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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1861 - Eisleben : Reichardt
64 Würtemberg, Baden. Preußens Haltung ist schwankend.h) Napoleon siegt bei Austerlitz über Russen und Oestreicher, nachdem Ulm (durch'mack) übergeben und Wien eingenommen war. ^ Im Frieden zu Preß bürg verliert Oestreich Tyrol an Baiern. Preußen muß seine halb feindselige Haltungi) dadurch büßen, daß es Anspach, Cleve und Neufchatel gegen Hannover (seit 1803 von den Franz, besetzt) abtritt, welches aber bald wieder verloren ging und Preußen auch mit England verfeindete. 1806 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deut- schen Reichs. Napoleon hatte Baierm und Würtemberg zu Königreichen erhoben (1805) und aus ihnen nebst Baden, Darmstadt, Berg u. a. den Rheinbund gebil- det, zu dessen Protektor er sich auswarf. Kaiser Franz legte daher (6. Aug.) die Krone des deutschen Reiches nieder, erhob aber Oestreich zu einem Ka iser t h u m. Preußen, von Nap. fortwährend beeinträchtigt, nur mit Sachsen und dem russischen Kaiser A l epa n - der I. im Bunde, erklärt endlich den Krieg. Aber nach dem unglücklichen Gefecht bei Saalseid (wo der ritterliche Prinz Louis Ferdinand siel) verlor Preußen 14. Oct. die Doppel sch lacht bei Jena und Auer- städt. Napoleon selbst siegt bei Jena, Davoust bei Au er- st adt über den 72jährigen Herz. Ferdinand v. Braunschweig, st) Schmachvolle Flucht wegen mangel- hafter Führung. 1) Napoleon schon am 27. Oct. in Berlin. Die meisten Festungen ergeben sich wider- standslos dem Sieger, außer Colberg (Gneisenau, h) An der Spitze der Fricdenspartei Lombard und Haugwitz. Kriegs- partei: Freih. v. Stein, Hardenberg, Blücher, auch Luise, die edle Gemahlin Friedrich Wilhelms (geb. Prinzessin v. Mecklen- burg-Strelitz), i) Bernadette marschirte durch preußisch - anspachisches Gebiet und verletzte dadurch Preußens Neutralität. k) Gleich beim Beginn der Schlacht todtlich verwundet. l) General v. Blücher rettete allein die Ehre der preußischen Waffen, indem er sich bei und in Lübeck tapfer vertheidigte und dann ehrenvoll capitulirte.

2. Neuere Geschichte - S. 121

1869 - Mainz : Kunze
121 Der Rh einbund von 16 deutschen Fürsten*) unter Napo- leons Protectorat geschlossen, Juli 1806: Mediatisierung der zwischen den Gebieten der Bundesglieder iiegeuben fürstlichen, gräflichen, reichsritterschastlichen Gebieten. Auflösung des deutschen Reiches. Kaiser Franz Ii legt am 6. August den deutschen Kaisertitel nieder, nachdem er schon 1804 den eines Kaisers von Oesterreich angenommen. Ii. Gegen Preußen und Rußland 1806—1807. Seit dem Basler Frieden (1795) hatte sich Preußen von den großen europäischen Kriegen völlig zurückgezogen und in thatloser entnervender Ruhe den welterschütternden Ereignissen zugesehen. Unter Friedrich Wilhelm Ii Vereinigung der Fürsten- thümer Ansbach und Baireuth mit Preußen 1791 (nach einem Vergleich mit dem kinderlosen Markgrafen); unter ihm durch diese und die polnischen Erwerbungen (nach Abzug des im Basler Frieden Abgetretenen) ein Zuwachs von 2012 Q. M. Aeußeres Wachsthum, innere Schwäche! Sein Sohn Friedrich Wilhelm Iii (1797—1840), ge- boren 1770, vermählt mit Luise von Mecklenburg, einfach, fried- liebend und zunächst auz innere Reformen bedacht. Die Verletzung des fränkischen Gebietes 1805 veranlaßt^ preußische Rüstungen, ein Bündniß mit Rußland und den Plan, durch den Minister Grafen Haugwitz ein Ultimatum an Napo- leon zu richten: namentlich das strenge Einhalten des Lüneviller Friedens, die Selbständigkeit der batavischen und helvetischen Republik, die Trennung der italienischen von der französischen Krone zu verlangen. Angesichts der Kriegserfolge Napoleons völliges Umschlagen der preußischeil Politik. Haugwitz' Vertrag mit Napoleon in Wien, ohne Vollmacht: Abtretung von Anspach an Baiern, des Restes von Cleve mit Wesel und von Neufchatel an Frankreich, dafür das schon besetzte Hannover. Bei scheinbaren politischen Erfolgen Preußens tiefste Erniedrigung! Englands Friedensliebe nach Nelsons glänzendem, mit seinem Leben bezahltell Seesieg über die französisch-spanische Flotte bei Trafalgar 1805 führte zu Unterhandlungen mit Frank- reich, in denen Napoleon die Rückgabe Hannovers zugestand. *) Die dazu gehörigen Glieder, der Kurfürst von Badeu und der Landgraf von Hessen-Darmstadt nahmen seitdem den großherzoglichen, der Fürst von Nassau den herzoglichen Titel an. Der Kurerzkanzler wird Pürst-Primas mit Frankfurt, 1810 zum Großherzogthum erhoben. — Die Reichsstadt Nürnberg kam an Baiern.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 153

1865 - Eisleben : Reichardt
153 temberg und Baden für sich gewonnen. Preußens Haltung ist unsicher und schwankend, q) Der Krieg war für Oestreich sehr unglücklich: Ulm war mit 33000 Mann Besetzung durch Mack den Fran- zosen übergeben worden, Mn rat batte Wien einge- n omm en und Napoleon selbst siegte bei A u st e r l i tz (in der „Dreikaiserschlacht") über Russen und Oestreicher. Im Frieden zu Preß bürg verliert Oestreich Tyrol an Baiern und muß Venedig abtreten Preußen, welches nach Verletzung seiner Neutralität r) eine drohende Haltung angenommen hatte, wurde genöthigt, Ansbach, Cleve und Neufchatel gegen Hannover anszutanschen, welches aber bald wieder verloren ging und Preußen auch mit England ver- feindete. 1806 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deutschen Reiches. Napoleon hatte (1805) Baiern und Würtemberg zu Kö- nigreichen erhoben und aus ihnen nebst 14 anderen Staaten (z. B. Gaden, Hessen- Darmstadt, Großherzog- thum Berg u. a.) bildete er den Rheinbund, zu dessen Protector er sich aufwarf. Damit begann für Deutsch- land die Zeit der Schmach, s) . Kaiser Franz legte die Krone des deutschen Reiches nieder und nannte sich nur noch Kaiser von Oest- reich. Preußen, von Napoleon treulos und gewaltthätig be- handelt, erklärte endlich den Krieg, nur mit Sach- sen und dem russischen Kaiser A lex an der l. im Bunde. Unerwartet schnell erschien Napoleon in Thüringen. In dem unglücklichen Gefecht bei Saalfeld siel der rit- terliche Prinz Louis Ferdinand. Kurz daraus 14. Oct Die Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt. 1806 Napoleon selbst siegte bei Jena über den Fürsten von Hohenlohe, während Davoust bei A u e r st ä d t über den 72jährigen Herzog Ferdinand von Braun- schweig siegt. Letzterer gleich beim Beginn der Schlacht tödtlich verwundet. Schmachvolle Flucht wegen mangel- <0 An der Spitze der Fr iedenssmrtei Lombard und Haugwitz. Kriegspartei: Freiherr v. Stein, Hardenberg, Blücher, die edle Königin Luise, eine geb. Prinzessin von Meklcnburg Stre- litz, der Prinz Louis Ferdinand. r) Bernadotte war durch preußisch-ansbachisches Gebiet marschirt. s) Blkchhändler Palm in Nürnberg, welcher die Schrift „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung" verbreitet hatte, in Braunau er- schossen. „

4. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 251

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 251 Kraft auf Jourdan's Armee und schlug sie bei Ambergj (24. August) Amberg; und bei Würzburg (3. September 1796) so auf's Haupt, daß nur Würzburg. Trümmer derselben dem Rheine zueilten. Nach dem Unfälle von Jour- dan's Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rückzüge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichen Wege Schwabens und die Pässe des Schwarzwaldes mit solcher Geschick- lichkeit, daß man ihn darob sehr belobt hat. Als jedoch Bonaparte von demselben hörte, sagte er: „Allerdings ein schöner Rückzug, aber doch immer ein Rückzug!" Erst am Rhein faßte Moreau wieder festen Fuß und schloß dann mit dem feindlichen Heerführer für den Winter einen Waffenstillstand. 2. Einen ganz andern Verlauf hatte der Krieg in Italien. Hier flocht Napoleon Bonaparte unverwelkliche Lorbeeren um sein Haupt N. Bona- und ließ schon damals die erstaunte Welt ahnen, daß er zum eigentlichen Parte. Erben der Revolution berufen sei. Sardinien mußte sich bald den Fran- zosen unterwerfen (15. Mai 1796). Parma und Modena, der Papst und der König von Neapel baten um Frieden und erhielten ihn gegen Erlegung einer bedeutenden Kriegssteuer und gegen Auslieferung werth- voller Kunstschätze; und endlich sah auch Oesterreich sich durch verschiedene Verluste, namentlich durch die Niederlage bei Lodi^) (10. Mai 1796) godi; und Arkolei) (13.—16. Novbr. 1796), sowie durch sie Kapitulation Arkole. Mantua's (2. Februar 97) zu Friedensverhandlungen gezwungen. Der Präliminarfriede wurde zu Leoben^) (April) und der Definitivfriede zu Campo Formio H (17. Oktober 97) geschlossen. In demselben Faede zu trat Oesterreich seine belgischen Provinzen an Frankreich und seine lombar- Campo For- dischen Länder an die cisalpinische Republik ab und erhielt dafür einen mio 1797. Theil des Freistaats Venedig. Ferner willigte es in die Abtretung des linken Rheinusers von Basel bis Andernach. Die betheiligten deutschen Reichstände bekamen die Aussicht, durch Einziehung („Säkularisation") geistlicher Güter entschädigt zu werden. Der Kongreß zu Rastad tkongreß zu wurde mit Regulirung dieser Angelegenheit betraut, doch zogen sich die Rastadt. Verhandlungen, bei denen Frankreich die Sprache eines empörenden Ueber- muthes führte, sehr in die Länge. V. Krieg der Weiten Koalition gegen Frankreich (1799—1801) — Zuwarow. 1. Bonaparte in Aegypten. Zweite Koalition (1799—1801). Verwandlung Neapels in eine partheuopetische Republik (1798). Aufstellung der Verbündeten. Schwäche der französische Heere Jourdan's Niederlagen bei Ostrach und Stockach (20 — 25. März 1799) Sein und Bernadotte's Rückzug. Eroberung Gragbündens durch Massen«. 2. Schrecklicher Ausgang des Rastadter Kongresses (28. April). Niederlage Masfena'ö bei Zürich (4. Juni). Siege Kray's über Scherer in Oberitalien. An- kunft Suwarow'ö. Seine Kriegsweise. Seine Siege bei Bassauo (27. April), an der Trebia (18—20. Juni) und bei Novi (Ibjaugust). Sein Zug über die Alpen. 9 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenfluß der Nab. — Lodi, lombardische Stadt an der Adda (linkem Nebenfluß des Po), südöstlich von Mailand. — Arkole, Flecken unweit Verona, am linken Ufer der Etsch. — Mantua, lom- bardische Stadt am untern Mincio (linkem Nebenfluß des Po). — Leoben, Stadt in Steyermark, an der Mur. — Campo Formio, Dorf mit Schloß, unweit Udine.

5. Theil 2 - S. 211

1867 - Berlin : Dümmler
Frieden zu Campo Formio. 211 doch nur zu bald verdarben die unheilvollen Maßregeln Thugut's, was im Felde gewonnen war, und Clairsait trat aus Verdruß vom Oberbefehl zurück. Darauf drangen während des Jahres 1796 die Franzosen unter Jourdan vom Mittelrhein, unter Moreau vom Oberrhein siegreich in Deutschland ein, ersterer bis zur Naab, letzterer bis über den Lech. Baden, Würtemberg, Bayern rc. schlossen Frieden mit Frankreich und zogen ihre Con- tingente zurück. Das siegreiche Auftreten des Erzherzogs Karl, der erst Jourdan, dann Moreau über den Rhein zurück- warf, verschaffte nicht die Vortheile, welche man sich davon hätte versprechen können, denn unterdeß hatte Buo n ap arte in Italien mit entschiedenem Glücke gekämpft und stand im April 1797 be- reits an der Muhr und Ens, nur wenige Tagemärsche von Wien entfernt. Unter solchen Umständen sah sich Oesterreich genöthigt, am 18. April den Vertrag von Leoben (an der Muhr) ein- zugehen, der erst nach langen Verhandlungen zum Frieden von Campo Formio (bei Udine in Frianl, den 17.October) führte. Der Kaiser nahm keinen Anstand, dasselbe zu thun, was er an Preußen hart getadelt hatte; für die Abtretung der Niederlande und der Lombardei ließ er sich das venetianische Gebiet, das Bisthum Salzburg und einen Theil von Bayern zusprechen; diejenigen Fürsten, welche im Westen des Rheins Besitzungen verlören, sollten auf Kosten Deutschlands entschädigt werden, — nur Preußen nicht, dem seine westrheinischen Gebiete zurück- gegeben werden sollten. Während dieser kriegerischen Thätigkeit Preußens nach Osten und Westen hin war ihm ein Gebiet zugefallen, von Wichtig- keit dadurch, daß es in der Mitte Deutschlands gelegen und das zweite Stammland des Hohenzollerschen Hauses war; es war das Markgrafthum Anspach-Baireuth. In dem früher erwähnten Gera'schen Erbvertrag vom Jahre 1598 war bestimmt worden, daß die Mark stets ungetheilt bleiben sollte, während die fränkischen Länder in zwei Länder zerlegt werden dürften. Die deutschen Linien sollten einander beerben, die preußische, herzogliche Linie erst dann, wenn jene sämmtlich ausgestorben wären. Da aber die letztere bereits 1618 aufhörte, und ihr Land an die märkische fiel, so war diese dar- aus bedacht, sich ihr Erbrecht auf die fränkischen Gebiete durch wiederholte Verträge zu sichern. Christian, der zweite Sohn 14*

6. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 184

1869 - Hannover : Hahn
184 strömten Tausende voll Begeisterung zu den neu geschaffenen Armeen, deren Umbildung im Geiste der Revolution und Leitung im Großen der geniale Carnot übernahm. Noch vor Ende des Jahres 1793 errangen neue Heerführer neue Vortheile. Iourdan und Carnot siegten bei Wattigny (15. und 16. Oct.) in Bel- gien über den Prinzen von Koburg, und Pichegru und Hache an der Spitze der Rhein- und Moselarmee nach mörderischen Kämpfen bei Kaiserslautern (28.-30. Nov.) am Oberrheine. Landau wurde entsetzt (27. Dec.), und Preußen und Obstreicher mußten über den Rhein oder nach Mainz zurückweichen. 8) In dem Feldzuge von 1794 gingen die Franzosen zum Angriffskriege über und bekamen fast überall die Oberhand, wozu die Uneinigkeit der Verbündeten unter einander, gegenseitiges Miß- trauen und Mangel an Uebereinstimmung in ihren Operationen nicht wenig beitrugen. Zwar errangen die Verbündeten, Obst- reicher, Engländer, Holländer und Hannoveraner, in den Niederlanden, wo Kaiser Franz Ii. selbst einige Zeit beim Heere anwesend war, mehrere Siege über die Franzosen, wie bei Chateau-Cambresis (26. April) und Landrecy (30. April). Aber die Hauptschlacht bei Fleurus (26. Juni) ging gegen Jour- dan für die Oestreicher unter dem Prinzen von Koburg verloren, der das Commando nun an Clairfait überließ. 9) Dieser große Sieg war für das Schicksal der Niederlande entscheidend. Denn Iourdan vereinigte sich nun mit Pichegru; am 9. Juli war bereits Brüssel wieder in französischen Händen. Während Iourdan die Oestreicher unaufhaltsam über die Maas und den Rhein drängte, und dessen linkes Ufer bis gen Mainz hin besetzte, folgte Pichegru den Engländern, Holländern und Han- noveranern nach der holländischen Grenze. 10) Pichegru drang mitten im strengen Winter über die gefrornen Flüsse und Canäle in Holland ein, wurde von der anti- oranischen Partei mit Jubel ausgenommen, und hielt am 21. Jan. 1795 seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatthalter (Wil- helm V.) entfloh mit seiner Familie nach England. Die General- staaten im Haag erklärten Holland zur batavischen Republik (26. Jan.), die sofort mit Frankreich Frieden und ein Schutz- und Trutzbündniß schloß. 11) Auch am Oberrheine wurde von Preußen, Oestreichern und Reichstruppen anfangs mit Glück gekämpft und die Con- ventsarmee hinter die Saar zurückgedrängt; aber Mangel an Uebereinstimmung und an Nachdruck verschafften auch hier nach blutigen Gefechten bei Edesheim und Kaiserslautern den Fran- zosen wieder das Uebergewicht. Am 24. December ging auch die Rheinschanze bei Mannheim an jene verloren, so daß gegen

7. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 319

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Napoleon Bonaparte in Italien. 319 und trieb das schwache österreichische Heer über die Sieg, die Lahn und den Main zurück, nahm Frankfurt, Nürnberg u. s. w., brandschatzte Frankfurt um 6, den fränkischen Kreis aber um 16 Millionen und nä- herte sich mit dem linken Flügel dem Böhmerwald, während er mit dem rechten die Vereinigung mit Moreau suchte. Nun ging aber Karl mit 20,000 Mann Kerntruppen bei Ingolstadt plötzlich über die Donau, in Eilmärschen den Altmühlgrund hinauf, überfiel den Vortrab Jourdans unter Bernadotte bei Theining (22. August), erreichte und schlug Iourdan selbst bei Amberg (24. August), und noch einmal vollstän- dig bei Würz bürg (3. September). Das französische Heer floh in wilder Flucht über den Rhein, während die Bauern im Spessart und Odenwald Tausende der zersprengten Räuber todtschlugen. Nun mußte auch Moreau, der bis München vorgcdrungeu war, eilig umkehren und vollbrachte diesen Rückzug mit ausgezeichneter Geschicklichkeit; doch wurde er von Karl bei Emmendingen eingeholt und geschlagen und nach einem hartnäckigen Treffen bei Schli engen über den Rhein zurückge- trieben (Oktober). Napoleon Lonaparte in Italien. So war Deutschland von dem Feinde befreit, aber in Italien war der Sieg mit den Franzosen. Hier traf der 27jährige Bonaparte (geboren den 15. August 1769) ein vernachlässigtes, von allem entblöß- tes Heer, das seit 1792 mit wechselndem Erfolge sich mit den Piemon- tesen und Oesterreichern schlug; wie einst Hannibal, so wies er seine Soldaten auf das reiche Italien; „ein Sieg, Soldaten," sagte er, „wird euch alles geben, was ihr braucht, Kleidung, Nahrung und Geld." Mit 40,000 Mann eröffnete er den Feldzug; er umging die Alpen, siegte den 11. und 12. April über den österreichischen General Beaulieu bei Montenotte, den 13.und 14.bei Dego und Millesimo und trennte 'die piemontesischen und österreichischen Truppen, die Beaulieu über die Bochetta in die Lombardei zurückführte. Hierauf schlug Bonaparte die Picmontesen unter Kolli bei Ceva und Mondovi (20. und 21. April) und marschierte auf Turin los. Der König von Sardinien bat um Waffenstillstand und erhielt ihn gegen Uebergabe der Festungen Koni, Ceva und Tortona, und den Frieden zu Paris gegen Abtre- tung von Nizza und Savoyen an Frankreich. Den 7. Mai ging Bonaparte bei Piacenza über den Po, drängte die Oesterreicher zurück, erzwang unter dem fürchterlichsten Kartätschen- feuer den Uebergang über die Adda bei Lodi (10. Mai) und besetzte Kremona, Pavia und Mailand, wo er wie ein König einzog und von dem leichtsinnigen Volke mit Jubel empfangen wurde. Parma erkaufte den Frieden mit 2 Millionen Fr., 1700 Pferden und 20 Gemälden,

8. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 422

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
422 38. Der erste lombardische Krieg. d. Der zweite Feldzug, 1849. Radetzky wußte seinen Gegner, der noch keinen Kriegsplan ent- worfen hatte, gleich im Anfang durch eine Kriegslist zu täuschen, indem er den Schein annahm, als wolle er, wie vor einem Jahre, die Lombardei vorerst räumen. Statt dessen ging er über den Tes- sino auf piemontesisches Gebiet und trennte durch eine rasch ausge- führte Bewegung den linken feindlichen Flügel von dem bei Mortara stehenden Mittelpunkte. Das mit einbrechender Nacht (21. März) begonnene Treffen bei Mortara wurde schon der entscheidende Wendepunkt des fünftägigen Feldzuges. Die Niederlage der Piemon- tesen, welche man der schlechten Führung zuschreibt, wirkte entmuthi- gend auf das Heer, dem zur Erreichung des Kriegszweckes, der Be- freiung der Lombardei, eine Reihe von Siegen nöthig gewesen wäre. So war denn die unglückliche Schlacht bei Novara (23. März) nur ein nutzloses, höchstens durch die Waffenehre gebotenes Blutbad. Karl Albert, der einer der Letzten auf dem Schlachtfelde gewesen, sah wohl ein, daß er, seit seiner Jugend (und schon vor 1821) im Hof- und Kriegslager Oesterreichs persönlich gehaßt, das Hinderniß eines erträglichen Waffenstillstandes war; daher berief er noch in später Nacht in Novara seine Söhne und Adjutanten, um ihnen zu erklären, er könne dem Vaterlande nur noch durch seine Thronentsagung nützen, um dadurch bessere Friedensbedingungen zu erzielen. Er legte seine Rechte auf das Haupt des vor ihm auf die Kniee gesunkenen Herzogs von Savoyen und erklärte ihn mit dem bedeutungsvollen Namen Victor Emanuel Ii. für den rechtmäßigen König. Es ist schon einmal (s. S. 70) darauf hingewiesen worden, wie die Fürsten aus dem Hause Savoyen, dessen Charakter eine eigentümliche Mi- schung von Ritterlichkeit und kalter Berechnung, von Zähigkeit und raschem Entschluß bildet, öfters, wenn sie ihre Kraft in der Verthei- digung eines so schwierig gestellten Staates verzehrt hatten, dem Staatswohl auch das Opfer brachten, die Krone freiwillig nieder- zulegen. Metternich war gestürzt, aber sein Plan von 1821, Karl Albert zu entfernen, war jetzt doch erfüllt. Dieser eilte durch Frank- reich und Spanien nach Oporto, wo er schon am 26. Juli in Folge eines (dritten) Schlaganfalles starb, noch nicht 51 Jahre alt. Der neue König schloß bei einer persönlichen Zusammenkunft mit Radetzky (in einem Gehöfte bei Novara) einen Waffenstillstand ab, zögerte aber wegen der hohen Forderungen Oesterreichs mit dem Friedens- schluß, weil damals der Kampf in Ungarn eine für die Unabhängig- keit dieses Landes günstigere Gestalt annahm. Erst am 6. August gelang es dem neuen Minister-Präsidenten Massimo d'azeglio, unter Verwendung der Westmächte, einen erträglichen Frieden zum Abschluß zu bringen: die Grenzen Piemonts blieben unverändert, es zahlte für Kriegskosten und Beschädigungen 75 Millionen Lire. Venedig widerstand noch den ganzen Sommer; der nordwestliche

9. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 422

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
422 38. Der erste lombardische Krieg. b. Der zweite Feldzug, 1849. Radetzky wußte seinen Gegner, der noch keinen Kriegsplan ent- worfen hatte, gleich im Anfang durch eine Kriegslist zu täuschen, indem er den Schein annahm, als wolle er, wie vor einem Jahre, die Lombardei vorerst räumen. Statt dessen ging er über den Tes- sino auf piemoiltesisches Gebiet und trennte durch eine rasch ausge- führte Bewegung den linken feindlichen Flügel von dem bei Mortara stehenden Mittelpunkte. Das mit einbrechender Nacht (21. März) begonnene Treffen bei Mortara wurde schon der entscheidende Wendepunkt des fünftägigen Feldzuges. Die Niederlage der Piemon- tesen, welche man der schlechten Führung zuschreibt, wirkte entmuthi- gend auf das Heer, dem zur Erreichung des Kriegszweckes, der Be- freiung der Lombardei, eine Reihe von Siegen nöthig gewesen wäre. So war denn die unglückliche Schlacht bei Novara (23. März) nur ein nutzloses, höchstens durch die Waffenehre gebotenes Blutbad. Karl Albert, der einer der Letzten auf dem Schlachtfelde gewesen, sah wohl ein, daß er, seit seiner Jugend (und schon vor 1821) im Hof- und Kriegslager Oesterreichs persönlich gehaßt, das Hinderniß eines erträglichen Waffenstillstandes war; daher berief er noch in später Nacht in Novara seine Söhne und Adjutanten, um ihnen zu erklären, er könne dem Vaterlande nur noch durch seine Thronentsagung nützen, um dadurch bessere Friedensbedingungen zu erzielen. Er legte seine Rechte auf das Haupt des vor ihm auf die Kniee gesunkenen Herzogs von Savoyen und erklärte ihn mit dem bedeutungsvollen Namen Victor Emanuel Ii. für den rechtmäßigen König. Es ist schon einmal (s. S. 70) darauf hingewiesen worden, wie die Fürsten aus dem Hause Savoyen, dessen Charakter eine eigenthümliche Mi- schung von Ritterlichkeit und kalter Berechnung, von Zähigkeit und raschem Entschluß bildet, öfters, wenn sie ihre Kraft in der Verthei- digung eines so schwierig gestellten Staates verzehrt hatten, dem Staatswohl auch das Opfer brachten, die Krone freiwillig nieder- zulegen. Metternich war gestürzt, aber sein Plan von 1821, Karl Albert zu entfernen, war jetzt doch erfüllt. Dieser eilte durch Frank- reich und Spanien nach Oporto, wo er schon am 26. Juli in Folge eines (dritten) Schlaganfalles starb, noch nicht 51 Jahre alt. Der neue König schloß bei einer persönlichen Zusammenkunft mit Radetzky (in einem Gehöfte bei Novara) einen Waffenstillstand ab, zögerte aber wegen der hohen Forderungen Oesterreichs mit dem Friedens- schluß, weil damals der Kamps in Ungarn eine für die Unabhängig- keit dieses Landes günstigere Gestalt annahm. Erst am 6. August gelang es dem neuen Minister-Präsidenten Massimo d'azeglio, unter Verwendung der Weftmächte, einen erträglichen Frieden zum Abschluß zu bringen: die Grenzen Piemonts blieben unverändert, es zahlte für Kriegskosten und Beschädigungen 75 Millionen Lire. Venedig widerstand noch den ganzen Sommer; der nordwestliche

10. Zur ethnographischen Vorstufe - S. 33

1869 - Berlin : Gaertner
Deutsche Geschichte. 33 1800 Napoleon Bonaparte besiegt die, Österreicher bei Marengo in Italien. 1801 Friede zu Lüneville. Das linke Rheinufer wird an Frankreich abgetreten. Der Reichsdeputations-Haupt-schluß hebt die meisten Reichsstädte und die geistlichen Herrschaften auf. Durch diese Besitzungen werden die von dem Verluste des linken Rheinufers betroffenen Fürsten (Prenßen, Baieru, Baden, Hessen) entschädigt. 1804 Kaiser Napoleon. 1805 Österreich betheiligt sich an der dritten Koalition (England, Rußland, Schweden). Übergabe Ulms durch General Mack. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Österreich verliert Tyrol und Venedig. Baiern, Würtemberg werden Königreiche, Baden Großherzogthum und in ihren Besitzungen erweitert. Preußen verliert die Ansbachischen Besitzungen und soll durch Hannover entschädigt werden. Joachim Murat, Napoleons Schwager, wird Großherzog von Berg. Marschall Berthier wird Herzog von Nenchatel. 1806 Deutscher Rheinbund. Auflösung des deutschen Reichs (6. Aug.). Franz Ii., der letzte Kaiser von Deutschland, nennt sich Franz I. Kaiser von Österreich (1806-1835). 1806-1807 Preußisch-russischer Krieg gegen Napoleon. 1806 Schlachten bei Saalfeld (10. Oct.), Jena und Auer- stedt (14. Oct.). Besetzung Berlins. 1807 Schlachten bei Eilau (8. Februar) und Fried land (14. Juni). Friede zu Tilsit (7.-9. Juli). Preußen verliert die Länder zwischen Elbe und Rhein. Hieronymus Bonaparte (Napoleons Bruder) wird König von Westfalen. Der Kurfürst von Sachsen wird zum König ernannt und erhält das neu gegründete Herzogthum Warschau. 1808 Beginn der-Wiedergeburt Preußens. Stein, Hardenberg, Scharnhorst, Gneisenau, v. d. Gröben, v. Bohen, Fichte, Arndt, Niebnhr, Schön, Jahn. 1809 Österreichischer Krieg. Schlachten bei Asperu und . Wagram (Erzherzog Karl). Friede zu Wien (Schöubrunn). Aufstand der Tyroler (Andreas Lange, Tabellen und Karten zur Weltgeschichte Ii. «2
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