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1. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 1

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Griechische Geschichte. 1. Das Land. Das griechische Festland bildet den sdlichen Teil der Balkan- Umrwe Halbinsel und wird durch Gebirgszge, die beim Olymp im No. beginnen und sich nach W. bis an die Meereskste hinziehen, mm dem nrdlichen abgegrenzt. Umsplt wird es vom Mittelmeer, dessen Teile im O. gisches, im W. adriatisches und ionisches Meer genannt werden. An vielen Stellen schneidet das Meer tief in das Land ein und bildet Meerbusen mit gnstigen Ankerpltzen. Eine Inselkette verbindet die Omste mit Kleinasien. Da auch die Hafenbildung an der Ostkste reicher ist als an der Westkste, so wird der Seefahrer schon durch die Natur auf das gegenber-liegende asiatische Ufer hingewiesen. Die Ostseite ist daher die Stirn, die Westseite der Rcken Griechenlands. Durch die Meereseinschnitte wird das Land in 3 Teile ge-teilt: 1. Nordgriechenland,- 2. Mittelgriechenland (Kellas im engeren Sinn), von Nordgriechenland durch den malischen Meerbusen im 0., den ambracischen im W. abgetrennt; 3. Sdgriechenland oder die Peloponnes (Pelopsinsel). Dieser sdliche Teil ist eine Halbinsel, die durch den saronischen Meer-busen im O. und den korinthischen im W. von dem brigen Griechenland abgetrennt und nur durch einen Landstrich von 5 km, die korinthische Landenge (Isthmus), mit diesem zusammen-hngt. Ihrer Gestalt nach gleicht sie einem Weinblatt. Das kleine Land, das der Gre nach noch nicht dem König- Klima reich Bayern gleichkommt, ist von Gebirgen durchzogen und bietet daher einen Wechsel von Alpenlandschaften, Hochtlern und Niede-rungen. Es ist wasserarm, da die Flsse zwar bei Gewitterregen stark anschwellen, im Sommer aber fast ganz austrocknen. Das Klima ist, je nach der Nhe des Meeres oder der Gebirge, in den einzelnen Landschaften sehr verschieden. Wegen des sdlichen Schultz, Gesch. fr Iv. 1

2. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 2

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Griechische Geschichte. Gebirge und Land-schaften I. Nord-griechen-lnnd Ii. Mittel-griecken-land Himmelstrichs sind die Sommer zumeist sehr hei, die Winter regnerisch. Bei gutem Wetter ist der Himmel tiefblau, die Luft von groer Durchsichtigkeit. Fr Ackerbau und Viehzucht bieten nur die Ebenen gnstigen Boden. Besonders gut gedeihen der lbaum, der Weinstock und die Feige. Durch die Meeresnhe sind die Einwohner vielfach auf Seefahrt angewiesen. I. Wordgriechenland wird durch den Pindus in 2 Landschaften geteilt: 1. Epirus. Hier verehrte man in uralter Zeit zu Dodvna den allwaltenden Gott Zeus in einem heiligen Hain. Aus dem Rauschen der Bltter und dem Klange von Metall-becken, die dort aufgehngt waren, glaubte man die Stimme des Gottes zu vernehmen, der den Menschen seinen Willen kund tat. 2. Thessalien, das in seinem N. vom Peneus durchstrmt wird. Dessen unterer Lauf durchfliet das von den Dichtern seiner Lieblichkeit wegen vielbesungene Tal Tempe. Sdlich von diesem ist der Berg Ossa und weiter sdlich der Pelion. Beide Berge sollen einst die Giganten (Riesen) im Kampfe gegen die oberen Götter aufeinander getrmt haben, um den Olymp (S. 1) zu erstrmen. An dem durch die Halbinsel Magnesia gebildeten pagasischen Meerbusen liegt die Hafenstadt Jolkos, von wo einst griechische Helden, die Argonauten", ihren Zug nach Kolchis und dem Flusse Phasis (im heutigen Transkaukasien) unternahmen, um von dort das Goldene Vlie zu holen. Von den Mittelgebirgen tritt der ta am malischen Meerbusen (S. 1) so dicht an das Meer heran, da er nur einen schmalen Pa frei lt, den Engpa von Gtjermopyl', der durch den Heldentod der 300 Spartaner hochberhmt ist. Ii. Mittetgriechentand. Die Westhlfte Mittelgriechenlands scheidet der Achelus, der grte Flu Griechenlands, in die Landschaften: 1. Akarnnien. 2. Sttten, dessen rauhe Bewohnerschaft sich erst spt so weit entwickelte, da sie eine Rolle in der Geschichte spielen konnte. Den Mittelpunkt Mittelgriechen-lands bildet der Warn mit seinen bis weit in den Sommer hinein von Schnee bedeckten Gipfeln, der dem Apollo und den Musen heilig war und als Dichterberg noch heute in aller Munde ist. Um ihn gruppieren sich 3. die Landschaften der Lokrer teils am korinthischen, teils am eubischen Meerbusen. 4. Doris, die kleinste Landschaft Griechenlands (225 qkrn), etwa so groß wie das Gebiet der freien Stadt Bremen. 5. Phocis mit Delphi, in dessen hochberhmtem Apollotempel die P^thia" den Menschen die Weissagungen des Lichtgottes kndete. In der Osthlfte

3. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 3

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
1. Das Land. 3 Mittelgriechenlands liegen 6. Botien, das Rinderland", das in seinem nrdlichen Teile fruchtbare Ebenen besitzt, in seinem sdlichen von dem Helikon, der den Musen geweiht war, und dem Cithron durchzogen wird. In der Ebene ist der Kopis-see, der, im Altertum fischreich, heute versumpft ist. Botiens Hauptstadt ist Theben mit der Burg Kadmea, an das sich die Sagen von dipus und dem Zuge der Sieben knpfen. 7. ttifa, von dessen Bergzgen der Pentelikus durch seinen Marmor, der Hymettus durch seinen Honig berhmt war. At-tikas Hauptstadt ist Athen, deren Einwohner durch Bildung und knstlerischen Sinn sich auszeichneten. An der Sdspitze der ein Dreieck bildenden Landschaft befindet sich das Vorgebirge S-nium. Nahe der korinthischen Landenge liegt 8. die kleine Landschaft Megaris mit der Stadt Megara. Zwischen der Kste von Megaris und der von Attika liegt die kleine durch die Seeschlacht gegen die Perser berhmte Insel Slamis. Dem Osten von Mittelgriechenland vorgelagert und an einer Stelle nur durch einen ganz schmalen Meeresarm, den Eurlpus, getrennt, ist die Insel Euba, das gute Rinderland", mit den Stdten Chalcis und Eretria, Hi. In der Weloponnes liegt: 1. am Isthmus die reiche Seestadt Korint mit ihren Hafenstdten, die durch eine Roll-bahn verbunden waren. In der Nhe lag Poseidons Fichten-Hain", wo dem Meergott zu Ehren Nationalspiele abgehalten wurden. 2. Die Mitte nimmt das Hochland Arkdien ein, dessen Einwohner langehin ihre alten Sitten bewahrten und in lndlicher Einfachheit ihre Herden hteten. 3. An der Ostseite liegt zwischen dem saronischen und argolischen Meerbusen Xrgolis mit den alten Burgen Argos, Tlryns und Myken, wo die Ausgrabungen Schliemanns neuerdings wertvolle Kostbarkeiten, einst Herrscherschmuck alter Könige, zu Tage gefrdert haben. Die sdlichste Landschaft ist 4. Lakonien mit Sparta, dem Sitz der kriegerischen Spartaner. Durchflossen ist sie vom Eurotas. Das Gebirge des Ta^getus scheidet sie von 5. Messenien, einer sehr fruchtbaren Landschaft, welche die alten Messenier einst von ihren Bergfestungen Ith6me und Jra tapfer gegen die Spartaner verteidigten, bis sie sich endlich diesen ergeben muten. An der West-Niste liegt 6. Elis, wo zu die olympischen National- spiele zu Ehren des Zeus gefeiert wurden, und am Nordrand 7. Achja, deren 12 Städte sich zu einer Gesamtgemeinde zu-sammengeschlossen hatten.

4. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 4

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
4 Griechische Geschichte. 3nfei Die Griechenland umgebenden Meere sind reich an Inseln. Ein Jnselkreis, der im gischen Meere um Delos, die Geburtssttte Apollos und der Artemis, herumliegt, heit Cyklden". Zu diesen gehren das marmorreiche Paros und das durch die Ariadnesage berhmte Naxos. Tie zerstreut liegenden Inseln des gischen Meeres fat man unter dem Namen Sporaden" zusammen. Zu diesen gehren an der asiatischen Kste Nhodus und die weinreichen Inseln Samos und Chios. Weiter nrdlich liegt die groe Insel Lesbos, aus der die Dichter Arfurt und die Dichterin Sappho stammen. Im ionischen Meere liegt Cor-cyra, das heutige Korfu, wo einst Odysseus bei dem Volk der Phaten gastlich aufgenommen worden sein soll, nicht fern von l'thafa, der Heimat des Odysseus. 2. pie Arzeit. Die ltesten Bewohner Griechenlands nannten sich Pelsger und betrachteten sich als Eingeborene. Sie haben in gewaltigen Steinburgen und mchtigen Schutzmauern ein Andenken an sich hinterlassen. Auf hherer Bildungsstufe nannten die Be-wohner sich Kelkenen, ein Name, mit dem sich bald alle Bewohner griechischen Landes bezeichneten. Sie waren ein Zweig der groen indogermanischen Vlkerfamilie, der auch die Deutschen angehren, hatten eine schne Krperbildung, schwarzes, lockiges Haar und groe, glnzende Augen. Die Hellenen zerfielen in mehrere Stmme. In der sagenhaften Urzeit war der mchtigste Stamm derjenige der Acher. Spter traten hervor die Jonier in Attila, die Dorier in Doris und der Peloponnes (siehe das Ende dieses ) und die olier, unter welchen Namen man die Bewohner der meisten brigen Landschaften zusammenfat. Ein. ^ Frh schon landeten Phnizier an den Ksten und tauschten anbetet ^ Landeserzeugnisse gegen ihre eigenen, oft geringwertigen Waren ein, hnlich wie es die Entdecker Amerikas viele Jahrhunderte spter mit den dortigen Eingeborenen getan haben. Sie ber-lieferten den Hellenen die Buchstabenschrift. An den Phnizier Kadmus knpft die Sage die Erbauung der Burg Thebens, der Kadmea" (S. 3). Aus gypten soll Dnaus nach Argos gewandert sein, an dessen Tchter die Sage vom Fasse der Danaiben" erinnert. Auch die Burg Athens, die Cekrvpia, soll von einem gyptischen Ansiedler Cekrops gegrndet sein. Aus Vhrygien soll Pelops eingewandert sein, der der sdlichen griechischen Halbinsel den Namen gab.

5. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 6

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
e Griechische Geschichte. Erster Zeitraum. Kreta als weiser Richter gefeiert. Diesem soll wegen seiner Ee-rechtigkeit nach feinem Tode das Richteramt in der Unterwelt von den Gttern bertragen warben sein. Die erste gemeinschaftliche Unternehmung hellenischer Fürsten (Acher) war der Trojanische Krieg, um 1200 v. Chr^ dessen sagen-umwobene Helbentaten mit den Schicksalen seiner Helben uns Homer in der Jlias und Odyssee erzhlt. ^ D-rische Eine gewaltige Verschiebung der Bevlkerung trat durch die mnberung bet Darier um 1100 v. Chr. ein. Dieser rauhe kriegerische Bergstamm wanderte von seinem ursprnglichen Wohn-sitz am Olymp nach Sden und besetzte nicht nur die nach ihm genannte kleine fianbschaft Doris, sondern brang auch unter Fhrern, die sich als Nachkommen des Herakles" Herakliben" bezeichneten, in bte Peloponnes vor, wo er die Landschaften Messenien, Lakonien und Argalis eroberte. Die durch diese Wanderung in Bewegung gesetzten Volksmassen flchteten der das Meer und benebelten teils die Westkste Kleinasiens, teils die Inseln des gischen Meeres. Der nrdliche Teil der klein-asiatischen Westkste und die Insel Lesbos wurde von o tischen Kolonien eingenommen; weiter sdlich setzten sich am Kstenrand und auf den Inseln Chios und Samos die Jonier fest, deren Pflattzstdte Milet und ^phesus zu hoher Blte gelangten. Noch sdlicher schlugen Dorier ihren Wohnsitz auf, von denen Cnidus und Halikarn gegrndet und die Insel Rhodus besiebelt wrbe. Erster Zeitraum. Von der dorischen Wanderung bis ;u den Perserkriegen. Von 1100 bis 500 vor Chr. 3. $pavta und lein Gesetzgeber Lykrgus. Die Von den Doriern entwickelten sich am krftigsten die Eroberer prtor,cr die sich zum Unterschiebe von bet Gesamtbevlkerung, den Lakvnieru" oder Lacedmoniern", Spartiaten!nannten und gewhnlich nach der aus ihrem Kriegslager entstandenen Stadt Sparta Spartaner genannt werden. Sie nahmen den besseren Teil von Grund und Boden in der Eurotasebene selbst in Besitz, den rauheren belieen sie in der Hand der achifchen llrbewohner, der Perioken (Umwohner); die Kriegsgefangenen

6. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 7

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
3. Sparta und sein Gesetzgeber Lykurgus. 7 machten sie zu Sklaven, Heloten", die hart behandelt wurden. Die dorischen Eroberer bildeten einen Kriegsadel und herrschten als Herren des Landes der die Periken, die persnlich frei roaren und auer Ackerbau und Viehzucht auch Gewerbe trieben. Die den Doriern gemeinsamen Einrichtungen und Sitten haben die Spartaner am eigenartigsten ausgestaltet. Als ihren eigentlichen Um 880 Gesetzgeber betrachten sie Lykrgus, der um 880 den Staat bei Ausbruch von Unruhen neu ordnete. Aus kniglichem Blute ent-sprossen, soll er, als man ihn verdchtigte, nach der Knigswrde zu streben, auf Reisen gegangen sein, im Auslande fremde Einrichtungen, insbesondere die der stammverwandten Dorier auf Kreta, kennen gelernt haben und dann vom delphischen Orakel den Spar-tnern als Staatsordner empfohlen worden sein. Die Gesetze wurden nicht aufgeschrieben, sondern, in Verse gefat, mndlich berliefert. Lykurgus soll die Spartiaten durch einen Eid gebunden haben, bis zu seiner Rckkehr nichts an seinen Gesetzen ndern zu wollen, dann aber auf Reisen gegangen und fern der Heimat gestorben sein. Die Besitzverhltnisse regelte Lykurgus so, da er 9000 Land-lose an die Spartiaten und 30 000 an die Periken austeilte. An ^ m, die Spitze des Staates setzte er zwei Könige, denen das Amt eines Oberfeldherrn und Oberpriesters oblag; die Herrschermocht blieb ober bei der sportiatischen Volksgemeinde, fr die jeder dreiigjhrige Spartiat stimmberechtigt war. Diese versammelte sich monatlich einmal zur Zeit des Vollmondes. Beratungen fanden nicht statt, die Abstimmungen erfolgten meist durch Zuruf. Die Staatsleitung lag in der Hand der Gerusla", eines Rates der Alten, der auch die Vorlagen fr die Volksversammlung vor-zuberaten hatte. Er bestand aus 28 Volksltesten, die der 60 Jahre alt waren, und den beiden Knigen. Vom 8. Jahrhundert an wuchs die Macht der (Sphren" (Aufseher) ungemein, so da diese sogar an die Spitze des Staates traten. Es waren dies ursprnglich Beamte mit Polizeigewalt, 5 an Zahl, die alljhrlich gewhlt wurden: sie gelangten aber zu der Stellung von Aufsehern, der alle Beamte, was ihnen das Recht gab, selbst die Könige verhaften zu lassen. Sparta war ein Kriegerstaat. Daher war die gesamte Jugend- Erziehung crziehung auf Herausbildung kriegerischer Tchtigkeit gerichtet. Nur krftige Kinder sollten erzogen werden, die schwchlichen setzte man im Taygetus aus. Vom 7. Jahre an wurden die Knaben in staatliche Erziehung genommen, einer Agele" (Riege) zugeteilt und einem Padonmen (Zuchtmeister) unterstellt. Ihr

7. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 8

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
8 Griechische Geschichte. Erster Zeitraum. Krper wurde durch mannigfache bungen gesthlt und abgehrtet. Ohne Kopf- und Fubekleidung wandelten sie bei Hitze und Klte einher, badeten bei jedem Wetter im Eurotas und ruhten nachts auf einem harten Lager, dessen Schilf sie sich selbst im Flusse geschnitten hatten. Als Kost dienten ihnen einfache Speisen; die Hauptnahrung, auch der Männer, war die schwarze Suppe". Nicht nur an enthaltsame Lebensweise wurden sie gewhnt, son-dem auch an Ertragung von Schmerzen, wie denn alljhrlich am Altar der Artemis Knaben zu Ehren der Gttin bis aufs Blut gegeielt wurden, ohne da sie einen Laut des Schmerzes aus-stoen durften. Die geistige Erziehung richtete sich auf Schrfung des Verstandes; insbesondere wurden die Knaben zu kurzer, ker-Niger Rede und schlagfertiger Antwort angehalten, was dem Wort lakonische Krze" den Ursprung gab. Zwar lernte der Knabe weder schreiben noch lesen, doch lernte er die Gedichte Homers und die Marschlieder des Kriegsliedersngers Tyrtus auswendig, auch bte er Musik und Reigentanz. Gehorsam gegen die Staats-gesetze wurde ihm von Jugend auf eingeprgt; da man aber Schlauheit und List fr Kriegszwecke schtzte, so lie man auch wohl einen Diebstahl unbestraft, wenn er nur schlau ausgefhrt war und der Tter sich nicht hatte ertappen lassen. Auch Ehr-furcht gegen das Alter wurde der Jugend eingeflt. Noch im Mannesalter dauerte die strenge Zucht fort. Um auch im Frieden ein Kriegslager zu erhalten, vereinigten sich die Männer zu^Zelt-und Tischgenossenschaften und bten Waffendienst bis zum 60. Jahre. Damit solcher strengen Sitte nicht durch Zuzug von auen Abbruch geschehe, wies man alle Fremden ans, verbot das Reisen ins Ausland und bediente sich eisernen Geldes im Verkehr. Spartas So kriegerisch geschult, eroberten die Spartaner Messenien steliung tti zwei von der Sage ausgeschmckten Kriegen (8. u. 7. ^ahrh.), deren Haupcheld Aristomenes, der Anfhrer der Messenier im zweiten, war. Diejenigen Messenier, welche sich nicht unterwerfen wollten, wanderten nach Sizilien aus, wo sie Messna grndeten. Auch gegen Argos bestanden die Spartaner harte Kmpfe, in denen sie Sieger blieben. So mchtig geworden, wurden sie die (Schutzmacht der dorischen Staaten in der Peloponnes und traten an die Spitze eines peloponnesischen Bundes, dem auch Megara und die Insel gina beitraten, während sich Argos und Achaja ausschlssen. Dieser Bund hielt seine Versammlungen zu Sparta ab, wo Schiedsgerichte stattfanden und Friedensbrecher zu Strafen verurteilt wurden. Vormacht dieses Bimdes wurde Sparta,

8. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 10

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
10 Griechische Geschichte. Erster Zeitraum. Solen Wiedergewinnung von Salamis M4 Befreiung und Erleichterung des niederen Volies Staatsverfassung behielt neben diesem Rat seine beaufsichtigende Stellung. Die Gesetze, die Drakon nach dem Gewohnheitsrecht aufschrieb, waren nach der Meinung spterer Geschlechter mit Blut geschrieben, was dem Namen drakonische Gesetze" einen blen Klang verschafft hat, entsprachen aber wohl nur den Sitten jener Zeit. Durch die Erweiterung der politischen Rechte hatte aber Drako der Not der kleinen Landleute nicht gesteuert, diese waren vielmehr allmhlich in gnzliche Abhngigkeit von den Gro-grundbesitzern geraten. Das Land, das sie bebauten, hatten sie von ihnen in Pacht und muten dafr hohe Abgaben zahlen; nur ein Sechstel des Ertrages war ihr Eigen. Wenn sie die Ab-gaben nicht zahlen konnten, verfielen sie in Schuldknechtschaft und durften als Sklaven verkauft werden. Diesen Mistnden steuerte Kokon, ein Abkmmling des alten attischen Knigsgeschlechtes, aber von migem Wohlstand. Er war durch Klugheit und edle Denkungsart ausgezeichnet, weswegen man ihn auch spter unter die sogenannten 7 Weisen rechnete, die Griechenland in jenem Zeitalter zierten, und hatte sich ungemeine Volksbeliebtheit namentlich bei folgender Gelegenheit erworben. Im Kampfe mit Megara war die Insel Salamis den Athenern verloren gegangen. Da mehrere Versuche, sie wieder zu gewinnen, fehlschlugen, war jeder weitere Antrag auf ihre Wiedereroberung bei Todesstrafe verboten. Solon durchbrach das Ge-bot durch eine List. Eines Tages erschien er in Heroldstracht auf dem Markte. Indem er sich wahnsinnig stellte, sprach er ein fc-urtges Gedicht und fachte dadurch die Kampflust der Athener so an, da sie die Insel unter seiner Fhrung zurckeroberten. 594 zum Obmann der Gemeinde und Archonten gewhlt, befreite er 1. das Volk durch Aufhebung der Schuldknechtschaft, erleichterte es 2. teils durch Erla der Schulden teils durch Erleichterung ihrer Abzahlung (die-sogenannte Seischtheia") und schtzte es 3. gegen Willkr und parteiische Rechtsprechung, indem er ihm das Recht gab, gegen Entscheidungen der Beamten bei der Volksgemeinde Berufung einzulegen. Daraus entwickelte sich mit der Zeit die Einrichtung eines eigenen Volksgerichtes, der die spter aus 6000 Geschworenen bestaub. Er grenzte die politischen Rechte und Pflichten der Brger nach deren Einknften ab, wobei er sich der 4 schon von Drako eingerichteten Vermgensklassen bediente. Nur der ersten Klasse waren die Beamtenstellen zugnglich, alle Klassen aber hatten

9. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 11

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
4. Athen und sein Gesetzgeber Solon. 11 Stimmrecht in der Volksversammlung und den Volksgerichten, womit der erste Schritt zur Demokratie, einer Volksherrschaft. getan wurde. Den Rat der 400 behielt er als vorberatende Be-Hrde bei, zu dem die drei ersten Klassen Zutritt hatten. Auch im brigen war die Solonische Gesetzgebung Vaterlands-und menschenfreundlich und suchte Flei und Sittlichkeit bei den gebim' Brgern zu heben. So verordnete Solon, wer bei einer Brgerfehde zu keiner der beiden Parteien halte, solle brgerlich ehrlos sein; wer als Miggnger dreimal vom Areopag verwarnt worden fei. ohne da er sich bessere, verliere das Brgerrecht; wer feinen Kindern keine gute Erziehung zu teil werden lasse, verliere den Anspruch auf Untersttzung durch diese im Alter. Bei Verunglimpfung Verstorbener gestattete er den Hinterbliebenen die Verleumdungsklage. Mihandelten Sklaven erffnete er eine Zufluchtssttte im Theseustempel. Nach Vollendung seiner Gesetzgebung begab sich Solon auf Reifen. Hierbei soll er den König Krsus von Lydien besucht ftrfjus haben, den er jedoch seines Reichtums wegen nicht, wie Krsus es wnschte, glcklich pries, indem er sagte, kein Mensch fei vor seinem Ende glcklich zu preisen. Zwar kehrte er noch einmal nach Athen zurck, wo man seine Gesetze in Ehren gehalten hatte, verlie es aber spter wieder und endete sein segensreiches Leben fern von der Heimat. In Athen war nmlich trotz des Solonischen Ausgleichs der alte Parteihader wieder aufgelebt. An die Spitze der kleinen Leute der Diakrier stellte sich der Eupatr^-Pislstratus. Unter dem Vorgeben, er sei von seinen Gegnern mihandelt worden, erbat er sich vom Volke eine Leibwache von Keulen-trgem, die er nach und nach bis auf 400 vermehrte, und machte sich mit Hlfe dieser (561) zum Tyrannen. Zweimal vertrieben, kehrte er immer wieder zurck, das eine Mal, indem er sich durch eine als Athene verkleidete Frau nach Athen zurckfhren lie, das andere Mal mit Waffengewalt, und herrschte von 538 an 560-527 unangefochten bis an sein Lebensende (527). Er hielt die <r 2.7 Solonischen Gesetze in Ehren, sorgte fr die rmeren Volksklassen, die er vom Druck der Reichen befreite, frderte Gewerbe und Handel und fhrte in Athen Bauwerke teils zur Zier, teils zum Nutzen (Wasserleitung) auf. Um seiner Regierung Glanz zu ver-leihen, zog er Dichter an seinen Hof. So lebte hier Simonides und Ankreon.

10. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 12

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
12 Griechische Geschichte. Erster Zeitraum. Sein Sohn Hlppias regierte anfangs im Sinne seines ei* Vaters. Als jedoch sein mild gesinnter Bruder Hipparch 514 einem Anschlage des Harmodius und seines Freundes Aristo-gfton auf das Frstenhaus zum Opfer gefallen war, begann er hart und willkrlich zu regieren. Da gewannen die in der Ver-bannung lebenden (S. 10) athenischen Edelleute die Spartaner, gegen Athen zu ziehen. Hippias, aus der Stadt vertrieben, hielt sich in der Burg; als aber seine Binder gefangen wurden, verlie 516 er, um deren Rckgabe zu erlangen, 510 das Land und begab sich an den Hof des Perserknigs. Klisthenes Die von den Spartanern eingesetzte aristokratische Oligarchen-herrschaft (Herrschaft weniger) machte sich bali> verhat. Klisthenes strzte sie, bildete die Solonische Verfassung in volksfreundlichem Sinne um und legte den Schlustein zu einer vollen Demokratie. Athen trat dadurch in geraden Gegensatz zu der Aristokratie der Spartaner. Klisthenes teilte das Volk zu politischen Zwecken 1l in 10 Phylen" (Stmme) ein, in denen alle Schichten der Bevlkerung vertreten waren und nicht mehr der Adel das ber-gewicht hatte. Aus jeder dieser Phylen wurden durchs Los 50 gewhlt, von denen ein Rat von 500 gebildet wurde. Auch die 10 Strategen" (Feldobersten) wurden von den Phylen gewhlt. Um den Bestand der Demokratie zu sichern, richtete er das Scherbengericht", den Ostrazlsmus, ein. Wenn ein Brger durch persnliches bergewicht die Freiheit seiner Mit-brger zu bedrohen schien, konnte er durch dieses Gericht zur Verbannung auf 10 Jahre verurteilt werden, jedoch ohne da er an seiner Ehre eine Einbue erlitt. Die Abstimmung geschah durch Tonabflle (Scherben); 6000 Stimmen waren fr die Eilt-scheidung erforderlich. 5. ervtick der die orientatischen Weiche. Schon frh hatten sich in Vorderasien groe Reiche gebildet, die in der Herrschaft der die meisten Völker der Westhlfte des ungeheuren Erdteils einander ablsten. Das lteste war das assyrische, es folgten das aytonische und das medische Reich. Alle diese Reiche vereinigte in sich spter das pertische Reich, das auch von Afrika gypten mit umfate. īypln A. gypten galt schon im Altertum als ein Wunderland. Ein Geschenk des Nils", gewinnt es den Ackerboden durch den fruchtbaren Schlamm des jhrlich (Julioktober) der seine Ufer tretenden Flusses. Der Flu selbst forderte bei der Notwendig-
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