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1. Parricida - S. 59

1905 - Braunschweig : Appelhans
Es war, als ob dieser Entschluß eine erheiternde Wirkung auf das umdüsterte Gemüt der vielgeprüften Frau auszuüben im stände wäre; denn sie konnte gar wieder lächeln, und als bei der Mittagstafel ihr Bruder den Vorschlag machte, den herrlichen Frühlingstag zu benutzen und am Nachmittag einen Spazierritt in die Umgebung der Burg zu machen, da stimmte auch Mechtildis freudig zu, und eine Stunde später schwang sie sich in den Sattel und ritt mit Burchard und Jngeborg zum Burgtore hinaus. Vi. An demselben Sonntagnachmittag hatte Jan Östrik seine Bauern wie gewöhnlich bei der Sägegrube versammelt. Es fehlte niemand an der Schar; das herrliche Frühlingswetter hatte sie alle herbeigelockt, um der heutigen Übung, die dem Lanzeuwerfen und Bogenschießen gewidmet war, beizuwohnen. Als Ziel für die Speerwerfer galt eine Strohpuppe, die mit allerlei Lumpen und Zeugfetzen abenteuerlich ausstaffiert war; und es gab jedesmal ein lautes Gelächter, wenn es einem der Männer gelungen war, den Popanz so zu treffen, daß er zu Boden stürzte. Für die Bogenschützen erhob sich aus hoher Stange ein aus hartem Holz geschnitzter Vogel, auf den aus genau abgemessener Entfernung die Pfeile gerichtet wurden. Um den Reiz dieses kriegerischen Spieles noch zu erhöhen, hatte Jan Östrik bestimmt, daß derjenige, der den letzten Rest des nach und nach von den Pfeilen zertrümmerten Vogels von der Stange herunterschießen würde, aus den Händen seiner Gattin ein bunt gesticktes Tragband erhalten sollte; und nun war es eine Freude, zu sehen, wie jeder sich bemühte, es dem andern zuvorzutun. Denn obgleich das Tragband nur geringen wirklichen Wert besaß, so wünschte doch ein jeder es zu gewinnen, weil seine Erwerbung als Ehrensache angesehen wurde. Frau Irmgard selbst, ihr Söhnchen Lathonius an der Hand haltend, sah, auf einem Baumstumpf sitzend,

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 6

1861 - Eisleben : Reichardt
6 Die Lebensweise war einfach. Hauptbeschäftigung des freien Mannes Krieg und Jagd; doch zu sehr dem Spies und Trunk ergeben. Hochachtung vor dem weiblichen Geschlechte (weise Frauen). Man wohnte meist in vereinzelt liegenden Ge- höften (wie noch jetzt in Westphalen). Die älteste Verfassung der Deutschen beruhte auf der Herrschaft der Volksversammlungen. Gemeinden, Gaue. Er- wählung von Fürsten; nur theilweise Könige. Herzoge die Führer im Volkskriege. Das gesammte Volk zerfiel in 4 Stände: Adlige, Freie, Freigelassene, Knechte. Nur die beiden ersteren nahmen an den Volksversammlungen und den (mündlichen und öffentlichen) Gerichten Theil. — Nach der Völkerwanderung im- mer größere Ausbildung des Lehnswesens und Vasallenlhums. Die ersten Berührungen -er Deutschen mit -en Römern.*) v. Chr. 113 Die Cimbern und Teutonen siegen bei No re ja über die Römer. 102 C. Marius schlägt die Teutonen bei Aquä Sextia. 101 C. Marius besiegt die Cimbern auf den raudischen Feldern bei V e r c el l ä. 58 C. Julius Cäsar drängt den Ariovist, Anführer suevischer Stämme über den Rhein zurück. Cäsars zweimaliger Versuch in Deutschland einzudringen (Rheinübergang südl. von Neuwied) bleibt erfolglos. 12—9 Drusus dringt bis zur Elbe vor. 9 n. Chr. Arm in i u s besiegt die Römer unter Quintilius Varus im Teutoburger Walde. 14—16 Germaniens in Deutschland, doch ohne bleibenden Erfolg. 375 Anfang der Völkerwanderung. Die Hunnen, ein mongolisches Reitervolka) vom südl. Ural, gehen über die Wolga und drängen nach Besiegung der Ostgothen (König Ermanarichd)). die Westgothen über die Donau.o) Kaiser Va- lens weist ihnen Wohnsitze in Thracien an. *) Näheres über diesen Abschnitt findet sich in der ersten Abtheilung, von S. 59 an. a) Kurz und gedrungen, häßlich, zerschnittene Gesichter, Lebensweise roh und barbarisch. b) 104 Jahre alt, tobtet sich. c) Sie waren bereits Christen. Bischof Ulphilas und seine Bibel- übersetzung.

3. Wiben Peter - S. 110

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 110 — Luden, der unter seinen Fischern daß Evangelium nach lutherischer Weise predigte, standen die beiden Gebrüder Peter auf einem fast freundschaftlichen Fuße. Der alte Herr war eben auch ein Kind seiner Zeit und hielt das, was Wiben that und wie er gegen seine Landsleute verfuhr, nicht für ein großes Unrecht; dadurch aber, daß dieser so kameradschaftlich mit feinen armen Pfarrkindern seine Beute teilte, stieg er nicht wenig in der Achtung des geistlichen Herrn. Sie saßen deshalb manchen Winterabend zusammen in dem traulichen Stübchen des Pfarrhauses, wenn draußen der Sturm an den niedrigen Fenstern rüttelte, und auch der Vogt der Jufel gesellte sich nicht selten zu ihnen. Dieser hatte, als Wiben Peter mit seiner Bande sich auf Helgoland niederließ, gewissenhaft darüber einen Bericht geschickt an seinen Landesherrn, den Herzog Adolf von Holstein-Gottorp, einen jüngeren Bruder des Königs Christian von Dänemark, und ihn fragen lassen, wie er, der Vogt, sich gegen die Ankömmlinge verhalten solle; und der Herzog, ein abgesagter Feind der Dithmarschen, der ihnen alles B'öse wünschte, hatte ihm geantwortet, Wiben Peter und seine Leute ruhig gewähren zu lassen und ihn in seinem Rachewerke nicht zu stören. So verkehrten denn die vier Männer, die gewissermaßen die Aristokratie der Insel bildeten, in ungezwungenster Weise miteinander, und Vogt und Pfarrer hielten es nicht für unter ihrer Würde, ab und zu auch in das Haus der Gebrüder Peter zu gehen und mit ihnen vom geraubten Gute zu zehren. Obgleich Wiben noch unentwegt daran festhielt, den Dithmarschen zu schaden wo er konnte, so war doch seit dem Tode seiner Frau eine Aenderung in seinem Wesen vorgegangen. Es war eine weiche, wehmütige Stimmung über ihn gekommen, und sein Bruder Johann sah mit Verwunderung, wie Wiben, wenn er sich unbeobachtet glaubte, sich oftmals die Thränen aus den Augen wischte. Ja bisweilen ertappte ihn Johann darüber, wie er in der dicken Bibel las, die er sich aus dem Pfarrhanfe geliehen hatte. Er legte dann freilich sofort das Buch

4. Wiben Peter - S. V

1901 - Braunschweig : Appelhans
Vorrede. Die vorliegende Erzählung führt uns hinein in das Land der Dithmarschen, in das von der Nordsee bespülte Land an der Westküste von Holstein zwischen Elbe und Eider. Wohl wird manchem unter meinen Lesern die Geschichte des tapferen, streitbaren, freiheitliebenden Volkes dieses Landstriches nicht gänzlich unbekannt fein, wohl werden die meisten wissen, daß die Dithmarschen einst ihre bedrohte Freiheit mannhaft gegen ihre Nachbarn, die Dänen und die Holsten, verteidigten; aber ich vermute, das ist auch so ziemlich alles, was im allgemeinen von ihrer Geschichte in weiteren Volkskreisen bekannt ist. Und doch ist sie es wohl wert, mehr ein Gemeingut des deutschen Volkes zu werden; denn es finden sich darin viele Beispiele echter, wahrer Vaterlandsliebe, kernfester Tapferkeit und edler Opfersreudigkeit, die als Vorbilder für die deutsche Jugend auch heute noch in wahrlich nicht geringerem Maße dienen können, als die Helden des Freiheitskampfes der Griechen oder der Schweizer, die leider in Deutsch-land bekannter sind als die Helden des eigenen Volkes. Die Geschichte der Dithmarschen hat einige Aehnlichkeit mit der Geschichte der ihnen stammverwandten Stedinger, von der ich meinen Lesern eine Episode in der Erzählung ..Der Frei* schösse von Berne" vorgeführt habe (s. Band Iii ver ersten Reihe). Auch die vorliegende Erzählung ist eine einzelne Episode aus der

5. Wiben Peter - S. 37

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 37 — zu Karsten Groth zu gehen, so hätte er vielleicht nichts von bei’ Sache erfahren. Aber nun — nein, es war zum Heulen! Wenn es boch nur ein Mittel gäbe, von der Sache loszukommen, bamit er nichts mehr bavon hörte und sähe! Und während er so mit sich selbst unzufrieden weiter schritt, merkte er gar nicht, daß er vor Wiben Peters Haufe vorbeikam, der mit feinem Weibe und feinen Brüdern vor der Thür auf der Bank faß, um den schönen Frühlingsabend zu genießen. Die beiden kleinen Mädchen spielten im Sande mit dem großen Huude. Iv. In den acht Jahren, die feit unserer ersten Be- kanntschaft mit den Gebrüdern Peter vergangen waren, hatten sich besonders die beiben jüngeren ©lieber der Familie vorteilhaft entwickelt. Aus den Knaben waren kräftige Jünglinge geworben; Bartholb war jetzt bereits zwanzig, Klans, die kleine Klette, wie Wiben ihn noch immer im Scherz nannte, sechzehn Jahre alt. Freilich war auch an den beiben älteren Britbern die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen. Wiben stand jetzt im kräf- tigsten Mannesalter und man sah es an feiner stolzen Haltung, daß er ein geborener Herrscher war, ein Heerführer, dem bis jetzt nur die Gelegenheit gefehlt hatte, fein angeborenes Talent zur Geltung zu bringen. Eine eiserne Willenskraft wohnte in biefem Manne. Wenn er etwas für Recht erkannt und er sich dementsprechend ein Ziel vorgesteckt hatte, so suchte er es zu erreichen mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln. Jetzt mußte er sich freilich damit begnügen, in feinem Hanfe die Herrschaft zu üben, und er that es, und alle orbneten sich ihm willig unter, wie sie es von jeher gewohnt gewesen waren. Aber es war kein erzwungener Gehorsam, sondern ein freiwilliger, den alle dem älteren Bruder, den sie als Haupt der Familie betrachteten, entgegen-

6. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 87

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 87 — dieser aber wich dem Blicke aus, trat zur Kaiserin und bot ihr ritterlich den Arm, und so führte er seine Gäste in den hohen, von Säulen getragenen Rittersaal, wo der Willkommenstrunk gereicht wurde. Aber den Kaiser gelüstete nicht nach Speise und Trank; es war etwas anderes, was er begehrte. Mit eindringlichen Worten bestürmte er seinen Jugendfreund, ihn jetzt in der Not nicht zu verlassen, ihm jetzt seinen starken Arm und seinen klugen Rat zu leihen, um der Tücke des Feindes Widerstand leisten zu können. „Gedenke," sprach er, „gedenke der Tage unserer Kindheit, als wir zusammen spielten unsere unschuldigen Spiele. Damals schon warst Du es, der alle andern übertraf an Klugheit und Entschlossenheit, und wir andern fügten uns gern Deinem Willen. Gedenke daran, wie oft wir uns damals Freundschaft gelobt haben fürs ganze Leben, wie wir uns in kindlicher Thorheit gegenseitig eine leichte Wunde am Arme beibrachten und gegenseitig unser Blut tranken, um dadurch anzudeuten, daß wir Blutbruderschaft geschlossen und zusammenhalten wollten bis zum Tode. Wo damals Heinrich weilte, da wollte auch Friedrich weilen, und wir waren beide nicht zufrieden, wenn wir nicht beisammen waren. Und kannst Du sie vergessen haben, die herrlichen, sonnigen Tage unserer Jugend, als wir gemeinsam zum Turnier zogen und uns des Nachts, wenn wir unser Lager teilten, unsere Erlebnisse mitteilten und unsere kleinen Herzensgeheimnisse austauschten, die uns so wichtig zu sein schienen und doch eigentlich nichts waren? Ja, und solltest Du das alles vergessen haben — jenen Tag in Rom kannst Du nicht vergessen, als Du auf der Tiberbrücke Dein Leben in die Schanze schlugest, um das meinige zu retten! Noch trägst Du das Zeichen davon an Deiner Stirn, die Narbe von der Wunde, die Du damals für Deinen jungen Kaiser davontrugst. O Heinrich, Heinrich! Und jetzt wolltest Du alle diese Erinnerungen mit einem Male verleugnen, indem Du mich, Deinen Freund, Deinen Blutsverwandten, Deinen Kaiser, den Feinden preisgiebst? Nein, nein, Du

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 23

1865 - Eisleben : Reichardt
23 reten wurden in 9000 größere (für die Spartiaten) und 30000 kleinere Besitzungen (für die Lacedämonier) getheilt. Zur Unterdrückung jedes Aufwandes waren gemeinsame Mahlzeiten (Syssitien) n) und eisernes Geld eingeführt, fremdländischer Handel und Reisen in's Ausland verboten. Die Erziehung der Kinder übernahm vom siebenten Jahre an der Staat, o) Sie war lediglich auf Abhärtung x) und Kräftigttng des Körpers abgesehen. Die geistige Bil- dttng beschränkte sich auf Einübung kräftiger Lieder und Gewöhnung an markige Kürze des Ausdrucks. 776 Die erste Olympiade. Man fing jetzt an, die vierjährige Wiederkehr der dem Zeus geheiligten olympischen Spiele gl als Zeitmaaß zu gebrauchen. (Sieg des Coröbns). 743—724 Der erste messenische Krieg. Er begann mit wechselseitigen Plünderungen. Die Haupt- stadt Steuyelgrus Preis gebend schließen sich die Messe- nier in die Bergveste Jthome ein. Um das Orakel zu erfüllen, tobtet Aristodemus seine Tochter. Nach des Ettphaes Tode König geworden, schlägt erzwar die Spar- taner bei Jthome. Da er aber dem ungeachtet r) sein Baterland nicht retten zu können glaubt, tobtet er sich auf dem Grabe seiner Tochter. Bald darauf wird Jthome übergeben und zerstört, Messenien unterworfen. Biele Messenier wandern nach Rhegium in Italien ans. 685—668 Der zweite meffenische Krieg. Aristo men es versucht sein Vaterland zu befreien, schlägt anfangs die Spartaner. Diese wenden sich an die Athener um Hülfe, bekommen den blinden Sänger Tyr- täus zugeschickt. Durch seine Schlachtlieder angefeuert siegen die Spartaner. Aristomenes schließt sich in der Bergveste Ira ein, von wo ans er Streifzüge unter- nimmt. Oesters gefangen entkommt er glücklich.«) Dock wurde endlich Ira eingenommen. Aristomenes mit der Be- n) Hauptgericht war hierbei die schwarze Suppe, Bapha genannt, be- stehend aus Schweinefleisch in Blut gekocht und mit Essig und Salz gewürzt. o) Misgestaltete oder schwächliche Kinder wurden ausgesetzt. p) Was fand jährlich am Altäre der Artemis statt? ' q) Laus (Stadium = 300 Schritt», Sprung, Ringkampf, Faustkampf, Werfen mit dem Diskus und dem Sperre, Wagenrennen. Sie- gespreis ein Olivenkranz. r) Erzähle das von den Spartanern erfüllte Orakel von den 100 Dreifüßen. «) Wie löste er einmal seine Bande? — Wie entkam er aus dem Erd- schlunde, in welchen die Spartaner ihn gestürzt hatten? /■

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 21

1890 - Leipzig : Reichardt
21 gemeinsame Mahlzeiten (Syssitien)l) und eisernes Geld eingefhrt, fremdlndischer Handel und Uelsen ms Aus-land verboten. Die Erziehung der Kinder bernahm vom siebenten Jahre an der Staat. Sie war fast aus-schlielich auf Abhrtung und Krftigung des Krpers abgesehen. Die geistige Bildung beschrnkte sich auf Einbung krftiger Lieder und Gewhnung an treffende Krze des Ausdrucks. 776 Die erste Olympiade. , , . Seit diesem Jahre wurden he Sieger m den m jedem 5. Jahre in Olympia gefeierten groen Festspielen ) zu Ehren des Zeus regelmig ausgezeichnet. (Sptere grie-chische Geschichtsschreiber benutzten die Olympiaden als Zeitma. Auerdem gab es noch pythische, isthmische und nemeische Spiele, die als nationale Einigungs-mittel dienten. (743724) Der erste messenische Kriegs begann mit wechselseitigen Plnderungen. Dte Hauptstadt Stenhclrus Preis gebend, schlieen sich die Messe-nier in die Bergseste Jthme ein. Um das Orakel zu erfllen, ttet Aristo demus seine Tochter. Nach des Euphaes Tode König geworden, schlgt er zwar die Spartaner bei Jthme, da er aber dem ungeachtet sem Vaterland nicht retten zu knnen glaubt, ttet er sich auf dem Grabe feiner Tochter. Bald darauf wird Jthme bergeben und zerstrt, Messenien unterworfen. Viele Messenier wandern nach Rhegium in Italien aus. Von Sparta wird Tarent gegrndet 708. (645628 oder 685668) Der zweite messenische Krieg. Aristomenes versucht sein Vaterland zu befreien, und ist anfangs gegen die Spartaner siegreich. Diese wenden sich in ihrer Not an die Athener um Hilfe und bekom-men den Snger Tyrtus zugeschickt. Durch seine Schlachtlieder angefeuert, siegen die Spartaner. Aristomenes schliet sich in der Bergfeste Jra ein, von wo aus er Streifzge unternimmt. fters gefangen', entkommt er glcklich. Doch wurde endlich Jra eingenommen, Aristo- !) Hauptgericht war hierbei die schwarze Suppe, Bapha genannt, be-stehend aus Schweinefleisch in Blut gekocht und mit Essig und Salz gewrzt. 2) Lauf (Stadium ^ 300 Schritt), Sprung, Ringkampf, Faustkamps, Werfen mit dem Diskus und dem Speere, Wagenrennen. Siegespms et Kranz aus den Zweigen des wilden lbaums. Durch die aus Kosten des Deutschen Reichs erfolgten Ausgrabungen von 18751880 ist dte Festftatte von Olympia wieder aufgedeckt. , 3) Die Geschichte der beiden messemschen Krtege tst sagenhast, thre Zeit sehr unsicher.

9. Der Abt von Amelunxborn - S. 126

1900 - Braunschweig : Appelhans
— 126 — Mit Wohlgefallen hingen die Blicke des älteren Mannes an den Mienen des Jünglings, dessen blasse Wangen sich mit einem höheren Rot gefärbt hatten bei diesen Worten. „Es sei, wie Du sagst", sprach er zu ihm. „Morgen schon sollen Deine Wünsche erfüllt werden. An Gelegenheit, Deine Kraft zu üben, soll es Dir an meinem Hofe nicht fehlen. Ritterliche Uebung steht hier und auch am Hofe meines erlauchten Bruders in Berlin in hohem Ansehen, und hier wie dort magst Du Dich üben, in allen ritterlichen Künsten ein Meister zu werden. Wenn Du zu Pferde Dich zeigst, im Panzer und wallenden Helmbusch, die Lanze eingelegt zum fröhlichen Turnier, soll niemand sagen, daß Du nicht gehst auf ganz gleichen Füßen. Halte den Kopf hock und den Nacken steif, Julius! Ich selbst will Dein Lehrmeister sein, und ich weiß, Du wirst mir keine Schande machen. Doch nun komm mit mir zu der Markgräfin, Deiner Schwester; auch sie wird sich freuen, Dich hier begrüßen zu können. Morgen will ich Dich dann den Rittern dieses Hofes vorstellen, und sei gewiß, alle werden sich freuen, einen so edlen Ritter und Prinzen in ihrer Mitte aufzunehmen." Ein neues Leben begann von nun an für den bisher vom Schicksal so sehr heimgesuchten Prinzen. Sein liebster Ausenhalt war von jetzt an die Reitbahn, wo er einen großen Teil des Tages sich auf feurigem Rosse umhertummelte. Wie aus Erz gegossen saß er auf dem Pferde, und seine kräftige Faust wußte gar wohl die Lanze zu führen und das Schwert zu schwingen. Mit innigem Wohlgefallen sah der Markgraf, wie die Farben der Gesundheit zurückkehrten in die blassen Wangen, wie die schmale Brust sich dehnte, wie die Muskeln sich stählten bei der steten körperlichen Anstrengung; und es währte nicht lange, da konnte Julius es schon wagen, selbst mit dem geübtesten Fechter einen Gang zu machen. Seine Augen leuchteten jetzt in einem lebhafteren Glanz, all seine Mienen spiegelten die innere Zufriedenheit wieder, und nur, wenn er der Heimat gedachte, huschte

10. Der Abt von Amelunxborn - S. 138

1900 - Braunschweig : Appelhans
— 138 — sich am Tanze ergötzte. Du weißt ja, welches Gebrechen ihn leider verhindert, an solchen Vergnügungen teilzunehmen. Nimmer hätte er es gewagt, sich Dir, der Glänzenden, zu nahen, weil er fürchtete, Du möchtest ihn seines Gebrechens wegen zurückweisen, ja ihn wohl gar verspotten ob seiner Kühnheit. Da habe ich ihm Mut eingesprochen, denn ich weiß ja, daß Du ihn hochachtest wegen seines Glaubens, für den er den Zorn des Vaters auf sich lud und der Heimat entsagte. Die wahre Liebe sieht auch hinweg über ein körperliches Gebrechen, wenn sie weiß, daß ein edles Herz in der Brust schlägt. Und nun, meine Hedwig, danke ich Dir in Julius Namen und begrüße Dich als meine liebe Schwester. Er selbst wird es Dir morgen sagen, besser, als ich es sagen kann, daß Du allein ihm sein verlorenes Heimatland ersetzen kannst. An Deinem Herren wird er eine neue Heimat finden, bis einst, so Gott will, ihm auch der Weg in sein Vaterland wieder offen steht." Lange noch saßen die Freundinnen zusammen in dem stillen, traulichen Gemach. Ein seliges Lächeln lag jetzt auf dem Gesichte der Prinzessin, und mit geschlossenen Augen lauschte sie der Erzählung der Markgräfin von der freudlosen Jugend des Geliebten, von seinem Aufenthalt in der fernen Universitätsstadt, von der Kühnheit, womit er dem zürnenden Vater entgegengetreten. Die Uhr des Schloßturmes verkündete bereits die dritte Morgenstunde, als endlich die Ampel im Schlafzimmer der Prinzessin erlosch und ein süßer Traum dem Hohenzollernkinde eine holde Zukunft vorzauberte.--------------- Am andern Tage ging in strahlender Herrlichkeit die Sonne auf über der Stadt Berlin. Um elf Uhr sollte das Turnier beginnen, aber schon lange vorher strömte eine schaulustige Menge nach dem „Werder", einer Spreeinsel in der Nähe des Schlosses, wo man die Stechbahn eingerichtet hatte. Hier erhoben sich, der Bahn zunächst, die Tribünen für die Damen des Hofes, an die sich die Plätze für die geladenen Gäste und die Hofbeamten des Kurfürsten anreihten. Im weiten Umkreise stand das
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