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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 5

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Alles in Ostpreußen mobil. Bittgottesdienst in einer Dorfkirche Ostpreußens. Treiben in der Nähe beobachten, hofften aber auch, weitere Nachrichten vom Kriege zu erfahren. Gebe Gott, daß es unsern Kriegern da draußen gelingen möge, die Feinde zu besiegen und sie von den Grenzen unseres Vaterlandes fern zu halten, damit im Innern die Gärten blühen und die Kinder mit ihren Müttern auf wohl beschützter Heimaterde bleiben können! F. S. 4. Alles in Ostpreußen mobil. Fahre ich neulich mit einem Kutscher: „Sie sind wohl schon zu alt für den Dienst?" „Ja," sagte er; „aber ich habe drei Söhne, die sind alle schon ausgerückt, und drei Pferde habe ich, von denen müssen zwei mit, dieser Schwarze auch. Hü, Schwarzer!" Damit nimmt er die Peitsche, und ernst, aber ohne Verbitterung, treibt er das Pferd an. Wenige Tage noch; dann hat er von seinem Hab und Gut nur noch einen einzigen Gaul. Kommt der einzige Sohn einer Witwe und bittet mich: „Meine Mutter ist noch nicht von ihrer Reise zurück; ich muß morgen früh fort. Gehen Sie hin zu ihr, sagen Sie ihr von ihrem einzigen Sohn den letzten Gruß. Und sollte sie mich lebendig nie wieder sehen, so sagen Sie ihr das eine, sie solle stolz auf ihren Sohn sein können." Melden sich da neulich mehrere Taubstumme als Krankenpfleger. Ohne ihre Schuld können sie nicht ins Feld mitziehen; aber sie wollen zeigen, daß sie auch ihre Kräfte in den Dienst der Gesamtheit stellen. Wo alles opfert, wollen sie nicht zurückstehen. Eine wirklich schwere Aufgabe, diesen Leuten klar zu machen, daß sie auch dazu nicht zu gebrauchen sind. Ein anderer Taubstummer liegt im Krankenhause darnieder. Da rafft er seine Kräfte zusammen, meldet sich beim Arzt, sorgt dafür, daß er entlassen wird, und geht sofort zum Krämer. Zwei harte Taler legt er auf den Tisch. „Die habe ich mir dadurch gespart, daß ich vorzeitig aus dem Krankenhause gegangen bin; nun will ich für das Geld Lebensmittel haben, die sollen die'soldaten mit ins Feld nehmen." Sprach's, nahm seinen Korb voll Lebensmittel und trug sie den Weg, den sein deutsches Herz ihm wies. Wo so viel tätige Liebe, wo so viel freudige Hilfe ist, ja, da muß ein Heer begeistert werden. Die Soldaten sind ja nicht vllein mobil. Mobil sind alle Kräfte im Volke. I. Kämmerer, „Um die Heimat. Bilder aus dem Weltkrieg 1914." 3. Band. Verlag I. F. Steinkopf. Stuttgart. 5. Bittgottesdienst in einer Dorfkirche Ostpreußens an der russischen Grenze. In dem kleinen Kirchdorfe Zorbitten in Ostpreußen, hart an der russischen Grenze, war an jenem denkwürdigen Sonntage, dem 2. August, das Kirchlein zum Gottesdienst bis auf den letzten Platz gefüllt. Aber man sah in den Reihen der Bänke nur ältere Leute und ganz junges Volk. Die wehrfähigen Männer

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 9

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Ein Bild aus Ostpreußens Not. Die Leiden der ostpreußischen Flüchtlinge. 9 Wohnhaus zu verschonen. Die unglückliche Viehherde, die sich auf der Weide befand, wurde darauf von den Kosaken in den Stall getrieben, die Tür fest verschlossen und dann an alle Gebäude Feuer angelegt. Inzwischen hatte ich mich mit meinen Leuten auf den Leiterwagen gesetzt, und nun ging es fort, so schnell wie die alten Ackergäule laufen konnten. Schwarze Rauchwolken und das klägliche Gebrüll meines Viehes waren der letzte Gruß der untergehenden Heimat. „Vorwärts." 7. Ein Bild aus Ostpreußens Not. W. Starck. Gleich in den ersten Mobilmachungstagen setzten die Flüchtlingszüge ein. Oft mußte es so schnell gehen, daß man nichts, aber auch gar nichts mehr mitnehmen konnte. Einer erzählte mir: „Ich wusch mir gerade die Hände, als der Ruf kam: Fort, die Kosaken! In der furchtbaren Haft vergaß ich sogar, mir den Trauring auf den Finger zu streifen." So zogen sie auf ihren Planwagen die Provinzstraße gen Westen und Norden, oft drei Wagen nebeneinander in fürchterlicher Enge, in brennender Sorge um die Kinder, die sie bisweilen in der Eile nicht einmal alle mehr zusammen bekommen hatten, rot die Augen vom Weinen, übernächtig, frierend, ohne Nahrung, ohne Milch für die Säuglinge. Auf diesen Schreckensfahrten starben die Alten und die Jungen. Ein einst rosiges Mädchen von sechs Jahren will man doch schnell noch im Graben am Wege bestatten. Nur ein „Vaterunser" will man sprechen. Aber auch dazu reichte nicht die Zeit. „Die Kosaken!" Ein einziger Schrei zerreißt den Leuten das Herz; das „Vaterunser" erstirbt auf den Lippen. „Nur schnell auf den Wagen, fort!" Die Leiche bleibt liegen. . . , aber da schlagen auch schon die Kugeln in die schreienden, vor Jammer und Angst halb wahnsinnigen Flüchtlinge! Ausgeraubt, ermordet liegen Ostpreußens Söhne und Töchter am Wegrand rings um die unbestattete Kindesleiche. . . . 3* Kämmerer, „Um die Heimat". Bilder aus dem Weltkrieg 19 H. [3. Band. Verlag I. F. Steinkopf. Stuttgart. 8. Die Leiden der ostpreußischen Flüchtlinge. Die Russen drangen ziemlich weit ins Land ein und machten sich entsetzlicher Verwüstungen und Grausamkeiten schuldig. Furchtbarer Schrecken ergriff die bedrängte Bevölkerung. Man flüchtete in Scharen. Die armen Bewohner des Landes ließen ihre Hütten, die Bauern ihre Gehöfte im Stich. Schimpfend und wetternd trieb hier einer sein Vieh fort, dort schleppte ein anderer in stummer Verzweiflung seine Habseligkeiten gesicherten Gegenden zu. Ein armes altes Mütterchen brach fast zusammen; sie war schon so weit gelaufen und durfte trotzdem noch lange nicht ausruhen. Eltern riefen nach ihren verloren gegangenen Kindern, Greise zogen schwere Karren, Kranke humpelten mühselig dahin. Die Straßen belebten sich mehr und mehr, die Swillus, Unser Ostpreußen. I. 2

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 13

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Brief einer ostpreußischen Mutter an ihre Tochter. Ist gar schwer gewesen. 13 begraben. Franz Gröll steht im Felde, den Knecht haben die Russen in Friedland gefangen genommen. Da waren nur Otto und Vater bei den fünf Pferden. Großvater war zu Fuß gegangen, wir trafen ihn in Wehlau. In Eylau fuhren Vater und Großvater mit einem Pferd nach Grünfutter. Da smd vier Russen gekommen und haben Vater und Fuhrwerk mitgenommen. Großvater schickten sie nach Hause. Du kannst Dir den Schreck vorstellen, wie Großvater kommt und sagt: „Euer Vater ist weg!" Ich schrie und nahm von den Kindern Abschied und sagte: „Wo mein Vater bleibt, da bleibe ich auch!" Da kannst Du Dir denken, was für ein Geschrei es gab; die Kinder kamen alle nachgelaufen. Aber auf einmal kommt Vater durch den Garten und sagt, ich soll nicht weinen, er habe sich vorläufig gerettet. Da haben die Russen ihn drei Tage lang gesucht, aber nicht gefunden. Also Vater lebt auch noch. Aber nun, meine liebe Tochter, noch das traurigste. Die Russen haben unser schönes Dorf abgebrannt. Von dem großen Dorf steht nur jioch die Kirche, das Pfarrhaus und das kleine Stallchen von der Post. Sonst ist alles heruntergebrannt. Auch unser schönes großes Haus ist weg, es ist ein Jammer. Nun, meine liebe Tochter, möchte ich Dich um etwas bitten. Vielleicht könntest Du für uns einige Kleider schicken. Bitte doch Deine Herrschaft, sie möchte uns mit einer Kleinigkeit helfen, etwa abgetragene Kleider geben, die die Herrschaften nicht mehr brauchen. Es ist ein Jammer, den ich keinem klagen kann. Die Kinder haben jeder das eine Hemdchen, was sie an hatten. Wir stehen nun da wie die ärmsten Bettler. Wir haben nicht einmal eine Handvoll Stroh, worauf wir uns legen könnten. Das ist eine furchtbare Schickung für uns alle. Wir wohnen jetzt im Postgebäude im Keller. Aber da meinen alle, die Mauern von oben werden bald einstürzen, und wir müssen wieder eine andere Unter-kunft suchen. Viktor v. Stranh. „Im Kamps gegen die Nüssen 1914/15." *) 12. Ist gar schwer gewesen. 1. Bahnhof Osnabrück! Im Gedränge, Geschiebe, Priesterinnen werktätiger Liebe, mindernd, lindernd die Fülle des Leids, edle Frauen vom Roten Kreuz! 2. Führte die eine am stützenden Arm ein geflüchtet Weib, versunken in Harm, drei Kinderlein zur Seite ihr. Doch sie wimmert leise: „Ich hatte noch vier! *) Vaterländische Verlagsanstalt Wilhelm Köhler. Minden i. W. Preis 90 Pf.

4. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 2

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Zeitalter der Bürgerkriege. I. Sie Zeit -er Kämpfe zwischen Gpümaten und volkspartei. Die Uesormbestrebungen der Gracchen. a) Das Huftreten des Ti. Gracchus, piutarch, Ti. Gracchus 8. 9. Sein Bruder (Bajus berichtet in einer Schrift, daß Ceiberius auf der Reife nach Ttumantia (einst) durch (Etrurien gekommen fei. Da habe er gesehen, welche Gde im Lande herrschte, wie die, die dort den flaer bestellten und die Herden weideten, eingeführte Sklaven und Barbaren waren. Unö damals zuerst sei ihm der Gedanke an sein politisches Auftreten gekommen, das für sie (beiöe) der Ursprung unzähliger veröerb-licher Folgen weröen sollte. Tiberius stritt für ein schönes und gerechtes Ziel, und zwar mit einer Bereösamkeit, mit der er auch einer schlechteren Sache zum Siege hätte verhelfen können. Furchtbar war er öabei und unüberroinölich, wenn das Volk so seine Reönerbühne umörängte und er öastanö und von Den Armen sprach: wie die wilöen Tiere, die auf Italiens Fluren lebten, öoch ein jeöes eine höhle hätten, eine Lagerstatt und einen Schlupfwinkel, die aber, die für Italien kämpften und stürben, nur an Luft und Licht einen Anteil bekämen, sonnst aber an nichts. Nein, ohne Haus, ohne feste Wohnstätte irrten sie (ruhelos) mit ihren Kinöern und Weibern umher. (Eine Lüge sei es, wenn die Felöherren in der Schlacht ihre Sol-öaten mit dem Zurufe anfeuerten, sie sollten für ihre Altäre und Heiligtümer roiöer die Feinöe streiten. Denn niemanö besitze einen Altar, Den er von Den Vätern ererbt, niemanö einen Grabhügel, unter dem seine Ahnen ruhten; niemanö von so vielen Römern. Sonöern sie kämpften und fielen, um anöere in ihrem schwelgerischen Leben, im Genusse ihres Reichtums zu schützen. Sie, die die Herren der Welt hießön, öürften nicht einmal eine einzige Scholle ihr eigen nennen. b) Meilenstein des P. Popilius Länas, Ikitglieöes einer Ackerver teilungskommiffion (132). Corpus inscriptionurrv'latinarum 1^638. . . . (Ebenso habe ich es zuerst erreicht, öaß die Hirten von den Staats-länöereien wichen, um Den Pflügern Platz zu machen.

5. Von 911 - 1198 - S. 16

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
16 Iii. Entwicklung des Mahlkönigtums hierauf entgegnete der jüngere Kuno, daß er diesem ganzen vorschlage beistimme, und er versprach auf das bestimmteste, ihm als seinem geliebten Vetter, wenn man ihn zum Herrscher ausrufe, jede dem Könige gebührende Treue erweisen zu wollen. Bei diesen Worten neigte sich der ältere Kuno im Angesicht der Volksmenge ein wenig und küßte seinen Vetter; und von diesem Kusse entnahm man zuerst, daß beide sich geeinigt hatten. Dadurch ihrer (Eintracht gewiß, setzten sich die Fürsten zusammen und das Volk stand in Masse dabei: Da nun freute sich jeder, daß jetzt die Zeit es erlaubte, Offen zu sagen und laut, was lange im herzen verborgen. Der Mainzer Erzbischof, dessen Stimme den Vorrang vor allen übrigen hatte, rief, vom Volke um seine Meinung gefragt, mit überschwellendem herzen und freudiger Stimme, und wählte den ältern Kuno zu seinem Herrn und König, zum Center und Beschützer des Vaterlandes. Diesem vorschlage schlossen sich die andern Erzbischöfe und die übrigen Männer des geistlichen Standes ohne Bedenken an. Der jüngere Kuno verhandelte ein wenig mit den Lothringern, dann kam er sofort zurück und wählte mit größtem (Eifer jenen zum Herrn und König; worauf der König ihm die Hand reichte und ihn neben sich Platz nehmen ließ. Dann wiederholten alle von den einzelnen Teilen des Reiches immer von neuem denselben Wahlspruch: die Menge ruft Beifall, alle waren in der Wahl des Königs mit den Fürsten eines Sinnes, alle verlangten den ältern Kuno; bei ihm verharrten sie, ihn zogen sie ohne Bedenken allen Machthabern vor, und ihn hielten sie für den der Königsgeroalt würdigsten, und verlangten, daß ohne Verzug die Weihe desselben stattfinde. Die vorher ermähnte Kaiserin Kunigunde brachte freudig die königlichen Insignien dar, welche ihr Kaiser Heinrich hinterlassen hatte, und bestätigte ihm die Herrschaft, so weit ihr Geschlecht es vermag. b) Königsritt 1024/25. von den Ripuariern zurückkehrend kam der König nach Sachsen, wo er das sehr harte (Besetz der Sachsen ihrem Willen gemäß durch unumstößlichen Machtspruch bestätigte. Darauf empfing er von den an Sachsen grenzenden Barbaren Tribut fordernd jede dem Fiskus schuldige Abgabe, von da durch Bayern und (Dberfrartken ziehend kam er nach Alamannien. Durch diesen Umzug beschirmte er des Reiches Glieder mit Befestigung des Landfriedens und seinem königlichen Schutze und faßte sie zu fester (Einheit zusammen. 5. Heinrich Iii. Krönung in Rachen 1028. Tdipo, a. a. (D. 23; S. 32. 3m Jahre des Herrn 1028, in der 11. Indiktion, ließ der Kaiser Konrad seinen Sohn Heinrich, einen Knaben von trefflichem Geiste und guten Anlagen, im Alter von elf Jahren, mit Zustimmung der Fürsten des Reiches und der ganzen Masse des Volkes von pilegrin, dem (Erzbischöfe von Köln, bei der Pfalz zu Aachen zur Königswürde erheben.

6. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 11

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
B. Vas Frankenreich. 1. Lhlodovech U B. Das Frankenreich. I. Ausbreitung -erzrankenherrschaft und der röm.-kath. Christentums über die westgermanischen Völker. Lhlodovech. a) Übertritt zum Christentum. Doppelbericht: «) Hicetius 1 von Trier. Hoch Baud, Kirchengefchichte Deutschlands I, S. 108. Du hast von Deiner Großmutter, der Frauen seligen Angedenkens dhrodechilde, gehört, wie sie in das Reich der Franken kam, und wie sie den Herrn Lhlodovech zum katholischen Glauben bekehrte. (Er, ein Mann scharfen Geistes, wie er war, wollte nicht ruhen, bis er sich von seiner Wahrheit überzeugt hatte. Als er sie erkannte, begab er sich demütig Zu den Schwellen der heiligen Ittaria und ließ sich unverweitt taufen. Wieviel ihm nach seiner Taufe gegen Alarich, gegen Gundobald gelungen, das hast Du gehört, und wieviel seine Söhne in dieser Welt besaßen, das ist Dir wohlbekannt. ß) Gregor v. Tours2, Historia Francorum Ii, 31s; ed. flrnbt, M. G. Ss. rerum Merovingicarum I. 1884, S. 92 f. Die Königin aber ließ nicht ab, in ihn zu dringen, daß er den wahren Gott erkenne und ablasse von den Götzen, aber auf keine weise konnte er zum Glauben bekehrt werden, bis er endlich einst mit den Alamannen in einen Krieg geriet; da zwang ihn die Not, zu bekennen, was sein herz vordem verleugnet hatte. Hls die beiden Heere zusammenstießen, kam es zu einem gewaltigen Blutbad, und Lhlodovech war nahe daran, völlig vernichtet zu werden. Hls er das sah, erhob er seine Augen zum Himmel, sein herz wurde gerührt, seine Augen füllten sich mit Dränen, und er sprach: „Jesus Christ, Lhrodechilde sagt, du seist der Sohn des lebendigen (Bottes; Hilfe sollst du dem Bedrängten, Sieg geben denen, die auf dich hoffen, — ich flehe dich demütig um deinen mächtigen Beistand. Gewährst du mir jetzt den Sieg über diese meine Feinde, und erfahre ich so jene Ittacht, die das Volk, das deinem Hamen sich weiht, 1 Bischof Hicetius schreibt diesen Brief im zweiten Jahrzehnt nach Lhlodo. vechs Tode. ®eb- um 540, gest. 594. Zehn Bücher fränkischer (Beschichte, entstanden 577—591. (Er schrieb die fränkische (Beschichte als Hörner. Seine Familie gehörte zu den angesehensten Galliens zur Seit der fränkischen (Eroberung. — Hach lüattenbach, Deutschlands Geschichtsquellen im mittelalter I, 107—108 ist Gregors Darstellung von Lhlodovech schon durchaus sagenhaft, weil feine Quelle die lebendige Überlieferung war. 3 Welcher Bericht ist glaubwürdiger? — hauck (a. a. Q). 1,106—108) sieht den Bericht des Hicetius als den glaubwürdigeren an; den Gregors bezeichnet er als Sage. 2*

7. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 29

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 29 — geliebten Fürsten zu mildern. Erst nach drei Jahren erfuhr man in Mecklenburg von dem Unglück, welches Heinrich betroffen. Anastasia ließ kein Mittel unversucht, ihren Gemahl zu befreien, doch blieben alle Bemühungen erfolglos. 4. Die Heimkehr. — 26 Jahre schmachtete Heinrich in der Gefangenschaft.,, Wegen seiner Sanftmut und Geduld wurde er in ganz Ägypten als ein Heiliger angesehen. Erst als 1297 ein neuer Sultan den ägyptischen Thron bestieg, erlangte der fromme Dulder seine Freiheit wieder. Es war am Weihnachtsabend, als man ihm die Pforte seines Gefängnisses öffnete. Um Johannis 1298 kam Heinrich in der Heimat an, wo man ihn schon als tot betrauert hatte. Sein ältester Sohn Heinrich war zu einem stattlichen Ritter herangewachsen und gerade beschäftigt, das Raubschloß Glaisin zu belagern, als er die Rachricht erhielt, daß sein verschollener Vater komme. Sogleich eilte er nach Wismar, um feiner Mutter diese Kunde zu bringen. Heinrichs I. jüngster Sohn Johann befand sich nicht mehr am Leben; er war 1289 in der Golwitz, der Meerenge zwischen der Insel Pöl und dem Festlande, durch Umschlagen seines Bootes ertrunken. 5. Das Wiedersehen — Anastasia schickte dem Ankömmling ihre beiden Räte entgegen, um die Wahrheit der überbrachten Kunde zu prüfen. Diese Vorsicht war nötig, denn es waren schon öfters Betrüger ausgetreten, die sich für den verschollenen Fürsten ausgegeben hatten; einer war bei der Börzower Mühle in der Stepenitz ertränkt, der andere bei Sternberg verbrannt worden. Heinrich I. wurde von seinen getreuen Räten erkannt und geleitet. Nachdem Glaisin erobert und geschleift worden, zogen Vater und Sohn der Fürstin entgegen. Bei Hohen-Viecheln trafen die vielgeprüften Ehegatten zusammen. Anastasia sank dem greisen Fürsten in die Arme mit den Worten: „O Sohn, ja, dieser ist mein Herr!" 6. Heinrichs I. ^ob. — Heinrich der Pilger überlebte seine Rückkehr in die Heimat nicht lange. Seine Kraft war in der langen Gefangenschaft gebrochen." Ant 2. Januar 1302 legte er sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder, in welche sein treuer Diener Martin Bleyer bereits vor ihm eingegangen war.

8. Polen - S. 4

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4 3. Christianisierung der polen Das Land von Misjko ist das größte der slavischen Lande. Da ist Überfluß an Korn, Fleisch, Honig und an Zischen. Dieser Fürst fordert die Abgaben ein in byzantinischen Münzen und bezahlt damit seine Mannen, jedem eine bestimmte Summe im Monat. Er hat nämlich 3000 geharnischte Reiter1, von welchen hundert so viel wert sind als tausend andere, von ihm empfangen sie ihre Kleidung, ihre Pferde und ihre Waffen, alles, was sie gebrauchen, wenn einem von ihnen ein Kind geboren wird, so empfängt er vom Augenblick der Geburt an eine Zulage für den Unterhalt desselben, einerlei, ob es von männlichem oder weiblichem Geschlecht ist. Sobald der Knabe erwachsen ist, verheiratet ihn der Fürst und bezahlt für ihn das Ehegeld an den Vater des Mädchens. Sobald das Mädchen mannbar ist, verschafft ihm der Fürst einen Mann und zahlt ihrem Vater das Ehegeld. Das Ehegeld ist bei den Slaven sehr groß, geradeso wie es bei den Berbern üblich ist. wenn also ein Mann zwei oder drei Töchter bekommt, so werden diese Ursache, daß. er reich wird. hat er dagegen zwei oder drei Söhne, so wird er arm. Hn Misjkos Reich grenzen gegen Morgen die Russen und gegen Mitternacht die Preußen. 5. Christianisierung der Polen. I. polnische Jahrbücher (vgl. w. rr?trzynski, O rocznikach polskich, Krakau 1896, S. 37, 58, 97, 101, 148f.). 965 Dubrovca2 aus Böhmen kommt zu Mesko. 966 Mesko, der Herzog der Polen, wird mit den Polen getauft. Ii. (Thront! des Gallus um 1110 (Ausgabe von L. Finkel und St. lhtrzqnski, Lemberg 1899, S. 9f ). nachdem Mesko das Herzogtum übernommen hatte, begann er seine geistigen und körperlichen Kräfte zu üben und die benachbarten Völker oft mit Krieg zu überziehen. Dochwar er noch in heidnischen Irrtümern befangen und hatte nach seiner Gewohnheit 7 Weiber. Dann warb er um die dem Christentum überaus ergebene Dubrovca von Böhmen. Jene aber wollte ihn nicht heiraten, wenn er von seiner bösen Gewohnheit nicht ließe und Christ zu werden verspräche. Als er hierauf gelobte, daß er den heidnischen Brauch aufgeben und die Taufe empfangen würde, kam jene Fürstin mit zahlreichen weltlichen und geistlichen Großen nach Polen, doch verband sie sich mit ihm nicht früher ehelich, bis er sich allmählich an den christlichen Brauch gewöhnte, die heidnischen Irrtümer ablegte und der Mutter Kirche anschloß. Noch ausführlicher in der Chronik des Dlugosz und bei späteren Chronisten, vgl. Roepell, (Beschichte Polens I, S. 625 s. Diese Berichte können als Beispiel dafür dienen, wie spätere Geschichtsschreiber durch Erfindung von Einzelheiten die Darstellung zu vervollständigen suchten. 1 vgl. den Bericht 3bn Kustas S. 2. 1 Dubrawka, die Tochter des Böhmenherzogs Boleslaus I.

9. Friedrich der Große. 1. Seine Kriege - S. 24

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
24 Englands Abfall. Friedrichs Rückkehr nach Berlin 1763 nicht allzusehr über mein Äußeres erschrecken. Nur mein herz ist nicht verändert und wird, solange ich atme, die Gesinnungen der Ächtung und liebevollen Freundschaft für meine gute Mama bewahren. Leben Sie wohl! Friedrich. 35. Friedrich an den englischen Minister Pitt? Kunzendorf, 3. Juli 1761. . . . Zwei Triebfedern bestimmen mein handeln: die eine ist das Ehrgefühl und die andere das Wohl des Staates, den der Himmel mir zum Regieren gegeben hat. Sie schreiben mir zwei Gebote vor: einmal, nie etwas zu tun, worüber ich zu erröten hätte, wenn ich meinem Volke Rede stehen müßte, und sodann: für meines Vaterlandes heil und Ruhm den letzten Tropfen meines Blutes hinzugeben. Rtit solchen Grundsätzen weicht man seinen feinden nie; mit solchen Grundsätzen hielt Rom sich aufrecht gegen Hannibal nach der Schlacht von Kannä; mit solchen Grundsätzen behauptete sich (Eure große Königin Elisabeth gegen Philipp Ii. und die unüberwindliche Flotte; mit solchen Grundsätzen hat Gustav Ivasa Schweden aufgerichtet und den Tyrannen Christian aus dem Lande gejagt, und mit gleicher Seelengröße, Tapferkeit und Ausdauer haben die Prinzen von (Dranien die Republik der Niederlande gegründet. Das sind die Vorbilder, denen ich zu folgen entschlossen bin. Sie selbst haben Gefühl für das Große und (Erhabene; verwerfen Sie meine Wahl, wenn Sie können. . . . 34. Der König an seine Schwester Ulrike, die Königin von Schweden? Berlin, 2. April 1763. Liebe Schwester! Ich habe Deinen Brief mit großer Freude er^ halten. Ich habe nicht daran gezweifelt, daß Du lebhaften Anteil daran nehmen wirst, daß die Kriegsunruhen vorüber sind, die (Europa verwüstet haben. Ich befinde mich hier in einer Stadt, deren Mauern ich wiedererkenne, in der ich aber niemand von den Menschen wiederfinde, die ich einst achtete oder liebte. Ich bin hier fremd geworden, liebste Schwester, diese sieben Kriegsjahre haben die ganze Stadt verändert. Es gibt nur wenige Personen, die ich kenne, und wenn ich die Bauwerke ausnehme, dann würde ich so fremd fühlen, als wenn ich in London wäre. . . . Friedrich. 35. Eindruck des sümpfenden Königs auf seine Untertanen? Ein Volk betrachtet feinen Monarchen schon von seiner ersten Kindheit an als den Prinzen, der es beschützen wird, aber auch als ein teures Pfand, welches die Nation beschützen soll. . . .Sie wissen, daß er alles 1 politische Korrespondenz Xx, S. 508—509. stls England Friedrich im Stiche ließ. 2 politische Korrespondenz Xxiii, S. 4. 8 5lus Rbbts Schrift: Dom Tode für das Daterlanö. Berlin 1761, S. 37—54.

10. Friedrich der Große. 1. Seine Kriege - S. 15

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Friedrichs Bedrängnis 15 21 Der König an den Prinzen von Preußen August Wilhelm? (Lager bei Bauten) 30. (Juli 1757). Du haft durch Dein schlechtes Verhalten meine Lage verzweifelt gemacht. Nicht meine Feinde richten mich zugrunde, sondern die Unklugheit Deiner Maßregeln. Meine Generale sind nicht zu entschuldigen, weil sie Dich entweder schlecht beraten oder zugelassen haben, daß Du so unheilvolle Entschlüsse faßtest. Deine Ghren sind nur ein die Stimme von Schmeichlern gewöhnt. Daun hat Dir nicht geschmeichelt, und nun siehst Du die Folgen. Für mich bleibt in dieser traurigen Lage nichts übrig, als die verzweifeltsten Entschlüsse zu fassen. Ich muß mich schlagen, und wir lassen uns alle niedermetzeln, wenn wir nicht siegen können. Ich klage nicht Dein herz an, wohl aber Deine Ungeschicklichkeit und den Mangel an Urteil, der Dich verhindert hat, das Richtige zu wählen. Ich spreche aufrichtig mit Dir. wer nur noch einen Augenblick zu leben hat, der hat nichts zu verheimlichen. Ich wünsche Dir mehr Glück, als ich gehabt habe. Magst Du nach all den entmutigenden Unfällen, die uns betroffen haben, in der Folge lernen, wichtige Dinge mit mehr Festigkeit, Urteil und Entschlossenheit zu behandeln. Das Unglück, das ich kommen sehe, ist zum Teil durch Deine Schuld herbeigeführt worden. Du und Deine Kinder werden schwerer darunter leiden als ich. Sei trotzdem überzeugt, daß ich Dich immer geliebt habe und in dieser Gesinnung sterben werde. 22. Der König an seine Schwester Wilhelmine? (Leitmeritz), 13. Juli 1757. Teuerste Schwester! Dein Brief ist richtig angekommen. Du gibst darin Deinem Schmerze über den unersetzlichen Verlust der achtbarsten und würdigsten Mutter auf Erden Ausdruck. Ich selbst bin von so vielen Schlägen getroffen worden, daß ich mich in einer Art von Betäubung befinde. Die Franzosen haben sich Frieslands bemächtigt und werden über die Weser gehen. Sie haben die Schweden dazu veranlaßt, sich gegen mich zu erklären. 17 000 Mann schwedischer Truppen werden nach Pommern übergesetzt werden. Die Russen belagern Memel, Lehwaldt hat sie vor und hinter sich. Ebenso stehen die Reichstruppen im Begriffe, sich in Bewegung zu setzen. Alles dies wird mich zwingen, Böhmen zu räumen, sobald die großen feindlichen Streitkräfte ihren Aufmarsch be- 1 politische Korrespondenz Xv, S. 281. August Wilhelm war nach der Schlacht von Kolm mit der Deckung Schlesiens und der Lausitz gegen Daun beauftragt morden, hatte aber diese Ausgabe nicht lösen können. Wichtige Stutzpunkte und die großen Magazine in Zittau gerieten in die Hände des Feindes, und Friedrich mußte sich daraus zur Räumung Böhmens entschließen. August Wilhelm verließ das Heer und starb nach Iahresfrist unversöhnt mit seinem Bruder in Oranienburg. 2 politische Korrespondenz Xv, S. 242.
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