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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 24

1861 - Eisleben : Reichardt
24 den zu Kostnitz führte. Der Kaiser behielt die Oberlehnsherrschaft, die Städte ihre alten Privilegien. 1180 Heinrich der Löwe geächtet und seiner Herzog- t h ü m e r beraubt. Dies geschah, als Heinrich auf fünfmalige Vorladung des Kaisers nicht erschienen war. Baiern erhielt Otto von Wittelsbach,n) Sachsen wurde getheilt zwischen dem Erzbischof v. Köln und dem Grasen Bernhard von Anhalt (Sohn Albrechts des Bä- ren), der das östliche Sachsen und die Herzogs- würde erhielt. Als Heinrich nach vergeblichem Kriege um Gnade bar, wurde er von der Ächt befreit und behielt seine Besitzungen Braunschweig und Lü- neburg. Muß 3 Jahre nach England gehn. Seine Nachkommen regieren noch setzt daselbst, sowie über Hannover und Braunschweig. 189—1192 Dritter Kreuzzug. Der edle Sa lad in, Sultan v. Aegypten u.-Syrien, schlug die Christen bei Hittinv) und nahm Jeru- salem ein. Friedrich Barbarossa, König Philipp August v. Frankreich u. Richard Lö- wenherz v. England treten einen neuen Kreuzzug an. Friedrich erobert zwar Jeonium, kam aber bald darauf im Kalykadnus (Saleph) um, 1190. Sein Sohn Friedrich v. Schwaben starb 1191 bei der Belagerung von Aecon oder Ptolemais, wo er 1190 den Orden der deutschen Rittern) gestiftet hatte, nachdem schon früher die Orden der Johanniter und der Tempelherrn entstanden waren. Blüthe des Ritterthums. Accon wurde von den beiden Königen eingenom- men. Herzog Leopoldo. Oestreich, durch Ri- chard beleidigt,x) geht zurück, bald auch Philipp August. Darauf Waffenstillstand; den Christen bleibt nur ein Theil der Küste und freier Besuch der heiligen Orte. Richard's Schiffbruch u. Gefangenschaft bei u) Seine Nachkommen regieren noch jetzt in Baiern. v) Wodurch hatten diese selbst die Feindseligkeiten begonnen? (Pilger nach Mecka). ev) Hervorgegangen aus einem für deutsche Pilger bestimmten Hospital in Jerusalem. — Tracht weißer Mantel mit schwarzem Kreuz, x) Beschimpfung der deutschen Fahne.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 29

1861 - Eisleben : Reichardt
29 yen u. Meißen zu vergrößern, welches er vom Landgrafen Albrecht dem Unartigen kaufte. Er konnte aber die Söhne desselben, Friedrich mit der gebissenen Wange und Diezmann selbst mit Waffen- gewalt nicht aus ihren Landern vertreiben. Die deut- schen Fürsten setzten ihn wegen Landfriedensbruch ab und wählten Albrecht von Oestreich, gegen den er bei Worms Schlackt und Leben verlor. 1298—1308 Albrecht 1. von Oestreich. Finstern Charakters u. unbeliebt. Sucht seine Macht zu vergrößern, doch nicht mit Glück. So wird er von Friedrich und Diezmann bei Lucka (Altenburg) geschlagen (1307). 1307 Befreiung der schweizer Waldstädte. Albrecht wollte die reichsunmittelbaren m) Schwei- z er unter Habsburgische Hoheit bringen. Bedrückun- gen der Vögte Geßler v. Brun eck u. Beringet v. Landend erg. Erneuerung der schweiz. Eidgenossenschaft auf dem Nütli am Vierwaldstädter See zwischen Schwyz (Werner Stauffacher), Uri (Walter Fürst) und Unterwalden (Arnold von Melchthal). Geß- ler durch Tell erschossen.n) Landenberg aus sei- ner Burg versagt, o) Bald darauf 1308 Ermordung Albrechts durch seinen Neffen Johann von Schwaben (Johannes Parricida). Albrecht verwaltete als Vormund dessen väterliches Erbe und wollte es ihm immer noch nicht herausge- den. Deshalb aus Rache die Ermordung bei der Ue- berfahrt über die Neuß bei Wind isch.x) Erst nach 7 Monaten wählte man 1308—1313 Heinrich Vh. von Luxemburg. Sein Sohn Johann wird König von Böhmen, welches über 100 Jahre im Besitz der Luxemburger bleibt. Heinrich starb sehr plötzlich in Italien, wo er die deutsche Herrschaft nach langer Unterbrechung wieder m) D. h. sie hatten als Herren nur den deutschen Kaiser über sich. n) Die bekannte Geschichte vom Hut und dem Apfelschuß ist wohl schwerlich bloße Sage, wie man gemeint hat. °) Die Geschenke der Bauern am Neujahrstage, p) Stirbt im Schooße eines armen Weibes am Wege.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 77

1861 - Freiburg : Herder
Die Zeit der Kreuzzüge. 77 Sicilieu als Erbgut seiner Gemahlin, das ihm von einem Präten- denten bestritten wurde, zu erobern, er wüthete aber gegen Feinde und Verdächtige ohne Unterschied des Standes wie ein Türke oder Mon- gole. Er schleppte einen großen Schatz aus Unteritalien nach der Burg Trifels (in Rheinbayern), welchen die Engländer namhaft vergrößern mußten. König Richard wollte nämlich (1192) auf seiner Heimkehr aus Palästina unerkannt von Aquileja durch Deutschland an die Nord- see reisen, verrieth stch aber selbst durch unbesonnenes und hochmüthi- ges Benehmen und wurde von Herzog Leopold V. von Oesterreich, ?ismen^rj den er vor Ptolemais gröblich beleidigt hatte, gefangen genommen. Der gefangen Kaiser erzwang dessen Herausgabe, weil kein Herzog einen König ge- (Blondel). fangen halten dürfe, ließ ihn aber nicht eher frei, bis England die fast unerschwingliche Summe von 150,000 Mark Silbers bezahlt hatte, von der sich Herzog Leopold und die vornehmsten deutschen Fürsten einige tausend zutheilen ließen. Der byzantinische Kaiser bezahlte Heinrichen den Frieden mit 1600 Pfund Goldes und dieser bereitete alles vor, um Deutschland zu einem Erbreiche zu machen und Italien vollständig zu unterwerfen. Seinen Sohn Friedrich (geb. 26. Dezember 1194) ließ er 1196 zum deutschen König wählen, wüthete hierauf in Sicilien gegen Aufständische, starb aber schon den 26. Sep- tember 1197, erst 32 Jahre alt (er liegt in Palermo begraben). § 228. Heinrich hatte nach dem Tode des Herzogs Ottokar von Steyermark dessen Verwandten Herzog Leopold Vi. von Oesterreich mit dem erledigten Herzogthume belehnt (1192); dasselbe hat seinen Na- men von Steyer an der Enns, einer Gründung der Grafen des Traun- gaus (890), welche ihre Besitzungen bis an die Raab erweitert und 1180 den Herzogstitel erhalten hatten. Philipp (1198—1208) und Vtto Iv. (1198—1215). § 229. Auf die Nachricht von Heinrichs Tode wählte die Partei der Hohenstaufen dessen Bruder Philipp zum Könige, der erst zusagte, März 1198. als er seinem Neffen Friedrich die Krone nicht erhalten konnte, die Gegner aber wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto. Otto hatte Mai 1198. den Papst für sich, Philipp die Schätze Heinrichs Vi. und gewann deß- wegen allmälig die Oberhand, wurde aber 21. Juli 1208 auf der Pfalz zu Bamberg aus Privathaß von einem Otto von Wittels- bach ermordet. Dadurch hob sich Otto, verlobte sich mit Philipps Tochter Beatrix, zog nach Rom, ließ sich krönen und verfuhr dem Papste gegenüber wie Friedrich I. und Heinrich Vi. Otto griff N e a- pel an, dessen unmündigen König Friedrich Papst Innocenz Iii. gegen die ungehorsamen Vasallen geschützt hatte und jetzt auch gegen Otto vertrat, denn der Papst wollte sich von einem Welfenkaiser so wenig umklammern und erdrücken lassen, als von einem Hohenstaufen, daher bannte er nach mancher vergeblichen Warnung Otto Iv., der bald 1210. nach Deutschland zurückkehrte. Der sogenannte vierte oder lateinische Kreuzzug (1202-1204). § 230. Während Deutschland durch den Krieg der Gegenkönige Philipp und Otto verwüstet wurde, bewirkte der Kreuzprediger Fulko von Neuilly in Frankreich einen neuen Kreuzzug. Die französischen

4. Geschichte des Mittelalters - S. 99

1861 - Freiburg : Herder
Von der Zeit des Zwischenreiches bis auf Kaiser Friedrich Hl. 99 Idols von Nassau. § 293. Die Kurfürsten waren auf Rudolfs Wunsch, seinen Sohn Aldrecht als Nachfolger zu wählen, nicht eingegangen, weil ihnen das Haus Habsburg schon zu mächtig schien, sondern sie ernannten den Grafen Adolf von Nassau zum Könige. Dieser wollte aber Rudolfs ^silis Beispiel folgen und eine Hausmacht gründen, wozu ihm der thüringische Erbfolgestreit Gelegenheit zu bieten schien. Mit Heinrich Raspe war nämlich der Mannsstamm der thüringischen Landgrafen ausge- storben ; ein Theil des Erbes, Hessen, fiel an Heinrich, den Schwester- sohn Raspes, das eigentliche Thüringen an den Markgrafen Heinrich von Meißen. Dessen Sohn, Albrecht der Entartete, verstieß sein Weib Margaretha, eine Tochter Friedrichs Ii., und wollte seine Söhne Friedrich und Diezmann enterben, daher er Thüringen an Adolf um 12,000 Mark verkaufte. Allein Friedrich und Diezmann setzten ihm einen Widerstand entgegen, den er nicht zu überwältigen vermochte; überdies verfeindete er sich mit dem Erzbischof von Mainz und anderen Fürsten, die Rudolfs Sohn Albrecht erwählten, gegen welchen Adolf 1298 in der Schlacht am Hasenbühel bei Göllheim am Donnersberge siel. König Jlbrecht (1298-1308). 8 294. Nach seinem Siege ließ sich Albrecht noch einmal wählen und als ihm einige Große wie seinem Vorgänger begegnen wollten, zwang er sie mit Waffengewalt zur Ordnung. Er erwarb in Ober- deutschland, besonders in der heutigen Schweiz, mehrere Herrschaften, war aber entschieden unglücklich, als er bei dem Erlöschen des Manns- stammeö in Thüringen, Böhmen und Holland die Reichslehen zurücknehmen wollte. Er wurde am 1. Mai 1308 bei Windisch im Aargau von seinem Neffen Johann und mehreren adeligen Ver-Johannes schwörern ermordet. . Parncida. Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft (1308). 8 295. Der ermordete König hatte besonders eifrig darnach ge- trachtet, die Leute im schweizerischen Alpengebirge vollends unter die Herrschaft seines Hauses zu bringen, denn er beherrschte einen großen Theil der heutigen Schweiz, theils unmittelbar (die Stammgüter), theils mittelbar als Graf des Aargaus und Thurgaus, als Vogt der Stifte St. Gallen, Zürich, Säckingen, Einsiedeln rc. Seiner Absicht widerstanden besonders die Städte Zürich und Bern, die bei dem Untergange der Hohenstaufen, als das Herzogthum Schwa- den wie die Reichsstatthalterschaft über Burgund aufhörte, für sich selbst gesorgt und eines Oberherrn entbehren gelernt hatten. 8 296. Beide Städte setzten sich frühe mit den Bauern in Ver- bindung, welche im benachbarten Gebirge die altgermanische Freiheit ge- rettet hatten und auch jetzt keine Lust verspürten, aus reichsfreien Leuten Unterthanen des Hauses Habsburg zu werden. Der Druck der Vögte, Habs- burgischer Ministerialen, die Albrecht als König oder Graf über sie gesetzt hatte, wurde den Bauern in den Waldstätten Uri,' Schwyz und Unter- walden unerträglich. Sie griffen zu den Waffen, erschlugen oder ver-

5. Geschichte des Mittelalters - S. 75

1861 - Freiburg : Herder
Die Zeit der Kreuzzüge. 75 Mecklenburg und Pommern, machte sich aber auch durch seine Gewalt- tätigkeit, Habsucht und Untreue viele Feinde. Diese erhoben sich gegen ihn, sobald sie der Unterstützung des Kaisers sicher waren, der den Welfen dreimal vor ein Reichsgericht forderte und als er nicht erschien, in die Acht erklärte. Heinrichs Vasallen fielen jetzt ab und er mußte sich dem Kaiser ergeben. Durch den Spruch des Reichstages zu Erfurt verlor er alles bis auf seine Allode Braunschweig und Lüneburg. Das Herzogthum Bayern erhielt des Kaisers treuer Waffengefährte Otto von Wittelsbach; das eigentliche Herzogthum Sachsen hörte auf, den Herzogstitel aber verlieh der Kaiser dem Grafen Bernhard von Ascheröleben, Sohn Albrechts des Bären (dieses Sachsen blieb auf Wittenberg und Lauenburg beschränkt); der Erzbischof von Köln erhielt den Titel eines Herzogs von Engern und Westfalen; die wendischen Fürsten Bogislaw und Kasimir wurden Herzoge von Pommern, Lübeck eine Reichsstadt wie auch Regensburg. Friedrich bringt Neapel und Sicilien an sein Haus (1186). § 222. In den Jahren 1181 —1186 war der Kaiser zum letzten- male und als Friedensfürst in Italien und wurde in den lombardischen Städten mit Ehrfurcht ausgenommen. Er versöhnte sich auch mit dem unteritalienischen Normannenkönig Wilhelm und erwarb sogar für seinen Sohn und Nachfolger Heinrich die Hand Konstanzens, der Erbprinzessin von Neapel und Sicilien, dem blühendsten Königreiche jener Zeit. Zu Mailand fand 1186 den 27. Juni die Hochzeit statt, welche dem Hause der Hohenstaufen die Oberherrschaft über Italien zu verbürgen schien, aber statt dessen ihm den Untergang brachte. Kreuzzug Friedrichs l, Philipp Augusts von Frankreich, Richards von England (1189-1191). 8 223. Während der Kaiser an der Befestigung seiner Gewalt in Deutschland und Italien unermüdlich arbeitete, erscholl die Schreckens- botschaft : Jerusalem ist in die Hände der Ungläubigen gefallen! Der Eroberer von Edessa, Nureddin, welchem der zweite Kreuzzug galt, der so unglücklich ausfiel, stürzte durch seinen Feldherrn, den Kurden Saladin, 1168 das Chalifat der Fatimiden in Aegypten, konnte es Saladin,der aber nicht verhindern, daß Saladin sich unabhängig machte und eine eigene Dynastie gründete (nach Saladins Vater die der Ej ubi den genannt). Saladin bekriegte das Königreich Jerusalem anfänglich mit sehr unglücklichem Erfolg, denn er wurde von König Balduin Iv. bei 1173 bis Ramla gänzlich geschlagen, dagegen eroberte er die Emirate von 1184, Damaskus und Aleppo, sowie einen Theil von Arabien. Die Christen in Palästina parteiten sich unterdessen auf das feindseligste, selbst die Ritterorden der Hospitaliter und Templer (s. § 273), gleich- sam das stehende Heer des Königreichs, machten keine Ausnahme, wie es denn überhaupt den Anschein hatte, als ob die abendländischen Chri- sten im Morgenlande sittlich entarteten. Der Fürst Raynald von Antiochia, ein Vasall des Königs von Jerusalem, des unfähigen Veit (Guido) von Lu sign an (Schwagers von Balduin Iv.), brach den mit Saladin geschloffenen Frieden und überfiel eine Karawane

6. Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1861 - Freiburg : Herder
Uebersichts-Tavelle zu der Weltgeschichte im Ueberblick von vr. I. Bumüller. Geschichte des Mittelalters. ii. Christus. Kultur. i)Od Die Mönche Ratbert, Tutilo und die Notker in St Gallen. Gründung von Städten und Burgen. Turniere? Neue Bisthümer: Schleswig, Ripen, Aarhus (unter Bremen), Brandenburg, Havelberg, Meißen, Zeitz, Merseburg (unter Magdeburg). Harald von Dänemark, Boleslaus von Böhmen (Bisthum Prag), Misew von Polen (Bisthum Gne- sen) werden Christen. Die Ungarn werden christlich durch Geisa (972) und Stephan den Heiligen (997-1038). Xodd Vielfältige Erwartung des Weltunterganges. Bamberg Bisthum (1003). Die Russen werden griechische Christen. Der byzantinische Despotismus pflanzt sich zu ihnen fort, deßhalb bewirkt die Annahme des Christenthums bei ihnen keine Kulturerhebung wie bei den Germanen. 1030 Dom von Speier. Treuga Dei in Burgund. Aufblühen der deutschen und italischen Städte. Karthäuserorden 1084, Cistercienser 1089. Beginn der Kreuzzüge (Peter von Amiens, Koncil von Klermont), großartiger Aufschwung christlicher Kunst und Wissenschaft. Geistliche Ritterorden. Prämonstratenser 1120. Universität zu Bologna. Scholastische Philosophie: Anselm von Kanter- bury, Abälard, Peter der Lombarde. Bernhard von Klairvaur predigt das Kreuz. Arnold von Brescia (st. 1155). Minnesänger, Troubadours und Minstrels. Handel von Venedig, Genua, Pisa. Der Kompaß. Deutsche Ritter 1190. Kirche. Arnulf von Bayern erhält das Recht Bisthümer zu be setzen. Papst Johann Xu-, Leo Vii. Schreckliches Parteigewirre in Rom. Die Bischöfe erhalten Grafenrechte und bilden so für den Kaiser ein Gegengewicht gegen die weltlichen Herren. Das Streben der salischen Kaiser nach einer absoluten Erbmonarchie führt zum Streben nach Unterwerfung der Kirche unter den Staat, zunächst zur Besetzung geistlicher Aemter durch Kaiserlichgesinnte, Vermehrung der Simonie und des Sittenverderbnisses beim Klerus. Koncil von Sutri; Papst Gregor Vi. dankt ab, sein Gegenpapst abgesetzt. Hildebrand kommt mit Leo Ix. (Bischof Bruno von Tüll) nach Rom und leitet die vom Kaiser eingesetzten Päpste. Das griechische Schisma wird unter Konstantin Monomachus (1034—1054) dauernd. Laterankoncil von 1059: Nur die durch das Kar- dinalskollegium geschehene Papstwahl ist giltig. Gregor Vii. (1073-1085). 1075 Koncil zu Rom. Jnvestiturstreit. 1076 Gregor Vii. in Worms für abgesetzt erklärt. Gegenpapst Klemens Iii. Gregor Vii. st. 1085 als Sieger für die Freiheit der Kirche. 1122 Wormser Konkordat. Innocenz Ii. und Anaklet. Käiser Lothar anerkennt die Oberhoheit der päpstlichen Gewalt über die kaiserliche 1133. Alexander Iii., Viktor Iv., Paschal Iii. Synode von Tours. Die Konstitutionen von Klarendon und Ermordung des Thomas Decket (1170). Peter Waldus in Lyon. Kreuzprediger Fulko von Neuilly. Orden der Dominikaner (1216) und Francis- kaner (1223). 1209 Pariser Synode gegen die Schristen des Aristoteles 1210 die Nibelungen. Kaiser Friedrichs Ii. saracenische Militarko- lonieen und Vorliebe fur das Saracenen- thum. Die (angebliche) Schrift de tribus impostoribus etn Vorlaufer des modernen Athcismus. 1229 Die Synode von Toulouse gibt erweiterte Be- stimmungen für die Inquisition. 1233 Ketzerrichter Konrad von Marburg erschlagen. Thaddeus von Suessa. Alexander von Hales, Raymund von Pennaforte, Thomas von Aquino, Bonaventur. Beginn des Kölner Domes 1248. Karmeliter und Augustinereremiten, neue Bettelorden. Hugo a S. Karo, Verfasser der ersten Konkordanz, st. 1260. Die Unsicherheit aller Zustände treibt die deutschen Städte zu Vertheidigungs- und Handelsbünden. Norddeutsche Hansa 1241, oberdeutscher Städtebund 1255. (Rhei- nischer Städtebund.) Bann Heinrichs Vi. wegen Lehensuntreue und Grau- samkeit. Innocenz Iii., Vormund Friedrichs Jl Albigenserkrieg 1208-1227. Das 12te ökumenische Koncil zu Rom, das glänzend- ste von allen, verwirft die Irrlehren des Joachim von Floris, Amalrich von Vena, der Albigenser. Trans- substaotiatio. Honorius Iii. (1216-1227). Gregor Ix. (1227—1241). Friedrichs Ii sicilian. Ge- setzbuch bedroht die Kirche. Heftiger Schriftenwechsel für und gegen den Papst. Innocenz Iv. (1243—1254) sucht Mongolenfürsten zu bekehren. Das Koncil von Lyon fordert vergeblich zu einem Kreuzzug auf. Alexander Iv. (1254-1261). Urban Vi. bestätigt 1264 das Frohnleichnamsfest. Die pragmatische Sanktion Ludwigs des Heiligen. uropa. Das römische Reich deutscher Nation. Deutschland ein Wahlreich. Konrad I., Kaiser, gewählt 911, gest. 918. Die Herzogswürde thatsächlich erblich, auch Gra- senlehen werden erblich. Die Herzoge von Lothringen und Sachsen neigen zu Frankreich hin. Bischof Salomo von Konstanz. 915 Erchanger Herzog von Schwaben. Sächsische Kaiser 918-1024. Heinrich I. (918—936). Sieg über Karl von Frankreich 921 bei Pfeddersheim. Lothringen kommt ans Reich zurück. Slavenkriege. Markgrafschaft Meißen (und Schleswig?). Sieg über die Ungarn bei Merseburg 933. Otto I- der Große (938—973). Er sucht alle Herzogthümer an seine Familie zu bringen. Die Erzämter. Sieg bei Breisach. Böhmen anerkennt die Oberherrlichkeit des Reiches. Otto wird durch Adelheid König der Lombardei. — Ungarnschlacht auf dem Lech- felde 955. — Kaiserkrönung 962. Otto Ii. (973—983) dringt bis Paris, behauptet Lothringen. Theophania. Schlacht bei Basantello 982. Otto Iii. (983—1002). Weiberregiment, durch Erzbischof Willegis erträglich. Gerbert (Papst Sylvester Ii.). Otto will den Schwerpunkt des Reiches nach Rom verlegen und dieses zur Hauptstadt machest; st. 1002. Heinrich Ii. (1002—1024). Herzog Hermanns von Schwaben Unterwerfung zu Bruchsal 1004. Markgraf Arduin von Jvrea besiegt. Krönung zu Pavia. Pavia und Rom ge- züchtiget 1014. Slavenkriege. Salische Kaiser 1024-1125. Konrad Ii-, semper Augustus (1024—1039), gewählt auf der Rheinebene zu Kamp. Bur- gund mit Deutschland vereiniget. Römerzug 1026—1027. Polenkrieg. Streben, die Macht der Großen zu brechen. Alle Lehen erblich (1037), Städte gegen ihre Bischöfe beschützt. Heinrich Iii. (1039—1056), der kräftigste aller Kaiser mit Ausnahme Karls d. G. Herzog Bretislaw von Böhmen unterworfen. König Peter von Ungarn wieder eingesetzt. Der Kaiser steuert dem Unwesen des römischen Adels und setzt Päpste ein, betrachtet sich als Herrn derselben. — Er sprengt das Bündniß, welches die Lombarden (Beatrix), Nor- mannen und Papst Viktor Ii. gegen ihn geschlossen. Sein früher Tod beugt einem Auf- stand der Großen in Deutschland vor. Heinrich Iv. (1056—1106). Agnes. Rudolf von Rheinfelden. Entführung des jungen Heinrich 1062. Anno von Köln und Adelbert von Bremen. Wüstes Treiben in Sachs en. 1068 Ausstand der Sachsen und Thüringer. Bertha und der Legat Peter Damiani. Egino und Otto von Nordheim. 1073 Sachsenaufstand. Reichstag von Gerstungen. 1075 Niederlage der Sachsen bei Hohenburg. 1076 Heinrich Iv. vom Papste exkommuniciert, vom Fürstentage zu Tribur suspendiert bis zur Aussöhnung mit dem Papste. Kanossa 1077. Gegenkaiser Rudolf, schreckliche Parteikämpfe bis 1103. Wie früher Heinrichs Iv. Sohn, Konrad, empört sich 1104 sein gleichnamiger Sohn und nimmt ihn 1105 gefangen. Der Tod des Kaisers verhindert die Schlacht bei Aachen. Heinrich V. (1106—1125). Gefangennahme des Papstes 1111, Bann über den Kaiser 1112. Schlacht am Welfesholz 1115. Streit wegen der Güter der Markgräfin Mathilde. Lothar der Sachse (1125—1137). Krieg mit den Hohenstaufen bis 1135. Belehnung mit Mathildens Gütern. Vergeblicher Zug gegen die Normannen. Konrad Iii. von Schwaben (1137—1152). Schlacht bei Weinsberg. Anfang des Kampfes der Welfen und Hohenstaufen. Konrad Iii. nimmt 1146 das Kreuz. Friedrich I- Barbarossa 1152—1190. Höhepunkt der Macht des deutschen Kaisers. Friedrich I. will die Herrschaft Karls d. Gr. wieder Herstellen. Versöhnung mit den Welfen. Römerzug 1155. Oesterreich Herzogthum 1156. Krieg mit den lombardischen Städten. Friedrich erheirathet Burgund. Mailand fällt 1158. Reichstag auf den ron- kalischen Feldern. Mailands Zerstörung 1162. Friedrich l. im Banne. Unglücklicher Feldzug in Italien. Schlacht bei Legnano 1175 und Friede mit dem Papste 1177. Heinrich der Löwe bestraft 1181. Kon stanz er Friede 1186. Bayern an Otto von Wit- telsbach, Oesterreich durch Steiermark vergrößert. Mainzer Fest. Neapel und Sicilien hohenstaufisch. Sechster Zug nach Italien 1184—1186. Heinrich Vi. (1190—1197), der einzige wirkliche Tyrann unter den deutschen Kaisern, sucht den Schwerpunkt einer erblichen Universalmonarchie in Ltalien. Er erwirbt durch Heirath Neapel und Sicilien für sein Haus. Krönung in Palermo. Richard Löwen- herz um 150,000 Mark Silbers freigegeben; der griechische Kaiser zahlt Tribut. 1196 Wahl des 2jährigen Friedrich zum deutschen König. Philipp der Hohenstaufe (1198—1208) und Otto, Sohn Heinrichs des Löwen, Gegen- könige. Aus lojährigem Kampfe geht Philipp als Sieger hervor, wird aber von Otto von Wittelsbach ermordet. Krönung des Kaisers Otto, seine Undankbarkeit gegen den Papst und Bann 1210. Seine Niederlage bei Bouvines 1214. Kaiser Friedrich Ii. 1215—1250. Er läßt seinen Sohn Heinrich zum König von Deutschland wählen und organisiert in Italien einen centralisierten Staat nach byzantinischem und saracenischem Muster. Jolantha. 1227 dreitägiger Kreuzzug und Bann. 1228 Zug nach Palästina und Vertrag mit Sultan Kamel. Friede von San Germano 1230. Die Beschlüsse des Reichstages von Worms (1230) für Niederhaltung der Städte von König Heinrich und Friedrich Ii. genehmigt. Heinrichs Empörung (st. 1242 in der Gefangenschaft zu Sicilien). 1226 Un- abhängigkeitskampf der Friesen an der Vecht. Friedrich Ii. heirathet Isabellen von England, entfremdet sich die Wittelsbacher. Kaiserliche Vögte in den Städten. Krieg gegen den letzten Babenberger. Konrad deutscher König 1237. Gesetz vom 5. August 1235. Die Stedinger. Niederlage bei Altenesch 1234. Schlachten bei Körte nuova 1237. Die Mongolen in Deutschland. (Schlachten bei Liegnitz und an der Leitha 1241.) 1245 schließt das Koncil von Lyon die Hohenstaufen von aller Herrschaft aus. Kampf auf Leben und Tod zwischen Papst und Kaiser. Gegenkönig Heinrich Raspe. Schlachten bei Frankfurt, Ulm; Reutlingen. 1248 Wilhelm von Holland Gegenkönig mit einem Fürstenrath. Schlacht bei Parma. 1249 Schlacht bei Fossalta. 1250 Friedrich Ii. stirbt; König Konrad Iv. zieht 1251 nach Italien und st. 1254. Manfred. Die Städte suchen die Bauern gegen den Adel zu benützen. Wilhelm von Holland erschlagen 1256. Konradin, der letzte Hohenstaufe, hingerichtet zu Neapel 1268. Das Interregnum. Die „kaiserlose schreckliche Zeit" 1254—1273. König Richard von Kornwallis, Alfons der Weise von Kastilien. Fehmgerichte. Das übrige Europa. Einfälle der Ungarn in Deutschland; Ungarn und Normannen streifen bis Oberitalien und Helvetien, die Saracenen verwüsten die Küsten des Mittelmee- res von Marseille bis Sicilien. Rom gerettet durch einen Seefieg der Bürger von Amalfi, Gaeta und Neapel. Christliche Reiche in Nordspanien: Leon, Navarra, Aragonien, Kastilien. 921 Rudolf Ii. von Burgund, König von Italien. 949 Berengar Ii., Graf von Jvrea, wirft sich zum König von Italien auf, wird 950 Otto's Vasall. Harald von Dänemark gedemüthigt. Ottensund. Unterwerfung der überelbi- schen Slaven seit Otto I. Die Normannen fahren bis Island (Edda). Ihre Entdeckungen. 1002 am 13. November Ermordung der in England angesiedelten Dänen. König Sueno von Dänemark in England. Kanut der Große herrscht 1016—1036 über England, Dänemark und Norwegen. Eidora Germani terminus imperii. Ende des Ommaijadenreiches in Spanien 1031. König Miesko von Polen 1030—1032 von Kaiser Konrad gezüchtiget. Die Normannen machen Eroberungen in Unteritalien und wachsen zur Schutzmacht des Papstes gegen die deutschen Kaiser heran. Graf Wilhelm von Apulien. Schlacht bei Civitella 1053. Herzog Robert Guis- kard. Roger entreißt 1072 den Arabern Sicilien. Die Komnenen in Konstantinopel 1057—1185. Eduard Iii. der Bekenner, letzter angelsächs. König in England. 1066 Schlacht b e i Hastings, wodurch Wilhelm der Eroberer König von England wird. Verthei- lung von 60,215 Lehen. Entstehung der englischen Nation. Heinrich der Löwe und Berthold I. der Zähringer unternehmen Kreuzzüge gegen die Slaven. Die übrigen Erdtheile. Um 1000 erste Entdeckung Amerikas durch Leif Eirekson. Die Seldschukken in Vorderafien vorherrschend, christlichen Pilgrime. Sie bedrücken in Jerusalem die 1096 ziehen die ersten Kreuzfahrer unter Gottfried von Bouillon nach Asien. Nikäa erobert, Balduin Fürst von Edessa, Antiochien den Türken 1098 entrissen. Boemund Fürst von Antiochien. 1099 am 15. Juli Erstürmung von Jerusalem. 1100 Balduin, Gottfrieds Nachfolger, König von Jerusalem. 1141 Sultan Alp Arslan läßt Edessa erobern. 1143 In Edessa 60,000 Christen niedergemacht. Erfolgloser Kreuzzug Kaiser Konrads Iii. und des Königs Ludwig Vii. von Frank- reich. Saladin einigt Aegypten, Damaskus, Emesa, Hamath, Balbek zu einem Reiche, entreißt den Christen Sidon, Beirut, Ptolemais, 1187 Jerusalem. Friedrich I. Rothbart, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz unter- nehmen den dritten Kreuzzug. Schlachten bei Philomelium und Jkonium. Bar- barossas Tod im Kalykadnus 1190. Ptolemais erobert. Vertrag mitsaladin. Ztalien. Frankreich. England. Haus Plantagenet in England. Heinrich Ii. (1154—1189), der Barbarossa Englands. Krrchenstreit. Unterjochung Irlands. Philipp Ii. August von Frankreich vergrößert sein Reich und stärkt die Königsmacht durch Soldtruppen. Pairs. 1200 Frankreich im Interdikt wegen Jngeburgis. Johann ohne Land (1199—1216) von England kriegt mit Frankreich. 1209 England des Eides der Treue entbunden, Johann muß die Oberlehensherr- lichkeit des Papstes über England und Irland aner- kennen. 1215 llagna charta libertatum. Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich (1227 bis 1270) hat mehr Rechte als jeder andere christliche Monarch und regiert trefflich. Vernrchtungskampf der Guelfen (Päpstliche, Demokra- ten) und Ghibellinen (Kaiserliche, Aristokraten) in Italien. Ezzelino de Romano, der Sulla des Mittel- alters; Azzo von Este. König Enzio. 1264 Manfred erobert Toskana. Karl von Anjou ge- winnt Neapel und Sicilien durch die Siege bei Be- nevent 1266 und Tagliakozzo (1268). Heinrich Iii. von England bei Lewes geschlagen und ge- fangen. Seit 1265 Parlamente mit Abgeord- neten der Grafschaften, Städte und Flecken. Amnestie von 1267. Das übrige Europa. 1195 Sieg der Almohaden in Spanien bei Allarkos. Die geistlichen Ritterorden von Kalcttrava, Alkan- tara und San Jago. Der Kreuzzug von 1202—1204. Alerius und Mur- zuphlus in Konstantinopel. Das lateinische Kaiserthum 1204—1261. 1212 Die Schlacht bei Naves de Tolosa gibt in Spanien den Christen das Uebergewicht. 1224—1481 Mongolenherrschaft in Rußland. 1230 Die Deutschritter erobern Preußen. 1234 Kordova von Fernando Iii. erobert. 1248 Granada das letzte mohammed. Reich in Spanien. 1250 Abel von Schleswig König von Dänemark. Die nordfriesischen Bauern. Schlacht bei Harbleck 1252. 1264 Michael Paläologus aus Trapezunt vertreibt Bal duin Ii. aus Konstantinopel. Asien. Afrika. 1201 Dschingischan einiget die Mongolen unter seiner Herrschaft. Kleine griech. Reiche in Nikäa, Trapezunt u. s. w. 1217 Fünfter Kreuzzug durch Andreas von Ungarn und den Herzog Leopold von Oesterreich. 1219 Eroberung und Verlust von Damiette. 1228 Palästina im Interdikt. Kaiser Friedrich Ii. Kö- nig von Jerusalem. Seine Selbstkrönung. 1239 Kreuzzug des Königs von Navarra und des Her- zogs von Bretagne. Schlacht bei Gaza. Jerusa- lem für die Christen verloren. 1249 Kreuzzug Ludwigs Ix. von Frankreich gegen Aegypten. Eroberung von Damiette. Ludwig ge- fangen. 1258 Die Mongolen zerstören unter Hulagu das Cha- lifat und vollenden die Eroberung Chinas. 1267 Sultan Bibars nimmt den Christen Joppe und Antiochien. 1270 Ludwig Ix. (d. Heil.) stirbt vor Tunis.

7. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 266

1866 - Leipzig : Teubner
266 Heinrichs Iv spätere Regierung und Ende. des Stifts^). Graf Heinrich von Limburg ward 1101 gezwungen dem Kloster Prüm für die verübten Gewaltthaten Ersatz zu leisten und ein Beweis, daß die solche Streitigkeiten auf solche Art übten, nicht die schlechtesten waren — der Kaiser fand keinen geeignetern Mann, dem er das Herzogtum Niederlothringen übertragen konnte, als gerade diesen Heinrichs). Vergeblich hatte Ruthardt in Sachsen und Thüringen unter dem Volk gewühlt3), aber die Großen gerieten sich in die Haare. Mit Glück hatte Markgraf Udo (oben 9) gegen die Liutitzen gefochten und Brandenburg erobert, aber die Nachbarn griffen ihn aus Neid 1101 an und je tapfrer er sich in Alsleben wehrte, eine um so bedrohlichere Gestalt nahm die traurige Fehde an^). Da erscholl die Kunde, daß das glorreich gewonnene Jerusalem, wenn nicht Zuzug erfolge, wieder den Heiden unterliegen werde. Deutsche Fürsten machten sich auf, das Schwert, welches sie so oft in Christenblut getaucht, über der Moslimen Häupter zu schwingen (s. unten). Und auch Heinrich war nicht blind für den Zug der Zeit, der Gedanke, wie des Kaisertums ver- blichner Glanz nur wieder strahlen könne, wenn es das in die Hand nehme, wodurch das Papsttum so viel gewonnen, und der Durst nach dornenlosen Nuhmeskränzen erfüllten seine Seele. Weihnachten 1102 erklärte er den Fürsten, er beabsichtige die Versöhnung mit Rom, das ihn eben von neuem gebannt hatte (unten 10) zu suchen und dann nach Herstellung des Land- friedens in das gelobte Land zu ziehn. Lebhafte Freude rief die öffentliche Verkündigung dieses Entschlußes (im Dom zu Mainz) überall hervor, freilich aus sehr verschiednen Gründen3). 10. Wer hätte nach Urbans Ii Triumphzug (o. 7) geglaubt, daß er in seiner nächsten Nähe Widerspruch finden würde? Aber freilich waren alle, welche sich ihm in Italien verbündet, mit Ausnahme der Markgräfin Mathilde nur durch augenblickliche Interessen ihm zugeführt. Vor allen bewies Graf Roger von Sicilien seinen Eigenwillen, indem er die Bestellung des Bischofs von Traina zum ständigen pästlichen Legaten in Sicilien sich nicht gefallen ließ3). Kapua gehorchte Richard noch immer nicht und 1096 empörte sich Amalfi gegen Herzog Roger. Da dieses letztere Ereignis die Herschaft ihres gesamten Hauses zu bedrohen schien, so belagerten mit dem Herzog vereint Bohemund und Graf Roger die Stadt. Da jedoch der erstere, um sich als Kreuzfahrer im fernen Osten eine größere und selbständigere Herschaft zu erobern, seine Besitzungen dem Herzog abtrat und mit den Seinen sortzog, erhielt Amalfi die Freiheit vergönnt. Dagegen gewann Richard den Grafen durch Aussicht auf Neapel, den Herzog durch ihm geleisteten Lehenseid, daß sie ihm Kapua nach harter Belagerung erobern halfen. War auch nur ein Schatten der Vassallität zu Rom vorhanden, da Urbans Ii Vermittlung zurückgewiesen ward und der Graf Roger nur durch bedeutende Geschenke vom Angriff auf Benevent sich abhalten ließ? Und doch so notwendig erschien dem Papst der Normannen Freundschaft, daß er den Grafen durch Zugeständnisse gewann, welche Gregor Vii keinem Fürsten der Welt gemacht hätte: er solle zu Synoden die Bischöfe, welche und so viele er wolle, selbst abordnen, keine Legation ohne seine Einwilligung Sicilien 1 1) Floto Ii 384 f. Giesebr. Iii 665 f. — 2) Glesebr. Iii 676. — 3) Ko irr a d von Hohenburg an der Elbe hatte sich rasch unterwerfen mäßen, die Unzufriedenheit Heinrichs des Fetten ward durch den Markgrafentitel und die einst Ekbert gehörigen frisischen Grafschaften beschwichtigt. — 4) Giesebr Iii 679. 696. — 5) Floto Ii 379. 382. Giesebr. Iii 679 — 91. — 6) Giesebr. Iii 666.

8. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 162

1866 - Leipzig : Teubner
162 Heinrich Ti 1002 - 1024. habe und nun gar nichts thue, um das vernichtete wieder herzustellen. Ferner hatte ihnen Heinrich in der Bestrafung des Mords, den Adela (S. 160anm.3) an ihrem Verwandten Wichmann verübt, nicht genug gethan. Endlich sahen sie die Bischöfe, namentlich den Erzbischof Unwan von Bremen, Mein- werk von Paderborn und Dietrich von Münster, überhaupt aber das Geschlecht der Jmmedungen als widerrechtlich auf ihre Kosten begünstigt an. Thietmar, Herzogs Bernhard Ii Bruder, griff in Verbindung mit den Grafen von Werl die Bischöfe an. Kaum waren sie in Haft gebracht und schnell wieder entlaßen worden, so besetzte Bernhard selbst die Schalks- b urg H. Heinrich Ii belagerte ihn bier 1020, doch vermittelte die Kaiserin Kunigunde vollständige Aussöhnung; Unwan hals die Obotriten und Wagrier zum Gehorsam gegen das Herzogtum Sachsen zurückzuführen und stellte, wärend das Bistum Oldenburg zerstört blieb, wenigstens Hamburg wieder her. 10. Als Heinrich Ii so in Deutschland zunächst keine ernsteren Besorgnisse zu hegen hatte, muste er das, was er auf seinen beiden Römerzügen gänzlich versäumt, woraus aber seine Vorgänger mit Recht großen Wert gelegt hatten, nachzuholen suchen: Sicherung Italiens gegen Griechen und Araber. Schon hatte sich Papst Benediel Viii, nachdem er die Stadt Rom zu völligem Gehorsam gebracht, mit dieser Ausgabe, deren Übernahme schon früher zur Erhebung des Bischofs von Rom wesentlich beigetragen hatte, besaßt. Die glückliche Abwehr der von Sardinien aus Mittelitalien bedrohenden sarazenischen Seeräuber war sein Verdienst ^). Weniger hatte er in Unter- italien zu wirken vermocht. Zwar waren die sieilischen Araber 1003 durch der Venetianer Hülfsleistung von der Belagerung. Bari's nach fünf Monaten abzustehn genötigt worden, doch hatten sie 1009 Cosenza erobert, Salerno sich tributbar gemacht und sogen ganz Apulien durch ihre Raubzüge dergestalt aus, daß die Bewohner, der griechischen Herschaft, die so hohe Steuern von ihnen erpreßte und zu ihrem Schutz so ganz und gar nichts that, überdrüßig, dem Ruf zur Freiheit und Selbstverteidigung, welchen der reiche Bürger von Bari Melus mit seinem Schwager Dattus ertönen ließ, 1010 folgten. Im erwachten Bewustsein, wie mit der Losreißung Italiens der letzte Rest von Einstuß und Geltung im Abendland verloren gehen werde, raffte der Hof von Konstantinopel alle Kräfte zur Unterdrückung der Empörung auf. Das belagerte Bari muste sich nach zwei Monaten demkatapaio) Basilius ergeben. Melus entfloh mit Dattus und fand Zuflucht bei Benedict Viii. Bereits hatte Italien jene tapfern und abenteuerlichen Rordlandssöhnc, namentlich Normannen von Frankreichs Nordküste, kennen gelernt, nicht als ver- heerende heidnische Räuber, sondern als christliche Wallfahrer. Vierzig von einer Wallfahrt nach Palästina heimkehrende Ritter fanden 1016 die Stadt Salerno von den Arabern bedrängt und ihrem tapfern Arm verdankte die geängstete Stadt die Rettung. Zwar ließen sie sich nicht zum Bleiben bewegen, aber eine Gesandtschaft der Salernitaner nack der Normandie hatte zur Folge, daß zweihundert und fünfzig Ritter, denen Blutschuld den Ausent- 1 1) Hausberge bei Minden. — 2) Nachdem ^Pisa 1012 von den Arabern viel erlitten hatte, eroberte 1016 Abu. Hoscin Mogehid von Sardinien ans Luna. Benedict sammelte ein Heer und bewog die Genuesen und Pisancr mit einer Flotte gegen die Räuber zu ziehn. Wärend am Lande seine Truppen fast gänzlich vernichtet wurden, zwangen Mogehid die seetüchtigen Städter sogar Sardinien zu verlaßen und bedrängten ihn, als er 1017 dahin znrückgekehrt war, so energisch, daß er gen Afrika entwich und, nachdem seine Angriffe ans die spanische Mark und Toulouse gescheitert waren, die christlichen Länder in Ruhe ließ. — 3) Kcrra iräv, Befehls- haber der Streitkrästc zu Wasser und zu Lande.

9. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 28

1867 - Breslau : Trewendt
28 Mittlere Geschichte. 1174—1178 Vierter Zug. Friedrich belagert vergeblich Alessan- dria, wird von Heinrich dem Löwen im Stiche gelassen und bei Legnano geschlagen (1176). 1177 Friedrich beugt sich zu Venedig vor Papst Alexander Iii. 1180 Heinrich der Löwe geächtet, (f 1195.) Baiern kommt an das noch jetzt herrschende Haus Wittelsbach. Sachsen wird zer- splittert; den Osten mit der Herzogswürde erhält Bernhard von Ascanien, der jüngere Sohn Albrechts des Bären, der Stammvater der sächsischen und anhaitischen Ascanier. Westfalen wird als Herzogthum mit dem Erzstift Coin vereinigt. Lübeck wird frei. Die sächsischen Bischöfe werden reichsunmittelbar. Den Welfen bleiben ihre Familiengüter (Braunschweig). 1183 Friedrich verträgt sich zu Constanz mit den lombardischen Städten. 1184 Friedrichs glänzender Hoftag zu Mainz. 1184—1186 Fünfter Zug. Friedrich vermählt zu Mailand seinen Sohn Heinrich mit Constantia (f 1198), der Tochter des Normannenkönigs Roger, der Erbin von Sicilien und Neapel. 1190 Friedrich kommt auf dem Kreuzzuge in Asien um. — Die Sage von seinem Zauberschlafe im Kiffhäuser. 1190—1197 Heinrich Vi. seit dem Tode Tancred’s von Lecce 1194 zugleich König von Sicilien u. Neapel, gebietet mit Kraft, Härte und Schlauheit in Deutschland und Italien. Sein Plan, die Kaiserwürde in seinem Hause erblich zu machen, scheitert an dem Widerstande eines Theiles der deutschen Fürsten. 1192—1194 'Richard Löwenherz in Deutschland gefangen. Der Sänger Blondel. Burg Trifels. 1198—1208 Philipp von Schwaben, Heinrichs Vi. Bruder, kämpft mit Otto, einem Sohne Heinrichs des Löwen, um die deutsche Krone und wird, von Innocenz Iii. zuletzt unter- stützt, durch Otto von Wittelsbach zu Bamberg ermordet. 1208— 1215 Otto Iv., mit Philipps Tochter Beatrix (f 1212) ver- mählt, von beiden Parteien anerkannt. 1209— 1211 Otto in Italien, vom Papste erst gekrönt, dann wegen seines Angriffs auf das staufische Unter-Italien gebannt. 1212 —1215 Otto unterliegt in Deutschland dem von seinem Vormunde Innocenz Iii. unterstützten Sohne Heinrichs Vi., Friedrich, welcher 1215 zu Aachen gekrönt wird. Otto f 1218. 1215—1250 Friedrich Ii. Seine Heimat und der Sitz seiner Macht ist das Erbreieh beider Sicilien, von wo aus er Deutschland einige Male (1212—1220, 1235—1236, 1237) besucht und in Italien fast ununterbrochen gegen die päpstliche Gewalt und gegen die lombardischen Städte kämpft. — Deutschland ent-

10. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 106

1865 - Eisleben : Reichardt
— 106 Mann durch Ungarn und das griechische Reich nach Klein- asien, wo er zwar Jconium eroberte, aber bald daraus (1190) im Kalykadnus (Saleph) nmkam.g) Sein Sohn Friedrich von Schwaben starb 1191 bei der Belagerung von Alton oder Ptolemais, wo er 1190 den Orden der deutschen Ritter gestiftet hatte,h) nachdem schon früher die Orden der Johanni- ter (Rhodiser, Malteser) und der Tempelherrn ent- standen waren. Als im Frühling 1191 die beiden Könige Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England vor Alton landeten, mußte es sich ergeben. 2500gefangene niedergehauen. Herzog Leopold von Oe streich wird durch Richard beleidigt ii und geht zurück, bald auch Philipp August. Richard setzt den Krieg allein tapfer fort, schließt dann aber mit Saladin Waffen- stillstand. Den Christen bleibt nur ein Theil der Küste und freier Besuch der heiligen Orte. Richard's Schiffbrnch, Gefangenschaft bei Herzog Leopold. Dieser liefert ihn an Kaiser Heinrich Vi. ans, der ihn nur gegen 150000 Mark Silber freiläßt, k) 1190—1197 Heinrich Vi. Nachmaliger Kampf gegen den zurückgekehrten Heinrich den Löwen. I) Dessen Sohn Heinrich d. I. heirathet die Ho- henstanfin Agnes. Versöhnung zu Tilleda am Kyffhäuser. Heinrich Vi. vermochte nur nach blutigem Kriege und grausamen Hinrichtungen das Erbe seiner Gemahlin Con- stantia zu gewinnen. Ein Versuch, die Kaiserwürde erblich zu machen, scheitert. Ein beabsichtigter Kreuzzug wird durch Heinrichs frühen Tod (zu Messina» gehindert. Er hinterläßt den dreijährigen Friedrich. 1197—1308 Philipp von Schwaben, Ghibelline (Heinrichs vi. Bruder). 1197—1215 Otto Vi. Welse (Sohn Heinrichs des Löwen). g) Kyffhäuser - Sage. h) Hervorgegangeu aus einem für deutsche Pilger bestimmten Hospital in Jerusalem. Der Hochmeister Hermann von Salza ver- legt den Sitz des Ordens nach Venedig. Der Landmeister Hermann Balk (1226) nach Preußen geschickt, wo (1309) Marieuburg Sitz des Hochmeisters wird. Kämpfe gegen die heidnischen Preußen, dann gegen Polen. i) Beschimpfung der östreichischen Fahne. k) Gefangenschaft in Dürrenstein, dann in Trifels. Der treue Sänger Blondes. l) Zerstörung von Bardewiek. Vestigia Leoni«.
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