4. Die Kairwerke der Ägypter.
1. Die Pyramiden. — Wie die Ägypter die unterirdischen Häuser für ihre Toten sorgfältig ausstatteten, so haben sie auch über der Erde gewalüge Bauwerke errichtet, deren Überreste noch heute, drei und vier Jahrtausende nach ihrer Gründung, das Staunen aller Welt erregen. Im mittleren Teile des Landes, namentlich dort, wo einst die alte Königsstadt Memphis lag, erheben sich gegen 40 Pyramiden; das sind Bauten aus großen Steinblöcken, unten viereckig, oben in eine Spitze zulaufend. Die größte derselben, die vor mehr als 2000 Jahren vor Christi Geburt der König Cheops aufgeführt hat, war einst 480 und ist jetzt noch 450 Fuß hoch, also höher als der Münsterturm in Straßburg; jede ihrer vier Seiten mißt unten über 700 Fuß. In ihrem Innern befindet sich nichts als ein längliches Gemach, zu welchem einige sehr schmale Gänge führen, und in dem Gemach steht ein leerer Marmorsarg. Als der König Cheops sie erbauen ließ — so erzählt ein alter Geschichtsschreiber — verlangte er von allen Ägyptern harte Frohndienste, und immer mußten 100,000 Menschen drei Monate nach einander an dem Bau derselben arbeiten. Zuerst wurden die Steine in dem östlichen Gebirge gehauen, dann bis an den Nil geschleift, über den Fluß geschafft und an den Ort gefahren, wo die Pyramide errichtet werden sollte. Hierauf wurde ein Damm aufgeführt, auf welchem die Steine zu der erforderlichen Höhe gebracht wurden. Alle diese Vorarbeiten kosteten zehn Jahre Zeit, dann fing man erst an, die eigentliche Pyramide zu bauen, und bis zu ihrer Vollendung brauchte man noch zwanzig Jahre. Die zweite Pyramide ist säst eben so hoch, als die erste; die übrigen sind bedeutend kleiner. Welche Bestimmung diese Bauwerke hatten, darüber hat man vielerlei Vermutungen aufgestellt; jetzt gilt es als gewiß, daß die Pyramiden Grabdenkmäler der Könige gewesen sind.
2. Die Obelisken. — Auch die Obelisken sind bewundernswürdige Werke der ägyptischen Baukunst. Es sind vierseitige, oben etwas spitzer zulaufende Säulen aus einem einzigen Granitblock, die, wie schlanke Türme, bisweilen über hundert Fuß hoch in die Luft ragen. Noch befinden sich mehrere Obelisken in
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Zuschauern, die mit der lebhaftesten Teilnahme allen Übungen folgten und mit lautem Zurufe die Wettstreiter ermunterten. Preisrichter waren bestellt, um über die Kämpfe zu entscheiden; sie setzten am Schlüsse des Festes unter dem Jauchzen des versammelten Volkes den Siegern einen Kranz von Ölzweigen aufs Haupt, und dieser Kranz galt als die höchste Ehre, die ein Grieche erlangen konnte. Wer in Olympia gekrönt war, dessen Ruhm erscholl durch ganz Griechenland. Seine Mitbürger, die ihre Stadt durch ihn verherrlicht sahen, holten ihn im Triumphe ein; Dichter feierten seinen Namen in Lobliedern; in Olympia wurde seine Bildsäule in Marmor aufgestellt. Ein Grieche, mit Namen Diagöras, der selbst einmal den Kranz errungen hatte, begleitete in seinem Alter zwei seiner Söhne zu den Spielen, und die beiden Jünglinge gewannen den Siegespreis. Mit kindlichem Sinne setzten sie die Kränze ihrem Vater auf das Haupt, hoben den gerührten glücklichen Greis auf ihre Schultern und trugen ihn in der Festversammlung umher. Alles wünschte ihm Glück, man bewarf ihn mit Blumen, und einer aus dem Volke rief ihm zu: „Stirb, Diagöras, denn ein höheres Glück kann dir auf Erden ja nicht mehr zu Teil werden". Und wirklich konnte der Greis so viel Freude nicht ertragen: er sank tot von den Schultern seiner Söhne herab. — Die olympischen Spiele hatten solches Ansehen, daß die Griechen nach ihnen als ihrem höchsten allgemeinen Feste die Zeitrechnung bestimmten. Auch an andern Orten Griechenlands wurden ähnliche Kampfspiele gefeiert.
37. Kylrurgirs in Sparta.
1. Lykurgus zum Gesetz geber erwählt. — In Sparta herrschten immer zwei Könige zugleich. Allmählich riß große Unordnung im Staate ein,' und die Könige waren nicht imstande, Eintracht und Frieden zu schaffen. Da wandten sich die Spartaner an den weisesten ihrer Mitbürger und baten ihn, durch eine neue Gesetzgebung der herrschenden Verwirrung ein Ende zu machen. Dieser Mann hieß Lykurgus. Er war der Bruder eines der
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Extrahierte Ortsnamen: Olympia Griechenland Olympia Griechenlands Sparta Sparta
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starb und nicht einmal soviel hinterließ, als zu seiner Beerdigung notwendig war. Daher wurde er auf Staatskosten begraben, und seine Mitbürger bewiesen sich dem edlen Manne dadurch dankbar, daß sie für den Unterhalt seiner Familie sorgten.
43. P e r i K l e s.
1. Perlkles, der gewaltige Redner. — War Athen durch Themistökles und Aristides berühmt und mächtig geworden, so erhob es sich zu seinem höchsten Glanze unter Perikles. Vierzig Jahre lang leitete dieser ausgezeichnete Mann den Staat, indem er durch die Kraft seines Geistes und durch seine gewaltige Beredsamkeit das Volk ganz nach seinem Willen lenkte. „Er trägt", sagten die Athener, „den Donner und Blitz auf seiner Zunge, und die Überredung sitzt ihm auf den Lippen". Was er seinen Mitbürgern riet, das geschah; wen er anklagte, der wurde verurteilt; wen er verteidigte, dem schadete die heftigste Erbitterung des Volkes nichts: sein Wort besänftigte. Einst hielt er den in einer Schlacht gefallenen Athenern eine Leichenrede. Hier sprach er so ergreifend und riß alle so mit sich fort, daß, wie er vom Reduerstuhl herunterstieg, die Frauen aus ihn zueilten, ihm ihre Armbänder umschlangen und ihn bekränzten, ja ihm eine goldene Krone aufsetzten.
2. Athen eine Pracht stadt. — Diese Macht, welche Perlkles durch seine Geistesgröße über das athenische Volk ausübte, benutzte er einzig dazu, den Ruhm und Glanz seiner Vaterstadt zu mehren. Alles, was ihr Ansehen nach außen verstärken, was den Wohlstand und die Bildung ihrer Bewohner erhöhen konnte, wurde durch ihn unterstützt und befördert. So wurde das Seewesen ausgedehnt, Handel und Gewerbe schwangen sich empor, und die Wissenschaften und Künste gelangten zur höchsten Blüte. Die Stadt, insbesondere die Burg, welche weithin sichtbar auf einem steilen Hügel thronte, ließ Perlkles durch großartige Bauwerke und durch die prachtvollsten Denkmale der Bildhauerkunst ausschmücken. Wenn man zu der Anhöhe emporstieg, kam man über eine herrliche Treppe durch ein hohes glänzendes Säulenthor
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Ägypten, viele liegen in Trümmern. Auch in Europa kann man einige derselben erblicken. Als nämlich die Römer die Weltherrschaft besaßen und auch Ägypten zu ihrem Reiche gehörte, da ließen römische Kaiser mit großen Kosten und gewaltiger Mühe solche Obelisken nach Rom bringen, wo etliche von ihnen noch stehen.
3. Die Denkmäler von Theben. — Aber noch weit kunstvoller und lehrreicher, als die Pyramiden und Obelisken, sind die Denkmäler im oberen Ägypten. Dort treten vor allen die Bauwerke der glänzenden Hauptstadt Theben hervor. Man möchte diese Stadt eher eine Stadt der Riesen, als einen Aufenthalt der Menschen nennen, so ungeheuer sind die Denkmäler, deren Trümmer man da erblickt. Es waren ehemals prächtige Tempel und Königspaläste von riesigen Säulen getragen und auf den Wänden mit reichem Schmuck von Bildwerk geziert; auch giebt es noch eine Menge von Standbildern, die, teils aufrecht stehend, teils niederliegend, durch ihre maßlose Größe in Erstaunen setzen.
4. Das Labyrinth. — Ein sehr merkwürdiger Bau war ferner das sogenannte Labyrinth, das im mittleren Lande in der Nähe eines großen Sees lag. Dieser See hieß nach einem alten Könige, der ihn hatte ausgraben lassen, der Mörissee. Er war von außerordentlichem Nutzen für das Land, denn er diente als Behälter für das Nilwasser, nahm in Jahren zu starker Überschwemmung den Überfluß auf und gab das Wasser her, wenn sie zu dürftig war. Das Labyrinth bestand aus zwölf Palästen, sechs gegen Norden und sechs gegen Süden. Dreitausend Gemächer waren darin, zur Hälfte über, zur Hälfte unter der Erde. In den letzteren befanden sich die Gräber der Könige, welche das Labyrinth erbauen ließen; die oberen Räume waren mit Säulen und kunstreichem Bildwerk aufs prachtvollste ausgeschmückt. Jetzt ist von dem stolzen Ban nur noch ein Trümmerhaufen vorhanden.
5. Die Hieroglyphen. — Die Denkmäler der Ägypter sind mit einer seltsamen Schrift bedeckt. Diese besteht nicht aus Buchstaben, sondern aus Bildern von Himmelskörpern, Tieren, Pflanzen und allerlei Gerätschaften; man nennt diese Zeichen Hieroglyphen. Nur die Priester konnten diese heilige Schrift
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samiert und an einer heiligen Stätte beigesetzt. Vor allen Tieren aber wurde der Apis hoch verehrt, der einen prächtigen Tempel in der Hauptstadt Memphis hatte und von angesehenen Männern bedient wurde. Es war dies ein Stier von schwarzer Farbe mit emem weißen Dreieck auf der (Stirn. Allgemein war die Trauer im Lande, wenn er starb, bis die Priester einen neuen Apis gefunden hatten, wo dann große Freude herrschte. Der Apis stellte eigentlich den Gott Osiris vor.
3. Die Totenverehrung. — Der Glaube an die Fortdauer des Menschen nach dem Tode war in den Ägyptern so kräftig, daß er ihr ganzes Leben erfüllte. „Die Ägypter," sagt ein alter Geschichtschreiber, „halten die Zeit dieses Lebens für sehr gering, aber die Zeit nach dem Tode, wo sich ihre Tugend im Andenken erhalten soll, sehr hoch. Darum nennen sie die Wohnungen der Lebendigen Herbergen, weil wir nur eine kurze Zeit in denmen wohnen; die Gräber der Verstorbenen aber nennen sie ewige Häuser, weil die Toten in der Unterwelt eine grenzenlose Zeit zubringen. Deshalb wenden sie auf die Erbauung der Häuser nur geringe Mühe, die Gräber aber werden auf außerordentliche Weise ausgestattet." Vorzüglich widmeten die Ägypter, weil sie glaubten, daß die Fortdauer nach dem Tode von der Erhaltung des Körpers abhänge, den Leichnamen der ihrigen die höchste Sorgfalt. Sie wußten diese durch die Einbalsamierung so gut vor Verwesung zu schützen, daß viele derselben, Mumien genannt, sich bis auf den heutigen Sag erhalten haben. Diese Mumien wurden in verzierten Särgen in unterirdischen Gewölben aufgestellt, welche in die Felsen des Gebirges eingehauen und mit Bildwerken und Gemälden geschmückt waren. Jede ägyptische Stadt hatte nach ihrer Größe eine Reihe solcher Grabgewölbe. An diese Totenstädte knüpfte sich die Vorstellung von einem großen unterirdischen Totenreiche, in welchem Ostris über die Seelen der Verstorbenen Gericht hält. Die Gerechten werden aufgenommen in das Land der Seligen; die Seelen der Unreinen aber müssen eine lange Wanderung durch die Leiber von allerlei Tieren bestehen.
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Weines und eine Göttin der Feldfrüchte. Auch einen Boten hatten die Götter, der ihre Befehle auf die Erde herniedertrug.
4. Das Orakel zu Delphi. — Die Griechen erbauten ihren Göttern herrliche Tempel, in denen sie ihre oft höchst kunstvoll und schön aus Marmor oder Elfenbein gemeißelten menschenähnlichen Bilder aufstellten. Vor diesen Bildern verrichteten sie ihre Gebete, und auf den Altären brachten sie Früchte des Feldes oder Tiere als Opfer dar. Den Willen der Götter verkündeten ihnen weissagende Priester. Man glaubte, daß die Aussprüche dieser Priester von den Göttern selbst eingegeben seien und nannte sie Orakel. Es gab mehrere Orte in Griechenland, wo Orakel erteilt wurden; vor allen berühmt war das Orakel zu Delphi. Diese Stadt hatte einen prachtvollen Tempel, der dem Gotte Apollon geweiht war. Darin saß eine Priesterin auf einem goldenen Dreifuß und antwortete denen, die kamen, den Gott zu befragen. Und dieser Antwort schenkte man festen Glauben. Sie mußte auch immer in irgend einer Weise in Erfüllung gehen, weil die Priesterin ihre Aussprüche, wo sie die Zukunft betrafen, klüglich in Dunkel hüllte, also daß man sie meist ganz entgegengesetzt deuten konnte. Wir haben einen solchen Ausspruch schon in der Geschichte des Königs Krösus kennen gelernt. Der Tempel zu Delphi stand lange in hohem Ansehen und besaß große Schätze namentlich an kostbaren Weihgeschenken aus Gold und Silber, welche man dem Apollon darbrachte, um seine Gunst zu erlangen.
5. Die griechischen Staaten und die ältesten Helden.
Waren auch die Griechen ein Volk mit gemeinsamer Sprache und Religion, so bildete Griechenland doch nie einen einzigen Staat. ^ Vielmehr entstanden in den vielen Landschaften, in welche es zerfiel, auch besondere, selbständige Staaten. Dieselben waren sehr klein: sie beschränkten sich auf die Hauptstadt der Landschaft und das umliegende Gebiet. Wir bemerken unter ihnen Athen und Theben im mittleren Griechenland, Sparta und das handeltreibende Korinth auf der südlichen Halbinsel, die auch Peloponnes genannt wurde. In allen diesen Staaten herrschten in der ältesten Zeit Könige, aus berühmten Geschlechtern stammend,
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frühzeitig zu Leibesübungen angehalten; aber mehr noch kam es auf die Ausbildung der geistigen Kräfte an. Daher wurde dasjenige, was die Spartaner als unnütz verschmähten, die Kunst und Wissenschaft, in Athen hoch geehrt, und tüchtige Kenntnisse, feine Sitten galten als Schätze, denen man mit Eifer nachjagte.
3. Die Bildung der Athener. — Dies edle Streben trug die schönsten Früchte. Mit herrlichen Naturanlagen ausgestattet, erlangten die Athener eine bewundernswerte Höhe der Bildung. Die berühmtesten Denker und Künstler sind aus ihnen hervorgegangen. Ihre Dichter haben Werke geschaffen, an deren Schönheit wir uns noch heute erfreuen; ihre Redner haben durch die Macht ihrer Worte die gewaltigsten Wirkungen hervorgebracht; ihre Weltweisen haben über die schwierigsten Dinge tiefsinnige Forschungen angestellt. Und wie glänzte Athen unter den Städten durch die herrlichen Tempel und Säulenhallen, welche seine Baumeister aufführten, durch die vielbewunderten Kunstwerke aus Erz und Marmor, welche seine Bildhauer schufen, durch die prachtvollen Gemälde, mit welchen seine Maler die öffentlichen Hallen schmückten! Auch die Gewerbe blühten fröhlich empor, und ein lebhafter, weit ausgebreiteter Handel brachte die Stadt Athen mit andern Ländern in Verbindung, mehrte ihren Wohlstand und förderte die Bildung ihrer Bewohner. — Zwar sah Solon diese Herrlichkeit seiner Vaterstadt nicht mehr selber, denn zu ihrer Entwicklung bedurfte es längerer Zeit. Aber gleich wie die Spartaner ihre Kriegstüchtigkeit den Einrichtungen des Lykurgus verdankten, so waren es die trefflichen Gesetze des weisen Solon, welche zu Athens Glanz und Ruhm den Grund gelegt haben.
39. Die Verser'rviege. Muttädes.
1 Darrus und die griechischen Städte in Kleinasien. — Ungefähr hundert Jahre, nachdem Solon den Athenern Gesetze gegeben hatte, kam eine große Gefahr über ganz Griechenland. Der mächtige Perserkönig Dari ns (s. Nr. 13), dessen Reich viele Länder Asiens umfaßte und sich im Westen bis an
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mit fünf Durchgängen, ganz aus weißem Marmor, mit prächtigen Hallen auf beiden Seiten. Auf der Burg erhob sich ein marmorner Prachttemvel, welcher der Schutzgöttin der Stadt geweiht war. In seinem Innern prangte die Bildsäule der Göttin, 36 Fuß hoch, aus Elfenbein gearbeitet und mit einem Gewände von purem Golde überkleidet. Als man über den Stoff beratschlagte, aus welchem das Götterbild gefertigt werden sollte und der Künstler dem Volke vorschlug, lieber Marmor zu nehmen als Gold und Elfenbein, weil Marmor wohlfeiler sei, da riefen alle: „Nein, nimm Gold und Elfenbein!" Die Athener wollten ihr schönstes Kunstwerk auch aus dem kostbarsten Stoffe gebildet haben. Auf dem höchsten Gipfel der Burg stand noch eine andere Bildsäule derselben Göttin in Erz gegossen und so hoch emporragend, daß man vom Meere aus, noch fünf Meilen von Athen entfernt, Lanzenspitze und Helmbusch der kriegerischen Göttin leuchten sah.
3. Zwei berühmte Maler. — Auch in der Malerei wurden um jene Zeit die herrlichsten Gebilde hervorgebracht. Einst stellten zwei der berühmtesten Maler einen Wettkampf an in ihrer Kunst. Der eine malte Weintrauben so natürlich, daß Vögel herzuflogen und daran pickten. Nun brachte auch der andere sein Stück; es war mit einer dünnen Leinwand überhängt. „Nimm doch den Vorhang weg!" sagte der erstere. Aber der Vorhang war das Gemälde selbst. So hatte der eine Maler nur Vögel, der andere aber einen großen Künstler getäuscht.
4. Blüte der Dichtkunst. — Nicht weniger blühte damals die Dichtkunst, welche im schönsten Glanze der Sprache dem Volke seine alten Helden vorführte, wie sie gewaltige Thaten verrichteten und gewaltige Schicksale zu erdulden hatten. Diese Stücke wurden an Festtagen in eigens dazu errichteten großen Gebäuden dargestellt. Da saß das versammelte Volk in einem weiten Halbkreise auf Sitzen, die wie Treppen über einander emporstiegen, und sah und hörte aufmerksam dem Spiele zu. Über dem unbedeckten Raume wölbte sich der heitere, sonnige Himmel, und von den hohen Plätzen aus überschaute man die Stadt und in der Ferne das blaue Meer, das von zahllosen Schiffen wimmelte.
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5 Die Perser. Cyrus. Mandane. Harpagns. Krösus von Lydien. — 538. Massageten. Tomhris.
Kambyses. 525. Ägypten.
Der falsche Snrerdis. Darius Hystaspis. Babylon. Zopyrus. 20 Satrapieen. Persepolis. Zug gegen die Scythen. Donaubrücke. Miltiades. Histiäus vou Milet. Aristagoras. Aufstand der kleinasiatischen Griechen. 500. 492. 490. — Lerxes. 480. 449.
Phönizier. Glas. Purpurfärberei. Buchstaben. Geld.? — Tyrus. Sydou. Hiram. 1000. — Kolonien. Karthago. (850 ?).
Die Israeliten.
? Abraham. Isaak. Jakob. Joseph.
Auszug aus Ägypten. Moses. Sinai. Stiftshütte. Josua. Die Richter. Gideon. Simfon. Samuel. 1 König Saul. David. Salomo. Der Tempel. — Ophir.
5 Teilung des Reichs. Rehabeam: Juda. Jerobeam:
Israel. — Elias. 722. — 586—538. Esra. Nehenria. Die Makkabäer. — 1. — 70 n. Chr. Geb.
Griechische Geschichte.
1184 Der trojanische Krieg.
Die dorische Wanderung. Oxylus: Elis; Temenus: Argos; Aristodemus (Prokles u. Eurysthenes): Sparta; Kresphontes: Messenien.
Kodrus' Tod. Archonten in Athen.
Homer. Ilias und Odyssee.
Lykurgs Gesetzgebung. Gernsia. Ephoren.
6 Die erste Olympiade. Die olympischen, isthmischen (korinthischen), pythischen (delphischen) u.d.nemöischen Spiele. Die beiden messenischen Kriege. Aristodemus. Aristomenes.
Tyrtäus.
Drakos Gesetze.
Avions Gesetze. Die 7 Weisen: Solon, Chiton, Periander, Pittakus, Bias, Thales, Kleobulus. — Die 7 Wunder der Welt: Der Koloß zu Rhodus, das Mausoleum zu Halikarnaß, der Dianentempel zu Ephesus, die schwebenden Gärten der Semiramis, die Pyramiden, der Pharus zu Alexandria, der olympische Zeus von Phidias.
Pisistratus Tyrann von Athen.
Vertreibung der Pisistratiden. Hippias und Hipparch.
Harmodius und Aristogiton.
Sappho auf Lesbos. Arion. Jbykus. Simonides. Aufstand der ionischen Griechen
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Harpagns Darius_Hystaspis Darius Abraham Isaak Isaak Jakob Joseph Josua Samuel David David Rehabeam Jerobeam Elias Nehenria Oxylus Homer Lykurgs Gernsia Aristomenes Zeus_von_Phidias Simonides
Extrahierte Ortsnamen: Persepolis Donaubrücke Milet Tyrus Karthago Juda Israel Argos Sparta Athen Ephesus Alexandria Athen Lesbos
155
(Peripherie), so erhält man die Oberfläche. Einst sollten
die Kugeln auf dem Nicolai-Thurm vergoldet werden; der
Vergolder verlangte für jede doppelt so viel, als er für eine
andere, deren Durchmesser halb so groß war, erhalten hatte;
aber bald fand er, daß er viermal so viel Gold gebrauchte
und also auch viermal so viel hätte fordern müssen. (Warum?!
Berechnet die Oberfläche einer Kugel, welche 7, und einer an-
dern, welche 3v2 Fuß im Durchmesser hat, und ihr werdet
finden, daß wenn der Durchmesser der einen 2, 3 oder 4 mal
so groß ist, die Oberfläche 4, 9 oder 16 mal so viel beträgt.
(Oder die Oberflächen verhalten sich wie die Quadratzahlen,
der körperliche Inhalt aber wie die Cubikzahlen oder Würfel
ihrer Durchmesser.) Um einen abgekürzten Kegel zu berechnen,
muß man erst den Inhalt des ganzen Kegels finden, und dann
den kleinen abgeschnittenen davon abziehen. Um die ganze
Höhe zu erhalten, mißt man den Halbmesser (Pa^ius) der Grund-
fläche, zieht davon ab den Halbmesser der obern kleinern Kreis-
fläche. Der Unterschied beider verhält sich zu der Höhe des
abgekürzten Kegels, wie der Radius der größeru Grundfläche
zu der ganzen Höhe. Von der ganzen Höhe zieht mau die
Höhe des abgekürzten Kegels, dessen Grundfläche die kleinere
Kreisfläche ist, ab. Z. B. ein Baumstamm, dessen oberer
Theil fehlt, sei lang 36 Fuß, der Halbmesser der größeru Grund-
fläche l0, der kleinern 8 Zoll, so ist die Höhe des ganzen Kegels
180 Fuß, des fehlenden Stücks also 144 Fuß; der körper-
lichi'juhalt des Ganzen i88cubikfuß400cubikzoll, des abgekürzten
Kegels 91 Cubiksuß 9391/s Cubikzoll. Ein Octaedron besteht aus
zwei gleichen Pyramiden, die mit ihren Grundflächen, welche
Quadrate sind, auf einander stehen; man berechne eine, und
verdopple die Zahl. Das Dodekaedro» besteht aus zwölf
gleichen fünfseitigen Pyramiden, die mit ihrer Spitze in einem
Mittelpunkte zusammenstoßen (ihre Höhe ist also die Hälfte
der Höhe des Zwölfslachs), man berechnet eine dieser Pyrainiden,
und nimmt Leu Inhalt zwölfmal. Beim Ikosaedron stoßen
20 gleiche dreiseitige Pyramiden im Mittelpunkte zusammen;
eine dieser Pyramiden zwanzigmal genommen, giebt also den
Inhalt des Zwauzigflaches. —
Maschinen sind solche Werkzeuge, durch welche man
Körper mit Vortheil bewegen kann, entweder daß geringere
Kraft nöthig ist, oder eine schnellere Bewegung hervorgebracht
wird. Beide Vortheile können aber nicht zugleid) erreicht
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]