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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 79

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Eisenbahnen. 79 Auch in China hat das Dampfroß seinen Einzug gehalten. Heute läuft in Nordchina eine Eisenbahnlinie von Peking über Tientsin nach Mukden zur transsibirischen Bahn, so daß nunmehr Europa und China, diese beiden größten Menschenanhäufungen der Erde, in direkte Eisenbahnverbindung gesetzt sind. Auch im deutschen Pachtgebiet Kiautschou dringt schon ein Schienen- sträng bis Tsinanfu landeinwärts: die sog. Schantung-Eisenbahn. Im Betrieb sind ferner die Linien Peking—hankau und Peking—pukou (Nanking gegen- über). Die Mnnanbahn stellt die Verbindung des südwestlichen China mit den indochinesischen Besitzungen der Franzosen her. Jedenfalls wird die Ausbreitung des Eisenbahnwesens in China große Wirkungen haben, und zwar sowohl mit Rücksicht auf Produktion, Handelspolitik und Güteraustausch als auch hinsichtlich der Auswanderungs- und Arbeiterfrage. In einer vor kurzem noch ungeahnten Weise wird der Bahnbau neuestens auch in der Asiatischen Türkei betrieben, und zwar hauptsächlich durch deutschen Unternehmungsgeist. Schon jetzt führt hier eine Linie von Haidar Pascha, s. von Skutari, nach Angora und eine andere, noch wichtigere, über Konia nach Bul- gurlu; sie soll im Interesse eines raschen Verkehrs mit Indien über Mosul und Bag- dad nach dem Hafen Koweit am Persischen Meerbusen fortgeführt werden (Bag- dad- oder Euphratbahn). Koweit wäre dann von London aus in 5, Bombay in 9 Tagen (statt in 15) zu erreichen. Vollendet ist bereits die Linie Damaskus —Mekka, die sog. Hedschasbahn, 1800 km. Von sonstigen Bahnprojekten verdient noch Erwähnung die Fortführung der Transkaspischen Bahn durch Zentralasien nach dem Tal des Jang-tse-kiang; sie wird indes wohl erst in ferner Zukunft erfolgen. Wichtigere asiatische Eisenbahnlinien. Kleinasien und Syrien. Russisch-Jndien. km Std km Std. Krasnowodsk—andischan. . 1791 74 Haidar Pascha—bulgurlu . . 947 — Orenburg—taschkent . . . 1736 — Beirut—damaskus.....147 11 Moskau—wladiwostok . . 6713 — Jafa-Jerusalem..... 87 3 7, China Damaskus-Mekka..... 1800 - Peking-Hankau . . . ' . 1209 36 Britisch-Jndien. Tsinanfu . . . 412 14 Berlm—pekmg..... — 14 Taae Bombay—kalkutta..... 2250 60 Berlin-Tsingtau .... —17—22 4. Afrika. Afrika ist lange am meisten zurückgeblieben. Verursacht wurde diese Erschei- nung vor allem durch die Ungunst der physischen Verhältnisse. Ausgedehnte Gebiete des Innern sind unwegsam, und außerdem steht einer nachhaltigen Ansiedlung fremder Kulturvölker vielfach das ungesunde Klima entgegen; nimmt man noch dazu den lange bestehenden Mangel an Lockmitteln des Verkehrs und die geringe Rassenbegabung der Neger, so sind das Gründe genug wie für die niedrige Kulturstufe des Erdteils überhaupt so auch für den bis in die jüngste Zeit so tiefen Stand seines Eisenbahnwesens insbesondere. 6*

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 5

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Tie geographische Lage des Deutschen Reiches. 5 vielbenutzte Schienenwege (Gotthard, Brenner, Tauernbahn, Semmering) haben seinen verkehrshindernden Einfluß bedeutend gemindert. Die unmittelbare Nach- barschaft der bedeutendsten Kultur- und Handelsstaaten begünstigt in hohem Maß den Handel und Verkehr Deutschlands. Dank seiner zentralen Lage in Europa vermittelt Deutschland hauptsächlich den Warenaustausch zwischen dem industriellen W. und dem vorwiegend ackerbau- treibenden O. des Erdteils wie den Verkehr zwischen dem germanischen N. und dem romanischen S. Zwei westöstliche und zwei nordsüdliche Weltverkehrslinien durchschneiden das Reich in seiner ganzen Ausdehnung, nämlich die Linien: Paris— Berlin—petersburg (Nordexpreß) und Paris—münchen—wien—konstantinopel (Orientexpreß); dann die Linien Berlin—münchen—rom (Nord-Südexpreß) und London—köln—gotthard—genua. Eine wachsende Bedeutung gewinnen diese Linien durch ihre Anschlüsse im O. und So. An das russische Bahnnetz schließen sich an: 1. die Transsibirische Bahn mit den Endpunkten Wladiwostok, Dalni und Port-Arthur am Stillen Ozean, 2. die Linie Samara—orenberg—taschkent, 3. die Transkaspische Bahn mit dem Endpunkt Andischan am Fuß des zentralasiatischen Hochlands. Ferner erhält die Orientlinie in Konstantinopel ihre Fortsetzung in den Ana- wüschen Bahnen und der Bagdadbahn, die den Zweck hat, die fruchtreichen Euphrat- und Tigrisländer aufs neue der Kultur zu erschließen und eine neue Umlegung des Wegs nach dem vielbegehrten Indien zu bewirken. Deutschland ist so das wichtigste Durchgangsland des europäischen Binnenverkehrs.

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 78

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
78 Die Verkehrswege der Gegenwart. In bezug auf die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes steht das Deutsche Reich mit 60624 km (1910) unter allen Staaten Europas an erster Stelle (Frankreich 48 782 Km, Großbritannien 37 465 km, Rußland nnt seinen asiatischen Besitzungen 75 800 km); hinsichtlich der Dichte des Netzes gehen ihm in Europa nur Belgien, das in dieser Hinsicht den ersten Platz behauptet, und Großbritan- nien voran. 3. Asien. Asiens geographische Verhältnisse erweisen sich der Entwicklung des Eisen- bahnwesens mehrfach ungünstig. Der Kontinent ist seiner Bodengestalt nach über- wiegend Hochland, das auf weiten Strecken Wüsten- und Steppencharakter an sich trägt. In Vorderasien fehlt es an Kohlen, und der Norden des Erdteils starrt ein gut Teil des Jahres von Frost und Eis. Die wichtigste Ursache der langsamen Entwicklung der Bahnen bildet jedoch der tiefe Kulturgrad vieler asiatischer Völker. Neuestens fängt es nun freilich an, sich in allen Teilen des Kontinents zu regen. Des ausgebreitetsten Bahnnetzes in Asien erfreut sich Britisch-Jndien (1910: 50677 km). Es ziehen Schienenstränge von Bombay nach Kalkutta und von Bombay nach Madras. Der Golf von Bengalen ist mit den Toren von Afghanistan durch die Linie Kalkutta—delhi—peschawar verbunden, und auch das Jndustal hat seine Bahn. Von großer Bedeutung verspricht ferner zu werden die sog. Sindbahn, welche vom Indus abzweigt und nach Belutschistan sührt, da in ihrer Fortsetzung zweifelsohne der Anschluß des indischen Bahnnetzes an das vom Kaspischen Meer her vorrückende russische erfolgt. Eine außerordentlich rege 'Tätigkeit im Bahnbau hat in neuester Zeit Ruß- land entfaltet. Seine größte Leistung in dieser Beziehung ist die Sibirische Überlandbahn, welche Rußland mit dem Stillen Ozean verbindet; sie führt von Slatoust und Tfcheljabinsk einerseits bis Wladiwostok, anderseits bis Dalni unweit Port Arthur am Gelben Meer (Mandschurische Bahn, in Eharbin abzweigend). Ihre Länge beträgt reichlich 7000 km, während selbst die längste der amerikanischen Pazifikbahnen nur rund 6000 km erreicht.^) Die sonstigen Bahnen des russischen Asiens sind die Jsthmusbahn durch Kaukasien (Batnm—tiflis—baku), welche die Schiffahrtslinien des Schwarzen Meers mit denen des Kaspischen Meers ver- bindet, die Transkaspische Bahn, die von Kiasnowodsk über Merw, Sa- markand und Kokan bis Andischan führt, und die Linie Orenburg—taschkent. Große Fortschritte hat das Eisenbahnwesen in Japan gemacht. Das Schienen- netz ist dort schon so weit ausgebaut, daß eine Eisenbahnreise von Schimonoseki über Tokio nach Aomori im N. möglich ist. i) Bei Benutzung des schnellsten Zuges auf der sibirischen Bahn ist eine Reise um die Erde von Berlin aus bei passenden Anschlüssen in rund 40 Tagen auszuführen. Berlin—southampton......1 Tag Southampton — New Hork .... 51/, Tage New Dort—vancouver.....5 „ Vancouver— Yokohama .....13v2 „ Yokohama— Wladiwostok.....2 „ Wladiwostok— Berlin .... . . 13 ,, 40 Tage. Tie kürzeste Dauer einer Reise um die Erde ist sogar schon auf 33 Tage berechnet worden.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 6

1911 - München : Oldenbourg
6 Asien. Die Küsten lande. Einen erfreulichen Gegensatz zu der Einförmigkeit der Hochebene bilden die besser bewässerten Küstenlande. Von diesen stehen unter türkischer Hoheit die Landschaften Hedschas und Jemen an der W.-Küste; in Jemen: Hodeida am Roten Meer. Diese Provinz liefert vortrefflichen Kaffeex) und die arabischen Spezereien: Balsams, Weihrauchs und Myrrhen, auch Gummi arabicum.^) Das Küstenland heißt daher mit Recht „das Glückliche Arabien". Nichttürkischer Besitz. An der S-Küste besitzen die Engländer Aden (äden), eine wichtige Dampfer- und Kohlenstation, die den Eingang ins Rote Meer beherrscht. — Das Randgebiet Oman im So. untersteht dein Jmam von Maskat, ist aber tatsächlich britisches Schutzgebiet; auch die dnrch ihre Perlenfischerei bekannten Bahrein-Jnseln tnt Persischen Meerbusen sind unter englischer Hoheit, ebenso der wichtige Hafen Koweit. Bevölkerung. Die Bewohner Arabiens (nur 5 Mill.), gehören dem semitischen Stamme an und sind nur zum kleineren Teile Nomaden (Be- duinen).^ Die durchwegs herrschende Religion ist der Mohammedanismns oder Islam, der durch Mohammed ^ 632 n. Chr.) von Arabien seinen Aus- gang nahm und über drei -Weltteile hin sich verbreitete. Armenien. Naturbeschaffenheit. Es ist ein rauhes Hochland, aus dessen Mitte der gewaltige, jetzt erloschene Vulkan Ärarat (5200 m) aufragt. Dank seinem Reichtum an Niederschlägen gibt es mehreren größeren Flüssen den Ursprung, so dem Euphrat und Tigris, und wird hierdurch zum Bewässerungsmittel- punkte Vorderasiens. Auf den steppenartigen Hochflächen liegen große Salzseen, so der Wan- und der Urmia-See. Das Klima ist in den Tälern mild — unsere Aprikose kommt aus Armenien —, auf den Hochebenen hingegen rauh. Mit Rücksicht auf seine Gebirgsnatur, seinen Fluß- und Seereichtum kann Armenien wohl „die Vorderasiatische Schweiz" genannt werden. Bevölkerung. Die Armenier, zur mittelländischen Rasse gehörig, sind ein Hirten- und Bauernvolk. Die Armut des Bodens sowie die Bedrängung durch die Nachbarmächte veranlaßt aber viele zur Auswanderung, meist nach Vorderasien, wo sie Geld- und Handelsgeschäfte treiben oder als Drago- mans^) auftreten. An ihrem griechisch-katholischen Glauben halten die Armenier gegenüber dem Islam mit Zähigkeit fest. Politische Zersplitterung. Zu dauernder staatlicher Einigung ist das Land, zum Teil wohl seiner gebirgigen Natur halber, nie gelangt. Gegenwärtig zer- fällt Armenien in staatlicher Beziehung in 3 Teile: Der 3!. ist russisch; Hauptstadt Eriwan; der S. ist türkisch; hier Erserum, 40000 Einw.; das Land um den Urmia-See ist persisch. 1) Nach der jetzt verfallenen Hafenstadt Mocha hat eine kleine rundliche Bohnenforte verschiedener Pflanzungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee. 2) Balsam ist die harzig-ölige Ausscheidung des Balsambaumes. 3) Er ist das Erzeugnis mehrerer Akazien. 4) Ein Gummiharz. 5) d. h. Wüstensöhne; sie durchziehen hauptsächlich das Innere. 6) d. h. Dolmetscher.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 7

1911 - München : Oldenbourg
Vorderasien. 7 Mesopotamiens) Lage. Das Tiefland liegt zwischen der Syrisch-Arabischen Wüste und den westlichen Grenzgebirgen Persiens und bildet so eine Welt für sich. Nur im Nw. zieht eine Bodensenkung zum Orontes und nach dem Mittel- meer. Diese ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil dadurch die so wichtige Verbindung vom Indischen Ozean nach dem Mittelmeer geschaffen wird. Naturbeschaffenheit. Ihre Bewässerung empfängt die Ebene vom Armenischen Hochlande, wo Euphrat und Tigris entspringen. Beide Ströme folgen der Abdachung des Landes nach So., bald sich einander nähernd bald sich weiter voneinander entfernend. Vor der Mündung in den Persischen Golf vereinigen sich die beiden Ströme zum S ch att-el-Arab. Mesopotamien ist großenteils Anschwemmungsland der Zwillingsströme; da aber die Randgebirge dem Tiefland die Niederschläge entziehen, überdies die alten Bewässerungsanlagen meist verfallen sind, so trägt die Landschaft heute den Charakter einer Steppe und streckenweise einer Wüste. Kultur. Im Altertum war die Ebene die Wiege der beiden Weltreiche Assyrien und Babylonien, mit Riesenstädten bedeckt und infolge der trefflichen Bewässerungsanlagen von fabelhafter Fruchtbarkeit. Später verfielen diese An- lagen und die Steppe rückte wieder vor. Mit der Vollendung der hauptsächlich von deutschen Unternehmern in Angriff genommenen Euphrat- oder Bagdad- bahn wird in dem bis setzt verödeten Gebiete wieder neues Leben erblühen und der Handelsweg nach Indien aufs neue eine Umlegung erfahren. Das Land geht einer besseren Zukunft entgegen. Bevölkerung und Siedelungen. . Die wenig zahlreiche Bevölkerung besteht aus Arabern, Türken und Kurden. — Das unter der Herrschaft der Türken stehende Gebiet zählt heutzutage nur noch wenige Städte von Bedeutung. Am Tigris liegt Mosul (mösul), in dessen Nähe die Ruinen von Ninive sind. — Bag dad, im Mittelalter eine Stadt voller Pracht und Glanz, hat sich in jüngster Zeit wieder gehoben; 145000 Einw. — Am Euphrat Hilleh; in dessen Nähe die Ruinen von Babylon. — Am Schat-el-Arab: Basra. Kleinasien, Syrien, Mesopotamien und Teile von Armenien und Arabien bilden zusammen die Asiatische Türkei. Iran. Umgrenzung. Im Norden wird Iran vom Elbursgebirge mit dem 5500 in hohen Vulkan Demawend und weiter östlich vom gewaltigen Hindu- kusch, im Westen vom Armenischen Hochlande, im Süden von den steilaufsteigenden Parallelketten des Südpersischen Gebirges, im Osten endlich vom Suleiman- gebirge umschlossen. Es gehört zu den am meisten abgeschlossenen Ländern Asiens. Das Innere. Die mächtige Gebirgsumwallung benachteiligt Iran in hohem Maße; sie erschwert den Verkehr mit den umliegenden Tiefländern und mit der Küste, wo am Persischen Golfe die Hafenorte Abnschehr und Bender- Abbas liegen. Ferner entziehen die Randgebirge den Winden die Feuchtigkeit, *) Zwischenstromland, vom griechischen mäsos — mittel und potamös = der Fluß. )

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 9

1911 - München : Oldenbourg
Vorderasien. 9 bevor sie die innere Ebene erreichen, und bewirken dort ein sehr trockenes Kon- tinentalklima mit ungewöhnlich hohen Temperaturgegensätzen zwischen Sommer (bis 40° C) und Winter (bis — 15° C). Infolge der großen Trockenheit ist das plateauartige Innere (1000 m) meist waldlos und unfruchtbar, ja in der Mitte wird die Hochfläche zur unwirtlichen Steppe und Wüste. Größere feste Ansiedelungen fehlen hier gänzlich; die Steppe bedingt das Nomadentum, die Wüste das Räubertum. Die Fluß ädern wenden sich meist dem Innern zu, versiegen aber alsbald im Sande oder in Sümpfen, so auch der vom Hindukusch kommende Hilmend. Nur der Heri-Rud durchbricht die nördlichen Randgebirge und stellt die Ver- binduug mit Westturkestan her. An ihm liegt Herat, der Schlüssel von Afghanistan. Nach Indien führt das militärisch so wichtige Tal des Kabul mit der Stadt gleichen Namens; von hier geht durch die schluchtenartigen Cheiber-Pässe die wichtigste Straße nach Indien. Der Gebirgssaum. In den wohlbewässerten Tälern der Randgebirge gedeihen Weizen, Wein, Obst, Südfrüchte und Rosen (besonders um Schiras). Hier liegen, wie schon im Altertum (Susa, Persepolis [ö]), so auch heute noch die größten Ansiedelungen; südlich vom Elbursgebirge Teheran (ä), 280000 Einw., Residenz; am Rande der armenischen Gebirge Tebris, 200000 Einw., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Asien; am Fuße der südpersischen Gebirge Jssahän, 70000 Einw., Hauptplatz des persischen Gewerbefleißes (Teppiche); s. von Jsfahan Schi ras (ä) in reizender Landschaft, von Rosen- und Zypressen- gärten umgeben. Der Gebirgssaum umsaßt die Fruchtländer Persiens. Bevölkerung. Die Bewohner Irans gehören vorwiegend zur mittelländischen Rasse. Nur die nomadisierenden Turktataren sind mongolischer Abkunft. Ihrem An- stürm erlag indes das edel angelegte, aber durch den Despotismus seiner Fürsten aller selbständigen Kraft beraubte Perservolk. Auch das heutige Herrschergeschlecht Persiens entstammt türkischem Geschlecht. — Der Religion nach ist die Bevölkerung Irans mohammedanisch. Die Perser sind Ackerbauer, Gewerbs- und Kaufleute. Ihre In- dustrie beschränkt sich zumeist auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man schöne Schals) und Fabrikation von Teppichen. ^ Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan. Persien, die Westhälfte Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet noch einen selbständigen Staat; doch üben Rußland und England einen starken Einfluß auf ihn aus, ersteres im nördlichen, letzteres im süd- östlichen Teil. An der Spitze steht als Herrscher ein König oder Schah (schäch). Belutschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlands. Es gehört zu Britisch-Jndien. Afghanistan, der nordöstliche Teil „von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Turan nach Indien von größter Wichtigkeit.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
Der Sern Damistalh mit jeinen Schutthalden Durchbruch des Karakasch zum Tarim (Ostturkestan) (bei 4000 m) Äucnlun bis 6800 m Höhe mit gerinnet Schartunn. Ausgedehnte Schuttselder infolge der vorherrschenden Abfluß- lostnkeit und Steppennatur des Gebirges Die Kuenlunkette vom Tal des Karakasch am Südfuße des Gebirges. Nach einem Aquarell von Herm. von Schlagintweit. Der Karakasch, der Hauptquellarm des Chotau Darja, kommt vom Karakorum und erzwingt sich den Durchgang zu den nordwärts gelegenen Steppen von Ostturkestan in einem Engtal des Kuenlun ähnlich dem des Indus im Himalaja, Das steppenartige, oft überschwemmte Tal ist 1 km breit und wird im Vordergrunde von Hügeln aus vulkanischem Gestein eingesäumt. Der Kuenlunpaß wurde 18s6 von den Gebrüdern Schlagintweit in München entdeckt und erforscht.

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 25

1911 - München : Oldenbourg
Nordasien oder Russisch-Asien. 25 blitzt Süd-Sibirien die zur Verhüttung der Erze so nötige Steinkohle in mächtigen Lagern, die aber vorerst noch wenig ausgenutzt werden. Sehr reich an Gold ist der Sand der Flüsse. Die bedeutendsten Bergwerkstädte sind Barnaul, nördlich vom Altai, und am Jablonoigebirge Nertschinsk im Quellgebiet des Amur. Seinen Naturschätzen nach ist Sibirien ein Land der Zukunft. Bevölkerung. Diese besteht zu 9/10 aus Russeu, die teils freie Kolonisten teils Verbannte und Nachkommen von somen sind. Der Rest ist mongolischer Abkunft und umfaßt nur Jäger-, Fischer^und Hirtenstämme> — Die Zahl der Einwohner ist im Verhältnis zum Flächeninhalt des Landes noch äußerst gering; auf einem Räume, weit größer als Europa, wohnen nur soviel Menschen wie in Bayern (Gründe!). Verkehrsmittel. Großen Vorschub leistet der Entwicklung Sibiriens die nunmehr vollendete große Sibirische Bahn, die im Anschluß an die russisch-euro- päische Linie Moskau — Samara — Slatoust von Tscheljabinsk durch Sibirien und die chinesische Mandschurei nach den Häsen Wladiwostok, Dalni und Port Arthur am Stillen Ozean führt (Berlin?^Dalni 10550 km; Fahrzeit von Berlin nach Peking^6 Tage; Berlin—tfingtau Il Tage, d.i. 20—25 Tage weniger als ans dem Seewege). Die Ziele, welche Rußland bei der Inangriffnahme der Bahn sich gesetzt, sind vor allem die Kolonisierung Sibiriens, die Verwertung seiner Bodenschätze, die Eröffnung von Absatzgebieten für die immer mehr erstarkende russische Industrie und die Erreichung einer gebietenden Stellung in Ostasien. Turan oder Russisch-Ientralasien. Lage. Turan liegt zwischen dem Kaspischen See und den westlichen Terrassen von Zentralasien, zwischen Iran und Sibirien. Im W. setzt sich die Ebene fort in dem großen Völkertor zwischen dem Uralgebirge und dem Kaspischen Meer, durch das schon oftmals gewaltige Völkermassen gewandert sind. Turan ist das Durchgangsland von Rußland nach Persien, China und Indien. Naturbeschaffenheit. Der Bodengestalt nach ist das Gebiet, abgesehen von den Terrassenländern im O., Tiesland. Reste einer vormaligen Meeresbedeckung sind das Kaspische Meer (—20 m), der Aralsee und die weiteren kleineren Salzseen der Ebene. — Als Hauptsammler der Gewässer erscheint der Aralsee. In ihn ergießen sich Amu (Oxus) und Sir (Jaxärtes). — Das Klima zeigt schroffe Gegensätze. Der Niederschlag ist sehr spärlich, das Land daher teils ganz wüst, teils nur von Salz- und Stachelpflanzen bedeckt. Anbaufähig sind die Gegen- den längs der Flüsse und die bewässerten Gebirgslandschaften, wo Reis, Baumwolle, Tabak, Getreide und köstliches Obst gedeihen. Die ausgebreitete Baumwoll- kultur Turans bildet die Hauptstütze der hochentwickelten russischen Baumwoll- industrie. Bevölkerung. Diese ist größtenteils mongolisch und lebt vielfach noch durchaus nomadisch, so die Kirgisen in der nach ihnen benannten Kirigisensteppe zwischen Ural nud Altai und die Turkmenen westlich vom Aralsee. Die ver- breitetste Religion ist der Mohammedanismus.

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 26

1911 - München : Oldenbourg
26 Asien. Größere Siedelungen finden sich nur an und in der Nähe von Flüssen und in den Oasen. Am und unfern des Sir: Kokan und Taschkent, dieses mit 160000 Einw. — Samarkand, in ungemein fruchtbarer Talebene. — Im Süden Merw, inmitten einer vielgepriesenen Oasenlandschaft. Von Rußland abhängig sind auch die Fürstentümer (Khanate) von Chiwa am unteren und Buchara (buchära) am oberen Amu mit den gleichnamigen Hauptstädten. Verkehrsmittel. Turan ist seiner militärischen Bedeutung wegen auch im Besitze von Eisenbahnen; vom O. des Kaspischen Meeres führt die Transkaspische Bahn über Merw, Samarkand und Kokan bis Andischan; ihre Länge beträgt rund 1900 km. Außerdem führt von Merw aus ein Schienenstrang bis Kusch k an der afghanischen Grenze. Da nun bereits vom Indus her eine Linie gegen Herat zieht, so erfolgt in nicht zu ferner Zeit in dieser Richtung der Anschluß des russischen Bahnnetzes an das indische. Kaukasien. Lage. Kaukasien umfaßt den Kaukasus mit feinen Abdachungen gegen N. und S. Er bildet wie der Ural eine natürliche Grenzmarke zwischen Europa und 'Asien. Boden. Der Kaukasus. Seine größte Erhebung gipfelt im Elbrus mit 5700 m. Der einzige bequeme Übergang führt auf der kühn gebauten Straße von Wladikawkas nach Tiflis. Das unwegsame Gebirge war daher bis in die jüngste Zeit der Wohnsitz unbezwungener Völkerstämme. Erzeugnisse. Das nördliche Vorland ist durchweg Steppe, das südliche Vorland dagegen trügt vorwiegend den Charakter von italienischer Milde und Lieblichkeit. Wein, Obst und Seide sind die Haupterzeugnisse. Seine Gehänge weisen also starke Gegensätze auf. Sehr bedeutend ist im Kaukasusgebirge, besonders bei Baku am Kaspischen Meer, die Ausbeute an Erdölen. Die russische Naphthaiudustrie (3600 Bohr- türme) zählt zu den ersten Großgewerben des Reiches. Bevölkerung. Unter der äußerst bunten Bevölkerung seien die zur mittelländischen Nasse gehörigen Georgier und Tscherkessen genannt; beide Stämme zeichnen sich durch Körperschönheit aus. Am Nordab hange: Wladikawkas, der dermalige Endpunkt des russischen Bahnnetzes. — Im südlichen Vorland am Kur Tiflis, 160000 Einw., Mittel- punkt des Handels. Es steht mit Poti und Batum am Schwarzen Meer und mit Baku (110000 Einw.) am Kaspischen Meer durch eine Eisenbahn in Verbindung. Allgemeiner Überblick. Lage. Asien erfreut sich einer überaus günstigen geographischen Lage. Mit Europa ist Asien zu einem Doppelkontinent verwachsen und mit Afrika durch die Landenge von Suez (fues) verbunden. Nach Australien leitet die Brücke der Ostindischen Jnselflur und auch von Amerika scheidet es nur die schmale Beringsstraße. So stellten sich den Wanderungen der Völker von Asien aus nirgends unüberwindliche Hindernisse entgegen; von hier aus konnte die Besiedelung der Erde am leichtesten erfolgen. In der Tat gilt auch Asien als die Wiege der Menschheit. Küstengliederung. Der Süden und Osten Asiens weisen eine reiche Küsten- gliederung auf. Diese, mehrfach unterstützt durch ausgiebige Bewässerung und große

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 27

1911 - München : Oldenbourg
Nordasien oder Russisch-Asien. 27 Fruchtbarkeit des Landes, wie z. B. in Mesopotamien, Vorderindien und China, förderte in nicht geringem Maße die so frühzeitige Kultur jener Gebiete, in denen wir die Ursitze menschlicher Gesittung sehen. Die Zugänglichkeit Jnnerasiens dagegen ist gering; denn hohe und schwer überschreitbare Randgebirge trennen es scharf von seinen Gliedern. So bildete sich in der Geschichte Asiens der große Gegensatz aus zwischen den von der Natur begünstigten Randländern mit ihren ackerban- und handeltreibenden Kulturvölkern einerseits und den Steppen- und Wüsten- gebieten Jnnerasiens mit ihren Nomadenvölkern anderseits. In der Randzone reihen sich die Kultursitze der Griechen (Kleinasien), Phönizier, Juden (Syrien), Araber, Babylonier und Assyrer, Inder und Chinesen aneinander. Bodengestalt. Seinem Aufbau nach setzt sich Asien aus vier Teilen zusammen; diese sind: 1. das ungefaltete alte Schollenland im Südwesten mit dem Gepräge des afrikanischen Tafellandes. Es ist durch Brüche in zwei kleinere Schollen zerlegt: a) die Halbinsel Arabien mit Sinai, Palästina und Syrien und b) die Halbinsel Dekan mit Ceylon;
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