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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 62

1861 - Eisleben : Reichardt
62 1792—1795 Der N a t i on a l co n v e n t. 1793 Hinrichtung Ludwigs (am 21. Jan.) und seiner Gemahlin Marie A n t o i n e 11 c a) (am 14. Oe t.). Schreckensherrschaft der Iacobiner. Die Hervorragendsten unter den letzteren waren Ma- ral,b) Danton und Robespierre. Dieser bald sehr mächtig, läßt Tausende hinrichten, schafft das Christenthum ab, aber 1794 selbst hingerichtet. Inzwischen bringt W i l l i a m Pitt die erste Coa - litio n (England, Rußland, Oestreich, Preußen u.a.) gegen Frankreich zu Stande. Zwar sind die Verbündeten anfangs glücklich (Ero- berung Belgiens), werden aber durch die Siege des Generals Jour da n über den Rhein getrieben. Hol- land zur b a t ao i s ch e n Republik erklärt. 1795 P r e u ß e n o) schließt mit Frankreich d e n F r i e d c n zu Basel. Die Länder auf dem linken Rheinufer sollten bis zum Reichsfriedcn in den Händen der Franzosen bleiben. 1795—99 Frankreich unter d e in D i r e c t o r i u ni. ck) 1796 I o u r d a n und Moreau durch den Erzherzog Karle) aus Deutschland vertrieben. Napoleon Bo n a p ar t e' s Siege in Italien. Bonaparte geboren 1769 zu Asa cc io auf Corsica, auf der Kriegsschule zu Brienne gebildet. Er schlug als Obergeneral die Sardinier bei Millesirno, die Oestreicher bei Lodi (Erstürmung der Addabrücke) und Areale. Nach der Einnahme von Mantua bedroht er Steiermark. Da 1797 Friede zu Campo Fornno. Oestreich tritt Belgien und Mailand an Frankreich ab, wird aber durch Venedig und dessen Besitzungen Istrien und Dalmatien entschädigt. Ober-Italien wird in eine ligurische und eine cisalpt nische Republik verwandelt. In den 2 folg. Jahren wird der Kirchenstaat zur römischen, ch Tochter der Moria Theresia, pcachttiebend. b) 1793 durch Charlotte Cordav ermordet. c) Welches damals auch in Polen gegen Kosciusko zu kämpfen hat. d) Bestehend aus 5 Directoren, 2 Kammern und dem Roth der litten. e) Bruder des Kaisers Franz.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 348

1861 - Münster : Coppenrath
348 Gemälde und anderer Kunstschätze, die er nach Paris schickte, um durch derartige neue Siegeszeichen die eitlen und schau- lustigen Bürger der Hauptstadt für sich zu gewinnen. Selbst der König von Neapel fürchtete schon für sein Reich und bat um Frieden. Der Kaiser Franz, erschreckt durch die Fort- schritte der französischen Waffen in Italien, schickte eiligst aus Deutschland seinen erprobten General Wurm ser mit einem neuen Heere dahin. Dieser entsetzte zwar die wichtige Festung Mantua, welche von den Franzosen eingeschlossen wurde, konnte aber doch den Siegeslauf des jungen republikanischen Führers nicht hemmen. In mehreren Treffen geschlagen, warf er sich mit dem Reste seines Heeres in Mantua. Hier ver- theidigte er sich mit dem Muthe eines Löwen und blieb, un- geachtet des drückendsten Mangels an Lebensmitteln, unverzagt. Um den Hartbedrängten zu entsetzen, schickte der Kaiser ein neues Heer unter dem General Alvinzi nach Italien. Allein auch dieser brachte keine Rettung. Nach dem heißesten Kampfe bei dem Dorfe Arcóle am Flusse Alpon mußte er endlich den Rückzug antreten. Er ging zwar später mit einer Ver- stärkung wieder vor, erlitt aber im Januar 1797 bei Rivoli eine große Niederlage. Nun war auch Mantuas Schicksal entschieden. Nachdem Wurmser alle Hülfsmittel des Muthes und der eisernen Be- harrlichkeit erschöpft hatte, übergab er endlich, im Februar 1797, unter ehrenvollen Bedingungen, die ausgehungerte Festung, die er so lange ritterlich vertheidigt hatte. Nach Mantuas Fall nahm Bonaparte im schnellen Sicgeszuge auch Venedig weg; und jetzt stand ihm nichts mehr im Wege, nach Oesterreich selbst aufzubrechen und so, dem Plane gemäß, mit Jourdan und Moreau sich zu vereinigen. Aber ganz anders stand die Sache der Franzosen in Deutschland. Hier hatte sich des Kaisers eigener Bruder, der heldenmüthige Erzherzog Karl, an die Spitze des Heeres ge- stellt und den General Jourdan in mehreren Schlachten so

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 349

1861 - Münster : Coppenrath
349 nachdrücklich geschlagen, daß dessen ganzes Heer in verwirrter Flucht nach dein Rheine eilte. Die Niederlage des Jourdan- schen Heeres nöthigte auch Moreau, der schon bis München vorgedrungen war, zum Rückzüge, der jedoch seine Schläfe mit neuen Lorbeeren bekränzte. Denn er, welchen die Welt schon für verloren hielt, zog sich zurück, wie ein Löwe, der seine Verfolger durch stolze Haltung in ehrerbietiger Ferne hält und die verwegen sich Nahenden im schnellen Umwenden zerreißt. Friede Zu Compo Formio (1797). — Jetzt schickte der Kai- ser seinen siegreichen Bruder, auf welchen Aller Augen mit Bewunderung gerichtet waren, nach Italien, um hier dem her- anstürmenden Corsen selbst die Spitze zu bieten. Allein die- sem war Karl mit der geringen Anzahl seiner schon geschwäch- ten Truppen nicht gewachsen. Er zog sich unter steten Käm- pfen zurück, und der Schauplatz des Krieges näherte sich schon der Hauptstadt Wien. Beide Parteien wünschten endlich den Frieden, der erst zu Leoben an der Muhr unterhandelt, dann auf dem gutsherrlichen Schlosse Campo Formio, bei Udiue im Vcnetianischen, am 17. Oktober 1797 förmlich abgeschlos- sen wurde. In diesem Frieden trat Oesterreich Belgien an die französische Republik ab und verzichtete zu Gunsten der neu errichteten cisalpinischen Republik in Oberitalien auf Mailand und Mantua. Der Kaiser wurde dafür mit dem Gebiete der Republik Venedig entschädigt, welche Bona- parte innerhalb der sechs Monate von der Entwerfung der Friedensbedingungen zu Leoben bis zum festen Friedensschlüsse zu Campo Formio gestürzt hatte. Oesterreich erhielt sofort die Stadt Venedig, das venezianische Festland zwischen dem Gar- dasee und dem Jsonzo, dann das venezianische Istrien und Dalmatien. — Neben der cisalpinischen Republik entstand durch die Einführung der Demokratie in Genua die ligurische. — Einen Monat nach dem Frieden von Campo Formio, am 16. November 1797, starb der König von Preußen, Friedrich

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 355

1861 - Münster : Coppenrath
355 tergange reif. Ein französisches Heer rückte in die Schweiz und verwandelte dieselbe mit der Gewalt der Waffen in eine einzige, ungetheilte helvetische Republik, frei dem Namen nach, in der That aber ganz von Frankreich abhängig. Dann kam die Reihe an Neapel. Der König Ferdinand, wohl ahnend das nahende Schicksal, gedachte demselben zuvor- zukommen und schloß sich an Frankreichs Feinde. Sogleich erklärte ihm Frankreich den Krieg. Des Königes Heer wurde geschlagen, er selbst flüchtete nach Sicilien, sein Land wurde am 25. Januar 1799 zur parth enop eischen Republik erklärt. (Parthenöpe war der älteste Namen von Neapel.) Eben so leicht bemächtigten sich die Franzosen Toscanas und Luccas, so daß nunmehr fast ganz Italien unter ihrer Herr- schaft war. Um solchen Gewaltschritten ein Ziel zu setzen, schloß der englische Minister Pitt, nach der Vernichtung der französi- schen Flotte bei Abukir, mit dem russischen Kaiser Paul, Ka- tharinas Sohn und Nachfolger, ferner mit Oesterreich und der Pforte die zweite große Coalition gegen Frankreich. In Deutschland trat der Erzherzog Karl auf und trieb sieg- reich die beiden französischen Generale Jourdan und Maffena über den Rhein zurück. In Italien führte der alte Suwarow, der Stürmer von Praga, den Oberbefehl über das russisch- österreichische Heer und erfocht mehrere, wenngleich blutige, Siege über die französischen Feldherren Moreau, Macdonald und Joubert, so daß ganz Italien, bis auf Genua und Nizza, von der Herrschaft der Franzosen befreiet ward. Jetzt sollte Suwarow nach der Schweiz aufbrechen, um auch dieses Land ihnen zu entreißen. Ein zweites russisches Heer, welches unter Korsakow bei Zürich stand, sollte ihm zu diesem Unterneh- men die Hand bieten. Suwarow bahnte sich einen blutigen Weg über alle von den Feinden besetzte Höhen und Pässe, und die friedlichen Alpenthäler erklangen vom Waffengetöse der Krieger von der Wolga und Newa, von der Loire und Schelde. 23»

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 347

1861 - Münster : Coppenrath
347 entfaltete, zum Erstaunen Aller, einen riesenhaften Geist, der vor keiner Anstrengung und Gefahr zurückbebte. Durch die unwiderstehliche Gewalt, die er über die Gemüther der Sol- daten ausübte, durch die glänzenden Auszeichnungen und Be- lohnungen, mit denen er ihren Ehrgeiz reizte, kurz durch jedes ihm zu Gebote stehende Mittel brachte er in kurzer Zeit Ord- nung, Folgsamkeit und Begeisterung in das zerrüttete Heer. In raschen Zügen und Angriffen erfocht er mit demselben Sieg auf Sieg über seinen Gegner, den österreichischen General Beaulieu, der unter Waffen grau geworden war. Erschrocken trennte sich zuerst der König von Sardinien von dem öster- reichischen Bunde und bat um Waffenstillstand. Er erhielt ihn gegen Abtretung von Savoyen und Nizza. Unaufhaltsam rückte Bonaparte voran. Bei Lodi hatten die Oesterreicher die über den Fluß Adda führende Brücke besetzt und am Ein- gänge derselben eine große Menge Kanonen aufgepflanzt, um augenblicklich alle zu zerschmettern, welche es wagen würden, sie zu betreten. Desungeachtet beschloß Bonaparte den Sturm. Auf seinen Befehl: „Vorwärts!" stürzten dreitausend Grena- diere mit gefälltem Bajonnete, unter dem Rufe: „Es lebe die Republik!" auf die Brücke; aber ein mörderisches Kartätschen- feuer streckte die Anstürmenden reihenweise zu Boden. Schon wichen die Grenadiere bestürzt zurück; da stellten sich Ber- thier, Massena und Lannes, die Unterbefehlshaber Bo- naparte's, selbst an ihre Spitze, führten sie im Sturmschritte über die Brücke, und brachten endlich das österreichische Heer zum Weichen. Dieser Sieg, den Bonaparte am 10. Mai 1796*) erfocht, erfüllte ganz Italien mit Schrecken und Be- wunderung. Vor allen eilten die Herzoge von Parma und Modena, den jungen Helden um Frieden zu bitten; auch der Papst trug denselben an. Sie erhielten ihn gegen Erlegung einer großen Kriegessteuer und gegen Auslieferung kostbarer *) In demselben Jahre erfand A l o ys S e nne selber zu München die Lithographie oder den Steindruck.

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 126

1861 - Freiburg : Herder
126 Geschichte der neueren Zeit. 18. April 1797. 17. Oktober 1797. Die cisalpi-- Nische Repu- blik. Abtretung von Nizza und Savoyen. Am 7. Mai ging er bei Piacenza über den Po, erzwang am 10. den Uebergang über die Adda auf der Brücke von Lodi, besetzte Kremona, Pavia und Mailand, gewährte den Herzogen von Modena, Parma und dem Papste den Frieden gegen schwere Geldsummen sowie gegen Ablieferung von Gemälden, Statuen und Handschriften, und schreckte den König von Neapel dergestalt, daß dieser seine Truppen heim berief und wegen eines Friedens unterhandelte. 8 328. Oesterreich behauptete in der Lombardei die starke Fe- stung Mantua; zu ihrem Entsätze brach der alte muthige Wurm ser mit einem neuen Heere aus den Tyroler Pässen hervor, theilte es aber und wurde bei Lonato und Kastiglione (5. August) geschlagen; abermals verstärkt erfuhr er dasselbe Schicksal bei Roveredo, Bas- sano und Mantua, wo er mit dem Reste seines Heeres eingeschloffen wurde (5. —15. September). Ein neues Heer unter Alvinzy erlitt nach blutigen Kämpfen bei Roveredo, Bassano und Kaldiero eine entscheidende Niederlage bei Arkole (15.—17. November), und noch einmal verstärkt bei Rivoli (16. Januar 1797), worauf Wurmser das tapfer vertheidigte Mantua übergeben mußte (2. Februar). Da der Papst von der französischen Regierung zur Erneuerung des Kampfes genöthigt worden war, so nahm Bonaparte die Romagna, die Mark Ankona und Urbino weg und gab dem wehrlosen Kirchen- fürsten gegen die Abtretung von Avignon und Venaissin (diese Enklaven hatte übrigens die Republik schon 1792 annexiert), Ferrara, Bologna und der Romagna den Frieden; auf der Zurücknahme der Bullen gegen die Vergewaltigungen der Kirche in Frankreich bestand Bonaparte nicht (19. Februar). 8 329. Der Erzherzog Karl, der ein schwaches Heer gegen Bo- naparte nach Oberitalien führte, wich unter unaufhörlichen Kämpfen in die Alpen zurück, Bonaparte aber drang bis 36 Stunden von Wien vor, während ein Heer unter Ho che den Krieg am Rheine wieder eröffnete. Da schloß der Kaiser den Präliminarfrieden zu Leoben, obwohl Tyrvl und Steyermark zur Erhebung bereit waren, Triest und Fiume von österreichischen Truppen besetzt wurden, das Land- volk im Venetianischen aufstand und die venetianische Regierung sich rüstete. Dieser erklärte Bonaparte augenblicklich den Krieg, und obwohl sich Venedig demokratisierte, rückten doch die Franzosen ein, leerten die Kaffen, Zeughäuser, Kirchen und Museen und besetzten auch die jonischen Inseln. Friede von Lampo Formio (17. Vkt. 1797); die Republik Venedig vernichtet. 8 330. In dem desivitiven Frieden von Kampo Formio trat Oesterreich die Lombardei und Belgien ab, erhielt dagegen Ve- nedig mit Dalmatien; Frankreich einverleibte sich Belgien und das deutsche linke Nh ei nufer. Aus der österreichischen Lombardei, dem venetianischen Gebiete von Bergamo, Brescia, Kremona, Verona, Rovigo, aus Modena und Maffa-Karrara, den päpstlichen Provinzen Ferrara, Bologna, Mesóla, Romagna, den von Graubünden abgefalle- nen Vogteieu Valtellina und Chiavenna bildete Bonaparte die cis- alpi vische Republik, welche wie die batavische für Frankreich aus-

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 131

1861 - Freiburg : Herder
Das Soldatenkaiserthum. 131 Achtes Aapite!. Das Soldatenkaiserthum. Sonapartc erster Konsul (der 18. Ärumairc des Jahres 8 der Republik, 10. November 1799). § 344. Dessenungeachtet war die französische Republik am Rande des Unterganges, weniger in Folge des Verlustes von ganz Italien, als der finanziellen Noth und der Schlechtigkeit oder Un- fähigkeit der republikanischen Machthaber und der Mehr- zahl ihrer Beamten, so daß die vollständige Anarchie und der blu- tigste Parteikampf im Anzuge war. Da kam Bonaparte aus Aegyp- ten zurück, wurde überall mit Jubel als Retter Frankreichs be- grüßt und stürzte am 10. November das Direktorium sammt den beiden Räthen mit Leichtigkeit. Er gab der Republik eine neue Verfassung (die vierte); er selbst wurde erster Konsul auf zehn Jahre mit zwei Kollegen (Lebrun und Kambaceres); er hatte einen Staatsrath und ein Ministerium neben sich, die Entscheidung über Krieg und Frieden stand aber ihm zu, er besetzte unmittelbar oder durch den Senat alle Staatsämter. Ein Senat aus 80 reichbesoldeten Mitgliedern erwählte aus den Departementallisten die 300 Mitglieder des gesetzge- benden Körpers, welcher Gesetzesvorschläge nur annehmen oder verwer- fen, keineswegs aber abändern durfte; ein Tribunal von 100 Mit- gliedern hatte die Vorschläge der Regierung zu prüfen. Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800); bei Hohenlinden (3. December 1800); Luneoiller Friede (19. Februar 1801). Z 345. Vom 16. bis 20. Mai 1800 führte Bonaparte 35,000 Mann über den großen Bernhard, während kleinere Kolonnen über den kleinen Bernhard, Mont-Cenis, Gotthard und Simplón in Piemont eindrangen. Der 80jährige österreichische General Melas hatte Genua gerade durch Hunger zur Kapitulation gezwungen, als er sich gegen Bonaparte wenden mußte; am 9. Juni gewann Lannes das Treffen bei Montebello, Bonaparte am 14. nach höchst gefähr- lichem Kampfe die Hauptschlacht bei Marengo (unweit Aleffan- dria), in Folge deren Melas den Franzosen Oberitalien bis an den Mincio überließ und ein Waffenstillstand eintrat. Moreau hatte Ende April den Oberrhein mit 100,000 Mann überschritten und (3.—9. Mai) über Kray bei Engen, Mößkirch und Biberach gesiegt. In der Stellung bei Ulm einige Zeit aufgehalten drängte er seinen Gegner über die Isar zurück, als auch hier Waffenstillstand geschlossen wurde. Im November begannen aber die Feindseligkeiten wieder, Moreau gewann bei Hohenlinden am 3. December einen entschei- denden Sieg und drang bis 20 Stunden von Wien vor; da auch Brune über Bellegarde am Mincio gesiegt hatte, mußte Kaiser Franz Ii. in den Frieden einwilligen, der zu Luueville wesentlich auf die Bedingungen des Friedens von Kampo Formio abgeschlossen wurde. Mit Portugal, Neapel, Rußland und der Türkei schloß 9 *

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1861 - Freiburg : Herder
Nachwort. 147 behielten ihre alten Gränzen, England die jonischen Inseln, Malta und Helgoland. Außer Posen, welches Preußen, Gali- zien, das Oesterreich zurückgegeben, und Krakau, welches mit einem Gebiete von 20 >D Meilen zur Republik umgeschaffen wurde, behaup- tete Rußland ganz Polen, und bildete aus dem kleinern Theile ein sogenanntes Königreich Polen mit konstitutioneller Verfassung. Nachwort. § 384. Seit 1815 hat Europa zwar manche Erschütterung er- fahren, doch blieb das damals gegründete Machtverhältniß der großen Staaten im wesentlichen unverändert und Europa von einem allgemeinen Kriege verschont, daher konnte die neue Kultur eine Thätigkeit entfalten, die einst in der Geschichte als Epoche machend ausgezeichnet sein wird. Denn noch niemals hat eine so große An- zahl auserlesener Männer stch der Forschung auf jedem Gebiete des Wissens gewidmet, niemals sind ihnen so viele Mittel zu Gebote ge- standen, niemals haben ihre Leistungen solche Anerkennung gefunden und sind so schnell in das Leben eingeführt worden, als heutzutage geschieht. Die Nationen wetteifern mit einander, doch haben die Deutschen, Wissenschaf- Engländer und Franzosen die meisten Erfolge aufzuzählen. Die ten. Deutschen stnd entschieden Meister auf dem Gebiete der sogenannten Schulwissenschaften: der Theologie, Philosophie, der Philologie (der wissenschaftlichen Kenntniß des klassischen Alterthums); die histo- rische Sprachlehre und die vergleichende Sprachwissen- schaft ist eigentlich ihr Werk (I. Grimm, Bopp, W. v. Humboldt), das den Forschungen in der Urgeschichte eine Bahn eröffnete. Den eigentlichen Stolz unserer Zeit bildeten aber die Eroberungen des denkenden Geistes im weiten Reiche der Naturwissenschaften, wo die Chemie die größten Entdeckungen feiert (Davy, Berzelius, Gay Lussak, Thenard, Dumas, Pelletier, Mitscherlich, Döbereiner, Wöhler, Liebig). Im Gegensätze zu früheren Zeiten herrscht jetzt das Streben vor, die Er- gebnisse z. B. physikalischer und chemischer Forschungen für das Leben nutzbar zu machen, sie praktisch anzuwenden; man will für das Leben erfinden und denken, daher auch jedes Gewerbe, vom Landbau bis zur feinsten Kunstarbeit, die Einwirkung der Wissenschaft empfindet und aufnimmt. Von unermeßlicher Wichtigkeit ist die Dampfmaschine Dampfma- geworden (Boulton und Watt), denn der Dampf verrichtet jetzt die Wne. Arbeit von Millionen Menschen- und Thierkräften und hat der euro- päischen Industrie die Weltherrschaft erworben. Das Dampfschiff (R. Fulton) erleichtert das Besahren der Ströme gegen ihren Lauf und gibt diesen Naturstraßen ihre volle Bedeutung, es macht es mög- lich ohne Wind und selbst gegen ihn den Ocean zu durchschneiden, er- leichtert und beschleunigt dadurch den Verkehr der Erdtheile ver- mittelst der Oceane (erste Fahrt nach Amerika von England 1838). Dagegen befördert der Dampswagen auf der eisenbeschienten Straße mit Windesschnelle ungeheure Lasten, beschleunigt und vervielfacht den

9. Theil 3 - S. 92

1861 - Leipzig : Teubner
92 gegebnen und bestehenden, das durch das Beispiel der Nord- amerikaner die Aufforderung zur Ausführung erhielt. Handel und Gewerbe. § 124. Hauptförderungsmittel für den Haudel und die Ge- werbe, wie selbst wieder dadurch hervorgerufen, sind der Luxus der höhern Stände und das allgemein gewordne Bedürfnis der sogenannten Kolonialwaaren. Als Ausgleichung, um nicht mit baarem Geld zu zahlen, dient die einheimische Industrie, zu deren Hebung — dem wichtigsten Interesse des Staats — allent- halben Schutz-'Zölle eingeführt werden. Die dadurch notwendig gebotne möglichste Wolfeilheit der Produktion vollendet die Zu- rückdrängung vieler zunftmäßiger Gewerbe, die Ersetzung der Menschenhand durch Maschinen (Baumwollenspinnmaschine von Arkwright), und wie einerseits die Anhäufung von Kapital, so andererseits die immer größere Ausdehnung eines von der Hand in den Mund lebenden Arbeiterstandes. Aus dem nun durch jede Stockung erzeugten Elend und den in Umschwung gekommenen aufklärerischen Theorien gehn die socialen Fragen hervor. Die Wissenschaften. § 125. Das aufklärerische Streben und die Staatsinteressen bewirkten lebhafte Förderung der Wissenschaften und großen Eifer ihre Resultate unter allen Ständen zu verbreiten. Unter den neu gegründeten Bildungsanstalten nimmt die Universität zu Göttingen (1737) den ersten Platz ein. — l) Altertums- wissenschaft und Erziehun gewesen. Nachdem die fleißige Erforschung der Sprache und Litteratur (namentlich in Holland in Blüte) sich auch dem Griechischen mit größerer Kraft zuge- wandt hatte, brach Winkelmann die Bahn für das Verständnis der antiken bildenden Kunst; mit der Erklärung der Klassiker vereinte dasselbe Heyne; der eigentliche Gründer der Wissen- schaft, der Feststeller des Begriffs, daß sie Erkenntnis des ge- samten Lebens der Alten sein müße, war F. A. Wolf. Das Stu- dium trug zugleich seine Früchte in den Litteraturerscheinungen und begann auch auf die orientalischen Völker ausgedehnt zu werden. In den Gelehrtenschulen gewann das Griechische einen großem Raum, daneben aber auch wurden die Realien mehr beachtet und in besondern Schulen für das praktische Leben ge- lehrt (Heckers Realschule). Der aufklärerischen Richtung gehören die Erziehungsmethoden von R о s s e a u und Basedow an. 2) Die exakten Wissens eh afte n. a) in der Mathema- tik fuhren auf den von Newton und Leibnitz betretnen Bahnen fort d’Alembert (§ 121) und Leonhard Euler, b) für die Naturgeschichte, der ein ungemein reiches Material fort und fort zugeführt wurde, eröffneten neue tiefere Auffaßungen in der Zoologie Buffon (f 1788) und Blumenbach, in der Botanik der große Schwede Karl v. Linné (f 1778), in der Mineralogie

10. Theil 3 - S. 105

1861 - Leipzig : Teubner
105 sische Seemacht fast gänzlich. —f) In der Vendee bewirkten Hoches Siege, noch mehr das Amnestiedekret (2. Dec. 1794) und die Gestattung der Kultusfreiheit, daß die Chouans die Waffen niederlegten. Zuerst schloß der Großherzog von Toskana Frieden, sodann sich vom Reich trennend Preußen 5. April 1795 zu Basel, (Demarkationslinie 17- Mai für das neutrale Deutschland), ferner unter Abtretung der ihm gehörigen Hälfte von San Domingo Spanien (22. Jul.) wo der Günstling der Königin Don Manuel Go doi (der Friedenfürst) sich nur durch Anschluß an Frankreich gegen die Granden zu behaupten hoffte. § 143- In England behauptete sich das Ministerium Pitt trotz der Reformbestrebungen der Opposition (Fox und Burke) und der steigenden Schuldenlast und somit ward der Krieg gegen Frank- reich fortgesetzt und auch Oesterreich zum Ausharren bewogen. Unglücklich war zwar der von England wieder angeregte Auf- stand in der Vendee unter Georges Cadoudal und Cha- rette; die bei Quiberon gelandeten Emigrierten wurden von Hoche vernichtet und bis zum März 1796 der Krieg beendet. Da- gegen wurden von Holland Malacca, Conchin, Travancoor, Cey- lon , Amboina, 1795 das Kapland erobert, und Spanien, das 1796 mit Frankreich ein Bündnis schloß, verlor eine Besitzung nach der andern; der Angriff auf Irland ward durch einen Sturm ver- hindert, der glänzende Seesieg bei St. Vincent (24. Febr. 1797) gab England das entschiedenste Uebergewicht, obgleich die Eroberung Domingos nicht gelang. Der Streit mit Nordame- rika über die Schifffahrt der Neutralen hatte keine Folge, aber auch die nach Oesterreichs Abtreten angeknüpften Friedensunter- handlungen zu Lille führten zu keinem Resultat. Im südlichen Deutschland bewärte sich der Erzherzog Karl von Oesterreich als großer Feldherr gegen die Franzosen. Zwar betrieb Pichegru, in geheime Unterhandlungen mit den ver- triebnen Bourbonen verwickelt, den Krieg läßig, aber glorreich waren die Siege bei Wetzlar und Uckerath, durch welche Jour- dan über den Rhein zurückgetrieben ward. Unterdes drang Mo- reau im Süden vor und wärend nun der Erzherzog diesem die Spitze zu bieten genötigt war, warf Jourdan die ihm gegenüber stehenden Truppen zurück und bedrohte nach dem glücklichen Kampf bei Amberg und Sulzbach sogar Oesterreich. Da bewies Karl seine Meisterschaft, indem er sich zwischen die beiden Heere warf, rasch Jourdan bis über den Rhein zurückdrängte und da- durch auch Moreau zum vielfach gefährdeten, aber meisterhaft bewerkstelligten Rückzug nötigte. § 144. Die Entscheidung ward herbeigeführt durch Napo- leon Bonaparte, welcher 1796 das Kommando der italienischen Armee übernahm. Nachdem er rasch den österreichischen Gene- ral Beaulieu zurückgedrängt, zwang er Sardinien zum Frieden (Savoyen und Nizza an Frankreich, Besatzung in Alessandria).
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