Holland, Spanien, dem Kaiser und dem deutschen Reiche den Frieden von Nvmwegen, in dem Spanien die Freigrasschaft Burgund, das deutsche Reich Freiburg i. Breisgau au Frankreich abtreten mußte, 1678. Durch diese Friedensschlüsse war nun der Kurfürst ganz vereinzelt. Da auch ein französisches Heer bis Minden vordrang, sah er sich zum Frieden von St. Germam bei Paris genötigt, worin er von seinen Eroberungen in Pommern nur einen kleinen Strich am rechten Oderuser erhielt, 1679. Grollend darüber, daß er um den Ersolg seiner Bemühungen gebracht, soll der Kurfürst damals einen Vers Vergils citierend den Wunsch ausgesprochen haben, daß einer seiner Nachfolger sein Rächer an Frankreich werden möge.
3. Die Reunionen. Die im Westfälischen Frieden und im Frieden von Nvmwegen an Frankreich abgetretenen Länder waren mit allen zugehörigen Gebietsteilen abgetreten. Ludwig Xiv. setzte daher vier besondere Reunions-, d. h. Wiederveremignngskammern ein, welche untersuche» sollten, welcbe Gebiete früher zu diesen Ländern gehört hatten, diese riß er alsdann an sich. Obwohl Straßburg im Westfälischen Frieden ausdrücklich als eine zum deutfcheu Reiche gehörige Stadt anerkannt war, so wurde es doch durch Bestechung des Stadtrats und Mitwirkung des sran-zösisch gesinnten Bischofs Franz Egon von Fürstenberg mitten im Frieden durch einen Handstreich genommen, 1681. Um ungestört mit den Reunionen fortzufahren, suchte Ludwig den Kaiser in einen Krieg mit den Türken zu verwickeln. Der Sultan Muhammed Iv. ließ ein großes Heer gegen Wien vorrücken. Aber die Stadt wurde von dem Grasen Rüdiger von Starhemberg tapser verteidigt und durch den polnischen König Johann Sobieski und den Kurfürsten von Sachsen von der Einschließung befreit, 1683. Bei diesem Glücke des Kaisers fürchtete Ludwig Xiv. einen Bund feiner Gegner: daher schloß er zu Regens bürg einen Waffenstillstand mit dem deutschen Reiche, worin die bis 1681 reunierten Landschaften, sowie auch Straßburg und Luxemburg für die folgenden zwanzig Jahre bei Frankreich verbleiben sollten. Diese Waffenruhe benutzte der Kai) er zur Fortsetzung des Krieges gegen die Türken. Die österreichischen Heere siegten unter der Führung des Markgrafen von Baden über die Türken bet Salankemen (in Slavonien an der Mündung der Theiß) und unter dem Prinzen Eugen von Savoyen bei Zenta (an der Theiß), 1697. In dem Frieden zu Karlowitz (slavonische Militärgrenze) wurde Siebenbürgen und ein Landstrich zwischen der Donau und der untern Theiß an Österreich abgetreten, 1699.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Franz_Egon_von_Fürstenberg Franz Ludwig Ludwig Muhammed_Iv Muhammed Starhemberg Johann_Sobieski Johann Ludwig_Xiv Ludwig Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta
Extrahierte Ortsnamen: Holland Spanien Spanien Burgund Freiburg Frankreich Paris Pommern Oderuser Frankreich Westfälischen Frankreich Westfälischen Wien Sachsen Luxemburg Frankreich Baden Karlowitz Donau
Karpathen denselben preisgegeben, haben aber heiße Sommer und reichlichen Niederschlag. Besonders zeichnet sich auch Rumänien durch starke Wärmeschwankungen aus. — Die Karpathenlandschaften sind sehr reich an Produkten. Ungarn und die Walachei gehören zu den Kornkammern Europas (Weizen. Mais). Ebendaselbst wird auch viel Tabak gebaut. Berühmt sind die Weine Ungarns (Tokayer), welches nächst Frankreich den meisten Wein ausführt. Außerdem bedeutender Öl- und Obstbau; überall reicher Viehbestand (Schafe, Schweine, ungarische Rinder und Pferde); ungeheure Waldungen in
den eigentlichen Karpathenlandschaften (Bukowina ^ Buchenland). Auch an Mineralien sind die Karpathen reich: Gold, Silber, Kupfer, Blei, Eisen, Kohlen, Salz (in Galizien).
I. Das Königreich Rumänien.
Rumänien mit 51;3 Mill. E. (meist Rumänen mit griechischer Religion, 4 Ht. Juden, 2 Ht. Zigeuner) umfaßt die Walachei und Moldau nebst der Dobrudscha. Die Grenze gegen Rußland bildet der Pruth. Hauptstadt: Bukarest (scht) mit 220 T. E. Galatz (Handels- und Hafenstadt an der Donau). Jassy. — Ackerbau.
Ii. Länder des Kaiserreichs Österreich.
Königreich Ungarn, Galizien und die Bukowina. Vergl. Kaiserreich Österreich!
§ 41. Aas Kaiserreich Nuuand.
5 390 000 qkm.
L Lage und Grenzen. Rußland liegt zwischen dem 45.
lnordwestende des Kaukasus) und 70. Parallelkreise, und zwischen dem 171/2. und 66. Meridian östl. v. Greenw. (35. und 84. östl. v. Ferro). — Grenzen: im N. das Nördl. Eismeer, im O. Asien (Uralgebirge und Uralfluß), im S. Kaspisches Meer, Kaukasus und Schwarzes Meer, im W. Rumänien, Österreich, Preußen, Ostsee und Schweden. — Die politische Grenze greift über den mittleren und südl. Ural, erreicht aber den Uralfluß nicht in seiner fübl. Hälfte und den Kaukasus gar nicht.
Ii. Gestalt und Gliederung. Die Hauptmasse hat die Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks, dessen Ecken das Nordende des Uralgebirges, die Mündung des Uralflusses, die Donaumündungen und Memel bilden. — Tiefe Meereseinschnitte zeigt der 91, _ aber die Häfen am Nördl. Eismeer sind säst das ganze Jahr, die Häfen der Ostsee gewöhnlich mehrere Wintermonate hindurch zugefroren und den Schiffen deshalb unzugänglich, während diejenigen an den Flachküsten des Schwarzen Meeres leicht verschlammt werden. Vergl. §§ 27 n. 29!
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Extrahierte Personennamen: Jassy
Extrahierte Ortsnamen: Europas Frankreich Bukowina Galizien Dobrudscha Bukarest Donau Ungarn Galizien Bukowina Kaukasus Kaukasus W._Rumänien Ostsee Schweden Kaukasus Donaumündungen
weizen!) und große Moore (das Bourtanger Moor; Torf, Herauch!). Lebhaftes Interesse in diesen Gegenden erwecken die zahlreichen erratischen Blöcke und Hünengräber.
§ 49. Flüsse und Kanäle.
I. Infolge der uördl. Abdachung Mitteleuropas münden alle seine Flüsse mit Ausnahme der Rhone und Donau in die beiden durch die Halbinsel Jütland getrennten nördl. Meere.
1. Die Donau (2 850 km lang).
a) Von der Quelle bis Regensburg. Sie entsteht in dem Kessel von Donaueschiugeu (675 m) aus dem Zusammenfluß der auf dem Schwarzwald entspringenden Flüsse Brege und Brigach, durchbricht und begleitet dann, bald durch enge Thäler, bald durch sumpfige Ebenen, von Ulm (465 m) an schiffbar, den Jura in nordöstl. Richtung bis Regensburg, wo sie ihren nördlichsten Punkt (49°) erreicht. Links nimmt sie ans die Wörnitz bei Donauwörth, die Altmühl, den Nab, den Regen bei Regensburg; rechts die Iller und den Lech (Augsburg!). Wichtige Straßen überschreiten sie bei Ulm (aus dem Neckarthal), bei Donauwörth und Ingolstadt (aus Franken), bei Regensburg (aus Sachsen, Böhmen und der Oberpfalz).
b) Von Regensburg bis in die Nähe von Budapest. Bei Regensburg wendet sie sich nach So., begleitet den bayrischen Wald (Walhalla!), nimmt rechts die Isar (München!) auf und betritt bei Passau (Donau-Kobleuz), wo der mächtigere Inn mit der Salzach (Salzburg!) mündet, das österreichische Gebiet; nun durchströmt sie bis in die Nähe von Wien, rechts die Traun und Enns ausnehmend, ein enges, zuweilen kesselartig erweitertes, romantisches Thal (Stadt Linz, Schloß Dürrenstein!), weiter das Wiener Becken (150 m) und, nachdem links die March sich mit ihr vereinigt hat, die enge Pforte von Preßburg. Auch in der oberungarischen Tiefebene, wo sie, große Inseln (die Große Schütt und Kleine Schütt) bildend, links Waag und Gran, rechts Leitha und Raab aufnimmt, behält sie ihre südöstl. Richtung bei.
c) Von Budapest bis zum Eisernen Thor. Bei Budapest tritt die Donau in die niederungarische Tiefebene, durch ivelche sie trägen Laufes, oft begleitet von Schilfdickicht nach S. zieht bis zur Einmündung der Drau mit der Mur; hier wendet sie sich wieder nach So., wird links genährt von der fischreichen Theiß, rechts von der Save (Belgrad 65 m) und Morlwa und durchbricht das Bauater Gebirge in einer langen Schlucht, deren gefährlichste
Stelle das Eiserne Thor heißt (Orsowa 23 m).
d) Vom Eisernen Thor bis zur Mündung. In einem mächtigen Bogen umspannt sie die walachische Tiefebene im S. und
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Extrahierte Personennamen: Raab
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropas Donau Regensburg Donaueschiugeu Ulm Regensburg Donauwörth Regensburg Ulm Donauwörth Ingolstadt Regensburg Sachsen Oberpfalz Regensburg Budapest Donau-Kobleuz Salzburg Wien Linz Budapest Budapest Donau Belgrad Morlwa Orsowa
— 90 —
Gesamtgröße der auswärtigen niederländischen Besitzungen: über 14/s Mill. qkm mit etwa 28'/2 Mill. (£.; davon entfallen auf die asiatischen 281/4 Mill. E.
Zus. 2. Die wichtigsten Epochen in der Geschichte der Niederlande (und Belgiens)!
§ 55. Aas Kaiserveich Osterveich-Ungarn.
681 000 qkm.
I Lage und Grenzen. Das Kaiserreich Österreich-Ungarn bildet nicht einen geographisch einheitlichen Staat, sondern umfaßt ein Stück von der Balkanhalbinsel (S. 47!), das ganze Karpathengebiet außer Rumänien (S. 48!) und einen bedeutenden Teil von Mitteleuropa, nämlich den östl. Teil der Mittelalpen, die Ostalpen bis auf den Saum auf der bayrischen und italienischen Seite (§ 48, 1!), das Donauthal von Passau bis Preßburg (§ 48, 2!), endlich die Berg- und Hügellandschaften von Böhmen und Mähren (§ 48, 3, I!). Es ist ein Kontinentalstaat, der nur mit einer kurzen Strecke das Meer (das Adriatische) berührt. — Grenzen? —
Ii. Bodengestalt und Bewässerung. Vergl. W 48. und 49?
Iii. Produkte. Das Land ist reich an natürlichen Hülfsqneüen. Bei einer guten Mittelernte kann es bedeutende Mengen an Brotfrucht, besonders Weizen ausführen; namentlich in Ungarn, Kroatien, Slawonien, Galizien, Böhmen und Mähren wird mehr Getreide erzeugt, als für den Bedarf notwendig ist; ebenso steht hier der Obstbau in hoher Blüte. Wein wird gebaut in Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Krain und in dem Küstenlande, auch in Böhmen, Mähren und Tirol; von hervorragender Bedeutung ist der Weinbau Ungarns, wo auch der Tabaksbau lebhaft betrieben wird. — Bedeutend in der Schafzucht sind Ungarn, Niederösterreich, Schlesien, Böhmen und Mähren, in der Schweinezucht Ungarn und Slawonien, in der Pferdezucht Ungarn und Salzburg, in der Rindviehzucht die Alpenländer. — Groß ist der Reichtum an Waldungen, denn etwa 1/3 des Bodens ist mit Nutzholz bestanden, welches im Böhmer Walde, in deu Karpathen und in Siebenbürgen noch Urwälder bildet. — Groß ist auch der Reichtum an Mineralien: unerschöpfliche Salzlager finden sich in Westgalizien, Gold und Silber in Böhmen, Siebenbürgen und Ungarn, Blei in Kärnten, Kupfer in Ungarn, Zinn im Erzgebirge, Petroleum in Galizien, Kohlen in fast allen Ländern, Eisen in den Ostalpen. Vergl. § 40!
Iv. Bevölkerung: 39 V2 Mill. Das Kaiserreich Österreich-Ungarn ist das merkwürdigste Beispiel der Völkermischung eines Staates, denn mehr als 9 Nationalitäten sind in demselben vertreten; die bedeutendsten sind: Deutsche über 10 Mill., Magyaren 6'/2 Mill., Tschechen und Mähren über 5 Mill., Polen 3 V4 Mill., Rnthenen über 3 Mill., Serben und Kroaten 3 Mill., Rumänen über 2 ’/2 Mill., außerdem Slowaken, Slowenen, Italiener, Zigeuner u. ct. Die
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4. Herzogtum Steiermark. Graz, an der Mur, mit beinahe 1 Ht. E., bedeutende Universität. Das nördl. Steiermark (Mariazell, Leoben, Bruck) zeichnet sich aus durch seinen Erzreichtum (der Erzberg!), im südl. mit dem Mittelpunkt Marburg a. d. Drau wird viel Wein gebaut.
5. Herzogtum Kärnten. Klagenfnrt und Villach.
6. Herzogtum Kram. Laibach, mit großem Getreidehandel. Die Adelsberger Höhle.
7. Das Küstenland (Markgrafschaft Istrien, Grafschaft Görz mit Gradiska, Stadt Triest). Triest, mit Vororten über 130 T. E., Freihafen, erste Seehandels-, zweite Handelsstadt des Reiches. Görz, am Jsonzo, „das österreichische Nizza". Pola, vorzüglicher Kriegshafen. Seefestnng ersten Ranges.
8. Gefürstete Grafschaft Tirol nebst Vorarlberg. Innsbruck au der Brennerbahn teilt mit Salzburg den Ruhm, die schönste Alpenstadt zu sein; (Schloß Ambras, Martinswand, Jselberg!). Die Umgegend von dem Luftkurort Mer au, von Bozen, Trient (Konzil 1545 — 63!), Roveredo und Riva bildet gleichsam einen einzigen großen Wein- und Obstgarten und macht einen italienischen Eindruck. Die Hauptstabt des sehr gewerbreichen Vorarlberg ist Bregenz am Bobensee. — Südl. von Felbkirch, ans beut rechten Rheinufer liegt das kleine selbständige Fürstentum Liechtenstein mit 9 T. E.
9. Königreich Böhmen (51;2 Mill. E.), „der schönste Diamant in der Krone Österreichs". Prag, mit Vororten beinahe 3 Ht. E., der natürliche Mittelpunkt des böhmischen Straßen- und Eisenbahnnetzes, Böhmens erste Stadt in Bezug auf Haubel und Gewerbe, auf Wissenschaft (älteste bentsche Universität, gegrünbet 1348!) und Pracht (Hrabschin!); westl. von der Stadt liegt der berühmte Weiße Berg. Bebeutenbe Jubustriestäbte sinb: Reichenberg, Leitmeritz, Pilsen und Bubweis. Bäber: Eger, Karlsbad» und Teplitz. Die Festung Königgrätz. (Schlacht am 3. Juli 1866!)
10. Markgrafschaft Mähren. Brünn, über 80 T. E., be-
deutende Industrie- und Handelsstadt; östl. von Brünn das Schlacht-selb von Austerlitz. Jglau und Znaim, Jnbnstriestäbte. Olmütz, an der March, starke Festung.
11. Herzogtum Schlesien. Tropp au, an der Oppa, mit großen Tuchfabriken. Jägernborf. Bielitz. Teschen.
12. Königreich Galizien mit Krakau (6 Mill. E.). Lemberg
mit 115 T. E., erste Fabrik- und Hanbelsstabt des Landes, Universität.
Broby treibt starken Handel mit Rnßlanb. Krakau, an der Weichsel, Festung und polnische Universität. Bochnia und Wieliczka, berühmt durch ihre großartigen Steinsalzwerke.
13. Herzogtum Bukowina. Czernowitz (tsch), am Prnth,
bentsche Universität.
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Vi. Länder des Kaiserreichs Österreich.
1. Bosnien, Herzegowina und Novibazar mit 11/3 Mill. E. (meist Serben mit griechischer oder mohammedanischer Religion); diese Gebiete stehen nominell noch unter der Oberhoheit der Pforte, sind aber seit 1878 von Österreich besetzt. Städte: Seräjewo in Bosnien, Mostar in der Herzegowina. — Viehzucht.
2. Dalmatien, Kroatien (zum Teil) und Istrien. Vergl. Kaiserreich Österreich!
§ 40. Aas Karpathengebiet.
I. Lage und Grenzen. Unter dem Karpathengebiet verstehen wir zunächst das Karpathengebirge selbst nebst den zugehörigen Ge-birgsländern, weiterhin aber auch die ungarische Tiefebene, welche von den Karpathen im No., O. und So. in einem weiten Bogen begrenzt wird, und die walachische Tiefebene, welche sich an die Karpathen im So. anlehnt. Es liegt zwischen dem 44. und 50. Parallelkreise und zwischen dem 16. und 28. Meridian östl. v. Greenw. (34. und 46. östl. v. Ferro).
Ii. Bodengestalt; Flüsse, a) Hochland. Die Karpathen werden eingeteilt in:
1. Das nordwestungarische Gebirgsland mit den Kleinen Karpathen (Donau-Enge!), den Beskiden, der Tatra-Gruppe (die Lomnitzer und die Gerlsdorser Spitze, beide 2650-m) und dem ungarischen Erzgebirge (Bergbau, Eisenindustrie, Wein!).
2. Das Karpathen-Waldgebirge oder die Karpathen im engeren Sinne, zwischen Ungarn und Galizien im No.
3. Das Hochland von Siebenbürgen, eine Hochebene, dessen Süd- und Ostrand die Transsylvanischen Alpen, Nord- und Westrand das siebenbürgische Erzgebirge (Bergbau; Goldgruben!) bilden. Das Banater Gebirge ist durchbrochen von der Donau. (Eisernes Thor!)
d) Tiefland. 1. Die ober-ungarische Tiefebene, durchströmt von der Donau, in welche hier l. Waag und Gran, r. Leitha und Raab münden. Die Donau - Inseln: die Große Schütt und die Kleine Schütt. Der Neusiedler See.
2. Die große uieder-ungarische Tiefebene mit ihren grasreichen Steppen (Pußten), zu beiden Seiten der fischreichen Theiß. Im W. der fischreiche Platten-See.
3. Die walachische Tiefebene, durchströmt vou der Aluta und Ialomitza.
Iii. Klima und Produkte. Während Ungarn durch die Karpathen gegen die kalten aus Rußland wehenden Nord- und Nordost-unrtde geschützt und deshalb wärmer ist, als andere Länder unter derselben geographischen Breite, sind die Länder im N. und O. der
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2. Kreish. Leipzig. Leipzig, in einer fruchtbaren Landschaft an der Weißen Elster und Pleiße, mit 170 3:. E.. umgeben von 42 vorstadtähnlichen Dörfern. Sitz des Reichsgerichts und einer der blühendsten Universitäten, Zentralpunkt des deutschen Buchhandels, Knotenpunkt wichtiger Verkehrsstraßen und deshalb ein Hauptsitz des Großhandels (die Leipziger Messen!); auch die Industrie ist bedeutend; die Umgebungen der Stadt gehören zu den blutgetränktesten Gegenden Deutschlands. — (Die Völkerschlacht bei Leipzig am 16., 18. und 19. Okt. 1813!) Breitenfeld. Grimma.
3. Kreish. Zwickau. Zwickau, an der Mulde. Chemnitz, mit 110 T. E-, Glauchau, Plauen, im Vogtlande, Annaberg, im Erzgebirge, sämtlich hervorragende Industriestädte.
4. Kreish. Bautzen, in der Oberlausitz. Bautzen, an der Spree; südöstl. Hochkirch. Kamenz. Zittau.
22. Das Königreich Bayern.
I. Lage und Grenzen? — Von dem Hauptlande vollständig getrennt ist die bayrische Pfalz links vom Rhein.
Ii. Einteilung. Bayern zerfällt in 8 Kreise.
1. Oberbayern. München, an der Isar, 260 T. E., Hauptstadt, die größte und glänzendste Stadt Süddeutschlands, mit vielen herrlichen Bauten (Bavaria!), reichen Kunstsammlungen und einer sehr bedeutenden Universität. Ingolstadt, Festung. Berchtesgaden in den Alpen, mit dem größten Salzwerk Bayerns. Oberammergau im Ammerthal, weltberühmt durch seine Passionsspiele.
2. Niederbayern. Landshut, an der Isar. Passau. Straubing.
3. Die Oberpfalz und Regensburg. Regensburg, alte Bischofsstadt mit einem herrlichen gotischen Dom, im Mittelalter einer der wichtigsten Plätze für den Handel mit Italien und dem Orient; in der Nähe die Walhalla. Amberg.
4. Schwaben und Neuburg. Augsburg, ant Lech, 65 T. E., mit einem ehrwürdigen Dom und Rathaus, schon in der Römerzeit eine glänzende Stadt (Augusta Vindelicorum), namentlich in der zweiten Hälfte des Mittelalters mächtig durch Gewerbefleiß und Handel (die Welser und Fugger!), auch heute noch ein bedeutender Handelsplatz. Das Lechfeld. Neuburg, an der Donau. Donauwörth. Nördlingen im „Ries". In der Nähe der Grenzstadt Füssen das Königsschloß Hohenschwangau. Kempten, an der Iller. Lindau, der bayrische Bodenseehafen.
5. Mittelfranken. Ansbach. Nürnberg, an der Pegnitz, 115 T. E-, eine Stadt, welche durch ihr ganzes Gepräge, durch ihre Privat- und öffentlichen Bauten (Burg, Lorenz- und Sebalduskirche, Rathaus rc.!) an die Zeiten der alten Städteherrlichkeit erinnert, tüie keine zweite in Deutschland, im Mittelalter ein Mittelpunkt des
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Grenze der (540 qkm große) Bodensee mit den beiden Buchten Überlingen (Insel Mainau!) und Unter-See (Insel Reichenau!), umkränzt von fruchtbaren Hügeln (Obst und Wein!), sehr belebt durch Schiffahrt, das Läuterungsbecken des Rheins.
b) Die oberdeutsche (schwäbisch-bayrische) Hochebene, zwischen Bodensee und Inn mit Salzach, entwässert von der Donau, welche dieselbe in einem weiten Bogen (nördlichster Punkt Regensburg unter 49°) umspannt. Bewässert wird sie ganz durch reißende Alpenslnsse (Iller, Lech, Isar, Inn mit Salzach). Den Nordfuß der Alpen begleitet auch hier eine Reihe von Seen (Ammer-, Würm-, Chiem-See), Läuterungsbecken kleinerer Flüsse. Die Hochebene ist meist welliges Hügelland mit weiten Moor- und Sumpfstrecken (Riede und Möser), im allgemeinen wenig fruchtbar und schwach bevölkert; durch Fruchtbarkeit ragen hervor die Gegenden von Augsburg, Landshut, Straubing.
c) Östl. vom Inn (mit Salzach) liegt die kleine ö steril ei chis che Hochebene, durchströmt von der Traun und Enns. Das Donauthal zwischen Passau und der Preßburger Pforte ist eins der wichtigsten Ein- und Ausgangsthore Deutschlands (Hunnen, Avaren, Magyaren, Türken, — Karl der Große, Kreuzfahrer!), das Wiener Becken eins der großen Schlachtfelder Europas (Römer, Karl der Große, Türken, Napoleon !.!).„ Es bildet mit den Gebieten zu beiden Seiten das Erzherzogtum Österreich (Oberösterreich „ob der Enns", Niederösterreich „unter der Enns"), das Stammland des österreichischen Kaiserstaates.
3. Das Mittelgebirgsland.
I. Die terrassenförmigen Berg- und Hügellandschaften von Böhmen und Mähren. Dieses Gebiet bildet ein Parallelogramm, dessen längere Seiten von So. nach Nw., dessen kürzere von No. nach Sw. gerichtet sind. Im Sw. wird es abgeschlossen durch die
Donau und March, auf den übrigen Seiten durch Randgebirge.
1. Die Randgebirge, a) Der Böhmer Wald, vom Eger-thal bis nach Linz an der Donau, am wildesten und höchsten in
seiner südl. Hälfte (Arber 1450 m), mit steilerem Abfall nach der
bayrischen Seite; er zeichnet sich ans durch gewaltige Waldungen, welche stellenweise noch den Charakter des Urwaldes tragen, und durch ungeheure Torfmoore. Der bayrische Wald zwischen Regensburg und Passau ist ein Teil des Böhmer Waldes. — Die Linie Arnberg — Pilsen bezeichnet eine wichtige Straße (jetzt Eisenbahn) nach Böhmen, b) Das Erzgebirge (benannt nach seinem Erzreichtum), von der Quellgegend der Weißen Elster (hier das Elster Gebirge mit dem zweiten Haupteingangsthor von N. nach Böhmen) bis zum Elbdurchbruch, am höchsten in seiner westl. Hälfte (Keilberg 1250 m), mit steilerem Abfall nach der böhmischen Seite. Das enge Elbthal
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Extrahierte Personennamen: Riede Karl_der_Große Karl Karl_der_Große Karl Napoleon Arnberg
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Deutschen bilden also nur J/4 der Bevölkerung, aber ihnen gebührt der erste Platz sowohl wegen ihrer numerischen und geistigen Überlegenheit als auch wegen ihrer Verbreitung über sämtliche Länder der Monarchie. Die deutsche Sprache ist die Sprache des Kaiserhauses und der Zentralregierung, die vorzüglichste Vermittlerin des Handels und Verkehrs. — In Bezug aus die Konfession sind etwa 30 Mill. Katholiken, 3 ll2 Mill. Protestanten (besonders in Ungarn und Siebenbürgen), 31,2 Mill. Griechen, 1 */2 Mill. Juden, 1/2 Mill. Mohammedaner. — Dicht bevölkert ist das Donauthal, am dichtesten das nördl. Böhmen. — Österreich ist vorwiegend ein Ackerbaustaat; ^ der Bewohner beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, ein erheblicher Teil mit Bergbau, über 3 Mill. sind in den verschiedenen Gewerben beschäftigt. Eine blühende Großindustrie besitzen Böhmen, Mähren, Niederösterreich, Schlesien und Vorarlberg: Eisen-, Stahl-, Glas-, Leder-, Holzwaren-, Schafwoll-, Papier-, Tabaks-Industrie. — Der Landhandel ist beträchtlich; den Seehandel vermitteln besonders die beiden Freihäfen Triest und Fiume. Ausfuhrartikel sind: Getreide und Hülsenfrüchte, Mehl, Obst, Vieh, Wein, Glas-, Eisen- und Stahlwaren, Leder und Lederwaren, Salz und Holz.
V. Verfassung und Einteilung. An der Spitze der Gesamtmonarchie steht der Kaiser aus dem Hause Habsburg. Das Reich zerfällt in 2 Hälften: a) die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder (Cisleithanien); b) die Länder der ungarischen Krone (Transleithanien). In ihrer Gesetzgebung und Verwaltung sind beide Hälften unabhängig von einander. Jedoch ist das Verhältnis derselben nicht das einer bloßen Personalunion, sondern sie sind auch verbunden durch die gemeinsame Währung und Zolllinie, durch die einheitliche Vertretung im Auslande und durch das einheitliche Heereswesen. — Nur 5 Städte haben über Ht. E., nämlich Wien, Prag, Triest, Lemberg und Budapest.
A. Cisleithanien. 1. Erzherzogtum Österreich „ob der Enns" oder Oberösterreich. Linz, eine schöne und blühende Stadt in einem Kessel des Donauthals. Steier, an der Enns, eine durch ihre Eiseu-uud Stahlindustrie (Massen, Messer, Sensen) bedeutende Fabrikstadt. Ischl, berühmtes Bad im Salzkammergut.
2. Erzherzogtum Österreich „unter der Enns" oder Niederösterreich. Wien, mit Vororten über 11/10 Mill. E., Haupt- und Residenzstadt, eine der prächtigsten Städte der Erde (Stephansdom (1683!), Hofburg, Prater, Ringstraße!); die Stadt, ein natürlicher Kreuzungspunkt großer Verkehrsbahnen, treibt großen Handel; auch ist sie die erste Industriestadt und besitzt die größte Universität des Reiches. In der reizenden Umgebung Wiens die kaiserlichen Lustschlösser Schönbrunn und Laxenburg. Wiener-Neustadt an der Leitha.
3. Herzogtum Salzburg. Salzburg in herrlicher Lage an der Salzach. Wildbad Gastein.
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14. Königreich Dalmatien am Adriatischen Meere. Zara, Spälato, Rama und Clttaro, sämtlich Häfen.
B. Transleithanien. 1. Königreich Ungarn - Siebenbürgen (gegen 14 Mill. E.). Budapest mit 430 T. E., Hauptstadt, aus Buda (Ofen) auf dem rechten und Pest auf dein linken Donauufer bestehend, Ungarns erste Stadt im Handel und Gewerbefleiß. Links an der Donau liegen die Städte Preßburg und Komorn. letztere an der Mündung der Waag, eine der stärksten Festungen Europas. Rechts von der Donau: Ödenburg, am Neusiedler See, mit ausgedehntem Weinbau; Raab, wichtig durch Getreidehandel; Gran, mit dem schönsten und größten Dom Ungarns, Sitz des Primas; Stnhl-weißenburg, ehedem Krönungsstadt, Residenz und Grabstätte der
ungarischen Könige; Fnnfkirchen; Mohacs (Mlhztfch). — Kremnitz und Schemnitz im Nw., die Hauptsitze des ungarischen Gold- und Silberbergbaues. Tokay, an der Theiß, berühmt durch seinen Weinbau; ebenso Erlau. Szeged in, an der Marosmündung, mit großem Handel. Maria Theresiopel. Temesvar (Temeschwlr), Festung. Großwardein. Dsbreczin, eine Stadt von echt ungarischem Gepräge, in welcher jährlich 9 große Messen abgehalten werden. — In Siebenbürgen: Kronstadt, vorwiegend deutsch: ebenso Hermannstadt: dagegen ist Klausenburg, die politische Hauptstadt Siebenbürgens, vorwiegend magyarisch.
2. Fiume, Freistadt am Quaruero - Golf, mit einem vortrefflichen Freihafen, der einzige große Hafenplatz der ungarischen Krone.
3. Königreich Kroatien-Slawonien. In Kroatien: Agram, in der Nähe der Save, Hauptstadt mit Universität: Karlstadt, an der Kulpa, starke Festung. In Slawonien: Esseg, an der Dran, befestigte Hauptstadt; Peterwardein, berühmte starke Festung; Kar-lowitz, mit weinreicher Umgegend; Semlin, starker Durchgangshandel zwischen Österreich und der Türkei.
C. Bosnien, Herzegowina und Novibazar. Vergl. S. 47!
§ 56. Das Deutsche Ueich.
540 500 qkm.
I Lage und Grenzen. Das Deutsche Reich erstreckt sich im allgemeinen von der Nord- und Ostsee gegen S. bis an die Alpen, vom Weichselgebiete und böhmischen Gebirgslande gegen W. bis an die Vogesen und die Flußgebiete der Mosel, der Maas und der Ems; es umsaßt also die schwäbisch-bayrische Hochebene, das Mittel-gebirgsland bis aus Böhmen und Mähren, endlich die norddeutsche Tiefebene östl. von der Ems. Grenzen: im N. Nordsee, Dänemark
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Extrahierte Personennamen: Raab Maria_Theresiopel Maria Karlstadt