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1. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 1

1911 - Braunschweig : Appelhans
A. Geschichte des Herzogtums Braunschweig. 1. Eiszeit und Steinzeit. In der Eiszeit reichten die nordischen Gletscher- Massen von Skandinavien her auch über unser Braunschweiger Land hinweg. Als dann die Gletscher einem wärmeren Klima wichen, wurde unser norddeutsches Flachland zur Steppe mit reicher Pflanzen- und Tierwelt, ähnlich wie sie heute noch in Südrußland sich zeigt. Damals durchzogen der Polarfuchs, das Renntier, der Lemming und nordische Wühlmäuse unser Gebiet, aber auch die Riesen der Tierwelt, Mammut (Riesen-Elefant), Rhinozeros und Löwe. Mit ihnen zusammen lebte, oft in ernstem Kampfe, schon der Mensch, von dem wir aber nicht wissen, ob er unser Vorfahr oder ausgewandert ist. Funde von Tieren und Feuerstein- geräten, die man bei Thiede, in der Baumanns- und Hermannshöhle bei Rübe- land und an anderen Stellen gemacht hat, erzählen aus jener Urzeit des Menschen. Mehr erfahren wir von ihm aus der jüngeren Steinzeit, als zwar noch der Stein die Geräte lieferte, aber schon in viel vollkommener Art, nämlich schon ge- schliffen und oft künstlerisch in der Form. Der Mensch wurde ein geschickter Töpfer, der seinen Toten kunstvolle Urnen verfertigte. Die Steinkammergräber bargen oft Gefäße und Feuersteinwaffen, in späterer Zeit auch Bronzen, Ringe und Bernstein. An der Wabe und an der Schunter hat man aus jener Zeit zahl- reiche Pfeil- und Lanzenspitzen, Ärte, Beile, Messer, Kratzer, Schaber und Pfriemen gefunden. Die Jagd verstanden die Menschen damals schon, und sie erlegten manches jetzt ausgestorbene große Iagdtier; auch besaßen sie schon Haus- tiere und betrieben einfachen Landbau. 2. Bronzezeit. Während bei uns noch die Steinzeit herrschte, entwickelte sich in den Mittelmeerländern bereits eine mit der Kenntnis der Metalle ver- knüpfte höhere Kultur. Durch Händler wurden Metallgegenstände auch nach dem Norden gebracht; auch hier wich die Steinzeit der Metallzeit. Das älteste Metall, das zu uns gelangte, war die Bronze, die man aus 9 Teilen Kupfer und l Teil Zinn zusammensetzte. Aus ihr goß man Waffen, Geräte und Werkzeuge. Die damals ziemlich dicht wohnende seßhafte Bevölkerung erfreute sich, wie die vielen aufgefundenen Gebrauchs- und Schmuckgegenstände dartun, eines behäbigen und nicht bloß auf Befriedigung der notwendigen Bedürfnisse gerichteten Lebens. 3. Eisenzeit. Allmählich kamen zu den bronzenen Geräten solche aus Eisen, und zwar vorwiegend von den Kelten, und um das Jahr 500 v. Chr. wurde das Eisen in unserer Gegend allgemein bekannt. Damals und später Iegic man eine Anzahl Burg- und Ringwälle an, z. B. in der Wesergegend, im Elm (Reitlinger Burgwall)"), bei Watenstedt am Heesberge und in den Lichtenbergen. Die Römer *) Zum Schutz des Reitlings vor einem von Westen vordringenden Feinde. Die Burgen und das Tal selbst mit seinem Quellwasser wurden zu einer Iufluchts- und Bergestätte der benachbarten Bewohner und ihres Viehes. Oppermann, Landeskunde. 1

2. Parricida - S. 45

1905 - Braunschweig : Appelhans
— 45 — wir uns vorläufig jeder Gewaltat. Solange der Müller den Frieden mit uns nicht stört, wollen wir ihn gewähren lassen; sollte es sich aber zeigen, daß er uns Schaden zufügt oder Verrat gegen uns sinnt, so gnade ihm Gott!" Vollradt und Kunz schüttelten zwar den Kops zu dieser Nachsicht ihres Herrn; aber sie wagten es nicht, ihm zu widersprechen. Im geheimen aber nahmen sie sich vor, den Müller zu überwachen; denn daran zweiselten sie nicht, daß er von heute an, besonders wenn er entdeckte, daß sein geheimes Magazin ausgeräumt war, ein grimmiger Feind ihres Herrn war, der alles daran setzte, ihn zu verderben. Ehe sie auseinander gingen, sammelte Jan Dftrif noch einmal seine neuen Genossen um sich und gab ihnen Vorschriften, wie sie sich von jetzt an in seinem Dienst verhalten sollten. „Es ist nicht unsere Aufgabe," sagte er, „den fleißigen Arbeiter zu schädigen und den Kaufmann, der friedlich seines Weges zieht, zu plündern; noch viel weniger wollen wir Hand legen an den einzelnen wehrlosen Wanderer, der durch unsere Wälder zieht. Solche niedere und gemeine Handlungen müßt Ihr von heute au als Eurer unwürdig vermeide». Ein jeder von Euch soll ruhig seiner Beschäftigung nachgehen, seiner soll jemals auf eigene Faust rauben oder stehlen. Aber bereit sollt Ihr Euch halten, jederzeit zu meinen Diensten zu stehen. Gilt es einen Handstreich auszuführen, der gewinnbringend scheint und sich mit meiner Ritterehre verträgt, so lasse ich Euch rufen; was wir tun, tun wir gemeinsam. Die Lage unsers Wohnortes ist unserm Unternehmen günstig. Es fomrnen viele Kaufleute durch, denen wir unfern Schutz anbieten können, und sie werden uns gern mit einem Teil ihrer Labung belohnen; die reichen Bauern geben uns gern den Zehnten von ihrer Ernle, wenn wir verhüten, daß ihre Felber nicht von den Wildschweinen, Hirschen und Rehen verwüstet, nicht von den Söldnern der Herren von Schledehausen und Gesmold oder der Domherren von Osnabrück zertreten werden. Damit wir aber stets kriegstüchtig bleiben und jederzeit jedem feind-

3. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 3

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 3 — verfolgte die Fährte eines starken Tieres, und ich konnte der Lust nicht widerstehen, es zu jagen. Du weißt, Mutter, an Kühnheit fehlte es mir nicht, obgleich noch nicht der erste Flaum auf meiner Lippe sproßte. Ich fand das Tier, ich griff es an, ich verwundete es. Aber ich hatte es nicht tödlich getroffen. Wütend sprang der starke Keiler auf mich los und schlug mich mit seinen Hauern. Was weiter geschehen ist, weiß ich nicht; mir schwanden die Sinne, und als ich wieder zu mir kam, befand ich mich im Lager der Franken, die damals zum ersten Male gegen unsere Grenzen anrückten. Ich erfuhr bald, wie ich dorthin gekommen war. Einer der fränkischen Edlen hatte in derselben Gegend gejagt, und der Zufall — oder göttlicher Wille — fügte es, daß er dorthin kam, wo ich schwer verwundet lag neben dem toten Eber. Der brave Mann nahm sich meiner an, obgleich er sah, daß ich nicht zu seinem Volke gehörte, und durch seine Knechte ließ er mich, bewußtlos wie ich war, in das Lager bringen. Einige Tage darauf brachen die Franken dasselbe ab und begaben sich nach dem Süden, nach Italien; mich nahmen sie mit sich. Dort genas ich von meiner Wunde, und in inniger Dankbarkeit schloß ich mich an meinen Retter an. Ich lernte den Gott der Franken kennen, ich nahm teil an ihren Gottesdiensten, und ich lernte einsehen, daß er, der Ehristengott, der rechte Gott ist und die Götter unseres Volkes falsche Götter; ich begehrte und erhielt die Taufe. Dann ging ich, begleitet von den Segenswünschen meines Herrn, in ein Kloster und wurde ein Mönch. Ich that es, Mutter, weil ich mein Volk liebte. Denn siehe, wäre ich ein Krieger geworden bei den Franken, so hätte es geschehen können, daß ich genötigt wurde, .gegen mein Volk die Waffen zu tragen; das wollte und konnte ich nicht. Aber als Mönch kann ich ein Lehrer meiner heidnischen Brüder werden, und das, Mutter, das will ich werden, so wahr Gott mir helfe. Das ist mit kurzen Worten meine Geschichte. Jetzt schilt mich, wenn Du noch kannst und willst; aber glaube nicht, daß Du mich wieder abwendig l*

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 16

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 16 — c) An den Grenzgebieten der heifsen und der gemäfsigten Zone fällt die am Äquator emporgestiegene Luft vorwiegend herab; dieselben sind daher ganz regenlos und, wenn es sich um weite Landmassen handelt, wüst (die Sahara). 2. Die gemäfsigten Zonen. Die der heifsen Zone be- nachbarten Gebiete der gemäfsigten Zone sind zur Zeit des höchsten Standes der Sonne (in Europa also im Hochsommer) ebenfalls regenlos (Steppen in Rußland), weiter n. stehen sie aber unter der Herrschaft der veränderlichen Winde. Bei uns sind die Westwinde überwiegend, daneben aber tritt ein so häufiger Wechsel kalter Nordwinde, scharfer und trockener, im Sommer warmer Ostwinde und, je nach der Jahres- zeit warmer oder heifser Südwinde auf, dafs dieser Teil der gemäfsigten Zone sehr unbeständige Witterung zeigt. Auf der s. Halbkugel ist in den entsprechenden Breiten das Klima ähnlich, aber selbstverständlich herrscht hier der Sommer, wenn dort Winter ist und umgekehrt. 3. Die beiden kalten Zonen mit gleichförmigem Klima. Auf einen langen Winter folgt ein kurzer Sommer; je näher den Polen zu, desto weniger taut das Eis zur Zeit des höchsten Standes der Sonne an der Oberfläche der Erde auf. * § 10. Pflanzen- und Tierwelt. Da Feuchtigkeit und Wärme die Hauptbedingungen des Pflanzenlebens sind, so entwickeln sich die kräftigsten Pflanzen in der heißen Zone (Palmen und Bananen) und nehmen nach den Polen zu an Größe und Schönheit ab (sommergrüne Laubhölzer, Nadel- Hölzer; einige Moose und Flechten im höchsten Norden). Ähnlich ist es mit der Tierwelt: die stärksten und reißendsten Tiere (Elefant, Flußpferd, Nashorn, Riesenschlange, Krokodil, Löwe, Tiger u. a.) finden sich in den heißen Gegenden; die Länder des gemäßigten Klimas sind reich an nützlichen, von Menschen ge- zähmten Tieren (Hanstibre, welche?); nach den Polen zu beschränkt sich die Tierwelt auf Pelz- und Thrantiere (welche?). § 11. Der Mensch. 1. In Hinsicht der Körperbeschaffenheit teilt man die (etwa 1500 Mill.) Menschen ein in 3 Hauptrassen: eine weiße, die kaukasische, (S.w.-Asien, Europa und N.-Äsrika), eine gelbe, die mongolische, (N.-und O.-Asien)„ und eine schwarze, die Negerrasse (Afrika), und in 3 Ubergangsrassen: eine braune, die malaiische (Inseln des großen Oceans) und eine kupferrote, die amerikanische Rasse.

5. Leitfaden der Erdkunde - S. 77

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 77 — Kairo (Kairo), Sitz des Vice-Königs, welcher dem Namen nach vom türkischen Sultan, in der That aber von den Engländern abhängig ist, größte Stadt Afrikas, „das afrikanische Paris (= Hamburg). In Unter-Ägypten am Meere Alexandria, fr. Welt- handelsst., später, namentlich seit Entdeckung des Seeweges nach Ostindien, gesunken, doch jetzt wieder infolge der Eröffnung des Sues-Kanals, des kürzesten Seehandelsweges von Europa nach S.-Asien (besonders Indien) und Australien, emporblühend; Eisenb. nach Kairo und Sues. § 44. Die Hochländer Barka und die Berberei. Barka im O., die Berberei im W. * In den Gebirgen wohnen Berber, die Urbewohner, in den Ebenen umherschweifende Beduinen (Araber), in den Städten gröfstenteils Mauren (ein Mischvolk), grimmige Feinde der Christen. * 1. Tripolis, Hptst. Tripolis, beherrscht von einem tür- kischeu Pascha. 2. Tunis, Hptst. Tunis mit bedeutendem Handel, Hptst. des fr. von der Türkei, setzt von Frankreich abhängigen Bai. Am Meere die Trümmer von Karthago. 3. Algier, von den Franzosen erobert, Hptst. Algier am Meere in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille, Aussuhr von Gemüse nach dem n. Europa). * Die Franzosen haben noch immer mit den Urbewohnern, den flinken „Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen. * 4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich (Haß gegen die Christen, Sklavenhandel); Hptst. Marokko. § 45. Die Wüste Sahara, ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochl., fast so groß wie Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, gus dem sich hier und da Geb. erheben. Infolge des mangelnden Regens fehlt es an Pflanzen und Tieren fast ganz (Strauße, Antilopen und die reißenden Tiere nur am Rande der Wüste). * Welches ist die Ursache der Dürre? (siehe Seite 15 f. c). Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme, welche in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die w. Oasen werden von räuberischen Mauren, die ö. von Berbern bewohnt, welche sich durch Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straufsen- jagd nähren; sie sind auch die Führer der Karawane. Wichtig ist der Reichtum an Salz (fr. Meeresboden) für das salzarme Mittel-Afrika. *

6. Leitfaden der Erdkunde - S. 74

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens", blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener- klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel nach Persien und Indien. § 41. Arabien, ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut angebaut. * Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele. Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. * Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds, Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der K a a b a. * Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten. Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *

7. Leitfaden der Erdkunde - S. 86

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 86 — Ruhe des Staates sind die heifsblütigen und rachsüchtigen Mestizen). Die Sklaverei ist jetzt abgeschafft. An der steilen, hafenarmen W.-Küste sind fast nur die Hochländer anbaufähig, die Küsten heifs, entweder sumpfig oder ganz trocken, dafür aber die Geb. reich an edlen Metallen; daher in den w. Staaten mehr Bergbau (Gold und Silber), in den ö. mehr Ackerbau und Handel. * 1. Die Vereinigten Staaten von Venezuela (Klein-Venedig),, durchströmt vom Orinoko (Schildkrötenfang, Kakao, Kaffee u. s. w.). * Städte: die Hptst. Caracas, Varinas (Tabak). * 2. Die Vereinigten Staaten von Columbia, an beiden Oceanen gelegen, mit Panama, am großen Ocean, von hier führt über die Landenge eine Eisenb. zum atlant. Ocean; * aufserdem: Cartagena, Hafen am atlantischen Ocean. * 3. Die Republik Ecuador („Aquator-Land"), Hptst. Quito (Kito) auf dem Hochlande; * woher kommt es, dafs der Frühling hier fast ununterbrochen herrscht? In Ecuador gedeiht der Kakaobaum und der wichtige Fieberrindenbaum, der aber auch sonst auf den Abhängen der Kordilleren (z. B. in Peru) vorkommt. * 4. Die Republik Peru, meistenteils Gebirgsl., reich an Silber und Kupfer. Hptst. Lima. * Auch hier Verfall. Ausfuhr von feiner Wolle (Vigogne); das Lama ist Lasttier. An der Küste Guano-Inseln. * 5. Die Republik Bolivia oder Ober-Perü, tt?ils auf den s.ö. Kordilleren von Peru, teils in den Ebenen des Amazonenstromes gelegen. 6. Die Republik Chile (Tschile), ein gesegnetes, wohlgeordnetes Land, „der Garten der neuen Welt", die Heimat der Kartoffel. Das Klima gemäßigt. Hptst. Santiago in schöner, fruchtbarer Gegend; * von hier führt eine Eisenb. nach der Hafenst. Valparaiso (Valparaisso) mit vielen Deutschen. Zu Chile gehört der ge- birgige w. Teil vom öden Patagonien und von den Inseln des Feuerlandes, der Heimat der körperlich und geistig ver- kümmerten Indianer, „der Eskimos des Südens". 7. Die Vereinigten Staaten am La Plata oder die argen- tinische Republik. Die Pampas sind reich an Rindern und Pferden Buenos-Ayres (Bueuosaires) am La Plata, Haupthandelsst. für den ganzen S., Ausfuhr von Fellen. * Die Herden werden von den halbwilden Gauchos ge- hütet (das Lasso). Zu Argentinien gehört der ö. Teil Pata- goniens, eines öden, rauhen Steppenlandes, sowie des Feuer- landes und anderer Inseln, welche nur als Stationen für die Walfischfahrer wichtig sind; nach dem Pole zu meist noch unbekannte Inseln, reich an Thrantieren und Pinguinen. *

8. Mittelalter - S. 32

1890 - Berlin : Weidmann
— 8*2 — 800 Die Normannen, d. h. Seeräuber aus Norwegen, auch Vikinger genannt, beginnen die deutsche und französische Küste zu plündern. Einrichtung einer Seewehr mit Stationen in Boulogne und Gent. Die Dänen erheben Anspruch, bei den kühnen Fahrten der Vikinger beteiligt gewesen zu sein. Weiteres s. zu 911; über die schwedischen Normannen s. zu 862. Karl zu Rom am Weihnachtstage in der Peterskirche vom Papst Leo Iii. zum römischen Kaiser gekrönt, nachdem der Papst, im Jahre vorher aus Rom durch einen Volksaufstand vertrieben, zu Karl nach Paderborn geflüchtet und durch Gesandte desselben zurückgeführt war. Er bleibt Unter-than des Kaisers. Karl d. Gr. ist zum römischen Kaiser gekrönt, d. h. er hat sieh infolge der Krönung als Nachfolger der alten römischen Kaiser, Cäsar, Augustus etc., angesehen, wie auch im Mittelalter alle Geschichten der deutschen Kaiser mit Cäsar beginnen. — Denn das römische Reich hatte in der Anschauung des Mittelalters eine besondere Bedeutung: die bekannte Vision Daniels c. 7 von den vier Tieren d. i. clen vier Reichen, die auf Erden kommen sollen und von denen das vierte dem Reiche der Heiligen d. i. dem ewigen Reiche, vorangehen wird,1) bezog man im Mittelalter auf das babylonisch-assyrische, persische, griechische (d. i. macedonische) und römische. Letzteres hatte also die Prophezeiung der Dauer bis zum jüngsten Tage.2) Je höher bei dieser Bedeutung das Kaisertum in der Anschauung der Völker stand, um so mehr war die Krönung Karls durch Leo Iii. ein Eingriff in die Rechte Ostroms, das als legitimer Nachfolger des alten römischen Reiches allein das Recht gehabt hätte wieder einen weströmischen Kaiser zu ernennen. Der Papst sagte sich durch die Krönung Karls förmlich von Ostrom los. In Rom selbst waren die Päpste auch noch später, als sie nach aufsen hin die Weltherrschaft in Anspruch nahmen, oft nicht die Herren, sondern vielfach ein Spielball der Adelsfamilien der Stadt oder der Umgegend (Haus der Theodora, Grafen v. Tusculum, die Crescentier, Colonna, Gaetani u. a.), die meist in zwei Parteien (west- und ost- ') (v. 3) Und vier groß/se Tiere stiegen herauf aus dem Meere, eins je anders denn das andere. (4) Das erste wie ein Löwe ... (5) Das andere — gleich einem Büren ... (6) ein anderes Tier gleich einem Parder (Panter) — (7) das vierte Tier war greulich und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne Zähne, frafs um sich und zermalmete, und das Übrige zertrat es mit seinen Füfsen .... (17) Diese vier großen Tiere sind vier Reiche, so auf Erden kommen werden, (18) aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich einnehmen und werden es immer und ewiglich besitzen. — (23) Das vierte Tier wird das vierte Reich auf Erden sein, welches wird mächtiger sein denn alle Reiche; es wird alle Länder fressen, zertreten und zermalmen. s) Daher man auch die gesamte Weltgeschichte nach diesen vier Weltmonarchieen einteilte, bis im 17. Jh. Christ. Cellarius (geb. in Schmalkalden 1638, + in Halle 1707), Schulmann und zuletzt Professor der Geschichte in Halle, die heutige Einteilung in Altertum, Mittelalter und Neuzeit wenigstens in ihren Grundzügen einfiihrte.

9. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 159

1906 - Berlin : Weidmann
Asien. 159 für fast die Hälfte aller Menschen. Von seinen Palmen sind die Kokospalme wegen ihrer Früchte und die Sagopalme wegen des stärkemehlreichen Markes die wichtigsten. Ihnen reihen sich an die Banane oder der Pisang, das Zuckerrohr, viele Gewürze und die Baumwolle. China ist das Land des Teestrauchs. Von den Hochländern Asiens sind Pferd, Esel, Rind, Schaf und Ziege sowie das zweihöckrige Kamel ausgegangen. Auch die Seidenraupe hat im Innern Asiens ihre Heimat. In den Wüsten des w. Asiens lebt der Löwe und der Strauß. Aus Indien stammt das Haushuhn und der Psau; hier sind der Büffel, der Elefant, das Nashorn und der Tiger heimisch. Von den vielen Affen- arten ist der menschenähnliche Orang-Utan (= Waldmensch) auf den Sunda-Jnseln zu erwähnen. Das n. Asien birgt reiche Schätze in seinem Boden, vou denen neben Gold, Silber, Kupfer auch Graphit wichtig ist. Die großen Steinkohlenfelder Chinas sind noch nicht genügend erschlossen. Die Bewohner. In Asien wohnt mehr als die Hälfte aller Menschen, 822 Iii, von denen 9/io in den Monsungebieten leben, während die übrigen zwei Drittel der großen Ländermasse sehr dünn bevölkert, und große Länderstriche im N. und int Innern fast menschenleer sind. Vorderasien und Vorderindien bewohnen Völker der Mittelländischen Rasse, die indischen Inseln haben die Malaien inne, das übrige mongolische Völker. In den Steppen und Wüsten des Innern leben noch heute Nomaden, im N. Jäger- und Fischervölker. Dagegen sind die ehemals fruchtbaren Ebenen Mesopotamiens sowie Vorderindien und China die Heimat der ältesten Kulturvölker. In Asien sind die nur einen Gott verehrenden Religionen, die mosaische, christliche und mohammedanische entstanden. Das Christentum ist nur bei einigen Völkern Vorderasiens, in Russisch- Asien und in den überall zerstreuten Missionsgebieten vertreten. Der Islam beherrscht fast ganz Vorderasien, große Teile von Juuerasien und von den indischen Inseln. In Vorderindien ist der Sitz des Brahmaismus, und in Hinterindien, China und Japan leben die Anhänger Buddhas, dessen Lehre mehr Bekenner zählt als selbst das Christentum. Jni n. Asien ist das Heidentum bei vielen Stämmen nur dem Namen nach durch die russische Kirche verdrängt worden. In den asiatischen Staaten hat sich seit den ältesten Zeiten die Regierungsform der despotischen Alleinherrschaft erhalten;

10. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 169

1906 - Berlin : Weidmann
Indien. 169 Tropische Hitze und Wasserfülle bedingen die üppige Frucht- barkeit des Landes. Die Halbinsel steht unter dem Einflüsse der Mon- sune (S. 158), die zur Zeit unseres Sommers aus S. und Sw. wehend viel Regen bringen. Die reichlichsten Niederschläge auf Erden (12—14 m; in Deutschland V2 m) finden n. vom Gangesdelta statt, wo der Himalaja sich dem Meere nähert. Dagegen ist das Indus- gebiet fast regenlos, und auch im Dekan, ja selbst in der Gangesebene wird durch Ausbleiben des Regeifs mitunter Mißernte und Hungers- not hervorgerufen. Die sumpfigen Niederungen erzeugen vielfach Malariafieber, und in den Sümpfen des Gangesdeltas ist die Heimat der Cholera. Fig. 3c>. Der heilige Feigenbaum Indiens. Der Himalaja trägt die Pflanzen aller Zonen: an seinem Fuße Palmen, Bananen, baumartige Bambusarten und die Banjanen- Feige (Fig. 36); dann folgen die ausgedehnten Tee- und Kaffee- Plantagen und noch höher Getreide und Obst, und die Nadelwälder reichen bis in Höhen hinauf, die in den Alpen von Schnee und Eis starren. Der schmale Gürtel der Tara'i, sumpfiger Dickichte mit töd- lichem Klima, wo Tiger und Schlangen hauseu, trennt das Gebirge von der Gangesebene, dem eigentlichen Hindostan (— Land der Hindu), der fruchtbarsten Landschaft Asiens: Reis und Weizen, Indigo und Mohn (zur Erzeugung von Opium) gedeihen in Fülle. Außer- dem liefert Indien nächst Nordamerika die meiste Baumwolle; ferner Jute sdschute^; auf der Malabarküste ist der Pfeffer heinlisch. Büffel, Zebu und Elefant sind allgemein verbreitet: im Jndusge- biet dient das Kamel als Lasttier.
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