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1. Deutsche Geschichte - S. 65

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert. 65 mglichst alle Krperteile zu decken, hatte man die Rstung immer schwerer 1 gemacht; so wurde sie fr das Turnier immer brauchbarer, sur die Schlacht und den Feldzug zu schwerfllig. Daher erlagen im vierzehnten Jahrhundert mehrfach die Ritterheere den Schweizer Bauern, die weniger gut gewappnet waren, aber sich leichter bewegen konnten. Dazu kam, da mehr und mehr der Gebrauch von Sldnern aufkam; Landsknechte, die man fr Geld anwarb, waren den Fürsten eine zuverlssigere Hilse als die ritterlichen Vasallen, welche sich nicht immer bereit finden lieen, fr sie ins Feld zu ziehen. So brach ein neues Zeitalter des Heerwesens heran; die ge-wappneten Reiterheere traten zurck, die zu Fu kmpfenden Lands-knechte bildeten den Kern der Heere.x 68. Die Reichsverfassung. Wenn das Rittertum im zwlften und dreizehnten Jahrhundert eine eigenartige und hohe Kultur geschaffen hat, so war es um den deutschen Staat damals desto trauriger bestellt. Die langen, Knigtums oft wiederholten Kmpfe zwischen Kaiser und Papst, Kaiser und Fürsten hatten damit geendet, da das Kaisertum unterlag. Es war in seiner Macht wesentlich geschwcht; die Herrlichkeit Ottos des Groen, Konrads Ii., Fried-rich Barbarossas war fr die spteren Kaiser unerreichbar. Die deutschen Herzge, Grafen und Bischfe fhlten sich, obwohl durch den Lehnseid dem König zur Treue und zum Gehorsam verpflichtet, mehr als Fürsten denn als Vasallen. Sie fhrten ihre Reifigen lieber fr ihre eigenen Zwecke ins Feld als im Dienste des Knigs; sie ordneten sich ungern dem kniglichen Gericht unter; sie suchten die kniglichen Befugnisse zu schmlern und be-anspruchten es, in den Angelegenheiten des Reichs gehrt zu werden und auf den Reichstagen darber zu beraten. Die Einknfte der deutschen Könige ferner waren sehr gesunken. Einst hatten sie der ausgedehnte Krn-gter geboten: jetzt waren diese bis auf geringe Reste als Lehen vergeben und verschleudert. Wer in Zukunft die deutsche Krone trug, konnte nicht mehr auf das Reichsgut zhlen, sondern mute ein bedeutendes Familienerbe, eine Hausmacht, entweder schon besitzen oder zu gewinnen suchen. Zugleich war das Reich ein W a h l r e i ch geworden. Auch frher hatte der König Wahiretch. gewhlt werden mssen, aber man hatte sich doch meist fr den Sohn oder nchsten Verwandten des Knigs entschieden; jetzt wurde freie Wahl die Regel, und die Kurfrsten whlten eine Zeitlang mit Vorliebe solche Fürsten zu Knigen, die nicht aus der Familie des Herrschers stammten. Die Herabminderung der kniglichen Macht aber hatte zur Folge eine Herabminderung der inneren Einheit und der ueren Macht des deutschen Serftmtte* Volkes. Die Zersplitterung Deutschlands nahm von nun an $eu& Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch fr Mdchensch. Ii. 4. Aufl. k luni>S'

2. Deutsche Geschichte - S. 37

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Otto I. der Groe. 936 973. 37 vollem Ernst, von tiefer Frmmigkeit, aber auch von starker Willenskraft. Nachdem er in der alten Kaiserstadt Aachen gewhlt worden war, lie er sich von dem Erzbischos von Mainz salben und krnen; beim Krnungsmahle dienten ihm die Herzge als Truchse, Mundschenk, Kmmerer und Marschall. Auf Grund der Grotaten seines Vaters konnte Otto krftiger auftreten als vor siebzehn Jahren jener. Aber bald entstand Unzufriedenheit bei den Herzgen, welche sichaufstnde, ungern unterordneten; ihnen schlo sich Ottos jngerer Bruder Heinrich an. In schweren Kriegen mute der König seinen Thron verteidigen; aber er siegte. Seinen Bruder begnadigte er. Trotzdem verschwor sich dieser von neuem gegen ihn und plante, Otto in Ouedlinburg, wenn er das Osterfest feierte, zu ermorden. Aber der Anschlag milang, und Heinrich mute fliehen, wurde aber gefangen genommen und in Haft gesetzt. Da trat ein Wandel in seiner Seele ein; er entwich aus der Haft, aber nur, um sich zu Frankfurt im hrenen Bergewande whre.nd der Frhmesse des Weihnachtstages seinem Bruder zu Fen zu werfen. Otto hob ihn auf und verzieh ihm; und seitdem konnte er auf seine unerschtterliche Treue zhlen. Gewaltig aber stand jetzt der König da. Er war stark genug, um der ietfi00 die Herzogtmer nach Willkr zu verfgen, und vergab sie an die, auf deren Treue er am meisten rechnete, an Glieder seiner Familie. Bayern ver-lieh er seinem Bruder Heinrich, Lothringen seinem Schwiegersohn Konrad, der den Beinamen der Rote hatte, Schwaben seinem Sohn L i u d o l f. Er selbst beherrschte auer Sachsen Franken, das keinen Herzog wieder erhielt. Andrerseits traf er eine Neuerung, die von groer Bedeutung fr die Geschichte Deutschlands gewesen ist. Der deutsche Staat brauchte, zumal seit die Grafen sich weniger als Beamte denn als Fürsten fhlten, Beamte, die dem König ergeben waren und zugleich hhere Bildung besaen. Diese fand Otto in der hohen Geistlichkeit. So zog er denn Geistliche in seine Umgebung und in seinen Rat; die Bischfe, welche ihr Lehen nicht auf Nachkommen vererben konnten, belehnte er nicht nur mit reichem Grund-besitz, sondern auch mit grflichen Rechten; sie waren von nun an in erster Linie Beamte des Reichs, erst in zweiter Linie Beamte der Kirche. Zum Erzbischos von Kln machte Otto seinen jngsten Bruder Bruno, der sich in segensreicher Weise um die Ausbildung der Geistlichkeit bemhte. Das Reich Ottos war nunmehr stark genug, um seine Macht auch auer- ^ebgeen8 halb seiner Grenzen geltend zu machen. Die Kriege gegen die Wenden wurden fortgesetzt und mit groer Grausamkeit gefhrt. Gero, der Mark-graf der wendischen Mark, lud einst dreiig wendische Fürsten zu sich und lie

3. Deutsche Geschichte - S. 171

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der siebenjhrige Krieg. 1756 1763. 171 vermochte er zu bestreiten; England schickte ihm Subsidien, ein Teil der Kriegskosten wurde aus Sachsen und das ebenfalls beseite Mecklenburg abgewlzt, endlich mute die Ausgabe von minderwertigen Mnzen und von Kassenscheinen aushelfen. Aber sein Heer war stark zusammengeschmolzen, und die neu eingestellten Rekruten konnten die gefallenen Veteranen nicht ersetzen. Es wurde einsam um ihn; seine Mutter, seine Schwester, die Markgrsin Wilhelmine von Bayreuth, und mehrere seiner vertrautesten Freunde hatte der Tod hinweggerafft; ihn selbst berschlich oft ein Gefhl der Lebensmdigkeit, und er beschftigte sich viel mit dem Gedanken an das Ende.^ Wie er es befrchtet hatte, vereinigte sich 1759 ein Teil des fter-1759. reichischen Heeres unter dem Feldmarschallleutnant Laudon mit den russischen Truppen, an deren Spitze jetzt General Ssaltykow stand. Friedrich konnte den 68 000 Russen und sterreichern nur 48 000 Preußen gegenberstellen. Dennoch griff er sie am 12. August bei dem Dorfe Kunersdorf an, das bei Frankfurt auf dem rechten Oderufer liegt, Die Seinen drangen anfangs, obwohl von einem langen Marsch ermdet, mit der grten Tapferkeit vor und erstrmten einen Teil der Hhen, welche die feindliche Armee besetzt hatte. Als es dann aber galt, durch eine tiefe Schlucht hindurch die dahinter gelegenen Hgel zu erklettern, erlahmten unter dem furchtbaren Kugelregen allmhlich die Krfte der preuischen Bataillone; rmd ein pltzlicher, zur rechten Zeit ausgefhrter Reiterangriff Laudons ent- schied dte Schlacht. Die preuische Armee wurde fast auseinander gesprengt; damals wurde auch der preuische Major Ewa ld v on K l eist, der Dichter des Frhlings", tdlich verwundet. Dem König selbst wurden zwei Pferde Anter dem Leibe erschossen; eine Kugel, die ihn traf, prallte glcklicherweise oon einem goldenen Etui ab, das er in der Tasche trug. Eine Husaren- Abteilung unter dem Rittmeister v. Prittwitz rettete ihn vor der Gefangen- Aahme durch die Kosaken. Er war tief erschttert: ich werde den Untergang Amnes Vaterlandes nicht berleben", schrieb er damals, lebt wohl fr immer!" J 1 Aber die Feinde konnten sich nicht zu gemeinsamem Handeln zusammen-finden, Daun, der in Sachsen stand, sich nicht zum Vormarsch auf Berlin entschlieen. Beim Herannahen des Winters zogen die Russen ab; Preußen War gerettet. drei letzten Kriegsjahre. Auch in den nchsten Jahren 1760. vermoch e sich der König trotz der feindlichen bermacht zu behaupten. 1760 tettete er zunchst Schlesien durch den Sieg, den er bei Liegnitz der denn, bedeutendsten ferner Gegner, Laudon, erfocht. Bald darauf gelang es

4. Deutsche Geschichte - S. 184

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Nationaleigentum und zog sie ein. Schuldscheine, Assignaten, wurden ausgegeben, denen die eingezogenen Gter zum Pfnde dienen sollten. Aber diese reichten nicht von fern aus, um fr die Unmassen von Assignaten, die im Laufe der nchsten Jahre ausgegeben wurden, als gengende Deckung zu dienen. So wurden die Assignaten schlielich soft vllig wertlos; der Staat mute sich fr bankrott, d. h. zahlungsunfhig erklären, und die Eigentmer wurden zugrunde gerichtet. Der König strubte sich lange die neue Verfassung anzuerkennen; er und die Knigin Marie Antoinette hrten nicht auf, die Hilfe des Aus-landes zu erhoffen, besonders sterreichs, wo im Jahre 1790 auf Joseph Ii. 1790 Vis ^ru^er Leopold Ii. gefolgt war. Indessen starb M i r a b e a u, der 1792. die Regierung durch geheime Berichte und Ratschlge untersttzt hatte. Seitdem gewann die Partei der Demokraten oder Jakobiner, wie man sie nach ihrem Versammlungsort in Paris, dem frheren Jakobinerkloster, nannte, immer mehr an Macht. Ihre Fhrer waren Robespierre, Danton, beides revolutionre Redner von groer Leidenschaft und groem Einflu auf die Mafsen, und M a r a t, der blutdrstige Herausgeber einer demokratischen Zeitung. 5s3 Da fate die knigliche Familie im Sommer des Jahres 1791 den 1792. Entschlu, aus Paris zu entfliehen. Wirklich gelangte sie aus der Stadt heraus und einige Tagereisen weit nach Osten, wurde aber dann erkannt und nach Paris zurckgeshrt. Wenige Monate daraus sah sich der König gentigt, durch seine Unterschrift die neue Verfassung anzu-erkennen. Darauf lste sich die konstituierende Versammlung auf und legmatioemachte der neugewhlten legislativen Versammlung" Platz. "St Diese sollte ein Gesetzbuch schaffen, hat diese Ausgabe aber nicht erfllt; sie tagte bis zum Herbst 1792. X Der Umsturz des franzsischen Knigtums und die Campagne in Frankreich. X^ 193. Der Sturz des Knigtums. Whrenddessen wuchs die Span-nung zwischen Frankreich und den beiden deutschen Gromchten. Die Franzosen warfen Leopold vor, da er den Emigranten gestatte Truppen zu rsten und einen gewaltsamen Angriff zugunsten seines kniglichen Schwagers plane. Im Frhjahr 1792 starb pltzlich Leopold. Seinem Sohn und 179? bis Nachfolger Franz Ii., dem letzten Kaiser des alten deutschen Reichs, 1806. erklrte Ludwig Xiv., von seinem Ministerium gentigt, den Krieg. Da aber Osterreich mit Preußen durch ein Bndnis vereinigt war, so erklrte Friedrich Wilhelm Ii. seinerseits an Frankreich den Krieg.

5. Deutsche Geschichte - S. 197

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Besiegung Preuens 1806 1807. 197 Nur an wenigen Punkten zeigte sich ein entschlossener Widerstand. Mit unvergnglichem Ruhm bedeckte sich damals die kleine Festung Kol- Kolberg. Berg. Zuerst war es der Leutnant von Schill, der von dort aus durch j~ verwegene Streiszge dem Feinde viel Schaden zufgte. Dann bernahm , der hochsinnige Major Neithardt von Gneisenau den Oberbefehl, während sich die Brgerschaft unter der Fhrung des alten Seemanns / Joachim Nettelbeck auf das tapferste an der Verteidigung beteiligte. Ebensowenig konnte der Feind G r au d enz nehmen, dessen Besehlshaber / der greise General Courbire war. Endlich hielten einige Festungen Schlesiens dem Feinde stand, u. a. das vom Grafen Gmen verteidigte ' Glatz. Auch Danzig wehrte sich lange, mute sich aber schlielich ergeben. Indessen hatte Alexander von Rußland in den Krieg eingegriffen, und ein russisches Heer erschien in Ostpreuen. Im Februar 1807 wurde die blutige Schlacht von Preuisch-Eylau geschlagen. Sie blieb un-entschieden; es war die erste Schlacht, die Napoleon nicht gewann. Nach dieser Schlacht trat ein lngerer Stillstand in den kriegerischen Unter-nehmungen ein. Als sie wieder aufgenommen wurden, trug Napoleon im Juni 1807 den Sieg von Fried land der die Verbndeten davon, die^rieviand jetzt der die Memel zurckweichen muten. ^ Da schlo Alexander trotz aller Beteuerungen, die er Friedrich Wilhelm gemacht hatte, mit Napoleon Frieden. Zu Tilsit kamen die beiden Friede* Kaiser auf einem in der Memel verankerten Flo zusammen; am zweiten 3ult 1807-Tage wurde auch der König von Preußen zu den Unterhandlungen zugezogen. Frankreich und Rußland gingen miteinander ein Bndnis ein. Den preuischen Staat lie der Sieger, wie es in der Friedens-urkunde hie, nur aus Geflligkeit gegen den Kaiser von Rußland bestehen; auch die Frsprache der Knigin Luise, die sich, obwohl von ihm schwer gekrnkt, hatte bereden lassen ihm als Bittende zu nahen, konnte ihn nicht bewegen, die harten Bedingungen zu mildern, die er dem gehaten Staate auserlegte. Friedrich Wilhelm mute die Hlfte seines Gebiets abtreten, nmlich alle Lande links der Elbe und dazu die bei den polnischen Teilungen erworbenen Gebiete auer Westpreuen. Westlich der Elbe schuf Napoleon ein Knigreich Westfalen und gab dies seinem jngsten Bruder Jerome, der in Kassel seine Residenz nahm und dort ein lustiges, verschwenderisches Leben fhrte. Die polnischen Gebiete der-. wies er als ein Herzogtum Warschau Friedrich August von Sachsen, der nach der Schlacht von Jena dem Rheinbund beigetreten war und den Knigstitel erhalten hatte. Auerdem wurde Preußen die Zahlung einer Kriegssteuer auferlegt.

6. Deutsche Geschichte - S. 198

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Tas Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Franzsische Noch der ein Jahr lang blieb die franzsische Armee in Pressungen Preußen; in jenen zwei Jahren ist in dem unglcklichen Lande mehr als eine Milliarde Franks von den Feinden erpret worden. Als die Armee endlich 1808 abzog, da sie in Spanien ntig wurde, mute Friedrich sich verpflichten, sein Heer nicht der die Zahl von 42 000 Mann hinaus zu verstrken, und in die wichtigsten Oderfestungen franzsische Besatzungen aufnehmen, v Napoleon im Kampfe mit (htglmtb, Spanien und sterreich. 208. Die Festlandsperre. Der spanische Krieg. Als Napoleon nach dem Siege von Jena in Berlin weilte, hatte er eine Verordnung erlassen, die darauf berechnet war, dem englischen Handel und der englischen Industrie den grten Schaden zuzusgen. Jeder Handelsverkehrmiteng-land wurde verboten; alle englischen Schiffe und Waren sollten mit Beschlag belegt, jeder Englnder verhaftet werden. Diese Verordnung galt fr Frankreich und fr alle von ihm abhngigen Lnder; auch Rußland schlo sich diesem Handelskriege gegen England an. In der Tat erlitt, während die franzsische Industrie emporblhte, die englische Volkswirtschaft trotz des ausgedehnten Schmuggels, der sich entwickelte, viel Schaden. Im Jahre 1808 lie sich Napoleon von seiner ins Ungeheure wachsenden Bayonne. Herrschgier verleiten, an dem spanischen K n i g s g esch l e cht, das sich seit dem Baseler Frieden ganz an Frankreich angeschlossen hatte, eine Handlung grter Treulosigkeit zu begehen. Als nmlich zwischen dem schwachen König und seinem Sohne, dem Kronprinzen, Streitigkeiten aus-brachen, berief er beide, als wolle er vermitteln, nach der Stadt Bayonne am Adour, bewog sie, ihren Rechten auf die spanische Krone zu entsagen, und bertrug diese seinem ltesten Bruder Joseph, den er vor zwei Jahren zum König von Neapel gemacht hatte; die Krone von Neapel erhielt M u r a t, der bisherige Groherzog von Berg. Da ergriff das spanische Volk, der -Epanischerdie Beschimpfung entrstet, die Waffen. Zwar fhrte Napoleon, nachdem 1808. er auf dem prunkvollen, von vielen Rheinbundfrsten besuchten Kongre zu Erfurt das Bndnis mit Alexander von Rußland erneuert hatte, selbst seine Heere der die Pyrenen und zog mit Joseph in Madrid ein. Aber es gelang nicht den spanischen Volkskrieg niederzuschlagen, zumal die Englnder ein Heer unter Wellington nach der Halbinsel sandten. Unter wechselvollen Kmpfen drang dieser langsam vor; als zu Beginn des Jahres 1814 die Heere der Verbndeten der den Rhein nach Frankreich hereinbrachen, berschritt Wellington die Pyrenen.

7. Deutsche Geschichte - S. 205

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Neubau Preuens. 205 sich damals befand, chtete er ihn und lie seine Gter einziehen. So mute Stein nach sterreich flchten, wo er eine Zuflucht fand, und verweilte dort, bis ihn im Jahre 1812 Alexander von Rußland zu sich des. K 214. Hardenberg. Auch nach Steins Sturz nahm die Reformttig-keit in Preußen ihren Fortgang. Trotz der gefahrvollen Lage, trotz des Geldmangels, trotzdem nicht einmal der Fortbestand des Staates gesichert war, grndete Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1810 die Universitt Universitt Berlin, eine hochsinnige Tat inmitten der allgemeinen Not. In dem-selben Jahre berief er als Staatskanzler mit ausgedehnter Amtsgewalt den Grafen Hardenberg, einen Hannoveraner von Geburt, der in den preuischen Verwaltungsdienst getreten und bereits vor dem Kriege von 1806 Minister des Auswrtigen gewesen war. Hardenberg war ein geist-voller, feingebildeter, gedankenreicher Mann, der von der Notwendigkeit der Fortfhrung der Reformen durchdrungen war. Steins sittliche Gre be-sa er freilich nicht; auch feine politischen Ansichten wichen vielfach von denen Steins ab. Der neue Staatskanzler mute feine besondere Aufmerksamkeit der Hardenbergs Hebung der Staatseinnahmen und der Neuordnung der Steuern zu- d^xmn-wenden. Er hat ferner den wichtigen Schritt getan, die G e w e r b e f r e i = hett einzufhren; während nmlich frher nur die Mitglieder einer Zunft ein Handwerk betreiben dursten, wurde jetzt der Gewerbebetrieb jedem gestattet, der die Gewerbesteuer zahlte. Die Neuordnung der b u e r l i ch e n Verhltnisse endlich wurde fortgesetzt, indem den Bauern die Ablsung der Frondlenste und die Erwerbung ihrer Hfe zu vollem Eigentum ermglicht 215r; Scharnhorst und die Heeresreform. Mit der Neuordnung Schar, der Verwaltung und der wirtschaftlichen Befreiung ging die Reform des Heerwesens Hand in Hand. Sie ist vor allem Gerhard David von Scharnhorst zu verdanken, einem hannoverschen Bauernsohne, der frher m hannoverschen Diensten gestanden hatte und erst als Oberstleutnant m die preuische Armee bergetreten war. Er war ein Mann von ebenso groer Klarheit des Denkens wie Wrme des Herzens, von schlichter Hoheit 1* <Tt9' Von 9lt)enbev Vaterlandsliebe. Sein Ideal war, das p euische Heer zu einem wahrhaften Volksheer, das preuische Volk m Brnrift 11 ?0ffen" m 3" Wcfem Streben untersttzten ihn gisterte, hochgesinnte Freund-, vor allen August N-ithardt f ti a it, em Mann von hinreiendem Zauber der Persnlichkeit Er

8. Deutsche Geschichte - S. 217

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ereignisse der europischen Politik. 217 den Gegnern besetzten Gehfte ein. Blcher oder die Nacht", sagte der, besorgte englische Feldherr. Da erschienen in der rechten Flanke des sranz-sischen Heeres die Preußen. Auch jetzt trat Napoleon noch nicht den Rckzug an, sondern warf die eine Hlfte seiner Garden, die er bisher in Reserve behalten hatte, dem neuen Feind entgegen, während er die andere Hlfte von Ney noch einmal gegen die Englnder führen lie. Aber beide An-griffe milangen; berall geschlagen, strzten die Franzosen bald in un-geordneter Flucht dahin. Bei Belle Alliance trafen sich Blcher und Welling-ton und umarmten sich. Gneisenau aber leitete die Verfolgung, die so grndlich war, da das feindliche Heer vllig zersprengt wurde. Dabei fiel Napoleons Wagen mit seinem Hut und Degen und einem reichen Inhalt an Gold, Silber und Edelsteinen in die Hnde preuischer Soldaten. Der geschlagene Kaiser eilte nach Paris, dann nach Rochefort an der Westkste, wo er sich auf ein englisches Schiff begab. Die verbndeten Mchte faten jetzt den Beschlu, ihn nach der Insel St. Helena zu verbannen. Dort ist er im Jahre 1821 gestorben. In dem eroberten Paris trafen zum zweiten Male die Monarchen von Preußen, Osterreich und Rußland ein. Ludwig Xviii. kehrte auf seinen Thron zurck. Mit ihm wurde der zweite Pariser Friede ab-gagte geschlossen. Wieder wurde Frankreich sehr schonend behandelt. Nur geringe 5rtebe-Abtretungen wurden ihm zugemutet; dazu wurde ihm eine Kriegs-entschdigung auferlegt, bis zu deren Bezahlung Truppen der Ver-kndeten im Lande blieben. Auch mute es die geraubten Kun st schtze herausgeben. 2. Die Zeit des deutschen Bundes. 18151866. I. Die letzten Jahrzehnte Friedrich Wilhelms Iii. 1815-1840. Ereignisse der europischen Politik. 223. Die heilige Allianz. Die Revolutionen in Sdeuropa. Die letzten fnfundzwanzig Jahre waren eine Zeit gewaltiger, fast ohne Unter-brechung aufeinanderfolgender Kriege gewesen. Die politischen Verhltnisse hatten tiefgreifende Umwandlungen erfahren; die meisten Nationen Europas hatten ungeheure Opfer an Geld und Blut gebracht. Unter diesen Um-

9. Deutsche Geschichte - S. 259

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die deutsche Reichsverfassung. 259 Whlen so lange, als sie sich bei der Fahne befinden. Von der Berechtigung zum Whlen ausgeschlossen sind Personen, welche unter Vormundschaft oder Kuratel stehen, serner solche, der deren Vermgen Konkurs erffnet morden ist, sodann diejenigen, welche eine Armenuntersttzung beziehen, oder denen die brgerlichen Ehrenrechte aberkannt sind. Art. 24. Die Legislaturperiode dauert fnf Jahre. Zur Auslsung des Reichstages während derselben ist ein Beschlu des Bundesrats unter Zu-stimmung des Kaisers erforderlich. Art. 32. Die Mitglieder des Reichstages drfen als solche keine Be-soldung oder Entschdigung beziehen. Art. 33. Deutschland bildet ein Zoll - und Handelsgebiet,Z^grenze. umgeben von gemeinschaftlicher Zollgrenze. Art. 53. Die Kriegsmarine des Reichs ist eine einheitliche unter3t$eer"nb dem Oberbefehl des Kaisers. Der Kieler Hasen und der Jadebusen sind Reichskriegshfen. Die gesamte seemnnische Bevlkerung des Reichs ist vom Dienst im Landheere befreit, dagegen zum Dienst in der Kaiserlichen Marine verpflichtet. Art. 57. Jeder Deutsche ist wehrpflichtig und kann sich in Aus-bung dieser Pflicht nicht vertreten lassen. Die Wehrpflicht beginnt heute mit dem vollendeten 17. Lebensjahre und dauert bis zum vollendeten 45. Lebensjahre. Die aktive Dienstzeit betrgt 2 Jahre, sr die Kavallerie und die reitende Artillerie ebenso wie fr die Marine 3 Jahre; dann folgen 5 (bezw. 4) Jahre Dienstzeit in der Reserve und 5 Jahre in der Landwehr ersten Ausgebots; bis zum 39. Lebensjahre bleibt der Dienstpflichtige bei der Landwehr zweiten Ausgebots, bis zum 45. Lebensjahre im Landsturm. Art. 63. Die gesamte Landmacht des Reichs bildet ein einheitliches Heer, welches in Krieg und Frieden (im Frieden mit Ausnahme der bayrischen Truppen) unter dem Befehl des Kaisers steht. Der Kaiser ist berechtigt, sich jederzeit durch Inspektionen von der Versassung der einzelnen Kontingente zu berzeugen. Art. 69. Alle Einnahmen und Ausgaben des Reichs mssen sr jedes Jahr veranschlagt und aus den R e i ch s h au s h alts - Et a t gebracht werden. Art. 70. Zur Bestreitung aller gemeinschaftlichen Ausgaben dienen zu-nchst die etwaigen berschsse der Vorjahre sowie die aus den Zllen, den gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern und aus dem Post- und Telegraphen-wesen flieenden gemeinschaftlichen Einnahmen. Insoweit dieselben durch diese Einnahmen nicht gedeckt werden, sind sie, solange Reichssteuern nicht 17*

10. Deutsche Geschichte - S. 265

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die soziale Gesetzgebung. 265 Das Land ist in zwlfprovinzen geteilt, zu denen als besondere Verwaltungsbezirke die Stadt Berlin und die hohenzollernschen Lande kom-men. An der Spitze der Provinzen stehen Oberprsidenten. Sie zerfallen in Regierungsbezirke; diese werden von Regierungen verwaltet, an deren Spitze Regierungsprsidenten stehen. Die Regierungs-bezirke sind in Kreise geteilt; die Kreisverwaltung wird von den Land-raten geleitet. Die Kreise zerfallen in Amtsbezirke, welche mehrere Landgemeinden umfassen; an ihrer Spitze stehen Amtsvorsteher, die vor-zugsweise mit der Ausbung der Polizei betraut sind. Den unmittelbaren Staatsbehrden treten die S e l b st v e r w a l -tungsbehrden zur Seite. Durch die Stdteordnung Steins war bereits den Stdten die Selbstverwaltung gegeben worden. Heute ver-walten sich auch die Landgemein den selbst; die Gemeindevorsteher oder Schulzen werden von der Gemeindevertretung gewhlt. Uber die Ange-legenheiten der Kreise beschlieen die Kreistage. Die Selbstverwaltung in den Provinzen wird durch den Provinziallandtag und den Landes-direkter oder Landeshauptmann ausgebt. 263. Die Finanzen. Die Einnahmen des preuischen Staates Gahmen beruhen vornehmlich auf den D o m n e n und F o r st e n, auf den d i r e k -ten Steuern, einigen indirekten Steuern und den Einnahmen aus. staatlichem Gewerbebetrieb, insbesondere den Eisenbahnen, die auf Bismarcks Betreiben vom Staate angekauft worden sind und heute eine sehr wichtige Einnahmequelle des Staates darstellen. Unter den direkten Steuern werden einige wichtige und teilweise sehr alte Steuern heute nicht mehr vom Staate, sondern von den Gemeinden erhoben, nmlich die Grund-und Gebude st euer und die Gewerbe st euer. Die Einkommensteuer dagegen, die von dem jhrlichen Einkommen gezahlt wird, und die von dem Vermgen erhobene Ergnzungssteuer sind Staatssteuern. Der Staatshaushalt des preuischen Staats erreichte im Jahre Staatshaus-1905 eine Hhe von 2,7 Milliarden Mark. Die Staatsschuld beluft sich auf mehr als 7 Milliarden Mark; doch steht ihr ein eigener Besitz des Staates an Eisenbahnen, Domnen und Forsten von etwa gleichem Werte gegenber. Die von den Gemeinden erhobenen Steuern bestehen teils in der fi7u[' oben erwhnten Grund- und Gebudesteuer und der Gewerbesteuer, teils in Zuschlgen zu der staatlichen Einkommensteuer. Die soziale Gesetzgebung. 264. Der gewaltige Aufschwung unsrer Industrie und die Um- ^Jee^er. Wandlung unsrer gesamten Volkswirtschaft hat zu einer Umbildung der
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