58
von Laudon geschlagen und gefangen genommen;
doch siegte Friedrich im August bei Lieg n i tz über
Daun und Laudon. Inzwischen hatten die Russen
Berlin genommen und eine Contribution erpreßt,
Sachsen mar in den Handen der Oe streich er.
Durch die blutige, aber siegreiche Schlacht bei Tor-
gaun) (3. Nov.) gewinnt F. Sachsen (außer
Dresden) wieder. Doch trotzdem immer bedrängter.
(1761) Laudon e r o b er t S ch w e id n itz, die Russen Col-
b er g.
(1762) Rußland macht mit Friedrich Frieden.
Elisabeth starb im Januar. Ihr Rachfolger Pe-
ter Iii. ein begeisterter Verehrer Friedrichs, schließt
ein Bündniß mit ihm und stellt Hilsstruppen. Aber
schon nach 6 Monaten wird Katharina Ii. Kaiserin,
welche dieselben zurückruft. Friedr. weiß sie jedoch so
lange zurückzuhalten, bis er Daun bei Burkers-
dorf (Neichenbach) besiegt hat. (Prinz Heinrich
siegt bei Fr ei b erg).
1763 Der Hubertsburger Friede.
Friedrich d. Gr. behalt Schlesien, muß aber
Sachsen wieder herausgeben.
Durch den siebenjährigen Krieg errang Preußen die
Stellung einer europäischen Großmacht.
1765—1790 Kaiser Joseph Ii.
Bis zum Tode seiner Mutter Maria Theresia (1780)
war er nur Mitregent. Friedrich d. Gr. war
das Vorbild dieses edeln Kaisers, o) dessen verbessernde
Neuerungen jedoch mit zu großer Hast durchgeführt
wurden, um feste Wurzel fassen zu können.
1772 Die erste Theilung Polens.
Auf die zerrütteten Verhältnisse Polensx) hatte
Rußland immer größeren Einfluß gewonnen. So
hatte Katharina Ii. nach Augusts Iii. Tode den
schwachen Stanislaus Poniatowski auf den
polnischen Thron gesetzt. Einen Aufstand des polni-
nischen Adels unterdrückte sie und war auch gegen die
Türken siegreich.
n) Daun hält schon den Sieg für gewlß; doch der alte Zieten mit
seinen Husaren entscheidet ihn für Preußen.
o) Freundschaftliche Zusammenkunft der beiden Monarchen in Neiße.
p) Die berüchtigten polnischen Reichstage.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August Friedrich Friedrich Elisabeth Friedrichs Katharina_Ii Heinrich Heinrich Friedrich_d Friedrich Joseph_Ii Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_d Friedrich Katharina_Ii Augusts Stanislaus_Poniatowski
60
1793 u. 95 Die zweite und die dritte Theilung Po-
le ns. Ende des Polenreiches.
Die Polen hatten 1791 ihren Staat durch eine neue
Verfassung v) zu kräftigen gesucht. Katharina Ii.
war dagegen, und Friedrich Wilhelm schloß sich
ihr an. Vergeblicher Widerstand der polnischen Pa-
trioten unter Kosciusco. Bei der zweiten Thei-
lung Polens 1793 nahm Rußland halb Lit-
thauen, Preußen erhielt Danzig, Thorn und
die jetzige Provinz Posen (Südpreußen).
Darauf neuer Widerstand der Polen, der jedoch
durch die Erstürmung von Praga und Einnahme
W a r sch a u' s (durch den rüst. General Suwarow)
blutig unterdrückt wurde. Der Rest des poln. Reiches
wird 1795 unterrußland,Oestreichundpreußen
getheilt, wobei letzteres Reu-Ostpreußen (mit Warschau)
erhielt, Oestreich Westgallizien, Rußland den großen
Rest im Osten.
1790—1792 Kaiser Leopold Ii.
1792—1806 Franz Ii., letzter Kaiser des deutschen
Reiches.
1797—1840 Friedrich Wilhelm Iii., König von
Preußen.
Dritte Periode.
Zeitalter der Revolution.
1775—1783 Freiheitskrieg d er verein igte n Sta ate n
von Nordamerika gegen England.
Der Abfall der 13 Staaten wurde durch den
Versuch Englands hervorgerufen, dieselben willkürlich
zu besteuern.^) Kampf unter dem großen Georg
Washington, von Frankreich unterstützt.x)
England erkennt im Frieden zu Versailles die
v) Polen sollte aufhören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche
Könige aus dem sächsischen Kurhause erhalten.
w) Die Lheeladung bei Boston in's Meer geworfen.
x) Der Buchdrucker B. Franklin als Gesandter in Paris.
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Extrahierte Personennamen: Katharina_Ii Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Oestreich_Westgallizien Leopold_Ii Leopold Franz_Ii Franz Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Georg
Washington B._Franklin
Extrahierte Ortsnamen: Danzig Thorn Polen Warschau Nordamerika England Englands Frankreich England Versailles Boston Paris
Anhang l.
Die Regenten -er deutschen Hanptstaaten seit den
Freiheitskriegen.
1. Oestreich.
1835—1848 Ferdinand I., Nachfolger des Kaisers Franz.
1848 Franz Joseph, Neffe des vorigen.
Im Kriege gegen das von Louis Napoleon un-
terstützte Sardinien verlor er 1859 die Lom-
bardei an Victor Emanuel Ii.
2. Preußen.
1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., Nachfolger Friedrich
Wilhelm Iii.
Unter seiner nach Außen hin meist friedlichen
Regierung kamen durch Vertrag 1849 die Ho-
tz e n z o I l er n s ch e n Fürstenthümer und ein
kleines Gebier am Jade-Busen an Preußen,
doch mußte die Herrschaft über Neufchatel
(Neuenburg) 1857 aufgegeben werden.
Während der Krankheit des Königs (1857
bis 1861) führte dessen Bruder, der Prinz
von Preußen, die Regentschaft. Er folgt am
2. Januar 1861 als
1861 Wilhelm I.
Es ist sein Bestreben besonders darauf gerichtet,
die bereits jeit 1850 unter seinem Vorgänger in
Preußen eingeführte Constitution zu befesti-
gen und zu vervollkommnen.
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Ferdinand_I. Ferdinand_I. Franz Franz Franz_Joseph Franz Louis_Napoleon Napoleon Victor_Emanuel_Ii Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Friedrich
Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Wilhelm_I.
50
1688—1713 Kurfürst Friedrich Iii. von Branden-
burg, nachmals König Friedrich l.i).
1701 Friedrich setzt s i ch und seiner Gemahlin So-
18 Jan p hie Charlotte zu Königsberg die Königs-
krone auf.
Auch andere Fürsten hatten kurz vorher die Königs-
würde erlangt:
1688 Wilhelm vor Oranien wird durch Ver-
treibung der Stuarts (Jakobs Ii.) König von
England. 1697 August der Starke, Kurfürst
von Sachsen, wird zum König von Polen ge-
wählt.
Der Kaiser war geneigt, Fr als König in Preußen
zu bestätigen, weil er seine Hilfe für den drohenden
spanischen E r b fo l g e kr i e g bedurfte, die ihm Fried-
rich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von
De ssa u.)
1700—1714 Der spanische Erbfolgekrieg.
Karl Ii. von Spanien war kinderlos gestorben. Den
spanischen Thron verlangte Ludwig für seinen En-
kel Philipp, Kaiser Leopold für seinen Sohn
Karl. Ersterer von Baiern, letzterer von Eng-
land unterstützt.
1704 Marlborough und Eugen schlagen die Fran-
zosen und Baiern bei Höchftädt.
Der Sieg durch die preußische Infanterie unter
Leopold von Dessau entschieden. Baiern ein-
genommen.
1705-1711 Kaiser Joseph I.
1706 Eugen siegt bei Turin, Marlborough bei Ra-
mi! lies (in den Niederlanden).
1711-1740 Kaiser Karl Vi.
Trotz fortdauernder Siegel) schließt England (und
Houand) mit Ludwig den Frieden zu Utrecht
(1713), damit Karl durch Erwerbung Spaniens nicht
zu mächtig werde. Erst nach unglücklichem Feldzuge
schließt auch der Kaiser Karl
i) Prachtliebend und eitel; doch Sorge für das Militär und die
Wissenschaft. 1694 Universität Halle. 1700 Acadcmie der Wis-
senschaften.
k) Eugen u. Marlb. siegen noch 1708 bei Oudenarde, 1709 bei Mal-
plaquet in einer sehr blutigen Schlacht.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_l.i Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelm Jakobs August Leopold_von
De_ssa Leopold Karl_Ii Karl Ludwig_für Ludwig Philipp Philipp Leopold Leopold Marlborough Eugen Leopold_von_Dessau Leopold Eugen Marlborough Karl_Vi Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Karl Eugen_u._Marlb Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Königsberg England Sachsen Polen Spanien Baiern Baiern Turin Niederlanden England Spaniens
59
Damit Rußland nickt zu mächtig würde und das
ganze Polen erhielte, verband sich Friedrich mir
Rußland u. Oestreich und zwang Polen zu einer
bedeutenden Gebietsabtretung. Preußens Antheil
bestand in West preußen (außer Danzig und Thorn)
und dem Ne tz d istri ct. q) Oestreich erhielt Ga-
lizien, Rußland den östlichen Theil von Lit-
thauen.
1778—79 Der Bairische Erbfo!gestreit.
Beim Aussterben der w i tte l ö b a chi sch e n Linie in
Baiern besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche,
welche Karl Theodor von der Pfalz (altere witteisb.
Linie) daraus hatte, würdevoll Friedrich unterstützt,
der im Spätsommer 1778r) ein Heer nach Böhmen
schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder
zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen
der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnn-
viertelss) an Karl Theodor ab.
1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam.
17.Aug. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große
König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders
der Gerechtigkeitspfleget). Ausarbeitung des preu-
ßischen L a n d r e ch t e s.
Friedrich starb an der Wassersucht auf seinem Lieb-
lingsschlosse Sanssouci. Sein Grab in der Pots-
damer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte
sein Neffe
1786—1797 Friedrich Wilhelm Ii.
Nicht ohne guten Eigenschaften, aber von schwachem
Charakter und genußsüchtig.
Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.)
unglücklich, verliert im Basler Frieden das linke
Nheinuser. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der
hoheuzollerschen Markgrafen von Ansbach und Bai-
reuth diese Länder erworben, u) Ferner erhielt Preu-
ßen bedeutenden Zuwachs durch
q) Seitdem König „von " Preußen.
r) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffelkrieg genannt.
s) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza
t) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der Müller von Sanssouci.
u) Anging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806
für Preußen wieder verloren, ebenso Neu-Ostpreußen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_mir
Rußland Friedrich Oestreich Oestreich Joseph Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Joseph_Baiern Karl_Theodor Karl Friedrich_der_Große Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
52
August must im Frieden zu Altra nstädt(1706-
auf Denselben verzichten. Nun wendet sich Karl gegen
Rußland, verliert aber
1709 Die Schlacht bei Pultawa.
Gänzlich geschlagen flieht er nach der Türkei, die er
zum Kriege gegen Rußland bewegen will. Fünfjäh-
riger Aufenthalt in Bender, will nicht abziehen,
wird in seinem Hause von den Türken belagert und
nach tollkühner Vertheidigung gefangen. Inzwischen
hat auod Hannover und Preußen die Waffen
gegen ihn ergriffen. Leopold von Dessau besetzte
Rügen und belagerte Stralsund. Karl eilt
schnell dahin, muß aber unter Gefahren nach Schwe-
den fliehen, und Stralsund ergibt sich.
Darauf machte Karl einen Angriff auf Norwe-
gen, um es den Dänen zu entreißen; aber
1718 Karl vor Friedrichshall erschossen.
Wahrscheinlich durch einen Meuchelmord, angestiftet
durch den mit Karls Willkür unzufriedenen schwedi-
schen Adel.
Der Krieg wurde nun durch einzelne Friedensschlüsse
beigelegt, zuerst mit Hannover, dann mit Preu-
ßen (welches Vorpommern von der Oder bis zur
Peene erhält), endlich
1721 Nyftädter Friede mir Rußland.
Peter d. Gr. gewann durch denselben Liefkand,
Esthland und Jngermannland(Ostseeprovinzen).
Der Senat ertheilte ihm darauf den Titel eines
Kaisers aller Reußen.
1713—1740 Friedrich Wilhelm 1., König von Preußen.
Er beginnt seine Regierung mir Abschaffung des Hof-
staates. Sparsam, streng, von einfacher Biederkeit.
Das Tabakscollegium, p)
Sein Hauptaugenmerk auf Verbesserung des Mili-
tärs gerichtet, g) wobei ihn Leopold v. Dessau
unterstützt. Seine Theilnahme am nordischen
Kriege s. o.
I») Woher der Name dieser Abendgesellschaften? Eine belustigende,
oft klägliche Rolle spielt darin der gelehrte Hofnarr Gundling.
(In einem Weinfaß begraben.)
q) Des Königs „blaue Kinder." Für das Potsdamer Leibregiment
werden „lange Kerls" aus aller Herrn Länder geworben.
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Extrahierte Personennamen: August Karl Karl Leopold_von_Dessau Leopold Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karls_Willkür Karls Peter_d Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_v Leopold Gundling
53
1740—1786 Friedrich Ii., der Große.
Geb. d. 24. Januar 1712. Bald Zwiespalt zwischen
Vater und Sohn, weil letzterer Wissenschaften und
Künste mit Verliebe betreibt, r) Harte Behandlung,
sogar Schlage. Friedrichs Vertraute seine Schwester
Wilhelm ine. Fluchtversuch auf einer Reise in
Süddeutschland, s) Die Lieutenants v. Ka t te in
Berlin und v. Kcith in Wesel Friedrichs Mitschul-
dige. Vom König in der ersten Wuth beinah ersto-
chen, dann nach Küstrin, wo vor seinen Augen
Katte hingerichtet wird (Keith war nach England ent-
kommen!. Rur durch dringende Fürbitten wurde
Friedrich gerettet. Seine Gefangenschaft in Küstrin
ist ihm in mancher Beziehung förderlich,t) endlich Ver-
söhnung bei Gelegenheit von Wilhelminens Hoch-
zeit. — Rach des Vaters Wunsch heirathet er 1732
die von ihm ungeliebte Elisabeth Christine,
halt sich größtentheils in Rh einsberg auf, wo er
einen Freundeskreis um sich versammelt und Musik u.
Wissenschaften treibt. Seine Vorliebe für französische
Schriftsteller, weshalb er später den berühmten, aber
unsittlichen Voltaire zu sich berief. Friedrich selbst
schrieb und sprach meist französisch.
Am 31. Mai 1740 folgte er seinem Vater Friedr.
Wilh. I. in der Regierung.
1740—1742 Der erste schlesische Krieg.
Kurfürst Joachim Ii. hatte 1537 mit den Herzögen
von Liegnitz, Brieg und Wohl au einen Erb-
vertrag geschlossen, der später vom Kaiser für un-
gültig erklärt worden war. Daher wurde, als zur
Zeit des großen Kurfürsten die schlesischen Her-
zöge ausstarben, ihr Land als böhmisches Lehen ein-
gezogen. Vergebens machte Friedr. Wilh. seine
Ansprüche auf Liegnitz, Brieg und Wo hlau,
r) Heimlicher Unterricht im Flotenspiel beim berühmten Quanz aus
Dresden. (Einst vom Könige überrascht. „Fritz ist ein Quer-
pfeifer und Poet!")
s) In Steinfurlh, zwischen Heidelberg und Heilbronn. (Will nach
England.)
t) Muß täglich 7 Stunden auf der Kriegs- und Domänenkammer
arbeiten.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Wilhelm Friedrichs Keith Friedrich Friedrich Wilhelminens Christine Friedrich Friedrich Joachim_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Süddeutschland Berlin Wesel_Friedrichs England Liegnitz Brieg Liegnitz Brieg Dresden Steinfurlh Heidelberg Heilbronn England
134
terpommern mit Kammin und die Bisthümer
Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. —
Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der
Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen.
Zweite Periode.
Zeitalter der großen Monarchen
1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell,
Protektor der Republik.
Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart >
erster gemeinsamer König von England und Schottland
hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n;
Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr-
schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür-
liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus.
Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft
das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit
jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der
Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri-
tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge-
schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem
(dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt.
England wird Republik.
Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich-
tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi-
gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn
Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11.,
Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt.
1658—1705 Kaiser Leopold I. #
1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst.
Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen-
des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's
n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605-
o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215
von den Baronen abgenöthigte Magna Charta.
*) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi-
nistrators, an Brandenburg.
p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und
Kalkstein.)
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs_V. Friedrichs_V. Karls Cromwell Karl_l Karl Karl Oliver_Cromwell Karl Karl Cromwell Richard Karl_11. Karl Karls_I. Karls_I. Leopold_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Johann
Extrahierte Ortsnamen: Halberstadt Minden Oberpfalz_Baieru Karls England England Schottland London Cromwells Magdeburg Brandenburg
136
(1672—1678) Zweiter Raubkrieg Ludwigs Xiv.
Gegen Holland gerichtet, dessen Statthalter Wilhelm
Iii. v on Oranten war. Hollands Bundesgenossen: Oest-
reich, Spanien, Brandenburg, später auch das deutsche
Reich, t) Auf Ludwigs -Leite stand England und Schwe-
den. Letzteres reizt er zu einem Einfall in Branden-
burg;^ jedoch
1675 Schlacht bei Febrbellin.
Des Kurfürsten schnelles Erscheinen mit 5600 Reitern
und ^000 Mann Fnßvolk (auf Wagen). Er überfällt
die Schweden bei Rathenow und schlägt sie am 18. Juni
bei Fehrbellin. (Landgraf Friedrich von Hessen-Hom-
burg, Derfflinger, Froben's Aufopferung.)
Darauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pom-
mern ^selbst an, erobert 1677stettinv), <678rügen
und Stralsund. Im folgenden Jahre Einfall der
Lchweden in Preußen. Der Kurfürst setzt über das
gefrorne Hass und jagt sie aus dem Lande.
Trotzdem muß er, von seinen Bundesgenossen, nament-
lich vom Kaiser Leopolde) verlassen und von Frankreich
bedroht, im Frieden von St. Germain 1679 seine
Eroberungen wieder herausgeben.
1678 Friede zu Nimwegen.
Ludwig gewann in demselben die Franche-Comte, x)
Lothringen und >2 niederländische Grenzplätze, auch
Freiburg im Breisgau.
1681 Ludwig raubt Straßburgzh und andere Städte
mitten im Frieden.
Durch die sogen. Reuni o nskämmern ließ Ludwig un-
tersuchen, welche Gebiete früher zu den ihm zugefallenen
Städten gehört hatten. Hierauf gründete er sein Raub-
system. Der von den Ungarn und den mit denselben
verbündeten Türken bedrängte Kaiser konnte nichts dage-
gen thun.
t) Leopold 1. stand anfangs mit Frankreich in geheimem Bündnisse und
suchte die Bewegungen des großen Kurfürsten (am Rhein) zu
lähmen.
u) Greuliche Verwüstung. Die Bauern wehren sich. Welche Inschrift
trugen ihre Fahnen? ,
v) Karrikatur von Derfflinger am Kirchthurm.
w) Dessen Benehmen bei der schlesischen Erbschaft. Statt derselben der
Kreis Schwibus, welcher unter Friedrich auch wieder an Oest-
reich zurücksällt.
x) Spanisch, aber zum deutschen Reiche gehörig. Hauptstadt Besan<.on
am Doubs.
y) Verrätherei des Bischofs Grafen v. Fürstenberg.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Wilhelm Ludwigs Ludwigs Friedrich_von_Hessen-Hom- Friedrich Derfflinger Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig_un- Ludwig Leopold Leopold Derfflinger Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ludwigs_Xiv Holland Hollands Spanien Brandenburg England Rathenow Fehrbellin Schweden Stralsund Frankreich Germain Nimwegen Lothringen Freiburg Ungarn Frankreich Rhein Kirchthurm Schwibus Fürstenberg
140
Darauf machte Karl einen Angriff ans Norwegen,
um es den Dänen zu entreißen; aber
1718 Karl vor Friedrichshall erschossen.
Wahrscheinlich durch einen Meuchelmord, angestistet durch
den mit Karls Willkür unzufriedenen schwedischen Adel.
Der Krieg wurde nun durch einzelne Friedensschlüsse
beigelegt, zuerst mit Hannover, dann mit Preußen
(welches Vorpommern von der Oder bis zur Peene
erhält), endlich
172t Nystädter Friede mit Rußland.
Peter d. Gr. gewann durch denselben Lievland, Esth-
tand und Jngermannland lostseeprovinzeu). Der
Senat ertheilte ihm darauf den Titel eines Kaisers
aller Reußen. Auch au die Spitze der griechischen
Kirche stellt sich P.
1713—1740 Friedrich Wilhelm I, König von Preußen.
Er beginnt seine Regierung mit Abschaffung des Hof-
staates. Sparsam, streng, von einfacher Biederkeit. Das
Tabakscollegium, n)
Sein Hauptaugenmerk auf Verbesserung des Militärs
gerichtet, o) wobei ihn Leopold v. Dessau unterstützt.
Seine Theilnahme am nordischen Kriege s. o.
17 i0—1786 Friedrich (1 der Große
Geb. d. 24^ Januar 1712. Bald Zwiespalt zwischen
Vater und Sohn, weil letzterer Wissenschaften und Künste
mit Vorliebe betreibt, p) Harte Behandlung, sogar
Schläge. Friedrichs Vertraute seine Schwester Wilhel-
mine. Fluchtversuch auf einer Reise in Süddeutschland, q)
Die Lieutenants v. Kalte in Berlin und v. Keith in
Wesel Friedrichs Mitschuldige. Vom König in der ersten
Wuth beinahe erstochen, dann nachküstrin, wo vor sei-
nen Augen Kalte hingerichtet wird (Keith war nach Eng-
land entkommen). Nur durch dringende Fürbitten wurde
Friedrich ' gerettet. Seine Gefangenschaft in Küstrin ist
ihm in mancher Beziehung förderlich, r) endlich Versöh-
nt Woher der Name dieser Abendgesellschaften? Eine belustigende, oft
klägliche Rolle spielt darin der gelehrte Hofnarr Gründling.
(In einem Weinfaß begraben.)
o) Des Königs „blaue Kinder." Für das Potsdamer Leibregiment wer-
den lange „ Kerls" ans aller Herren Länder geworben,
p'i Heimlicher Unterricht im Flötenspiel beim berühmten Quanz aus
Dresden. (Einst vom Könige überrascht: „Fritz ist ein Quer-
pseifer und Poet!")
q) Zn Steinfurth, zwischen Heidelberg und Heilbronn. (Will nach Eng-
land. )
r) Muß täglich 7 Stunden auf der Kriegs- und Domänenkammer ar-
beiten.
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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