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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 81

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
81 gegenüber den englischen Maschinen-Waaren ein dauerhaftes Gespinnst liefern, werden im In- und Auslande als vortrefflich betrachtet. Die Provinzen Pommern, Posen, Ost- und Westpreußen beschäftigen sich neben dem Ge- treidebau mit der sehr bedeutenden Production von Rohstoffen (Wolle, Thier- häute, Flachs, Hans re.). In Schlesien ist neben der Weberei noch insbe- sondere der Hüttenbau eine Hauptbeschäftigung der Bewohner. Die Maschi- nen- und Porzellanfabriken in Berlin, die Tuch-, Seiden-, Glas-, Leder- und Metallwaaren der Provinzen Brandenburg und Sachsen, die großen Branntweinbrennereien in Nordhausen und die Zuckerfabriken in der Provinz Sachsen haben überall hin reichlichen Absatz. Insbesondere müssen wir aber noch die Gewerbthätigkeit der Rheinlande ins Auge fassen. Hier sind drei Distrikte, deren Gewerbthätigkeit der englischen Industrie wenig nach- stehen dürfte: 1) in der Umgebung von Elberfeld, Barmen und Solingen sind neben den weltberühmten Fabriken von Metallwaaren ausgezeichnete Webereien, Färbereien und Spinnereien; 2) in der Umgebung von Crefeld finden sich bedeutende Seiden- und Baumwollefabriken; 3) in der Nähe von Aachen (Eupen, Düren, Montjoie) bestehen vortreffliche Tuchfabriken. Auch die dortigen Metall- und Lederwaaren werden gerühmt. Seefahrzeuge, Eisenbahnen, Kunststraßen, schiffbare Flusse und Kanäle begünstigen den Binnenhandel der preußischen Provinzen gar sehr. Die wichtigsten Seehäfen sind Kiel, Stettin, Stralsund, Greifswald, Danzig, Elbing, Königsberg, Memel. Bedeutende Handelsplätze im Innern sind: Berlin, Frankfurt an der Oder, Breslau, Magdeburg, Köln, Elberfeld, Düssel- dorf, Crefeld, Aachen rc. Die preußische Bevölkerung ist vorzugsweise deutsch; Slaven gibt es 2 Millionen, und zwar Polen in Posen, Sorben oder Wenden in der Lausitz, Kassuben in Hinterpommern. Weniger zahlreich sind außer den Wallonen an der belgischen Grenze noch die Letten oder Litthauer in Ostpreußen.^ Wie in Süddeutschland und Oesterreich der Katholicismus, so ist in dem nord- deutschen Preußen der Protestantismus am stärksten ausgebildet. Von der Gesammtzahl seiner Bewohner gehören 64,64 Proc. der evangelischen, 32,71 Proc. der katholischen und 2,65 Proc. anderen Confesionen an. Der Pro- testantismus entspricht dem nach klarer Erkenntniß und Unabhängigkeit stre- benden Wesen des Norddeutschen, also auch des Preußen. In Bezug auf Intelligenz und Bildung nimmt Preußen die erste Stelle in Deutschland, ja in Europa ein. Gute Volksschulen sind so ausreichend vorhanden, daß kein Kind ohne Unterricht aufwächst. Zahlreiche und gut eingerichtete Lehrerseminare haben einen sehr tüchtigen Lehrerstand dafür ge- schaffen. Für den höheren industriellen Lebensberuf sorgen Real-, Gewerbe-, Bau- und Forstschulen, für die Bildung der Gelehrten und höheren Beamten treffliche Gymnasien und Universitäten. Die Zahl namhafter Gelehrten ist sehr bedeutend, nicht minder die der Künstler auf allen Gebieten. Was Fleiß und Ausdauer im Verein mit hervorragender Verstandesschärfe zu leisten vermögen, das ist namentlich in den beiden letzten Jahrhunderten in Preußen geleistet worden. In den unteren Volksschichten wird die Bildung auch durch das Heerwesen bedeutend gefördert. Jeder gesunde junge Mann ist wehr- pflichüg und dient, wenn er nur die Bildung der Volksschule erlangt hat, drei Jahre, bei höherer Bildung nur ein Jahr. Erstere erhalten während Cassian, Geographie. 4. Aufl. ' 5 / *9 6 t r./,/V /lijm/L h'if 7. ioz.]J,Q

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1861 - Eisleben : Reichardt
64 Würtemberg, Baden. Preußens Haltung ist schwankend.h) Napoleon siegt bei Austerlitz über Russen und Oestreicher, nachdem Ulm (durch'mack) übergeben und Wien eingenommen war. ^ Im Frieden zu Preß bürg verliert Oestreich Tyrol an Baiern. Preußen muß seine halb feindselige Haltungi) dadurch büßen, daß es Anspach, Cleve und Neufchatel gegen Hannover (seit 1803 von den Franz, besetzt) abtritt, welches aber bald wieder verloren ging und Preußen auch mit England verfeindete. 1806 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deut- schen Reichs. Napoleon hatte Baierm und Würtemberg zu Königreichen erhoben (1805) und aus ihnen nebst Baden, Darmstadt, Berg u. a. den Rheinbund gebil- det, zu dessen Protektor er sich auswarf. Kaiser Franz legte daher (6. Aug.) die Krone des deutschen Reiches nieder, erhob aber Oestreich zu einem Ka iser t h u m. Preußen, von Nap. fortwährend beeinträchtigt, nur mit Sachsen und dem russischen Kaiser A l epa n - der I. im Bunde, erklärt endlich den Krieg. Aber nach dem unglücklichen Gefecht bei Saalseid (wo der ritterliche Prinz Louis Ferdinand siel) verlor Preußen 14. Oct. die Doppel sch lacht bei Jena und Auer- städt. Napoleon selbst siegt bei Jena, Davoust bei Au er- st adt über den 72jährigen Herz. Ferdinand v. Braunschweig, st) Schmachvolle Flucht wegen mangel- hafter Führung. 1) Napoleon schon am 27. Oct. in Berlin. Die meisten Festungen ergeben sich wider- standslos dem Sieger, außer Colberg (Gneisenau, h) An der Spitze der Fricdenspartei Lombard und Haugwitz. Kriegs- partei: Freih. v. Stein, Hardenberg, Blücher, auch Luise, die edle Gemahlin Friedrich Wilhelms (geb. Prinzessin v. Mecklen- burg-Strelitz), i) Bernadette marschirte durch preußisch - anspachisches Gebiet und verletzte dadurch Preußens Neutralität. k) Gleich beim Beginn der Schlacht todtlich verwundet. l) General v. Blücher rettete allein die Ehre der preußischen Waffen, indem er sich bei und in Lübeck tapfer vertheidigte und dann ehrenvoll capitulirte.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1861 - Eisleben : Reichardt
65 Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour- biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil- be r b e r g. Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö- nigreich. 1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede zu Tilsit. Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom tapferen Kalkreuth endlich übergeben. 12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried- land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter- drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West- hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs- conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol- daten halten, n) Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich August von Sachsen, und das Königreich West- phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus (Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö- ßert. !8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum Könige von Spanien, seinen Schwager Murat zum K. v. Neapel. > Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer unter Lord Wellington, welcher Portugal er- oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa- lamanca (1812). 1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas Hofer. Der Wiener Friede. Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu- m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän- gigen Länder beitreten mußten. n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber. 5

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 365

1861 - Münster : Coppenrath
365 fast ohne Widerstand Wien und wandte sich dann nach Mäh- ren, wo unterdeß russische Truppen angekommen und sich mit den österreichischen vereinigt hatten. Die beiden Kaiser Franz und Alexander waren selbst bei ihren Truppen, um sie durch ihre Gegenwart anzufeuern. Schlacht bei Austerlitz (1805). — Am 2. Dezember 1805 am Jahrestage der Kaiserkrönung, erfocht Napoleon einen großen Sieg über das verbündete Heer bei Austerlitz, un- weit Brünn in Mähren. In seinem prunkenden Berichte nannte er diese Schlacht die „Dreikaiserschlacht". Kaiser Franz, zu entmuthigt für den Augenblick und bekümmert um das schon vergossene Blut, schloß in einer persönlichen Zusammen- kunft mit Napoleon bei der Mühle zu Saroschütz Waffen- stillstand. Noch schien nicht Alles verloren. Der Erzherzog Ferdinand hatte in Böhmen beträchtliche Truppenmassen ge- sammelt, und auch der Erzherzog Karl, welcher in der großen Schlacht bei Caldiero ostwärts von Verona den Sieg über Massena erfochten hatte, war im vollen Anzuge; selbst Preußen drohete mit einer Kriegeserklärung. Um Preußen zu beschwich- tigen, überließ Napoleon demselben das den Engländern ent- rissene Hannover, wogegen Preußen den ostrheinischen Theil des Herzogthums Cleve und das Fürstenthum Neufchatel an Frankreich, das Fürstenthum Ansbach an Bayern abtreten mußte. Dieser Vertrag bildete den Uebergang zu dem am Ende des Jahres 1805 mit Oesterreich zu Preßburg geschlos- senen Frieden. Friede za Prcßbnrg (1805). — Jetzt sah sich Kaiser Franz gezwungen, den Frieden von dem übermüthigen Sieger anzu- nehmen. Oesterreich, das der Verbindung für eine gemeinschaft- liche Sache beigetreten war, hatte nun alle Nachtheile dieses Krie- ges allein zu tragen. Es mußte Venedig an das Königreich Italien abtreten und auf Tirol und alle Besitzungen in Schwaben ver- zichten, mit welchen Napoleon seine Bundesgenossen, Bayern, Würtemberg und Baden, beschenkte. Für den großen Verlust

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1861 - Freiburg : Herder
Nachwort. 147 behielten ihre alten Gränzen, England die jonischen Inseln, Malta und Helgoland. Außer Posen, welches Preußen, Gali- zien, das Oesterreich zurückgegeben, und Krakau, welches mit einem Gebiete von 20 >D Meilen zur Republik umgeschaffen wurde, behaup- tete Rußland ganz Polen, und bildete aus dem kleinern Theile ein sogenanntes Königreich Polen mit konstitutioneller Verfassung. Nachwort. § 384. Seit 1815 hat Europa zwar manche Erschütterung er- fahren, doch blieb das damals gegründete Machtverhältniß der großen Staaten im wesentlichen unverändert und Europa von einem allgemeinen Kriege verschont, daher konnte die neue Kultur eine Thätigkeit entfalten, die einst in der Geschichte als Epoche machend ausgezeichnet sein wird. Denn noch niemals hat eine so große An- zahl auserlesener Männer stch der Forschung auf jedem Gebiete des Wissens gewidmet, niemals sind ihnen so viele Mittel zu Gebote ge- standen, niemals haben ihre Leistungen solche Anerkennung gefunden und sind so schnell in das Leben eingeführt worden, als heutzutage geschieht. Die Nationen wetteifern mit einander, doch haben die Deutschen, Wissenschaf- Engländer und Franzosen die meisten Erfolge aufzuzählen. Die ten. Deutschen stnd entschieden Meister auf dem Gebiete der sogenannten Schulwissenschaften: der Theologie, Philosophie, der Philologie (der wissenschaftlichen Kenntniß des klassischen Alterthums); die histo- rische Sprachlehre und die vergleichende Sprachwissen- schaft ist eigentlich ihr Werk (I. Grimm, Bopp, W. v. Humboldt), das den Forschungen in der Urgeschichte eine Bahn eröffnete. Den eigentlichen Stolz unserer Zeit bildeten aber die Eroberungen des denkenden Geistes im weiten Reiche der Naturwissenschaften, wo die Chemie die größten Entdeckungen feiert (Davy, Berzelius, Gay Lussak, Thenard, Dumas, Pelletier, Mitscherlich, Döbereiner, Wöhler, Liebig). Im Gegensätze zu früheren Zeiten herrscht jetzt das Streben vor, die Er- gebnisse z. B. physikalischer und chemischer Forschungen für das Leben nutzbar zu machen, sie praktisch anzuwenden; man will für das Leben erfinden und denken, daher auch jedes Gewerbe, vom Landbau bis zur feinsten Kunstarbeit, die Einwirkung der Wissenschaft empfindet und aufnimmt. Von unermeßlicher Wichtigkeit ist die Dampfmaschine Dampfma- geworden (Boulton und Watt), denn der Dampf verrichtet jetzt die Wne. Arbeit von Millionen Menschen- und Thierkräften und hat der euro- päischen Industrie die Weltherrschaft erworben. Das Dampfschiff (R. Fulton) erleichtert das Besahren der Ströme gegen ihren Lauf und gibt diesen Naturstraßen ihre volle Bedeutung, es macht es mög- lich ohne Wind und selbst gegen ihn den Ocean zu durchschneiden, er- leichtert und beschleunigt dadurch den Verkehr der Erdtheile ver- mittelst der Oceane (erste Fahrt nach Amerika von England 1838). Dagegen befördert der Dampswagen auf der eisenbeschienten Straße mit Windesschnelle ungeheure Lasten, beschleunigt und vervielfacht den

6. Theil 3 - S. 92

1861 - Leipzig : Teubner
92 gegebnen und bestehenden, das durch das Beispiel der Nord- amerikaner die Aufforderung zur Ausführung erhielt. Handel und Gewerbe. § 124. Hauptförderungsmittel für den Haudel und die Ge- werbe, wie selbst wieder dadurch hervorgerufen, sind der Luxus der höhern Stände und das allgemein gewordne Bedürfnis der sogenannten Kolonialwaaren. Als Ausgleichung, um nicht mit baarem Geld zu zahlen, dient die einheimische Industrie, zu deren Hebung — dem wichtigsten Interesse des Staats — allent- halben Schutz-'Zölle eingeführt werden. Die dadurch notwendig gebotne möglichste Wolfeilheit der Produktion vollendet die Zu- rückdrängung vieler zunftmäßiger Gewerbe, die Ersetzung der Menschenhand durch Maschinen (Baumwollenspinnmaschine von Arkwright), und wie einerseits die Anhäufung von Kapital, so andererseits die immer größere Ausdehnung eines von der Hand in den Mund lebenden Arbeiterstandes. Aus dem nun durch jede Stockung erzeugten Elend und den in Umschwung gekommenen aufklärerischen Theorien gehn die socialen Fragen hervor. Die Wissenschaften. § 125. Das aufklärerische Streben und die Staatsinteressen bewirkten lebhafte Förderung der Wissenschaften und großen Eifer ihre Resultate unter allen Ständen zu verbreiten. Unter den neu gegründeten Bildungsanstalten nimmt die Universität zu Göttingen (1737) den ersten Platz ein. — l) Altertums- wissenschaft und Erziehun gewesen. Nachdem die fleißige Erforschung der Sprache und Litteratur (namentlich in Holland in Blüte) sich auch dem Griechischen mit größerer Kraft zuge- wandt hatte, brach Winkelmann die Bahn für das Verständnis der antiken bildenden Kunst; mit der Erklärung der Klassiker vereinte dasselbe Heyne; der eigentliche Gründer der Wissen- schaft, der Feststeller des Begriffs, daß sie Erkenntnis des ge- samten Lebens der Alten sein müße, war F. A. Wolf. Das Stu- dium trug zugleich seine Früchte in den Litteraturerscheinungen und begann auch auf die orientalischen Völker ausgedehnt zu werden. In den Gelehrtenschulen gewann das Griechische einen großem Raum, daneben aber auch wurden die Realien mehr beachtet und in besondern Schulen für das praktische Leben ge- lehrt (Heckers Realschule). Der aufklärerischen Richtung gehören die Erziehungsmethoden von R о s s e a u und Basedow an. 2) Die exakten Wissens eh afte n. a) in der Mathema- tik fuhren auf den von Newton und Leibnitz betretnen Bahnen fort d’Alembert (§ 121) und Leonhard Euler, b) für die Naturgeschichte, der ein ungemein reiches Material fort und fort zugeführt wurde, eröffneten neue tiefere Auffaßungen in der Zoologie Buffon (f 1788) und Blumenbach, in der Botanik der große Schwede Karl v. Linné (f 1778), in der Mineralogie

7. Neuere Geschichte - S. 113

1869 - Mainz : Kunze
ns Rücktritt Preußens vom Coalitiouskrieg im Frieden zu Basel 1795, veranlaßt durch die Entziehung der eng- lischen Subsidien und durch die seindselige Haltung der beiden,Kaiserhöfe in der polnischen Theilungsfrage. Die Frage über den Besitz der linksrheinischen Lande wird dem späteren allgemeinen Frieden Vorbehalten. In den beiden letzten, den Revolutionskrieg so sehr hem- menden Theilungen Polens, der zweiten 1793 (durch Preußen und Rußland) und der dritten 1795 (durch die drei Mächte), die den Staat völlig vernichtete, erhielt Preußen 1896 Q. M. mit circa 2j/5 Millionen Einwohnern *). Wie Preußen sagen sich Toskana und Spanien von der Koalition los. Am Mittel- und Oberrhein jagen die Oesterreicher unter Clerfait und Wurmser 1795 die Franzosen überall mber den Fluß zurück, ebenso 1796 unter denr Erzherzog Car! nach den Siegen bei Amberg und Würzburg (über Jourdan) und nach dem berühmten Rückzug Moreaus aus Baiern. So wurde die beabsichtigte Bereinigung des letzteren mit Bonaparte in Italien zum gemeinsamen Angriff auf die deutsch-österreichischen Länder zu nichte. d. Der italienische Feldzug. Bonapartes Oberbefehl 1796 brachte hier in die Krieg- führung, die schon in vier Händen gelegen hatte, erst Leben und Erfolg; Italien der Schauplatz seines Feldherrnruhms, die Wiege seiner Größe. Napoleon Bonaparte geboren zu Ajaccio auf Corsica den 15. August 1769 als zweiter Sohn einer kinderreichen Familie. Seine Eltern: der ans italienischer Adelsfamilie stammende Advocat Carl Bonapartc, Theilnchmer am Freiheitskampfe der Corsen gegen die Genuesen (Paoli), und Letizia Ramolini. 1768 Corsica von Genua an Frankreich verkauft. Der achtjährige Napoleon auf der Kriegsschule zu Brienne, Pichegru fein Lehrer, Mathematik und Geschichte seine Lieb- lingsfächer; lljährig auf der höheren Kriegsschule zu Paris; 1785, dem Todesjahr feines Vaters, Artillerie-Unterlieutnant, 1789 sogleich der Re- volution zugethan, Republikaner, aber nicht Jacobiner, dann Capitain in dem revolutionierten Corsica, macht 1793 den Zug der Conventsarmce gegen die Royalisten und Girondisten in Südfrankreich mit (Toulon). *) Danzig und Thorn und die neuen Provinzen Süd-Preußen, Neu-Oft- vrensien, Neu-Schlesien. — Herbst, historisches Hiufsbuch Iii. 8

8. Neuere Geschichte - S. 133

1869 - Mainz : Kunze
133 Berg, das 'Herzogthum Westfalen u. s. w., im Osten erhall es Laueuburg von Hannover (an Dänemark gegen Schwedisch-Pommern abgetreten), den Netzdistrict, Thorn, Westpreußen, einen Theil von Großpolen. Seine deutschen Verluste: namentlich Ostfriesland (die Verbindung mit der Nordsee) und die fränkischen Lande. Oesterreich erhielt für Belgien, den Breisgau, die schwäbi- schen Besitzungen Ersatz in der Lombardei mit Venedig, in Ge- bietstheilen am Inn und in Salzburg; Jllyrien und Tyrol zurück; über eine Million Bewohner mehr als vor 1805. Entschädigung und Abrundung der anderen deutschen Staaten, namentlich Baierns, Hannovers (das die Königswürde annimmt), der beiden Hessen, Sachsen-Weimars. — Die vier freien Städte. Bildung des deutschen Bundes durch die Bundesacte vom 8. Juni 1815. Das Haus Oranien erhält aus Holland und Belgien das Königreich der vereinigten Niederlande. Rußland erhält das Großherzogthum Warschau (außerdem preußisch gewordenen Posen ltnb dem zur Freistadt erklärten Krakau) als Königreich Polen. Großbritannien behielt in Europa Malta und Helgoland, in Afrika das Cap; die Republik der jonischen Inseln unter britischer Protection. Norwegen als besonderes Königreich mit Schweden vereinigt. Die ewige Neutralität der durch drei Cantone (Genf, Wallis, Neufchatel) vergrößerten Schweiz anerkannt. Wiederausbruch des Krieges; die Zeit der hundert Tage. Napoleons Rückkehr nach Frankreich, sein Einzug in Paris nach 30 Tagen; Flucht der Bourbonen; Erhaltung der Constitu- tion; Manifest des Congresses gegen Napoleon als Feind und Störer der Ruhe der Welt. Erneuerung der großen europäischen Allianz. Napoleons Rüstungen etwa 317000 M., davon circa 130000 M. gegen die Niederlande concentriert. Die Alliierten, int ganzen etwa 600600 Mann stark, rückten in vier Armeen*) gegen Frankreich: die Oesterreicher unter Schwarzenberg als linker Flügel am Oberrhein, die Russen unter Barclay im Centrum, am Mittel- °) Außerdem uoch 60000 Oesterreicher und Sardinier im Piemontestschen.

9. Neuere Geschichte - S. 121

1869 - Mainz : Kunze
121 Der Rh einbund von 16 deutschen Fürsten*) unter Napo- leons Protectorat geschlossen, Juli 1806: Mediatisierung der zwischen den Gebieten der Bundesglieder iiegeuben fürstlichen, gräflichen, reichsritterschastlichen Gebieten. Auflösung des deutschen Reiches. Kaiser Franz Ii legt am 6. August den deutschen Kaisertitel nieder, nachdem er schon 1804 den eines Kaisers von Oesterreich angenommen. Ii. Gegen Preußen und Rußland 1806—1807. Seit dem Basler Frieden (1795) hatte sich Preußen von den großen europäischen Kriegen völlig zurückgezogen und in thatloser entnervender Ruhe den welterschütternden Ereignissen zugesehen. Unter Friedrich Wilhelm Ii Vereinigung der Fürsten- thümer Ansbach und Baireuth mit Preußen 1791 (nach einem Vergleich mit dem kinderlosen Markgrafen); unter ihm durch diese und die polnischen Erwerbungen (nach Abzug des im Basler Frieden Abgetretenen) ein Zuwachs von 2012 Q. M. Aeußeres Wachsthum, innere Schwäche! Sein Sohn Friedrich Wilhelm Iii (1797—1840), ge- boren 1770, vermählt mit Luise von Mecklenburg, einfach, fried- liebend und zunächst auz innere Reformen bedacht. Die Verletzung des fränkischen Gebietes 1805 veranlaßt^ preußische Rüstungen, ein Bündniß mit Rußland und den Plan, durch den Minister Grafen Haugwitz ein Ultimatum an Napo- leon zu richten: namentlich das strenge Einhalten des Lüneviller Friedens, die Selbständigkeit der batavischen und helvetischen Republik, die Trennung der italienischen von der französischen Krone zu verlangen. Angesichts der Kriegserfolge Napoleons völliges Umschlagen der preußischeil Politik. Haugwitz' Vertrag mit Napoleon in Wien, ohne Vollmacht: Abtretung von Anspach an Baiern, des Restes von Cleve mit Wesel und von Neufchatel an Frankreich, dafür das schon besetzte Hannover. Bei scheinbaren politischen Erfolgen Preußens tiefste Erniedrigung! Englands Friedensliebe nach Nelsons glänzendem, mit seinem Leben bezahltell Seesieg über die französisch-spanische Flotte bei Trafalgar 1805 führte zu Unterhandlungen mit Frank- reich, in denen Napoleon die Rückgabe Hannovers zugestand. *) Die dazu gehörigen Glieder, der Kurfürst von Badeu und der Landgraf von Hessen-Darmstadt nahmen seitdem den großherzoglichen, der Fürst von Nassau den herzoglichen Titel an. Der Kurerzkanzler wird Pürst-Primas mit Frankfurt, 1810 zum Großherzogthum erhoben. — Die Reichsstadt Nürnberg kam an Baiern.

10. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 64

1867 - Breslau : Trewendt
64 Anhang-. 1675 18/28. Juni. Friedrich Wilhelm schlägt die Schweden bei Fehl-* bell in. Er erobert bis 1678 Schwedisch-Pommern und Rügen. J675 Das Herzogshaus von Liegnitz-Brieg-Wohlau, die letzte plasti- sche Familie in Schlesien, erlischt. Oesterreich zieht die Län- der ein und entschädigt Brandenburg 1686 durch den Schwie- buser Kreis des Herzogthums Glogau. 1679 Friede mit Frankreich und Schweden zu St. Germain en-Laye. 1681 Brandenburgische Kriegsschiffe an der Westküste von Africa. Fort Friedrichsburg. Africanische Handelsgesellschaft. 1685 Die nach Aufhebung des Edicts von Nantes aus Frankreich fliehenden Protestanten finden Aufnahme in der Mark. 1688—1713 Friedrich Iii. Seine Gemahlin die geistreiche Sophie Charlotte von Hannover. (Charlottenburg.) Er legt die Friedrichsstadt in Berlin an. 1694 Stiftung der Universität Halle. (Christian Thomasius. Her- mann Francke, Stifter des Waisenhauses.) 1694 Friedlich giebt gemäss einer früheren Verpflichtung den Schwie- buser Kreis für eine Geldentschädigung an Oesterreich zurück imd erhält die Anwartschaft auf das Fürstenthum Ostfriesland (1706 und 1715 erneuert). 1699 Stiftung der Academie der Künste. Der Bildhauer und Bau- meister Schlüter (Reiterstatue des grossen Kurfürsten, Haupt- theil des Schlosses, Zeughaus u. a.). 1700 Academie der Wissenschaften, von Leibnitz eingerichtet. 1701 18. Jan. Friedrich krönt sich in Königsberg als König von Prenssen. (Stiftung des schwarzen Adlerordens.) Seit ltol Das Königreich Prenssen. Der König heisst nun Friedrich I. und wird als solcher von den im spa- nischen Erbfolgekrieg mit ihm verbündeten Mächten anerkannt. 1702 Wilhelms Iii., des Königs von England, Tod führt zum Streit über die oranische Erbschaft. Preussen erwirbt aus dieser Erbschaft die Grafschaften Mörs und Lingen und 1707 das Fürstenthum Neuenburg (Neufchätel) in der Schweiz. 1704. 1706 Die Preussen kämpfen im spanischen Erbfolgekriege unter Leopold von Dessau bei Hochstedt und Turin. 1713—1740 Friedrich Wilhelm I., streng, haushälterisch, einfach. (Tabakscollegium.) Soldatenfreund; gründet das Cadettenhaus in Berlin, das Potsdamer Waisenhaus für Soldatenkinder u. a. Leopold von Dessau. 1713 Utrechter Friede. Preussen wird von Frankreich und Spanien als Königreich anerkannt, im Besitz von Neuenburg bestätigt, verzichtet auf Orange und erhält von den spanischen Nieder- landen den grössten Theil des Herzogthums Geldern.
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