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hatte eine lange Zeit heftige Fehde bestanden, die man mit dem Namen des Streites der Welfen und Waiblinger (italienisch Ghibellinen) zu bezeichnen pflegt, da den Hohenstaufen ein Schloß und Städtchen in Würtemberg mit letzterem Namen gehörte. Friedrich, der von mütterlicher Seite mit den Welfen verwandt war, hatte diese Fehde dadurch beendigt, daß er Heinrich dem Löwen, der bereits Sachsen besaß, sein väterliches Herzogthum Baieru zurückgab, das damals dem Herzog von Oesterreich, Heinrich Jasomirgott, gehörte, der zur Entschädigung dafür Oesterreich als unabhängiges, erbliches Herzogthnm mit Vergrößerung seines Landes erhielt. Heinrich der Löwe hatte feine Macht durch Eroberungen jenseits der Elbe vermehrt und dadurch den Neid der übrigen Fürsten rege gemacht; diese fielen über ihn her, Heinrich aber wehrte sich mannhaft. Nachdem Friedrich diese Streitigkeiten in Deutschland beigelegt hatte, zog er 1178 zum fünften Male nach Italien; anfangs ging Alles gut, und der Kaiser konnte nach Einäscherung Susa's zur Belagerung von Alessandria schreiten. Da nahte aber ein lombardisches Heer zur Entsetzung und Friedrich schloß einen Waffenstillstand, da er den größten Theil seines Heeres, dessen Dienstzeit abgelaufen war, entlassen mußte. Als er nun in einem dringenden Schreiben die Fürsten Deutschlands um Hilfe bat, erfuhr er zu seinem großen Schrecken, daß Heinrich sich weigere, ferner an den Feldzügen in Stalten Theil zu nehmen. Friedrichs Bemühungen, den stolzen Vasallen in einer Zusammenkunft zu Chiavenna umzustimmen, mißlang, obschon der Kaiser sogar einen Fußfall that, indem der fechsuudvierzig Jahre alte Heinrich fein Alter vorschützte; (wahrscheinlich aber hatte er die Ansicht, daß durch diese erfolglosen Züge die Kraft Deutschlands erschöpft werde). Dadurch ermuthigt, beschlossen die Lombarden, den Kaiser mit Heeresmacht anzugreifen, und es kam 1176 zur Schlacht bei Legnano, in welcher Friedrich vollständig geschlagen wurde und kaum sein eigenes Leben rettete. Nun überzeugte er sich, daß er die völlige Unterwerfung der Lombarden nicht werde erzwingen können und näherte sich dem Papste, von dem er eine Aussöhnung und Befreiung vom Banne sich auswirkte. Zugleich vermittelte der Papst einen sechsjährigen Waffenstillstand mit den Lombarden. Nach Deutschland zurückgekehrt, ließ Friedrich seine erste Sorge sein, Heinrich den Löwen wegen seines Ungehorsams zu züchtigen. Er ließ ihn drei-
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Extrahierte Ortsnamen: Würtemberg Sachsen Oesterreich Oesterreich Deutschland Italien Alessandria Deutschlands Chiavenna Deutschlands Legnano Deutschland
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folgte sein Sohn Carl, der von seinen gewaltigen Waffenthaten den Beinamen Martell d.h. der Hammer bekam; er schlug 732 zwischen Tours und Poitiers die Araber, die aus Spanien über die Pyrenäen gedrungen waren, so nachdrücklich, daß sie von da an keinen ernstlichen Versuch mehr machten, nach Osten sich auszubreiten, und rettete so das Christenthum und die christliche Cultur in Europa. ‘
Sein Sohn war Pipin der Kleine, so genannt wegen seiner kleinen Gestalt, mit der aber eine gewaltige Körperkraft verbunden war, so daß er einst bei einer Thierhetze einem Löwen, der einem Büffel auf dem Nacken saß, mit einem einzigen Hiebe den Kopf vom Rumpfe trennte, und das Schwert noch tief in den Nacken des Büffels drang.
Nachdem Pipin die Ruhe im Reiche hergestellt und sich der Einwilligung der Großen versichert hatte, dachte er daran, sich die Königswürde zu verschaffen. So groß war aber schon das Ansehn des sichtbaren Oberhaupts der Kirche, des Papstes, daß er glaubte, dessen Beistimmung erst einholen zu müssen. Er fragte daher beim Papste Zacharias an, wer des Thrones würdiger sei, der, welcher bloß den Namen des Königs führe und daheim sorglos sitze, oder der, welcher die ganze Last und Mühe der Regierung trage. Die Antwort des Papstes, welcher des Schutzes gegen die Longobarden bedurfte, war natürlich dem Wunsche Pipins gemäß, und so wurde auf einer Reichsversammlung zu Soissons die Absetzung des damaligen Königs Childerich Iii. ausgesprochen, derselbe ins Kloster geschickt und Pipin zum König gewählt. So endete das Haus der Meroviuger, und die Carolinger, so genannt nach Pipins großem Sohne Carl, bestiegen den Thron.
Für seine Bereitwilligkeit erzeigte Pipin dem Papste einen Gegendienst. Der König der Longobarden hatte das sogenannte Exarchat,^ den dem griechischen Kaiser gehörigen Theil Italiens auf der Ostküste um Ravenna herum, den Ueberrest der Eroberungen des Narses, in Besitz genommen und bedrohte Rom selbst, den Sitz des Papstes. Stephan Ii., der Nachfolger des Zacharias, reifte in ctgener Person zu Pipin, salbte ihn und seine Söhne und erhielt das Versprechen der Hülfe. Wiederholt zog Pipin mit fränkischen Heeren nach Italien und zwang den Longobardenkönig das Exarchat herauszugeben, welches er dem Papste schenkte und so den Grund
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Extrahierte Personennamen: Carl Martell Pipins Childerich Carl Stephan_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Poitiers Spanien Europa Italiens Ravenna Rom Italien
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Jahrhunderts die drei ersten Erzbischöfe des Reiches und die vier ersten weltlichen Beamten, die vorzugsweise als Wähler oder Kurfürsten (vom alten Wort küren = wählen) angesehen wurden. Um die Sache aber gesetzlich zu ordnen, bestimmte Kaiser Karl Ii. im Jahre 1356 durch die sogenannte goldene Bulle*), daß von da an die drei Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier als Kanzler des Reichs, der König von Böhmen als Erzmundschenk, der Pfalzgraf vom Rhein als Erztruchseß (Austräger der Schüsseln beim Krönungsmahle), der Herzog von Sachsen-Wittenberg als Erzmarschall (Besorger der Pferde) und der Markgraf von Brandenburg als Erzkämmerer die Wahl des Kaisers ausüben sollten. Durch eine solche Wahl kam 1410 Sigismund, ein Sohn Karls Ii. auf den Thron. Zu jener Zeit war ein gewaltiger Streit in der christlichen Kirche; drei Päpste behaupteten zu gleicher Zeit, die rechtmäßigen Statthalter Christi zu sein und thaten sich gegenseitig in den Bann, so daß großes Aergerniß entstand und die Seelen der Gläubigen gewaltig betrübt wurden. Sigismund wurde es bei seiner Wahl zur Pflicht gemacht, die Einheit der Kirche wieder herzustellen, und so bewog er denn den Papst Johann Xxiii., eine große Kirchenversammlung ans allen Nationen nach Eonstanz oder Costnitz am Bodensee zu berufen. Diese kam 1414 zu Stande und dauerte bis 1418; uuzählich war die Masse der geistlichen und weltlichen Fürsten, die hier zusammenkamen, so daß die Stadt dieselben nicht fassen konnte. Den einen Theil ihrer Aufgabe führte die Versammlung aus, indem sie die drei Päpste theils veranlaßte, freiwillig abzudanken, theils absetzte, und statt ihrer Martin V. aus dem italienischen Hause Eolonna wählte. Aber die zweite Forderung der Christenheit, die Schäden der Kirche zu heilen und eine Reformation an Gliedern und Haupt vorzunehmen, erfüllte sie nicht; Martin V. hatte im Gegentheil nichts Eiligeres zu thun, als die Versammlung zu schließen und nach Italien abzureisen. Wir können uns natürlich nicht genauer aus die Verhandlungen des Concils einlassen, sondern erwähnen nur noch zwei Dinge, die auf demselben vorfielen, nämlich die Belehnung Friedrichs Vi., Burggrafen von Nürnberg, mit der Mark Brandenburg 1417, und die Verbrennung des Johannes Hnß 1415. Der Kaiser Sigismund
befand*^ dulle, eig. Kapsel, d. h. das Behältniß für das Siegel, das sich an den Documenten
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Extrahierte Personennamen: Karl_Ii Karl Sigismund Karls Christi Sigismund Johann_Xxiii Johann Martin_V. Martin_V. Friedrichs Sigismund
befand*^
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Priester, als gerade die Synode zu Rom versammelt war. Als Antwort sprach der Papst am folgenden Tage den Bann über Heinrich aus und entband alle seine Unterthanen vom Eide der Treue und des Gehorsams.
Dieser Schritt Gregor's rief in Deutschland einen allgemeinen Sturm gegen Heinrich hervor; die meisten Fürsten, die bisher aus Klugheit oder aus Ehrfurcht vor der kaiserlichen Würde noch auf seiner Seite geblieben waren, fielen von ihm ab, und die Flamme des Aufruhrs schlug mächtiger, als je empor. Es wurde eine Reichsversammlung nach Tribur berufen und der Bann des Papstes für rechtmäßig erklärt; außerdem ließen bic Versammelten dem König melden, wenn er nicht binnen Jahresfrist von demselben entbunden wäre, so würden sie einen neuen König wählen; bis zum Austrage des Streites habe er sich aller Regierungsgeschäfte zu enthalten.
Jetzt in dieser großen Bedrängniß entschloß sich Heinrich, sich vor Allem zuerst mit dem Papste auszusöhnen, und unternahm mit wenigen Getreuen und seiner Gemahlin Bertha nebst dem kleinen Sohne mitten im strengsten Winter die Reise nach Italien, die er auf Umwegen durch Burgund und Savoyen machen mußte, da feine Gegner die deutschen Alpenpässe besetzt hatten. Unsäglich waren bic Schwierigkeiten und die Gefahren, mit denen er zu kämpfen hatte. Als er in Oberitalien ankam, strömten ihm die Bischöfe und Großen des Landes mit Heeresmacht zu in der Meinung, er komme, den Papst zu züchtigen, den sie haßten; Gregor selbst, der bereits auf dem Wege nach Deutschland war, flüchtete sich erschreckt in das feste Schloß Canossa. Heinrich aber hatte kein anderes Ziel, als eine Aussöhnung mit dem Papste herbeizuführen, wies die Hilfe der Italiener zurück und wandte sich dann durch die Fürsprache der Markgräfin Mathilde an den Papst, der ihm endlich erlaubte, ohne Begleitung sich im Büßerhemde in den Vorhof des Schlosses zu Canossa zu begeben, um dort auf seine Antwort zu warten. Hier mußte er drei Tage vom Morgen bis zum Abend barfuß und barhaupt stehen, bis ihn der Papst endlich am vierten Tage vom Bann lossprach unter der Bedingung, daß er nach Deutschland zurückkehre und sich aller Ausübung seiner Macht enthalte, bis der Papst auf dem Reichstage entschieden habe, ob er König bleiben könne, ober nicht. Heinrich blieb noch eine Zeit lang in Oberitalien, wo er
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Kaiser zu Füßen und ergaben sich auf Gnade und Ungnade. Dann brachten dreihundert Ritter die Schlüssel der Stadt und sechs und dreißig Fahnen. Einen Tag später erschien das ganze Volk, in hundert Scharen getheilt, barsnß mit Stricken um den Hals und Asche auf dem Kopfe; Friedrich ließ die Mailänder lange im Regen stehen, dann kam er heraus und nahm auf einem hohen Throne Platz. Darauf zog die Menge an ihm vorüber, und jeder Haufe
legte seine Fahne vor dem Kaiser nieder. Nun kam das Caroccio, ein mächtiger Wagen, auf dem die Fahne der Stadt mit dem Standbild ihres Schutzpatrons Ambrosius befestigt war; diesen Wagen ließ Friedrich unter dem Wehgeschrei des Volkes zertrümmern. Auf dem Reichstage zu Pavia wurde über Mailands Schicksal entschieden; die Stadt sollte zerstört werden, die Einwohner dieselbe binnen acht Tagen verlassen und sich in vier Flecken, zwei Meilen von einander, anbauen. Bei der Zerstörung leisteten die Bewohner der benachbarten Städte, welche Mailand bitter haßten, hülfreiche Hand, man zog den Pflug über die Stelle und streute nach altem Gebrauch Salz in die Furchen als Zeichen, daß die Stadt ewig wüste bleiben solle.
Nach dem Tode des Papstes Hadrian erfolgte eine zwiespältige Papstwahl; der eine der beiden Gegenpäpste, Alexander Iii., war ein heftiger Gegner Friedrich's und suchte auf alle mögliche Weise die italienischen Städte zu einem Bunde gegen ihn zu vereinigen.
. Friedrich mußte abermals nach Italien ziehen; da aber seine Streitkräfte zu gering waren, außerdem auch Seuchen in seinem Heere ausbrachen, so kehrte er nach Deutschland zurück. Auf dem Wege
dahin hatte er große Gefahren zu bestehen, da die Italiener alle Pässe über die Alpen besetzt hatten. In Susa kam er sogar in Lebensgefahr; die Einwohner wollten ihn nämlich im Bette ermorden, und nur durch die freiwillige Aufopferung des Ritters Hermann von Siebeneichen, der sich in des Kaisers Bett legte, während dieser selbst
entkam, wurde er gerettet. Nach seinem Abzüge verjagten die
Italiener alle kaiserlichen Beamten, schlossen ein Bündniß gegen ihn, stellten Mailand wieder her und erbauten ihm zum Trotz und dem Papste zu Ehren die Festung Alessandria.
Der mächtigste deutsche Reichsfürst war damals Heinrich der
Löwe, aus dem Hause der Welfen; zwischen Welfen und Hohenstaufen
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Löwe Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Pavia Mailands Mailand Italien Deutschland Mailand
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mal vergebens vor einen Reichstag laden und sprach dann, als er auch zum vierten Male nicht erschien, 1080 die Acht über ihn aus, weil er das Reich in der Stunde der Gefahr verlassen und den schuldigen Gehorsam verweigert habe; zugleich erklärte er ihn seiner Lehen für verlustig, gab Sachsen dem Bernhard von Askanien, Sohn Albrechts des Bären, und Baieru dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach. Heinrich setzte sich freilich zur Wehre; da er sich aber durch seinen übermäßigen Stolz sehr verhaßt gemacht hatte, wurde er von seinen Vasallen verlassen und sah sich gezwungen, zu Erfurt die Gnade des Kaisers anzuflehen. Dieser verzieh ihm zwar, gab ihm aber seine Herzogthümer nicht zurück, sondern ließ ihm bloß seine Erbgüter Braunschweig und Lüneburg und verbannte ihn auf drei, und nachher noch einmal auf sieben Jahre, welche Zeit Heinrich bei seinem Schwiegervater, dem Könige von England, zubrachte.
Als der sechsjährige Waffenstillstand abgelaufen war, schloß Friedrich mit den Lombarden den Frieden zu Constanz (1183) mit der Bestimmung, daß die Städte alle ihre Rechte innerhalb ihrer Mauern behalten, ihre Beamten selbst wählen, aber dem Kaiser als Lehnsherrn huldigen sollten. Um den wiederhergestellten Frieden zu feiern, veranstaltete er ein großes Reichsfest zu Mainz (1184), zu welchem eine große Menschenmenge zusammenströmte; seinem Sohne Heinrich ertheilte er den Ritterschlag. Dann ging er ohne Heer zum sechsten Male nach Italien, und wurde dort, wo man Alles vergessen zu haben schien, freundlich aufgenommen und hatte das Glück, seinen Sohn Heinrich mit der Constanze, der Erbin des Königs von Neapel und Sicilien, zu vermählen und so seinem Hause die Anwartschaft auf diese Länder zu erwerben.
So hätte Friedrich seine letzten Tage in Ruhe und Frieden verleben können, wenn nicht die Kunde erschollen wäre, daß Jerusalem in die Hände der Ungläubigen gefallen sei. Saladiu, Sultan von Aegypten und Syrien, ein wegen seines Edelmnthes hochgeachteter Mann, hatte in Folge einer von christlichen Rittern seiner Mutter zugefügten Beleidigung, wofür man die Genugthuung verweigerte, die Christen mit Krieg überzogen, sie bei Tiberias geschlagen und dann Jerusalem erobert. Die Kunde davon brachte in Europa eine ungeheure Aufregung hervor; überall zeigte sich Begeisterung für die Wiedergewinnung des Landes und einen Krenzzug dorthin. Die drei
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die größte Verwirrung in allen Verhältnissen; statt des Gesetzes galt die Gewalt des Stärkeren, das Faustrecht; Jeder that, was er wollte, und Straßenraub war an der Tagesordnung. Da ermahnte der Papst Gregor X. die deutschen Fürsten dringend, sich zu einigen und ihre Stimmen bei der Wahl nicht zu zersplittern. Sie kamen zusammen und auf den Vorschlag des Erzbischofs von Mainz, den der Burggraf von Nürnberg unterstützte, fiel die einhellige Wahl auf den Grafen Rndolph von Habsbnrg in der Schweiz. Derselbe hatte in der Schweiz einige Besitzthümer, die indeß nicht so groß waren, daß er durch seine Hausmacht den Fürsten hätte gefährlich werden können. Er war aber durch seine Tapferkeit, die er in mehreren Fehden bewiesen hatte, durch seine Frömmigkeit und Redlichkeit weithin berühmt. Aus Schillers Gedicht „Der Graf von Habsburg" ist bekannt, daß er einst einem Priester, der einem Sterbenden das Abendmahl bringen wollte und durch einen angeschwollenen Bach auf seinem Wege gehemmt wurde, sein Pferd gab, um hinüberznkommeu. Derselbe Priester soll später Kapellan beim Erzbischof von Mainz geworden sein und namentlich dessen Aufmerksamkeit auf Rudolph hingelenkt haben. Doch kannte der Erzbischof den Grafen Rudolph persönlich; derselbe hatte ihm früher auf einer Reise nach Rom von Straßburg aus bis zu den Alpen freies Geleit gegeben, und die dankbare Erinnerung davon mag für den Erzbischof bei der Wahl maßgebend gewesen sein. Rudolph belagerte gerade Basel, wo er eine vertriebene Partei wieder einsetzen wollte, als er die Nachricht erhielt, daß er zum Könige gewählt sei. Sogleich machte er mit den Baselern Frieden und begab sich nach Aachen, wo die feierliche Krönung statt fand, die Schiller in dem oben genannten Gedicht so schön besungen hat.
Rudolphs Hauptstreben war, die Macht des deutschen Reiches zu erhöhen und Deutschlands Ruhm und Wohlfahrt'zu befördern; darum bekümmerte er sich nicht um Italien, indem er die bekannten Worte des Fuchses vor der Löwenhöhle auf dieses Land anwendete, er sehe zwar viele Fnßtapfen derjenigen, die glücklich hinein kämen, nicht aber derjenigen, die glücklich sich daraus retteten. Rudolphs mächtigster Gegner war der König Ottokar von Böhmen, der sich bereits durch mehrere Kriegszüge, namentlich gegen die heidnischen Preußen, in deren Lande er die Stadt Königsberg gründete, ausge-
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zu Carl stand, so suchte er sich demselben zu entziehen. Zu dem Ende verband er sich sogar mit den Avaren und lockte sie ins Land. Da ließ ihn Carl vor Gericht laden und auf dem Reichstag zu Ingelheim zum Tode verurtheileu; doch begnadigte er ihn nachher und verwies ihn und seine Familie in ein Kloster. Gegen die Avaren beschloß er aber einen Vertilgungskrieg; sein Sohn Pipiu erstürmte die Hauptfestung des Volkes zwischen Donau und Theiß und brach seine Kraft; das Land zwischen Ens und Raab schlug er zum fränkischen Reiche unter dem Namen avarische oder östliche Mark (796). So erstreckte sich sein Reich vom Ebro im Westen bis zur Raab im Osten und der Eider im Norden 'bis über den Tiber im Süden.
Während der Kriege gegen die Avaren, die schon 791 begonnen hatten, faßte Carl auch einen Plan, der erst in neuerer Zeit zur Ausführung gekommen ist, nämlich die Regnitz, einen Nebenfluß des Main, mit der Altmühl, die in die Donau fließt, und so Rhein und Donau mit einander zu verbinden, um den Transport von Lebensmitteln und Kriegsgeräth zu erleichtern. Unzulänglichkeit der Mittel und anhalteubes Regenwetter ließen das Werk nicht zu Stande kommen, das durch den 1841 vollendeten Douau-Main oder Ludwigs-Kanal ins Leben gerufen ist.
Noch vor Beenbignng der Sachsenkriege umgab Carl feine Herrschaft mit einem neuen Glanze durch die Wieberherstellung des römischen Kaiserthums. Der Papst Leo Iii. war in Rom bei einem feierlichen Umzüge von feinen Gegnern mißhandelt und vom Pferde gerissen worden. Er suchte persönlich auf dem Reichstage zu Paderborn Carls Hülfe nach; dieser ließ ihn unter einer starken Bedeckung nach Rom zurückführen und in feine Würde wieder einsetzen. Er selbst unternahm 800 einen Zug nach Italien, blieb dort über ein Vierteljahr, ordnete die Verhältnisse und hielt strenges Gericht über bte Ausrührer. Als er am ersten Weihnachtstage im Festkleibe eines römischen Patriciers am Altar der Peterskirche knieenb seine Anbacht verrichtete, erschien der Papst, setzte ihm die Krone auf's Haupt und begrüßte ihn als Kaiser, worauf das Volk den Jubelgefmtg anstimmte: „Dem von Gott gekrönten, großen, friedebringendeu Kaiser der Römer, Carl Augustus, Leben und Sieg." So stand nun Carl
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langem Kampfe gelang es Otto, in der Rechten das Schwert, in der Linken die heilige Lanze haltend, die Ungarn in den Fluß zurückzudrängen. Bald war die Flucht allgemein, zwei Tage lang wurden sie verfolgt und Alles, was man traf, niedergemetzelt; nur sieben Ungarn sollen mit abgeschnittenen Nasen und Ohren die Heimat wiedergesehen haben. Dieser Sieg auf dem Lechfelde (10. Aug. 955) hatte den Erfolg, daß seitdem die Ungarn nie mehr nach Deutschland gekommen sind.
Die Wiederherstellung der römischen Kaiserwürde erfolgte im Jahre 962. Italien war durch eine Reihe furchtbarer Kämpfe zerrüttet worden. Der Stamm Carls des Großen war dort schon früh ausgestorben; später war das Land noch einmal unter einem deutschen König, Carl dem Dicken, mit den übrigen Theilen des Frankenreichs zu einem Reiche vereinigt worden. Nach dessen Tode 888 stritten sich verschiedene Herzöge um den Königstitel. Im Jahre 950 starb der König Lothar eines plötzlichen Todes und das Gerücht beschuldigte den Markgrafen Berengar von Jvrea, ihn ver-giftet zu haben. Dieser ließ sich jetzt zum König von Italien krönen und wollte die Wittwe Lothar's, die schöne Adelheid, zwingen, seinen Sohn Adalbert zu heiratheu. Da sie das nicht wollte und sich dem Andrängen durch die Flucht zu entziehen suchte, ließ er sie aufgreifen und in einen Kerker werfen. Ein treuer Priester befreite sie aus demselben und brachte sie in das sichere Schloß von Canossa, wo sie Schutz fand. Derselbe Priester ging dann in ihrem Aufträge nach Deutschland und überbrachte Otto ein Schreiben von ihrer Hand, in welchem sie ihn um Schutz anrief und ihm ihre Hand nebst der Krone antrng. Otto zog mit Heeresmacht über die Alpen, vertrieb den Berengar und eroberte die Hauptstadt Pavia, wo er 951 seine Vermählung mit Adelheid feierte. Hierauf zog Otto nach Deutschland zurück, wo er Streitigkeiten in seiner Familie zu schlichten hatte. Dies benutzte Berengar, um in Italien neue Unruhen zu erregen; da rief der Papst Otto wieder herbei, und dieser kam nach Italien, setzte sich die lombardische Königskrone auf und erhielt 962 die römische Kaiserkrone, die seit dieser Zeit bis zum Jahre 1806 bei den deutschen Königen geblieben ist.
Otto beschloß sein thatenreiches Leben zu Memleben an der Unstrut im Jahre 973.
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Extrahierte Personennamen: Otto Carl Berengar_von_Jvrea Adelheid Otto Otto Adelheid Otto Berengar Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Deutschland Italien Italien Canossa Deutschland Pavia Deutschland Italien Italien
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gefangen gesetzt. Als der alte Sachsenherzog gestorben war, und Magnus noch immer nicht freigelassen wurde, sahen die Sachsen darin die Absicht des Königs, die Herzogswürde nicht wieder zu besetzen und das Land für sich zu behalten. Sie traten daher zu einem Bündniß zusammen und schickten Gesandte nach Goslar an Heinrich mit der Forderung, er solle die Burgen niederreißen und nicht immer in ihrem Lande sein Hoflager halten. Als er denselben eine verächtliche Antwort gab, rückte plötzlich ein Heer von sechszig-tausend Mann gegen Goslar an; Heinrich floh bestürzt auf die Harzburg; doch auch von dort mußte er, da es ihm an Mannschaft fehlte, heimlich bei Nacht entfliehen.» Vergebens flehte er den Beistand der Fürsten an, die bereits Miene machten, einen neuen König zu wählen; die Sachsen zerstörten indeß die Burgen und erzwangen die Freilassung des Magnus. Heinrich begab sich nun an den Rhein und fand dort Unterstützung, besonders in der Stadt Worms; doch konnte er es mit der gesammten Macht seiner Gegner nicht aufnehmen und sah sich genöthigt, die Forderungen der Sachsen zu bewilligen. Da diese aber in ihrem Zerstörungswerk zu weit gingen und gegen die Abmachung des Vertrages, wonach von der Harzburg nur die Außenwerke geschleift werden sollten, auch die Kirchen und das Kloster zerstörten, so wandten sich die Fürsten, über die Schändung des Heiligthums empört, wieder zu Heinrich, und diesem gelang es, ein großes Heer zusammen zu bringen, mit dem er die Sachsen 1075 an der Unstrut schlug. Die sächsischen Großen bequemten sich, friedebittend vor Heinrich zu erscheinen, nachdem ihnen Leben und Freiheit zugesichert war. Als sie aber kamen, ließ er sie gefangen nehmen und darauf die Burgen wieder aufbauen. Da wandten sich die Sachsen mit ihren Klagen an Papst Gregor Vii. Auf diesen merkwürdigen Mann müssen wir jetzt unser Augenmerk richten.
Gregor, dessen eigentlicher Name Hildebrand war, stammte aus Saona in Italien, wo sein Vater Handwerker war. In Rom gebildet, trat er später mit dem Kloster Clngny in Burgund in Verbindung und zeichnete sich schon frühe durch Geistesgaben und Gelehrsamkeit so aus, daß ihn Papst Leo Ix. mit nach Rom nahm und ihn in den wichtigsten Angelegenheiten der Kirche zu Rathe zog. Durch ihn veranlaßt, traf Papst Nikolaus Ii. die Bestimmung, daß die Papstwahl hinfort von den sieben unmittelbar unter Rom stehenden
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Goslar Goslar Harzburg Sachsen Magnus Rhein Worms Sachsen Harzburg Sachsen Sachsen Saona Italien Rom Burgund Rom