Karl der Große.
27
Sein Reich war ein Weltreich; er gebot über Germanen und Romanen.
Er war der Schirmherr der abendländischen Kirche, der Beschützer des abendländischen Christentums. Unter diesen Umständen erwachte der Gedanke, das abendländische Kaisertum, das im Jahre 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Im Jahre 800 weilte Karl in Rom, um die römischen Verhältnisse zu ordnen; denn der Papst Leo Hi. war im vorigen Jahre durch eine Gegenpartei aus der Stadt vertrieben worden und hatte nur unter dem Schutze eines fränkischen, von Karl abgesandten Grafen zurückkehren können. Damals setzte ihm am Weihnachtstage der Papst am Altar Katserder Peterskirche die Kaiserkrone auf das Haupt, und das Volk begrüßte Wänazt. ihn unter lautem Jubel als römischen Kaiser. So war ein Germane Nach- 800' folger der Cäsaren geworden. Nicht an Macht, wohl aber an äußerem Glanz erfuhr die Stellung Karls durch die Kaiserkrönung einen gewaltigen Zuwachs;
Rom aber zu erobern und die Kaiserkrone zu gewinnen, ist seitdem Jahrhunderte hindurch das Ziel der Sehnsucht für die deutschen Könige gewesen.
Karls Regententätigkeit.
§ 27. Karls Persönlichkeit. Karl war ein Herrscher, der mit genialer Per M. Einsicht und gewaltiger Tatkraft den verschiedensten Aufgaben, die ihm die twett‘ Regierung seines weiten Reiches stellte, gerecht wurde. Von seiner Persönlichkeit hat uns sein jüngerer Freund und Biograph Einhard ein Bild hinterlassen. Er war ein Mann von mächtigem Körperbau, festem Gang, schönem, grauem Haar und heiterem, gütigem Antlitz. Er erfreute sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit; durch Reiten, Jagen und Schwimmen härtete er den Körper ab; in Speise und Trank war er mäßig.
Er kleidete sich nach fränkischer Weise und konnte kaum je dazu vermocht werden, römische Kleidung anzulegen; seine Gewänder ließ er sich von den Frauen seiner Familie anfertigen. Er war ein Mann von gewaltiger Willenskraft und konnte in seinem Zorne furchtbar sein. Aber in ihm wohnte auch ein tiefes, inniges, deutsches Gemüt; er war ein zärtlicher Vater seiner Söhne und Töchter, die er ungern von sich ließ, ein guter Geselle seiner Freunde, freigebig und gütig gegen Fremde. Er war hochbegabt und konnte gut reden. Auch erfüllte ihn ein starker Drang nach Bildung; noch in höheren Jahren wünschte er nachzuholen, was man früher an ihm versäumt hatte, versuchte das Schreiben zu lernen und ließ sich in der Grammatik unterrichten. Mit seinen Freunden besprach er sich über gelehrte Dinge; selbst beim Mahle ließ er sich gern vorlesen. Dabei hatte er auch Sinn für die Heldensagen des deutschen Volkes und ließ sie sammeln; leider ist diese Sammlung unserer Zeit nicht erhalten geblieben.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Leo_Hi Leo Karl Karl Karls Karls Karls_Persönlichkeit Karls Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rom Altar_Katserder_Peterskirche Karls Karls
ftarl der Grotze.
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Hof, vor allen den ehrwürdigen Angelsachsen Alkuin. Er gründete Schulen, unter denen die Aachener Hochschule, wo neben den zukünftigen Geistlichen auch Laien Unterricht erhielten, die vornehmste war. Auch schuf er einen gelehrten Verein, eine Akademie, die sich mit der Wissenschaft und Dichtkunst des Altertums beschäftigte. Denn die Literatur des Altertums war es, die man bewunderte und zu verstehen suchte, um sich eine tiefere Bildung zu verschaffen; antike Schriftsteller ließ der König abschreiben und die Handschriften mit köstlichen Malereien verzieren. Auch die Anfänge der Baukunst suchte er in Germanien, wo man bisher von Holz baute und selbst die Kirchen meist Holzhäuser waren, einzubürgern.
Ihm verdankt zumal das Münster in Aachen, zu dessen Bau er römische Säulen und andere Bauteile aus Italien herbeiführen ließ, seinen Ursprung.
§ 30. Das Lehnswesen. Auf einem Gebiete hat dieser gewaltige Monarch, der mit so viel Treue und so scharfer Einsicht über seinem Reiche waltete, eine verhängnisvolle Entwickelung nicht aufhalten können.
Wir haben schon gesehen, daß es bei den Franken einen Stand mächtiger, reicher Grundherren gab. die ausgedehnten Besitz an Land und Leuten Tie srund-hatten und aus ihren Hörigen ganze Heere aufzustellen vermochten. Um 'mcn‘ nun diese Grundherren sich untertan zu machen und ihre Beihilfe für die Verteidigung des Reiches zu gewinnen, hatten schon Karls Vorgänger,
Karl Martell und Pippin, folgendes Mittel angewandt: sie hatten Grundstücke ausgeteilt, nicht als Eigentum, sondern als Lehen (d. H. leih-Lehnswesen, weise), und dafür von den Geliehenen, ihren Vasallen, einen Eid verlangt, wodurch sie sich verpflichteten, ihrem Lehnsherrn treu und gehorsam zu sein und ihm im Kampfe mit einem bewaffneten und berittenen Gefolge zur Seite zu stehen. Diese reisigen Vasallen aber wurden bald Reiterheere. der wichtigste Teil des Heeres; während bisher die Germanen meist zu Fuß gefochten hatten, kam jetzt die Zeit der Reiterheere.
Bei dieser Entwickelung fiel ein zweiter Umstand schwer ins Gewicht: Hörigkeit daß nämlich den freien Bauern die Last des Kriegsdienstes immer schwerer Bauern, wurde. Denn bald zog das fränkische Aufgebot über die Pyrenäen, bald nach der Elbe, bald die Donau abwärts gegen die Awaren; der einzelne Mann aber mußte sich selbst ausrüsten und verpflegen; das empfand mancher als einen schweren Druck, unter dem er verarmte. So kam es, daß viele Bauern sich der Kriegspflicht und anderen Pflichten, die ihnen der Staat auferlegte, zu entziehen wünschten; mancher suchte auch Schutz gegen die Übergriffe mächtiger Nachbarn. Und so verzichteten sie denn in großer Anzahl auf ihre Freiheit, begaben sich als halbfreie, hörige Leute in den Dienst eines
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Extrahierte Personennamen: Karls_Vorgänger Karls Karl_Martell Karl Pippin
Werkag der Wuchhaudkung des Waisenhauses in Kasse a. d.s.
Wlsmarck. Ansgervähtte Weden des Aürsten von Mismarck. Zusammengestellt und mit einem Vorwort eingeleitet von Dr. Aug. Baumeister, Kaiser!. Ministerialrat a. D. Mit Bismarcks Brustbild nach Fr. Lenbach. geb. Ji 1,80.
Wotkswirtschafttiches im Geschichtsunterricht von Gymnasialdirektor Dr. F. Neubauer. Ji 1,20.
Leitfaden der praktischen Volkswirtschaftslehre. Zum Unterrichtsgebrauch an Seminaren und höheren Lehranstalten. Von Dr. Elisabeth Gottheiner. Ji 1,—.
Der Unterricht in der Geschichte von Direktor Dr. Fr. Neubauer. Ji 0,50.
Was ist deutsch? Eine Kaisergeburtstagsrede. Von Direktor Dr. F. Neubauer. Zweite Auflage. Ji 0,50.
Was ist preußisch? Eine Kaisergeburtslagsrede. Von Gymnasialdirektor Prof. B. Hebestreit. Ji 0,50.
Kaiser Wilhelm I. Aus seinem Leben Sextanern erzählt von Professor W. Pfeifer. Nebst Bildnis des Kaisers. steif brosch. Ji 1,20.
Levensöitder aus der neueren Geschichte von Prof. W. Pfeifer. Mit 4 Holzschnitten.
Ji 1,50; geb. Ji 2,—.
Inhalt: Martin Luther, Kurfürst Friedrich I., der Große Kurfürst, Friedrich der Große und Blücher.
Deutsches -Leben in der Wergangenheit von Professor Dr. Aug. Sach. Zwei Bände.
Ji 12,— ; geb. Ji, 15,50.
Deutsche Soziatgeschichte, vornehmlich der neuesten Zeit, gemeinverständlich dargestellt von Gymnasialdirektor Emil Stutzer. Ji. 3,60; geb. Ji 4,20.
Leöen und Wirken der Königin Luise im Lichte der Geschichte. Von Professor Emil Knaake. Ji 7,50; geb. Ji 8,50.
Die deutschen Kaiserpfalzen und Königshöfe vom 8. bis zum 16. Jahrhundert.
Mit 45 Abbildungen von Professor Dr. W. Weitzel. M 3,— ; geb. Ji 3,60.
Griechische Geschichte von Gusi. Ferd. Hertzberg, Professor an der Universität Halle.
Ji 4,80; geb. Ji 5,70.
Mömische Geschichte in kürzerer Fassung von Dr. C. Peter. Zweite verbesserte Auflage.
In Halbleinenband Ji 4,80.
Greschicllte Roms von Dr. Carl Peter. In drei Bänden. Vierte, verbesserte Aufl. Erster Band. Die fünf ersten Bücher, von den ältesten Zeiten bis auf die Gracchen.
Ji 6,—.
Zweiter Band. Das sechste bis zehnte Buch, von den Gracchen bis zum Untergänge der Republik. Ji 6,—.
Dritter Band. Das elfte bis dreizehnte Buch, die Geschichte der Kaiser bis zum Tode Marc Aurels. Ji 6,—.
in drei Halbfranzbänden Ji 22,50.
Geschichte des deutschen Modens mit seinem Pflanzen- und Tierleben. Von der keltisch-römischen Urzeit bis zur Gegenwart. Historisch-geographische Darstellungen von Lyzealrektor I. Wimmer. Ji 8,— ; geb. Ji 9,—.
Deutsches H'ffan;enteven nach Albertus Magnus (1193 — 1280). Ein Nachtrag zur
„Geschichte des deutschen Bodens" von Lyzealrektor I. Wimmer. Ji 1,60.
Zur Einführung in den erdknndtichen Unterricht an mittleren und höheren Schulen. Anregungen und Winke von Dr. Felix Lampe. Ji 3,—.
Geographische Htepetitionen insonderheit im Anschluß an H. A. Daniels und A. Kirch-hoffs geographische Lehrbücher. Wiederholungs- und Übungsbuch in Fragen und Antworten von Herrn. Schultze. Dritte neu bearbeitete Auflage. geb. Ji 2,—.
Leitfaden der Kirchengeschichte für höhere Schulen von Direktor Dr. Carl Töwe.
Ji 0,50.
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Extrahierte Personennamen: F._Neubauer Elisabeth_Gottheiner Neubauer F._Neubauer Wilhelm_I. W._Pfeifer W._Pfeifer Martin_Luther Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_der_Große Friedrich Emil_Stutzer Emil_Knaake W._Weitzel Gusi Mömische C._Peter Carl_Peter Marc_Aurels Albertus Magnus Magnus Felix_Lampe Felix Schultze Carl_Töwe
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert.
63
Schildesamt widmen sollte, erhielt zunächst als Edelknabe eine ritterliche Ausbildung in feiner, höfischer Sitte und in der Übung der Waffen; lesen und schreiben freilich lernte er selten. Als Knappe oder Edelknecht sodann begleitete er den Herrn in den Krieg, zur Fehde, zum Turnier, zur Jagd; wenn er sich ritterliche Art und Tugend angeeignet hatte, erhielt er, gewöhnlich im einundzwanzigsten Jahre, den Ritterschlag oder die Schwertleite. Damit nahm er eine Reihe von Pflichten auf sich: die Pflicht, sich immer gesittet und würdig zu benehmen, die Pflicht, Heldenmut und Todesverachtung zu beweisen, Treue zu üben gegen den Kaiser und den Lehnsherrn, die Kirche zu schützen, alle Armen und Bedrängten zu verteidigen, insbesondere immerdar den Frauen zu dienen und für sie einzutreten. Denn Frauendienst und Frauenverehrung sind besonders kennzeichnende Züge des Zeitalters; aus ihnen erwächst als herrliche Blüte die Minnedichtung.
Auch das Leben der vornehmen Frau war anders geworden, als Erliche es zu den Zeiten der Ottonen gewesen war. Höfische Bildung mußte sie besitzen, sorgsam festgestellte Anstandsregeln beobachten. Auch jetzt wurde ein großer Teil ihres Daseins von wirtschaftlichen Pflichten und feiner Handarbeit in Anspruch genommen. Gar manche ritterliche Dame aber besaß höhere Bildung als ihr Gatte und verstand wohl auch Latein, auch einige Kenntnis der Heilkunde wurde von der Frau erwartet. Eine der lieblichsten Gestalten der deutschen Geschichte ist die der heiligen Elisabeth, von deren hoher Frömmigkeit und Mildtätigkeit die Sage erzählt. Sie war eine ungarische Prinzessin. In großer Jugend wurde sie nach der Wartburg geführt; nachdem sie herangewachsen, wurde sie die Gattin des Landgrafen Ludwig von Thüringen. Nach dem Tode ihres Gemahls mußte sie die Wartburg verlassen. Sie starb unter frommen Bußübungen zu Marburg.
Auf den Burgen spielte sich großenteils das ritterliche Leben ab.
Wenn diese in der Ebene lagen, so umgab man sie mit einem tiefen, wasfer-gefüllten Graben. Wenn es aber möglich war, erbaute man sie auf Anhöhen, um sie leichter verteidigen zu können. Auf dem schmalen, steilen Burgweg erstieg man sie; über die Zugbrücke gelangte man in den Zwinger, einen von Befestigungen eingeschlossenen Hof, und dann erst durch das Haupttor der Burg in den Burghof. Da erhob sich der mächtige Burgturm, die letzte Zuflucht, falls die Burg vom Feinde erstürmt wurde; unter ihm befand sich das Burgverließ, der Kerker; zu den oberen Stockwerken führte nur eine Brücke oder Leiter, die man im Notfall wegnehmen konnte. Ferner lag im Burghof der Palas, welcher den großen Rittersaal und die Kemenaten, d. h. die mit Kaminen versehenen Frauengemächer, enthielt; an ihn schloß sich die
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Ludwig_von_Thüringen Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Marburg Burghof
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert.
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möglichst alle Körperteile zu decken, hatte man die Rüstung immer schwerer gemacht; so wurde sie für das Turnier immer brauchbarer, für die Schlacht und den Feldzug zu schwerfällig. Daher erlagen im vierzehnten Jahrhundert mehrfach die Ritterheere den Schweizer Bauern, die weniger gut gewappnet waren, aber sich leichter bewegen konnten. Dazu kam, daß mehr und mehr der Gebrauch von Söldnern aufkam; Landsknechte, die man für Geld anwarb, waren den Fürsten eine zuverlässigere Hilfe als die ritterlichen Vasallen, welche sich nicht immer bereit finden ließen, für sie ins Feld zu ziehen. So brach ein neues Zeitalter des Heerwesens heran; die gewappneten Reiterheere traten zurück, die zu Fuß kämpfenden Landsknechte bildeten den Kern der Heere.
§ 68» Die Reichsverfassung. Wenn das Rittertum im zwölften und dreizehnten Jahrhundert eine eigenartige und hohe Kultur geschaffen hat, so war es um den deutschen Staat damals desto trauriger bestellt. Die langen, Verfall des oft wiederholten Kämpfe zwischen Kaiser und Papst, Kaiser und Fürstensi5nt9tum3" hatten damit geendet, daß das Kaisertum unterlag. Es war in seiner Macht wesentlich geschwächt; die Herrlichkeit Ottos des Großen, Konrads Ii., Friedrich Barbarossas war für die späteren Kaiser unerreichbar. Die deutschen Herzöge, Grasen und Bischöfe fühlten sich, obwohl durch den Lehnseid dem König zur Treue und zum Gehorsam verpflichtet, mehr als Fürsten denn als Vasallen. Sie führten ihre Reisigen lieber für ihre eigenen Zwecke ins Feld als im Dienste des Königs; sie ordneten sich ungern dem königlichen Gericht unter; sie suchten die königlichen Befugnisse zu schmälern und beanspruchten es, in den Angelegenheiten des Reichs gehört zu werden und auf den Reichstagen darüber zu beraten. Die Einkünfte der deutschen Könige ferner waren sehr gesunken. Einst hatten sie über ausgedehnte Kron-flüter geboten: jetzt waren diese bis auf geringe Reste als Lehen vergeben und verschleudert. Wer in Zukunft die deutsche Krone trug, konnte nicht mehr auf das Reichsgut zählen, sondern mußte ein bedeutendes Familienerbe, eine Hausmacht, entweder schon besitzen oder zu gewinnen suchen. Zugleich war das Reich ein Wahlreich geworden. Auch früher hatte der Königwahle gewählt werden müssen, aber man hatte sich doch meist für den Sohn oder nächsten Verwandten des Königs entschieden; jetzt wurde freie Wahl die Regel, und die Kurfürsten wählten eine Zeitlang mit Vorliebe solche Fürsten zu Königen, die nicht aus der Familie des Herrschers stammten.
Die Herabminderung der königlichen Macht aber hatte zur Folge eine Herabminderung der inneren Einheit und der äußeren Macht des deutschen gereute* Volkes. Die Zersplitterung Deutschlands nahm von nun an
Neubauer, Beschicht!. Lehrbuch. B. Hi. 6. Aufl. 5 latt68-
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Extrahierte Personennamen: Ottos Konrads Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Neubauer
20
Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919.
Etzel. Sie preist Dietrich von Bern als eine echt deutsche Gestalt, stark und tapfer, versöhnlich und edel, treu und zuverlässig. Sie erzählt von Walter von Aquitanien, der mit seiner Braut Hildegunde aus dem Hunnenlande in die Heimat flieht, und von seinen Kämpfen am Wasgenstein. Sie berichtet von Gudruns Gefangenschaft in der Normannenburg am Meeresgestade und von ihrer Befreiung. Erhalten ist uns aus jener Zeit nur ein Bruchstück des Hildebrandsliedes, dessen Gegenstand ein Kamps zwischen Hildebrand und seinem unerkannten Sohne Hadubrand ist.
Die politischen Zustände und die Kulturverhältnisse von Westeuropa waren durch die Völkerwanderung vollständig umgewandelt worden. Noch erinnerten freilich tausend Spuren an die vorangegangenen Jahrhunderte.
Römische Römische Sitten und Unsitten, römisches Hausgerät, mancherlei römische
01kunstfertigkeit, auch römischer Luxus hatten vielfach Eingang gefunden. Die
Sprache, in der die staatlichen Urkunden ausgefertigt, in der die Gesetze
ausgeschrieben wurden, in der man Briefe schrieb und geschichtliche Werke
versagte, deren sich die Kirche bediente, war die römische. Auch das
Christentum, das wertvollste Gut, welches die Germanen in jenen Zeiten überkommen hatten, verdankte man den Römern. Aber das Christentum erschien bei den roheren Germanen in andrer Gestalt als bei den städtisch verfeinerten Römern; erst nach einer Zeit furchtbarer Verwilderung, in der selbst die Diener der Kirche oft ihre geistlichen Pflichten vergaßen, konnte es die Herzen der Germanen erfassen und ihnen- die Lehren der Demut und Selbstverleugnung näher bringen. Die Kultur war zurückgegangen; die Römerstädte verfielen, die einst vom Verkehr der Kaufleute belebten Straßen verödeten. Höhere Bildung fand man selten; selbst viele Bischöfe konnten nicht lesen. Die Kunst fand wenig Pflege; was man an kostbaren Waffen, Gewändern, Geräten brauchte, mußte man sich meist aus dem Auslande, aus dem oströmischen Reiche kommen lassen.
Fräuiische § 20. Wirtschaft, Stände und Staat der Franken. Das Franken-8uftönbe- land hatte das Aussehen eines großen Bauernlandes. Der Ackerbau war neben der Viehzucht die wichtigste, fast die einzige Quelle des Erwerbs. Die Ackerflur war nun aufgeteilt, das Privateigentum an Grund und Boden eingeführt worden. Auch war man eifrig bemüht, den Urwald zu roden und auf Waldesboden neue Äcker anzulegen. Auf eigenem Hof saß, wenig-Diebauern, stens in weiten Gegenden Austrasiens, der fränkische Bauer. Er war ein wehrhafter Mann, der dem Könige und seinen Beamten zur Heeresfolge verpflichtet war und den die Feldzüge des Königs oft in weite Ferne führten; es war ferner ein freier Mann, der sich auch jetzt noch, wie vordem, zu
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Teutsche Zustände um das Jahr 900.
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In diesen Nöten starb im Jahre 911 Ludwig das Kind, der letzte Karolinger. Zum König wurde gewählt der Herzog von Franken, Kon-Kouradi. rad I. Aber er versuchte vergeblich der anderen Herzöge Herr zu werden: er verzehrte sich in fruchtlosen Kriegen; besonders der Herzog von Sachsen. Heinrich, war ihm zu mächtig. Da wies er auf dem Totenbette seinen Bruder Eberhard an, die Reichsinsignien seinem Gegner Heinrich zu überbringen. Es war eine edle Tat; so kam der erste der Sachsenkönige, mit 919. denen eine neue Periode der deutschen Geschichte beginnt, auf den Thron.
Deutsche Zustände um das Jahr »00.
§ 35. Versuchen wir uns den Zustand Deutschlands in jener Zeit Wirtschaft, noch einmal in Kürze zu vergegenwärtigen. Noch immer war es ein Land, wo Ackerbau und Viehwirtschaft fast die einzigen Erwerbszweige bildeten. Große Güter, die dem Könige, den großen Herren oder der Kirche gehörten, lagen neben Bauerndörfern, deren Bewohner zum größeren Teil einem Herrn zu Zinszahlung und Frondienst verpflichtet waren.
Noch gab es Städte nur am Rhein und an der Donau, die alten Römerstädte; und auch deren Bewohner trieben zum größten Teil Landwirtschaft. Noch fand man nur selten selbständige Handwerker; wer ein Handwerk trieb, stand im Dienste eines Gutsherrn, für den er arbeitete. Deutsche Kaufleute gab es nicht; fremde, besonders italienische Händler waren es, die ausländische Waren ins Land brachten. Wald- und Heideboden nahm noch bei weitem den größten Teil unsers Vaterlandes ein; immerhin war im Laufe der letzten Jahrhunderte der Wald vielfach gelichtet worden, und Ackerfluren sah man, wo früher das Wild gesprungen war, Wiesen und Fischteiche, wo einst unwegsame Moräste das Tal ausgefüllt hatten.
Das war vor allem das Verdienst der Klostermönche.
Die Deutschen jener Zeit waren ein tüchtiges und wackeres Volk, freilich Sitten und immer noch kampflustig und schnell bei der Hand loszuschlagen, von einfachen, ®Ubmt9' derben, oft rohen Sitten; noch fanden sich auch gar viele Reste des Heidentums. Aber immer mächtiger und einflußreicher wurde die Kirche. Der prunkvolle Gottesdienst rief immer von neuem demütiges Staunen bei den Zuhörern hervor. Die Bischöfe und Äbte waren mächtige Herren, die über viele Hörige und Reisige geboten und im Rat des Königs eine hervorragende Rolle spielten. Mönche und Weltgeistliche waren ja auch die einzigen, die einige Bildung besaßen. Unter den Laien, auch unter dem Adel, gab es immer noch nur wenige, die lesen und schreiben konnten. In solcher Zeit war eine wichtige Persönlichkeit für hoch und niedrig der fahrende
Neubauer. Geschtchtl. Lehrbuch. B. in. 6. Aufl. 3
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Heinrich Heinrich Eberhard Heinrich Heinrich
Vorwort.
Das vorliegende Lehrbuch ist eine Bearbeitung der beiden ersten Bände meines „Lehrbuchs der Geschichte für höhere Lehranstalten". Doch ist der Stoff hier und da vermindert, vielerlei für Mädchenschulen entbehrliche Einzelheiten sind fortgelassen, die Darstellung verwickelter politischer und strategischer Verhältnisse beschränkt, das Kulturgeschichtliche hier und da noch vermehrt, das persönliche Element durch Schilderung bedeutender Frauengestalten verstärkt worden.
Im allgemeinen hat sicherlich der geschichtliche Unterricht auf höheren Mädchenschulen dieselben Aufgaben wie auf höheren Knabenschulen: einerseits zu geschichtlichem Verständnis und geschichtlichem Sinn überhaupt den ersten Grund zu legen, andrerseits im besonderen in die Geschichte der Staaten und Nationen, vor allem unsers Staates und unsrer Nation einzuführen, ein erstes politisches Verständnis heranzubilden und zugleich das nationale Empfinden zu pflegen und zu kräftigen. Gewiß ist dabei jede Übersättigung mit Stoff zu vermeiden; es kommt darauf an, die großen Linien der Entwickelung klar hervortreten zu lassen, die Hauptsachen scharf zu charakterisieren und lebensvoll zu schildern und Nebenpfade zu vermeiden. Das Kulturgeschichtliche ferner muß zu seinem Rechte kommen; durch Vorführung geeigneter Einzelzüge aus dem Kulturleben der verschiedenen Zeitalter muß dafür gesorgt werden, daß die Schülerinnen ein Bild bekommen, daß ihre Phantasie angeregt, ihr Anschauungsbedürfnis befriedigt wird. Andrerseits ist zu bedenken, daß ein Übermaß von Stoff hier ebenso schädlich ist wie auf dem Gebiet der politischen Geschichte. Die Menge der kulturgeschichtlichen Einzelheiten darf nicht verwirrend wirken; was über Verfassung, Verwaltung, Volksleben, Sitte, geistiges Leben geboten wird, muß möglichst zu abgeschlossenen Bildern vereinigt werden; der Unterricht muß sich zu bescheiden wissen und die Gefahr des Encyklopädischen, die dieses Unterrichtsfach mehr als andere bedroht, zu vermeiden suchen.
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Iv
Vorwort.
Die Darstellungsform ist die Erzählung, natürlich in ungleichmäßiger Ausführlichkeit: Kaisergestalten wie Karl der Große, Otto der Große, Heinrich Iv., Friedrich Barbarossa sind genauer behandelt worden, andere brauchten nur kurz erwähnt zu werden. Daß auch die großen nationalen Kriege etwas ausführlicher erzählt worden sind, widerspricht, denke ich, nicht dem Grundsatz, verwickelte strategische Dinge auszuschließen. Ein deutsches Mädchen muß die Großtaten der Väter nicht minder kennen als ein deutscher Knabe. Das Persönliche ist stark betont worden. Einzelangaben, hier und da auch anekdotischer Art, sind vielfach eingestreut; sie sollen das geschichtliche Bild farbiger und anschaulicher gestalten. Der Überschau über das Ganze der Entwickelung dienen die Einteilung in nicht zu ausgedehnte Paragraphen, die Stichwörter am Rande, endlich die angehängte Tabelle.
Halle a. S., im Februar 1903.
Friedrich Neubauer.
Borwort zur sechsten Auflage.
In der neuen Auflage ist die Geschichte des Mittelalters von der der Neuzeit getrennt worden; im übrigen weist der Text keine wesentlichen Änderungen auf. Bilder sind auf mehrfachen Wunsch wieder beigegeben worden. Historische Karten finden sich in dem kleinen Geschichtsatlas, den die Verlagsbuchhandlung herausgegeben hat.
Frankfurt a. M., im Mai 1909.
Neubauer.
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Otto Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_Neubauer Friedrich Neubauer
Iii. Die Zeit der zunehmenden Auflösung des Reichs.
1273—1519.
Rudolfs
Persönlich-
keit.
Besiegung
Ottokars.
1. Herrscher aus verschiedenen Häusern.
1273 — 1347.
Rudolf von Habslmrg. 1273-1391.
§ 72. Nach dem Tode des Schattenkönigs Richards von Cornwallis entschlossen sich die deutschen Kurfürsten, zur Neuwahl eines Königs zusammenzutreten. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, auf den sie besonders der Hohenzoller Friedrich Iii., Burggraf von Nürnberg, hingewiesen hatte. Rudolf hatte in der Schweiz an der Aare und Thur einen nicht unbedeutenden Landbesitz, auch besaß er die Landvogtei in Oberelsaß, aber er gehörte nicht zu den mächtigen Reichsfürsten; denn einen mächtigen Herrn wünschten die Fürsten nicht zum Herrscher. Er war damals schon bejahrt, ein hochgewachsener, hagerer Mann, von schlichtem, einfachem und derbem Wesen und daher auch beim gemeinen Mann nicht unbeliebt. Man kannte ihn als einen tüchtigen Krieger und zugleich als klugen Staatsmann, der ruhig und nüchtern seine Überlegungen anzustellen und zu Werke zu gehen pflegte. Den glänzenden Staufen war er sehr unähnlich, Weltherrschaftspläne lagen ihm fern; als seine Aufgabe sah er an, für das Recht einzutreten, Ordnung und Frieden im Reiche herzustellen, zugleich aber auch den Vorteil seines Hauses nach Kräften wahrzunehmen.
Er hatte es zuerst mit dem reichen und stolzen König Ottokar von Böhmen zu tun, der die Zeit des Interregnums dazu benutzt hatte, um die Herzogtümer Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain widerrechtlicherweise an sich zu bringen und so ein Reich zu schaffen, das von den Sudeten fast bis zum adriatischen Meere reichte. Ein erster Feldzug gegen ihn hatte zum Ergebnis, daß sich Ottokar beugte und auf die gewonnenen Länder Verzicht leistete. Er mußte persönlich vor Rudolf erscheinen, der den mit glänzender Rüstung bekleideten Böhmenkönig mit gesuchter Einfachheit
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Extrahierte Personennamen: Rudolfs Ottokars Rudolf_von_Habslmrg Rudolf Schattenkönigs_Richards_von_Cornwallis Rudolf_von_Habsburg Rudolf Friedrich_Iii Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Rudolf Rudolf Ottokar_von_Böhmen Ottokar Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf