32
Alte Geschichte, Orientalische Völker.
des „Grofskönigs“ (ßaadevg rüv ßaffdewu, fzéyug ßaaixsvg, pers.
Khschajathija-Khschajathijanäm, woraus neupersisch Schahinschah),
Egbatäna in Medien war die Sommerresidenz. Bau eines neuen
Königspalastes zu Persepölis in Per sis, von dem eben so wie von
dem Palast in Susa Ruinen mit Inschriften und Skulpturen aufge-
graben sind. Dort sind auch die Grabkammern der Könige.
Göttliche Verehrung des Königs, dessen Befriedigung Endzweck
des Staates ist. Prunkvolle und kostspielige Hofhaltung, Hofcere-
moniell. Anlegung grofser Heerstrafsen. Einrichtung von Post-
stationen. natürlich nur für die Ueberbringung königlicher Botschaften.
Eintheilung des Reichs in 20 Salrapien, jede unter einem Satrapen
(pers. Khschatra-pati, d. h. Herr der Provinz), mit königlicher Hof-
haltung in Palästen, umgehen von großartigen Gärten {Paradiese).
Dabei auch eigene Verwaltung und besonderes Recht und Gesetz
unterworfener Städte oder Stämme, ja ganzer Völker unter ein-
heimischen, abhängigen Fürsten.
vor Chr.
500—494. Aufstand der ionischen Griechen,
angestiftet durch den dem Darius verdächtigten, nach
Susa berufenen Uistiaeus von Milet und de-sen Schwiegersohn Arista-
göras. Mit Hülfe von Athen und Eretria wild Sardi s eingenommen,
die Stadt wird ein Raub der Flammen. Die Ionier werden von dem
persischen Landheere geschlagen, von den Bundesgenossen aus Athen
und Eretria verlassen, die ionische Flotte wird hei Lade (Milet gegen-
über•) besiegt, die Ionier wieder unterworfen, die Milesier auf Befehl
des Darius im Innern von Asien angesiedelt.
493—490. Krieg des Darius gegen die europäischen Griechen ('s. S.
56). Große Rüstungen zu einem neuen Zuge nach
Griechenland. Aufstand der Aegyptcr.
485. Darius stirbt. Ihm folgt sein Sohn
485—465. Xerxes I. (Ssqírjg, pors. Khschajarscha).
480. Krieg gegen Griechenland s S. 59. — Xerxes und sein
ältester Sohn von dem Anführer der Leibwache Arta-
banus ermordet. Es folgt des Xerxes zweiter Sohn
465—424. Artaxerxes I. (pers. Artachschatra), genannt Maxqó/eiq,
Longimänus.
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TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius Darius Darius Xerxes_I. Khschajarscha Xerxes Xerxes Artaxerxes_I. Longimänus
Alto Geschichte, Griechen.
54
vor Chi.
507. Der athenische Adel, von Isagöras (’Iaecyoqcts) geführt,
bewirkt mit Hülfe eines spartan. Heeres unter Kleo-
msnes eine kurze Reaction. Klisthenes flüchtet, die
Akropolis wird von einem verrätherischen Archonten
den Spartanern überliefert. Ein Aufstand des athe-
nischen Volks zwingt den Kleomijncs zu schmählicher
Kapitulation: Abzug der Spartaner ohne Waffen und
Auslieferung der adligen Parteiführer. Diese werden
hingerichtet, Klisthgnes wird zurückberufen.
506. Eine Expedition der Spartaner gegen Athen unter den
Königen Kleomcncs und Dcmarätus (z/»j^«p«ro?) an
der Spitze ihrer peloponnesischen Bundesgenossen scheitert durch
den plötzlichen Abzug der Korinther und die Uneinigkeit der
spartanischen Könige. Die Bundesgenossen der Spartaner, die Böotcr
und die Chalcidier von Eubcea, werden von den Athenern geschlagen.
Diese erobern einen Theil von Eubcea, wo 4000 Bauergüter an at-
tische Landleute vertheilt werden, welche ihr athenisches Bürger-
recht behalten. Kaxrwt'ü,
519. Plataeae1 tritt aus dem böotischen Städtebund und in ein
Bundesverhältnis zu Athen. Die Böoter werden von
den Athenern geschlagen.
Wertere Stärkung der athen. Demokratie durch Schmälerung ,
der Befugnisse der Archonten. Verlegung der Volksversammlung
von dem Markte (ccyoqi!), wo nach geheiligtem Herkommen der
erste Archont den Vorsitz führt, nach dem felsigen Hügel der Vnyx
(ij nyv£) und Uebertragung des Vorsitzes in der Volksversammlung
und im Rath auf einen täglich wechselnden, durch das Loos aus
den jedesmaligen Vrytanen zu bestimmenden Vorsteher (¿niauirtis),
der auch die Schlüssel der Burg und zum Archiv erhält. (Wie woit
Klisthsnes das Loos für die Besetzung der Staatsämter, natürlich
nur aus den berechtigten Kandidaten, eingeführt hat, ist streitig.)
Ernennung von 10 Strategen (1 aus jeder Phvle), unter denen der
früher dem Archon Folemarchos zustehende Oberbefehl des Heeres
wechselt. — Die schon von Solon für bestimmte Fälle eingeführte
Berufung von dem Rechtsspruch der Thesmothetcn an die Gerichte
der Heliasten wird auf alle Fälle ausgedehnt. Einrichtung des
Ostracismus (dffrprcxiffjuo?), d. h. Befugnis der souveränen Volksvcr-
1 Curtius, I, 375, 651.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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E
74
Alte Geschichte, Griechen.
vor Chr.
über von Lesbos). Von den siegreichen athenischen
Feldherrn werden 6 in Athen zum Tode verurteilt,
weil sie die Schiftbrüchigen bei einem Sturme nicht
gerettet und die Leichen nicht bestattet haben, und
werden wirklich hingerichtet. Lysander, wiederum
Nauarch der Spartaner, schlügt und vernichtet die
athenische Flotte in der
405. Schlacht bei Aegospotami (Jiyog norttfioc, Ziegenfluss),
Lampsäkus gegenüber. Konon rettet sich mit acht
Schiften. Niedermetzelung von 3000 gefangenen Athe-
nern. Nachdem Lysander die athenische Herrschaft auf
den Küsten und Inseln vollständig vernichtet und
überall oligarchische Verfassungen eingerichtet hat, er-
scheint er mit der peloponnesischen Flotte vor dem
Piraaus, während das Heer von Decelea her Athen auf
der Landseite einscbliefst. Der Hunger bewirkt die
404. Uebergabe Athens und das Ende des Krieges.
(April.) Die Mauern des Piraeus und die langen Mauern zwischen
Stadt und Häfen werden niedergerissen. Auslieferung
der Kriegsschiffe bis auf 12. Abschaffung der Demo-
kratie. die Ordnung dos Staats durch eine neue Ver-
fassung wird dreißig Männern der oligarchisclien Par-
tei übertragen.
404-871. Zweite Hegemonie der Spartaner.
404—403. In Athen Herrschaft der sogenannten dreißig Tyrannen,
deren bedeutendster Kritias (Kgirlas) ist.
Die Dreißig, statt eine neue Verfassung zu geben, suchen die
oberste Staatsgewalt auf die Dauer an sich zu reifsen und ihre Macht
durch Aufnahme einer spartanischen Besatzung in die Akropolis und
zahlreiche Hinrichtungen zu befestigen. Endlich wird auf Betreiben
des Kritias sogar einer der Dreißig, Theramenes, hingerichtet.
Thrasybulus (&Qaavßov).o?) sammelt in Phyle die demokratischen
Flüchtlinge, schlägt die Truppen der Dreißig und bemächtigt sich
des Piraeus; Kritias fällt. An die Stelle der 30 treten 10 gemäfsigtere
Oligarchen. Unter Vermittelung des Spartanerkönigs Pausanias
kommt ein Vergleich zwischen Thrasybulus und den Oligarchen in
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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Dritte Periode, die Dreißig, der Korinthische Krieg.
75
Athen zu Stande. Die noch übrigen von den 30 werden getötet.
Allgemeine Amnestie. Wiederherstellung einer gemäfsigten Demo-
kratie. Der Staat wird- durch die Gesotzrevision des Euklides (Evx).ei-
dijç) neu-geordnet (403).
vor Clir.
401—400. Rückzug der 10,000 unter Xenophon (Eevocpwv) (s. S. 33).
399. Sokrates (2ioxodrrjg, 469—399) in Athen durch Gift hin-
gerichtet. Sein Schüler Plato {Ilkdrtoy, 429—347).
399 —394. Krieg der Spartaner mit den Persern.
Der persische Satrap Tissaphernes will die griechischen
Städte Kleinasiens für ihre Theilnahme an der Expe-
dition des jüngeren Cyrus züchtigen. Die Spartaner
kommen den Städten zu Hülfe, erst unter Thibron
(ßißotov), dann unter Dercyllïdas (Jsqxvkxiô'aç), endlich
unter Agesilaus (Aytiaixceog). Dieser dringt siegreich in
Asien vor, schlägt den Tissaphernes, der auf Befehl
von Susa aus von seinem Nachfolger Tithrernstes hin-
gerichtet wird. Durch persisches Geld wird erregt der
395 — 387. Korinthische Krieg
gegen Sparta, gegen dessen Harmosten (d^poarni,
Vögte) überall die größte Erbitterung herrscht. Coa-
lition von Theben, Korinth und Anjas, der auch Athen
beitritt. Der .Spartaner ‘ ■./
395. Lysander fällt bei Haliartus (âmhqtqç, in Böotien) gegen
die Verbündeten. Die lacedämonische Flotte wird in der
394. Schlacht bei Knidus (Awjog) von dem Athener Konon
und dem persischen Satrapen Tharnabazus besiegt.
Die spartanischen Harmosten werden von den griechi-
schen Städten Kleinasiens vertrieben. Agesiläus, zu-
rüekgerufen, rückt durch Thracien, Macédonien und
Thessalien und schlägt die Verbündeten in der
394. Schlacht bei Koronea (üfopejm«, im westl. Böotien).
Konon und der persische Satrap Thamabüzus plündern
dio lakon. Küste. Konon stellt mit persischem Gelde die
(2) langen Mauern nach dem Piræus wieder her. Nach
mehrjährigen Kämpfen, in donen Iphikrätes Çlcf Lxoùtrjç)
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Çlcf_Lxoùtrjç
Extrahierte Ortsnamen: Athen Kleinasiens Asien Sparta Theben Korinth Kleinasiens Thessalien
76 Alte Geschichte, Griechen.
vor Chr.
und Chabrias (Xnßqtag) Anführer der Athener sind,
wird zwischen den griechischen Staaten und mit den
Persern geschlossen der
887. Friede des Antalctdas (Avrcdxlöag),
so genannt nach dem spartanischen Nauarchen, der als
Gesandter nach Susa geschickt war. Die griechischen
Städte Kleinasiens werden den Persern preisgegeben.
Die Athener behalten nur die Herrschaft über Lernnos,
Imbros und Skyros, alle übrigen Staaten und Inseln
sollen unter persischer und spartanischer Garantie selb-
ständig sein.
379—362. Krieg zwischen Theben und Sparta,
veranlasst durch die Besetzung der Kadmea (383) durch
den Spartaner Phcebidas (d’oißidag), den die aristokra-
tische Partei in Theben (Lcontidas) dazu aufforderte,
als er mit einem Heere durch Böotien gegen Olynlhus zog.
Die tliebanischen Demokraten hatten sich nach Athen geflüchtet,
von wo aus sie (379) unter Pelopidas (llexon(dng) ihre Vaterstadt
befreien und die Spartaner zum Abzüge aus der Kadmea nöthigcn. —
Kleombrötus (Kleopßqorog) und Agesiluus, nach Böotien geschickt,
kämpfen mit geringem Erfolg. Die Spartaner versuchen die Be-
zwingung Böotiens von der Seeseite. Dies führt neue Zerwürfnisse
mit den Athenern herbei, die eine neue Symmachie von 70 Ortschaften
unter billigeren Bedingungen, als die erste, gegründet hatten. Die
Spartaner werden zur See von den Athenern Chabrias und Phocion
(4>(jxiwv) geschlagen (376). Friede zwischen Sparta und Athen.
Kleombrötus macht einen neuen Einfall in Böotien, wird aber in der
371. Schlacht bei Leuktra (r« Aeöxr^a)
von Kpaminondas ('Enap.ewwt'dag) geschlagen und fallt.
371—362. Hegemonie der Thebaner.
Erster Einfall der Thebaner unter Epaminondas und Pelop'idas
in den Peloponnes (370) zur Unterstützung der von Sparta abgo-
fallenen Arkadier (Mcgalopölis erbaut). Ein Angriff der Thebaner
auf Sparta misslingt, doch verwüsten sic das lakonische Gebiet und
erklären die Messenier für unabhängig (Messine gegründet). Die
Athener kommen den Spartanern zur Hülfe. Rückzug der Thebaner.
— Zweiter Einfall der Thebaner (369) in den Peloponnes. Dritter
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Dritto Periodo, Hegemonie der Thebaner; Philipp.
77
Einfall (367), Sicyon fällt von Sparta ah. Der dritte Einfall be-
wirbt einen vorübergehenden Anschluss der Achäer an Theben. Die
Korinther, Phliasier und Ar giver schliefsen Frieden mit den The-
banern. — Im Norden 3 Züge der Thebaner gegen den Tyrannen
Alexander von Vlicrae zur Befreiung der Thessäler. Auf dem
ersten Zuge wird Pelopidas gefangen, auf dem zweiten durch Epa-
minondas befreit; auf dem dritten Zuge fällt Pelopidas als Sieger
bei Cynoscephälae (Kvvdg xecp«X«t, 364).
Vierter Zug der Thebaner nach dem Peloponnes. Epa-
minondas fällt in der
vor Chr.
302. Schlacht bei Mantinea (Mavr(vua)
als Sieger gegen die Spartaner.
Allgemeiner Friede der griechischen Staaten, dem nur die Spar-
taner nicht beitreton, da sie die Unabhängigkeit Messeniens nicht
anerkennen wollen. Agesilüus geht nach Aegypten zur Unter-
stützung der Aufständischen (unter Tachos), deren Flotte der Athener
Chabrias befehligt.. Agesilaus stirbt auf der Rückfahrt (358).
359—33g. Philipp (ddhnnog), Sohn des Amyntas, der als Geifsel
3 Jahre (368-365) in Tliebon gelebt, und dort griechische
Bildung und Kriegskunst (Umgang mit Epaminondas und andern
bedeutenden Männern) kennen gelernt hatte, wird, 23 Jahre alt, nach
dem Tode seines älteren Bruders Perdikkas, König der Macedonior
{Muxedorsg). Tapfer und staatsklug befestigt er seinen Thron in
dem von Parteikämpfen zerrissenen Lande, sichert die Grenzen gegen
die unruhigen Nachbarvölker (Illyrier) und richtet ein stehendes
Heer ein (Phalanx). Nachdem er seinem Staate eine feste Organi-
sation gegeben, beginnt er dio Ausbreitung seiner Herrschaft an der
thracischen Küste und greift in das Bundesgebiet der Athener ein,
die er schlau täuscht. Philipp nimmt Amphipolis (357), Pydna,
Potidaea ein, bemächtigt ■ sich der thracischen Bergwerke1 und
schliefst ein Bündnis mit Olynth gegen dio Athener (356).
357—355. Bundosgonosfionkrieg gegon Athen,
in welchem Chios, Cos, Rhodus und Byzanz abfallen.
Chabrias kommt im Hafen von Chios um. Iphikratcs
J/u* U
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Extrahierte Personennamen: Dritto_Periodo Philipp Philipp Alexander_von_Vlicrae Alexander Philipp_( Philipp Philipp Potidaea Chabrias
L
78 Alto Geschichte, Griechen.
vor Chr.
und Tiinothvus ( Tuto&eoç) Feldherren der Athener. Diese
müssen die Unabhängigkeit ihrer früheren Bundesgc-I
nossen anerkennen.
355—34vj. (Zweiter) Heiliger Krieg gogon die Phocier,
die wegen Benutzung heiligen, dem delphischen Gotte
geweihten Landes von Kirrha (s. S. 49) zu einer ungeheuren Geld-
strafe von den Amphiktyonen verurteilt waren. Die Thcbaner setzen
durch, dass ihnen die Eintreibung dieser Geldstrafe übertragen wird.
Die Beraubung des delphischen Tempels setzt die Phocier in
den Stand, durch Miethstruppen einen langen und wechselvollen
Krieg gegen die 'Thcbaner, Lökrer und Thessäler zu führen. Feld-
herren der Phocier nach einander die drei Brüder: Philomelas
(4>dotutjxog, f 854), Onomarchm ( ’Oeôuup^oç) und Phayllus ((bûv)j.oç).
Nach langen Kämpfen fällt Onomarchus (352) gegen den von den
Thessälern herbeigerufenen Philipp von Macédonien, dessen Einmarsch
in Mittel-Griechenland ein athenisches Heer in Thermopylae aufhält.
Später rufen die Thcbaner noch einmal den Philipp gegen den lange
siegreichen Phayllus herbei. Die Phocier, welche ebenfalls raace-
donische Hülfe erbeten hatten, werden von Philipp schlau getäuscht
und besiegt, ihre Städte nach einem Beschlüsse der Amphiktyonen
der Mauern beraubt, die Einwohner in Dörfer vertheilt und dem
delphischen Gotte zinspflichtig gemacht. Philipp wird statt der
Phocier in den Amphiktyojien-Bund aufgenommen.
Seit der Besetzung von Amphipolis war Philipp, der seine Macht
fortwährend weiter ausdehnt, im Kriegsstande mit Athen. Hier ist
seit 351, wo er seine erste Philippica hält, Demosthenes ijrjuoaihéi/tiç
383—322) die Seele der Organisation eines nationalen Widerstandes
gegen die drohende macedonische Macht.1
Olynth, das Frieden mit den Athenern geschlossen hatte und von
Philipp abgefallen war, wird von dem. Könige bedrängt und bittet
Athen um Hülfe. Die drei olynthischen Heden des Demosthenes.
Ehe die athenische Hülfe anlangt, nimmt Philipp Olynth durch Ver-
rath und zerstört die ¡Stadt (348), sowie eine große Anzahl kleinerer
Orte auf der Chalcidice und verkauft die Einwohner als Sklaven.
Die Gegner des Demosthenes; Eubulos und Aesohïnc3 (sttoxivqç).
1 A. Schäfer, Demosthenes u. seine Zeit.
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Extrahierte Personennamen: Kirrha Philipp_von_Macédonien Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Amphipolis Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp_Olynth Philipp
Dritto Periode, Maccdonischc Hegemonie.
79
Bildung einer macedonischen Partei in Athen. Verhandlungen mit
Philipp, die trotz des Widerspruchs des Demosthenes zu dem schmäh-
lichen Frieden des Philokrates (346) führen, der alle Eroberungen
in den Händen des Königs lässt. Philokrates in Athen angeklagt,
geht in die Verbannung (344); Aeschines (343), von Demosthenes
angeklagt, wird freigesprochen.
Philipp sucht seino Herrschaft bis nach der Propontis und dem
Pontus hin auszudehnen und legt in Thracien zahlreiche Kolonien
an (Philippopolis). Die nationale Partei in Athen bringt ein Bünd-
nis hellenischer Staaten (u. a. Megara, Achaia, Korinth) unter der
Vorstandschaft der Athener gegen Philipp zu Stande. Der König
belagert Perinth und Byzanz. Die Athener erklären ihm den Krieg,
schicken eine Flotte und ein Hülfsheer nach Byzanz und erzwingen
die Aufhebung der Belagerung,
vor Chr. ° ob
339—338. (Dritter) Heiliger Krieg gegen Amphissa,
nachdem die Amphiktyonen, angeregt durch Philipp von
Macédonien (Aeschines), die Lökrcr von Amphissa wegen Aneignung
eines dem delphischen Gotte geheiligten Ackers in Strafe genommen
hatten. Philipp, von den Amphiktyonen mit der Ausführung des
Beschlusses beauftragt, besetzt dio Stadt Elatca (‘Ekdxna), welche
den Zugang zu Bootien beherrschte. Große Bestürzung in Griechen-
land. Die Athener rüsten eine Flotte und ein Landheer auf Be-
treiben des Demosthsncs, der selbst nach Theben geht und die Thc-
bancr zu einem Bündnis mit Athen bestimmt. Die verbündeten
Thebancr und Athener werden in der
338. Schlacht bei Chæronea (Xcnçaiveia)
von Philipp geschlagen, dessen Sohn Alexander mit der
rnacedonischon Phalanx den Kampf durch die Vernichtung der Hei-
ligen Schaar der Thebaner entscheidet. Philipp straft dio Thebancr
hart und logt eine Besatzung in die Ivadmea; den Athenern bewilligt
er einen günstigen Frieden. Er rückt in den Peloponnes ein, nimmt
den Spartanern einen großen Theil ihres Gebiets ab und gibt es den
Moseenicrn, Argivern und Arkadiern.
Macedonische Hegemonie. Auf einer Nationalversammlung zu
Korinth, an der die Spartaner nicht Theil nehmen, lässt sich Philipp
zum unumschränkten Heerführer der Griechen (axqaxijyoç avxoxgdxion
ivy 'Emyvtov) gegen die Perser ernennen.
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TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
Extrahierte Personennamen: Dritto Maccdonischc Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp_von
Macédonien Philipp Amphissa Philipp Philipp Chæronea Philipp Philipp Alexander Alexander Philipp Philipp Philipp
Alte Geschichte, Griechen.
64
geschickt (461). Dadurch beleidigt, treten die Athener in ein Bündnis
mit den Argivern, den Hauptfeinden der Spartaner irn Peloponnes.
In Athen Rivalität zwischen Cimon, dem Haupte der aristo-
kratischen Partei, und Perikies (lltqiy.xris), dem Sohn des Xanthippus,
dem Haupte der demokratischen Partei. Die letztere setzt Besoldung
der im Heere dienenden und der als Richter fungirenden Bürger und
Geldspenden an die ärmeren Bürger aus der Staatskasse an den Festen
durch. Beginn der Ausartung der athenischen Demokratie.
Die Athener senden dem aufständischen Aegypter Inurös (s. S. 33)
Hülfe gegen die Perser. (Die Expedition (460—456) endet unglück-
lich mit Einschliefsung und Kapitulation des athenischen Heeres auf
einer Nilinsel.
vor Chr.
460. Das Gesetz des Ephialtes entzieht dem Areopag die ihm
von Solon übertragene staatliche Oberaufsicht (s. S. 51)
und beschränkt ihn auf seine gerichtlichen Funktionen.
459. Nach diesem Siege der demokratischen Partei wird Cimon
durch Ostracismus (s. S. 55) aus Athen verbannt.
Um diese Zeit (das Jahr ist streitig) wird die Bundeskasse aus
Delos nach der Akropolis von Athen verlegt. Damit erhalten die
Beiträge der Bundesglieder den Charakter eines Tributs an die Athener.
Die Eidgenossen werden so meist zu Unterthunen Athens, welches
die Hauptstadt eines grolsen Insel- und Küstenreiches wird.1
459. Megära, von Korinth, Aeglna und Epidaurus bedroht,
begibt sich in den Schutz der Athener, welche Megära
mit seiner Hafenstadt Nisaea durch lange 'Mauern ver-
binden.
458. Die Athener, zu Lande (in Argölis) geschlagen, erfechten
zwei Seesiege über die verbündeten Korinther, Epi-
daurier und" Aegineten, belagern Aeglna und schützen
Megära kräftig. Diese gewaltige Machtentfaltung Athens
bewirkt einen
457—451. Krieg der Spartaner und Böoter gegen Athen.
Ein spartanisches Heer unter Nikomedes (Vormund des
minderjährigen Königs Bleistoanux) war nach Mittelgriechenland
1 Curtius, Griechische Geschichte Ii, 4. Aull., S. 163.
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66
Alte Geschichte, Griechen.
Athen zu unterstützen. Perikles bewirkt durch Bestechung des
Rathgebers des jungen Königs den Abzug der Spartaner, eilt mit
einem athenischen Heere nach Euboea und unterwirft die Insel wieder
(446). Zweite Ackervertheilung auf Euboea an athenische Bürger,
vor Chr.
445. Dreißigjähriger Friede zwischen Athon und Sparta.
Durch diesen Frieden oder eigentlich Waffenstillstand
erkennen sich die peloponnesische und athenische
Bundesgenossenschaft als zwei von einander unabhängige
Staatengruppen an.
Um diese Zeit (jedenfalls mehrere Jahre nach dem Tode den
Cimon) finden Friedensverhandlungen zwischen den Athenern und
den Persern statt, eine athenische Gesandtschaft unter Kallias geht
nach Susa. Es wird aber kein förmlicher Friede geschlossen, sondern
es tritt unter stillschweigender Anerkennung des faktischen Besitz-
standes allmählich friedlicher Verkehr an die Stelle des Kriegszustandes.
Die Athener geben Cypem auf und schicken den aufständischen
Aegyptern keine weitere Hülfe. Sie beherrschen nach wie vor das
ägäische Meer, und die griechischen Küstenstädte Kleinasiens stehen
meist zu ihnen im Verhältnis von Bundesgenossen oder Unterthanen,
sind also thatsächlich von der Herrschaft der Perser frei. Der so-
genannte cimonische Friede, in welchem der Perserkönig die Unab-
hängigkeit der kleinasiatischen Griechen feierlich anerkannt und ver-
sprochen haben soll, kein Kriegsschiff mehr in’s ägäische Meer zu
schicken, scheint eine später» Fabel zu sein.1
444. In Athen tritt Tlmcydidcs (Govxvd'idqg, Sohn des Mclesias,
nicht der gleichnamige Geschichtschreiber) an die Spitzo
der aristokratischen Partei. Diese beantragt gegen
Perikies die Anwendung des Ostracismus, allein bei dor
Abstimmung wird Thucydides verbannt.
444—420. Athen unter der Verwaltung des Perikies, dor, obwohl
niemals Archon, den Staat durch seinen Einfluss in der
Volksversammlung und in amtlicher Eigenschaft als Strateg, als
1 Vgl. Curtius Ii, 183 (nach Dahlmann u. Krüger). Nach An-
deren wurde doch ein Vertrag geschlossen, vgl. Hiecke, De pace
Cimomca, 1863. E. Müller, lieber den cim. Frieden, 1866 u. 1869.
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