60
tigen Schlacht bei Wagram über denselben und ver-
folgt ihn nach Mähren. Da Friedensschluß, in wel-
chem Oestreich das Jnnviertel an Baiern. die iuyrischen
Provinzen an Napoleon, Westgauizien an das Groß-
herzth. Warschau abtreten muß.
Inzwischen hatten sich die Tyroler für ihren Kai-
ser Franz unter dem Sandwirth Andreas Hofer
erhoben. Ihre Sieae am Berge Jsel. Doch wurden
sie nach dem Wiener Frieden v. Franz, u. Baiern
wieder unterworfen. Hofer in Mantua erschossen.
Der Freischaarenführer v. Schill fällt bei Stral-
sund. Die gefangenen 11 Officiere in Wesel er-
schossen.
19t0 Napoleon scheidet sich von seiner Gemahlin
I o s e p h i n e u n t> heirathet d i e ö st r e i ch e Kaiser-
to ch re r Marie L u i s e.
Diese gebar 1811 einen Sohn, der von Nax. den
Titel eines Königs von Nom erhielt. Nach Na-
poleons Sturz lebte derselbe als „Herzog von Reich-
stadt" in Oestreich, wo er 1832 starb.
1812 Napoleons Zug nach Rußland.
Die Gewaltthätigkeiten Napoleons o) hatten das Bünd-
niß mit Alexander gelockert, und seine Forderung, die
russ. Häfen den englischen Schiffen gänzlich zu ver-
schließen, führte zum Bruch.
M't Million zieht Nap., mit Oestreich u. Preu-
ßen im Bunde, über den Niemen. Die Russen wei-
chen zurück, verwüsten aber alles. Nap. siegt an der
Moskwa (bei Borodino), zieht am 14. Sept. in der
verödeten Hptstdt. Moskau ein. Der Brand Mos-
kau'sx) bildet den Wendepunkt in Napoleons Schick-
sal. Im October tritt er den Rückzug an. Kälte,
Hunger u. fortwährende Angriffe reiben das Heer auf,
dessen Rest sich noch den Uebergana über die Bere-
sina erkämpft, dann aber (bei 26—27° Kälte) sich
völlig auflöst. — Nap. macht neue Rüstungen.
Noch am 30. Dec. 1812 trennte sich General
Aork von den Franzosen und schloß mit dem russ.
General Diebitsch die Convention zu Taurog-
o) Z. B. war das mit Rußland verwandte Oldenburg (so wie alle
Nordseeländer) zu Frankreich geschlagen worden.
p) Auf Anordnung des Gouverneurs Rostopschin.
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Napoleon Franz Franz Andreas_Hofer Franz Franz Napoleon Napoleons Napoleons Alexander Alexander Oestreich Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Warschau Mantua Wesel Oestreich Napoleons Napoleons Moskwa Moskau Napoleons Oldenburg Frankreich
— 68
Macdonald) in das steile Thal der Katzbach ge-
trieben, v) Blücher, der Marschall ,,Vorwärts,"
wird zum Lohne vom Könige zum Fürsten von
Wahl statt ernannt.
So ward Schlesien von den Franz, befreit. Gleich-
zeitig
Napoleons Sieg bei Dresden über Schwar-
zenberg.
In Folge dessen Rückzug nach Böhmen, wo der Mar-
schall Van dämme den Verbündeten entgegenrückt.
Diese gewinnen.
30. Aug. Die Schlacht bei Kulm und Nollendorf.
Hier zeichneten sich besonders die Russen unter
Oftermann aus. Der Sieg wurde entschieden durch
die Preußen, welche rechtzeitig auf den Rollendorfer
Höben erschienen, und unter Kleist's Anführung
dem Feinde in den den Rücken sielen. Daher,, Kleist
von Rollendorf."
6, Sept. Schlacht bei Dennewitz.
Napoleon hatte den Marschall Ney mit 80000 Mann
gegen Berlin geschickt. General Bül ow leistet ihm
mit 40000 Mann den tapfersten Widerstand, bis
schwedische und russische Hilfstruppen erschienen, worauf
die Franzosen die Flucht ergreifen. Daher Bülow
v. De n n ew i n."
3. Oct. Das Treffen bei Wartend» rg.
General Bertrand sollte die Vereinigung Blücher's
(der schief. Armee) mit der Nordarmee verhindern.
Jork schlägt ihn an der Elbe bei W. (Jork von
W a r t c n b u r g) und die Vereinigung geschah. B a i ern
tritt zu den Verbündeten über.
Die 3 Heere unter Bernadotte, Blücher und
Schwarzenberg ziehen sich bei Leipzig zusammen,
wo auch Napoleon seine Macht sammelt.
16—18. Oct. Die Völkerschlacht bei Leipzig.
16. Oct. Kampf bei und in dem Dorfe Möckern,
während andere Heerestheile bei Wachau und Lin-
den au kämpfen. Die Preußen unter Blücher muß-
v) Blücher: ,,Nun, Kinder, hab ich genug Franzosen berüber, nun
vorwärts!" Bei der Verfolgung: „Nur vorwärts, Kinder, um
eine neue Schlacht zu sparen!"
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Napoleons Kleist
von_Rollendorf Napoleon Bülow Bertrand W._(Jork Schwarzenberg Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Kulm Berlin Leipzig Leipzig
70
1. Nov. Eröffnung des Wiener C on g r e fse s. a)
Er dauerte bis in den Juni 1815 und hatte den
Zweck, die europäischen Verhältnisse zu ordnen. Da-
mals erhielten auch die deutschen Staaten den Umfang,
den sie im Atlgem. noch jetzt haben. (Hannover wird
zum Königreich erhoben.)
An die Stelle des deutschen Reiches trat der in
Frankfurt a. M. ragende deutsche Bund.
1815 Der zweite Freiheitskrieg
Napoleon landet, mitmurat im Bunde,d) plötz-
lich in Frankreich, Volk und Heer strömt ihm zu, er
zieht in Paris ein, ist 100 Tage lang Kaiser.
Der entscheidende Kampf wirb diesmal in Belgien
geführt, unter Wellington u. Blücher.
16. Juni. Schlacht bei Ligny.
Blücher kann sich trotz tapfersten Kampfes gegen die
Uebermacht der Feinde nicht halten.«)
18 Juni. Schlacht bei Waterloo oder Belle-Alliance.
Wellington auf dem Mont S a i n r - I e a n hält
mit feinen Engländern die Angriffe Napoleon's muthig
aus. Blücher eilt ihm trotz des heftigen Regens
zu Hilfe, ä) Der Sieg neigt sich nun zu den Ver-
bündeten. Letzter verzweifelter Kampf von Napoleons
alter Garde.«) Endlich wilde Flucht (Verfolgung un-
ter Gneisen au), auf welcher Nap. selbst fast ge-
fangen genommen worden wäre.
Die Verbündeten n e h ni e n Paris zum zw ei-
ten male, Nap. begibt sich in den Schutz der Eng-
länder, wird aber in die Gefangenschaft nach St.
Helena geführt, wo er den 5. Mai 1821 am Ma-
genkrebs starb.
a) der bedeutendste der deutschen Staatsmänner war Fürst Metter-
nich (für Oestreich). Preußischcrseits Hardenberg und Wilh. v.
Humboldt. Für Frankc. Talleyrand.
b) Von den Oestreichern verjagt, dann erschossen.
c) Blücher unter dem Pferde in Lebensgefahr. Nostitz rettet ihn.
d) Der Regen ,,unsere Alliirten von der Katzbach " — Blücher's Er-
munterung : „Kinder, wir müssen vorwärts!"
e) Die Garde stirbt, doch sie ergibt sich nicht!
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Blücher Napoleons Helena Preußischcrseits_Hardenberg
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt_a._M. Frankreich Paris Belgien Wellington Wellington Napoleons Paris
65
Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour-
biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil-
be r b e r g.
Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö-
nigreich.
1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede
zu Tilsit.
Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich
mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber
unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom
tapferen Kalkreuth endlich übergeben.
12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried-
land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit
ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit
Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter-
drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West-
hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher
polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs-
conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol-
daten halten, n)
Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich
August von Sachsen, und das Königreich West-
phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus
(Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas
von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö-
ßert.
!8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum
Könige von Spanien, seinen Schwager Murat
zum K. v. Neapel. >
Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende
Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer
unter Lord Wellington, welcher Portugal er-
oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa-
lamanca (1812).
1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas
Hofer. Der Wiener Friede.
Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n
zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei
Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu-
m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän-
gigen Länder beitreten mußten.
n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber.
5
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Extrahierte Personennamen: Wllh Napoleon Alexander Alexander Friedrich Friedrich August Napoleon Joseph Joseph Andreas
Hofer Franz_I. Napoleon Erzh Karl Napoleon
67
gen. Er that dies auf eigene Gefahr, ohne Fried-
rich Wilhelm's Bewilligung, q)
1813 Das Jahr der Befreiung.
Um frei handeln zu können, reist Fr. W. von Berlin
(wo noch sranz. Besatzung war) nach Breslau.
März. Hier erläßt er am 17. März den „Aufruf an mein
Volk." Massenhafter Zuzug von Freiwilligen.
Bildung der Landwehr und des Landsturms,
Stiftung des eisernen Kreuzes am 10. März.r)
Bündniß mir Rußland, welchem nach einigem
Schwanken auch Oestreich b eitritt. Schweden
(unter dem zum Kronprinzen ernannten ehemaligen
franz. General Bernadotte) betheiligte sich ebenfalls
beim Kampfe.
Mai. Napoleon gewinnt mit großen V e r l u st e n d i e
Schlachten bei Groß-Görschen (Lützen)s) und
bei Bautzen über Preußent) und Russen.
Hierauf schloß Napoleon mit den Verbündeten zu
Breslau einen Waffenstillstand von 6 Wochen.
Während desselben wird Lützow's „wilde Jagd" bei
Leipzig fast vernichtet.n)
Auch trat um diese Zeit Oestreich und Schwe-
den zum Bündnisse, so daß die Heere der Verbün-
deten dem französischen fast überlegen waren.
23. Aug. Schlacht bei Groß-Beeren.
Oudinot war bis 2 Meilen vor Berlin vorgedrun-
gen, um dasselbe zu nehmen. Da spät Abends Gene-
ral Bülow mit den preuß. Landwehrmännern, die
mit Kolben drein schlagen. Die Franz, weichen bis
zur Elbe zurück.
26. Aug. Schlacht an der Katzbach (bei Wahl statt).
Bei strömendem Regen werden die Franzosen (unter
q) „Ew. Maj. lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich ge-
fehlt haben sollte. Ich würde mit der freudigen Beruhigung
sterben, wenigstens als treuer Unterthan u. wahrer Preuße das
Beste meines Vaterlandes gewollt zu haben."
r) Km Geburtstage der bereits 1810 verstorbenen Königin Luise.
s) Blücher verwundet, Scharnhorst fällt.
t) Napoleon: ,,Das sind nicht die Preußen von Jena!"
u) Lützow leibst schlägt sich durch. Sein Adjutant, der Dichter Theo-
dor Körner, ebenfalls gerettet, fällt aber bald darauf bei Gade-
busch in Mecklenb., nachdem er kurz zuvor das ,,Schwertlicd"
gedichtet. (Ein andrer Freiheitssänger war Arndt).
5*
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Bernadotte Napoleon Napoleon Franz Franz Napoleon Arndt
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Breslau Schweden Bautzen Breslau Leipzig Berlin Mecklenb
69
ten Möckern dreimal mit Sturm nehmen; am
tapfersten das A ork'sebe Corps. Der Sieg mit un-
geheuren Verlusten erkauft.^)
17. Oet. Napoleons Friedensonerbietungen werden zu-
rückgewiesen.
18. Oct. Entscheidender Kampf bei Propst-
Haida. Der Sieg der Schweden und Blüchers
über den linken franz. Flügel unter Ney, so wieder
Uebergang der Sachten und Würtemberger
zu den Verbündeten bestimmen endlich Napoleonx)
den Befehl zum Rückzug zu geben, der in großer
Eile und Unordnung stattfand, z-)
19. Oct. Die 3 verbündeten Herrscher ziehen in Leip-
zig ein.
1814 Der Krieg in Frankreich.
Am Isten Januar setzt Blücher bei Kaub über den
Rhein, wahrend Schwarzenberg von Süden kam.
Nach einigen Kämpfen, in denen theils Blücher
(Brienne und La Rothiöre, Laon), theils Napoleon
gesiegt hatte, gewannen die Verbündeten
30. März die Schlacht auf dem Montmartre bei
Pari s.
Schon am folgenden Tage zogen Kaiser Alexander
und Friedrich W i Ih. Iii. in Paris ein, vom ge-
sinnungslosen Volk als Erretter begrüßt.
Napoleon abgesetzt,z) erhält die Insel Elba
als Fürstenthum. Ludwig Xviii., der Bruder des
Hingerichteten Königs, auf den Thron Frankreichs
gesetzt.
30. Mai. Der erste Pariser Friede.
Frankreich mußte fast alle seine Eroberungen heraus-
geben und wurde auf die Grenzen von 1792 beschränkt.
w) Die Todten lagen dreifach übereinander, namentlich schles« Land-
wehr.
r) Bei einer zerfallenen Mühle auf einem Schemel sitzend.
y) Fürst Poniatowski, kurz zuvor zum Marschall ernannt, ertrinkt
in der Elster. — Durch die Schlacht bei Hanau (gegen die
Baiern) erzwingt Napoleon den Uebergang über den Rhein.
7.) Vom franz. Senate, dessen Vorsitzender der treulose Talleyrand
war.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Schwarzenberg Napoleon Alexander Alexander Friedrich_W Friedrich Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Schweden Leip- Frankreich Kaub Rhein La_Rothiöre Laon Paris Elba Frankreichs Frankreich Hanau Baiern Rhein
Iv. Südasien. Znseln bei Hinterindien. 217
3) Sumatra, eine große Insel, südöstlich von den Niko-
barcn und durch die Straße von Malakka von dem südlichen Theile
Hinterindiens getrennt, größer als ganz Großbritannien nebst Ir-
land, ist mehr lang als breit, und stark bewohnt. Pfeffer, der
beste Kampher, Benzoe-Gummi und das feinste Gold verdienen
vorzüglich unter den Produkten erwähnt zu werden. Zwar baden
die Niederländer hier einige Besitzungen, aber der größte Theil
der Insel steht unter inländischen Fürsten. Der Aequator geht
mitten durch Sumatra.
d) Java, südlich von Sumatra und davon durch die Cun-
da - Straße getrennt, auf der Südseite des Aequators gelegen,
fast so groß als England allein, enthält viele feuerspeiende Berge
und ist stark bewohnt. Unter den Produkten ist der Giftbaum
Pohon-Oepas oder Upas merkwürdig. Die Niederländer haben
hier bedeutende Besitzungen, und auch die einheimischen Fürsten
sind von ihnen abhängig. Batavia, die vormalige Hauptstadt
der Niederländischen Besitzungen, an der Nordküste gelegen, ist
jetzt wegen des ungesunden Klimas fast ganz verlassen, und die
Bevölkerung hat sich nach den nahen Ortschaften gezogen. Im
Innern liegt die große Stadt Souracarta, die Residenz eines
inländischen Fürsten mit 105,000 Einwohnern.
0) Borneo, die größte Insel der alten Welt, östlich von
Sumatra und nördlich von Java gelegen, von welchem letztern
sie durch die Java-See getrennt wird, ist vom Aequator durch-
schnitten und größer als Deutschland oder wenigstens eben so groß,
aber noch wenig bekannt. Unter ihren Produkten sind vorzüglich
zu bemerken: das beste Drachenblut, die besten eßbaren Vogelne-
ster, vortrefflicher Kampher, vieles Gold, ächte Diamanten und
der Orang-Utang, der größte und menschenähnlichste unter allen
Affenarten. Ein Theil der Insel steht unter Herrschaft der Nie-
derländer, der größte Theil aber unter eigenen inländischen Be-
herrschern.
6) Celebes, eine noch größere Insel als Java, östlich von
Borneo gelegen, wovon sie durch die Straße von Macassaw
getrennt wird, ist im Norden von der Celebes-See und im
Süden von der Sund a-See bespült, und von einer höchst un-
regelmäßigen Gestalt, besonders auf der Ostscite, indem drei Meer-
busen tief in die Insel eindringen und sie in 4 große Halbinseln
zerschneiden, welche in der Mitte zusammenhängen, und wovon
die nördliche Halbinsel unter dem Aequator und die 3 andern auf
der Südseite desselben liegen. Auch hier giebt es viel Gold. Die
Niederländer haben einige Besitzungen in Celebes; doch steht der
größte Theil unter eigenen Beherrschern, von welchen einige von
den Niederländern abhängig sind.
Zu den kleineren Sunda-Inseln gehören vorzüglich:
3) Bali oder Klein- Java, östlich von Java gelegen und
davon durch eine Meerenge getrennt, ist äußerst stark bevölkert;
h) Lombock, etwas kleiner als Bali, von dem sie östlich liegt;
e) Sumbava, östlich von Lombock, größer als das Königreich
Würtemberg, und durch das eindringende Meer sehr zerschnitten;
3) Flores, östlich von Sumbava und größer als das Großher-
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TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
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Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Sumatra Niko- Hinterindiens Benzoe-Gummi Sumatra Sumatra England Pohon-Oepas Niederländischen Borneo Sumatra Deutschland Borneo Celebes-See Bali Bali
219
V. O jta fien.
erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die
Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten
zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die
größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse-
Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei-
ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue
Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele
Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse,
worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer
den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung-
Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten.
China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil,
der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein
warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge-
genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der
südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind
ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge,
legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche
Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa-
sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge
abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön-
sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und
von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo-
von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend
ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker,
Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse,
Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd-
lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr,
Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge-
wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer),
Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde,
Salz.
Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden
angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen,
sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra-
che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge-
hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju.
den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des
Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger
der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü-
dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die
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226
Afrika.
rohr, Indigo, Tabak, Gummibäumen, Ebenholz, San-
delholz, Palmen (Kokos-, Dattel- Fächer-Palmen),
Iohannisbrod, mancherlei Arzneigewächse (z. B. Man-
na, Tamarinden, Aloe, Senesblätter), Gewürzen, be-
sonders Pfeffer und Ingwer. Der riesenhafte Baobab
oder Kalebassenbaum und der Butterbaum finden sich
nur in diesem Erdtheile. Aus dem Mineralreich, wel-
ches Spuren der meisten Metalle enthält, giebt es be-
sonders viel Gold; so wie auch Salmiak, Salpeter,
Natrum, Schwefel, Salz in manchen Gegenden sehr
häufig sind.
Die Zahl der Einwohner wird auf 100 bis
150 Millionen geschätzt, die theils Ureinwohner, theils
Eingewanderte sind. Zu den erstern gehören Neger,
Kaffern, Hottentotten, Kopten, Berbern, Tuariks; zu
den letzter» Araber, Mauren, Nubier, Habessinier, Os-
manen, Juden, Europäer. Die Muhamedanische Re-
ligion und das Heidenthum sind am meisten verbreitet;
am wenigsten zahlreich sind die Bekenner des Christen-
thums und der jüdischen Religion. Ueberhaupt stehen
die Afrikaner in Hinsicht der Bildung sehr den Asiaten
nach. Ackerbau und Kunstfleiß befinden sich auf einer
sehr niedrigen Stufe, und der schändliche Sklavenhan-
del ist hier zu Hause, wobei der Mensch als bloße
Waare betrachtet wird. Der Landhandel wird durch
Karawanen betrieben, und der Seehandel ist in den
Händen der Europäer. Einige Völker leben im rohen
Naturzustände, andere in geordneten Staaten, gewöhn-
lich mit despotischer Verfassung, wo Menschenleben für
nichts geachtet wird.
Am natürlichsten theilt man Afrika in Nord-
afrika (Aegypten, die Berberei und Sahara); in
Mittelafrika (Nubien, Habessinien, nebst den Ost-
küstenländern Adel und Ajan, Nigritien, Senegambien
und Oberguinea) und in Südafrika (Niederguinea,
das innere meist unbekannte Afrika, die Ostküstenlande
Zanguebar und Mozambik nebst Sena, das Kaffern-,
Hottentotten- und Kapland), wozu noch die Inseln auf
der Ost- und Westküste kommen.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Dattel- Afrika Sahara Mittelafrika Nubien Nigritien Südafrika Niederguinea Afrika
Mitteleuropa.
163
ren Umgehung der Trollhätta,Kanal in Felsen angelegt
ist, und fließt in das Kattegat. Von den vielen Seen,
mit welchen Schweden angefüllt ist, zeichnen sich der
Mälar-, Hjelmar-, Wetter. und Wener-See
sowohl durch ihre Größe, als durch ihre schönen Umge-
bungen aus. Merkwürdig ist besonders unter den Ka-
nälen der Götha. Kanal, welcher die Ostsee mit der
Nordsee verbindet.
Der nördlichste Theil Schwedens liegt schon in der
kalten Zone, wo das rauhe Klima keinen Getreidebau
mehr verstattet; der größere südliche gehört zwar der
gemäßigten Zone an, hat aber auch, wegen seiner Nä-
he bei der kalten Zone, ein kaltes und dabei sehr ge-
sundes Klima, das jedoch Getreidebau und in den süd-
lichsten Gegenden etwas Obstbau erlaubt. Dle Pro,
dukte dieses Landes, dessen Boden nur in den südli-
chen Gegenden fruchtbar, in den nördlichen aber schwer
oder gar nicht angebaut werden kann, sind vorzüglich:
die gewöhnlichen Hausthiere (Pferde, Rindvieh und Schafe
von kleiner Art), 'Rennthiere, welche die Hausthiere
der Lappen sind, viele Strandvögel und Fische, Getrei-
de nicht hinreichend, (auch hier vermischt man in den
nördlichen Gegenden das Kornmehl mit zerriebener Fich-
tenrinde und dem Rennthiermoose), Flachs und Hanf,
auch Tabak, große Waldungen, etwas Gold, Silber
und Blei, viel Kupfer, vorzüglich gutes Eisen in groß-
ßer Menge (nebst dem Holze ein Hauptprodukt), Alaun,
Steinkohlen, Schwefel, Mineralquellen.
Die Einwohner, deren Zahl 2,900,000 beträgt,
sind Schweden mit einer eigenen Sprache und von einem
dauerhaften, kraftvollen Körper. Die Finnen und Lap,
pen, welche in den nördlichsten Gegenden wohnen, ma,
chen eine sehr geringe Zahl aus. Fast alle Einwohner
bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Land-
wirthschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Fabriken aller
Art, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen und ein
lebhafter Seehandel beschäftigen vorzüglich die Schwe-
den, die auch in wissenschaftlicher Hinsicht nicht zurück,
geblieben sind.
Schweden ist ein Königreich, das mit dem König,
reiche Norwegen einen Staat bildet, und unter Einem
Könige steht, welcher jetzt Karl (Johann) Xiv.
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TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_(Johann Karl Johann