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Doppelliuie zwanzigmal so lang. Sie ist 800 m lang. Wir gehen auf
ihr säst 10 Minuten. Wir werden erst in nördlicher, dann in östlicher, in
südlicher, in westlicher und zuletzt wieder iu nördlicher Richtung gehen.
Was werden wir alles sehen?
Der Ausflug. Wir gehen auf der Hoheuzollerustraße 200 in nach
Norden. Im Westen liegt der alte Marktplatz, Niemöllers Fabrik, ein
großes Feld und weiterhin eine mit Bäumen geschmückte Straße. Nach
Osten geht die Vennstraße von der Hohenzollernstmße ab. Rechts stehen
viele kleine Arbeiterhäuser. Die Gegeud heißt „Aus der Kiste". Am
Nordring machen wir Halt. Im Süden erblicken wir das Seminar und
das Direktorhaus. Im Südwesten liegt Niemöllers Fabrik. 'Nach Norden
verläuft die Brockhäger Straße. Sie geht uach Brockhagen. Der Weg-
weiser sagt uns ihreu Namen. Im Nordwesten sehen wir Felder und
einige Bauernhäuser, im Norden erhebt sich der hohe Schornstein der
Gütersloher Weberei. Nach Osten führt der Nordring. Da sehen wir
überall Land und einige Häuser. Durch diese Gegend werden wir nachher
gehen. An der Ecke der Hohenzollernstraße und des Nordrings machen
wir zum ersten Male Halt. Alles, was wir hier sehen, ist unser Gesichts-
feld. Es ist viel größer, als das Gesichtsfeld auf dem Schulhofe. Die
Häuser und Straßen haben jetzt eine andre Richtung zu uns, als vorher
bei dem Seminar. Wir sehen nach der Sonue und bestimmen die Himmels-
gegeuden. Wir achten daraus, ob der Himmel heiter oder bedeckt, blnu
oder grau aussieht. Die Richtuug des Wiudes erkennen wir am Rauch
des Schornsteins und am Zuge der Wolkeu. Die Farbe und Form der
Wolken wird angegeben und festgestellt, ob es warm oder kühl, heiß oder
kalt, still oder windig ist.
An der Straße nach Osten steht ein Wegweiser. Es ist eiu Schild
an einem Pfahl befestigt. „Nordring" steht darauf. Der Nordring ver-
läuft vou Westen nach Osten. Er heißt so, weil er int Norden rund um
Gütersloh geht. Vom Seminar bis hierher sind wir 200 m gegangen,
wir haben 260 Schritte gemacht und 2,5 Minuten gebraucht.
Die Hoheuzollernstraße ist 14 m breit. Von einer Seite nach der
andern haben wir Bürgersteig, Gosse, Fahrdamm, Gosse und Bürgersteig.
Der Bürgersteig ist 3 m, der Fahrdamm 8 m breit. Der Bürgersteig ist
an einigen Stellen gepflastert, an andern nngepflaftert. Der Fahrdamin
ist hart und fest. In den Gossen fließt das Wasser vom Seminar nach
Norden hin, weil die Straße nach dahin tiefer ist. Auf dem Bürgersteig
stehen einige Laternen. Sie erleuchten abends die Straße.
Ganz anders sieht der Nordring aus. Er hat keine Bürgersteige,
keine Gossen und keine Bäume. Die Leute gehen an der Seite über einen
schmaleu Fußweg. An der rechten Seite ist ein Graben. In ihm fließt
das Wasser nach Westen, weil die Gegend nach dahin tiefer ist. Im
Graben fließt mehr Wasser als in der Gosse. Im Sommer ist er gauz
trocken. Bordsteine gibt es auf dem Nordriug auch nicht. Auf dem Fuß-
Pfad können höchstens zwei Personen nebeneinander gehen. Der Fahr-
dämm ist nicht so fest wie auf der Hohenzollernstraße. Überall sind Wagen-
spuren und oft Löcher vorhanden. Er ist viel schmaler als der Fahrdamm
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unterbrochen. Es sind die hohen Eichen, die die Bauernhöfe umgeben.
Ganz im Westen und Südwesten begrenzen dunkle Wälder unfern Blick.
Wir kommen auf den Pavenstädter Weg und verfolgen ihn. Einige kleine
Häuser stehen anfangs an den Seiten; dann haben wir wieder links und
rechts das freie Feld. Da kommen wir an die andre Pavenstädter Schule.
Vor dem Schulhaus ist ein schöner Blumengarten, an der Westseite der
Spielplatz der Schüler, Tannen begrenzen ihn nach der Straße zu. Von
hier schauen wir rückwärts. Da liegt im Osten Gütersloh mit seinen
Türmen, Schornsteinen und Häusern lang hingestreckt am Gesichtskreise.
Je weiter wir wandern, desto näher kommen wir den Wäldern.
Bald treten sie nah an den Weg heran. Es sind Kiefernwälder. Der
Boden ist hier manchmal hügelig. An den Wegen finden wir auch einige
Laubbäume an den Gräben. Wir kommen an mehreren großen Bauern-
höfeu vorbei. Alle sind von Eichenkämpen umgeben. Hier und
da erblicken wir Ziehbrunnen. In der Nähe des Bauernhauses
liegen mehrere kleinere Häuser. In ihnen wohnen die Kötter
oder Heuerlinge. Diese Häuser nennt man Kotten. Der Kötter wohnt
bei dem Bauern zur Miete. Er Hilst dem Bauern bei der Ernte, und der
Bauer pflügt dem Kötter, wenn er es nicht selbst kann, das Land um.
Zur Linken haben wir jetzt den Kiefernwald. Der Boden ist dicht
mit Nadeln bedeckt. An einigen Stellen erblicken wir den gelben Sand.
Heidekraut und Beerensträucher stehen auf den freien Stellen. Nach
Norden hin erstreckt sich ein weites Feld. Der Wald ist hier ausgerodet
und in fruchtbares Kornland verwandelt. Bor uns liegt der Meierhof,
der der ganzen Gegend den Namen gegeben hat, es ist der Hos des Meiers
Pavenstädt. Bei ihm ändert sich das Bild. Nach Süden, Westen und Norden
breiten sich weite, saftige Wiesen aus, von klaren Bächen durchzogen. Wir
erreichen zuerst die Dalle. Sie ist breiter und wasserreicher als in Güters-
Abb. 25. Ein Ziehbrunnen.
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7
Nun können wir die Lage der Gebäude zueinander angeben. Das
Seminar liegt nach Osten oder östlich von unserm Standpunkt. Die
Gütsmerstraße liegt im Westen oder westlich vom Schulhof. Gib an, was
im Norden liegt!
Im Schulzimmer.
Wir erinnern uns an unfern Standpunkt auf dem Schulhofe, der
westlich von uns liegt, und bestimmen Osten. Es liegt nach der Türwand.
Osten gegenüber liegt Westen. Das ist nach der Fensterwand. Durch das
Klassenzimmer wird von Osten nach Westen ein dicker Kreidestrich ge-
zogen. Da die Wände genau nach den Himmelsrichtungen liegen, ist
Süden in der Mitte der Rückwand und Norden nach der Tafelwand zu.
Mitten durch den breiten Gang ziehen wir die Linie von Süden nach
Norden. Vor uns haben wir Norden, rechts Osten, links Westen und
hinter uns Süden. Die Anfangsbuchstaben der Himmelsgegenden werden
auf die entsprechenden Wände geschrieben. Die Richtungen im Zimmer
sind einzuprägen. Die Schüler nennen jetzt die Vorderwand Nordwand,
die Türwand Ostwand, die Rückwand Südwand und die Fensterwand
Westwand. Nun wird angegeben, an welchen Wänden die Dinge im
Schulzimmer stehen und wie ihre Lage zu uns ist. Z. B.: Die Tafel steht
an der Nordwand. Das Kaiserbild hängt an der Südwand. Für die
Schüler der ersten Bänke steht die letzte Bank im Süden; für die Schüler
der letzten Bänke stehen die ersten Bänke im Norden.
Fleißige Übung.
In der folgenden Stunde werden die Kinder mit den Nebenhimmels-
gegenden bekannt. Sie erkennen, daß die vier Ecken des Schulzimmers
je zwischen zwei Himmelsgegenden liegen. So liegt die Ecke, die durch
die Tafelwand und die Fensterwand gebildet wird, zwischen Norden und
Westen. Wir nennen die Gegend Nordwesten, die Ecke die Nordwestecke
des Schulzimmers. Zwischen der Vorderwand und Türwand oder zwischen
Norden und Osten ist Nordosten; die Ecke heißt Nordostecke usw. Die
Nebenhimmelsgegenden werden festgestellt, eingeprägt und die Richtung
der Dinge angegeben.
Abb. 2. Die Windrose.
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Asien.
(44 Mill. qkm = 4,4mal Europa, 830 Mill. Einw., 19 auf 1
Asien ist der größte Erdteil. Es umfaßt die Hauptmasse der
Alten Welt und hat seine größte Ausdehnung in der Richtung
der Breitenkreise.
Gegen Westen ist der asiatische Kontinent mit Europa eng
verknüpft. Die Grenze wird hier in der Hauptsache durch das
Uralgebirge, den Uralfluß, den Kaspischen See, die Manytsch-
Niederung, den Unterlauf des Don, das Schwarze Meer, den
Bosporus, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen
und das Ägäische Meer gegeben. Den Südrand Kleinasiens
bespült das Mittelländische (Levantische) Meer.
Auch zwischen Asien und Afrika bestand einst eine feste Land-
brücke, welche nunmehr von dem für die Schiffahrt hochbedeutsamen
Suezkanal durchbrochen ist. Die weitere Grenze gegen Afrika
bilden das Rote Meer, die Straße von Bab el Mandeb und der
Golf von Aden.
Im Süden wird Asien vom Indischen Ozean mit seinen beiden
wichtigsten Teilmeeren, dem Arabischen und dem Bengalischen
Meere, bespült. Der Malaiische Archipel bildet die vielfach unter-
brochene Brücke nach Australien. Die Scheide zwischen diesen beiden
Erdteilen verläuft offenbar zwischen den Molukken und Neuguinea.
Das lassen die verschiedenartigen natürlichen Verhältnisse (Klima,
Pflanzen- und Tierwelt) diesseits und jenseits dieser Grenzlinie erkennen.
Die Ostgrenze bietet der Große oder Stille Ozean mit seinen
Randmeeren, dem Südchinesischen, dem Ostchinesischen mit dem
Gelben Meere, dem Japanischen und dem Ochotskischen Meere.
In der Beringstraße (Verbindungsweg vom Großen Ozean zum Nörd-
liehen Eismeere) tritt Asien der Neuen Welt am nächsten (etwa 100km).
Im Norden endlich wird der Erdteil bis zur Doppelinsel Nowaja
Semlja vom Nördlichen Eismeere begrenzt.
Asien ist reich gegliedert. Die einzelnen Glieder (Taimyr-
Halbinsel, Tschuktschen-Halbinsel, Kamtschatka, Korea, Hinter-
indien, Vorderindien, Arabien, Kleinasien — Bengalischer,
Arabischer Meerbusen, Persisches, Rotes Meer) stehen trotz ihrer
bedeutenden Größe (Vergleich mit den Gliedern Europas) dennoch im
Einklang mit dem gewaltigen Rumpfe.
Heise u. Marquardt, Erdkunde ftir Lehrerbildungsanstalten. Iii. 1
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Europa Kaspischen_See Kleinasiens Asien Afrika Afrika Asien Australien Neuguinea Doppelinsel_Nowaja
Semlja Tschuktschen-Halbinsel Kamtschatka Korea Kleinasien Europas
— 2 —
Der Erdteil hat auch die höchsten Gebirge aufzuweisen. So ist
der Mount Everest (8840 m) in dem mächtigen Gebirgswall des
Himalaja der höchste Berg der Erde. Neben vielen Hochflächen
(Kleinasien, Armenien, Kaukasien, Syrien, Arabien, Tibet,
Ostturkestan, Wüste Gobi, Dsungarei u. a.), die zumeist von Ge-
birgen umrandet sind (wir lernen diese bei der Besprechung der einzelnen
Länder des Erdteils näher kennen), hat der asiatische Kontinent auch eine
Reihe von ausgedehnten Tiefebenen aufzuweisen (Mesopotamien, Hindo-
stan, Pandfchab, Chinesisches, Mandschurisches, Sibirisches Tiefland, Turan
oder Westturkestan).
Hinsichtlich ihrer Entstehung erinnern die Gebirge Asiens
in erster Linie an Europa, an die Alpen und Karpaten. Die
Erhebungen sind zumeist Faltenbildungen, die Tiefebenen
Senkungsgebiete. In West- und Jnnerasien haben die Gebirgs-
falten mehr die Ostwest-Richtung, während in Ostasien die Nord-
süd-Faltung vorherrscht. (Im einzelnen zeigen!) Arabien, Syrien
und Vorderindien weisen in ihrem Aufbau hinüber nach Afrika.
Armenien und Kleinasien dagegen deuten wieder auf den einstigen
Zusammenhang mit dem nahen europäischen Kontinent hin. Erst durch
späteres Hinabsinken der Schollen (Zusammenhang bis zur Tertiär-
zeit) haben sich die jetzt dazwischenliegenden Meere (Persischer
Meerbusen, Indischer Ozean, Rotes Meer, Arabisches Meer,
Ägäisches Meer, Schwarzes Meer, Kaspi- und Aralsee) und die
Landreste (Inseln — welche?) herausgebildet. Ausnahmsweise
lebhaft erfolgte u. a. das Auf und Nieder der Schollen in Ost-
asien, wo durch besonders tiefes Einsinken derselben die Rand-
meere des Großen Ozeans (welche?) und die diese girlandenartig
abgrenzenden Jnselreihen derkurilen, des Japanischen Archipels,
der Liukiu-Gruppe und der Malaiischen Inselwelt sich heraus-
bildeten. Vulkane und Erdbeben sprechen nur zu sehr für diese
Entstehungsgeschichte im Bereiche der genannten Gebiete. Daß im
Laufe der Jahrtausende die zermürbenden Kräfte auch an den Er-
Hebungen und Tälern des ganzen asiatischen Kontinents ihr
Werk getan haben, dafür zeugen die vielfach abgerundeten Formen
der Gebirge und die zum Teil jüngeren Auflagerungen in den
Tiefebenen.
Die rings von Gebirgen umrandeten Hochflächen sind zumeist
wasserarme, abflußlose Gebiete. Die vorhandenen Wasseradern
versiegen im Boden, oder sie münden in Sümpfe oder Salzseen.
Die Regen arm u t dieser Gebiete erklärt sich vor allem daraus, daß die
Regenmengen zumeist an den Randgebirgen niedergehen und nicht
bis in das Innere der Hochländer gelangen können. Solche Gebiete
sind z. B. das Hochland von Iran, wo der Hilmend in den Hamun-
sumpf verläuft, das Hochland von Tibet, das Hochland Hanhai,
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Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Armenien Kaukasien Syrien Tibet Ostturkestan Mesopotamien Westturkestan Asiens Europa Karpaten Ostasien Syrien Afrika Kleinasien Ost-
asien Iran Tibet Hochland_Hanhai
welche beide ihren Ursprung in Indien haben, rechnen allein 450 Mill.
Bewohner (Indien, Zentral- und Ostasien). Die übrigen Heid-
nischen Bewohner stehen entsprechend ihrer geringeren Kultur zumeist
noch auf einer niedrigeren Stufe der Gotteserkenntnis, so
z. B. die mongolischen Völker Nordasiens, die Dajaken auf
Borneo u. a. Sie gehören zum Schamanismus und Fetischismus.
(Die genannten polytheistischen Religionsgemeinschaften evtl. kurz kenn-
zeichnen!) Mohammedaner und Juden sind in der Minderheit, Christen
sind nur in geringer Zahl vertreten.
In handelspolitischer Hinsicht ist Britisch-Jndien, China,
Japan, Hinterindien, dem Malaiischen Archipel und neuerdings
auch Sibirien (Bau der Transsibirischen Eisenbahn) die größte Be-
deutung beizumessen. Im Innern nimmt der Handel seinen Weg
zumeist noch aus den Karawanenstraßen. Der Dampferverkehr
zwischen Europa und Asien ist in ständiger Hebung begriffen. An
dieser nimmt auch Deutschland lebhaften Anteil. Dazu werden im
Lande fortgesetzt neue Verkehrsstraßen geschaffen. So hat sich in
letzter Zeit besonders Rußland durch den Bau von Eisenbahnen
(Kaukasien, Russisch-Zentralasien, Sibirien) große Verdienste
erworben.
Unter den in Asien bestehenden selbständigen, aber despotisch
regierten Reichen (nennen!) ist heute Japan am weitesten in der
Kultur fortgeschritten (Grund!). Auch die Chinesen beginnen
mehr und mehr ihre Abgeschlossenheit und Fremdenfeindlichkeit
aufzugeben (Studienkommissionen nach Europa entsandt u. a. m.). Der
bei weitem größere Teil des asiatischen Kontinents ist aber
in den Händen der Europäer, vornehmlich der Russen und der
Engländer, welche ängstlich darauf bedacht sind, ihre Gebietsteile
ständig zu vergrößern, um immer mehr Vorteile aus denselben
ziehen zu können. Die eine Macht bewacht natürlich scheel die andere,
daß keine zuweit vordringe. Größere Gebietsteile besitzen auch die
Türken, die Niederländer und die Franzosen. Auch die Union,
Portugal und Deutschland haben in Asien Kolonien. (Die be-
treffenden Gebietsteile können hier schon genannt werden. Doch werden
die Schüler noch mit diesen bei der Betrachtung der einzelnen Länder
des Kontinents bekannt gemacht.)
Ergebnis. Asten ist der größte Erdteil. Mit Europa ist es eng
verbunden. (Grenzen!) Die ehemals feste Landbrücke mit Afrika wurde
vom Suezkanal zerschnitten. (Bedeutung!) Im Süden wird Asien vom
Indischen Ozean bespült. (Meerbusen nennen!) Der Malaiische Archipel
ist die vielfach unterbrochene Brücke nach Australien (Scheide zwischen
beiden Erdteilen). Die Ostgrenze wird durch den Großen oder Stillen
Ozean gegeben. (Randmeere!) Die Beringstraße (Breite etwa 100 km)
führt zwischen der Alten und Neuen Welt (größte Annäherung) hinüber
zum Nördlichen Eismeere, das die Nordgrenze des asiatischen Kontinents
bis zur Doppelinsel Nowaja Semlja bildet.
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Extrahierte Ortsnamen: Indien Indien Ostasien Nordasiens Borneo China Japan Hinterindien Sibirien Europa Asien Deutschland Kaukasien Russisch-Zentralasien Sibirien Asien Japan Europa Portugal Deutschland Asien Europa Afrika Australien Doppelinsel_Nowaja_Semlja
— 9 —
massen oft dicht an das Meer heran. Andererseits ist aber in
vielen Gebieten die Terrassenbildung unverkennbar. Freilich
ist der vorhandene Küstensaum auch dann nur von geringer Breite.
Zur inneren Hochfläche erfolgt die Abdachung der Randgebirge
zumeist allmählich, teilweise auch stufenartig.
Nord- und Südküste Kleinasiens konnten der Schiffahrt
Abb. 1. Cilicische Pforte.
Aus einem Führer des Norddeutschen Lloyd.
naturgemäß nicht sehr förderlich sein (Gründl). Ganz anders steht
es dagegen um die vielgegliederte Querküste an der Westseite der
Halbinsel. Die Küste schneidet senkrecht das Gebirge, das hier in
breiteren Terrassen sanft zum Meere abfällt und sich schließlich
in zahlreiche Halbinseln und Inseln auflöst. Überall treten Land
und Meer durch tiefeinschneidende Buchten weitgehend in
Berührung. (Mittelmeerklima!) Längstäler und Gebirgsketten
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— 44 —
Sonst sind noch Affen, Löwen, Hyänen, Schakale, Gemsen, Strauße
u. a. zu finden.
Der größte Teil der Araber (kaukasischer Abstammung) find
nomadifierende Beduinen (Charakter! Die Araber in der Fremde —
Verbreitung des Islams). In den Küstengebieten find die Bewohner
seßhafter. Die Randgebiete Arabiens stehen meist unter türkischer
Herrschaft. Im Innern bestehen noch selbständige Staaten, so das
Reich der Wahabiten (Hauptstadt Er Riad).
In der Landschaft Hedschas (Lage!) liegen die an die Wiege des
Islams erinnernden Städte Mekka (ßvvvv Einw., ödes Hochtal, Ge-
burtsort Mohammeds, die Kaaba, bedeutender Handel, Karawanen-
straßen, Hafenort Dschidda) und Medina (in gut befeuchteter Palmen-
ebene, am Rande der Wüste, Grabstätte des Propheten). — Im südlichen
Küstenlande Jemen find Mocha und Hodeida wichtige Ausfuhrorte,
besonders für den vortrefflichen Kaffee (Mokka). An der Südküste
ist die Militärstation Aden (das Gibraltar des Orients) ein wichtiger
Stützpunkt der englischen Flotte. — In der Landschaft Oman (im Süd-
osten) werden vom Hafen Maskat (Wendekreis) u. a. auch Perlen
ausgeführt, welche an den Küsten der Bahreininseln (Lage!) gefischt
werden.
Iran.
Das Hochland von Iran ist das weite Gebiet, das sich ost-
wärts vom Hochlande von Armenien und Kurdistan (Zagros-
gebirge) und der Euphrat-Tigris-Ebene (Mündungsgebiet) bis nahe
an den Indus ausdehnt. Es ist ein Faltenland, welches durch ero-
dierende Tätigkeit bis auf etwa 1000 m eingeebnet und rings
von mächtigen Randgebirgen abgeschlossen ist. So wird der
Nordrand im Osten durch den bis zu 7750 m aufsteigenden Hindu-
kusch (Granitberge, Schiefergestein), in seinen mittleren Teilen durch
etwas weniger hochaufragende Gebirgszüge (Quertäler erleichtern
die Übergänge nach Turan), im Westen wiederum durch das im vul-
konischen Demawend bis zur Höhe von 5700 m sich erhebende
schneegekrönte Elbursgebirge (Südufer des Kaspisees) gebildet. Im
Süden bespülen der Persische Meerbusen und der Indische
Ozean (Straße von Ormus, Golf von Oman, Arabisches Meer)
die Küstenstriche, welche den hier gegebenen Gebirgsumrandungen
vorgelagert sind. An der Ostgrenze sei noch das Soliman- (Sulei-
man-) Gebirge erwähnt, das nach Indien steil abfällt. Es ist
hier besonders wild zerklüftet (Kalkfelsen) und selbst in seinen tief
eingegrabenen Flußtälern von hier aus schwer übersteigbar.
Einen besseren Übergang in der östlichen Gebirgsumrandung
Irans bildet das Tal des Kabul. Er mündet in den Indus. Die
Straße (Bahn), welche dem Flußtale und einer nicht sehr hoch ge-
legenen Einsenkung im Gebirge folgt, stellt einen der besten Wege
dar, welche von Westen her nach Indien führen.
Im Innern Irans erscheint der kleinere Westen besser be-
feuchtet, während den größeren Osten völlig abflußlose Becken,
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds Mocha
Extrahierte Ortsnamen: Arabiens Riad Mekka Mohammeds Medina Hodeida Oman Armenien Kurdistan Schiefergestein Persische_Meerbusen Indische
Ozean Oman Indien Irans Kabul Indien Irans
— 70 —
Westwärts von der Südspitze Vorderindiens liegen die ebenfalls
in den Händen der Engländer befindlichen Koralleneilande der Lakka-
diven und Malediven.
Hinterindien.
(2 Mill. qkm — 33/5mai Deutschland, 35 Mill. Einw.)
Hinterindien bildet in seinen nordsüdlich verlaufenden Ge-
birgszügen den Übergang von der Ostwestfaltung Vorder- und
Zentralasiens zur Nordsüdfaltung Ostasiens. (Vergleiche die
Streichrichtung der Gebirge Amerikas!) Der Beginn der hinterindi-
schen Gebirgsketten ist schon am Himalaja sowie am Tanla-
Gebirge und Jünling zu suchen. Die Gebirgsrücken der Halbinsel
erstrecken sich bis weit nach Süden, der mittelste Zug erfüllt die
Halbinsel Malakka bis zur äußersten Südspitze (Kap Buru), der
westliche und östliche treten in Vorsprüngen (Kaps) an das Meer
heran. Zwischen den Gebirgen sind ebenfalls in meridionaler Rich-
tung mehr oder minder breite Talungen eingesenkt, welche von den
größten Wasseradern Hinterindiens durchströmt werden. Auch an
den Küsten lassen die Gebirge meist Raum sür schmale Ebenen.
Die Fortsetzung dieser Tieflandsgebiete ist in den sich anschließen-
den Meerbusen gegeben, welche einen noch stärkeren Niedergang
der Schollen erfahren haben und vom Meer überflutet blieben.
Daher zeigt Hinterindien eine reichere Gliederung als Vorder-
indien, die reichste Küstenentwicklung von den drei südasiatischen
Halbinseln. (Bedeutung!) So liegt der Golf von Martaban (ander
Westseite der Halbinsel Malakka) im Bereiche des Indischen
Ozeans (Bengalischer Meerbusen), während die Meerbusen von Siam
(Ostseite von Malakka) und Tonking Teile des Großen oder
Stillen Ozeans (Südchinesisches Meer) darstellen. Hinterindien
ist auch dem Äquator näher gerückt als Vorderindien und Arabien.
Zudem tritt es in nahe Beziehungen zum Malaiischen Archipel
(Australien). In dem gebirgigen Grundstock dieser Inselwelt läßt
sich ohne weiteres die Fortsetzung der Hinterindischen Gebirgs-
ketten erkennen (welche Inseln ausgenommen?), die hier freilich wieder
zur Ostwestfaltung zurückkehren. (Entstehung! Siehe den Malai-
ischen Archipel!) In den westwärts von der Halbinsel Malakka
liegenden und im Besitze der Engländer befindlichen, korallenumsäumten
Inselgruppen der Andamanen und Nikobaren haben wir die viel-
sach unterbrochene Verlängerung des westlichen meridionalen
Gebirgsrückens Hinterindiens vor uns. ^Bemerkt sei noch, daß eine
Anzahl niederer Erhebungen Hinderindiens ebenfalls in ostwestlicher
Streichrichtung verlaufen, wodurch die Halbinsel teilweise (so besonders
im Südosten) gittersörmig aufgebaut erscheint^. Nirgends aber ragen
die Gebirge in die Region des ewigen Schnees hinein.
In den erwähnten Talungen der Halbinsel fließen in meridio-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Deutschland Hinterindien Zentralasiens Ostasiens Amerikas Malakka (Kap_Buru Hinterindiens Hinterindien Hinterindien Australien Hinterindiens
— 77 —
Auch die Tierwelt ist reich entwickelt und ähnelt derjenigen Vorder-
indiens. (Vertreter nennen!)
Die Bodenschätze (Erze, Kohlen, Edelsteine) können noch besser
ausgebeutet werden.
Die Bewohner sind in der großen Mehrzahl Jndochinesen (Buddhi-
sten). Dazu komme« Malaien (Malakka — meist Mohammedaner),
Europäer (Christen) und andere Bevölkerungselemente.
Auf der Halbinsel besteht neben den britischen und französischen
Besitzungen noch das völlig selbständige Königreich Siam.
Britische Besitzungen: 1. Birma (l^mal Deutschland, 6 bis 7
Mill. Einw.), tut Stromgebiete des Jrawadi. Die Hauptstadt ist Ran-
gun (220000 Einw., größter Ausfuhrhafen für Reis). Wichtige Handels-
Plätze sind noch Mandate (180000 Einw.) und Moulmein (Saluen-
Mündung — Tikholz). 2. Das Gebiet auf der Halbinsel Malakka mit
Singapur [185 000 Einw., die wichtigste der Straits-Settlements
(Straßenniederlassungen), Knotenpunkt der Dampferlinien von Europa
nach Asien, Welthandelsplatz — Nachweis!). 3. Die Insel Pinang
(Prinz Wales-Insel), westlich von Malakka (Ausfuhr von Gewürzen
n. a. m.). 4. Die Andamanen und Nikobaren (Strafkolonien).
Das Königreich Siam (Stromgebiet des Menam und ein kleiner
Teil von Malakka, l^mal Deutschland, 61/2 Mill. Einw.) hat sich eu-
ropäischer (deutscher) Kultur zugänglich gezeigt (Studienkommissionen,
Reisen des Königs und anderer Familienmitglieder nach Europa bzw.
Deutschland — Verkehrswesen und Armee). Die Hauptstadt des Landes
ist Bangkok (600000 Einw., größte Stadt der Halbinsel Hinderindien,
auf beiden Seiten des Menam, Jnselstadt, bedeutende Reisausfuhr).
Französische Besitzungen bzw. Schutzgebiete (11/4 ntal Deutschland,
etwa 22 Mill. Einw.): 1. Kambodja und 2. Nieder-Cochinchina mit
Saigon (ßaigong, 70000 Einw., wichtiger Verkehrs- und Handelsplatz,
östlich vom Mündungsdelta des Mekong). 3. Annam oder Ober-Co-
chinchina (das östliche Küstengebiet mit Hue (Hauptstadt, an der Ost-
küste Hinderindiens), Tongking und Hanoi (am Songka, 100000 Einw.,
fruchtbare Umgebung).
Die Malaiische Inselwelt.
(2,2 Mill. qkm = 4 mal Deutschland, 45 Mill. Einw.)
Die Inseln des Malaiischen Archipels liegen zu beiden
Seiten des Äquators.
Unter den vier Inselgruppen sind zunächst die Großen Sunda-
inseln zu erwähnen. Zu diesen rechnen Sumatra, Java, Vorneo
und Celebes. Die Insel Sumatra, welche sich in der Richtung von
Nordwesten nach Südosten erstreckt, ist durch die Straße von
Malakka vom Festlande Hinterindien geschieden. Die sich an-
schließende, ebenfalls langgestreckte Insel Java trennt wieder die
Sundastraße von Sumatra. Nördlich von Java — durch die Java-
See, einen Teil des Indischen Ozeans, getrennt — liegt die massige
Insel Borneo, die größte unter den Sundainseln. (Die Größen-
Verhältnisse siehe unten!) Die vierte, die vielgegliederte Insel
Celebes, ist von Borneo durch die Makassarstraße geschieden.
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TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Birma Deutschland Malakka Singapur Europa Asien Welthandelsplatz Deutschland Europa Deutschland Bangkok Deutschland Saigon Hanoi Songka Deutschland Sumatra Sumatra Hinterindien Sumatra Java-
See Borneo Borneo