3. Die Kriege am Rhein und in Italien. Polens Ende. 31o
Beim Ausbruch der Revolution Artillerie-Lieutenant. Doch die Revolution begünstigte jedes emporstrebende Talent, und so stieg auch Bonaparte von Stufe zu Stufe. Seiue bei der Belagerung von Toulon bewiesene Einsicht uni) Tapferkeit, der Beistand, deu er der Direktorialregierung bei Niederwerfung der Jakobiner geleistet, verschafften ihm jetzt die Stelle eines Oberbefehlshabers in Italien, mtd bald machte sein Name die Welt erzittern.
Im April 1796 überstieg Bonaparte die Alpen und führte sein dem feindlichen an Zahl nachstehendes Heer durch geschickte Märsche und unerwartete Angriffe rasch von Sieg zu Sieg. In zahlreichen größeren und kleineren Gefechten (Lodi, Arcole, Rivoli) trieb er die Oestreich er in die steirischen Alpen zurück und überwand sie noch hoch oben im Gebirge in der „Schlacht über den Wolken". Sardinien wurde zum Frieden gezwungen, die Lombardei und die Republik Venedig fielen in die Hände der Sieger. Schon bereitete man sich in Wien darauf vor, deu Feind vor den Thoren zu scheu, als der bestürzte kaiserliche Hof^ den Frieden zu Cainpo Fornüo (einem Landhanse bei Udine) ein- [1797 ging, in welchem Oestreich gegen den Besitz Venedigs in die Abtretung der Niederlande und der Lombardei willigte. Die Letztere wurde in eine „cisalpinische Republik" umgewandelt, und Genna erhielt unter dem Namen „ligurische Republik" eine Verfassung nach französischem Muster.
Bonaparte's italienische Siege hatten sein Ansehn in Frankreich eben so gehoben, als sich die Direktoren durch ihr willkürliches Regiment mißliebig gemacht hatten. Bereitwillig ertheilten diese daher dem Feldherrn ihre Zustimmung, als er vorschlug, zur Vernichtung des englischen Handels im Morgenlande einen Zug nach Egypten unternehmen zu wollen. Man sah darin ein geeig- [1798 netes Mittel, die Aufmerksamkeit der Unzufriedenen von den innern Zuständen abzulenken und zugleich einen gefährlichen Nebenbuhler zu entfernen. Glücklich entging Bonaparte mit seiner Flotte den Nachstellungen der Engländer, nahm unterwegs das dem Johanniterorden gehörige Malta weg und stieg an der westlichen Nilmündung ans Land. Jetzt erschien auch die englische Flotte unter dem Admiral Nelson und vernichtete die französische, die noch an der Küste vor Anker lag, in der Seeschlacht von Abukir. Doch nichts vermochte Bonaparte in seinem Siegeslaufe aufzuhalten.
Er rückte den Nil aufwärts, schlug ein zahlreiches türkisches Reiter-Heer im Angesichte der Pyramiden (in der Nähe von Kairo), eroberte ganz Egypten und brang daraus siegreich über die Lanb-enge von Suez in Syrien ein. Da bestimmten ihn Nachrichten ans der Heimath, den Oberbefehl an den General Kleber zu übertragen und mit einem kleinen Gefolge nach Frankreich zurückzukehren.
Zn Eampo Formio war ausgemacht worben, daß die durch den Verlust des linken Rheinufers betroffenen deutschen Fürsten
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Extrahierte Personennamen: Cainpo_Fornüo Genna Nelson
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Italien Toulon Italien Arcole Rivoli Sardinien Wien Udine Niederlande Frankreich Malta Kairo Suez Syrien Frankreich Rheinufers
Kapitel Ii. Die klimatische Beschaffenheit des alten Italiens. 51
Griechen ging viel von deren Anschauungen zu ihnen über, wie auch andererseits manche italischen Völker von ihnen einiges angenommen haben. Als ein mächtiges Volk strebten sie nach der Oberherrschaft über Italien, aber obwohl sie sich zeitweise sogar mit Karthago verbündeten, gelang es ihnen nicht, der Griechen Herr zu werden. Hingegen brachten sie um 600 v. Chr. die Landschaften Latium und Companien in ihre Gewalt.
8 3. Hrtdcrc Völker und Stämme.
In der Polandschaft wohnte von der Rhone bis an den Mincio, von Bayern bis an den Golf von Genua der Stamm der Ligurer. Wenig ist von ihnen erhalten, doch scheint festzustehen, daß sie indogermanisch waren. Aber die Hauptstämme des Landes wurden von den sogenannten Italikern gebildet. Zwei Hanptstümme sind zu unterscheiden: 1. Die Latiner, 2. die Umbro-
Etruskischer Sarkophag, in Chiust gefunden, jetzt im Etruskischen Museum in Florenz.
Sabeller. Während die Latiner aus dem unteren Pogebiet, den Apennin überschreitend, sich an den Westabhängen desselben ausbreiteten, südlich von den Etruskern, besetzten die Umbro-Sabeller das Gebirge selbst und die südlichen und östlichen Gebiete. Im Osten der Halbinsel wohnten illyrische Stämme, die aus der westlichen Balkanhalbinsel eingewandert sind.
Kapitel Ii. Die klimatische Beschaffenheit des alten Italiens.
Italien war ursprünglich ein Wald- und Sumpfland. Am Po gab es viele Eichenwälder. In Etrurien war der Ciminifche Wald berühmt. Ausgedehnte Wälder trug das Gebirge in Süditalien. Auch Sizilien war gut bewaldet. Infolgedessen waren die Flüsse wasserreich. Wo aber das Wasser sich staute oder nach Überschwemmungen nicht abfloß, entstanden Sümpfe. Die berüchtigten Küstensümpfe oder Maremmen (z. B. die Pontinischen
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Die reichhaltige Gliederung bewirkte eine großartige Entwicklung der Schiff-
fahrt und des Handels. Europa nimmt im Welthandel, in der Bildung und
Gesittung der Bewohner die erste Stelle ein, obwohl es der zweitkleinste
der Erdteile ist.
B. Betrachtung der einzelnen Länder.
I. Züäeuropa.
Das Festland Europa hat die Gestalt eines rechtwinkligen Dreiecks. Die
Eckpunkte sind das Nordende des Urals, das Nordwestufer des Kaspischen
Sees und das Westende der'pyrenäen. Die Glieder Europas nehmen über
ein Drittel des Erdteils ein. In das Mittelländische Meer erstrecken sich
drei große Halbinseln: dje.pyrenäen-, die Appennin- und die Balkaninsel.
Von den drei Halbinseln steht die Appenninhalbiusel (das Königreich Italien)
uuserm Vaterland am nächsten.
1. Italien.
a) Die natürlichen £andfcbaften. In Italien lassen sich fünf
natürliche Landschaften unterscheiden. Den Norden und Nordwesten nimmt
das Alpenland ein. Südlich von dem Alpenland liegt die Poebene. Durch
die Mitte der Halbinsel ziehen sich als Fortsetzung der Alpen die Appenninen.
Die Appenninen füllen den Raum der Halbinsel nicht ganz aus. Sie lassen im
Westen und Südosten Raum für je ein teils hügeliges teils ebenes Vorland
frei. Die Italien vorgelagerten Inseln Korsika, Sardinien und Sizilien
waren ehemals mit Italien verbunden. Zu der Zeit (Tertiär), als sich die
Appenninen hoben, sanken gewaltige Landmassen in die Tiefe. Über den ver-
snnkenen Gebieten rauschen heute die Fluten des Tyrrhenischen Meeres
b) Das Hlpenland. Die Alpen umschließen in einem weiten Bogen
die Poebene. Den Westalpen fehlt auf der italienischen Seite der äußere
Gürtel der Kalkalpen. Infolgedessen steigen die Alpenriesen unmittelbar steil
zu ihrer majestätischen Höhe empor. Nach Frankreich zu gehört nur der sehr
schmale, regenarme, durch Täler wenig gegliederte Ostabhang der Alpen zu
Italien. Vom Lago maggiore an hat Italien Anteil an dem südlichen Gürtel
der Kalkalpen. Die Kalkalpen unterscheiden sich von den Zentralalpen durch
die geringere Höhe, die zahlreichen Vorberge und die fruchtbaren Täler.
Der Glanzpunkt der italienischen Alpen sind die herrlichen Seen. Die
bekanntesten sind der Lago maggiore-, der Luganer-, der Comer und Garda-
See. Die azurblauen oder smaragdgrünen Seen sind umgeben von lieblichen
Hügeln, die in üppiger südlicher Fruchtbarkeit prangen. Wenn die Alpen-
.riesen im Hintergrunde noch unter ihren Schneehauben im tiefen Winterschlafe
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Züäeuropa Europa Europas Italien Italien Italien Italien Korsika Sardinien Sizilien Italien Frankreich Italien Italien Garda-
See
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Den Transport der abgelagerten Stoffe haben die Flüsse ausgeführt.
Der Hauptfluß ist der Po. Er entspringt am Monte Biso und eilt nach
Osten dem Adriatischen Meere zu. Die Zuflüsse von den Appenninen sind nur
zur Zeit der Schneeschmelze wasserreich und gefährlich. Da sich aber das tonreiche
Gestein des Gebirges sehr leicht löst, führen sie dem Po mächtige Schutt-
massen zu. Die Alpenzuflüsse (die Dora Riparia, Dora Baltea, der Ticino,
die Adda, der Ogio und Mincio) haben einen reißenderen Lauf und größeren
Wasserreichtum. Alle Nebenflüsse fließen in ihrem Unterlaufe fast parallel
zum Po. Das liegt in der Neigung der Ebene und der größeren Stoßkraft
Geologisch-tektonische Karte der Po-Ebene.
des Po begründet. Die Etsch ist schließlich ein selbständiger Fluß geworden.
Der Po und seine Zuflüsse treten zur Zeit der Schneeschmelze weit über ihre
Ufer. Ehemals waren in der Poebene zahlreiche Sümpse vorhanden. Jetzt
ist durch ein wunderbares, engmaschiges Kanalnetz sür eine Entwässerung der
tiefer gelegenen und Bewäfferung der höher gelegenen Stellen der Tiefebene
gesorgt und die Ebene in ein Kulturland verwandelt worden.
Die Potiefebene hat ein Festlandsklima. Durch die Alpen werden zwar
die kalten Nordwinde abgehalten, aber die Appenninen verhindern auch den
Zutritt der warmen Südwinde. Infolge des Festlandsklimas bringt der
Winter auch Schnee und Eis. Die warme Zeit ist aber etwa 6 Wochen
länger als in Norddeutschland.
Die Potiefebene ist durch ihren fruchtbaren Boden, das milde Klima, die
reichliche Bewässerung (Kanäle) das Paradies Italiens, „der größte Garten
Europas" geworden. Hier lebt mehr als ein Drittel der Bewohner Italiens.
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— 7 —
zahlreiche Bänke, Nehrungen, die durch zahreiche, allmählich versumpfende
Lagunen voneinander getrennt sind. Hier kann durch ernste Kulturarbeit
fortdauernd neues Kulturland gewonnen werden. Gegenwärtig ist die Küste
noch dünn besiedelt.
Auf einer großen Lagune liegt Venedig (160 £.), 4 km vom Festland
entfernt. Nach den Kreuzzügen entwickelte sich Venedig zur ersten Handels-
stadt Europas. Als sich aber seit der Entdeckung Amerikas der Handel
Rialdobrücke in Venedig.
Nach einer Original-Aufnahme der Photoglob-Co. in Zürich.
andern Ländern zuwandte, sank Venedigs Bedeutung. Durch die Vereinigung
mit dem Königreich Italien blühte Venedigs Handel wieder auf. Jetzt hat
die Stadt unter dem Wettbewerb von Genua, Trieft und Fiume zu leiden.
Venedig ist auf 3 größeren und über 100 kleineren Inseln erbaut. Zwischen
den Inseln sind zahlreiche Kanäle. Sie ersetzen die Straßen. Der Verkehr
wird durch Gondeln vermittelt. Der Markusplatz in Venedig ist wohl mit
den ihn umschließenden herrlichen Bauwerken „der schönste Platz der Welt".
d) Das Hppenninenland. Die Appenninen erstrecken sich von den
Alpen bis zur Südspitze Italiens. In Kalabrien und Sizilien finden wir noch
alte, kristallinische Gesteine, sonst besteht das Gebirge aus Kalk, Mergel und
tonigen Felsarten. Durch die Regengüsse werden die Tongesteine sehr stark
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Extrahierte Personennamen: Venedigs
Extrahierte Ortsnamen: Europas Venedig Italien Genua Fiume Venedig Italiens Kalabrien Sizilien
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Neapel und der Vesuv.
Nach cincr Original-Aufnahme der Photoglob-Co, in Zürich.
Hintergrunde einen unvergleichlich schönen Anblick. Im Innern der Stadt
ist das Bild weniger schön. An engen, dunklen Straßen erheben sich die
sechs- bis achtstöckigen Häuser. Den Tag über halten sich die Bewohner
nicht gern in den Häusern ans. Auf der Straße arbeiten die Handwerker,
die Barbiere bedieueu ihre Kunden, die Briefschreiber fertigen Briefe und
Rechnungen für das meist unwissende Volk an.
Im Hindergrunde von Neapel erhebt sich der einzige tätige Vulkan des
europäischen Festlandes, der Besnv. Seinen Fuß umsäumen liebliche Obst-
Haine. Höher hinauf bedecken mächtige Felsblöcke, Lava und Asche den Ab-
hang. Oben ist die gewaltige Auswurfsöffnung, der Krater. „Der Krater ist
ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand aus verbranntem Gestein und
Asche besteht. Au der Südseite ist der Rand tief eingebrochen, so daß man
durch eine Lücke ins Innere hineinsehen kann. In der Mitte ist im Boden
der eigentliche jetzige Schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der
8 — 10 m hoch zu seilt scheint und durch das Gestein und die Asche, die der
Vulkan auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel ist eine Öffnung, aus der oft
ein weißer, fchweflig-gelblich schimmernder Dampf aufwallt." Durch den ge-
waltigen Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. wurden die blühenden
Städte Pompeji, Herkulauum und Stabiä unter den Schlamm-, Lava- und
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Kap Martin.
Töte de Cbien 570 m.
Mentone.
Mt. arger.
Bucht von Mentone an der Riviera di Ponente, von Osten.
Nach einer Photographie von I. Giletta in Nizza.
Arm" der Alpen genannt hat, in die Ebene hinein. Die Gebirge an der
Westseite der Niederung (Gebirge von Eharleroi, Plateau von Langres) fallen
steil zur Ebene ab. Die Ebene wird von der Saöne, die von den Sichel-
bergen kommt, und dem Doub bewässert. Sie bildet im Verein mit dem
Rhönetal als Fortsetzung der Rheinstraße eine der wichtigsten Verkehrsstraßen
Europas. (Nachweis: Eisenbahn. Kanäle.) Die Ebene hat neben recht
fruchtbaren Schwemmlandschaften sehr viele Sand- und Heide-
gebiete, dagegen liefern die Hügel und Berglandschaften am Rande
den vortrefflichen Burgunderwein. Die wichtigsten Städte der Ebene
sind die starken Festungen Belfort, Dijon (74 T.) und Besan^on. Befan^on
ist der Mittelpunkt der französischen Uhrenindustrie des Jura.
Bei Dijon vereinigt sich die Saöne mit der Rhone. Die Rhone ent-
springt auf dem St. Gotthard. Nachdem sie den Genfer See verlassen,
durchbricht sie in raschem, mannigfach gewundenen Lauf den französischen
Jura. Das Tal ist oft sehr eng. An einer Stelle verschwindet sie sogar auf
kurze Zeit in den Spalten des Gebirges. Nach dem Durchbruch durch das
Gebirge wird die Rhone schiffbar. Von Lyon an, wo die Rhone die Saöne
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Extrahierte Personennamen: Martin Giletta Langres Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Nizza Rhönetal Rheinstraße Europas Belfort Dijon Dijon Lyon
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aufnimmt, folgt sie der Richtung ihres Nebenflusses. Die Strecke von Lyon
bis zur Ebene hat viel Ähnlichkeit mit den Landschaften am Rhein von
Rüdesheim bis Bonn. Jsere und Dnrance führen ihr die Zuflüsse der Alpen
zu, die durch ihre Geröllmassen die Schiffahrt hindern. An der Ebene bildet
die Rhone ein großes Delta. Die wichtigste Stadt im Rhonetal ist Lyon (524 T.),
die drittgrößte Stadt Frankreichs. An Schönheit der Lage übertrifft Lyon
wohl Paris. Die stark befestigte Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknoten-
Punkt und der Mittelpunkt der französischen Seidenindustrie. Lyon
nimmt in feineren Seiden- und Samtwebereien (400 Fabriken mit 80000
Arbeitern) den ersten Platz der Welt ein, obwohl das Absatzgebiet der französischen
Seidenindustrie stark durch den Wettbewerb von Creseld verringert wird.
Die Landschaften am Mittelmeer bestehen aus dem sumpfigen Rhönedelta,
der wenig fruchtbaren Landschaft Langne d'oc am rechten Rhöneufer und der
vielgepriesenen Provence^ am linken Rhöneufer. Hier herrscht das Mittelmeer-
klima. Schon im Februar bedeckt ein „tausendfarbiger Blumenteppich" Berg
und Tal. Die Pflanzenwelt ist, ähnlich wie an der italienischen Riviera.
Ganze Felder sind mit. Blumen bestellt. Ein Teil wird zwar versandt, die
meisten werden aber zur Herstellung von wohlriechenden Ölen, Pomaden und
feinen Seifen (in Cannes, Marseille und Grasse) verwandt. Von der Schön-
heit der Uferlandschaften, die von Brustkranken viel besucht werden, gibt uns
unser Bild eine Vorstellung.
An der hafenreichen Steilküste finden sich viele uralte Städte aus der Zeit
der Phönizier, Griechen und Römer. Die bedeutendste Stadt ist Marseille
(552 T.), die zweitgrößte Stadt Frankreichs und die erste Seehandelsstadt am
Mittelmeer. Sie vermittelt besonders den Handel mit dem nahen Algier.
Auch als Industriestadt ist Marseille bedeutungsvoll. Toulon (104 T.) ist ein
starker Kriegshafen, Nizza ein vielbesuchter vornehmer Winterkurort. Von
französischem Gebiete wird das kleine Fürstentum Monaco (1,5 qkm, 15000 Ein-
wohner) mit dem als Spielhölle bekannten Monte Carlo umschlossen.
Der Mittelmeerküste gegenüber liegt die gebirgige Insel Corsika mit der
Hauptstadt Ajaecio, dem Geburtsort Napoleons.
c) Das Mittelsranzösische Hochland umfaßt etwa Ve der Bodenfläche
Frankreichs. Es ist ähnlich wie der Böhmerwald der durch die Ver-
Witterung abgetragene Rest eines ehemals mächtigen Gebirges aus Gesteinen
der Urzeit (Granit, Gneis). Viele Teile des Gebirges sind in die Tiefe gesunken.
Durch die dabei entstandenen Spalten sind seurig-slüssige Gesteinsmassen ähnlich
wie in der Eifel noch oben gedrungen und haben das Grundgestein bedeckt.
So ist das Hochland von Auvergne reich an alten und sehr mächtigen (Mont
Dore 1900 m) Vulkanen.
Das durch die zahlreichen, mit jüngeren Ablagerungen (Kalk) bedeckten
Einbruchsbecken mannigfach gegliederte mittelfranzösische Hochland erhebt sich
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fandet. Die Ausfuhr Rumäniens (Getreide, Mehl, Holz, Petroleum)
geht nach Belgien (Deutschland), Österreich-Ungarn, Deutschland, England.
In der Einfuhr stehen England und Österreich-Ungarn oben an, dann folgt
Deutschland. Deutschland liefert vorzugsweise Maschinen und Baumwollen-
gewebe.
Die Hauptstadt Rumäniens ist Bukarest (300 T.), die wegen der günstigen
Verkehrslage das „rumänische Mailand" genannt wird.
Rumänien hat auch reiche Petroleumquellen und Steinsalzlager, die von
Jahr zu Jahr steigende Erträge liefern.
V. Wiederholung:
a) Ötumtch-Un^arn»
(676000 qkm — 49^2 Mill. Einw.; 73 auf 1 qkm.)
Die natürlichen £andtcbaften: Österreich-Ungarn ist etwas größer
als Deutschland. Es besteht aus einem Hochgebirgsland, den Ostalpen. An
die Alpen lehnen sich drei Mittelgebirgsländer:
Das Böhmisch-Mährische Bergland,
die Karpathenländer,
die Karstländer.
Außerdem gehören zu Österreich-Ungarn zwei Tiefebenen:
1. Die Ungarische Tiefebene.
2. Die Ebene von Galizien.
Das einigende Band für die verschiedenartigen Landschaften ist die Donau.
Mit geringen Ausnahmen (nenne sie!) gehört das ganze Land dem Strom-
gebiet der Donau an. Es kann darum Österreich-Ungarn mit Recht das
Donaureich genannt werden.'
I. Die Ostalxen.
Die Ostalpen bestehen aus den Zentralalpen und den nördlichen und
südlichen Kalkalpen.
Neune die wichtigsten Teile der Zentralalpen! Welches sind die wichtigsten
Pässe?
Nenne die Hauptzüge der nördlichen Kalkalpen! Welche Gebiete der Kalk-
alpen gehören zu Bayern? zu Österreich? Wo liegt das fruchtbare Alpen-
Vorland? Sprich dich über die Ausdehnung der südlichen Kalkalpen aus!
Neune die Hauptzüge! Schildere den Charakter der Dolomiten nach dem Bild:
„die Palagruppe"!
Die Ostalpen senden ihre Gewässer zur Donau und ins Adriatische
Meer. Zur Donau gehen im Norden Lech, Isar, Inn und Enns. Aus
den südlichen Kalkalpen führen Drau und Sawe zur Donau. Ins Adria-
tische Meer münden Etsch und Tagliamento.
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Extrahierte Ortsnamen: Belgien Deutschland Deutschland England England Deutschland Deutschland Rumäniens Bukarest Deutschland Galizien Donau Donau Donau Adriatische
Meer Donau
— 63 —
Die Bewohner der Ostalpen sind meistens Deutsche. Im Süden wohnen
Italiener und im Südosten Slowenen.
Politische Einteilung.
1. Vorarlberg am Rhein und Bodensee entspricht in seinen Erwerbsverhältnissen
dem schweizerischen Mittelland. Bedeutende Baumwollindustrie. Hauptstadt: Bregenz
am Bodensee.
(Zwischen der Schweiz und Vorarlberg liegt das selbständige Fürstentum Liechten-
stein mit der Hauptstadt Vaduz.)
2. Die gesürstete Grafschaft Cirol erstreckt sich von Bayern bis Italien. In
Nordtirol liegt im dichtbesiedelten Jnntale am Beginn der Brennerstraße die Haupt-
und Universitätsstadt Innsbruck (46 T.). Im sonnigen Südtirol sind im Etschtale
Meran und Bozen besuchte Winterkurorte. Das schön gelegene Bozen ist auch ein
wichtiger Handelsplatz. Trient (27 T.) ist ein Mittelpunkt für die Seidenindustrie.
3. Das Herzogtum Salzburg gehört zu den am dünnsten besiedelten Ländern der
österreichischen Krone. (Grund!) Die wundervolle Lage der Hauptstadt Salzburg (37 St.)
mit dem sie überragenden Schloß Hohensalzburg zeigt uns das Bild.
Die Tauernbahn, die kürzeste Verbindung zwischen Deutschland und dem Hasen
Trieft, geht von Salzburg über den berühmten Badeort Gastein, über und durch die
Hohen Tauern, Karawanken und Julischen Alpen nach Italien.
4. Das Herzogtum Steiermark umfaßt die Steirischen Alpen und das ihnen
östlich vorgelagerte Hügelland. Infolge der geringen Höhe der Berge ist es ein Durch-
gangsland für den Verkehr von der Donau zum Meer. Da auch die wirtschaftlichen
Salzburg.
Nach einer Photographie von Würthle & Sohn in Salzburg.
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