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1. rmin. 9 n. Chr.
Germania. Das heutige Deutschland wurde von den Rmern Germania genannt. Das Land sah vor ungefhr zweitausend Jahren ganz anders aus als heutzutage. Dichte Wlder und feuchte Smpfe bedeckten weite Strecken. In den Wldern hausten zahlreiche wilde Tiere, wie Bren, Wlfe, Luchse, Auerochsen und Elentiere. Es gab aber auch cker und Weidepltze.
Abb. 1. Altgermanisches Gehfte.
Die Germanen. Die Bewohner dieses Landes wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren von hoher, krftiger Gestalt, hatten blaue Augen und blondes Haar. Bekleidet waren sie mit selbst-gemachten Gewndern aus Wolle oder Linnen, oder auch mit Tierfellen. Als Waffen hatten sie die Keule, die Axt, den Speer, das Schwert und den Schild. Sie wohnten nicht zusammen in Stdten, sondern auf ein-zelnen Gehften, die aus dem einfachen Wohnhaus und den Wirtschafts-gebuden bestanden. Von hier aus zog der Germane auf die Jagd oder in den Krieg; oder er beaufsichtigte die Sklaven bei der Feldarbeit; oder er lag auf der Brenhaut und schmauste und zechte mit seinen Gsten bei
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die Straen Berlins ritt, traten die Brger ans den Tren und grten ihn ehrerbietig, und sie nannten ihn nur den alten Fritz. Auch nach -feinem Tode hielt man sein Andenken in hohen Ehren. Noch heute erzhlt man sich manch kstliche Geschichte von ihm (der alte Fritz und die Schul-buben). Seine Gestalt ist noch heute dem Volke im Bilde bekannt, mit seinem gebeugten Haupte, seinem Krckstock, seinen hohen Stieseln, dem blauen Soldatenrock, dem groen dreieckigen Hut und den groen blauen Augen. Die Geschichte aber hat ihn mit Recht den Groen genannt.
34. Friedrich Wilhelm Hl 1797-1840.
Die franzsische Revolution. Napoleon I. Whrend der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. brach schweres Unglck der Preußen und der ganz Deutschland herein. In Frankreich hatten die wilden Männer der Revolution das Knigtum abgeschafft und die Re-publik erklrt. Der unglckliche König Ludwig Xvi. wurde ffentlich auf dem Schafott hingerichtet. Dasselbe Schicksal hatte seine Gemahlin Marie Antoinette, die eine sterreichische Prinzessin war. Noch viele andere Greuel wurden von den Revolutionsmnnern verbt, und die neue franzsische Republik fhrte zahlreiche blutige Kriege mit den brigen Staaten Europas. Bald aber wurde die Republik gestrzt, und Napoleon I.
zum Kaiser der Franzosen ausgerufen.
Napoleon Bonaparte wurde als Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Kriegsschule besucht hatte, trat er in das franzsische Heer und zeichnete sich so sehr aus, da er mit 25 Jahren General wurde. Er erfocht so viele und so glnzende Siege der die sterreicher in Italien und der die Trken in gypten, da die Franzosen ihm die erbliche Kaiserwrde bertrugen. Weil ihn die meisten europischen Staaten nicht anerkennen wollten, erklrte er ihnen den Krieg und besiegte die Russen und sterreicher in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Bald darauf sieng er auch Krieg an mit dem friedliebenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Bei Jena und Auerstdt kam es zu einer furchtbaren Schlacht. Schon einige Tage vorher war der heldenmtige
Abb. 44. Friedrich Wilhelm Iii.
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Extrahierte Personennamen: Fritz Fritz Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon_I. Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Ludwig_Xvi Ludwig Marie_Antoinette Napoleon_I. Napoleon Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Berlins Deutschland Frankreich Europas Ajaccio Korsika Italien Jena
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die Straen Berlins ritt, traten die Brger aus den Tren und grten ihn ehrerbietig, und sie nannten ihn nur den alten Fritz. Auch nach seinem Tode hielt man sein Andenken in hohen Ehren. Noch heute erzhlt man sich manch kstliche Geschichte von ihm (der alte Fritz und die Schnl-bubeu). Seine Gestalt ist noch heute dem Volke im Bilde bekannt, mit seinem gebeugten Haupte, seinem Krckstock, seinen hohen Stiefeln, dem blauen Soldatenrock, dem groen dreieckigen Hut und den groen blauen Augen. Die Geschichte aber hat ihn mit Recht den Groen genannt.
49. Friedrich Wilhelm m. 1797-1840.
Die franzsische Revolution. Napoleon I. Whrend der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. brach schweres Unglck der Preußen und der ganz Deutschland herein. In Frankreich hatten die wilden Männer der Revolution das Knigtum abgeschafft und die Re-publik erklrt. Der unglckliche König Ludwig Xvi. wurde ffentlich auf dem Schafott hingerichtet. Dasselbe Schicksal hatte seine Gemahlin Marie Antoinette, die eine sterreichische Prinzessin war. Noch viele andere Greuel wurden von den Revolutions-Mnnern verbt, und die neue franzsische Republik fhrte zahlreiche blutige Kriege mit den brigen Staaten Europas. Bald aber wurde die Republik gestrzt, und Napoleon I.
zum Kaiser der Franzosen abgerufen. 62' S^-ich Wilhelm Iii.
Napoleon Bonaparte wurde als Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Kriegsschule besucht hatte, trat er in das franzsische Heer und zeichnete sich so sehr aus, da er mit 25 Jahren General wurde. Er erfocht fo viele und so glnzende Siege der die sterreicher in Italien und der die Trken in gypten, da die Franzosen ihm die erbliche Kaiserwrde bertrugen. Weil ihn die meisten europischen Staaten nicht anerkennen wollten, erklrte er ihnen den Krieg und besiegte die Russen und sterreicher in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Bald daraus fiytg er auch Krieg an mit dem friedliebenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Bei Jena und Auerftdt kam es zu einer furchtbaren Schlacht. Schon einige Tage vorher war der heldenmtige
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Extrahierte Ortsnamen: Berlins Deutschland Frankreich Europas Ajaccio Korsika Italien Jena
16. rmin. 9 v. Chr.
Germania. Das heutige Deutschland wurde von den Rmern Germania genannt. Das Land sah vor ungefhr zweitausend Jahren ganz anders aus als heutzutage. Dichte Wlder und feuchte Smpfe bedeckten weite Strecken. In den Wldern hausten zahlreiche wilde Tiere, wie Bren, Wlfe, Luchse, Auerochsen und Elentiere. Es gab aber auch cker und Weidepltze.
Abb. 9. Altgermanisches Gehfte..
Die Germanen. Die Bewohner dieses Landes wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren von hoher, krftiger Gestalt^ hatten blaue Augen und blondes Haar. Bekleidet waren sie mit selbst-gemachten Gewndern aus Wolle oder Linnen, oder auch mit Tierfellen. Als Waffen hatten sie die Keule, die Axt, den Speer, das Schwert und den Schild. Sie wohnten nicht zusammen in Stdten, sondern auf ein-zelnen Gehften, die aus dem einfachen Wohnhaus und den Wirtschafts-gebuden bestanden. Von hier' aus zog der Germane auf die Jagd oder in den Krieg; oder er beaufsichtigte die Sklaven bei der Feldarbeit; oder er lag auf der Brenhaut und schmauste und zechte mit seinen Gsten bei
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Fig. 18. Indianerfamilie.
(Nach einer Photographie der Detroit Photographic Co.)
Mulatten, diejenigen von Weißen und Indianern als Mestizen und die Nach-
kommen der Südeuropäer als Kreolen.
I. Nordamerika.
Nordamerika gliedert sich in die Arktische Inselwelt, das Britische Nordamerika,
die Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko.
1. Die Arktischen Inseln.
Unter den Arktischen Inseln ist nur die Insel Grönland, die größte Insel der
Erde, genauer bekannt. Sie ist von den Normannen entdeckt worden und hat ihren
Namen von dem grünen Lande bekommen, das sich an der Südküste im Sommer
dem Auge darbietet, während fast das ganze Innere dick unter Eis begraben ist.
Auf der Ostseite erhebt sich ein hohes Gebirge, von dem sich die Gletschermassen
als sogenanntes Inlandeis über die ganze Insel verbreiten. Da wo die Gletscher in
die Fjorde oder in das Meer hinabreichen, wird das Eis von dem schwereren
Wasser emporgetrieben, bricht in großen Stücken ab und bildet gewaltige Eis-
berge, die ins Meer hinaustreiben, weit unter den Wasserspiegel reichen und
deshalb den Schiffen oft gefähr lieh werden.
Die Ostküste ist fast fortwährend durch Eis versperrt; nur die West- und Süd-
küste sind bewohnt, und zwar von Eskimos, einem Volke mongolischer Abstammung.
Sie wohnen teilweise in Schneehütten und sind fast ausnahmslos auf den Ertrag des
Fischfanges und der Seehundsjagd angewiesen, die sie mit großer Geschicklichkeit
betreiben. Ihre Kleidung besteht aus Seehundsfellen, lhie Nahrung größtenteils
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Nordamerika Amerika Mexiko
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Konfession und durchweg von sehr hoher Bildung. Im äußersten N. wohnen
mongolische Lappen, die von Fischfang oder Renntierzucht leben.
Staaten, a) Der westliche Abhang der gebirgigen Halbinsel wird vom König-
reich'norwegen (d.i. das Reich der Dänen am Nordwege, am Wege nach Island)
eingenommen. Nur l1/2% des Landes dient dem Ackerbau. Mehr als die Hälfte
des Einkommens wird aus der Fischerei gewonnen. Auch die Jagd auf Auer-,
Birk- und Haselhühner liefert einen großen Ertrag. Ein Fünftel des Landes ist
mit Wald bedeckt, zwei Drittel können nicht bebaut werden. So ist das Land
schwach bewohnt; auf weite Strecken treten die Häuser nicht einmal zu Dörfern
zusammen, doch sind die Landstraßen selbst im hohen Gebirge vortrefflich.
Alljährlich fahren viele Reisende zu den schönen Fjorden, von denen früher
die germanischen Wikinger (d. i. Fjordmänner) ihre Seerappen auf das Meer
lenkten, und zu dem Nordkap, wo im Sommer die Sonne 21/2 Monate lang nicht
untergeht. (Fig. 18.) Im Lande der Mitternachtsonne liegt die kleine Hafenstadt
Hammerfest (èst), die nörd-
;,4 lichste Handelsstadt der Erde,
der Mittelpunkt der Walfisch -
fänger und Robbenjäger. Be-
deutender ist die frühere
Hauptstadt Trondhjem (spr. :
tronjem) oder Drontheim, das
die Erzeugnisse eines Erz-
bezirkes ausführt und End-
punkt einer über das Gebirge
führenden Bahn ist. Der
wichtigste Hafen für Fisch-
fang ist die alte Hansastadt
Bergen, der Mittelpunkt des
Hering- und Dorschfanges,
während an den Küsten der
Lofotinseln (spr. : lôfot) beson-
ders der Kabeljau gefangen
wird. Die Hauptstadt des Landes, das bis vor kurzem mit Schweden durch
Personalunion verbunden war, ist Christiania; es ist in einer Niederung schön
gelegen, hat viel Handel und Industrie und eine Universität.
b) Das Königreich Schweden hat vor Norwegen den Vorzug, daß es reich an
Erzen, fast zur Hälfte mit Wald bedeckt und zu einem großen Teile für Land-
wirtschaft geeignet ist. Es fehlt ihm aber zur Entwicklung einer Großindustrie
an Kohle, und es liegt nicht so günstig für die Seefahrt, seit die Ostsee ihre Be-
deutung für den Handel verloren hat. Eisenbahnen führen bis ans Gebirge; auf
dem Hochlande vermitteln karrenartige Wagen den Verkehr. (Fig. 19.)
Im schwach bevölkerten N. liegt Haparanda (án), wichtig als die nördlichste
Wetterwarte von Europa. Das mittlere Gebiet ist reich an Erzen; in Falun(û)
wird Kupfer, in Dannemora Eisen gewonnen. Die Universität Upsala(ála) be-
wahrt die älteste Handschrift der deutschen Sprache, die Reste der gotischen
Bibelübersetzung des Bischofs Ulfila. Herrlich auf den Ufern und Inseln
(Holmen) des Mälarsees liegt die Hauptstadt Stockholm (ólm, d. i. Sundinsel), das
Fig. 19. Grebirgswagen.
(Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)
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Extrahierte Ortsnamen: Nordwege Island Nordkap Hammerfest Christiania Schweden Norwegen Europa Dannemora Stockholm
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können wegen der Trok-
kenheit gar keine Pflan-
zen und in der Steppe
wegen zu geringer Be-
wässerung keine Bäume
gedeihen.
Nadelhölzer vertra-
gen im allgemeinen mehr
Kälte als Laubbäume und
steigen deshalb in höhere
Breiten und in höhere
Gebirgsgegenden.
In vielen Gebieten
der gemäßigten Zone
sind die Winter so kalt,
daß die meisten Bäume
während dieser Zeit ihr
Laub abwerfen und wie
abgestorben erscheinen,
während die Gewächse
warmer Zonen das ganze
Jahr hindurch grünen,
blühen und Früchte
bringen.
Auchvieletiere ver-
schlafen den Winter,
wenn sie ihm nicht wie
die Zugvögel durch die
Flucht in wärmere Län-
der entgehen.
Der Mensch hat vielfach durch Austrocknen und Deichbauten dem Meere
und dem Sumpf Ackerboden abgerungen und Wälder in Kulturland verwandelt,
hat seine Nutzpflanzen über die ganze bewohnbare Erde verbreitet und rottet die
wilden Tiere des Waldes und Feldes aus, während er seinen Haustieren Schutz
und Nahrung schafft. Viehzucht und Landwirtschaft sind wegen der Verwertung
des Düngers gewöhnlich miteinander verbunden.
In der Verteilung der Pflanzen und Tiere hat der Mensch viele Veränderungen
vorgenommen, so daß in den meisten Gegenden die Landschaft heute ein ganz
anderes Bild darbietet als vor zwei- bis dreitausend Jahren.
22. Menschenwelt.
Die Völker leben ursprünglich von der pflanzlichen und tierischen Nahrung,
die sie gelegentlich des Umherschweifens erbeuten (Sammelvölker); später liegen
sie planmäßig dem Erwerbe tierischer Nahrung ob (Jäger- und Fischervölker).
Nur in den Erdteilen, wo es nutzbare Tiere gab, konnte man Haustiere zum
Gewinn von Fleisch, Milch und Fellen züchten und wanderte mit ihnen von Weide-
platz zu Weideplatz (schweifende Viehzüchter, Nomaden).
Fig. 33. Gebogene oder gefaltete Gesteinsschichten.
(Nach einer Photographie.)
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Grundzüge der Heimatskunde.
von Wärme und Feuchtigkeit, von dem Klima. Einzelne Tiere
leben nur im Wasser, andere nur auf dem Lande, einzelne in heißen, wieder
andere nur in kalten Gegenden der Erde. Es ändert sich ja auch bei uns
die Tierwelt von der warmen zur kalten Jahreszeit. Alljährlich verlassen
uns im Herbst in Scharen die Zugvögel, um bei dem Beginn der warmen
Jahreszeit, im Frühling, wieder zu uns zurückzukehren.
Haus- Einzelne Tiere hat der Mensch für seine Zwecke gezähmt und gezüchtet.
Dazu gehören unter anderen der Hund, das Rind, das Schaf, das Pferd.
Diese Haustiere begleiten den Menschen fast über die ganze Erde.
Doch sind nicht alle einer solchen Verbreitung fähig. Sie sind in den ein-
zelnen Gegenden sehr verschieden, je nach der Natur der Länder. Das
Haustier der Bewohner heißer Wüsten ist vorwiegend das Kamel, während
in dem kalten Norden der Erde das Renntier gezüchtet wird. In der Um-
gebung unseres Heimatsortes treffen wir meist Pferde und Rinder, welche
wir auf den Wiesen im Thale auch weiden sehen.
Äie Menschen.
§ 13. Vom Thale tönt soeben Glockengeläute herauf. Es sind die Abendglocken,
n»ng° welche die Bewohner von der Arbeit auf dem Felde Heimrufen. Malerisch
erhebt sich mitten zwischen Felderu ein kleiner Ort. Die Landstraße am Fuße
unseres Berges führt zu ihm hin. Zuerst erscheinen einige Häuser zur Rechten
des Weges, ein Einzel hos; dann treten mehrere Häuser zusammeu^und
bilden eine Ortschaft, ein Dorf. Größere Orte bezeichnen wir als Stadt.
Nicht überall auf der Erde wohnen die Menschen in der gleichen Art.
Es giebt zahlreiche Menschen, welche gar keinen festen Wohnsitz haben; sie
wandern unstet von Ort zu Ort, Nahrung suchend, und hausen unter freiem
^nnt Himmel oder unter einem leicht tragbaren Zelt. Ihre Nahrung finden sie
Fw- durch Sammeln der Pflanzenfrüchte und kleinerer Tiere, oder durch Jagen
Jjjj und Fischen. Zuweilen halten sie sich auch Vieh, das sie dann auf ihren
zucht. Wanderungen mitnehmen. Solche wandernde Hirten nennt man Nomaden.
Acker- Um sich dauernd an einem Orte niederlassen zu können, muß genügend
6aw' Nahrung für den Menschen vorhanden sein. In einzelnen besonders gesegneten
Ländern der Erde bietet ihm diese die Natur in überschwenglicher Fülle dar.
Meist aber reicht die natürliche Nahrung nicht aus; dann muß der Mensch
der Natur nachhelfen, er muß den Boden bearbeiten und ihm größeren
Ertrag abgewinnen, er muß Ackerbau treiben. Doch auch der kulti-
vierte Boden kann nicht alles liefern, was der Mensch zur Erhaltung seines
Lebens bedarf. Da muß er sich wieder auf das Wandern begeben und
muß in andern Ländern das Fehlende zu erwerbeu suchen. Er thnt das,
indem er die Erträge seines Heimatsbodens dagegen eintauscht. So entsteht
Handel der Handel und Verkehr. Dieser erstreckt sich nicht nur auf die Er-
Bttkehr. Zeugnisse des Bodens, sondern umfaßt auch andere Gegenstände, die der
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Vorderindien.
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solchen klimatischen Verhältnissen gedeiht noch vortrefflich der Wald.
Weite Flächen sind von ausgedehnten Nadelwäldern bedeckt. Erst hoch
im Norden verhindert das Klima die Entwicklung der Pflanzen. Dort
taut der gefrorene Boden nur im Sommer oberflächlich auf und bildet
dann vielfach unzugängliche Moräste, sogenannte Tundren, auf denen
fast nur Moose und Flechten gedeihen.
Diese Gebiete sind spärlich von einigen mongolischen Völkern bewohnt,
so im Westen von den Samojeden, die hauptsächlich vou der Renntierzucht
leben, im Osten von den sogenannten Beringsvölkern. In der südlichen
Waldregion aber finden wir noch Ackerbau. Auch giebt dort die Jagd auf
die zahlreichen Pelztiere, welche in den Wäldern Hausen, wie Bär, Zobel,
Hermelin, einen guten Erwerb.
Die Raudgebirge sind reich an Mineral schätzen, namentlich an
Metallen. In der Umgebung des Baikalsees wird viel Ackerbau getrieben.
Es entstanden in Sibirien auch mehrere große Städte, so Je katerin- Sicd=
bürg, Omsk und Jrkutsk. Sie liegen an einer Straße, welche Sibirien 1
von Westen nach Osten durchschneidet.
Rußland beherrscht das ganze Gebiet. Es benutzt Sibirien als Ver-
bannnngsort für Verbrecher, die meist zur Arbeit in den Bergwerken ver-
wendet werden.
Das russische Reich breitet sich an der Küste des pacifischen Oceans § 184.
weit nach Süden bis zur Mandschurei aus. Zu ihm gehört auch die 9jlattb/
Insel Sachalin und die vulkanreiche Halbinsel Kamtschatka. Das ' "reu
Klima ist hier unter dem Einfluß des nahen Meeres etwas milder, der
Boden namentlich am Amur dicht bewaldet und fruchtbar. Das Land ist
jedoch vom Weltverkehr abgeschlossen, da die Meere einen großen Teil des
Jahres über gefrieren, obwohl sie unter der Breite der Ostsee gelegen sind.
Südasien.
Au den Rumpf des asiatischen Kontinents setzen sich im Süden die §185.
beiden Halbinseln Vorder- und Hinterindien an. Der letzteren ist
die große malaiische Inselgruppe vorgelagert.
Vorderindien.
Vorderindien ist im Norden zu Füßen des Himalaja ein breites Tief- ^ins
land, das von mehreren großen Strömen, dem Jndns mit dem Satladsch, b°ft<m'
dem Ganges und Brahmaputra, durchflössen wird. Der östliche Teil,
Hindostan, ist ein reich benetztes Land, in dem unter der warmen Sonne
eine üppige Tropenvegetation sich entwickelt hat. Undurchdringliche Sumpf-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Amerika.
quellen sind in dem östlichen Gebiet am Fuße der Alleghanies gefunden
worden. In den westlichen Gebirgen wurden ergiebige Gold- und Silber-
ädern entdeckt.
wohnlr Heute wird Nordamerika vorwiegend von Europäern bewohnt. Die
' eingeborenen Indianer zählen nur noch wenige Millionen. Die Judiauer
lebten vor der Ankunft der Europäer hauptsächlich von Jagd und Fischfang.
Sie schweiften meist als Wandervölker umher. Nur einige Stämme hatten
bereits ständige Wohnsitze und trieben Ackerbau und Bergbau. Einen hoch-
kultivierten Jndianerstaat trafen die Spanier in Mejieo an, den sie nach
harten Kämpfen sich vollständig unterwarfen.
Unter den Europäern wiegen Engländer und Deutsche vor.
Vit Staaten Nordamerikas.
Britisch-Nordamerika.
§233. Das ganze Gebiet nördlich der kanadischen Seeen und des 49. Breiten-
Nawr. leises ist als Britisch-Nordamerika englischer Kolonialbesitz. Es ist
ein nur dünn bevölkertes Land. Im Norden breiten sich die öden Tundren
aus, die bereits von Eisbür und Polarfuchs besucht werden. An den Küsten
leben die hundehaltenden Eskimos, die wir auch auf den vorgelagerten
Inseln des arktischen Archipels und der großen Polarinsel Grönland finden.
In den südlichen waldreichen Strichen treiben noch einige freie Indianer-
Horden Jagd ans Pelztiere.
Kanada. Am dichtesten bevölkert ist die Landschaft Kanada im Nordosten der
kanadischen Seeen, wo ein milderes Klima Ackerbau gestattet. Die ersten
Ansiedler waren hier Franzosen. Tie wichtigsten Städte sind die Handels-
plätze Montreal (montriol) und Quebek (kwibek) am St. Lorenzstroni.
Englisch sind hier im Osten auch die Halbinsel Nenschottland und die
Insel Neusundland. Die letztere wird alljährlich von vielen Hunderten
von europäischen und amerikanischen Fischern besucht, welche dem ergiebigen
Kabeljaufang obliegen.
Brit.- Eine Eisenbahn führt uns von Osten mitten durch fast menschenleere
bin"' Gegenden nach Britisch-Columbia an der paeifischen Küste, wo Acker
bau getrieben wird und in den Gebirgen reiche Goldfelder aufgefunden sind.
^Alaska. Mit 140° westlicher Länge endet das englische Gebiet. Die Halbinsel
Alaska im äußersten Nordwesten gehört den Vereinigten Staaten von
Nordamerika.
Die Vereinigten Staaten.
§234. Die Vereinigten Staaten umfassen nahezu die ganze Südhälfte
. des Festlandes bis zum Hochland von Mejieo. Es ist ein Bund vou 45
fassung. (gjn^-taaten^ Ötm 5eneu jeder seine eigene Regierung hat, die zusammen
aber wieder einem gemeinsamen Präsidenten und einem Abgeordnetenhaus
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Extrahierte Personennamen: Mejieo
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Nordamerika Mejieo Nordamerikas Britisch-Nordamerika Kanada Kanada Britisch-Columbia Alaska Nordamerika