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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1861 - Eisleben : Reichardt
65 Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour- biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil- be r b e r g. Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö- nigreich. 1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede zu Tilsit. Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom tapferen Kalkreuth endlich übergeben. 12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried- land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter- drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West- hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs- conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol- daten halten, n) Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich August von Sachsen, und das Königreich West- phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus (Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö- ßert. !8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum Könige von Spanien, seinen Schwager Murat zum K. v. Neapel. > Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer unter Lord Wellington, welcher Portugal er- oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa- lamanca (1812). 1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas Hofer. Der Wiener Friede. Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu- m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän- gigen Länder beitreten mußten. n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber. 5

2. Geschichte der neueren Zeit - S. VI

1861 - Freiburg : Herder
Vi St. Domingo. Bonaparte ordnet die Republiken; wird als Napo- leon I. Kaiser der Franzosen. Der Reichsdeputations- hauptschluß vom 25. Februar 1803. England, Oesterreich, Rußland, Schweden und Neapel gegen Frankreich verbündet. Ulm, Austerlitz, Trafalgar. Der Rheinbund; Ende des deutschen Reichs. Schöpfung anderer Vasallenstaaten: Neapel, Holland, Neuenburg, Piombino. Preußisch-russischer Krieg. Tilsiter Friede. Großherzogthum Warschau; Königreich Westfalen. Englisches Attentat auf Dänemark. Die Kontinentalsperre. Portugal und Spanien von den Franzosen besetzt. Erhebung des spanischen Volkes. Kongreß in Erfurt. Napoleon in Spanien. Oesterreichs Krieg gegen Napoleon. Hofer, Schill. Napoleon vernichtet den Kirchenstaat und das Königreich Holland; die Mündungen des Rheins, der Ems, Weser, Elbe, Oder und Weichsel französisch. Russi- sche Eroberungen. Bernadotte, Kronprinz von Schweden. Der russi- sche Feldzug............................................. Neuntes Kapitel. (§ 373—383.) Der Befreiungskrieg. Preußens Erhebung. Schlachten bei Lützen und Bautzen. Oester- reich erklärt Napoleon den Krieg. Schlachten bei Großbeeren, Wahlstatt, Dresden, Kulm, Dennewitz, Wartenburg, Leipzig, Hanau. Feldzug in Frankreich. Einnahme von Paris. Rückkehr Napoleons. Schlacht bei Waterloo. Der zweite Pariser Friede Nachwort. (§ 384.)........................................ Seite 131 142 147

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 135

1861 - Freiburg : Herder
Das Soldatenkaiserthum. 135 England, Oesterreich, Rußland, Schweden und Neapel gegen Frankreich verbündet. Ulm (17. Oktober), Äufterlitz (2. Äeeembcr), Trafalgar (21. Oktober 1805)? § 353. Vorzüglich durch die Bemühungen des englischen Ministers Pitt kam die sogenannte dritte Koalition, der Bund der oben ge- nannten Reiche gegen Frankreichs drohende Uebermacht zu Stande, aber Napoleon schloß das österreichische Heer unter Mack in Ulm ein und nöthigte dasselbe zur Ergebung; die badischen, hessischen, würt- !?• tembergisch en Truppen verstärkten sein Heer, mit dem er schon am 1 °‘ 13. November Wien besetzte, und am 2. Decomber bei Austerlitz (unweit Brünn in Mähren) einen eben so leichten als vollständigen Sieg über die österreichisch-russische Armee erfocht. Am 26. Decomber schloß Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg, in welchem er Vorderösterreich vollends an Bayern, Württemberg und Baden, Tyrol an Bayern, Venedig und Dalmatien an Napoleon abtrat, wofür er nur Salzburg und Berchtesgaden, sowie das erbliche Hochmeisterthum des Deutschordens für einen österreichischen Prinzen erhielt. Bayern gab Würzburg ab und empfing dafür die Reichsstadt Augsburg, von Preußen Anspach und Baireuth, welches dagegen Hannover besetzen durfte, worauf England durch eine Blokade der preußischen Häfen antwortete; auch Kleve-Berg überließ es an Napoleon, der daraus und aus einigen anderen Stücken das Großherzogthum Berg für seinen Schwa- ger und Reitergeneral Murat bildete. Die Freude Napoleons I. über seine Erfolge verbitterte jedoch der englische Admiral Nelson, welcher bei dem Vorgebirge Trafalgar am 21. Oktober die fran- zösisch-spanische Flotte vernichtete und die Franzosen nöthigte dem See- kriege im Großen zu entsagen. Der Rheinbund (12. Juli 1806); Ende des deutschen Reichs (6. Äug. 1806). § 354. Bayern, Württemberg (deren Fürsten in dem Preß- burger Frieden den Königstitel erhielten), der Kurerzkanzler Karl Theodor von Dalberg, Baden, Kleve-Berg, Darmstadt, die nassauischen, salm'schen und hohenzollern'schen Für- stenthümer, Aremberg, I senburg - Birstein, Lichtenstein und Ley en sagten sich vom Reiche los und errichteten den sogenannten Rheinbund, erkannten Kaiser Napoleon l. als ihren Protektor 12. Juli und verpflichteten sich in dessen Kriege 63,000 Mann zu stellen. Der ^ris. Bundestag sollte in Frankfurt berathen, der ehemalige Kurerz- kanzler als Fürst Primas demselben präsidieren, daher Napoleon ihm die Reichsstadt Frankfurt schenkte, wofür Regensburg an Bayern fiel; die neuen Souveräne erhielten auch die Erlaubniß alle zwischen ihren Gebieten gelegene Fürsten, Grasen, Reichsritter und Reichsstädte ihrer Souveränität zu unterwerfen (Nürnberg wird bayerisch). Der französische Gesandte kündigte dem Reichstage zu Regensburg die Errichtung des Rheinbundes an und erklärte, daß Frankreich von einem deutschen Reiche in Zukunft nichts mehr wisse, worauf Kaiser Franz Ii. am 6. August seine Würde als Kaiser des heiligen römischen Reichs deutscher Nation niederlegte;

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1861 - Freiburg : Herder
Nachwort. 147 behielten ihre alten Gränzen, England die jonischen Inseln, Malta und Helgoland. Außer Posen, welches Preußen, Gali- zien, das Oesterreich zurückgegeben, und Krakau, welches mit einem Gebiete von 20 >D Meilen zur Republik umgeschaffen wurde, behaup- tete Rußland ganz Polen, und bildete aus dem kleinern Theile ein sogenanntes Königreich Polen mit konstitutioneller Verfassung. Nachwort. § 384. Seit 1815 hat Europa zwar manche Erschütterung er- fahren, doch blieb das damals gegründete Machtverhältniß der großen Staaten im wesentlichen unverändert und Europa von einem allgemeinen Kriege verschont, daher konnte die neue Kultur eine Thätigkeit entfalten, die einst in der Geschichte als Epoche machend ausgezeichnet sein wird. Denn noch niemals hat eine so große An- zahl auserlesener Männer stch der Forschung auf jedem Gebiete des Wissens gewidmet, niemals sind ihnen so viele Mittel zu Gebote ge- standen, niemals haben ihre Leistungen solche Anerkennung gefunden und sind so schnell in das Leben eingeführt worden, als heutzutage geschieht. Die Nationen wetteifern mit einander, doch haben die Deutschen, Wissenschaf- Engländer und Franzosen die meisten Erfolge aufzuzählen. Die ten. Deutschen stnd entschieden Meister auf dem Gebiete der sogenannten Schulwissenschaften: der Theologie, Philosophie, der Philologie (der wissenschaftlichen Kenntniß des klassischen Alterthums); die histo- rische Sprachlehre und die vergleichende Sprachwissen- schaft ist eigentlich ihr Werk (I. Grimm, Bopp, W. v. Humboldt), das den Forschungen in der Urgeschichte eine Bahn eröffnete. Den eigentlichen Stolz unserer Zeit bildeten aber die Eroberungen des denkenden Geistes im weiten Reiche der Naturwissenschaften, wo die Chemie die größten Entdeckungen feiert (Davy, Berzelius, Gay Lussak, Thenard, Dumas, Pelletier, Mitscherlich, Döbereiner, Wöhler, Liebig). Im Gegensätze zu früheren Zeiten herrscht jetzt das Streben vor, die Er- gebnisse z. B. physikalischer und chemischer Forschungen für das Leben nutzbar zu machen, sie praktisch anzuwenden; man will für das Leben erfinden und denken, daher auch jedes Gewerbe, vom Landbau bis zur feinsten Kunstarbeit, die Einwirkung der Wissenschaft empfindet und aufnimmt. Von unermeßlicher Wichtigkeit ist die Dampfmaschine Dampfma- geworden (Boulton und Watt), denn der Dampf verrichtet jetzt die Wne. Arbeit von Millionen Menschen- und Thierkräften und hat der euro- päischen Industrie die Weltherrschaft erworben. Das Dampfschiff (R. Fulton) erleichtert das Besahren der Ströme gegen ihren Lauf und gibt diesen Naturstraßen ihre volle Bedeutung, es macht es mög- lich ohne Wind und selbst gegen ihn den Ocean zu durchschneiden, er- leichtert und beschleunigt dadurch den Verkehr der Erdtheile ver- mittelst der Oceane (erste Fahrt nach Amerika von England 1838). Dagegen befördert der Dampswagen auf der eisenbeschienten Straße mit Windesschnelle ungeheure Lasten, beschleunigt und vervielfacht den

5. Theil 3 - S. 92

1861 - Leipzig : Teubner
92 gegebnen und bestehenden, das durch das Beispiel der Nord- amerikaner die Aufforderung zur Ausführung erhielt. Handel und Gewerbe. § 124. Hauptförderungsmittel für den Haudel und die Ge- werbe, wie selbst wieder dadurch hervorgerufen, sind der Luxus der höhern Stände und das allgemein gewordne Bedürfnis der sogenannten Kolonialwaaren. Als Ausgleichung, um nicht mit baarem Geld zu zahlen, dient die einheimische Industrie, zu deren Hebung — dem wichtigsten Interesse des Staats — allent- halben Schutz-'Zölle eingeführt werden. Die dadurch notwendig gebotne möglichste Wolfeilheit der Produktion vollendet die Zu- rückdrängung vieler zunftmäßiger Gewerbe, die Ersetzung der Menschenhand durch Maschinen (Baumwollenspinnmaschine von Arkwright), und wie einerseits die Anhäufung von Kapital, so andererseits die immer größere Ausdehnung eines von der Hand in den Mund lebenden Arbeiterstandes. Aus dem nun durch jede Stockung erzeugten Elend und den in Umschwung gekommenen aufklärerischen Theorien gehn die socialen Fragen hervor. Die Wissenschaften. § 125. Das aufklärerische Streben und die Staatsinteressen bewirkten lebhafte Förderung der Wissenschaften und großen Eifer ihre Resultate unter allen Ständen zu verbreiten. Unter den neu gegründeten Bildungsanstalten nimmt die Universität zu Göttingen (1737) den ersten Platz ein. — l) Altertums- wissenschaft und Erziehun gewesen. Nachdem die fleißige Erforschung der Sprache und Litteratur (namentlich in Holland in Blüte) sich auch dem Griechischen mit größerer Kraft zuge- wandt hatte, brach Winkelmann die Bahn für das Verständnis der antiken bildenden Kunst; mit der Erklärung der Klassiker vereinte dasselbe Heyne; der eigentliche Gründer der Wissen- schaft, der Feststeller des Begriffs, daß sie Erkenntnis des ge- samten Lebens der Alten sein müße, war F. A. Wolf. Das Stu- dium trug zugleich seine Früchte in den Litteraturerscheinungen und begann auch auf die orientalischen Völker ausgedehnt zu werden. In den Gelehrtenschulen gewann das Griechische einen großem Raum, daneben aber auch wurden die Realien mehr beachtet und in besondern Schulen für das praktische Leben ge- lehrt (Heckers Realschule). Der aufklärerischen Richtung gehören die Erziehungsmethoden von R о s s e a u und Basedow an. 2) Die exakten Wissens eh afte n. a) in der Mathema- tik fuhren auf den von Newton und Leibnitz betretnen Bahnen fort d’Alembert (§ 121) und Leonhard Euler, b) für die Naturgeschichte, der ein ungemein reiches Material fort und fort zugeführt wurde, eröffneten neue tiefere Auffaßungen in der Zoologie Buffon (f 1788) und Blumenbach, in der Botanik der große Schwede Karl v. Linné (f 1778), in der Mineralogie

6. Theil 3 - S. 105

1861 - Leipzig : Teubner
105 sische Seemacht fast gänzlich. —f) In der Vendee bewirkten Hoches Siege, noch mehr das Amnestiedekret (2. Dec. 1794) und die Gestattung der Kultusfreiheit, daß die Chouans die Waffen niederlegten. Zuerst schloß der Großherzog von Toskana Frieden, sodann sich vom Reich trennend Preußen 5. April 1795 zu Basel, (Demarkationslinie 17- Mai für das neutrale Deutschland), ferner unter Abtretung der ihm gehörigen Hälfte von San Domingo Spanien (22. Jul.) wo der Günstling der Königin Don Manuel Go doi (der Friedenfürst) sich nur durch Anschluß an Frankreich gegen die Granden zu behaupten hoffte. § 143- In England behauptete sich das Ministerium Pitt trotz der Reformbestrebungen der Opposition (Fox und Burke) und der steigenden Schuldenlast und somit ward der Krieg gegen Frank- reich fortgesetzt und auch Oesterreich zum Ausharren bewogen. Unglücklich war zwar der von England wieder angeregte Auf- stand in der Vendee unter Georges Cadoudal und Cha- rette; die bei Quiberon gelandeten Emigrierten wurden von Hoche vernichtet und bis zum März 1796 der Krieg beendet. Da- gegen wurden von Holland Malacca, Conchin, Travancoor, Cey- lon , Amboina, 1795 das Kapland erobert, und Spanien, das 1796 mit Frankreich ein Bündnis schloß, verlor eine Besitzung nach der andern; der Angriff auf Irland ward durch einen Sturm ver- hindert, der glänzende Seesieg bei St. Vincent (24. Febr. 1797) gab England das entschiedenste Uebergewicht, obgleich die Eroberung Domingos nicht gelang. Der Streit mit Nordame- rika über die Schifffahrt der Neutralen hatte keine Folge, aber auch die nach Oesterreichs Abtreten angeknüpften Friedensunter- handlungen zu Lille führten zu keinem Resultat. Im südlichen Deutschland bewärte sich der Erzherzog Karl von Oesterreich als großer Feldherr gegen die Franzosen. Zwar betrieb Pichegru, in geheime Unterhandlungen mit den ver- triebnen Bourbonen verwickelt, den Krieg läßig, aber glorreich waren die Siege bei Wetzlar und Uckerath, durch welche Jour- dan über den Rhein zurückgetrieben ward. Unterdes drang Mo- reau im Süden vor und wärend nun der Erzherzog diesem die Spitze zu bieten genötigt war, warf Jourdan die ihm gegenüber stehenden Truppen zurück und bedrohte nach dem glücklichen Kampf bei Amberg und Sulzbach sogar Oesterreich. Da bewies Karl seine Meisterschaft, indem er sich zwischen die beiden Heere warf, rasch Jourdan bis über den Rhein zurückdrängte und da- durch auch Moreau zum vielfach gefährdeten, aber meisterhaft bewerkstelligten Rückzug nötigte. § 144. Die Entscheidung ward herbeigeführt durch Napo- leon Bonaparte, welcher 1796 das Kommando der italienischen Armee übernahm. Nachdem er rasch den österreichischen Gene- ral Beaulieu zurückgedrängt, zwang er Sardinien zum Frieden (Savoyen und Nizza an Frankreich, Besatzung in Alessandria).

7. Theil 3 - S. 114

1861 - Leipzig : Teubner
eine neue Verfaßung und die cisalpinis che bat Napoleon ihr Königtum anzunehmen (Vicekönig Eugen Beauharnais). Genua ward auf seine Bitte Frankreich einverleibt, Lucca erhielt Napo- leons Schwager Bacciochi, Piombino der andere Schwager Borghese. Ii. Geschichte Europas wärend des französischen Kaisertums 1804 — 1815. Der dritte Coalitionskrieg 1805. § 156. Wegen der Eingriffe in die Verhältnisse der Schweiz und der Wegnahme Piemonts hatte England Malta besetzt behal- ten , 1803 auf alle französischen und holländischen Schiffe Embargo gelegt und ein Kriegsmanifest erlaßen. Das Ministerium Addington räumte an Pitt wieder den Platz und rasch wurden Domingo bis auf die Haupstadt und mehrere andere Kolonien in Amerika ero- bert. Um es nicht verteidigen zu müßen verkaufte Napoleon 1804 Louisiana (§ 150) an di eve reinigten Staaten und besetzte, nachdem die dortige Armee zu einer schmachvollen Kapitulation gezwungen worden war, Hannover. Neapel erhielt gegen Auf- nahme französischer Besatzung Neutralität, desgleichen der Papst, Etrurien und Portugal. Spanien ward durch Englands Angriffe zum Bund mit Frankreich getrieben. Wärend die Britten das holländische Surinam eroberten, brachte Napoleon im Sommer 1805 eine ungeheure Flotte und Landmacht in Boulogne zusammen in der Absicht einer Lan- dung auf der feindlichen Insel; aber er ward nicht des Kanals Meister, ein Sturm beschädigte die Flotte und der Admiral Vil- le neuve, welcher die französischen und spanischen Schiffe nach dem Norden führen sollte, sah sich durch die Schlacht bei Finisterre (22. Jul. 1805) nach Cadix getrieben. Als er von dort auslief, zerstörte Nelson, den Sieg mit seinem Leben be- zahlend, die Flotte bei Trafalgar (2. Dec. 1805). Die Englän- der eroberten die Kapstadt von neuem und behaupteten zur See die Oberhand. §157. Da unterdes Rußl an d, O esterr eichund Schwe- den, durch die französischen Gewaltschritte gereizt, mit England eine Coalition geschloßen hatten, wandte sich Napoleon von Boulogne nach Deutschland, wo sich ihm Baiern, Würtem- berg und Baden sofort anscldoßen. Die Kapitulation der österreichischen Armee unter Mack bei Ulm (15. Oct. 1805) nö- tigte das bereits bis an den Inn gelangte rußisclie Heer unter Kutusow zum Rückzug nach Mähren, um die nachrückenden Verstäi'kungen abzuwarten, den Erzherzog Karl zum Rückmarsch aus Italien, den er sich durch den Sieg bei Caldiero frei machte. Die Franzosen besetzten Wien und die Dreikaiser- schlacht bei Austerlitz (2. Dec.) führte schnell den Frie- den zu Preßburg herbei. Oesterreich trat das venetianische

8. Theil 3 - S. 108

1861 - Leipzig : Teubner
108 rung ihrer Verfaßung gezwungen, c) in der Schweiz fand das Di- rektorium durch die Hülfsgesuche der Demokraten, des Waadt- länders La Harpe und des Baslers Pet. Ochs, willkommne Gelegenheit zur Einmischung. Nach Besetzung des Waadtlandes wurden die Berner von Brune besiegt und (29. März) 1798 die Auflösung der Eidgenoßenschaft, bald darauf die Errichtung der helvetischen Republik erklärt. Die Urkantone, nament- lich Unterwalden , musten nach mannhafter Gegenwehr sich fügen. Frankreich nahm für seine Mühe Genf und Mühlhausen, d) das deutsche Reich ward zur Abtretung des linken Rheinufers ge- zwungen und die Franzosen behielten die Plätze am rechten be- setzt, wärend über die Entschädigungen und Säkularisationen in Rastatt verhandelt ward. Diese Gewaltstreiche brachten eine neue Coalition zu wege, deren Seele Kaiser Paul von Rußland (1796—'1801), ward, und welcher Oesterreich, Neapel, die Pforte, England, Portugal und Schweden beitraten, für welche aber den neuen König von Preußen Friedrich Wilhelm Iii (1797-—1840) zu gewinnen nicht gelang. Der Kaiser Paul hatte sich von den Maltesern zu ihrem Großmeister erwählen laßen und verlangte nun die Heraus- gabe von deren Insel. § 148- Durch Nelsons Sieg bei Abukir ermutigt, besetzte die neapolitanische Armee unter Mack Ende 1798 Rom, ward'aber von Championet zum Rückzuge genötigt, Neapel, wo vorher die Lazzaroni mit wildem Haß gegen die Franzosenfreunde wüteten, 1799 erobert und die parthenopäische Republik errichtet. Lucca erhielt demokratische Verfaßung, das Großherzogtum Tos- kana ward aufgehoben, Papst Pius Vi nach Frankreich gebracht. Karl Emanuel von Sardinien war schon vorher durch Plackereien zur Verzichtleistung auf Piemont und zur Flucht nach Sardinien gezwungen. Zum Mittelpunkt der Kriegsoperationen ward von den Franzosen die Schweiz gewählt. Jourdan ward hier zwar vom Erzherzog Karl durch die Schlachten bei Ostrach und Stockach über den Rhein zurückgedrängt und darauf Massena bei Winter- thur und bei Zürich geschlagen, aber der Hofkriegsrat in Wien lähmte die Unternehmungen. Der Congress zu Rastatt ward aufgelöst (geheimnisvoller Mord der französischen Gesandten). In Italien siegte der russische Feldherr Suwärow bei Cassano, nahm Mailand und gewann außer anderen Gefechten das Treffen bei Novi. Nach einem Sieg der Oesterreicher war ganz Oberitalien mit Ausnahme der genuesischen Küste den Fran- zosen entrißen. Die vom Cardinal R uffo gebildete Glaubensarmee hatte sich Neapels wieder bemächtigt und Nelson half mit der englischen Flotte die strengen Urteile an den Republikanern vollziehn. Auch Rom ward befreit. Dagegen ward das rußische Heer unter Korsakow, welches

9. Theil 3 - S. 110

1861 - Leipzig : Teubner
(ohne Debatte) ein, stellte endlich als Regierung 3 Consuln auf 10 Jahre mit einem Staatsrat auf. Der erste Cónsul erhielt die Besetzung des Staatsrats und aller Aemter und die Verkündigung aller Gesetze, war also förmlich Monarch. Bonaparte ward erster, Cambacérés zweiter, Lebrun dritter Cónsul. Am 7. Febr. 1800 nahm das Volk fast einstimmig die schon am 24. Dec. 1799 in Kraft getretne Verfaßung an. Bonaparte bezog die Tuilerien und richtete sich einen Hofstaat ein. Der Krieg gegen die Landmächte. § 150. Wärend der österreichische General Melas die Fran- zosen über den Var zurückwarf und Genua eroberte, gieng Bona- parte mit der Reservearmee über den St. Bernhard und nahm rasch Mailand ein. Der Si eg b ei Mar eng o (14. Juni 1800) hatte die Convention zu Alessandria und den Abzug der Oester- reicher über die Etsch zur Folge. Der in Venedig gewählte Papst Pius Vii ward ehrenvoll in Rom eingeführt. Macdonalds Zug aus Graubünden über den Splügen nach Tirol und Brünes Sieg bei Pozzuolo hatten die Erneuerung des Waffenstillstands zur Folge (Jan. 1801). Moreau warf, da Erzherzog Karl aus Aerger über den Hof- kriegsrat den Befehl niedergelegt hatte, Kray durch viele Ge- fechte zurück und erzavang durch die Siege bei Höclistädt und bei Neu bürg den Waffenstillstand von Parsdorf, nach dessen Kündigung er bei Hohenlinden siegte und bis Steyer vordrang. Am 9. Februar schloß darauf Oesterreich, nachdem Thugut vom Ministerium entlaßen und Erzherzog Karl zum Präsidenten des Hofkriegsrats ernannt worden war, den Frieden zu Lune- ville, in dem es Belgien und alle Besitzungen am linken Rhein- ufer (auch die Grafschaft Falkenstein und das Frickthal in der Schweiz) und die Lombardei abtrat, außerdem die völlige Ab- tretung des linken Rheinufers und die Entschädigung der deut- schen und italienischen Fürsten versprach. Die Festungen am rechten Rheinufer sollten zurückgegeben werden, aber geschleift bleiben. Spanien, der treue Bundesgenoße Frankreichs, trat durch den Vertrag von Ildefonso (l. Oct. 1800) Louisiana ab, dagegen erhielt der Schwiegersohn des Königs, Herzog Lud- wig von Parma, Toskana als Königreich Etrurien. Por- tugal ward (27- Febr. 180l) zum Frieden zu Badajoz ge- zwungen, in welchem es Olivenza an Spanien und einen Teil von Guyana an Frankreich abtrat, Geld zahlte und den Engländern die Häfen zu sperren versprach. Neapel trat im Frieden zu Florenz (18. Febr. 1801) seine Besitzungen in Toskana ab, nahm in drei Häfen am ionischen Meer Besatzungen ein, sperrte den Engländern das Land und begnadigte die Franzosenfreunde. Der Papst ward unter der Bedingung die Häfen den Engländern

10. Theil 3 - S. 174

1861 - Leipzig : Teubner
174 — Leopold Ii f. Franz I — 1835. Friede zw. Rußland u. der Pforte zu Jassy. 1793 21. Jan. Hinrichtung Ludwigs Xvi. 2. Jun. Sturz der Gironde. 13. Jul. Marat ermordet von Charlotte Corday^ Aufstände in der Vendée, Lyon, Toulon u. a. Erste Coalition gegen Frankreich. Niederlagen Dumouriez* in Belgien und Flucht. Mainz capituliert. Carnot der Lenker des Kriegs. Zweite Teilungpolens. 1794 Spaltung des Bergs. 31. März die Hebertisten, 5. Apr. Dan- ton hingerichtet. Robespier res Terrorismus bis zu seinem Sturz, 27. Juli. 12. Nov. Schließung des Jakobinerclubs. Toussaint Louverture in Domingo. 26- Jun. Sieg Jourdans bei Fleury. Aufstand der Polen unter Kosciuzko. Schlacht bei Ma- cieiowice. Finis Poloniae. Dritte Teilung Polens. 1795 Aug. Constitution vom Jahre Iii. 5. Oct. Aufstand durch Nap. Bonaparte niedergeschlagen. Directorium. Republik Holland durch Pichegru. Frie den mitpreußen und Spanien zu Basel. Der Royalisten Untergang auf Qui- beron. Vordringen der Franzosen über den Rhein. Selims Iii Reformen. 1796 Beendigung des Aufstands in der Vendée. — Jourdan vom Erzherzog Karl aus Deutschland zurückgetrieben. Moreaus Rückzug. — Bon a par tes Siege in Italien, Lodi, Ri- voli, Arcole. Katharina Ii Paul. 1797 4. Sept. Unterdrückung des royalistischen Aufstands in Paris. 17. Oct. Friede zu Campo Formio. Cisalpinische und ligurische Republik. Congress zu Rastatt. Seesieg der Engländer bei St. Vincent. 1798 E xp editi on nach Aegypten. Schlacht bei den Pyra- miden 21. Jul. Sieg Nelsons bei Abukir 1. Aug. Römische und helvetische Republik. Zweite Coalition. 1799 Bonapartes Zug nach Syrien und Heimkehr. Parthenopäische Republik. Siege Suwarows in Italien, des Erzh. Karl in der Schweiz. 10. Nov. Sturz des Directoriums. Bonaparte erster Consul. Tippo Saib in Ostindien vernichtet. 1800 Rücktritt Rußlands von der Coalition und nordischer Neu- tralitätshund. Sieg Bonapartes bei Marengo, Moreaus bei Hohenlinden. Königreich Etrurien. 1801 Friede zu Lunev-ille. Concordat mit dem Papst. Bombardement von Kopenhagen durch die Engländer. Paul von Rußland ermordet. Alexander. 1802 Friede zu Amiens.
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