Der Heimatsort. 3
Sonnenstrahlen sehr schräge auf die Erde fallen. Endlich erfolgt der Sonnenuntergang.
Es ist Abend. — Am Abendhimmel zeigt sich die Abendröte. Die Tageshelle
nimmt bedeutend ab, und die Abenddämmerung tritt ein. Die Luft ist kühl, und
der Tau lagert sich auf Gras uni Blumen. Nach und nach wird es ganz dunkel, und
die Nacht zieht herauf. Am Nachthimmel blinken die Sterne.
4. Die Umgebung des Schulhauses. _ Hinter dem Schulgebäude liegt
der Schulhof. Er ist ein freier, eingefriedigter Platz. Bezeichne seine
Gestalt, gieb die Art seiner Umgrenzung an und miß nach Schritt-
längen seine Ausdehnung von 0. nach W. und von S. nach N.! —
Der Boden des Schulhofes zeigt keine Erhöhungen und Vertiefungen.
Er ist ganz eben. Beobachte, ob die Ebene des Schulhofes sich nach einer
bestimmten Richtung hin senkt, oder ob sie sich wagerecht lagert! Die ganze
Hoffläche ist mit grobem Sande beschüttet. —- Gegen die heißen Strahlen
der Sommersonne schützt der Schatten der angepflanzten Bäume. Zähle die-
selben und benenne sie! Was weißt du über das Aussehen der Baumkronen
zu den verschiedenen Jahreszeiten zu erzählen? —
Wir stellten auf dem Schulhofe gemeinsame Schattenbeobachtnngen
an. Auch daheim haben wir zu verschiedenen Tageszeiten die Schattenbilder
beobachtet. Die Gestalt derselben richtet sich nach der Gestalt der beleuchteten
Gegenstände. Der Schatten des Stabes ist lang und schmal, der des Hauses
breit und eckig, der des Balles rund u. s. w. Morgens und abends wirft
mein Körper einen sehr langen Schatten. Je höher die Sonne steigt, desto
kürzer werden die Schattenbilder, und mittags, wenn sie am höchsten steht,
sind sie am kürzesten. Die verschiedene Größe des Schattenbildes
eines Gegenstandes richtet sich nach dem Stande der Sonne.
Wenn die Sonne morgens im 0. aufgeht, fällt mein Schatten nach W.;
vormittags, wenn die Sonne am Südosthimmel steht, fällt er nach Nw.; des
Mittags, wo die Sonne am Südhimmel steht, nach N., nachmittags nach
No. und abends bei Sonnenuntergang nach 0. Nach 8. fällt unser Schatten
nie. Warum nicht? Der Schatten eines Gegenstandes liegt also
stets der Sonne so der einem anderen Lichte) in gerader Linie
gegenüber. Während die Sonne nun täglich einen Bogen von 0. über
8. nach W. macht, beschreibt der Schatten einen Bogen von W. über N.
nach 0.
Jedes Haus hat seine Sonnen- und seine Schattenseite. Die Nordseite
wird nur morgens und abends kurze Zeit von den schrägen Sonnenstrahlen getroffen.
Auch geschieht dies nur in: Sommer, während im Winter kein Sonnenstrahl auf die
Nordseite gelangt. Sie liegt daher größtenteils im Schatten, ist die kühle Schatten-
feite. Dagegen wird die Südseite des Hauses von der warmen Mittagssonne ge-
troffen und hat fast den ganzen Tag über Sonnenschein. Sie ist die warme Sonnen-
seite. Wie schützt man die Wohnungen vor der Mittagssonne? An welcher Seite
des Hauses legt man mitunter Weinspaliere an? An welcher Dachseite hängen im
Winter die Eiszapfen am längsten? —
Am Schulhause vorüber führt die Schulstraße. Welchen besondern
Namen hat sie'noch? In welcher Richtung zieht sie sich hin? Bestimme
die beiden Straßenseiten nach ihrer Lage zu den Himmelsgegenden! Ver-
gleiche den Boden der Straße mit dem Kiesboden des Schulhofes! Nenne
hervorragende Bauten der Schulstraße in der Nähe des Schulhauses! —
Planzeichnung vom Schulhause und seiner Umgebung auf der Schul-
Wandtafel!
5. Säuberungen im Heimatsorte, a) Wir haben kürzlich das Leben
und Treiben in einer nahen Hauptstraße unseres Heimatsortes beobachtet.
1*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Globuslehre.
19
a
I)
2.
1.
/
L
Linie 1 = Erdboden; der Raum zwischen den Linien 1 u. 2 bezeichnet die Höhe der
Luftschichten über der Erde; Linie a bezeichnet die Richtung der Sonnenstrahlen an
einem Sommermittage, Linie b an einem Wintermittage.
sie durch die Luftschichten nehmen müssen, und desto größer
der Raum, auf den sie sich verteilen müssen. Durch beides
verlieren sie an Wärme.
Senkrecht fallen in unserer Gegend die Sonnenstrahlen nie zur Erde,
sondern die Sonne steht immer — tiefer oder höher — mittags am Süd-
himmel. Nach 3. müßten wir also reisen, um in Gegenden mit senkrechtem
Sonnenstande zu gelangen. Diese breiten sich bis 23v20 nördlich und
231 '2° südlich vom Äquator aus. Bei Beginn des Frühlings steht die Sonne
senkrecht über dem Äquator; während des Frühlings wandern die senkrechten
Sonnenstrahlen immer weiter nördlich, bis sie bei Beginn des Sommers aus
den Parallelkreis fallen, der 231/2° nördlich vom Äquator liegt. Er heißt
der nördliche Wendekreis, weil die senkrechten Sonnenstrahlen nunmehr auf
ihrem Wege gleichsam umwenden und wieder dem Äquator näher rücken. Am
Herbstesanfang steht die Sonne wieder senkrecht über dem Äquator. Von
nun an wandern die senkrechten Sonnenstrahlen weiter südlich, bis sie am
Anfange des Winters über dem südlichen Wendekreise, 231/2° südlich vom
Äquator, stehen. Wir haben dann den niedrigsten Sonnenstand im Jahre.
Waun hatten wir den höchsten? (Wiederhole, was über den jährlichen
Sonnenlauf und die Jahreszeiten auf S. 10 u. 11 gesagt ist!) Der nörd-
liche Wendekreis heißt der des Krebses und der südliche der des Stein-
bocks uach den Sternbildern, vor welchen die Sonne um diese Zeit steht.
6. Tie Zonen. Man hat die ganze Erdoberfläche nach der stärkern
oder schwächeren Beleuchtung und Erwärmung in 5 Erdgürtel oder
Zonen geteilt: 1. die heiße Zone, zwischen den beiden Wendekreisen
gelegen, der Erdgürtel des senkrechten Sonnenstandes und daher der größten
Jahreswärme; 2. die nördliche gemäßigte Zone, von bis
661 /20 n. B., oder zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem uördlicheu
Polarkreise gelegen; 3. die südliche gemäßigte Zone, von 231/2°
bis 86v8° s. B., oder zwischen dem südlichen Wendekreise und südlichen
Polarkreise gelegen; 4. die nördliche kalte und 5. die südliche
kalt? Zone, die Gegenden der geringsten Jahreswärme, um die Pole
innerhalb der Polarkreise gelegen.
Nach der Entfernung vom Äquator richtet sich die Pflanzen- und Tierwelt der
inzelnen Gegenden unserer Erde. Im allgemeinen wird die Entwicklung der Pflanzen
von höherer Wärme begünstigt. Daher finden wir in der heißen Zone — wenn es
m.'; >n der nötigen Feuchtigkeit fehlt — eine üppige Pflanzenwelt, gegen welche sich
diejenige der Polargegenden sehr armselig ausnimmt. Höhere Wärme und Pflanzen-
rachtum begünstigen die Entfaltung eines reichen, vielgestaltigen Tierlebens. Daher
2*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Die Umgebung des Heimatsortes. 11
Zeit, in welcher die Sonne diesen ganzen Lanf vollendet, heißt Jahr. Doch
zählt man dasselbe von Januar zu Januar. Es hat 12 Monate oder
365 Tage. Das Schaltjahr zählt 1 Tag mehr.
2. Die jährliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Die
Licht- und Wärmeverhältnisse sind das Jahr hindurch sehr verschieden. Sie
hängen vom jeweiligen Sonnenstande ab. Man unterscheidet in dieser Hin-
sicht 4 Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Gieb die
Dauer der einzelnen Jahreszeiten an!
Im Frühling und Sommer beschreibt die Sonne große Tagbogen; wir haben
lange Tage und kurze Rächte. Im Herbst und Winter ist es umgekehrt. Wann und wie
oft im Jahre sind Tag und Nacht gleich? — Die Sonnen wärme reicht zu Beginn
des Frühlings hin, um Schnee und Eis zu schmelzen. Mit zunehmender Wärme
schmückt sich die Erde mit dem grünen und blütenreichen Frühlingskleide. Der Sommer
bringt nach der Zeit des höchsten Sonnenstandes die größte Wärme. Die meisten
Feldfrüchte gelangen zur Reife. Im Herbst werden die Tage bereits kühler; die letzten
Feld- und Gartenfrüchte werden eingesammelt, und der Winter meldet sich bereits
durch kalte Winde und Frost an. Der Winter herrscht besonders in den Monaten
Dezember, Januar und Februar. Die Sonnenstrahlen fallen sehr schräge zur Erde
und spenden wenig Wärme. Schnee und Eis lagert auf den Fluren und Gewässern.
Sommer und Winter zeigen demnach die größten Wärmegegensätze.
3. Der Mond, a) Vom Mondschein und Laus des Mondes.
Der Moud erhellt mit seinem milden Lichte unsere dunklen Nächte.
Er erscheint unserem Äuge fast so groß wie die Soune. Sein Licht ist
viel weniger hell und grell, als das Sonnenlicht. Anch verbreitet sein Schein
keine Wärme. Man spricht wohl vom Silberglanz des Mondes gegenüber
dem goldig strahlenden Sonnenlichte. Sein Glanz blendet nicht das Auge,
und mau kann dreist in die helle Mondscheibe hineinsehen. Da bemerkt man
denn in derselben dunkle Flecke, welche die Zeichnung eines breiten, freund-
lichen Angesichts erkennen lassen. Viele Leute wollen in diesen Flecken sogar
das vollständige Bild eines Mannes erblicken und wissen manch hübsches
Märchen davon zu erzählen, wie dieser Mann in den Mond gekommen. Am
Tage sehen wir den Mond manchmal als helles Wölkchen am Himmel stehen.
Vor dem strahlenden Sonnenscheine ist sein Schein verblaßt.
Wie die Sonne, so geht auch dermoud täglich im 0. auf und
im W. unter. Doch geht er an jedem folgenden Tage fast um 1 Stunde
später auf, als am vorhergehenden. Wenn er heute abends um 6 Uhr aufgeht,
erfolgt sein Aufgang am folgenden Tage erst gegen 7 Uhr. Er bleibt
also. an jedem Tage ein Stück nach 0. zurück. — Im Winter,
wenn die Sonne ihren niedrigsten Höhepunkt erreicht hat, erreicht der Mond
seinen höchsten Höhepunkt, und umgekehrt.
d) Von den Lichtgestalten des Mondes. Wir sehen nicht
immer die volle leuchtende Mondscheibe am Himmel; manchmal ist sie nur
halb erleuchtet, manchmal erscheint der Mond nnr als schmale Sichel, und
zu Zeiten ist er ganz dunkel. Diese Erscheinungen nennt man die Licht-
gestalten des Mondes. Die dunkle Mondscheibe heißt Neumond (G),
die erleuchtete rechte Moudhälfte Erstes Viertel (3), die volle helle
Mondscheibe Vollmond (®) und die erleuchtete liuke Moudscheibe Letztes
Viertel (C).
Der Neumond geht zugleich mit der Sonne auf und unter. Der zunehmende
Mond scheint vorzugsweise in den Abendstunden, der Vollmond die ganze Nacht hin-
durch und der abnehmende Mond hauptsächlich in den Morgenstunden. Die Zeit
zwischen den einzelnen Lichtgestalten beträgt etwa 7 Tage oder eine Woche, so daß der
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Die Umgebung des Heimatsortes.
weite. Der Sonnenweg wird täglich größer, und die Tage werden immer
länger.
Am 21. Juni geht die Sonne am nördlichsten auf und unter. Wir
habeu die nördlichste Morgen- und Abend weite und den
längsten Tag. Bereits vor 4 Uhr morgens geht die Sonne ans und erst
nach 8 Uhr abends unter. Ihre Mittagshöhe ist an diesem Tage die höchste
im ganzen Jahr. Der Sommer beginnt. Von jetzt ab geht die Sonne täg-
lich immer mehr nach dem Ostpunkt zu auf und nach dem Westpunkt zu
unter. Sie wendet also am 21. Juni gleichsam auf ihrem Wege um.
Darum heißt dieser Tag auch Sommersonnenwende. Die Tages-
länge nimmt ab.
Am 23. September geht die Sonne wieder im Ostpunkt um 6 Uhr
morgens auf und abends 6 Uhr im Westpunkt unter. Tag und Nacht
sind wieder gleich. Wir haben Herb st-Tag - und Nachtgleiche.
Der Herbst beginnt.
Nach dem 23. September geht die Sonne täglich weiter nach Süden
vom Ostpunkt aus und vom Westpuukt unter. Wir haben südliche
Morgen- und Abend weite. Der Sonnweg wird täglich immer kleiner
und der Mittagsstand der Sonne immer niedericjer. Die Tage werden
immer kürzer. Endlich am 21. Dezember geht die Sonne sast im 8.-0.
auf und im 8.-W. unter. Wir haben die südlichste Morgen-
und Abeudweite, den kürze st en Tag und die niedrig st e
Mittagshöhe der Sonne im ganzen Jahr. Die Sonne geht erst
morgens nach 8 Uhr auf und vor 4 Uhr nachmittags bereits wieder unter.
Der Winter beginnt. Am 21. Dezember wendet die Sonne gleichsam
wieder in ihrem Lauf um, und ihr Aufgangspunkt nähert sich täglich im-
mer mehr dem Ostpunkt. Der 21. März heißt daher Wintersonnen-
wende. Von nun an nehmen die Tageslängen wieder zu, und am
21. März gelaugt die Sonne wieder beim Ostpnnkt an. Der Jahreslauf
der Sonne beginnt auf's neue. Die Zeit, in welcher die Sonne diesen
ganzen Laus vollendet, heißt ein Jahr. Doch zählt man dasselbe von
Januar zu Januar. Es hat 12 Monate oder 365 Tage. Das Schalt-
jähr zählt 1 Tag mehr.
*) 2. Die jährliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde.
Die Licht- und Wärmeverhältnisse sind das Jahr hindurch sehr verschieden.
Sie hängen vom jeweiligen Sonnenstande ab. Man unterscheidet in dieser
Hinsicht 4 Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Gieb
die Dauer der eiuzelueu Jahreszeiten an!
Im Frühling und Sommer beschreibt die Sonne große Tagbogen;
wir haben lange Tage und kurze Nächte. Im Herbst und Winter ist es
umgekehrt. Wann und wie oft im Jahre sind Tag und Nacht gleich? —
Die Sonnenwärme reicht zu Begiuu des Frühlings hin, um Schnee
und Eis zu schmelzen. Mit zunehmender Wärme schmückt sich die Erde
mil dem grünen und blütenreichen Frühlingskleide. Der Sommer bringt
nach der Zeit des höchsten Sonnenstandes die größte Wärme- Die meisten
<5eldsrüchte^elangen zur Reise- Im Herbst werden die Tage bereits kühler;
die letzten Feld- und Gartenfrüchte werden eingesammelt, und der Winter
meldet steh bereits durch kalte Winde und Frost an. Der Winter herrscht
besonders in deu Monaten Dezember, Januar und Februar. Die Sonnen-
strahlen fallen sehr schräge zur Erde und spenden wenig Wärme. Schnee
und Ers lagert auf den Fluren und Gewässern. — Sommer und Winter
zeigen demnach die größten Wärmegegensätze.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Der Heimatsort. ^
lagert! Die ganze Hoffläche ist mit grobem Sande beschüttet. — Gegen
die heißen Strahlen der Sommersonne schützt der Schatten der ange-
pflanzten Bäume. Zähle dieselben und benenne sie! Was weißt du über
das Aussehen der Baumkronen zu den verschiedenen Jahreszeiten zu er-
zahlen? —
Wir stellten auf dem Schulhofe gemeinsame Schattende ob ach-
tun gen an. Auch daheim haben wir zu verschiedenen Tageszeiten die
Schattenbilder beobachtet. Die Gestalt derselben richtet sich nach der
Gestalt der beleuchteten Gegenstände. Der Schatten des Stabes ist lang
und schmal, der des Hauses breit und eckig, der des Balls rund u. s. w.
Morgens und abends wirst mein Körper einen sehr langen Schatten. Je
höher die Sonne steigt, desto kürzer werden die Schattenbilder, und mittags
wenn sie am höchsten stets, sind sie am kürzesten. Die verschiedene
Größe des Schattenbildes eines Gegenstandes richtet sich nach
dem Stande der Sonne.
Wenn die Sonne morgens im 0. aufgeht, fällt mein Schatten nach
W.; vormittags, wenn die Sonne am Südosthimmel steht, fällt er nach
N.-W.; des Mittags, wo die Sonne am Südhimmel steht, nach N.,
nachmittags nach N-0. und abends bei Sonnenuntergang nach 0. Nach
8. fällt unser Schatten nie. Warum nicht? Der Schatten eines
Gegenstandes liegt also stets der Sonne (ober einem anderen
Lichte) in gerader Linie gegenüber. Während die Sonne nun
täglich einen Bogen von 0. über S. nach W. macht, beschreibt der Schatten
einen Bogen von W. über N. nach 0.
Jedes Hans hat seine Sonnen- und seine Schattenseite. Die
Nordseite wird nur morgens und abends kurze Heit von den schrägen
Sonnenstrahlen getroffen. Auch geschieht dies nur im Sommer, während
im Winter kein Sonnenstrahl auf die Nordseite gelaugt- Sie liegt daher
größtenteils im Schatten, ist die kühle Schattenseite. Dagegen wird die
Südseite des Hauses von der warmen Mittagssonne getroffen und hat fast
deu ganzen Tag über Sonnenschein. Sie ist die warme Sonnenseite.
Wie schützt man die Wohnungen vor der Mittagssonne? An welcher Seite
des Hauses legt man mitunter Weinspaliere an? An welcher Dachseite
hängen im Winter die Eiszapfen am längsten? —
Am Schulhause vorüber führt die Schulstraße. Welchen besondern
Namen hat sie noch? In welcher Richtung zieht sie sich hin? Bestimme
die beiden Straßenseiten nach ihrer Lage zu den Himmelsgegenden! Ver-
gleiche den Boden der Straße mit dem Kiesboden des Schulhofes! Nenne
hervorragende Bauten der Schulstraße in der Nähe des Schnlhanses! —
Planzeichnung vom Schulhause und seiner Umgebung auf der Schul-
Wandtafel!
3. Wanderungen im Heimatsortc. a) Wir haben kürzlich das
Leben und Treiben in einer nahen Hauptstraße unseres Heimatsortes
beobachtet. Welchen Namen führt sie? Wie gelange ich vom Schulhause
dorthin? In welcher Richtung zieht sich dieselbe hin? Vergleiche sie
ihrer Breite und anderweitigen Beschaffenheit nach mit der Schulstraße!
— Neune öffentliche Gebäude in der Hauptstraße und gieb kurz ihre
Bedeutung an! Welche derselben sind königlich, welche städtisch? Welche
Gebäude sind unter den Privathäusern merkwürdig? — In einer
Haupt st raße herrscht am Tage ein reges Verkehrsleben.
Erzähle davon! ;
1"
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Der Heimatort.
3
4. Die Umgebung des Schnlhauses. An dem Schulgebäude liegt
der Schulhof. 'Er ist eiu freier, eingefriedigter Platz. Beschreibe seine
Gestalt, gib die Art seiner Umgrenzung an und miß nach Metern
seine Ausdehnung von O. nach W. und von S. nach N.! — Der Boden
des Schulhofes ist ganz eben. Beobachte, ob sich die Ebene des
Schulhofes nach einer bestimmten Richtung hin senkt, oder ob sie wagerecht
liegt! Die ganze Hoffläche ist mit grobem Sand beschüttet. — Gegen die
heißen Strahlen der Sommersonne schützt der Schatten der angepflanzten
Bäume. Zähle und benenne sie! Was weißt du über das Aussehen der
Baumkronen zu den verschiedenen Jahreszeiten zu erzählen? —
Wir stellten aus dem Schulhofe gemeinsame Schatten beobachtungen
an. Auch daheim haben wir zu verschiedenen Tageszeiten die Schattenbilder
beobachtet. Morgens und abends wirft mein Körper einen sehr langen
Schatten. Je höher die Sonne steigt, desto kürzer werden die Schattenbilder,
und mittags, wenn sie am höchsten steht, sind sie am kürzesten. Die ver-
schiedene Schattengröße eines Gegenstandes richtet sich nach
dem Stande der Sonne.
Wenn die Sonne morgens im 0. aufgeht, fällt mein Schatten nach W.;
wohin fällt er vormittags, wenn die Sonne am Südosthimmel steht, des
Mittags, wo die Sonne am Südhimmel steht, nachmittags und abends bei
Sonnenuntergang? Nach 8. fällt unser Schatten nie. Warum nicht? Der
Schatten eiu es Gegenstandes liegt also stets der Sonne (oder
einem anderen Lichte) in gerader Linie gegen über.
Jedes Haus hat seine Sonnen- und seine Schattenseite. Die
Nordseite wird nur morgens und abends im Sommerhalbjahr von den
schrägen Sonnenstrahlen getroffen. Die liegt daher größtenteils im kühlen
Schatten. Dagegen ist die Südseite des Hauses die warme Sonnenseite.
An welcher Seite des Hauses legt man mitunter Weinspaliere an? An
welcher Dachseite hängen im Winter die Eiszapfen am längsten?
Welche Straßen führen zur Schule? In welcher Richtung ziehen sie
sich hin? Bestimme die beiden Straßenseiten nach ihrer Lage zu den
Himmelsgegenden! Vergleiche den Boden der Straße mit dem Kiesboden
des Schulhofes! Neune hervorragende Bauten in der Nähe des Schul-
Hauses! — Planzeichnnng vom Schulhause und seiner Umgebung auf
der Schulwandtafel!
5. Wanderungen im Heimatorte, a) Wir haben kürzlich das
Leben und Treiben in einer nahen Hauptstraße unseres Heimatortes be-
obachtet. Welchen Namen führt sie? Wie gelange ich vom Schulhause dort-
hin? In welcher Richtung zieht sie sich hin? Vergleiche sie ihrer Breite
und anderweitigen Beschaffenheit nach mit der Schulstraße! — Nenne öffent-
liche Gebäude in der Hauptstraße und gib kurz ihre Bedeutung an!
Welche sind königlich, welche städtisch? Welche Gebäude sind unter- den
Privathäusern merkwürdig? — In einer Hauptstraße herrscht
am Tage reges Verkehrsleben. Erzähle davon!
Welche Parkanlagen schmücken uusre Stadt? Wie sind sie entstanden?
d) Beschreibe den Weg von der Schule nach dem Marktplätze! Sprich
über seine Gestalt und Größe im Vergleich zu unserm Schulhofe! Welche
Straßen führen auf den Marktplatz? — Fast jedes Haus am Markte
enthält einen Kaufladen.
1*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
10
Die Umgebung des Heimatortes.
2. Die jährliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Die
Licht- und Wärmeverhältnisse sind das Jahr hindurch sehr verschieden. Sie
hängen vom jeweiligen Sonnenstande ab. Wie heißen die Jahreszeiten?
Im Frühling und Sommer beschreibt die Sonne große Tagbogen; wir
haben lange Tage und kurze Nächte. Im Herbst und Winter ist es um-
gekehrt. Wann und wie oft im Jahre sind Tag und Nacht gleich? —
Die Sonnenwärme reicht zu Beginn des Frühlings hin, um Schnee
und Eis zu schmelzen. Mit zunehmender Wärme schmückt sich die Erde mit
dem grünen und blütenreichen Frühlingskleide. Der Sommer bringt nach
der Zeit des höchsten Sonnenstandes die größte Wärme. Die meisten Feld-
flüchte gelangen zur Reise. Im Herbst werden die Tage bereits kühler;
die letzten Feld- und Gartenfrüchte werdeil eingesammelt, und der Winter
meldet sich bereits durch kalte Winde und Frost an. Der Winter herrscht
in den Monaten Dezember, Januar und Februar. Die Sonnenstrahlen
fallen sehr schräg zur Erde und spenden wenig Wärme. Schnee und Eis
lagert auf den Fluren und Gewässern. Sommer und Winter zeigen
demnach die größten Wärmegegensätze.
3. Ter Mond, a) Vom Mondschein und Lauf des Mondes.
Der Mond erhellt mit seinem milden Lichte unsere dnnkeln Nächte.
Er erscheint unserem Auge so groß wie die Sonne. Sein Schein ver-
breitet feine Wärme. Man spricht wohl vom Silberglanz des Mondes
gegenüber dem goldig strahlenden Sonnenlichte. Im Monde bemerkt man
dnnkle Flecke, die die Zeichnung eines Gesichts erkennen lassen. Am Tage
sehen wir den Mond manchmal als helles Wölkchen am Himmel stehen.
Vor dem strahlenden Sonnenscheine ist sein Schein verblaßt.
Gleich der Sonne geht der Mond auf und unter, er verspätet sich
damit indessen gegen die Sonne.
b) Lichtgestalten. Nur selten erscheint der Mond als ein Kreis;
er wechselt mit seinem Aussehen von Tag zu Tag. Die wichtigsten Licht-
gestalten sind: Neumond (O), wenn er nicht zu sehen ist, erstes Viertel lh),
wenn er halb ist und rechts beleuchtet ist, Vollmond (G), letztes Viertel (C),
wenn er links halb beleuchtet ist. Welcher Zeitabschnitt liegt zwischen den
Lichtgestalten?
Der Mond nimmt vom Neumond bis Vollmond zu. Wie lange?
Woran erkennt man den zunehmenden Mond? Wann scheint er?
Was weißt du vom abnehmenden Mond?
Der Vollmond geht auf bei Sonnenuntergang und unter bei Sonnen-
anfgang.
Vom Neumond bis zum nächsten Neumond vergehen rund 4 Wochen,
genauer 29^/s Tage, d. i. rund ein Monat.
Die Zeitteilung der Wochen und Monate verdanken wir dem
Mondwechsel.
4. Der Sternhimmel. Wenn die Sonne untergegangen ist, tauchen
im Dämmerschein einzelne Sterne mit mattem Glänze am Himmel auf; wenn
die Nacht vollständig hereingebrochen ist, leuchten die Sterne in vollem
Glänze. Am Tage ist kein Stern zu sehen, da das helle Sonnenlicht den
Sternenglanz überstrahlt. _
Die Sterne erscheinen nicht alle in gleicher Lichtstärke und ^.ichtfarde.
Manche sind hell und strahlend, andere haben einen matteren Schein. Einzelne
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
18
Globuslehre,
/ ci
Linie 1 — Erdboden; der Raum zwischen den Linien 1 und 2 bezeichnet
die Höhe der Luftschichten über der Erde; Linie a bezeichnet die Richtung
der Souenstrahlen an einem Sommermittage, Linie b an einem Winter-
mittage.
Senkrecht fallen in unserer Gegend die Sonnenstrahlen nie zur Erde;
sondern die Sonne steht immer — tiefer oder höher — mittags am Süd-
himmel. Nach 8. müßten wir also reisen, um in Gegenden mit senkrechtem
Sonnenstände zu gelangen. Diese breiten sich bis 231/,2° nördlich und
23l/2° südlich vom Äquator aus. Bei Beginn des Frühlings steht die
Sonne senkrecht über dem Äqnator; während des Frühlings wandert der
senkrechte Sonnenstand immer weiter nördlich, bis er sich bei Beginn des
Sommers über dem Parallelkreise befindet, der 231/2 0 nördlich vom Äquator
liegt. Er heißt der nördliche Wendekreis, weil die Sonne nunmehr auf
ihrem Wege gleichsam umwendet, und wieder dem Äquator näher rückt. Am
Herbstesanfang steht die Sonne wieder senkrecht über dem Äquator. Von
nun an wandert der senkrechte Sonnenstand weiter südlich, bis er sich am
Anfange des Winters über dem südlichen Wendekreise, 23l/2 0 südlich
vom Äquator, befindet. Wir haben dann den niedrigsten Sonnenstand im
Jahre. Wann haben wir den höchsten gehabt? (^Wiederhole, was über den
jährlichen Sonnenlauf und die Jahreszeiten anf S. 9 gesagt ist!) Der
nördliche Wendekreis heißt der des Krebses und der südliche der des
Steinbocks, nach den Sternbildern, in deren Nähe die Sonne um diese
Zeit steht.
(K Die Zonen. Mau hat die ganze Erdoberfläche nach der stärkern
oder schwächern Beleuchtung und Erwärmung in 5 Erdgürtel oder
Zonen geteilt: 1. die heiße Zoue, zwischeu den beiden Wendekreisen ge-
legen, der Erdgürtel des senkrechten Sonnenstandes und daher der größten
Jahreswärme; 2. die nördliche gemäßigte Zone, von 231/20 bis
661/2° n. Br., oder zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem nörd-
lichen Polarkreise gelegen; 3. die südliche gemäßigte Zone,
von 2s1ii2° bis 661 /2° s. Br., oder zwischen dem südlichen Wendekreise und
südlichen Polarkreise gelegen; 4. die nördliche kalte und 5. die
südliche kalte Zone, die Gegenden der geringsten Jahreswärme, um die
Pole innerhalb der Polarkreise gelegen. _
Nach der Entfernung vom Äquator richtet sich die Pflanzen und Tier-
welt der einzelnen Gegenden unserer Erde. Im allgemeinen wird die Ent-
Wickelung der Pflanzen von höherer Wärme begünstigt. Daher finden mir
in der heißen Zone — wenn es nicht an der nötigen Feuchtigkeit fehlt^ —
eine üppige Pflanzenwelt, gegen die sich die der Polargegenden sehr armselig
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
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für 100 m etwa 0,6 °, so daß die thermische Höhenstuse 170 m ist.
Selbstverständlich sind diese Angaben nur Durchschnittszahlen;
denn örtliche Umstände, wie Bergschatten, der sür manche Orte
die Einstrahlung stark hindert, die geschlossene Form vieler Täler,
welche die kalte, schwere Luft aus ihnen nicht leicht entweichen
läßt, u. a. bewirken mancherlei Abweichungen. Eigentümlich ist
die vielerorts vorkommende Wärmeumkehr im Gebirge,
die Erscheinung, daß die Berge milderes Klima haben als die an
ihrem Fuße liegenden Täler. Es ist das namentlich im Winter
der Fall, wenn die dichte Schneedecke durch Ausstrahlung außer-
ordentlich erkaltet und den auf ihr lagernden Luftschichten ihre
niedrige Temperatur mitteilt. Diese kalten Schichten können bei
ruhigem Wetter aus den Tälern schwer entweichen, während sie
von den Bergen herabsinken und sich dort, wo die Luft immer
etwas bewegt ist, auch leicht mit den wärmeren Schichten der
sreien Atmosphäre mischen. So ragen denn die Berge oft
wochenlang als Wärmeinseln aus der kalten Lust der sie um-
gebenden Täler und Ebenen empor. Hierin liegt auch der Grund
für die auffällige Tatsache, daß manche Talebenen mit mensch-
lichen Ansiedlungen spärlicher besetzt sind als die benachbarten
Berglehnen (z. B. im Engadin und im Drautale).
3. Messung und Kcr^togrcrpbie bex Luftternpcraütr.
Bei wissenschaftlichen Beobachtungen wird die Luftwärme
nach dem 100 teiligen Thermometer (C) gemessen. Man be-
rücksichtigt dabei nur die Schattentemperaturen. Zu deren
ständiger Beobachtung bringt man das Thermometer etwa Iv2 m
über dem Boden an einem schattigen Orte an, wo es vor den
von benachbarten Wänden reflektierten Strahlen geschützt ist,
und wo der Luftzug fortwährend Zutritt hat. Am besten zu
solcher Messung dient das Aspirationspsychrometer,- bei dem das
Thermometer mit aufgesaugter Lust in Berührung kommt. Zu
Einzelbeobachtungen benutzt man auch das Schleuderthermometer,
das in eine Hülse eingeschlossen und an einer Schnur leicht
herumzuschwingen ist.
Zur Vergleichuug der Luftwärme zweier Orte sucht man ihre
mittlere Tages-, Monats- oder Jahrestemperatur.
Das wahre Temperaturmittel eines Tages erhält man, wenn
nian Stunde für Stunde den Stand des Thermometers notiert
und die Summe der Zahlen durch 24 teilt. Zahlreiche ver-
gleichende Beobachtungen haben jedoch ergeben, daß eine passende
Zusammenstellung von drei- bis viermaligen Auszeichnungen im
Laufe eines Tages ein Mittel gewinnen läßt, welches jenem
ziemlich gleich kommt. Günstige Beobachtungszeiten dafür sind
6 U. morgens, 2 11. nachmittags und 10 U. abends, oder 7 11.
morgens, 2 11. nachmittags und 9 11. abends. Letztere liefern
ein noch genaueres Tagesmittel, wenn man für die Ablesung
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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und in immer breiter werdendem Gürtel erstreckt sich von der
Wurzel der Halbinsel Kola nach O die Moossteppe oder Tundra.
Infolge des langen Winters ist der Boden bis tief hinab gefroren.
Im Sommer taut er nur oberflächlich auf; Moor und Sumpf, Morast
und Bruch, soweit das Auge reicht. Auf dem zu Dünen gehäuften Sande,
der tagelang von den Strahlen der Sonne durchwärmt wird, sprießen
allerlei Blumen; zwergartige Birkensträucher sind die Vertreter des Baum-
wuchses. Mit leichtem Fuß eilt das wilde Renntier über den offenen
Boden, verfolgt von wolkenartigen Scharen von Stechmücken.
Bis zum 60. Grade folgt die nordische Waldzone, Wenn
auch je weiter nach S in zunehmendem Maße Acker und Wiesen
den Wald durchsetzen, so bleibt doch der Wald überwiegend, der
sechs bis sieben Zehntel des Bodens bedeckt. Petschora und Dwina
sühren die Baumstämme an die Küste, und Archangelsk^ an
der Mündung der Dwina ist der wichtigste Ausfuhrort von Schiffs-
bauholz aus dem Innern.
Die Wälder bergen einen großen Reichtum an jagdbaren
Tieren, deren Pelze einen lohnenden Handelsartikel bilden.
Im W bildet den Abschluß des Nordrussischen Tieflandes
eine Seenreihe, die die größten Süßwasserseen des Festlandes
enthält: den Ladogasee (so groß wie Württemberg) und den
Onegasee (onjegasee) (halb so groß). Ladoga- und Onegasee
stehen untereinander und mit der Ostsee sowie mit der Dwina
und durch das große Tieflandstor zwischen dem Nordrussischen
Landrücken und der Waldaihöhe mit der Wolga in Verbindung.
Hier ist darum das große ö-e Kanalnetz; das w-e verbindet
Dnjepr, Weichsel und Njemen. Suche die Verbindungen auf der
Karte auf!
Nenne die großen Ströme und ordne sie nach den Meeren, in die
sie münden! Gib kurz Quelle, Richtung des Stromlaufs und Mündung
an! Inwiefern kann die Waldaihöhe ein Quellenmittelpunkt genannt
werden? Stelle das Längenverhältnis in geraden Linien dar, wenn die
Wolga 3600 km, Dnjepr 2000 km, Don 1800 km, Weichsel 1100 km, Düna
1000 km, Njemen 900 km, Newa 70 km Länge hat.
Zwischen dem Finnischen und Bosnischen Meerbusen liegt
Finnland, das „Land der tausend Seen". Flachgewölbte Boden-
schwellen und wallartige Hügelrücken durchziehen besonders den
S, während im N der feste Fels zu Tage tritt und aus der mit
Finnland zusammenhängenden Halbinsel Kola Höhen bis 700 m
bildet. Zahllose, vielgegliederte, durch kurze Flußläufe verbundene
Seen, Stromschnellen und Wasserfälle, ausgedehnte Moore und
Sümpfe, und die weithin sich erstreckenden, jegliche Aussicht hindernden
Nadelwälder vervollständigen das Charakterbild dieser nordischen
Landschaft. Am Meer zieht sich ein ziemlich breiter Tieflandssaum
hin, der vorzugsweise sür den Ackerbau gewonnen worden ist.
Land- und Waldwirtschast sind die Hauptzweige der Be-
schästigung der Bewohner. An den Waldreichtum des Landes
schließt sich auch die Industrie an (Pottaschefabrikation, Pech- und
Nach dem Erzengel (archängelos) Michael benannt; sk statt skoe —
Stadt, Ortschaft.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]