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1. Geschichte des Mittelalters - S. 13

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Kimbern und Teutonen. Ariovist. I 26—33. 13 Mann entkommen sein, ein Schlag, wie ihn Rom seit der Schlacht bei dorntet nicht erlitten hatte. Die erbeuteten Waffen und Pferde versenkten sie einem Gelübde gemäß, das sie ihrem Kriegsgott getan, in den Strom, ihre greisen Priesterinnen opferten die Gefangenen. Rom zitterte. Aber die Sieger scheuten sich vor dem volkreichen Italien. Jahrelang durchzogen und verwüsteten sie Südfrankreich und Spanien: die Gallier mußten sich in die Städte flüchten und von Menschenfleisch ernähren. 2. Endlich gedachten sie, in zwei Heersäulen sich teilend, in Italien einzubrechen: die Kimbern durch die Alpentäler, die Teutonen auf der Straße, die am Südfuß der Seealpen hinführte. Hier, zwischen Rodden und Westalpen, erwartete Marius die Barbaren an der Spitze seines sorglich eingeübten Söldnerheeres. Unbekümmert um ihre Herausforderungen, ließ er sie an seinem wohlverschanzten Lager sechs Tage lang vorüberziehen und verlegte ihnen dadurch zugleich den Rückweg; als sich dann seine Soldaten an den Anblick der Recken und ihres Treibens gewöhnt hatten, ereilte er sie bei Aquä Sertiä (jetzt Air in der Provence). Sie wurden fast völlig aufgerieben samt Kindern und Weibern, die bei der Wagenburg tapfer mitfochten; was nicht fiel oder sich selbst tötete, wurde gefangen, darunter der riesige König Teutobad, der über vier bis sechs nebeneinandergestellte Pferde zu springen pflegte. Mittlerweile drangen die Kimbern über den Brenner und, auf ihren. Schilden die Schneehalden hinuntersausend, ins Etschtal und in die Po-Ebene vor. König Boiorir ritt vors Römerlager und forderte vom Konsul die Entscheidungsschlacht. An glühendem Sommerlag erlagen die nordischen Helden auf dem Raudischen Feld; ihre 101 v. Chr. Frauen verteidigten die Wagenburg gegen Fliehende und Feinde; zuletzt entzogen sie sich und ihre Kinder der Knechtschaft durch freiwilligen Tod. 3. Ein Menschenalter später riefen die keltischen Sequaner (im Saonetal) den Germanenkönig Ariovist zu Hilfe gegen die Äduer (ostwärts der Loire). An der Spitze von 15000 Mann aus verschiedenen Stämmen erfocht er für sie den Sieg, nahm ihnen aber zwei Dritteile ihres Gebietes; dort siedelte er seine Krieger an und die Schwärme, die ihm unablässig aus der Heimat folgten. Die Römer gerieten in Sorge; der „Kimbernschreck" wachte wieder auf. Langsam aber stetig rückten die Germanen nach Westen und Süden vor.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 85

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Friedrich I. und die Lombarden. V 4a—6. 85 Fremdherrschaft abzuschütteln, zusammen zu einem Städtebund, stellten Mailand wieder her und bauten mit dem Segen des Papstes Alerander Iii., den Friedrich nicht anerkannte, die Bundesfestung Alessandria. Als nun die Pest in Rom ein kaiserliches Heer vernichtete, brach der Aufstand aus; mit Mühe entkam Friedrich über Susa und den Mont Cenis nach Burgund. Da Heinrich der Löwe sich ihm versagte, erlitt er die schwere Niederlage bei Legn ano: die Deutschen wurden von Italienern, die Ritter von Fußsoldaten geschlagen! Alexander Iii. war längst zur Versöhnung bereit. Jetzt erschien der Kaiser in stolzer Galeere zu Venedig. In der Vorhalle des Markusdoms erwartete ihn der Papst; der Hohenstaufe sank vor ihm nieder und küßte ihm die Füße; Alexander hob ihn auf und bot ihm Friedenskuß und Segen; darauf hielt ihm Friedrich den Zügel. Die beiden Herren der Christenheit schieden als Freunde. Die Städte erkannten in einem Frieden, der zu Konstanz beschworen wurde, den Kaiser als ihren Lehnsherrn an, leisteten ihm und seinem Sohne den Treueid und verpflichteten sich zu Geldleistungen. * * Friedrich gewährte ihnen dagegen die Selbstverwaltung: nur die Bestätigung ihrer Ratsherren und beträchtliche Geldleistungen bei seinen Besuchen in Italien behielt er sich vor. Aber die Lombarden waren auch zu der Einsicht gelangt, wie wertvoll ihnen ein Kaiser sein mußte, bei ihren großen Handelsunternehmungen als Schirm- □ Herr, bei ihren Streitigkeiten als Schiedsrichter.^ 5. Inzwischen lud Friedrich den Welfen auf drei Reichstage; als er nicht erschien, sprach er mit innerm Widerstreben die vom Reichstag beschlossene Acht über ihn aus und zersplitterte seine Herzogtümer. Aber der „Löwe" wehrte sich trotzig, bis ein Reichsaufgebot gegen ihn erging und seine Vasallen abfielen. Vis über die Elbe drang Friedrich vor; er eroberte Lübeck und gab der Stadt große Vorrechte. Nun erst warf sich Heinrich, von allen verlassen, auf dem Reichstag in Erfurt ihm zu Füßen; der Kaiser umarmte ihn mit Tränen, verbannte ihn aber aus dem Reiche. Heinrich ging zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich Ii. von England. * *6- Mit dem Sturze Heinrichs des Löwen beginnt die rasche Auflösung der Herzogtümer. Der Erzbischof von Köln wurde Herzog von Sachsen; aber ein großer Teil des Landes kam an das Haus der Askanier (Anhalt). Heinrich behielt die vom Kaiser Lothar

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 47

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Wilhelm v. Humboldt. Tod der Knigin Luise. Ii 6?7i. 47 zu beschwichtigen, entschlo sich der König nach langem Bedenken, in seine Hauptstadt zurckzukehren. 40. Um die Weihnachtszeit 1809 zog die Knigsfamilie unter Glocken-gelernte wieder in Berlin ein: der König zu Rotz, die schne Knigin weinend mit ihren jngeren Kindern im Wagen, den ihr die Stadt ge-schenkt hatte; dann in Reih und Glied bei ihren Regimentern die Prinzen, und ringsum dichte Scharen Jauchzender und Weinender. Knigin Luise war ihres Gatten treue Gehilfin gewesen, wie sie in seiner liebevollen Art immer noch den Brutigam zu sehen glaubte. Kurz vor dem Tilsiter Frieden schrieb sie ihrem Vater: Aus dem Wege des Rechtes leben, sterben und, wenn es sein mu, Brot und Salz essen, das ist unser fester Vorsatz." Den Aufgang des neuen Tages sollte sie nicht mehr sehen. Ihr letzter Erfolg war die Ernennung Hardenbergs zum Staatskanzler. Bei einem Besuch ihres Vaters starb sie auf dem Schlosse Hohen-Zieritz in den Armen 19. Juli ihres Gatten, nachdem sie von ihren Lieblingen Fritz und Wilhelm, die 1810 mit dem Vater an ihr Krankenbett geeilt waren, rhrenden Abschied ge-nommen. Sie ruht in dem Mausoleum des Charlottenburger Parkes. Ihr ehemaliger Schtzling Christian Rauch, Deutschlands grter Bildhauer, hat ihr Grabmal schaffen drfen. Der gleiche geheiligte Raum umschliet jetzt die Marmorsarkophage ihres Gatten und ihres Sohnes, des Kaisers Wilhelm, sowie in einer Urne das Herz Friedrich Wilhelms Iv. So ist das Gebude ein wrdiges Denkmal der edeln Frstin und Mutter, die auf der Flucht nach Memel die Worte aufgezeichnet hat: Wenngleich die Nachwelt meinen Namen nicht unter den berhmten Frauen nennen wird, so wird sie doch, wenn sie die Leiden dieser Zeit erfhrt, wissen, was ich durch sie gelitten habe, und sie wird sagen: sie duldete viel und harrte aus im Dulden. Dann wnsche ich nur, da sie zugleich sagen mge: Sie gab Kindern das Dasein, welche bes-serer Zeiten wrdig waren, sie herbeizufhren gestrebt und endlich errungen haben." 7. Der russische Feldzug 1812. 1. Napoleon stand auf dem Hhepunkt seiner Laufbahn; sein Hof und die Welt zitterten vor ihm. Er selbst war unablssig ttig fr die Befestigung seiner Macht, aber auch fr den Ruhm und die Wohlfahrt der groen Nation", mit Frsorge und mit Strenge, ja mit grausamer Hrte, wo er sie fr zweckmig hielt: er sei der grte Sklave unter den Menschen, uerte er gegen einen deutschen Fürsten; drei Tage und drei Nchte hat er einmal ununterbrochen gearbeitet. Er konnte schlafen.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 79

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Hugenottenkriege. Heinrich Iv. Ii 5364. 79 aber nur auerhalb der Städte. So hielt sich Heinrich von Guise fr gesetzlich befugt, in dem lothringischen Stdtchen Vassy eine Hugenotten-gemeinde beim sonntglichen Gottesdienst zu berfallen. 2. Admiral Coligny bentzte das Ansehen, das er bei dem jungen König und seiner Mutter schon lange geno, um aus die Abschttelung des spanischen Einflusses hinzuarbeiten und Wilhelm von Oranien Hilfe zu schaffen; Ratl Ix. schien ganz fr den Plan gewonnen. Katharina von Medici^ wurde um ihre herrschende Stellung bange: sie dang einen Mrder, und als der Schu dem greisen Staatsmann nur den linken Arm zerschmetterte, bewog sie aus Furcht vor Rache ihren willenlosen Sohn, die ganze Hugenotterei" zu verderben. Heinrich von Guise leitete persnlich die Ermordung des Admirals. Alle vier Shne Heinrichs Ii. und Katharinas blieben kinderlos. Die Krone mute an Heinrich von Navarra kommen, der sich in der Bartho-lomusnacht durch bertritt zur katholischen Kirche gerettet, aber diesen Schritt nachher widerrufen hatte. Damit der Ketzer und Abtrnnige" nicht König werde, schlssen katholische Groe unter der Leitung Heinrichs von Guise eine Liga", die mit Papst Sixtus V. und Philipp Ii. im Ein-Verstndnis war. Aber die Hugenotten hielten treu zu ihrem angestamm-ten König, und als Heinrich, wie er es dem sterbenden Heinrich Iii. ver-sprachen hatte, vor Paris abermals zur katholischen Kirche bertrat, sprach ihn der Papst aus dem St. Petersplatz feierlich von dem Banne los, mit dem er ihn belegt hatte. Durch das Edikt von Nantes gewhrte Heinrich im Todesjahr 1598 Philipps Ii. den Hugenotten Zutritt zu allen Wrden und mtern: zum erstenmal wurde der Grundsatz der Gewissensfreiheit anerkannt. Der Friede war hergestellt, und Frankreich trat als Gromacht an Spaniens Seite: ein bedeutungsvoller Erfolg, der dem König eine Messe wert" zu sein schien. 3. Heinrich Iv. baute in Paris eine neue Brcke (den Pont neuf") der die Seine und begann den Bau des Louvre-Schlosses. Er errichtete Landstraen und Kanle mit Schleusen. Er legte die ersten franzsischen Ansiedlungen in Nordamerika an; Samuel Champlain grndete Quebeck. Auch Heinrich bediente sich des mterverkaufs; ja er verlieh Erbmter gegen Abgabe des sechzigsten Teils der Einknfte, die sie brachten. Aber trotz der schweren Steuern, die er forderte, war er der Liebling des Volkes: ein Mann voll unverwstlicher Gesundheit und Frhlichkeit und voll herzlichen Wohlwollens. 4. Seine weitblickende Politik begriffen groe Kreise seines Volkes nicht. Der Erbitterung der seine Absicht, im Bund mit protestantischen

5. Geschichte des Mittelalters - S. 64

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
64 Der Anbruch der neuen Zeit. 2. Seine Tochter und Erbin Maria whlte, von Frankreich be-drngt, den achtzehnjhrigen Sohn des Kaisers Friedrich Iii., Maximilian, zum Gemahl. In goldfunkelnder Rstung, das lange Gold-haar mit Perlen und Juwelen durchflochten, ritt das edle deutsche Blut" in Gent ein. Den Sohn Philipp, den sie ihm gebar, vermhlte Mai spter mit Johanna, der Erbtochter Ferdinands und Isabellas; die spanische Monarchie kam mit all ihren Nebenlndern an das Haus Habsburg. 3. Kaiser Friedrich Iii. kam 27 Jahre lang nicht ins Reich; Vogelfang und die Pflege seiner Grten fllten seine Zeit aus. Mai gewann schon als Erzherzog Tirol; aber er lebte und sorgte fr das ganze Reich. Deutsche Ehr' ist meine Ehr', und meine Ehr' ist deutsche Ehr'," hie sein Spruch. Riesige Krperkraft verband er mit Anmut und feiner Sitte. Im Turmer auf dem Reichstag zu Worms streckte er einen frechen Franzosen in den Sand. Am liebsten tummelte er sich in Gebirg und Wald; bei Innsbruck auf der Martinswand verstieg er sich: seine Rettung war fast ein Wunder. Auch mit seiner Gattin ritt er gerne zur Jagd; da holte sich Maria durch einen Sturz den frhen Tod. Alles liebte den schlichten, warmherzigen Herrn, der in seiner Lieblingsstadt Augsburg, wie dereinst sein Vater, mit den Kindern spielte, in Nrnberg mit den Jungfrauen tanzte und sich in Ulm auf dem Gesims des Mnsterturms dem Volke zeigte. 4. Seine hchste Lust war der Krieg. Er galt als der letzte Ritter, aber er zuerst bildete sein Heer aus geworbenen Landeskindern. Fr diese seine L andsknech te" sorgte er wie ein Vater: er gab ihnen gleichartige und zweckmige Waffen, statt des Schildes den achtzehn Fu langen Spie und das Feuerrohr; er ordnete und bte sie nach Ziskas Vorgang zu geschlossenen Massen, denen die Ritterheere nicht widerstanden. Seine ungeheuren Kanonen, den Weckauf", den Purlepaus", liebte er wie Haustiere; er erfand die Kunst, sie zur Fortschaffung zu zerlegen. 5. Das zu diesen Rstungen erforderliche Geld forderte er vergeblich vom Reichstag: Mai nannte sich wohl den König der Könige, da ihm niemand gehorche. So milangen alle Unternehmungen gegen die italienischen Städte und gegen die Trken. Bhmen (mit Schlesien) und Ungarn blieben dem Reiche verloren. Den Weg nach Rom

6. Griechische und römische Geschichte - S. 39

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
39 Centrio (Hauptmann) Virginius der Tochter zu berauben: er liefe Virginia vor seinem Richterstuhl anklagen, sie sei als seine Sklavin geboren und von Virginius ihm entwendet. Ihr Brutigam und das Volk verteidigten das Mdchen, und der Dezemvir mute seine Entscheidung auf den folgenden Tag verschieben. Inzwischen eilte der Vater herbei, und als Appius die Jungfrau zu Knechtschaft und Schmach verurteilte, griff er aus einer der Fleischerbuden, die auf dem Forum standen, ein Messer und stie es seinem Kind ins Herz. 3. Nun aber zogen die Plebejer kampfgerstet abermals auf den Heiligen Berg. Die Zehnmnner legten ihr Amt nieder; Appius Claudius starb durch eigene Hand. Zwei volksfreundliche Patrizier, Valerius und Horatius, vershnten die Stnde. Die Tribunen er-hielten dauernd Sitze im Senat. Die Zwlftafelgesetze jedoch blieben die Grundlage des rmischen Rechtes. 4. Veji und die Gallier. 1. Unter bestndigen Kriegen dehnte sich Roms Herrschaft am Meer und am Gebirge hin aus. Zehn Jahre lang, Sommer und Winter hindurch, wurde Veji von mehreren Legionen" belagert. Zuletzt grub der Diktator (Oberfeldherr) M. Furius Kamillus einen unterirdischen Gang bis in die Burg. Aus der eroberten Stadt wanderte die Gttin Juno (Hera) in ihren neuen Tempel auf dem Aventin. In prchtigem Triumph, den Wagen mit strahlenden Schimmeln bespannt, hielt der Feldherr seinen Einzug in Rom. Die Tribunen aber trieben den adelstolzen Mann in die Verbannung, kurz bevor ein neuer Feind erschien, der sich rhmte, nichts zu frchten als des Himmels Einsturz. 2. Die Gallier hatten sich von ihren Sitzen am Rhein der das heutige Frankreich ausgebreitet und die Alpen berstiegen: rotblonde, hochgewachsene Gestalten mit wehendem Schnurrbart. Jetzt kamen sie der den Apennin und belagerten Clusium; vor ihrem Ansturm erzitterte das Land. Rmische Gesandte sollten fr Clusium eintreten; sie beteiligten sich am Kampfe. Das war eine Verletzung des Vlkerrechts", und die Gallier verlangten ihre Auslieferung; als das Volk sie verweigerte, zogen sie gegen die Stadt. 3. Gegenber der Mndung der Allia in die Tiber stob das 390 Rmerheer vor dem Schlachtgeheul der Barbaren auseinander. Rom

7. Griechische und römische Geschichte - S. 32

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
32 Demosthenes. er zum Gedchtnis des Lieblings anordnete, sollten sein eigenes Be-grbnis verherrlichen. Auf der Hhe des Ruhmes und unter groen Entwrfen ereilte ihn der Tod. Sprachlos lag er im Fieber; als er hrte, seine Soldaten verlangten ihn noch einmal zu sehen, lie er sie an seinem Sterbelager vorberziehen; mhsam erhob er das glhende Haupt und nickte seinen weinenden Treuen den Abschiedsgru zu. Er starb im 33. Jahr seines Lebens in Babylon. Die Weissagung indischer Derwische war schnell in Erfllung gegangen: Du bist ein Mensch wie andere und willst so viel Land einnehmen und machst dir Unmue und anderen. Bald wirst du davon nicht mehr besitzen, als ntig ist zu einem Grabe." 7. Demosthenes' Ausgang. 1. Alexanders Nachla, sein ungeheures Reich und Heer, verglich ein Grieche dem Zyklopen Polyphem, nachdem Odysseus ihn geblendet. Das Auge fehlte, die Leitung. Zuerst emprten sich die Griechen wider Alexanders Statthalter in Makedonien, Antipatros. Im 5tampf um die Thermopylen fochten sie nicht unwert ihrer Ahnen. Aber sie unterlagen, und mit der Sieges-Hoffnung entsank ihnen der Mut. Athen lud die Verantwortung des Aufstandes auf einzelne Wortfhrer und verurteilte sie zum Tode. Unter diesen war Demosthenes, den sein Volk kurz zuvor aus un-verschuldeter Verbannung ehrenvoll zurckgerufen und im Pircius festlich eingeholt hatte. 2. Jetzt verlie er die Vaterstadt, fr die er sein Leben lang gekmpft und gelitten hatte. Im Asklepios-Tempel auf einem Inselchen unweit ginas suchte er eine Zuflucht. Aber der gewerbs-mige Flchtlingsjger" Archias, ein verkommener Schauspieler, machte ihn ausfindig. Unter dem Vorgeben, der Statthalter werde ihm kein Leid zufgen, suchte er ihn erfolglos aus seinem Asyl zu locken. Als der Hscher sich aufs Drohen legte, nahm Demosthenes unbemerkt Gift, das er seit langem bei sich trug, und bat, ihn hinaus-zufhren, damit sein Tod das Heiligtum nicht entweihe. Sein Volk, welches ihn vor Iahren mit dem goldenen 5tranze geschmckt, errichtete ihm ein Standbild und gewhrte dem ltesten Mitglied seines Hauses fr immer die Speisung im Prytaneion. So endete der letzte groe Grieche.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 31

1849 - Münster : Coppenrath
31 Quelle für den Tempeldienst lauteres Wasser zu schöpfen. Plötz- lich erlosch die Sonne, es erschien der Gott Mars und verstieß der Erschrockenen göttliche Kinder. Und als sie Mutter wurde von Zwillingssöstnen, Romulus und Remus, erschrak der Osteim und befastl, die Sünderin zu bestrafen mit istren Kindern. Die Mutter ließ er nach der ganzen Strenge des vestalischen Gesetzes lebendig begraben; die Kinder aber in einer Mulde nach der Tiber tragen, sie dort zu ersäufen. Zum Glück war der Fluß aus seinen Ufern getreten; zu dem eigentlichen Bette desselben konnte Keiner kommen. Daher setzten die königlichen Diener die Mulde vorn auf das seichte Wasser und gingen da- von. Nun trieb die Mulde mit den wimmernden Kindern auf den Wellen stin und ster. Allein die Götter selbst wachten über das Leben der ver- lassenen Kleinen. Das sinkende Wasser ließ endlich die Mulde auf dem Trocknen stesten. Auf das Gewimmer und Geschrei der Kinder kam ein Wolf sterbci und säugte sie; ein Specht, des Mars heiliger Vogel, brachte ihnen Speise. Dieses wun- derbare Schauspiel erblickte ein vorübergehender Hirt, mit Na- men Faustulus. Voll Mitleid hob er die Kleinen auf und brachte sie seinem Weibe, Acca Laurentia, zur Pflege. Hier nun, in der Hütte des Hirten, wuchs das wunderbar gerettete Brüderpaar zu rüstigen Hirtenknaben heran. Bald weideten sie friedlich ihre Heerden, bald verfolgten sie über Berg und Thal räuberische Menschen sowohl als Thiere, die ihren Heerden nach- stellten. So wuchs ihr Muth, und vor Kampflust fielen sie oft die Hirten des Numitor an. Diese, der häufigen Neckereien des wilden Brüderpaars und ihrer Raubgenossen müde, ergriffen endlich den Remus und führten ihn gefangen nach Alba zu ih- rem Herrn. Numitor ahnte bald, daß er seinen Enkel vor sich habe, und hielt ihn in Gewahrsam, bis Faustulus mit Romulus herbeieilte und das ganze Geheimniß aufdeckte. Freudig über- rascht beschlossen die beiden Brüder, sich an ihrem tyrannischen Oheim zu rächen. Mit einer Schar verwegener Gesellen dran- gen sie heimlich in die Stadt und überfielen und ermordeten den Amulius. Den verstoßenen Numitor aber setzten sie wieder in seine Herrschaft ein. Erkenntlich gegen solche Wohlthat er- laubte dieser seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie als Hirten

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 99

1849 - Münster : Coppenrath
99 denbefehl ergehen, ihn zu verhaften. Allein durch die Freunde des Virginius wurde das Schreiben aufgefangen, und der Vater von der ganzen Sache benachrichtigt. Voll Bestürzung eilte die- ser nach Rom und erschien am andern Tage mit seiner Tochter in Trauerkleidern vor dem Richterstuhle des Appius. Dieser hörte nicht auf die Einrede des Vaters, er sprach sie seinem Clienten zu und gab den Lictoren Befehl, sie ihm zu überliefern. Da bat der verzweifelnde Vater um die einzige Erlaubniß, von seiner Tochter den letzten Abschied zu nehmen. Er schloß sie in seine Arme, trocknete ihre Thränen, ergriff von einer nahen Bude ein Messer und stieß es ihr in die Brust, mit den Wor- ten: „Gehe zu deinen Vätern, Virginia, noch rein und frei; der einzige Weg deiner Ehre!" Dann hielt er, wie einst Bru- tus, das von Blut rauchende Messer empor und rief: „Durch dieses Blut der Unschuld weihe ich deinen Kopf, Appius, den Göttern der Unterwelt!" Sogleich gab Appius den Lictoren Befehl, ihn zu verhaften. Sie aber wurden von der Menge zurückgeworfen, und Virginius stürmte, zur Rache aufrufend, mitten durch das Volk fort, hin nach dem Thore, hinaus zum Lager, und Tausende strömten ihm nach. Hier erregte er eine noch größere Bewegung, als er in der Stadt zurückgelassen hatte. Das empörte Heer brach sogleich nach Rom auf und lagerte sich auf dem Aventinus; die von der sabinischen Grenze zurückkeh- renden Legionen vereinigten sich mit ihm. Da kamen Abgeord- nete des Senates und warfen ihnen ihr Vergehen vor; verspra- chen aber Verzeihung, wenn sie ruhig auseinander gingen. Die- sen aber wurde kurz erwiedert: nur wenn das Decemvirat ab- geschafft würde, könne von Unterhandlung die Rede sein. Als der Senat schwankte, zogen die Heere und mit ihnen der größte Theil des Volkes abermals auf den heiligen Berg, wo die Frei- heit der Plebejer begründet worden war. Nun erst gaben die Patricier nach. Die Senatoren Valerius und Horatius, zwei Volksfreunde, wurden nach dem Berge geschickt, mit den Ausgewanderten zu unterhandeln. Diese verlangten: Herstellung des Tribunats und der Provokation, Amnestie für Alle, die zu dem Aufstande mitgewirkt hatten, endlich Auslieferung der Decemvirn, die lebendig verbrannt werden sollten. Die Gesandten bewillig- ten Alles; nur die Auslieferung der Decemvirn baten sie zu

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 184

1849 - Münster : Coppenrath
184 waltete Cato mit unerbittlicher Strenge sein Amt und verfolgte jede Pracht und Üppigkeit, so daß er sich den Haß der Vorneh- men zuzog. Er selbst wurde auf ihren Betrieb vier und vierzig Mal während seines Lebens angeklagt, aber jedesmal vom Volke freigesprochen, das in dem Feinde der Vornehmen seinen Freund verehrte und begünstigte. §. 44. Zweiter makedonischer Krieg gegen Perseus. (171 —168). Seit dem verhängnißvollen Tage bei Kynoskephalä hatte Philipp unablässig dahin gestrebt, die gesunkene Macht Makedo- niens wieder zu heben. Während des Krieges der Römer in Syrien gelang es ihm auch, sein Gebiet durch Eroberungen in Thessalien und Thracien zu vergrößern. Unter den eroberten Städten waren auch mehre, auf welche Eumenes, der König von Pcrgamus, Ansprüche machte. Und sofort wandte sich dieser an die Römer und erhob die bittersten Klagen über die Herrsch- sucht Philipp's und dessen kriegerische Plane. Die Römer for- derten den Philipp auf, die Eroberungen herauszugeben und sich wegen der angebrachten Beschwerden zu verantworten. Der Kö- nig gehorchte zwar; aber der Ausruf: „es sei noch nicht aller Tage Abend gekommen ')," den er in seiner Erbitterung ausstieß, zeigte deutlich sein Vorhaben, den Krieg zur rechten Stunde wie- der aufzunehmen. Sein Sohn, der junge liebenswürdige De- metrius, der mehre Jahre als Geißel zu Rom gelebt hatte, übernahm hier vor dem Senate die Vertheidigung des Vaters und wirkte nur mit Mühe Verzeihung für ihn aus. „Nur aus Achtung für den Sohn — erklärte der Senat — sei er bereit, dem strafwürdigen Vater zu vergeben." Und um den Samen der Zwietracht in die königliche Familie selbst auszustreuen und diese sicher zu verderben, gab man dem jungen Prinzen zu ver- stehen, ihm, und nicht seinem ältcrn Bruder Perseus habe man die Krone Makedoniens zugedacht. Seitdem faßte Perseus einen tödtlichen Haß gegen seinen Bruder und suchte auf alle Weise, den Nebenbuhler aus dem Wege zu räumen. Er ver- dächtigte ihn beim Vater als einen gefährlichen Freund und An- hänger der Römer, der sogar seinem eigenen Vater nach Krone J) Nondum omnium dierum solem occidisse. Liv. Xxxix, 26.
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