder waren lange Zeit unter mehrere Fürsten verteilt und den Assyrern unterworfen. Um das Jahr 708 v. Chr. gelang es dem durch seine Gerechtigkeitsliebe ausgezeichneten Dejoces unter assyrischer Oberhoheit die Herrschaft über die getrennten Gebiete in seinen Händen zu vereinen. Er erbaute Ekbätana, das er zu seiner Hauptstadt machte, errichtete in der Mitte desselben eine Königsburg und schloß Burg und Stadt mit sieben Mauerringen ein, von welchen jeder folgende innere den voranstehenden äußeren um die Mauerkrone überragte und in einer andern Farbe erglänzte. Phravrtes 655—633, sein Sohn, erweiterte die medische Herrschaft im Süden und Osten durch Unterwerfung der Perser, Parther

3. Geschichte des Altertums - S. 9

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 3. Das Zendvolk. 9 §. 3. Das Aeiutvm. In dem Quellbezirke zweier Ströme, die sich jetzt beide in den Aralsee ergießen, des Amu (bei den Alten Oxus genannt) und des Sir (Jaxartes), so wie auch am Hindukusch wohnte in uralter Zeit ein Volk, das sich Arier, d. h. die Edeln, nannte. Ein Teil desselben suchte südwärts vom Hindukusch neue Wohnsitze und erscheint später als das Volk der Inder (§. 4); der andere, nach seiner Sprache (dem Send) das Zendvolk genannt, verbreitete sich west- und nordwärts. Wieder andere Zweige wanderten nach einander in Europa ein, wo sie als Griechen, Römer, Kelten, Germanen und Slawen in der Geschichte auftreten. Als der berühmteste König des Zendvolks wird D s j e m s ch i d genannt, an dessen Namen die Sage alles knüpft, was auf die frühe Bildung und Entwickelung dieses ältesten Kulturvolkes Bezug hat. Er ist der Stifter des Ackerbaues, eines geordneten Lebens und geselligen Gemeinwesens. Er führte die trefflichsten Bäume und nahrhaftesten Gewächse, die besten Tiere, die glänzenden Feuer in die verschiedenen Bezirke ein; er leitete die Gewässer dahin und errichtete Wohnungen: da war kein ungerechter, mißgestalteter Mensch, allenthalben herrschte die vollständigste Ordnung. Unter den Urenkeln des Königs Dsjemschid entstand eine Spaltung, und das Volk teilte sich in das nördliche Reich, Turan, und in das südliche, Iran, von denen das erste von dem zweiten aus das bitterste angefeindet wurde.*) Im Reiche Iran trat in sehr früher Zeit Zoroaster (Zarathustra) auf, welcher einen Priester-staat bildete und die bereits vorhandenen Lehren über Religion und Staat vollendete. Diese Lehren wurden in der Zendfprache abgefaßt und in einer Schriftsammlung, Avesta (d. h. göttliches Wort), niedergelegt, die darum den Namen Zend-Avesta führt. In der Folge wurde das Volk der Reihe nach von den stammverwandten Assyrern, Medern und Persern unterjocht; aber diese siegreichen Völker nahmen die Religion und die Priesterkaste der Besiegten in sich aus. Durch sie ist uns ein Bruchstück aus dem Zendavesta, der Vendidad, erhalten. Nach diesem zerfällt die ganze Welt in zwei Reiche, in das Reich des Lichts oder des O rmuz d (des guten *) „Ich will nur die Vermutung aussprechcn, daß die Etymologie des Wortes Aria uns auf einen Pflüger oder Ackersmann hinführt. Die Arier haben vielleicht diesen Namen für sich gewählt im Gegensatz zu den Nomadenrassen, den Turaniern, in deren Originalnamen Tura die Schnelligkeit eines Reiters liegt." (Max Müller.)

4. Geschichte des Altertums - S. 14

1889 - Wiesbaden : Kunze
14 Erster Abschnitt. licher Verehrung, und der Reliquiendienst erlangte eine große Ausdehnung. Als sich die Priesterkaste der Brahmanen nicht nur in ihrer Religion, sondern auch in ihren Staatseinrichtungen auf das empfindlichste bedroht sah, veranlaßte sie gegen den Buddhismus eine grausame Verfolgung, welche damit endete, daß derselbe aus Vorderindien gänzlich vertrieben wurde, dagegen die weiteste Verbreitung über Tibet und das östliche Asien gewann, wo er noch an 150 Millionen Anhänger zählt. Von fremden Eroberern ist Indien bis auf Alexander den Großen unberührt geblieben. Kultur. Von der frühzeitigen hohen Bildung der Inder zeugt ihre Sprache, eine reiche Litteratur, sowie eine Anzahl großartiger Baudenkmäler. Die Sprache der Altinder oder eingewanderten Arier war das Sanskrit (d. H. die vollkommene Sprache). Sie ist, obgleich seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr gesprochen, noch in den Erzeugnissen der ältesten indischen Litteratur vorhanden, steht der allgemeinen Ursprache der arischen Völkerstämme am nächsten und übertrifft die mit ihr verwandten Sprachen (die persische, griechische, lateinische, deutsche rc.) an Ursprünglichkeit, Formenreichtum und Feinheit der Ausbildung. Im Sanskrit sind die Vedas, die Gesetzbücher des Manu, religiöse Heldengedichte und andere Dichtungswerke verfaßt. Die Litteratur erstreckt sich über alle Zweige der Dichtkunst, der schönen wie wissenschaftlichen Prosa und ist reich an poetischem Schwung und philosophischer Kraft. Die erste Stelle in derselben nehmen die Vedas (d. i. Weisheit) ein. Sie bestehen aus 4 Büchern und enthalten Gebete, religiöse Lieder, Opfervorschriften, Lehren und Sprüche, die von den Brahmanen studiert und ausgelegt werden. Die Vedas bilden die Grundlage für die brahmanifche Religion, ja sie sind die Quelle aller übrigen indischen Litteratur geworden. Am nächsten stehen ihnen an Bedeutung die Gesetzbücher des Manu (siehe oben). Unter den H eld eng edichten ist das älteste das aus 100000 Doppelversen bestehende Epos Maha-Bhlrata, das den heldenmütigen Geist der Eroberer atmet. Ein anderes ist der Ramä-jana, in welchem an die Stelle kriegerischer Kraft unterwürfiger Gehorsam, treue Liebe und aufopfernde Hingabe treten. Das Epos Mähä-Bhärata schildert den Hader zweier alten, nahe verwandten Königsgeschlechter, ihren großen Krieg mit einander und ihren schrecklichen Untergang. Außerdem enthält es eine große Zahl von Sagen

5. Geschichte des Mittelalters - S. 1

1888 - Wiesbaden : Kunze
Das Mittelalter. Jom Untergang des weströmischen Ueiches bis zur Reformation 476-1517. Einleitung. Ans der deutschen Vorzeit. 1. Klmll unif Volk [sec Germanen. ^^achdem das weströmische Reich dem Ansturm germanischer Völkerschaften erlegen war, trat an die Stelle der römischen Weltherrschaft im Abendlande die Vorherrschaft der Germanen, unter welchen sich allmählich ein neues Kaiserreich, das römische Reich deutscher Nation entwickelte, mit dem sich die Geschichte des Mittelalters vornehmlich zu beschäftigen hat. Abstammung der Germanen. Die Germanen bilden ein Glied des großen indo-europäischen Völkerstammes, der Arier (d. H. der Hohen, Trefflichen), deren Wiege das Hochland von Mittelasien gewesen ist. Von dort wanderten vor Zeiten einzelne Zweige dieser Völkerfamilie aus und entwickelten sich zu selbständigen Völkerschaften. Wie ein Zweig nach Süden in das Stromgebiet des Indus ging, wo er den Namen Inder erhielt, ein anderer nach Westen zog uni) sich in Dstiranier oder Altbaktrer (Zendvolk) und Westiranier oder Altperser teilte, so wanderten andere Zweige nacheinander in ©uropa ein und schieden sich in Griechen, Römer und Kelten, denen die Germanen und später die Slawen folgten. Die Germanen rückten im Norden Europas bis Skandinavien, im Westen und Süden Saffians Weltgeschichte. Ii. 5. Aufl. v. Ph.. Beck. 1

6. Geschichte des Mittelalters - S. 280

1888 - Wiesbaden : Kunze
280 Vierte Periode des Mittelalters. Stoffen zugeschrieben. Die ersten, die sich in der Anfertigung des Seinem Paters auszeichneten, traten die Holländer, welche auch die nach ihnen enanrtte Maschine zur Herstellung des Papierbreies erfanden Jetzt stellt man es auch aus Stroh, Nesseln, rohem Hanf, Holzfasern re. her. 2. Entdeckungen. ^n der ersten Hälfte des Mittelalters hatten die Normannen und Araber auf ihren Zügen neue Länder und Handelswege aufgefunden. Wie die Normannen die Küsten Westeuropas aufsuchten so drangen sie auch nach Norden vor. 861 entdeckten sie Island, um 970 Grönland und die nordamerikanische Küste bis an den Ausfluß des Lorenzo. Allein da sie zu Niederlassungen keine Unterstützung fanden, so blieb kaum ein Andenken an ihre Entdeckungen erhalten, und sie mußten von neuem gemacht werden. Die Araber kannten die Nordküste und einen Teil der Ost- und Westküste Afrikas, waren nach Vorderindien und weiter bis nach Java, Sumatra und China vorgedrungen. Im späteren Mittelalter wurde der Venezianer Marko Polo durch seine Reisen zur Erkundung fremder Lander berühmt. Er reiste von 1270-1295 in Asien umher und besuchte Vorder- und Hinterindien. In der Tartarei wurde er der Lieblmg des Chans Kublai, machte in dessen Angelegenheiten Reisen in dem chinesischen Reiche und wurde sogar Statthalter einer Provinz. Später kehrte er in seine Heimat zurück, wo er um 1323 starb und ausführliche Reiseberichte hinterließ. Wichtiger als diese Entdeckungen wurden für die Entwickelung Europas die Entdeckungen am Ende des Mittelalters durch die Portugiesen und Spanier. Die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch Vasko de Gama 1498. Die Entdeckungen der Portugiesen beginnen mit der Auffindung der Inseln an der Westseite Afrikas (§. 39, 4), wonach sie den kühnen Plan faßten, einen Weg zur See nach Indien aufzusuchen, um dadurch den Handel zwischen Indien und Europa in ihre Hände zu bringen. Bevor man den Seeweg nach Ostindien gefunden hatte, benutzte man nämlich verschiedene Wege, um die indischen Waren nach Europa zu befördern. Man führte sie entweder den Jndusstrom aufwärts, soweit er schiffbar war, dann zu Lande in den Oxus, auf diesem in das kaspische Meer und die Wolga hinauf bis etwa zum heutigen Sarepta, von da zu Land in den Don und das schwarze Meer, wo sie die Genuesen, und Venetianer abholten; oder man brachte sie zu Schiffe an die Mündung des Euphrat und Tigris, führte sie stromaufwärts bis Bagdad, dann aus Kamelen durch die Wüste von

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 55

1836 - Eisleben : Reichardt
Ueber sicht der vornehm st e n Gebirge. 55 letztern sich mehr nähert als dem Eismeere, und da endigt, wo die beiden Flüsse Amur und Lena sich ein. ander am meisten nähern. Der Anadyr, die Kolnma und Indigirka nehmen in diesem Gebirge ihren Ursprurig. 2) Das Altai-Gebirge, welches sich in den großen und kleinen Altai theilt, fängt südwestlich vom Baikalsee an, und geht in südwestlicher Richtung bis zu den Quellen des Ob und seines Hauptnebenflusses, des Ir tisch, indem es diesen Flüssen den Ursprung giebt. 3) Das Himmelsgebirge oder Thian- Schau, auf Mus-tagh genannt, welches südlich noch wenig bekannt ist, nordöstlich von den Quellen des Amu beginnt, südlich von dem Altai und in einer östlichen Richtung bis zu der großen in dem Innern Asiens befindlichen Wüste läuft und jenseits dieser Wüste, nach großer Unterbrechung, wieder fortsetzt und zuletzt im N. der Halbinsel Korea, am Japanischen Meere sich endigt. 4) Der Kuen-lun, oder Kulkun, welcher öst- lich vom Ursprünge des Amu anfängt, südlich vom Thian- Schan und mit diesem parallel, in gleichfalls östlicher Richtung bis zu den Quellengegenden des Hoangho und Pang tse Kiang läuft. 5) Das H i m a l e h» oder Himalava-Gebirge, das höchste, nicht allem der alten Welt, sondern auch der ganzen Erde, dessen höchster Berg der Dhawa- lagiri oder Dho lagtr (der weiße Berg) heißt und über eine Meile senkrechte Höhe hat, fängt ohn- gefähr da an, wo der Dramaputra aufhört westlich zu laufen und einen südlichen Lauf nimmt, erstreckt sich nördlich vom Ganges in einer nordwestlichen Richtung bis zum obern Laufe des Zndns, von da das Gebirge unter dem Namen Hindu-Cusch, südlich vom Flusse Amu, for-tsetzt. Der Indus, Ganges und wahrscheinlich auch der Irrawaddi verdanken diesem Gebirge den Ursprung. 6) Das Uralgebirge, welches im hohen Norden an der südlichsten Spitze des Karischen Meeres beginnt, im Allgemeinen einen südlichen Zug nimmt, bis zur Quelle der Petschora die Gränze zwischen Asien und Europa macht und da endigt, wo der Uralfluß seinen westlichen Lauf aufgiebt und südlich nach dem Kaspi- schen Meere zu sich wendet. In diesem Gebirge ent- springen die Petschora und der Ural.

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 221

1836 - Eisleben : Reichardt
V, Ostasten. Lieukieu- Inseln rc. 221 nesischen Festlandes getrennt, mit mehreren großen Städten; und Formosa, oder Taiwan, große Insel, durch die breite Straße von Formosa von der Ostküste des Festlandes getrennt, liegt nordöstlich von Macao, gerade unter dem nördlichen Wen- dekreise. Nur die Westseite gehört den Chinesen, die Ostseit^ aber wird von unabhängigen Eingebornen bewohnt. Die Lieukieu - oder Liqueos- Inseln. Diese Inseln liegen nordöstlich von Formosa, sind fruchtbar, haben ein schönes Klima und sehr gutartige Einwohner, die zu den gebildetsten Asiens gehören, sich zur Religion des Fo bekennen, und unter einem eige- nen Fürsten stehen, welcher dem Chinesischen Kaiser zinsbar seyn soll. Korea. Dieses Land, welches eine 6 bis 7000 Qmeilen große Halbinsel zwischen dem gelben und dem Japani- schen Meere bildet, und nördlich durch ein hohes Gebir« ge von der angränzenden Mandschurei geschieden wird, ist größtentheils gebirgig, vorzüglich in dem nördlichen Theile, wo auch ein kaltes Klima herrscht; fruchtbarer und milder ist der südliche Theil. Die Einwohner sind eine Vermischung von Chinesen und Mandschu, beken- nen sich zur Religion des Fo, und stehen unter einem Regenten, der an China und Japan Tribut giebt. Ue- brigens ist dies Land den Europäern noch fester verschlos- sen als China, und daher ihnen noch unbekannter. Japan. Es besteht aus 4 großen und mehreren kleinen In« seln, die im Japanischen Meere, östlich von Korea und der Mandschurei liegen, und deren Größe zusammen auf 9 bis 12,000 Q.meilen geschätzt wird. Die Oberfläche ist gebirgig und sehr vulkanisch, so daß Erdbeben häufig sind. Große Flüsse fehlen. Nach der Lage der Inseln in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone sollte man ein warmes Kli- ma erwarten, aber die Gebirge, deren höchste Spitzen ewigen Schnee tragen, machen es sehr gemäßigt; ja die Winter sind mit strenger Kälte begleitet. Der Fleiß der Einwohner hat den von Natur wenig begünstigten

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 190

1836 - Eisleben : Reichardt
190 Asien. Dardanellen, dem Meere von Marmora, der Meerenge von Constantinopel, dem schwarzen und Asowschen Meere) die Scheidung Asiens und Europas; aber von dem Asow- schen Meere an bis zum Eismeere gränzt Asien mit Europa zusammen. Die Größe beträgt mit den Inseln über 800,000 Qmeilen, so das Asien der größte Erdtheil ist. Die einzelnen Theile der Meere, welche Asien be- gränzen, sind 1) vom nördlichen Eismeere: der Kar isch e und Obische Meerbusen; letzterer süd- östlich vom erster»; 2) vom großen Weltmeere: das Kamt sch attische Meer, aus welchem die Berings- straße in das nördliche Eismeer führt; das Ochors- kische Meer; das Japanische Meer mit der Straße von Korea und das gelbe Meer; 3) vom Indischen Ozean: die Celebes-, Banda- und Sunda-See; das C hin e sische Meer, der M e e r- busen von Bengalen mit der Straße von Ma, lacca; und das Arabische Meer mit dem Persi- schen, nebst der Straße von Ormus und Arabi- schen Meerbusen oder dem rothen Meere mit der Straße Babel Mandeb; 4) vom westlichen Ozeane das Mittelländische Meer, wozu gehö- ren: der Archipelagus oder das Aegeische, auch Griechische Meer, der Hellespo nt oder die Meer, enge der Dardanellen,^ das Meer von Marmo- ra, der Bosporus oder die Straße von Constan, tinopel, das schwarze Meer und das Asowsche Meer mit der Straße von Feodosia oder von I e n i k a l e. Asien ist mehr gebirgig als eben und bildet in seiner Mitte ein ungeheures Hochland, das -f von dem ganzen Erdtheile einnimmt, und sich in das Hinter- asiatische und Vorderasiatische Hochland eintheilen läßt. Jenes ist das bei Weitem größere und hat sowohl an sei- nen Rändern als in seinem Innern zahlreiche Gebirge, die zu den höchsten der Erde gehören. Die vorzüglichsten un- ter den Gebirgen im Innern dieses Hinterasiatischen Hoch, landes sind das Himmelsgebirge oder der Thian- Schan, auch wohl Mus-Tagh genannt, der auf der Ostseite sich nach der großen Wüste S chamo ver- flacht und jenseits derselben wieder unter andern Namen

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 192

1836 - Eisleben : Reichardt
192 Asien. 6) in den Meerbusen von Bengalen: der Zrawaddy, Burremputer oder Bramaputra und der Gan- ges; 7) in das Arabische Meer: der Sind oder In- dus; 8) in den Persischen Meerbusen: der Schar el Arab, der aus der Vereinigung des Euphrat oder Frat und des Tigris oder Tigr entsteht; 9) in den Kaspischen See: der Kur, die Wolga und der Ural, und 10) in den Aralsee: der Amu. Von den Land- seen sind die größten der Kaspische See, gewöhn- lich das Kaspische Meer genannt, größer als der ganze Preußische Staat und der größte auf der ganzen Erde; der Aralsee, fast so groß wie das Königreich der Niederlande, und der Daikalsee. Das Klima Asiens ist sehr verschieden, weil der nördlichste Theil desselben in der nördlichen kalten Zone, der bei weiten größere mittlere Theil in der nördlichen gemäßigten und der südlichste Theil in der heißen Zone liegt; daher ist in Nordasien das Klima äußerst kalt; in Mittelasien warm und angenehm, aber wegen seiner hohen Lage gemäßigter, als in Europäischen Länder un- ter gleicher Breite, und in Südasien sehr warm und heiß, vorzüglich in Indien und in den noch südlicher gelegenen Inseln Sehr groß ist der Reichthum und die Mannigfal- tigkeit der Naturprodukte, da Asien sich über alle Zonen verbreitet, und daher, außer dem Europäischen, auch viele ihm eigenthümliche Produkte erzeugt. Aus dem Thierreich sind die merkwürdigstem: die edelsten Pferde, auch wilde Pferde, Kameele und Büffel in den wärmeren und Nennthrere in den kalten Gegenden, wil- de Esel, wilde Ziegen, Schafe mlt Fettschwänzen, An- tilopen und Gazellen, das schönste Pelzwerk vorzüglich von Zobeln, Hermelinen und schwarzen Füchsen, die größten Landthiere, z. B. Elephanten und Rhinozerosse, die grimmigsten Raubthiere, dergleichen die Löwen, Tiger, Hyänen, Leoparden, Pantherthiere und Schakals sind, die größte und dem Menschen an Gestalt ähnlichste Af- fenart, nämlich Orang-Utangs, Moschus - und Bisam- thiere, die größten Vögel (Strauße und Kasuare), Papa- geien, Gold.und Silberfasane, Schwalben mit eßbaren Nestern, die größten (die Riesenschlange) und giftigsten Schlangen (Brillenschlangen), Krokodille, Schildkröten, vier
   bis 10 von 197 weiter»  »»
197 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 197 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 1
3 3
4 19
5 6
6 17
7 12
8 0
9 7
10 23
11 43
12 0
13 0
14 4
15 7
16 13
17 104
18 2
19 6
20 0
21 0
22 87
23 3
24 4
25 0
26 1
27 1
28 1
29 3
30 11
31 0
32 0
33 4
34 0
35 0
36 2
37 16
38 13
39 3
40 3
41 2
42 1
43 1
44 1
45 12
46 4
47 0
48 4
49 30

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 49
1 72
2 13
3 38
4 53
5 6
6 11
7 19
8 29
9 71
10 7
11 14
12 15
13 15
14 55
15 21
16 91
17 217
18 4
19 100
20 26
21 82
22 17
23 187
24 7
25 24
26 33
27 4
28 52
29 31
30 5
31 16
32 4
33 19
34 20
35 5
36 20
37 22
38 11
39 64
40 4
41 25
42 34
43 106
44 4
45 41
46 10
47 121
48 24
49 14
50 51
51 61
52 26
53 2
54 35
55 16
56 20
57 11
58 2
59 26
60 12
61 28
62 5
63 5
64 32
65 49
66 18
67 22
68 47
69 20
70 26
71 28
72 17
73 11
74 16
75 37
76 77
77 104
78 20
79 22
80 15
81 6
82 75
83 150
84 27
85 24
86 12
87 39
88 27
89 37
90 8
91 51
92 176
93 7
94 69
95 108
96 23
97 123
98 123
99 13

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 49
1 14
2 5
3 2
4 1
5 5
6 65
7 4
8 1
9 0
10 17
11 10
12 22
13 11
14 16
15 0
16 4
17 0
18 4
19 23
20 65
21 0
22 0
23 1
24 16
25 19
26 0
27 3
28 20
29 10
30 0
31 18
32 36
33 33
34 34
35 0
36 0
37 2
38 7
39 3
40 2
41 0
42 11
43 64
44 0
45 7
46 7
47 22
48 37
49 0
50 9
51 6
52 6
53 10
54 16
55 0
56 1
57 1
58 5
59 43
60 3
61 1
62 5
63 1
64 6
65 3
66 2
67 0
68 2
69 0
70 2
71 1
72 3
73 0
74 2
75 14
76 33
77 0
78 26
79 0
80 5
81 70
82 14
83 63
84 11
85 15
86 23
87 44
88 6
89 22
90 2
91 18
92 0
93 10
94 3
95 14
96 5
97 1
98 5
99 4
100 14
101 40
102 11
103 11
104 131
105 1
106 2
107 25
108 8
109 60
110 9
111 2
112 16
113 48
114 28
115 28
116 3
117 4
118 6
119 48
120 18
121 10
122 4
123 87
124 11
125 34
126 22
127 211
128 7
129 17
130 4
131 35
132 5
133 30
134 162
135 2
136 44
137 14
138 20
139 18
140 3
141 0
142 48
143 15
144 1
145 14
146 10
147 1
148 5
149 2
150 0
151 3
152 90
153 25
154 22
155 11
156 2
157 0
158 0
159 287
160 7
161 0
162 1
163 0
164 1
165 14
166 59
167 7
168 19
169 3
170 0
171 2
172 0
173 85
174 1
175 193
176 8
177 85
178 23
179 30
180 1
181 0
182 11
183 49
184 73
185 59
186 24
187 55
188 36
189 27
190 1
191 5
192 22
193 89
194 3
195 62
196 21
197 3
198 1
199 5