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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 87

1896 - Leipzig : Voigtländer
87 nach dreijhrigem Bruderkriege, kam es zu einem Teilungsvertrage, dem Ver-trage zu Verdun. 2. Vertrag zu Verdun, 843. In diesem erhielt /Lothar: die Kaiserkrone und Italien, sowie das Land zwischen Rhein, Maas und Rhone (Lotharingien); /Ludwig (der Deutsche): Ostfranken, d. i. Deutschland stlich vom Rhein, ferner auf der linken Rheinseite die bischflichen Sprengel von Speier, Worms und Mainz; /Karl der Kahle: Westfranken oder Frankreich. Das Reich Lothars, dessen Geschlecht bald ausstarb, zerfiel schnell wieder. Dagegen blieben die beiden anderen Reiche neben einander bestehen: das Deutsche Reich und Frankreich; und damit schieden sich auch fr immer die bisher im Frankenreiche vereinigten Völker: die Deutschen und die F r a n z o s e n. Die Kultur während der Zeiten des Frankenreiches \ 1. Wirtschaftliches Leben. Neben Jagd und Viehzucht war nun der Ackerbau immer allgemeiner und wichtiger geworden. Doch galt immer noch nur das eingezunte Feld als Privatbesitz, alles brige blieb gemein-schaftlicher Weideplatz fr das Vieh der Markgenossen. Von Feldfrchten wurden namentlich Hafer und Gerste, aber auch schon Weizen und Hanf ge-baut. Es gab nun auch schon Feldgrten fr Bohnen, Erbsen, Linsen, Rben, Obst. Der Weinbau verbreitete sich allmhlich vom Rheine her weiter stlich in das Innere Deutschlands. Das Handwerk wurde ursprnglich nicht von besonderen beruss-migen Handwerkern, sondern in jedem Hause, namentlich von den Frauen, gebt. Diese fertigten wollene Tuche und leinene Kleiderstoffe; auch ver-standen sie, die Stoffe mit Waid, Krapp und Scharlach zu frben. Zur Be-arbeitung der Metalle entstanden dann die ersten eigentlichen Handwerke: das des Schmieds und des Goldschmieds. In den Klstern wurde auch schon die Kunst des Metallgieens, namentlich der Glockengu, gebt; ebenso die Glasbereitung. Der Handel ging, wie in der rmischen Zeit, hauptschlich von den groen Stdten am Rhein und im Donaugebiet aus, und erstreckte sich namentlich den Flssen entlang. Doch entstanden nun auch schon Handelspltze im Innern Deutschlands, wie namentlich Erfurt, Bardewiek, Celle, Magde- 1 Zu den kulturgeschichtlichen Abschnitten sind insbesondere hinsichtlich der Kleidung und Wohnung die Bilder zur Kulturgeschichte (mit erluterndem Text) am Ende des Buches zu vergleichen.

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 3

1895 - Leipzig : Voigtländer
3 biger Mut, Freiheitsinn, Heimatliebe, Wanber- und Beutelust, Achtung gegen die Frauen, Gastfreunbschaft, Treue und Reblichkeit, babei Trunkliebe und Spielsucht. Wohnung, Kleibung, Speise waren einfach; die Waffen waren ihr liebster Schmuck; die Hauptbeschftigung war Jagb und Krieg; 5as Hauswesen und den Felbbau leiteten die Frauen. Grasreiche Weiben nhrten Rinber, Pferbe und mancherlei Kleinvieh; Viehbesitz war des Deutschen einziger und liebster Reichtum. Die gewhnliche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wrben gebaut, sowie Rben, Rettige und Flachs gezogen; eble Obstarten fehlten noch. Das verbreitetste Obst war der Apfel. Ein Schriftsteller nennt auch Haferbrei als allgemein bliche Kost. Von zahmem Vieh lieferte namentlich das in Eichwldern ge-mstete Schwein treffliches Fleisch. Das Rindfleisch war selten; Pferdefleisch wurde namentlich bei den Opsermahlzeiten gegessen. Die hufigen Gelage (mit Bier und Met) waren verbunben mit Gesang, Schwerttanz und Beratung gemeinsamer Angelegenheiten. Städte gab es nicht imlanbe, benn so enges Zusammenwohnen wiberstrebte dem Volke; es lebte fluf zerstreut liegenben Hfen und in Drfern. Die Huser waren roh aus unbehauenen Baumstmmen ausgefhrt und mit Schindeln ober Stroh gebeckt. Von hohem Werte finb die Berichte, welche zwei der grten Meister der Geschichtschreibung, die Rmer Csar (um 50 v. Chr.) und Tacitus (um 100 n. Chr.), von den Zustnben des deutschen Volkes erstatten, als es zuerst in die Weltgeschichte eintritt. der Lebensweise und Sitte der Germanen lautet Casars Bericht: Jagd und kriegerische bung fllt der Germanen Leben aus. Schon von klein auf gewhnen sie sich deshalb an harte Strapazen und den sich in der Ausdauer. Zur Kleidung dienen ihnen Felle und kurze Pelzrcke. Wenig beschftigen sie sich mit Ackerbau; der grere Teil ihrer Nahrung besteht aus Milch, Kse und Fleisch. An dem Gastfreunde sich zu vergreifen, dnkt sie frevelhaft. Wer aus irgend einem Grunde zu ihnen kommt, den schtzen sie vor Unbill und halten ihn fr unverletzlich. Alle Huser stehen ihm offen, und der Lebensunterhalt wird mit ihm geteilt. - Die Einfuhr von Wein dulden sie nicht, weil sie meinen, da er den Menschen zum Ertragen vonstra-Pazen unfhig mache und verweichliche." Ausfhrlicher ist Tacitus' Bericht: Die allgemeine Volkstracht der Germanen bestehtin einem Mantel aus Wollzeug, den eine Spange oder, wenn es daran fehlt, ein Dorn zusammenhlt. Die Wohlhabenden zeichnen sich durch ein Gewand aus, das sich dem Krper enger anschliet. Auch trgt man Felle wilder Tiere, an den Ufern des Rheines ohne sonderliche Ausschmckung, weiter im Innern mit mehr Auswahl. Dort sucht man die Tierart sorgfltig aus und verbrmt die Felle mit buntgefleckten Pelzen von Tieren, die der ferne Ozean hervorbringt. Die Frau kleidet sich nicht viel anders, als der Mann; nur trgt sie hufiger ein leinenes Gewand, in das sie rote Streifen einwebt. Diese Kleider haben keine rmel; der Arm bleibt blo. Einfach sind ihre Speisen: wildes Obst, frisches Wildbret und saure Milch; ohne Aufwand, ohne Leckerbissen stillen sie den Hunger. 1*

3. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 87

1891 - Leipzig : Voigtländer
87 nhrten Rinder, Pferde und mancherlei Kleinvieh; Viehbesitz war des Deutschen einziger und liebster Reichtum. Die gewhnliche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurden gebaut, Rben, Rettiche und Flachs gezogen; edle Obstarten fehlten noch. (Das verbreiterte Obst war der Apfel.) Städte gab es nicht im Lande, denn so enges Zusammenwohnen widerstrebte dem Volke; es lebte aus zerstreut liegenden Hsen und in Drfern, deren Huser nicht aneinanderstoend Gassen bildeten, sondern, je von einem freien Platze umgeben, einzeln standen, roh aus unbehauenen Baum-stammen ausgefhrt und mit Schindeln oder Stroh gedeckt. 2. Dic Germanen, in alter Zeit aus Hochasien eingewandert, ein Zweig der groen indo-europischen Vlkersamilie, waren ein nnvermischtes, reines, nur sich selbst hnliches" Volk. Durch hohe, kraftvolle Gestalt, khn blickende blaue Augen und rotblondes Haar unterschieden sie sich von den sdlicher wohnenden Vlkern. Der Name Germanen, der wahrscheinlich Nachbarn" be-deutet, wurde ihnen in Gallien zuerst, dann von den Rmern beigelegt Der Name Deutsche ist erst um die Wende des 9. und 10. Jahrhunderts ausgekommen; bis dahin hatten sie selber keinen das ganze Volk umfassenden Namen, sondern nur Namen fr die einzelnen Vlkerschaften, in welche sie zerfielen. Dieser Vlker-schasten gab es eine groe Menge. Unter ihnen ragten im west-lichen Deutschland hervor: die Cherusker an der Weser, die Katten in Hessen, die Sigambrer an der Ruhr, die Friesen in Holland; im Osten war der Stamm der Sueben ausgebreitet, zu welchem die Semnonen in Brandenburg, die Langobarden am linken Elbufer bei Lneburg, die Vandalen am Riesengebirge, die Goten an der Weichselmndung gehrten. 59. Lebensweise und Sitte. Von hohem Werte sind die Berichte, welche zwei der grten Meister der Geschichtschreibung, die Rmer Csar (um 50 v. Chr.) und Tacitus (um 100 n. Chr.), von den Zustnden des deutschen Volkes erstatten, als es zuerst in die Weltgeschichte eintritt. der Lebensweise und Sitte der Germanen lautet 1. Casars Bericht: Jagd und kriegerische bung fllt der Germanen Leben aus. Schon von klein auf gewhnen sie sich deshalb an harte Strapazen und den

4. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 1

1907 - Leipzig : Voigtländer
1. Land und Volk der alten Deutschen. 1. Das alte Deutschland. Zu der Zeit, als Christus geboren wurde, mar unser deutsches Vaterland nicht so freundlich und wohnlich wie jetzt. Fast berall wuchs dichter Wald, und seine riesigen Eichen, Buchen und Tannen lieen die Sonnenstrahlen nicht zur Erde dringen, so da der Boden kalt und feucht blieb. Es gab deshalb groe Smpfe, aus denen oft Hebel emporstiegen. Doch fanden sich auch schon gute Neiden und Hefter. Die gewhnlichen Feldfrchte waren Hafer und Roggen; aber auch Weizen und Gerste, Hben und Flachs konnten ge-baut werden. Edles (Dbst und zarte Gartengewchse gediehen nicht. Huf den Weiden sah man Pferde, Hinder, Ziegen, Schafe, Schweine und Gnse. 3n den Wldern gab es viele Hirsche, Hehe und Wildschweine, aber auch Huerochsen und Elentiere, Bren, Wlfe und Luchse. 2. Die Germanen. Die alten Deutschen oder die Germanen, wie die Rmer sie nannten, waren von hoher, kraftvoller (Bestalt; sie hatten meist blondes haar und leuchtende blaue Hugen. Sie bekleideten sich mit Tierfellen und Gewndern aus Leinen und Wolle und schmckten sich mit aufgereihten Tierzhnen und mit Spangen und Ringen aus Gold, Silber und Bronze. Ihre Hahrung bestand aus der Milch und dem Fleisch ihrer Herden, aus Wildbret und den Frchten des Feldes. Hus Gerste brauten sie Bier, aus Honig Met. Die alten Deutschen wohnten nicht in Stdten zusammen; sie lebten in Drfern oder siedelten sich einsam und abgesondert an, wo gerade ein Quell, eine Wiese, ein Gehlz dazu einlud. Sie bauten ihre Huser aus Baumstmmen und Lehm und bedeckten sie mit Dchern aus Schilf oder Stroh. Das Haus umgab ein Hof, der von einem Zaun aus pfhlen und zusammengeflochtenen Zweigen eingeschlossen wurde. 3. Beschftigung. Die Männer gingen oft auf die Jagd; die Frauen besorgten mit den Greisen und Schwachen das Hauswesen und die Landwirtschaft. Besondere Gewerbe gab es noch nicht; Kleider, Gerte und sonstige Lebensbedrfnisse wurden in den einzelnen Haus-Haltungen Hergestellt. Kamen die Männer nach Hause, so lagen sie gern in trger Ruhe auf der Brenhaut. Hicht selten vereinigten sie sich zu Trinkgelagen, wobei sie oft unmig waren und in Streit gerieten. Hber auch Vershnungen und Freundschaften, Frieden und Krieg wurden beim Becher verabredet; doch prfte man die Beschlsse am nchsten Hnir, Lehrbuch d. Gesch. f. hhere Mdchenschulen. Vorstufe. 1

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1918 - Leipzig : Voigtländer
Erster Abschnitt, fttte deutsche (Beschichte. 1. Die alten Deutschen. t. Das alte Deutschland. Um die Zeit, da Christus geboren wurde, war Deutschland noch ein sehr rauhes unwirtliches Land. Achter Urwald bedeckte den größten Teil des Bodens. Die gewaltigen Eichen, Buchen und Tannen ließen die Strahlen der Sonne nicht durch, um die Erde zu erwärmen und abzutrocknen. Daher war das Land me*ft sumpfig, rauher und unfruchtbarer als jetzt. Edles ©bst, wein, 3arte Gartengewächse konnten nicht gedeihen. Die gewöhnliche Hefter* frucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurden gebaut, und viel Flachs zur Bereitung der Leinwand. Grasreiche weiden jährten Rinder, Pferde und Kleinvieh in Ittenge; Vieh war des Deut« '7etl größter und liebster Reichtum. 3m Dickicht der Wälder hausten ölek wilde Tiere: Wölfe und Eber, Bären, (Elentiere und riesige Auer* °ä)sen. Das Land war meist gemeinsames Eigentum der Dorfgenofsen; *s hieß gemeine Mark oder Humendc. Städte gab es nirgends im Qttbe; denn enges Zusammenwohnen erschien unsern vorfahren unnatürlich. Sie lebten in Dörfern und auf einzelliegenden Höfen; Block* 5^uier und Lehmhütten, mit Schindeln oder Stroh gedeckt, dienten zur Wohnung, (vgl. das Bild Nr. 6.) - . 2. Die Germanen. Die alten Deutschen oder, wie die vmer sie nannten, die Germanen waren ein herrlicher Menschen-’yla9- Groß und kraftvoll war ihr Körper, breit ihre Brust, ihr Rüge Quf ihr Haar goldgelb und lang herabfallend, Als die kampsgeübten ömer sie zum erstenmal sahen (vgl. Teil I, Hr. 42), wurden sie durch te stolze Haltung, den kühnen, durchdringenden Blick und den brau» I^uden Schlachtgesang dieser Feinde in (Erstaunen und Schrecken gesetzt. er Sinn der Germanen war auf Kampf und kühne Taten gerichtet. ?n 3ugend auf übten sie sich im Gebrauche der Waffen, im Kampfe n milden Tieren. Die Felle des erlegten wildes dienten ihnen zur I'a^Un^' a^S köstlichster Schmuck galten die Waffen. (Es war ein fest* Tag, wenn der herangewachsene Jüngling vor versammelter Ge-

6. Das Mittelalter - S. 30

1913 - Leipzig : Voigtländer
30 Das Mittelalter. Wohnraum, den Saal; er hatte als einzige Decke das Vach. Die Huser der vornehmen wurden auch schon aus Stein gebaut und hatten oft einen Oberbau, den Sller". Die Fensterffnungen wurden mit holzgittern verwahrt und mit Teppichen behngt- Glasfenster waren noch selten. Die Hauptgerte waren Tische, Bnke, Schemel und Truhen. Kteiung b) Kleidung. Die Ittnner trugen kittelartige Rcke mit Grtel und Beinkleider aus Leinen, die Frauen weite, bis zu den Fen reichende Gewnder, die ein Grtel zusammenhielt. Die Männer gingen meist barhuptig, die Frauen trugen Hauben. Zur Vollendung des Rn-zuges diente beiden Geschlechtern ein Mantel. Nahrung c) Die Nahrung bestand, wenigstens beim Volke, noch aus denselben einfachen Speisen wie zu Tacttus' Zeiten: Brei, Brot, Gemse, Wildbret und Fleisch vom herdenvieh. Doch traten nun Gewrze hinzu. Ris Getrnke dienten auch jetzt noch Bier und der aus Honig bereitete Met; doch kam der tdein immer mehr in Gebrauch. 2. Erwerbsttigkeit. rossaft a) Landwirtschaft. Neben Jagd und Viehzucht wurde der Ackerbau immer allgemeiner und wichtiger. Das eingezunte Feld galt als Privateigentum ; Wald, Wasser, Weide war als Rlmende" Besitz der ganzen Gemeinde. Zur Karolmgerzeit wurde die Dreifelderwirtschaft blich; man benutzte einen Teil des Feldes fr die Wintersaat, einen zweiten fr die Sommersaat und lie den dritten zur (Erneuerung seiner Fruchtbarkeit brach liegen, von Feldfrchten wurde neben Hafer und Gerste jetzt auch Weizen gebaut. In den Grten zog man (Erbsen, Bohnen, Linsen, Rben und Gbst. Der Weinbau verbreitete sich allmhlich vom Rheine her weiter stlich in das innere Deutschland. Gewerbe b) Das Handwerk wurde im allgemeinen noch immer nicht als Beruf, sondern in jedem Hause gebt. Die Frauen fertigten Leinen und wollene Tuche und wuten sie mit Waid und Krapp blau ober rot zu frben. Die Bearbeitung der Metalle rief die ersten Berufshandwerke ins Leben: das Schmiedehandwerk und die Goldschmiedekunst. In den Klstern bte man auch schon die Kunst des Metallgieens, besonders den Glockengu. Handel c) Der Handelsverkehr ging, roiein der rmischen Zeit, Haupt-schlich von den Rhein- und Donaustdten aus und folgte den Flutlern. Doch entstanden auch schon Handelspltze im Innern Deutschlands, wie (Erfurt und Magdeburg. Den Handel mit auslndischen Waren vermittelten hauptschlich jdische Hndler, die mit dem Morgenland in Verbindung standen, daneben auch Langobarden und Friesen. Man trieb

7. Das Mittelalter - S. 3

1913 - Leipzig : Voigtländer
3 oder in offenen Drfern; das enge Zusammenleben in ummauerten Stdten widerstrebte dem Volke; Bzk 5 und 6. b) Die Kleidung beider Geschlechter bestand aus einem kurzen Meldung Rodt von Pelzwerk und einem Mantel von Idoiizeug; die Frauen trugen hufig ein rmelloses Leinengewand mit roten Streifen. Ris Schmuck dienten aufgereihte Tierzhne und spter Spangen, Stirnreifen, hals- und Rrmringe aus Bronze, Silber oder Gold. c) Rls Nahrung dienten die Ergebnisse der Viehzucht, der Jagd nahrm.g und des Feldbaues. Rus (Berste braute man Bier, aus Honig Ittet; die dem Rhein benachbarten Stmme tranken auch Wein. 4. Beschftigung. Die waffenfhigen* Ittnner beschftigten sich hauptschlich mit Jagd und Krieg. Die Frauen besorgten mit Hilfe der Riten und Schwachen den Feldbau und das Hauswesen. Man baute cnd-Gerste, Hafer, Flachs, Rben, Rettiche und zchtete zahlreiches, doch un- rotrtfciiafl ansehnliches Vieh. Besondere Gewerbe gab es nicht; das zum Leben Gewerbe Htige wurde in den einzelnen Haushaltungen von den Frauen und Sklaven hergestellt; der freie Mann sorgte besonders fr die Herstellung seiner Waffen. Gern lagen die Germanen in trger Ruhe auf der Brenhaut", und hufig gingen sie zum (Belage, hier erfreuten sie Zeitvertreib sich am Liebe der Snger oder an den Schwerttnzen der Jnglinge; dem Wrfelspiel gaben sie sich mit solcher Leibenschaft hin, ba sie mit einem letzten Wurf bisweilen sogar ihre Freiheit verspielten. Rber auch ernste Rngelegenheiten wrben beim Becher beraten; boch prfte man die Ergebnisse am nchsten Tage noch einmal nach und beschlo erst dann. 5. Staube. Das Volk bestanb aus Freien und Unfreien. Die Freien trugen langes haar; sie burften die Waffen führen und an der Volksversammlung teilnehmen, hheres Rnsehen, boch keine besonberen Vorrechte besaen die Ebelinge, Rbkmmlinge alter Heibengeschlechter, die ihre Rbstammung von den Gttern herleiteten. Die Unfreien unfreie (Schalke) waren meist Kriegsgefangene ober beren Rbkmmlinge. Sie stauben unter der Gewalt ihrer Herren; boch hatten sie meist ein milbes Los: die Herren gaben ihnen eigene Behausung und Land und legten ihnen nur eine Steuer von (Betreibe, Vieh und (Betvnbern auf. Ruch Freilassungen kamen vor; aber die Freigelassenen hatten meist keine politischen Rechte. 6. Verfassung. Das Gebiet eines Stammes zerfiel in (Baue; Gebietsteil Me (Baue gliederten sich in Gemeinben. Wichtige Rngelegenheiten wrben ^.ffentlichen Versammlungen entschieben, zu benen die Freien zu be- voiksver-> Qjimten Seiten, bei Heumonb ober vollmonb, an einem geweihten iammiun9 Q> X der Malstatt ober Dingsttte, zusammentraten. Bewhrte Männer l*

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 188

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 188 — andere Christen; sicherlich aber war diese merkwürdige Erscheinung ein wichtiges Mittel in der Hand Gottes, auch in Zeiten der Entartung und Verwilderung sein Reich auf Erden zu erhalten und zu mehren. 70. Die alten Deutschen. 1. Das alte Deutschland. — Um die Zeit, da Jesus Christus geboren wurde, war unser Deutschland noch ein sehr rauhes, unwirtbares Land. Wo jetzt die Sonne warm auf üppige Fruchtgefilde scheint, wehte damals noch feuchtkalte Luft über ungeheure Wälder. Denn dichter Urwald bedeckte den größten Teil des Bodens; und die gewaltigen Eichen, Buchen und Tannen, aus denen er bestand, ließen die Strahlen der Sonne nicht durchdringen und das Erdreich erwärmen und abtrocknen. Daher war das Land weit sumpfiger, rauher und unfruchtbarer, als jetzt. Edle Obstarten, Weintrauben und zarte Gartengewächse konnten nicht gedeihen. Die gewöhnliche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurde gebaut und starker Flachsbau getrieben. Grasreiche Weiden nährten Rinder, Pferde und Kleinvieh in Menge; Viehbesitz war des Deutschen einziger und liebster Reichtum. Im Dickicht der Wälder hausten viele wilde Tiere: Wölfe und Eber, Bären, Elenntiere und riesige Auerochsen. Städte gab es nirgends im Lande; denn so enges Zusammenwohnen dünkte dem Volke beschwerlich; es lebte in Dörfern und auf einzelliegenden Höfen; Hütten aus Holz und Lehm, mit Schindeln oder Stroh gedeckt, dienten ihm zur Wohnung. 2. Die Germanen. — Die alten Deutschen waren ein herrlicher Menschenschlag. Groß und kraftvoll war ihr Körper, breit ihre Brust, ihr Auge blau, ihr Haar goldgelb und lang herabfallend. Als die kriegsgewaltigen Römer sie zum erstenmal sahen, setzte ihre stolze Haltung, ihr kühner, durchdringender Blick, ihr brausender Schlachtgesang sie in Erstaunen und Schrecken. Sie nannten sie Germanen d. i. tobende Kriegsleute, Wehrmänner. Denn wehrhaft und kriegslustig waren die Deutschen, wie kein anderes Volk. Ihr ganzer Sinn ging auf

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 60

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 60 — etliche in Israel: „Sei Herr über uns, weil du uns erlöset hast." Gideon aber sprach: „Ich will nicht Herr über euch sein, sondern Gott soll Herr über euch sein." 2. Simsons Rätsel. — Aber die Kinder Israel thaten wieder Übels vor dem Herrn, und er gab sie in die Hände der Philister 40 Jahre. Da erweckte ihnen der Herr den Richter Simson, der war sehr stark. Und Simson ging zu den Phi- listern ; stehe, da kam ein junger Löwe brüllend ihm entgegen. Er aber zerriß den Löwen, wie man ein Böcklein zerreißt. Und nach etlichen Tagen kam er wieder an den Ort; da war ein Bienenschwarm in dem Aas des Löwen und Honig. Und er nahm den Honig, sagte aber nicht, woher er sei. Bald darauf hielt Simson Hochzeit mit einer Tochter aus den Philistern und sprach zu den Hochzeitsgästen : „Ich will euch ein Rätsel aufgeben: Speise ging aus von dem Fresser und Süßigkeit von dem Starken." Als sie nun das Rätsel nicht erraten konnten, sprachen sie zu Simsons Weibe: „Überrede deinen Mann, daß er das Rätsel sage." Da trieb sie ihn, bis daß er es ihr sagte, und sie sagte es ihrem Volke. Da sprachen die Männer zu Simson: „Was ist süßer denn Honig ? Was ist stärker denn der Löwe?" Aber er sprach zu ihnen: „Wenn ihr nicht hättet mit meinem Kalbe gepflügt, ihr hättet mein Rätsel nicht getroffen." Und er ging hin und schlug 30 Mann unter den Philistern. Dann kehrte er roll Zornes in seines Vaters Hans zurück. Sein Weib aber ward entern andern gegeben. 3. Simsons Thaten. — Darüber ergrimmte Simson noch mehr. Und er sing 300 Füchse, band je einen Schwanz an den andern und einen Brand zwischen sie, zündete diesen an und ließ die Füchse unter das Korn der Philister, daß es verbrannte samt den Mandeln, Weinbergen und Ölgärten. Und er fanb einen Eselskinnbacken, nahm ihn und schlug bamit 1000 Marttt. 4. Simsons Ende. — Darnach gewann er ein Weib lieb, die hieß Delila. Zu der sprachen der Philister Fürsten: „Überrebe ihn und bestehe, worin er solche große Kraft hat, so wollen wir bir geben ein jeglicher 1100 Silberlinge." Als

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 27

1892 - Leipzig : Voigtländer
27 Gewnder, die ein Grtel zusammenhielt. Beliebt waren schon Pelzverzie-rung, sowie Schmucksachen aus Edelmetall, Ohrgehnge, Halsbnder, Arm-ringe, Spangen. Bei den Wohnungen war allmhlich an die Stelle des rohen Block-Hauses der Holzbau aus senkrechten und wagerechten Balken getreten, deren Zwischenrume mit Lehm, Backsteinen, Brettern oder Latten ausgefllt waren. Innerhalb des Hauses gab es uur einen Hauptraum, den Saal, der keine andere Decke hatte, als das Dach. Die Huser der Vornehmeren wurden auch schon aus Stein gebaut und hatten auch hufig schon einen Oberbau, den Sller". Die Fensterffnungen wurden mit Holzgittern ver-sehen und mit Teppichen behngt. Die Hauptgerte waren Tische, Bnke und Truhen. 2. Neben Jagd und Viehzucht war der Ackerbau immer all-gemeinerund wichtiger geworden. Doch galt immer noch nur das eingezunte Feld als Privatbesitz, alles brige blieb Weideplatz sr die Markgenossen. Von Feldfrchten wurden namentlich Haser und Gerste, aber auch schon Weizen und Hanf gebaut. Es beaann damals die soa. Dreifelderwirtschaft. indem man einen Teil des Feldes fr die Wintersaat, einen zweiten fr die Sommersaat bentzte und den dritten brach liegen lie. Es gab nun auch schon Feldgrten fr Bohnen, Erbsen, Linsen, Rben, Obst. Der Weinbau ver-breitete sich allmhlich vom Rheine her weiter stlich in das Innere Deutsch-lands. Das Handwerk wurde ursprnglich nicht von besondern beruss-migen Handwerkern, sondern in jedem Hause, namentlich von den Frauen, gebt. Diese fertigten wollene Tuche und leinene Kleiderstoffe; auch ver-standen sie, dieselben mit Waid, Krapp und Scharlach zu frben. Zur Be-arbeitung der Metalle entstanden dann die ersten eigentlichen Handwerke, das des Schmieds und des Goldschmieds. In den Klstern wurde auch schon die Kunst des Metallgieens, namentlich der Glockengu, gebt. Der Handel ging, wie in der rmischen Zeit, hauptschlich von den groen Stdten am Rhein und im Donaugebiet aus, und erstreckte sich namentlich die Flsse entlang. Doch entstanden nun auch schon Handels-pltze im Innern Deutschlands, wie Erfurt, Bardewiek, Celle, Magdeburg. Den Handel mit Kostbarkeiten vermittelten hauptschlich jdische Hndler, die mit dem Morgenlande in Verbindung standen. Der Handel war zuerst vielfach noch Tauschhandel, da das Geld selten war; als Tauschmittel dienten insbesondere Vieh und Waffen. Nach Erwerbung der Provence begannen die frnkischen Könige Mnzen mit ihrem eigenen Namen zu prgen,
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