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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 104

1908 - Halle a. S. : Schroedel
104 Europa. alpenhohen Gebirges) eine wellenförmige Ebene mit schlauchartig mündenden Flüssen. Es gliedert sich in das runde, nordsranzösische Becken, in dessen Zentrum Frankreichs Hauptstadt Paris liegt. Die Seine gehört dem Becken ganz an, die Loire nur zum Teil. Das G aronn ebe cken ist der zugeschwemmte Teil des früher weiter nach 0. ausgedehnten Golfes von Biscaya, Beschreibe den Lauf der Flüffe nach der Karte! Merke von jedem die größten Neben- flüsse! — Das Tiefland ist fast durchweg fruchtbar und sorgsam angebaut Unfruchtbar ist die Kalksteinplatte der Champagne, an deren Rändern aber Wein gedeiht, und der Küstenstrich „Les Landes", f. v. der Gironde. Die sandigen Heidestrecken, teils mit Wald bedeckt, teils Weideland, das der Schäfer auf hohen Stelzen durchmißt, bildet einen scharfen Gegensatz zu dem Weingelände der Garonne. Das Klima Frankreichs ist Seeklima, entsprechend der sw. Lage des Landes milder als in Deutschland. Selbst im Januar sinkt das Mittel nicht unter den Frostpunkt, daher nur Kaminheizung. Die Niederungen am Mittelmeer haben Mittelmeerklima mit Oliven- und Feigenbau. Im übrigen Frankreich kommt — mit Ausnahme des ganzen Nw. und der rauheren Höhen — der Wein gut fort. Die wichtigsten Weinländer sind Burgund, die Champagne (Schaumwein) und die Gegend von Bordeaux. Der Obst- bau und der Anbau von Weizen sind hoch entwickelt. 2. Die Bewohner sind, abgesehen von einigen größeren Volksresten, Kelten in der Bretagne, Basken in den Pyrenäen, romanischer Ab- stammung, Abkömmlinge der alten Gallier, vermischt mit römischen und germanischen Elementen. Die französische Nation hat von den Galliern das Wesen, von den Römern die Sprache geerbt. Der Franzose zeigt ein leichtes, bewegliches Wesen, verbunden mit Anstelligkeit, Kunstfertigkeit und Geschmack, ist formgewandt in Sprache und Benehmen, sparsam und fleißig, huldigt indes gern dem äußeren Schein. Nächst den Südeuropäern sind die Franzosen die am längsten kultivierte Nation Europas; sie haben für Kunst und Wissenschaft Großes geleistet. Nichtsranzosen sind die Wallonen im äußersten No. und die Italiener im So. — Fast die gesamte Bevölkerung gehört dem katholischen Bekenntnis an. Von den Nahruugsquelleu ist in erster Linie die Großindustrie zu nennen. Die wichtigsten Jndustriegegenden sind der nördliche an Kohle reiche Bezirk, Mittelpunkt Lille mit Leinen-, Wollen- und Baumolleu- sabriken, Pari.s, unübertroffen in Mode- und Zierkurzwaren (Galanterie- waren), und der südliche Bezirk mit Lyon (Seidenwaren) und St. Etienne mit Metallgewerbe. Sehr hoch entwickelt sind ferner die ver- schiedensten Zweige der Landwirtschaft. Besonders ist Frankreich durch seinen Weinbau berühmt. Es ist das erste Weinland der Erde. — Durch die Verheerungen der Reblaus hat der Weinbau gelitten*). Infolge unvorsichtiger Verminderung des Waldbestandes**) treten durch zu schnelles Abfließen der Niederschläge oft Überschwemmungen auf, und manche Flüsse, besonders die Loire, leiden an Versandungen. Der ausgedehnte Anbau des Maulbeerbaumes im Rhonetale ermöglicht eine umfangreiche Zucht der Seiden- raupe. Die echte Kastanie ist in Südfrankreich Volksnahrungsmittel; sie bildet hier große Wälder. In der Viehzucht steht Frankreich Deutschland nach. Hervorragend ist die Zucht feinwolliger Schafe und die Federvieh- *) 1875 betrug die Weinernte 84 Mill. Iii, sank 1879 auf 26 Mill. Iii, stieg dann 1901 auf 60 Mill. hl. **) Er beträgt nur '/« der Gesamtbodenfläche.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 107

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Niederlande, 107 Der niederländische Kolonialbesitz wird an Bedeutung nur vom englischen und russischen übertroffen, er ist 60mal so groß wie das Awtter- lernt). (S. 45, 80, 86.) Il Königreich Belgien, 29 000 qkm, 7 Mill. E., 243 auf 1 qkm. Das Land ist im N. und W. Tiefland, das mit Ausnahme einzelner Heidestrecken an der holländischen Grenze sehr fruchtbar und seit alters wahrhaft musterhaft angebaut ist. Der 8. und So. ist von dem Gebirgs- und Hügelland der Ardennen erfüllt, das zwar in seinen höheren Teilen rauh und wenig fruchtbar ist, am Saum aber reiche Kohlen- und Eisen- schätze birgt. Sie sind die Grundpfeiler der belgischen Industrie, die sich namentlich am Nordrande des Berglandes entfaltet. — Die bedeutendsten Flüsse des Landes sind Maas und Schelde. Diese sind von großer Be- dentnng für die Schiffahrt. Die katholischen Bewohner sind zum größeren Teil deutscher Ab- stammung, nämlich Vlamen (flamen), zum kleineren Wallonen, die eine Mundart der französischen Sprache reden. Diese ist auch Amts- und Schrift- spräche. Die Vlamen wohnen im Tieflande, die Wallonen im s. Hügel und Berglande. Die Volksbildung steht aus ziemlich niedriger Stufe. Die Hauptnahrungsquelle ist die Industrie. Belgien ge- hört zu den ersten Industrieländern der Erde. Schon seit alters sind Brüssel, Gent, Brügge durch Spitzenklöppelei, Leinwand- und Tuchweberei weit berühmt. Dazu kommt jetzt die Eisenindustrie in dem Kohlengebiet von Lütt ich. Dem ausgedehnten Handel dient namentlich das engmaschige Bahnnetz, das dichteste aller Staaten der Erde! Endlich ist noch die mnstergiltige Landwirtschaft zu erwähnen. Auch der Bergbau ist bedeutend. Jnbezug auf Steinkohlengewinnung ge- hört Belgien zu den ersten Ländern der Erde. Der Handel mit Deutschland steht an 1^ Stelle und beträgt 1fs des belgischen Außenhandels. D Brüssel, Hst. des Königreichs, eine der glänzendsten Städte Europas, erster Jnduftrieplatz des Landes, Sitz von Kunst und Wissenschaft. In der Nähe der Schlachtort Belle Alliance -x-Lüttich, an? großartige Metall- (Gewehre) und Tuchfabrikation. — Verviers, mit Kohlenlager und Tuch- fabrikation. — * Antwerpen*), stark befestigte Handelsstadt an der unteren Scheide; zweiter Seehandelsplatz des europäischen Festlandes, größter Elfenbein- markt der Welt (Kongostaat!). — Ostende, sehr besuchtes Seebad. — * Gent, alte Handels- und bedeutende Industriestadt in Baumwollenwaren, an? — Brügge hat in seiner Bauart viel Mittelalterliches bewahrt, war im 14. Jahr- hundert der erste Handelsplatz Europas, heute erst die sechste Stadt Belgiens. Unter der Oberhoheit des Königs der Belgier steht der Kongostaat (S. 60.) Iii. Groszherzogtum Luxemburg (2600 qkm, fast v* Mill. E., 9i auf 1 qkm), Grenzen? Bon den ö. Verzweigungen der Ardennen erfüllt und zahlreichen Flußtälern durchschnitten, die zum Flußgebiet der Mosel gehören. Die Bewohner sind fast durchweg deutsch und katholisch; Regierungssprache französisch. Mit Deutschland durch Zollunion verknüpft. Hst. Luxemburg (Lützelburg, d. h. kleine Burg). *) — an der Werft.

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 103

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Rumänien. 103 Landschaften: das Hochgebirge der Pyrenäen (s. bei Spanien!), die West- alpen, den Jura (s. bei der Schweiz!), die Rhonetiefebene und das französische Mittelgebirge. Die srauzösisch-italienischcn Alpeu, der nach 8. gerichtete Flügel der Westalpen, erstrecken sich vom Mittelmeer (Seealpen) bis zum Genfer See. Der zu Italien gehörende Ostabhang fällt steil zum Potieflande ab, er bildet die Innenseite des Faltengebirges; der Westabhang füllt den breiten Raum zwischen dem Hauptkamm und der Rhone aus. Der Hauptzug des Gebirges ziebt sich aus der französisch-italienischen Grenze hin, besteht aus Urgestein und ragt fast überall über die Schneegrenze empor. Von den übrigen Hoch- alpen unterscheiden sich die Westalpen durch ihre wilden Formen, engen Täler, kleinen Gletscher und Schneeselder und durch den Mangel an größeren Seen, eine Folge größerer sommerlicher Regenarmut. In Savoyen liegt als höchste Erhebung der Alpen und Europas überhaupt der Montblanc, ein riesiger Block mit zahlreiches Spitzen und Hörnern, bedeckt mit Schnee, von des Bwckes Rand fließen zahlreiche Gletscher abwärts. — Die französischen Kalk alpen, die w. diesem Hauptzuge vorgelagert sind, erfüllen ©aoonen (wie Tirol ein echtes Alpenland!), die Dauphins und die Provence.*7 Mit den Tälern der Durance und Jscre öffnen sie sich nach dem Rhonetal. Das Rhonctieftand erstreckt sich zwischen Westalpen und den süd- französischen Mittelgebirgen und erweitert sich im s. Teile zur Ebene der Provence. Beschreibe den Lauf der Rhone! Warum macht sie bei Lyon ein Knie? Von welcher Seite gehen ihr die größten Nebenflüsse zu und warum? — Ihr Mündungsgebiet ist ein mit Sümpfen und Steingeröll an- gefülltes Delta mit flacher versandeter Küste. Daher liegen denn auch die großen Seestädte weiter östlich an den höheren, buchtenreichen Gestaden. Die Ebene selbst zeigt reichen Bodenbau an Reben, Ol-, Maulbeer- und Mandel- bäumen. Die Niederung der Rhone setzt sich n. im Tal der Saöne und der niedrigenhochfläche vonburgund fort, die durch dieburaundische Pforte offen mit der Rheinebene zusammenhängt. Sie wird von dem Rhein- Rhone-Kanal durchschnitten. Das französische Mittelgebirge gliedert sich in eine s. und eine n. Gruppe, die durch den Kanal du Centre voneinander getrennt werden. Zur südlichen Gruppe gehört das Hochland der Auvergne, ein altes Rumpfgebirge, das von vielen Bruchlinien durchsetzt ist, aus denen zur Tertiärzeit Vulkane emporstiegen. Ihre Ruinen sind noch jetzt die höchsten Berge, wie der Mont Dore, 1900 02 hoch. Die Cevennen bilden den öst- lichen Steilrand des Hochlandes, der weiter n. verschiedene Namen trägt und beim Kanal du Centre endigt. Die Kohle des Zuges hat den gewerblichen Auf- schwung Lyons und St. Etiennes bedingt. Die n örd li ch e Gruppe ist der aufgebogene Rand des nordsranzösischen Beckens, mit Steilabfall zum Saönetal. Er umfaßt den Kalkrücken der Cöte d'or, d. i. Goldhügel, weil auf der burgundischen Abdachung die herrliche Burgunderrebe wächst, die Hochebene von Burgund, das quellenreiche Plateau von Langres, die Sichelberqe und den Niedern Araonner Wald, l. der obern Maas. Auf der Elsässer Grenze zieht sich der Wasgau hin, an den sich der französische Anteil des Lothringer Stufenlandes lehnt. Es wird von der Mosel durchfurcht. Die Nordostgrenze Frankreichs ist im allgemeinen wenig geschlossen. Daher haben sich hier zu allen Zeiten vielseitige Wechselbeziehungen zwischen Frankreich und Deutschland entwickelt. Hier war auch stets die Haupt- angrissslinie bei kriegerischen Unternehmungen beider Völker gegeneinander. Beweise dies aus der Geschichte! Starke Festungen schützen auf beiden Seiten die offene Grenze, die im Lause der Geschichte hin und her schwankte. Das französische Tieslanv ist mit Ausnahme der felsigen, niedrigen Gebirgsreihen der Bretagne und des Berglandes der Normandie (beide Höhenländer sind der fast eingeebnete Rest eines in der Steinkohlenzeit *) Einst die erste römische „Provinz" in Gallien.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 105

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Frankreich. 105 zucht. — Frankreichs Seehandel wird durch die Lage des Staates an zwei wichtigen Handelsmeeren, sein Binnenhandel durch Bahnen und Kanäle gefördert. Die bekanntesten Kanäle, die aber nur sehr geringen Verkehr vermitteln: 1. Der Rhein-Marne-Kanal, 2. der Rhein-Rhone-Kanal, 3. der Burgund-Kanal, 4. der Kanal du Centre, 5. der< Kanal du Midi. Welche Flüsse verbinden die Kanäle? Der deutsch-sranzösische Handel bildet 1/i0 des französischen Außen- handels; er steht mit Belgien an 2. Stelle. Deutschland und Frankreich tauschen Rohstoffe, Fabrikate und Halbfabrikate miteinander aus. 3. Staatliche Verhältnisse und Ortskunde. Der Freistaat gliedert sich in Departements, die durchweg zu klein sind, um einzeln für sich etwas zu bedeuten, so daß sie ganz abhängig von der Zentralregierung sind, Frankreich ist ein zentralisiertes Land, Paris der Kopf von Frankreich (vergl. das Deutsche Reich!). a) Im N. Frankreichs: Paris (mit Vororten 3 Mill. E.), Hst. der Republik, im Mittelpunkt des nordfranzösischen Beckens, größte Festung der Welt, erste Industrie- und Handelsstadt und Mittelpunkt des geistigen und geselligen Lebens der Republik, eine schöne Stadt, reich an großartigen, herrlichen Bauten (Kathedrale Notre Dame, Eiffelturm, Louvre), starkem Fremdenverkehr. — Versailles mit großartigem Schloß Ludwigs Xiv. In ihm nahm am 18. Januar 1871 König Wilhelm I. von Preußen die Würde eines deutschen Kaisers an. — Reims, alte Krönungs- stadt der französischen Könige. — Toul und V er dun, starke Grenzfestungen.— Sedan, bekannt aus dem Kriege 1870/71. — -x-Lille, stärkste der Grenz- festungen und wichtige Fabrikstadt. — -x- Rouen, wo die Jungfrau von Orleans verbrannt wurde. — Von Calais führt man nach England. Dün- kirchen hat bedeutenden Seehandel. — -x-ße Havre, wichtigster französischer Seehandelshafen an der atlantischen Küste. — Cherbourg, Frankreichs stärkster (künstlich angelegter) Kriegshafen. — Brest, Kriegshafen. b) Im W. Frankreichs: Orleans, Fabrik- und Handelsstadt an der Loire, Brückenftadt der Loire auf der Straße vom Sw. Frankreichs nach Paris, daher in verschiedenen Zeiten viel umkämpft. Auf demselben Wege sw. Tours, alte Bischofsstadt an der Loire, und Poitiers. — n Nantes, Handelsstadt an der Loiremündung, durch kleine Seeschiffe erreichbar. Die Flußmündung versandet immer mehr. — -x- Bordeaux an der untern, bis hierher für Seeschiffe fahrbaren Garonne, Mittelpunkt des Weinhandels für den Sw. Frankreichs o) Im 8. und <^>. Frankreichs: -x-Toulouse, Handelsstadt an dem Garonneknie und dem Kanal du Midi, das französische Nürnberg, weil winklig, altertümlich. — Q Marseille, zweitgrößte Stadt, größte Seestadt Frankreichs, die den Verkehr mit den Mittelmeergestaden beherrscht. Ausfuhrort der Provence (Provencer Ol), außerdem auch wichtige Industriestadt. — Toulon, großer Kriegshafen am Mittelmeer. — A- Nizza, Kurort für Brustkranke.— * Lyon, fast ^/z Mill. E., am Einfluß der Saöne in die Rhone, drittgrößte 'Stadt Frankreichs, Europas erster Fabrikations- und Marktplatz für Seidenwaren. — -x- St. Etienne, in einem Kohlengebiet gelegen, Metall- Industrie. — Dijon, Stapelplatz für Burgunderwein. — Belfort (belför), starke Festung am Eingang der Burgunder Pforte. (1) Zu Frankreich gehört die gebirgige Insel Korsika im Mittelmeer, Geburtsland Napoleons I. s) Unter Italiens Schutzherrschaft steht das kleine Fürstentum Monaco mit gleichnamiger Hst, ö. von Nizza gelegen, die „Spielhölle Europas". — . Nenne die wichtigsten Besitzungen Frankreichs in fremden Erd- teilen! (S. 45, 56, 57, 60, 61, 64, 76, 80, 88).

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 102

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
102 Mitteleuropa. sehr schön gelegene Hst. von Salzburg; zahlreiche Kirchen. Wildbad Gastein im 3. des Kronlandes. — Graz, Hst. von Steiermark, größte Stadt des ganzen Alpen- gebietes. — Innsbruck, schön gelegene Landes-Hst. von Tirol, am Inn und an der Kreuzung der wichtigen Brenner- und Arlbergstraße. — Bregenz, am Bodensee. — Trieft, erster Seehandelsplatz des Staates am Mittelmeer. Krakau, starke Festung in Ostgalizien an der Weichsel; in der Nähe das bmthmte Salzbergwerk von Wieliczka (wjelitschka). — Lemberg, Hst. in Ostgalizien. b) In Ungarn: Budapest, vereinigte Reichs-Hst. auf beiden Seiten der Donau (455 Tsd. E.). Mittelpunkt des gesamten ungarischen Handels. Tokay, an der Theiß, berühmter Weinbau. Debreczin sdebretzin), echte Magyarenstadt inmitten der Pußta, große, vielbesuchte Märkte. Preß bürg, frühere ungarische Krönungsstadt an der Donau. An der Pforte, die hier von Österreich nach Ungarn führt, S z eg edin, zweite Stadt Ungarns und bedeutende Handelsstadt an der Theiß. In Siebenbürgen: Hermannftadt und Kronstadt, Sachsenstädte. Klausen- bürg, Magyarenstadt. Rumänien. (130000 qkm, 5,5 Mill. E.) Das Königreich Rumänien umfaßt die 8.- und O.-Abdachung der sieben- bürgischen Alpen, die ihnen vorgelagerte, weite, fruchtbare Tiefebene und das Donaudelta. Es liefert große Mengen Getreide auf den europäischen Markt. — Die Bewohner sind romanischer Abstammung und gehören der griechischen Kirche an. Hst.: Bukarest. 5. Frankreich. (536 000 qkm, 38,3 Mill. E.) 1. Das Land. Lage und Grenzen nach der Karte. Bodengestaltung. Im 8. zieht sich auf der Grenze von Spanien und Frankreich das Hochgebirge der Pyrenäen hin (s. S. 112), das Quellgebiet der Garonne. Der Südosten des Landes wird von den West- alpen erfüllt, welche sich auf der französisch-italienischen Grenze hinziehen. Das wildeste und rauheste der französischen Alpenländer ist Savoyen. Hier erhebt sich auch der höchste Berg Europas, der Montblanc (4800 m). Etwa in der Mitte des Gebirgszuges der Westalpen liegt auf ital, Seite der Mont Cenis (mong'ßem). Der Mont Cenis-Tunnel ist für den Verkehr zwischen Frankreich und Italien sehr wichtig. Auf der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz zieht sich der Schweizer Jura hin, ein rauhes, wasser- armes Kalkgebirge. Das Thal der Rhone und Saöne (ßön) trennt diese Grenzgebirge von dem Gebiet der französischen Mittelgebirge, die sich im Innern Frankreichs hinziehen, steil zum Thal der Rhone und Saöne abfallen und sich allmählich nach Nw. und W. abdachen, Sie sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse. Die Rohneebenc erstreckt sich zwischen den Weftalpen und den französischen Mittelgebirgen von N. nach S. und erweitert sich im f. Teile zur Ebene der Pro- vence (prowangs). Beschreibe den Lauf der Rohne! Warum macht sie bei Lyon ein Knie? Von welcher Seite gehen ihr die größten Nebenflüsse zu und warum? Ihr Mündungsgebiet ist ein mit Sümpfen und Steingeröll angefülltes Delta mit flacher, versandeter Küste, daher denn auch die großen Seestädte weiter östlich an dem höheren, buchtenreichen Gestade liegen. Die Ebene selbst zeigt eine reiche Boden- kultur von Reben, Öl-, Maulbeer- und Mandelbäumen. An geschützten stellen ge- deihen sogar Palmen. — Die Niederung der Rhone setzt sich n. im Thal Saöne,und der niedrigen Hochfläche von Burgund fort, welche durch die burgundische Pforte offen mit der Rheinebene zusammenhängt.

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 103

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Mitteleuropa. 103 Im No. erhebt sich auf der Elsasser Grenze das Wasgaugebirge, an welches sich der französische Anteil des Lothringer Stufenlandes lehnt, und aus der belgischen Grenze das Gebirge der Ardennen. Die Hauptflüsse dieses Nw.^Gebietes sind Mosel und Maas. Das französische Tiefland nimmt den N. und W. Frankreichs ein und ist mit Ausnahme der felsigen, niedrigen Gebirgsreihen der Bretagne (bretäuj) und des Berglau des der Norm an die eine wellen- förmige Ebeue mit schlauchförmig mündenden Flüssen. Die größten derselben sind Seine (ßähu), Loire (loar), Garonne. Beschreibe ihren Lauf nach der Karte! Warum finden wir bei denselben Trichtermündungen, bei der Rhone ein Delta? — Die Ebene ist fast durchweg fruchtbar und sorgsam angebaut. Unfruchtbar und öde ist nur der Küstenstrich s. von der Garonne- Mündung. Das Klima Frankreichs ist entsprechend der Lage des Landes milder als in Deutschland. Die s. Landstriche haben Mittelmeerklima; im übrigen Frankreich kommt fast allerorten der Wein gut fort. Em sehr rauhes Klima hat Savoyen. 2. Die Bewohner sind, abgesehen von einzelueu älteru Volksresteu (Kelten in der Bretagne, Basken in den Pyrenäen), romanischer Ab- st a m m u u g und gehören fast ausschließlich der k a t h o l i s ch e u Konfession an. — Von den Nahrungsquellen ist in erster Linie die Groß- indnstrie zu nennen. Die wichtigsten Jndustriebezirke sind die Stadt Paris (Modewaren), Lyon (Seidenwaren) und Lille (lil) (Leinen- und Baumwollenwaren). Auf die Entwicklung der Industrie im N. haben in- sonderheit die Kohlenschätze der nahen Ardennen eingewirkt. — Die Land- wirtschaft liefert Getreide (Weizen), Südfrüchte, Obst und Wein. Frankreich ist das erste Weinland der Erde. Berühmte Wein- gegenden in Frankreich sind Burgund, die Champagne (schampänj) und die Gegend um Bordeaux (bordo). — Auch der Handel Frankreichs ist be- deutend. Der Seehandel wird durch die Lage des Landes an zwei Meeren begünstigt, der Binnenhandel durch Eisenbahnen und Kanäle gefördert. 3. Staatliche Einteilung und Ortskuude. Die Repnblik umfaßt 87 Departements. ^ _ a) Im N. Frankreichs: Paris (2v, Mill. E.), Hst. der Republick an der Seine, sehr stark befestigt, erste Fabrik- und Handelsstadt des Landes, besitzt eine Fülle großartiger Bauten; starker Fremdenverkehr. — Versailles (werßaij), mit dem größten Schlosse der einstmaligen französischen Könige. In demselben nahm am 18. Januar 1871 König Wilhelm l. von Preußen die Würde eines deut- schen Kaisers an. — Sedan, Festung an der Maas, Schlacht 1870. — Lille (l?l), starke,, Festung und Mittelpunkt des nördlichen Jndustriebezirks. — Calais, (kaläh), llberfahrtsort nach England, an der Straße von Calais. — Le Havre (lö äwr), wichtiger französischer Seehandels- und Auswanderungshasen an der atlan- tischen Küste. — Cherbourg (scherbür), Frankreichs stärkster Kriegshafen. b) Im W. Frankreichs: Orleans (orleäng), Fabrik- und Handelsstadt an der Loire. — Nantes l nangt), Handelsplatz an der Loire-Mündung, durch kleinere Seeschiffe erreichbar. - - Bordeaux, ichordö) an der untern, bis hierher für Seeschiffe fahrbaren Garonne, Mittelpunkt des Weinhandels für den Sw. Frankreichs. c) Int So. Frankreichs: Lyon (416 Tsd. E.), am Einfluß der Saöne in den Rhonefluß, Europas erster Fabrikations- und Marktplatz für Seidenstoffe; zweite Stadt Frankreichs. — Marseille (marßeij), größte Seestadt Frankreichs, die den Verkehr mit allen „Mittelmeergestaden beherrscht (404 Tsd. E.) Aussuhrort für die Provence (Proveneer Ol). — Toulon (tulöng), großer Kriegshafen am Mittelmeer. — Nizza,

7. Teil 1 = Grundstufe B - S. 105

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Nordwesteuropa. 105 Die Bewohner sind zur größeren Hälfte deutscher Abstammung (Vlämen), znr kleinern Wallonen, welche die französische Sprache reden. Diese ist auch Amts- und Schriftsprache. Die Vlämen wohnen im Tieflande, die Wallonen im s. Hügel- und Berglande. Ihrer Religion nach ist die Bevölkerung fast ausschließlich katholisch. Die Volksbildung steht auf ziemlich niedriger Stufe. — Die Hauptnahrungsquelle ist die Industrie. Belgien gehört zu den ersten Industrieländern der Erde. Ein anderer wichtiger Erwerbszweig ist der Handel, dem namentlich auch das engmaschige Bahnnetz dient (das dichteste aller Staaten der Erde!) Endlich ist noch die mustergiltige Landwirtschaft zu erwähnen, die auf dem Gebiete des Ackerbaues, der Viehzucht (Brabanter Pferde) und Gartenkultur großartige Erfolge aufzuweisen hat. Auch der Bergbau ist bedeutend. Jnbezug auf Steinkohlenproduktion gehört Belgien zu den ersten Ländern der Erde. Brüssel (485 Tsd. E.), Hst. des Königreichs, erster Jndustrieplatz des Landes (Brüsseler Spitzen), Sitz von Kunst und Wissenschaft. In der Nähe der Schlachtort Belle-Alliance. — Lüttich an der Maas, im Mittelpunkte eines Bezirkes ausgedehnter Steinkohlen- und Eisenlager; großartige Metall- ^Gewehre) und Tuchfabrikation. Antwerpen, stark befestigte Handelsstadt an der untern Scheide; zweiter Seehandels- platz des europäischen Festlandes; Auswandererhafen. — Ostende, sehr besuchtes Seebad. — Gent, alte Handels- und bedeutende Industriestadt (Baumwollenwaren) an der Scheide. Iii. Großherzogtum Luxemburg (2 600 qkm, 200000 E.), von Belgien, Rheinland, Deutsch-Lothriugen und Frankreich begrenzt, von den ö. Verzweigungen der Ardennen erfüllt und von zahlreichen Flnßthälern durch- schnitten, die zum Flußgebiet der Mosel gehören. Bewohner fast durchweg deutsch und katholisch. Hst. Luxemburg (Lützelburg, d. h. kleine Burg). Ii. Nordwesteuropa. l- Die britischen Inseln. (315 000 qkm, 38.6 Mill. E.) 1. Das Laud. Das britische Jnselreich besteht aus den beiden großen Inseln Großbritannien und Irland und zahlreichen kleinen Inseln. Es umfaßt die drei Länder England, Schottland und Irland. Angabe der Grenzmeere und Meeresstraßen nach der Karte! Der 8.-Punkt Groß- britanniens hat die geographische Breite der Stadt Frankfurt a. M., das Nordende diejenige von Stockholm. Die Küstenentwickeluug ist bei beiden Inseln an der W.-Küste am reichsten, da dieselbe dem Wogenandrang des offenen Oeeans ausgesetzt ist. Fjordähnliche Meereseinschnitte weist besonders die schottische Küste auf. Bei der Insel Großbritannien liegen sehr häusig Halbinseln und Meeres- einschnitte der W.- und der 0.-Seite einander gegenüber. Die 8.-Küste Englands zeigt in ihrer W.-Hälfte schroffe Steilküsteuformeu. Die Bodengestaltung weist in Irland ein zentrales Tiefland auf, das teils mit breiten Armen bis zum Meere reicht, teils durch vereinzelte Berggruppen von den Küsten abgeschlossen ist. Die Insel ist reich bewässert; die Flüsse neigen infolge geringen Gefälles zu Seen- und Sumpfbildung; Vü des Landes ist voller Sümpfe und Moore. — Englands Gebirge liegen alle nahe an der W.-Küste. Man unterscheidet das Bergland von

8. Teil 1 = Grundstufe - S. 72

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
'2 Länderkunde- schätze birgt. Diese sind der Hauptträger der belgischen Industrie, die sich namentlich am ^l.-Rande des Berglandes entfaltet. — Die bedeutend- sten Flüsse des Landes sind Maas und Schelde. Letztere ist durch die Breite. Tieft und Wasserfülle ihrer Mündungsarme von großer Be- deutung für die Schiffahrt. Die Bewohner sind zur größeren Hälfte deutscher Abstammung (Vlämen), zur kleinern Wallonen, welche die französische Sprache reden. Diese ist auch Amts- und Schriftsprache. Die Vlämen wohnen im Tieflande, die Wallonen im s. Hügel- und Berglande. Ihrer Religion nach ist die Bevölkerung fast ausschließlich katholisch. Die Volks- bildung steht auf ziemlich niedriger Stnfe. — Die H a u p t u a h r u u g s- quelle ist die I n d u st r i e. Belgien gehört zu deu ersten Industrie- ländern der Erde. Ein anderer wichtiger Erwerbszweig ist der H a n d e l, dem namentlich auch das engmaschige Bahnnetz dient (b a § dichteste aller Staaten der Erde!). Endlich ist noch die mustergiltige Landwirtschaft zu erwähnen, die aus dem Gebiete des Ackerbaues, der Viehzucht (Brabanter Pserde) und Gartenkultur großartige Erfolge aufzuweisen hat. Auch der Bergbau ist bedeutend. Jnbezug aus Steinkohlenproduktion gehört Belgien zu deu ersteu Ländern der Erde. Brüssel '472 Tsd. E-), Hst, des Königreichs, erster Jndustrieplatz des Landes «Brüsseler Spitzen», Sitz von Kunst und Wissenschaft. In der Nähe der Schlachtort Belle Alliance. — Lüttich an der Maas, im Mittel- punkte eines Bezirkes ausgedehnter Steinkohlen- und Eisenlager; großartige Metall- (Gewehre) und Tuchfabrikation. — Antwerpen, stark befestigte Handelsstadt au der untern Schelde; zweiter Seehandelsplatz des euro- päifchen Festlandes; Auswandererhafen. — Ostend e. sehr besuchtes See- bad. — Gent, alte Handels- und bedeutende Industriestadt (Baumwollen- waren) an der Schelde. Iii. Großher^ogtum Luxemburg (2600 qkm, 200000 E.), von Belgien, Rheinland, Dentsch-Lothringen und Frankreich begrenzt, von den ö. Verzweigungen der Ardennen erfüllt und zahlreichen Flnßthälern durch- schnitten, die zum Flußgebiet der Mosel gehören. B e w 0 h n e r fast durchweg deutsch und katholisch. Hst. Luxemburg (Lützelburg, d. h. kleine Burg). . B. Äideuropa. 1. Die Pyrenäen-Halbinsel. (569 000 qkm, 21,7 Mill. E.) 1. Das Land. Lage und Grenze n nach der Karte. — Die K ü st e n e n t w i ck e l u u g weist geringe Gliederung auf. Es fehlt durch- weg an tieferen Meereseinschnitten. Die N.« und N.-W.-Küste ist eine felsige, schwach ausgezackte Steil- küste und sehr hafenreich. Die Westküste ist flach und durch breite Fluß- mündungen gegliedert. Die Küste des Auttelmeeres _ ist durch häufigen Wechsel vou 'Flach- und Steilküsteu gekennzeichnet. Die schmale Meer- enge von Gibraltar verbindet das Mittelmeer nnt dein Atlantischen Ozean. Kap Tarifa ist der südlichste Punkt Europas. Die Felsenfeste Gibraltar ist der englische Wachtposten am Eingang zum Mittelmeer.

9. Teil 1 = Grundstufe - S. 69

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Mitteleuropa. ungarischen Handels. Tokoy, an der Theiß, berühmter Weinbau. De- breczi n ldebretzin», echte Magyarenstadt inmitten der Pußta, große, viel- besuchte Markte. Preß bürg, frühere ungarische Krönungsstadt an der Donau; an der Pforte, die hier von Österreich nach Ungarn führt, S^ege- diu, zweite Stadt Ungarn und bedeutende Handelsstadt an der Theiß. — In Siebenbürgen- Hermannstadt und Kronstadt, Sachsenstädte; Klausenburg, Magyarenstadt. 4. Rumänien. (130000 qkm, 5,5 Mill. E.) Das Königreich Rumänien umfaßt die S.- und O.-Abdachuug der siebenbürgischen Alpen, die ihnen vorgelagerte, weite, fruchtbare Tiefebene und das Donaudelta. Es liefert große Mengen Getreide auf den euro- päischen Markt. — Die Bewohner sind romanischer Abstammung und gehören der griechischen Kirche an. Hst.: Bukare st. 5. Frankreich. (536000 qkm, 38 Mill. E.) 1. Das Land. Lage und Grenzen nach der Karte. — Bodengestaltung. Im S. zieht sich auf der Grenze von Spanien und Frankreich das Hochgebirge der Pyrenäen hin (s. S. 73), das Quellgebiet der Garouue. Der Südosteu des Landes wird von den Westalpen erfüllt, welche sich auf der französisch- italienischen Grenze hinziehen. Das wildeste und rauheste der französischen Alpenländer ist S a v o y e n. Hier erhebt sich auch der höchste Berg Europas, der M o n t b l a n e (4 800 m). Etwa in der Mitte des Gebirgs- zuges der Westalpen liegt der M o n t C e n i s (mong ßeni). Der M o n t Eenis - Tnnnel ist für den Verkehr zwischen Frankreich und Italien sehr wichtig. Auf der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz zieht sich der Schweizer Jura hin, ein rauhes, wasserarmes Kalkgebirge. Das Thal der Rhone und Saöne ißön) trennt diese Grenzgebirge von dem Gebiet der französischen Mittelgebirge, die sich im In- nern Frankreichs hinziehen, steil zum Thal der Rhone und Saöne abfallen und sich allmählich nach N.-W. und W. abdachen. Sie sind das Quell- gebiet zahlreicher Flüsse. Die Rhoneebene erstreckt sich zwischen den Westalpen und den französischen Mittelgebirgen von N. nach S. und erweitert sich im s. Teile M Ebene d er P ro v e n ee lprowangs). Beschreibeden Laus der Rhone! Warum macht sie bei Lyon ein Knie? Bon welcher Seite gehen ihr die größten Nebenflüsse zu und warum? Ihr Mündungsgebiet ist ein mit Sümpfen und Steingeröll angefülltes Delta mit flacher, versandeter Küste. Daher denn auch die großen Seestädte weiter östlich an dem höheren, buchtenreichen Gestade liegen Die Ebene selbst zeigt eine reiche Bodenkultur von Reben, Ol','Maulbeer- und Mandelbäumen. An geschützten Stellen gedeihen sogar Palmen. — Die Niederung der Rhone setzt sich n. im Thal der Saöne und der u i e d r i gen H o chflä ch e v o n Burg u n d fort, welche durch die burgundische Pforte offen mit der Rheinebene zusammenhängt. Im N.-Av. erhebt sich auf der Elsasser Grenze das W a s g a u - g e b i r g e, an welches sich der französische Anteil des Lothringer Stufenlandes lehnt, und auf der belgischen Grenze das Gebirge der Ard ennen. Die Hauptflüsse dieses N.-W.-Gebietes sind Mosel und M aas.

10. Teil 1 = Grundstufe - S. 70

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
70 Länderkunde. Das französische Tiefland nimmt den N. und W. Frank- reichs ein und ist mit Ausnahme der felsigen , niedrigen G e b i r g s - reihen der Bretagne (bretänj) und des Berglandes der Norman die eine wellenförmige Ebene mit schlauchförmig mündenden Flüssen. Die größten derselben sind Seine, (ßähn), Loire, (loar), Garonn e. Beschreibe ihren Lauf nach der Karte! Warum finden wir bei denselben Trichtermündungen, bei der Rhone ein Delta? — Tie Ebene ist fast durchweg fruchtbar und sorgsam angebaut. Unfruchtbar und öde ist nur der Küstenstrich s. von der Garonne-Mündung. Das Klima Frankreichs ist entsprechend der Lage des Landes milder als in Deutschland. Die s. Landstriche haben Mittelmeerklima; im übrigen Frankreich kommt fast allerorten der Wein gnt fort. Ein sehr rauhes Klima hat Savoyen. 3. Die Lemohner sind, abgesehen von einzelnen altern Volksresten (Kelten in der Bretagne, Basken in den Pyrenäen), romanischer Abstammung und gehören fast ausschließlich der katholischen Konfession an. — Von den N a h r n n g s q u e l l e n ist in erster Linie die G r o ß i n d u st r i e zu nennen. Tie wichtigsten Jndnstriebezirke siud die Stadt Paris (Modewaren), Lyon (Seidenwaren) und Lille (lil) (Leinen- und Baumwollenwaren). Aus die Entwicklung der Industrie im N. haben insonderheit die Kohlenschätze der nahen Ardennen eingewirkt. — Tie Landwirtschaft liefert Getreide (Weizen), Südfrüchte, O b st und Wein. Frankreich ist das erste W e i n l a n d der Erde. Berühmte Weiugegeudeu in Frankreich sind Bnrguud, die Champagne (schampänj) und die Gegeud um Bordeaux (bordö). — Auch der Handel Frankreichs ist bedeutend. Der Seehandel wird durch die Lage des Landes an zwei Meeren begünstigt, der Binnenhandel durch Eisenbahnen und Kanäle gefördert. 3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. Die Republik umfaßt 87 Departements, die durchweg zu klein sind, um eiuzelu für sich etwas zu bedeuten, so daß sie gauz abhäugig von der Zentralregiernng sind. a) I m N. Frankreichs: Paris (2'/3 Mill. E.), Hst der Republik an der Seine, sehr stark befestigt, erste Fabrik- und Handelsstadt des Landes, besitzt eine Fülle großartiger Bauten^ starker Fremdenverkehr. — Versailles (werßäii), mit dem größten Schlosse der einstmaligen französischen Könige. In demselben nahm am 18. Ja n u a r 1871 König Wilhelm^ von Preußen die Würde e i u e s d e u t - schen Kaisers an. — Sedau, Festung an der Maas, Schlacht 1879. — Lille (Irl), starke Festung „und Mittelpunkt des nördlichen Industrie- bezirks. ^ Calais, (kaläh), Uberfahrtsort nach England, an der Straße von Calais. — L e Havre (lö äwr, wichtigster französischer Seehandels- und Auswanderungshafen an der atlantischen Küste. — Cherbourg (fcherbür), Frankreichs stärkster Kriegshasen. b) I m W. Frankreichs: Orlen n s (orleang), Fabrik- und Handelsstadt an der Loire. — Nantes (nangt), Handelsplatz an der Loire- Mündung, durch kleinere Seeschiffe erreichbar. — Bordeaux, (bordo) an der untern, bis hierher für Seefische fahrbaren Garonne, Mittelpunkt dev Weinhandels für den S.-W. Frankreichs. c) I in S. - O. F r a n k r e i ch s : Lyon (492 Tsd. E-), am Einsluß der Saone in den Rhonefluß, Europas erster Fabrikations-und Marktplatz für Seidenstoffe: zweite Stadt Frankreichs. — Marseille (marßei>),
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