Südamerika.
77
Hochbecken ist das von Quito am berühmtesten; es ist umgeben von
Schneebergen, wie dem Chimborazo (tschimborasso) und dem höchsten
tätigen Vulkan der Erde, dem Cotopaxi. Hier oben herrscht das ganze
Jahr Aprilwetter im schlimmsten Sinne des Wortes: Morgens Sonnenschein,
am Mittage Nebel, Regen, Schnee, Hagel und Gewitter, des Nachts rauhe
Kälte. Halbwildes Vieh weidet auf den bräunlichgelben Grasflächen. Einige
träge Geier, ein paar unscheinbar gefärbte Vögel vollenden eher das Bild der
Öde, als daß sie es störten.
Mit drei auseinanderstrebenden Ketten enden die Kordilleren im N.
Zeige sie!
4. Der westliche Küstensaum ist zwischen Santiago und Ecuador
äußerst regenarm, weil das hier kühle Meerwasser die Regenbildung verhindert.
Unter dem Wendekreise ist sogar eine Wüste, die von Atacama mit ge-
waltigen Lagern von Salpeter, die Chiles zweiter Hafen, Jquique (ifife)
ausführt.
An eigentümlichen Tieren und Pflanzen in den Kordilleren sind
zu nennen das Lama, Vicuna (wikünja), das Vigognewolle liefert. Über
den Gipfeln des Hochgebirges schwebt der riesige Kondor. In den Süd-
kordilleren hat die Kartoffel ihre Heimat, in den östlichen Nordkordilleren
der Chinarindenbaum. Die Kordilleren haben der Welt seit ihrer Eroberung
durch die Spanier Silber und Gold im Wert von vielen Milliarden
geliefert.
d) Die Bevölkerung der Kordillerenländer besteht vorwiegend aus
Indianern und Mischlingen, zum kleineren Teil aus Kreolen, den
Nachkommen der eingewanderten, vorzugsweise spanischen Weißen. Die
Indianer sind im Ackerbau bewandert.
Auf den Hochbecken von Peru und Bolivia blühte — ähnlich wie in
Mexiko — eine rege Kultur, als diese Länder von den Spaniern erobert
wurden. Die Bevölkerung wohnte in Städten und Dörfern, hatte feste Plätze,
Bergwerke, Kunststraßen und Brückenbauten. Sie trieb Ackerbau, wobei zur
Bewässerung des Erdreichs große^Wasserleitungen angelegt waren, und ver-
ehrte die Sonne in prächtigen Sonnentempeln. Diese Kultur der „Inka"
wurde ebenfalls von den Spaniern vernichtet
Weder die spanische Herrschaft noch die Befreiung von ihr hat den
katholischen Ländern Segen gebracht. Die Freistaaten leiden an Parteihader
und Rassenhaß der Bevölkerung, an Bürgerkriegen und nachlässigem Bodenbau.
Es herrscht oft die ärgste Willkür, Mißachtung der Gesetze, Bestechlichkeit und
Grausamkeit. —
Der Großhandel befindet sich — wie in ganz Süd amerika
— vielfach in der Hand von Deutschen und Engländern, die
besonders den Erdteil mit europäischen Fabrikaten versorgen.
c) Kordilleren -Staaten sind Kolumbia, Ecuador (ektvador), Peru,
Bolivia und Chile, insgesamt von der Fläche Rußlands mit 15 Mill. E.
Nach der Natur und wirtschaftlichen Bedeutung lassen sich die Frei-
staaten in 2 Gruppen bringen:
1. Die zwei nördlichen, Kolumbia und Ecuador sind Länder der
Plantagenwirtschaft. Sie führen Kakao, Kaffee, Zucker, Kautschuk
und Bananen aus.
Kolumbiens Hst. ist Bogota.
In Ecuador die schön gelegene Hst. Quito (ftto).
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Südamerika
Extrahierte Ortsnamen: Quito Ecuador Chiles Peru Mexiko amerika Ecuador Peru Chile Kolumbia Ecuador Kolumbiens Bogota Ecuador
158 Das Deutsche Reich,
Eggcgcbirge und der Teutoburger Wald das Bergland gegen das Münster-
land ab. Der Teutoburger Wald zieht in einem langen, niedrigen aber
ausgeprägten Zuge zur Ems. Mit welchem deutschen Gebirge hat er gleiche
Richtung? Auf der Grotenbnrg sw. von Detmold erhebt sich das Her-
manns-Denkmal als Wahrzeichen deutscher Freiheit.
Da namentlich im n. Teile die steil abfallenden Höhenzüge bereits
von Tiefland umgeben sind, treten sie recht ansehnlich hervor und erhalten
dadurch und durch den herrlichen Hochwald, womit sie bestanden sind, ein
gebirgsähnliches Aussehen. — Die Fruchtbarkeit des Weserberglandes
ist bedeutender als die im Hessischen Berglande. Auch kommen Boden-
schätze an Eisen und Kohleu vor, die der Industrie dienstbar gemacht werden.
2. Die Bewohner sind Niedersachsen und bekennen sich teils zur
evangelischen, teils zur katholischen Lehre. Hauptnahrungsquelle ist
Ackerbau. Doch haben sich auch andere Erwerbszweige eingebürgert. Her-
vorragend ist die Leinenweberei im Westfälischen und die Ziegel-
b ereitung im Fürstentum Lippe. Ein großer Teil der Bevölkerung sucht im
Sommer außerhalb des Fürstentums in Ziegeleien Arbeit und kehrt mit
Beginn des Winters mit dem ersparten Gelde wieder heim.
3. Ortskunde: a) In der Provinz Westfalen: Minden, R.-B.-H.
an der Weser, unterhalb der Westfälischen Pforte. Die Hauptsitze der west
sälischen Leinenweberei sind Herford und Bielefeld, dieses am Eingang
eines schönen Quertales voni Teutoburger Wald. — Paderborn, älter
Bischofssitz.
d) in der Provinz H annov er: Osnabrück, R.-B.-H., unweit des
Nordwestendes des Teutoburger Waldes auch durch Verhüttung von Eisen
wichtig.*) — Hild esheim, R.-B.-H., an der Innerste, einem Nebenfluß
der Leine, alte Bischofsstadt mit altertümlichen Kirchenbauten, das nord
deutsche Zairnberg. In der Umgegend viel Leinenweberei. — Der S. des
R.-B. Hildesheim, ist durch schmales, braunschweigisches Gebiet, das von der
Weser bis zum Harz reicht, vom n. Hauptlande geschieden. In diesem Süd-
teile liegt die Universitätsstadt Göttingen.
c) Im Braunschweigischen liegt Holzminden.
d) Im Fürstentum Schaumburg-Lippe die kleine Hst. Bücke bürg.
e) Im Fürstentum Lippe die kleine Hst. Detmold.
f) In Wald eck, in einem n. vom Hauptlande gelegenen Teil das Bad
Pyrmont (pirmont) mit berühmter Eisenquelle.
2. Das Fichtelgcbirge.
Tas Fichtelgebirge erhebt sich an der Westecke zwischen Böhmer
Wald und Elstergebirge. Doch wird dadurch die Lücke zwischen den
genannten Gebirgen nicht geschlossen. Überhaupt steht das Fichtelgebirge
mit keinem der benachbarten Gebirge unmittelbar in Verbindung. Nur
niedrige Hochflächen leiten zu ihnen über. Es ist also kein Gebirgs-
knoten, sondern ein abgesondertes, kleines Massengebirge. Die vor-
herrschende Gesteinsart ist Granit. Es hat die Form eines nach Xo.
offenen Hufeisens, das ein mit mäßigen Höhen angefülltes Tafelland (600 m)
umschließt. Die höchsten Erhebungen sind der Schneeberg (1050 in) und
der Ochsenkopf.
Seiner Lage nach bezeichnet man das Fichtelgebirge gern als den
Mittelpunkt der deutschen Mittelgebirge. Von ihm ziehen vier Gebirgs-
züge nach den vier Nebenhimmelsgegenden (welche?), während nach den vier
*) Westfälischer Friede 1648.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Hild
Extrahierte Ortsnamen: Detmold Hessischen_Berglande Niedersachsen Westfälischen Minden Westfälischen Herford Bielefeld Paderborn Hildesheim Holzminden Detmold Bad
Pyrmont
8 Die Umgebung des Heimatsortes.
das Bächlein? — Wie unterscheidet sich ein Graben von einem Flusse?
Welche Zwecke verfolgt man mit der Anlage des Grabens? Finden sich in
der Nähe des Heimatsortes noch andere künstlich angelegte Gewässer? —
Wo trafen wir Inseln und Halbinseln an?
Den Anfang des fließenden Wassers, wo es frei aus der Erde hervorbncht, nennt
man Quelle. Bon hieraus wäscht sich dasselbe eine Rinne oder ein Bett aus, sucht
in seinem Laufe stets die tiefsten Stellen des umliegenden Bodens auf und bildet
daher mancherlei Krümmungen. Bewegt sich das fließende Wasser schnell abwärts,
so Haides ein starkes, bei langsamem Laus ein geringes Gefälle. Stürzt es plötzlich in
eine Tiefe, so bildet es einen Wasserfall. Zuweilen hemmt man fließende Gewässer
auf ihrem Wege durch Wehre und Schleusen, um ihr Wasser für Mühlen- und
Fabrikbetrieb, sowie zur Bewässerung der Wiesen dienstbar zu machen. Oft erscheint
das fließende Wasser durch eingeschwemmte erdige Massen getrübt; diese heißen Sink-
stofse, weil sie als Schlamm zu Boden sinken, wenn das Wasser langsamer fließt.
Die Stelle, wo die fließenden Wassermengen sich in ein anderes Gewässer ergießen,
heißt Mündung. Die kleinsten fließenden Gewässer nennt man Riesel oder Bäche,
die großen Flüsse und Ströme. Führt ein fließendes Wasser seine Wassermengen
einem größeren Flusse zu, so heißt dieser Hauptfluß, jenes Nebenfluß. Nicht selten
werden benachbarte Flüsse durch einen Kanal verbunden.
3. Bodenbeschaffenheit. Die Beschaffenheit und Fruchtbarkeit des
Bodens ist gar verschieden. Dies zeigt auch die Umgebung unserer Stadt.
Die fruchtbare Ackererde eignet sich vortrefflich zum Anbau von Feld-
und Gartenfrüchten; das Wiesenland bringt üppigen Graswuchs hervor.
Sandboden und S teiuboden find dagegen unfruchtbar und zum Aubau
wenig geeignet. Mit anderen, fruchtbaren Erdarten gemischt, nähren sie indes
auch Pflanzen und bilden den sogenannten leichten Boden. Ist der Boden
stark von Wasser durchzogen, so bildet er als Weichboden das Snmps-
land und den torfreichen Moorboden. Snche Beispiele dieser Boden-
arten aus der Umgebung deines Heimatsortes auf! Vou der Fruchtbarkeit
des Bodens hängt größtenteils Wachstum und Gedeihen der Pflanzen ab.
Beides bedingt wieder das Vorkommen von mancherlei Getier.
Nenne Getreidearten, Hackfrüchte und Futtergewächse, die aus den Ackern ange-
baut werden! — Welche Feld- und Wiesenblumen, Sumpf- und Moorpflanzen kennst
du? — Zähle Laub- und Nadelbäume, Sträucher und andere Pflanzen des Heimat-
lichen Waldes auf! — Erzähle von den: Tierleben in Feld und Wald! —
4. Klima. Die Witterung zeigt im Laufe des Jahres mancherlei
Wechsel und Verschiedenheiten. Was weißt du von der Witterung zur Zeit
des Winters, des Frühlings, des Sommers und des Herbstes zu erzählen?
Man spricht von einem klaren und einem bewölkten Himmel, von heißen,
warmen und milden, kühlen, rauhen und kalten Tagen, sowie von ruhigem,
windigem und stürmischem Wetter. Auch unterscheidet man Nebel, Tau,
Regeu, Schnee und Hagel. Im Sommer sind Gewitterbildungen nicht selten.
Alle wässrigen Niedergäuge nennt man Niederschläge, die Luftströmungen
Winde. Letztere werden nach den Himmelsgegenden benannt, aus welchen
sie wehen. (Nordwind, Ostwind, Südwind, Westwiud.) Sehr starke Wiude
heißeu Stürme. Welche Jahreszeiten haben die größten W är m e g e g e n s ä tz e?
Alle diese Witteruugserschei'uuugeu zusammen genommen
in ihrer jährlichen Wiederkehr bilden das Klima unserer
Gegend. Es wird bedingt dnrch die Wärmeverhältnisse, Winde
und Niederschläge.
Das Klima beeinflußt sehr wesentlich Wachstum und Gedeihen der Pflanzen,
Auftreten und Lebensweise der Tiere und kann dazu beitragen, die Fruchtbarkeit des
Bodens zu erhöhen oder zu beeinträchtigen. Auch wir Menschen hängen von unserer
Lebensweise (Kleidung, Wohnung, Beschäftigung u. s. w.) vom Klima ab. Weise dies nach.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Tischplatten der Schulbänke,
die Dachseiten eines Hauses
haben weder eine senkrechte
noch eine wagerechte «Stellung.
Sie stehen schräge. Unsere
Schultafel weicht in ihrer
schrägen Stellung nicht viel
von der senkrechten Richtung
ab. Sie steht steil. Die
Platten unserer Schulbänke
nähern sich in ihrer Lage
der wagerechten Richtung.
Sie siud allmählich-
schräge.
Ausmessen des Schnl-
zimmers. Planzeichnung
ans der Wandtafel.
Betrachte den Schul-
bau nach seinem Gesamt-
eindruck von der Hof- und
Straßenseite aus! Beschreibe
seine Bauart im allgemeinen!
Zähle die Stockwerke, die
Haupt- und Nebeneingänge,
die Treppen n. s. w. Zähle
Baustoffe auf, die zum Schul-
bau verwendet worden sind!
Was ist aus der Geschichte des
Schulhauses merkenswert?
3. Die tägliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Wir
haben an einzelnen schönen Frühliugstagen die Sonne ge -
meinsam oder daheim allein beobachtet. Sie spendet uns Licht
und Wärme. Zu den einzelnen Tageszeiten geschieht dies aber in ver-
schiedenem Maße.
Vor Sonnenaufgang wird der Himmel im 0. bereits hell. _ Der Schein des
Mondes verblaßt, und die Sterne verschwinden allmählich. Es ist Morgen-
dämmerung. Am Morgenhimmel zeigt sich wohl auch die Morgenröte. Die
Luft ist srisch und kühl. — Mit Sonnenaufgang wird ergänz hell. Es ist Morgen.
Die Sonne erscheint uns groß und rotglühend. Ihre Strahlen fallen sehr schräge,
anfangs fast wagerecht auf die Erde. Sie spenden nur^wenig Wärme. Die
Tautröpfchen blinken und glitzern im Morgensonnenschein; Feld und Flur liegt im
goldigen Frühlicht; das Lied der Vögel erschallt.
Im Laufe des Vormittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe empor. _ oie
sieht kleiner und goldglänzender aus. Ihre Strahlen blenden das Auge und bringen
größere Wärme hervor als am Morgen. Uni 12 Uhr mittags erreicht die Sonne
ihren Höhepunkt. Es ist Mittag. Ihre Strahlen haben sich der senkrechten Richtung
sehr genähert und bringen die größte Tageswärme hervor.^ Ganz senkrecht fallen sie
aber in unserer Gegend nie zur Erde. Je mehr sich die Sonnenstrahlen der
senkrechten Richtung nähern, desto mehr Wärme erzeugen sie, und
Nachmittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe in westlicher Richtung hinab.
Je tiefer sie sinkt, desto mehr nimmt auch die Wärme ab. Endlich neigt sie sicherem
Untergange entgegen. Sie erscheint wieder groß und^ glänzt rötlich-golden, ^ünrtc
und Bergesspitzen liegen im Abendsonnenscheine. Es wird kühl, da die letzten
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
12 Die Umgebung des Heimatsortes.
Vollmond am 15. Tage nach dem Neumond, und nach 29'/, Tagen oder am 30. Tage
wieder Neumond eintritt. Die Zeit von einem Neumonde bis zum andern nennt
man einen Mondwechsel oder Monat. Doch stimmt die Lage der 12 Monate des
Jahres nicht ganz mit der Länge der „Monde" überein.
4. Der Sternhimmel. Wenn die Sonne untergegangen ist, tauchen
im Dämmerschein einzelne Sterne mit mattem Glänze am Himmel ans; wenn
die Nacht vollständig hereingebrochen ist, leuchtet das Heer der unzähligen
Sterne in vollem Glänze. Beim anbrechenden Morgen verbleicht ihr Schein
wieder. In hellen Sommernächten ist ihr Glanz nicht so schön, als in dunkeln
Winternächten. Am Tage ist kein Stern zu sehen, da das helle Sonnenlicht
den Sternenglanz überstrahlt. Mond und Sterne sind in manchen Liedern
mit einem Hirten und seinen Schasen verglichen.
Die Sterne erscheinen nicht alle in gleicher Lichtstärke und Lichtfarbe.
Manche sind hell und strahlend, andere haben einen matteren Schein. Einzelne
erscheinen gelb, andere rötlich, einzelne auch ins Blane oder Grüne spielend,
die meisten aber lichtweiß. Einzelne Sterngruppen denkt man sich durch
Linien verbunden oder umzogen. Die dadurch entstehenden Bilder nennt
man Sternbilder. Sehr bekannte Sternbilder sind das Sieb enge-
st i r n, der Orion, der große
* * * 5 Polarstern. und der k l e i n e Himmelswagen,
anch großer und kleiner Bär
genannt.
Kleiner Bär. Der letzte, sehr helle Stern im
Schweif des kleinen Bären heißt
der nördliche Polarstern.
Auch andere Sterne führen be-
sondere Namen. So heißt der helle,
schöne Stern, den wir abends und
zu andern Zeiten gegen Morgen er-
blicken, der Abend- und Morgenstern
oder auch Venus. Der helle, nebel-
artige Lichtstreifen, welcher wie ein
Großer Bär. breiter, zerteilter Gürtel den Himmel
umspannt, heißt die M i l ch st r a ß e.
Sie besteht aus unzähligen Sternen. Diejenigen Sternerscheinungen, welche
in manchen Nächten in blitzartig schnellem Lanfe einen Teil des Himmels
durcheilen und dann verschwinden, heißen Sternschnuppen.
Auch die Sterne gehen im 0. auf und im W. unter. Nur die in der Nähe
des Polarsterns umkreisen denselben und sind die ganze Nacht sichtbar, bald über,
bald unter dem Polarstern, wie z. B. der kleine und der große Bär. Andere, >vie
das Siebengestirn, sind aber nicht immer sichtbar. Die meisten Sterne verändern
ihre Stellung zu einander nicht.
5. Der Horizont. Wenn wir uns draußen auf freiem Felde be-
siudeu, so haben wir über uus das hohe Himmelsgewölbe, unter uns ein
kreisförmiges Stück der Erde. Über dieser Erdfläche wölbt sich der Himmel
wie eine hohle Halbkugel. Über uns haben wir den höchsten Punkt des
Himmelsgewölbes. Er heißt der Scheitelpunkt. An der Grenze der
kreisförmigen Erdfläche scheinen sich Himmel und Erde zu berühren. Bis zu
jener Kreislinie können wir von unserm Standpunkt ans sehen, nur so weit
reicht unser Gesicht. Mau nennt diese Linie daher den Gesichtskreis
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
N.- Tv. N.-O.
s.- w. S.- 0.
s.
^ Der Heimatsort.
habe ich rechts 0., links W., vor mir N.,
hinter mir S. Zwischen den Haupthimmels-
gegenden in der Mittelrichtung liegen die 4
Nebenhimmelsgegenden: Nordostqst.-O.),
Südost (S-O.)i Nordwest (N.-W.),
«Südwest (S.-W.)- Bezeichne die Lage
der Wände, Thüreu, Fenster, Tische, Nach- w--—- ---O.
barhäuser n. s. w. nach den Himmels-
gegenden!
Übertragung der Himmelsrichtungen
auf die Sckmltasel. Zeichnuug mehrerer
Orientierungskreuze. Auf der Tasel
oder dem Papier ist die Richtung
Nach oben stets Ist., die Nach Unten Orlentrerungskreuz.
S., die nach rechts 0. und die nach links W.
3. Bic tägliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Wir
haben an einzelnen schönen Frühlingstagen die Sonne ge-
meinsam oder daheim allein beobachtet. Sie spendet uns Licht
und Wärme. Zu deu einzelnen Tageszeiten geschieht dies aber in der-
schiedenem Maße.
Vor Sonnenaufgang wird der Himmel im 0. bereits hell. Der Schein
des Mondes verblaßt, und die Sterne verschwinden allmählich. Es ist
Morgendämmerung. Am Morgenhimmel zeigt sich wohl auch die
Morgeuröte- Die Luft ist srisch und kühl. — Mit Souuenausgang wird
es nanz hell. Es ist Morgen. Die Sonne erscheint uns groß und rot-
glühend. Ihre Strahlen fallen sehr schräge, anfangs fast wagerecht auf
die Erde. Sie spenden nur wenig Wärme. Die Tautröpfchen blinken
und glitzern im Morgensonnenschein; Feld und Flur liegt im goldigen Früh-
licht; das Lied der Vögel erschallt.
Im Lause des Vormittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe empor.
Sie sieht kleiner und goldglänzender ans. Ihre Strahlen blenden das Auge
und bringen größere Wärme hervor als am Morgen. Um 12 Ubr mittags
erreicht die Sonne ihren Höhepunkt. Es ist Mittag. Ihre Strahlen haben
sich der senkrechten Richtung sehr genähert und bringen die größte Tages-
wärme hervor. Gauz senkrecht fallen sie aber in unserer Gegend nie zur
Erde. Je mehr sich die Sonnenstrahlen der senkrechten Richtung
nähern, desto mehr Wärme erzeugeu sie, und umgekehrt.
Nachmittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe in westlicher Richtung
hinab- Je tiefer sie sinkt, desto mehr nimmt auch die Wärme ab. Endlich
neigt sie sich ihrem Untergange entgegen. Sie erscheint wieder groß und
glänzt rötlich-golden- Türme und Bergesspitzen liegen im Abendsonnenscheine.
Es wird kühl, da die letzten Sonnenstrahlen sehr schräge aus die Erde fallen.
Endlich erfolgt der Sonnenuntergang. Es ist Abend. — Am Abend-
himmel zeigt sich die Abendröte. Die Tageshelle nimmt bedeutend ab,
und die Abenddämmerung tritt ein. Die Luft ist kühl, und der Tau
lagert sich aus Gras und Blumen- Nach und nach wird es ganz duukel,
und die Nacht zieht herauf. Am Nachthimmel blinken die Sterne.
4. Die Umgebung des Schulhauses. Hinter dem Schulgebäude
liegt der Schulhof. 'Er ist eiu freier, eingefriedigter Platz. Bezeichne
seine Gestalt, gieb die Art seiner Umgrenzung an und miß nach
Schrittlängen seine Ausdehnung von 0. nach W., und von S. nach N.j
— Der Boden des Schulhofes zeigt keine Erhöhungen und Ver-
tiefungen. Er ist ganz eben. Beobachte, ob die Ebene des Schulhofes
sich nach einer bestimmten Richtung hin senkt, oder ob sie sich wagerecht
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
ö Die Umgebung des Heimatsortes.
von Bergen eingeschlossenes, rundes Thal ist ein Thalkessel. — Nenne
Tyäler in der Umgebung deines Heimatsortes! Welche Pflanzen hast dn
auf deu Höhen und in den Thälern angetroffen?
2. Gewässer. Die Umgebung des Heimatsortes weist mancherlei
stehende und fließende Gewäsfer aus. Nenne das größte derselben! Be-
schreibe den Laus des heimatlichen Flusses in der Umgegend! Wo und
warum weist derselbe mancherlei Krümmungen oder Windungen
auf? Hat er einen langsamen oder schnellen Laus? Welcher Art ist also
sein Gesälle? Wo wird seine Wasserkraft zum Mühleubetriebe ver-
wertet? — Wo trafen wir in der Umgegend Quellen au? Verfolge
den Lauf des Riefels, oder Baches, der von hier aus seinen Laus
nimmt? Inwiefern wird sein Lauf von der örtlichen Bodengestaltnng
beeinflußt? Wo bildet der Lauf einen Wassersa ll? In welch größeres
Wasser mündete das Bächlein? — Wie unterscheidet sich ein Graben
von einem Flusse? Welche Zwecke verfolgt mau mit der Anlage des
Grabens? Finden sich in der Nähe des Heimatsortes noch andere künft-
lich angelegte Gewässer? — Wo trafen wir Inseln und Halbinseln an?
Den Anfang des fließenden Waffers, wo es frei aus der Erde hervor-
bricht, nennt man Quelle. Von hieraus wäscht sich dasselbe eine Rinne
oder ein Bett aus, sucht in seinem Laufe stets die tiefsten Stellen des
umliegenden Bodens auf und bildet daher mancherlei Krümmungen-
Bewegt sich das fließende Wasser schnell abwärts, so hat es ein starkes, bei
langsamem Laus ein geringes Gefälle. Stürzt es plötzlich in eine Tiefe,
so bildet es einen Wasserfall- Zuweilen hemmt man fließende Gewässer
auf ihrem Wege durch Wehre und Schleusen, um ihr Wasser für Mühlen-
und Fabrikbetrieb, sowie zur Bewässerung der Wiesen dienstbar zu machen.
Lst erscheint das fließende Wasser durch eingeschwemmte erdige Massen
getrübt; diese heißen Sinkstoffe, weil sie als Schlamm zu Boden sinken,
wenn das Wasser laugsamer fließt. Die Stelle, wo die fließenden Wasser-
mengen sich in ein anderes Gewässer ergießen, heißt Mündung. Die
kleinsten fließenden Gewässer nennt man Riesel und Bäche, die großen
Flüsse und Ströme. Führt ein fließendes Wasser seine Wassermengen
einem größeren Flusse zu, so heißt dieser Hauptfluß, jenes Nebenfluß.
Nicht selteu werden benachbarte Flüsse durch einen Kanal verbunden.
3. Lodenbeschaffettheit. Die Beschaffenheit und Fruchtbarkeit des
Bodens ist gar verschieden. Dies zeigt auch die Umgebung unserer Stadt.
Die fruchtbare Ackererde eignet sich vortrefflich zum Anbau von
Feld- und Garten fruchten; das Wiesenland bringt üppigen Graswuchs
hervor. Sandboden und Steinboden sind dagegen unfruchtbar und
zum Anbau wenig geeignet. Mit anderen, fruchtbaren Erdarten gemischt
nähren sie iudes auch Pflanzen und bilden den sogenannten leichten Boden.
Ist der Boden stark von Wasser durchzogen, so bildet er als Weich-
boden das Sumpslaud und deu torsreichen Moorboden. Suche Bei-
spiele dieser Bodenarten aus der Umgebung deines Heimatsortes ans!
Von der Fruchtbarkeit des Bodens hängt größtenteils Wachstum und
Gedeihen der Pflanzen ab. Beides bedingt wieder das Vorkommen von
mancherlei Getier.
Nenne Getreidearten, Hackfrüchte und Futtergewächse, die auf deu
Äckern angebaut werden! — Welche Feld- und Wiesenblumen, Sumpf- und
Moorpflanzen kennst du? — Zähle Laub- und Nadelbäume, Sträucher und
andere Pflanzen des heimatlichen Waldes auf! — Erzähle von dem Tier-
leben iu Feld und Wald! —
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Die Umgebung des Heimatsortes.
Siebengestirn, der Orion,
der große und der kleine
Himmelswagen, auch großer
und kleiuer Bär genannt.
Ter letzte, sehr helle Stern
im Schweis des kleinen Baren
heißt der nördliche Polar-
stern. Auch andere Sterne
führen besondere Namen. So
heißt der helle, schone Stern,
den wir abends und gegen
Morgen erblicken, der Abend- *
und Morgenstern oder auch
Venus. Ter helle, nebelartige
Lichtstreifen, welcher wie ein
breiter, zerteilter Gürtel deu
Himmel umspannt, heißt die Milchstraße. Sie besteht ans unzähligen
Sternen. Diejenigen Sternerscheinungen, welche in manchen Nächten in
blitzartig schnellem Laufe einen Teil des Himmels durcheilen und dann
verschwinden, heißeu Sternschnuppen.
*) Auch die Sterne gehen im 0. auf und im W. unter. Nur die in
der Nähe des Polarsterns umkreisen denselben und sind die ganze Nacht
sichtbar, bald über, bald unter dem Polarstern, wie z. B- der kleine und
der große Bär. Ändere, wie das Siebengestirn, sind aber nicht immer
sichtbar. Die meisten Sterne verändern ihre Stellung zu einander nicht.
*) 5. Der Horimt. Wenn wir uns draußen ans freiem Felde
befinden, so haben wir über uns das hohe Himmelsgewölbe, unter uns
ein kreisförmiges Stück der Erde. Über dieser Erdslüche wölbt sich der
Himmel wie eine hohle Halbkugel. Über uns haben wir den höchsten
Punkt des Himmelsgewölbes. Er heißt der Scheitelpunkt. An der
Grenze der kreisförmigen Erdfläche scheinen sich Himmel und Erde zu
berühren. Bis zu jener Kreislinie können wir von nnserm Standpuukt
aus sehe», nur so weit reicht unser Gesicht. Man nennt diese Linie daher
den Gesichtskreis oder Horizont. Die kreisförmige Erdfläche heißt
Horizontfläche oder Horizontebene.
Horizontbeobachtuugen. Von einer Anhöhe ans reicht unser
Auge bereits etwas weiter. Unser Horizont ist größer geworden. Je
höherun serstandpunkti st, d e st o größer i st n n s e r H o r i z o n t.
Er erweitert sich also bei erhöhtem Standpunkte. Je niedriger wir stehen,
desto kleiner ist er. Auch richtet sich die Größe des Horizontes nach der
Sehweite unseres Auges. — Zeige Ostpuukt, Westpunkt, Nordpunkt und
Südpunkt am Horizonte! Bestimme die Nebenhimmelsgegenden von dei-
nem Standpunkt aus!
Wenn wir unsere Schritte nach irgend einem Punkte des Horizontes
lenken, um an die Grenze zu gelangen, wo Himmel und Erde zusammen
zu stoßen scheinen, so bemerken wir doch bald, daß über uns das Himmels-
gewölbe nicht niedriger wird. Immer haben wir über uns deu
Scheitelpunkt. Der Horizont rückt immer mehr hinter die Gegenstände,
welche vom ersten Standpunkt aus gesehen an der Grenze unseres Gesichts-
kreises lagen. Der Horizont verändert sich mit nnserm Stand-
Punkt. Das Himmelsgewölbe ruht nicht in Wirklichkeit auf der Horizont-
* * * ^Polarstern.
* *
'*
Kleiner Bär.
* *
Großer Bär.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
2
Der Heimatort.
Mitternacht
Ausmessen des Schul-
zimmers. Plan Zeichnung
auf der Wandtafel im Maß-
stabe von 1 : 100.
Betrachte den Schul-
bau! Zähle die Stockwerke!
Wie hoch ist das Gebäude?
Zähle Baustoffe auf, die zum
Schnlban verwendet worden
sind! Was ist aus der
Geschichte des Schul-
Hauses merkenswert?
3. Die tägliche Er-
leuchtung und Erwär-
mung der Erde. Wir
haben a n Frühlings-
tagen die Sonne ge-
meinsam und daheim
allein beobachtet. Sie
spendet uns Licht und Wärme.
Zu den einzelnen Tages-
zeiten geschieht dies aber in
verschiedenem Maße
Vor Sonnenansgang
wird der Himmel im 0.
bereits hell. Es ist Morgen-
dämmerung. Am Morgen-
Himmel zeigt sich die M o r g e n-
röte. Die Luft ist frisch
und kühl. — Mit Sonnenaufgang wird es ganz hell. Es ist Morgen. Die
Sonnenstrahlen fallen sehr schräg, fast wagerecht auf die Erde. Sie
spenden nur wenig Wärme.
Im Laufe des Vormittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe empor.
Sie sieht kleiner und goldglänzender aus. Ihre Strahlen blenden das Auge
und bringen größere Wärme hervor als am Morgen. Um 12 Uhr mittags
erreicht die Sonne ihren Höhepunkt. Es ist Mittag. Ihre Strahlen haben
sich der senkrechten Richtung am meisten genähert und erzeugen die
größte Tageswärme. Ganz senkrecht fallen sie aber in unserer Gegend nie
zur Erde. Je mehr sich die Sonnenstrahlen der senkrechten
Richtung nähern, desto mehr Wärme erzeugen sie, und
umgekehrt.
Nachmittags sinkt die Sonne am Himmelsgewölbe in westlicher Richtung
hinab. Dabei wird es kühler. Vor dem Untergange erscheint die Sonne
groß und glänzt rötlich-golden. Türme und Bergesspitzen liegen im Abend-
sonnenscheine. Mit Sonnenuntergänge ist es Abend. — Am Abendhimmel
zeigt sich die Abendröte. Die Tageshelle nimmt bedeutend ab, und die
Abenddämmerung tritt ein. Der Tau lagert sich auf Gras und Blumen.
Nach und nach wird es ganz dunkel, und die Nacht zieht herauf. Am
Nachthimmel blinken die Sterne.
Mittag
Grundriß eines Schulzimmers.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Die Umgebung des Heimalortes.
11
* *
*
Kleiner Bär.
* * * Polarstern.
Sterngruppen denkt man sich durch
Linien verbunden oder umzogen.
Die dadurch entstehenden Bilder
nennt man Sternbilder. Sehr
bekannte Sternbilder sind das
Siebengestirn, der Orion,
der große und der kleine
Himmelswagen, auch großer
und kleiner Bär genannt.
*
Großer Bär.
*
Der letzte, mittelhelle Stern
im Schweif des kleinen Bären
heißt der nördliche Polarstern.
Andere helle Sterne führen be-
sondere Namen, z. B. Venus,
Jupiter. Der nebelartige Licht-
streifen, der den Himmel umspannt, heißt die Milchstraße. Die Stern-
schnuppen durcheilen in manchen Nächten in blitzartig schnellem Laufe
einen Teil des Himmels.
Auch die Sterne gehen im 0. auf und im W. unter. Nur die in
der Nähe des Polarsterns umkreisen ihn und sind die ganze Nacht sichtbar,
wie z. B. der große Bär
5. Der Horizont. Wenn wir uns draußen ans freiem Felde be-
finden, so haben wir unter uns ein kreisförmiges Stück der Erde. Über
dieser Erdfläche wölbt sich der Himmel wie eine hohle Halbkngel. Über uns
haben wir den höchsten Punkt des Himmelsgewölbes, den Scheitelpunkt.
An der Grenze der kreisförmigen Erdoberfläche scheinen sich Himmel und
Erde zu berühren. Bis zu jener Kreislinie reicht unser Gesicht. Man
nennt diese Linie daher den Gesichtskreis oder Horizont.
Horizontbeobachtungen. Von einer Anhöhe aus reicht unser
Auge bereits etwas weiter. Unser Horizont ist größer geworden. Je höher
unser Standpunkt ist, desto größer ist unser Horizont. Je
niedriger wir stehen, desto kleiner ist er. — Zeige 0., W., S., N. am Horizonte!
Bestimme die Nebenhimmelsgegenden von deinem Standpunkte aus!
Weuu wir unsere Schritte nach irgend einem Punkte des Horizontes
lenken, um an die Grenze zu gelangen, wo Himmel und Erde zusammen zu
stehen scheinen, so bemerken wir bald, daß über uns das Himmelsgewölbe
nicht niedriger wird. Immer haben wir über uus den Scheitel-
puukt. Der Horizont rückt immer mehr hinter die Gegenstände, die vom
ersten Standpunkt aus gesehen an der Grenze unseres Gesichtskreises lagen.
Der Horizont verändert sich mit unserm Standpunkt. Das
Himmelsgewölbe ruht nicht in Wirklichkeit auf der Horizontlinie; der
Himmel wölbt sich also nur scheinbar über der Erdfläche. Unser Auge
täuscht uns.
Auch mancherlei andere Erscheinungen belehren uns, daß die Wirklichkeit
vieler Vorgänge oft nicht mit unfern Wahrnehmungen übereinstimmt. In
stürmischer Nacht scheint der Mond mit rasender Eile durch die zerrissenen
Wolkenmassen zu schießen. Wir überzeugen uns leicht, daß in Wirklichkeit
die Wolken vom Winde in entgegengesetzter Richtung getrieben werden. —
Führe andere Beispiele an!
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]