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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 40

1908 - Halle a. S. : Schroedel
40 Die fremden Erdreile. Asien. der Palmen der Sommer." Seit frühen Zeiten bildeten beide Gebirge die Zufluchtsstätten der christlichen Maroniten und der mohammedanischen Brufen. — Cölesyrieu ist die Kornkammer Syriens. Der schmale, nn- fruchtbare Küstensaum am Mittelmeer ist das alte Phönizierland. — Syrien ist der Hauptherd des Aussatzes. Ä Damaskus, „das Auge des Ostens", ist die in herrlichen Garten- Umgebungen gelegene £>st. Syriens, Stapelplatz des Karawanenhandels und Sitz lebhafter Gewerbtätigkeit, durch Eisenbahn mit dem ersten Hafen Syriens, * Beirut (berüt), verbunden. — Hhalebmeppo) gehört zu den blühendsten Handelsstädten der astatischen Türkei; es vermittelt den Handel vom Mittel- meer zum Euphrat. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrus und Sidon sind jetzt ärmliche Flecken, ebenso die einst so volkreiche Stadt Antiochien. Die Ruinenstätten von Palmyra und Baalbek (bäalbck) erzählen eben- falls von einstiger Größe und Herrlichkeit. b) Palästina^), so groß wie Westpreußen, das gelobte Land, nimmt die Südhälfte von Syrien ein. Als Wiege der christlichen Religion ist es von größter Wichtigkeit. Seiner Natur nach ein durch Meer, Gebirge und Wüsten abgesondertes Land, in dem sich Israel zu einem a b - gesonderten Volke entwickeln konnte, lag es doch andererseits an der Grenze von drei Erdteilen, umgeben von den mächtigsten, alten Kulturländern. Durch die Talspalte des Ghor, in der der Jordan durch den Sumpssee Merom und den klaren, fischreichen See Genezareth in das Tote Meer fließt, wird das Land in das Ost- und Westjordanland geteilt. Das Ostjordanland steigt aus der Jordansenke in steilen, schluchten- reichen Bergformen an und bildet dann größtenteils ein weites Steppengebiet Längenmaßstab 1 : 1200000. das nach 0. zur Wüste übergeht. — Das Ghor (chor), d. i. Ebene, liegt fast seiner ganzen Ausdehnung nach unterm Meeresspiegel. Das Tote Meer bildet mit einer Lage von 394 m unterm Meeresspiegel das tiefste Senkungsgebiet des Erdbodens. N. vom Toten Meer zieht der vielgewundene, schnellfließende Jordan mit seinen Oleandergebüschen, Lorbeer, Weiden- und Schilfbüschen an den Ufern ein grünes Band durch die braune, dürre Talebene, Hohlsyrien, das Jordantal mit seiner südlichen Fortsetzung und der Golf von Akaba bilden eine langgestreckte Einsenkung, den syrischen Graben, der sich im Roten Meere fortsetzt. — Das Westjordanland *) Von Philistäa, Land der Philister.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 56

1908 - Halle a. S. : Schroedel
56 Die fremden Erdteile. Afrika. nördlicher Hang, das Tell, ist reich benetzt, daher wald- und buschreich, gut bebaut und dicht bevölkert. Die Pflanzenwelt ist die der europäischen Mittel- meerländer (Ölbaum). Der südliche, gleichlaufende Zug ist der Sahara- atlas. Dazwischen liegt ein langgestrecktes Becken, das regenarm, steppen- artig und reich an Salzseen ist, die Schotts genannt werden. Das Klima ist Mittelmeerklima. Der Atlas ist ein junges Faltengebirge; sein Gebiet gehört schon der Bruchzone des Mittelmeeres an; der Atlas ist also ein Afrika fremdes Glied, mit der Spanischen Halbinsel ein Ubergangsgebiet zwischen dem Nordkontinent Europa und dem der großen Schollenregion angehörenden Afrika. 2. Die älteste Bevölkerung bilden die hamitischen Berber; sie sind mittelgroß, kräftig, wohlgestaltet und hellfarbig und haben seit dem Altertum ihre Eigenart zäh fest gehalten. Semitische Beimischung fand statt durch die Araber, die als Nomaden in Zelten wohnen, die sich vielfach sogar in den Städten finden. Das Arabische gibt das Verständigungsmittel für Nordafrika ab. Die Juden stammen aus Spanien. Von Weißen leben Franzosen in Algier, Italiener in Tunis. a) Marokko ist der letzte Rest der arabischen Reiche in Nordafrika. Das Land steht wirtschaftlich auf niedriger Stufe; die Städte sind vielfach klein, schmutzig und ärmlich. Die beiden Hauptstädte Marokko und *Fes sind ummauert, sie haben schmutzige Gassen, hohe, schlanke Minarets (minarcs) und reiche Basare. Die größte Seestadt ist Tanger (tändscher) mit zahl- reichen Weißen. b) Algerien ist eine französische Kolonie, die von den Franzosen durch lange Kämpfe gegen die einheimischen Berber (Kabylen) unterworfen worden ist. Durch Anlage von Bewässerungen wird das Land immer mehr dem Anbau erschlossen. Wein, Getreide, Vieh, Datteln und Kork werden aus- geführt. ^Algier ist die schön gelegene Hst. c) Tunis wird von einem Bei (be), d. i. Fürst, regiert, der unter französischem Schutz steht. Das Land hat sich schnell gehoben und führt ähnliche Erzeugnisse wie Algerien aus. Die Hst. *Tunis ist die größte Stadt der Atlasländer. In der Nähe liegen die Ruinen von Karthago und der Kriegshafen Biserta, der die beiden Mittelmeerhälften beherrscht. 2. Die Wüstentafel mit Ägypten. 1. Das Land. Sie erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Mittelmeer und Roten Meer und ist nur ein Teil der großen Wüstentafel der Alten Welt, die vom Atlantischen Ozean bis nach Mesopotamien reicht. Die Sahara ist nicht eben; sie setzt sich aus Senken (Siwah), Tiefland, Hochland und Gebirgen zusammen, die bis zu 2700 m ansteigen und vielfach aus düsterem Fels bestehen. Die Sahara ist eine alte Scholle, auf der die Schichtgesteine wagerecht lagern. Diese Schichttafel ist im Tertiär durch Brüche geteilt worden; Schollen sind gesunken, andere erhielten sich in der ursprünglichen Höhe. An den Brüchen drangen vulkanische Massen empor und bildeten die Gebirge. An der Zertrümmerung der Felsen arbeiten vor allem der jähe Wechsel von Hitze (bis 80 °) und Kälte (bis 7» Kälte) und der Wind. So entstehen aus der Felswüste (Hammada) die Kies- (Sserir) und Saudwüste (Sahel), -y

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 41

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Vorderasten. 41 enthält außer der Küstenebene die grasreichen, hin und mteber bebauten Berg- landschaften von Galiläa und Samaria und die kahlen, kalkfelsigen Hoch- flächen von Juda. Die Bevölkerung Palästinas besteht heute größtenteils aus Arabern. Das Arabische ist auch die Landessprache. Außerdem gibt es unter den Bewohnern Türken, Juden, Griechen und Franken. Mit dem Namen Franken werden hier wie im ganzen Morgenlande alle West- europäer bezeichnet. Deutsche Ackerbau-Kolonien der schwäbischen Tempel- gemeinden finden sich bei Jafa, Haifa und Jerusalem. Jerusalem, (= Wohnung des Friedens), die „hochgebaute, heilige Stadt" auf kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten (Grabeskirche, Omarmoschee, Klagemauer), erster Wall- sahrtsort im gelobten Lande. Von den 60t. E. sind 2/s Juden, — Bethle- hem, prachtvolle Marienkirche über der Grotte, die die Geburtsstätte Christi fein soll. — Hebron, berühmter Wallfahrtsort. — Jafa, zweiter Hafen der syrischen Küste, Hafenstadt für Jerusalem, durch eine Eisenbahn mit ihr ver- bunden. — Akka*), Küstenstadt. — Sich em (heute Nabulos), blühende Stadt im Berglande von Samaria. — Nazareth, freundlich gelegenes Städchen im Berglande von Galiläa. Die s. Fortsetzung des Hochlandes im W. des Jordan bildet die Halb- insel Sinai, zwischen dem Meerbusen von Sues und Akaba, ein ödes Wüsten- und Steppengebiet. Die Südspitze ist von dem nackten Granitselsen- gebirge des Sinai erfüllt, das bis 2900 m ansteigt. — Politisch gehört das Gebiet zu Ägypten. 6. Arabien, 5 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber nur etwa 1 Mill. E., ist eine hohe Tafel, die mit steilem Rande zum Meere abfällt und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Sie ist eine Fortsetzuug der großen nordafrikanischen Wüstentafel. Bei den geringen Niederschlägen ist das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen immerfließenden Strom, höchstens fast trockene Wadi oder „Lügenbäche". Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Frucht- läuder ist uralt. Zu den Wüstenstrecken des Innern bilden die besser be- wässerten Stufenländer mit ihrem Reichtum an Kulturpflanzen einen er- frenlichen Gegensatz. Solche Fruchtländer sind besonders Jemen und Oman. Hier baut man Kaffee und Datteln, während die Beduinen (Wüstensöhne) des innern Hochlandes die besten Pferde und Reitkamele der Welt züchten. — Die Bewohner gehören zum semitischen Volksstamm und sind Mohammedaner. Die n. Araber sind von hellerer, die s. von ganz dunkler Hautfarbe. Die freien Araber gliedern sich in unzählige Stämme, deren Oberhaupt der Schech ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir, ein zugleich geistlicher Fürst Im am. Der Küstenstrich an: Roten Meer und am ^s^V.-Ufer des Persischen Golfs gehört zur asiatischen Türkei; das übrige Gebiet bildet das unabhängige Arabien. In der öden Landschaft Hedschäs liegen die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt des Propheten mit der heiligen K a ab a, und Medina mit der Grabstätte Mohammeds. Alljährlich werden die heiligen Städte von Tausenden von Wallfahrern besucht. Wer diese Wallfahrt (Hadfch) ausgeführt, erhält den Ehrentitel Hädschi. — In der fruchtbaren Küstenlandfchaft Jemen der alte Kaffeeort Möcha, der indes heute einen verschwindenden Teil des europäischen Kaffeeverbrauchs deckt. — Zwischen der *) Accon fiel ]291 als letztes Bollwerk der Christen im Morgenlande in die Hände der Türken.

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 119

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Die Länder um das Mittelmeer. 119 b) Palästina (S. 29) ist Christen und Juden das heilige Land. Hier lebte, lehrte und litt der göttliche Stifter der christlichen Religion. Jni Mittelalter war Palästina das Ziel der Kreuzfahrer, und hat als solches mittelbar viel zur Entwickelung des europäischen Handels mit dem Morgenlande beigetragen. Heute liegt es abseits von den großen Weltstraßen. Die heiligen Stätten sind aber auch jetzt noch das Ziel vieler christlicher und jüdischer Pilger. c) Syrien (S> 29) hat hauptsächlich durch sein Küstenland Phönizien Anteil an der Kulturentwickelung des Mittelmeergebiets. Die Phönizier waren das wichtigste Handelsvolk der alten Welt, „die Engländer des Altertums." Als die Griechen noch armselige Küstenschisser waren, besaßen sie bereits Kolonien im ganzen Mittelmeer- gebiet, und ihre Schiffe drangen bis zu den baltischen Küstenländern vor. Sie wurden in vielen Beziehungen die Lehrmeister der alten Griechen und waren die Hauptverbreiter der morgenländischen Kultur, die über Kleinasien und die Jnselbrücke des ägäischen Meeres "nach W. vordrang. Endlich mußten sie dem erstarkten Griechentum weichen. Heute ist Phönizien ein weltvergessenes unbedeutendes Land, und seine Glanzstädte Tyrus und Sidon sind armselige Küstenplätze. d) Kleinasien (S. 28) war die Hauptbrücke in den Beziehungen der Völker Vorderasiens zu Südeuropa. Auf seinen Hochflächen lag das Reich des Krösus, lange Zeit eine schützende Vormacht für die junge europäische Kultur gegenüber persischen Eroberuugsgelüsten. Jni Mittelalter war die Halbinsel ein Kampfplatz der Kreuzfahrerscharen, mußte aber endlich, wie alle Eroberungen im Morgenlande, den Türken überlassen werden. Den Hauptverkehr mit dem Abendlande unterhält heute die blühende Stadt Smyrna. e) Die griechischen Küstenländer und Inseln (S. 115—117) waren im Altertum das wichtigste Kulturgebiet des ö. Mittelmeerbeckens. Das alte Griechenvolk brachte es zu einer Höhe der Kultur, deren Erzeugnisse für immer die Bewunderung der Nachwelt erregen werden. Manche Leistungen der alten Griechen auf dem Gebiete der Baukunst, Budhauerarbeit und Litteratur gelten noch heute für vorbildlich, wie denn auch das Volk der Hellenen als Begründer mancher Wissenschaft, so auch der Erdkunde, bezeichnet werden muß. Die Wirksamkeit der Griechen beschränkte sich nicht nur aus ihr Heimatland. Sie trugen ihre Kultur auch zu den Gestaden Kleinasiens, den afrikanischen Syrien- ländern und an zahlreiche Küstengebiete des w. Mittelmeeres. Todesmutig verteidigten sie diese junge europäische Kultur gegen den Ansturm der Perser und brachten schließlich das ganze ö. Mittelmeerbecken mit seinen Küstenländern unter ihren Einfluß. Auch im fpätern Römerreich waren die Griechen die Hauptvertreter höherer Bildung. Im Mittelalter erlag der morsche Rest des oströmischen Reichs dem Ansturm der Türken. Erst im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrhundert gelang es den Griechen, das verhaßte Türkenjoch abzuwerfen. Die alte Glanzstadt Athen ist wieder der Mittelpunkt griechischen Lebens, und die Ruinen der alten Akropolis schauen aus ein freies, geeinigtes Griechenvolk herab. — 4. Die Küstenländer des westlichen Beckens umfassen die Hauptstätten karthagischer und altrömischer Kultur. Es gehören dazu die Atlasländer, Italien, das französische Mittelmeergestade (Südgallien) und die Pyrenäenhalbinsel (Jberien). a. Die Atlasländer (S. 37) bildeten den Hauptbestandteil des karthagischen Reichs, welches aus einer Pflanzstätte der Phönizier hervorgegangen war. Die Hft. Karthago lag an der Küste des heutigen Tunis. Die Kolonieen der Karthager an der afrikanischen Küste reichten bis Senegambien; im Mittelmeerbecken besaßen sie Sizilien und die andern Inseln, senier Jberien und Küstenplätze von Süd- gallien. Alle diese Besitzungen wurden schließlich eine Beute der Römer, die von Karthago selbst keinen Stein aus dem andern ließen. Im Mittelalter gehörten die Atlasländer zum Vandalenreich und fielen nach mancherlei Wirren in die Hände der Araber, die hier gefürchtete Raubstaaten errichteten. Heute ist von den Araberreichen nur noch das morsche Sultanat Marokko übrig, das sein Dasein lediglich der Eifersucht der europäischen Seemächte verdankt. Algier ist eine französische Kolonie und Tunis ein französischer Schutzstaat. An die alte karthagische und römische Kultur erinnern nur noch Trümmerstätten. b) Italien (S. 113—115) war bei seiner günstigen Lage im Mittelpunkte aller Mittelmeerländer der berufene Herrscher dieser Gebiete. Im Altertum bildete es den Kern des großen römischen Weltreiches, welches schließlich alle Mittelmeer-

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 30

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
30 Aus der Länderkunde der Erdteile. Das ganze Gebiet von Syrien gehört zur asiatischen Türkei Die Hst. im eigentlichen Syrien ist das in herrlichen Gartenmugebnngen gelegene Damaskus, „das Auge des Ostens," Stapelplatz des Karawanen- Handels und Sitz lebhafter Gewerbthätigkeit. Die bedeutendste Hasenstadt ist Beirut. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrns und Sidon sind jetzt die ärmlichen Flecken Sur und Saida. — Jerusalem, Hst. Palästinas, auf kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten. Grabeskirche, Omarmoschee. Allen Bekennern eines Gottes ist Jerusalem die „heilige" Stadt. — Beth- lehem, s. von Jerusalem. Marienkirche. — Hebron, die alte Patriarchen- stadt, sehr belebter Wallfahrtsort. — Jafa, zweiter Hafen der syrischen Küste. Hafenstadt für Jerusalem, nunmehr durch Bahnbau mit derselben verbunden. — Nazareth, im Berglande von Galiläa, mit der Kirche Mariä Verkündigung. 6. Arabien. (5 X so groß, als das Deutsche Reich, nur 5 Mill. E.), ist ein sehr wasserarmes Hochland, welches keinen einzigen immerfließenden Strom hat und aus Steiu- und Sandwüsten, Steppen und Oasen besteist.*) In den fruchtbaren, künstlich bewässerten Küstenebenen und deu Oasen baut mau Kaffee, Datteln, Weihrauch, Balsam und Spezereieu an.— Die Bewohner sind Mohammedaner. Die Beduinen (Wüstensöhne) der Steppen züchten die schönsten Pferde und die besten Reitkamele der Welt. Zum Gebiete der asiatischen Türkei gehört die Halbinsel Sinai und der Küstenstrich am roten Meer. Hier die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, Mohammeds Geburtsstadt, und Medina, mit dem Grabe des Propheten, beides be- rühmte Wallfahrtsorte. 7. Iran (fast so groß wie Arabien, aber 3 mal mehr Bewohner) ist ein sehr trockenes Hochland von 1000 rn Erhebung, von hohen, zum teil bewaldeten Gebirgsräudern eingeschlossen. Das Land ist vorwiegend Steppe und Salzwüste, in den quellreichen Oasen und wasserreichen Gebirgsthälern Kulturland, reich an Früchten allerlei Art und vorzüglichen Rosen. Iran umfaßt 3 Reiche: Persien, mit der Hst. Teheran und der reizenden Rosenstadt Schiras, ferner Afghanistan und Belutschistan. Die Bewohner, Kankasier, sind Mohammedaner. Ii. Südafien. 1. Vorderindien ist 7 mal so groß als das Deutsche Reich und nächst China das volkreichste Land der Erde. An der Nordgrenze lagert der Himalaja (Wohnung des Schnees), dessen großartiger, waldreicher Gebirgszug so laug ist, wie die Strecke von Paris bis Moskau, und breiter, als die Fläche vom Erzgebirge bis zur Nordsee. Die höchste Erhebung ist der Ganrisankar 8800 m hoch), der höchste Berg der Erde. Welche Ströme entspringen aus dem Himalaja? Das indische Tiefland wird vom Ganges mit Brahmaputra und dem Indus durchströmt. Das Jndustiefland ist nur im N. recht fruchtbar, im 8. Steppe und'wüste. Das Gangestiefland, auch Hin- dost an geuauut, ist infolge reichlicher Niederschläge das fruchtbarste, am *) Wüsten haben aus Mangel an Niederschlägen keine oder nur eine spärliche Pflanzendecke. Oasen sind quellenreiche Bodenstellen der Wüste, in denen sich eine reiche Pflanzenwelt entwickelt.

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 37

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 37 Wüste des Stufenlandes Nubien, bildet zahlreiche Wasserfälle, durchfließt Ägypten, vhne Nebenflüsse aufzunehmen, und mündet in einem Deltas ins Meer. Ägypten, das alte Wunderland der Pharaonen, ist in seiner jetzigen Umgrenzung etwa so groß wie das Deutsche Reich. Das Kulturgebiet besteht aber eigentlich nur aus dem etwa 20 km breiten Nilthal, das sich n. zu einer umfangreichen Delta ebene erweitert, zusammen so groß wie die Provinz Posen. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist „ein Geschenk des Nil". Infolge der tropischen Regengüsse und der abessinischen Schneeschmelze schwillt der Strom an und verwandelt vom Juli bis September das ganze Lernt»' in ein Meer, aus welchem die höher gelegenen Ortschaften wie Inseln hervorragen. Im Oktober tritt das Wasser zurück und hinterläßt einen fruchtbaren Schlamm. Auf der Schwarzerde des Nilthalbodens wachsen allerlei Früchte (Getreide, Baumwolle, Indigo, Dattelpalmen). Im Altertum ein blühender Kulturstaat, zeigt Ägypten heute überall Spuren des Verfalls. Die arme Landbevölkerung, Fellachen, d. h. Pflüger, genannt, Nachkommen der alten Ägypter, seufzen unter der Knechtschaft der Türken und Araber. Die herrschende Religion ist der Islam, nur die Kopten sind Christen. Ägypten ist ein türkischer Vasallenstaat unter englischem Einfluß. Der Vizekönig (Chedive> residiert in Kairo. Dies ist die volkreichste Stadt Afrikas (375 Tsd. (£.), der Mittelpunkt des ägyptischen Lebens und des Handels in Nordafrika. Die Stadt hat 400 Moscheen und viele Sehenswürdigkeiten. In der Nähe die Stätte des alten Memphis und drei alte Pyramiden. — Die wichtigste Hafenstadt ist Alexandria, gegründet von Alexander d. Gr. In dieser Stadt wohnen viele Europäer. 2. Die Syrien- und Atlasländer umfassen den Nordrand Afrikas, ehemals auch Berber ei genannt, von Berberstämmen, Arabern, Türken und Juden bewohnt. Der ö. Teil ist die türkische Proviuz Tripolitanicn mit dem weide- reichen Hvchland von Barka und den s.ö. Syrteuländern mit der Oase F e s s a n. Der westliche Teil wird vom Gebirgssystem des Atlas erfüllt, welches die dürren Hochsteppen der Schotts mit ihren Salzseen und Halsa- gräsern einschließt. Das Vorland in der Nähe des Mittelmeers ist das fruchtbare Tell. Dem Wassermangel im Innern des Landes sucht man durch Anlage von.tiefbrunnen (artesische B.) abzuhelfen. a) Der französische Schutz staat Tunis war im Altertum der Hauptsitz der Karthager. In der Nähe der Hauptstadt Tunis die Stätte des alten Karthago. b) Die französische Kolonie Algerien, ehedem ein gefürchteter Raubstaat, wird von den Franzosen immer mehr der Kultur erschlossen. Ausfuhr von feinem Frühgemüse und Halfagras, das zur Papierbereitung dient. Hauptstadt Algier. c) Sultanat Marokko, das westlich? Atlasland, aber auch tief in die Wüste hineinreichend, letzter Rest der arabischen Reiche in -Afrika. Der Anbau des Landes wird nachlässig betrieben; dagegen steht die Viehzucht auf hoher Stufe (Berber-Rosse). Blühende^ Gewerbe sind die Lederbereitung, Teppichweberei, Anfertigung von roten Mützen (Fes), Wollen- und Seidenwaren. — Hauptstädte: Marokko (die geschmückte Stadt), in herrlicher Lage am Fuße des großen Atlas, und Fes, größte Stadt (150000 E.) und Sitz der Industrie. _ *) Deltas sind Mündungsschwemmländer, welche durch die Sinkstoffe der Flüsse an niedrigen Küsten von Binnenmeeren oder im Hintergrunde abgeschlossener Meerbusen aufgeschüttet wurden und von mehreren Mündungsarmen durchfurcht werden (Nil, Po, Weichsel, Ganges).

7. Teil 1 = Grundstufe B - S. 118

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
118 Die Länder um das Mittelmeer. Striche von Gebirgszügen umrahmt, und seine Küstenländer sind mehr oder weniger von den Hinterländern abgeschlossen. Im N. bilden die Gebirgsmaner der Alpen, das Hochgebirge der Pyrenäen und der unwegsame Balkan den Grenzzug- der Ostrand wird vom Taurus und Antitaurus, dem Libanon und der syrisch- arabischen Wüste abgeschlossen, und hinter den afrikanischen Mittelmeerländern liegt das weite Wüstengebiet der Sahara. Die Einheitlichkeit des Mittelmeergebiets zeigt sich auch in seinen klimatischen Verhältnissen, sowie in seiner Tier- und Pflanzenwelt. Haben auch die afrikanischen Mittelmeerländer durchweg ein wärmeres Klima, als die europäischen, so wölbt sich doch über allen der gleiche sonnige, tiefblaue Himmel, herrschen überall heiße Sommer und milde, schneefreie Winter mit Winterregen. Die Pflanzenwelt ist gekennzeichnet dnrch immergrüne Gewächse, feurige Weine und Südfrüchte, wozu in den wärmern Gegenden noch „mancherlei tropische Fruchtgewächse kommen. Zu den Laubbäumen gehören Orangen, Öl- und Feigenbäume, Platanen, Myrten- und Lorbeer- gebüsch und in den heißeren Ländern auch Palmen. Zu den Nadelbäumen gehört die schlanke Pinie. Hauptgetreidearten sind Mais, Weizen und Reis. Durchweg ist Armut an Wald und daher auch an Wild anzutreffen. Unter den Haustieren find Esel, Maultier und Pferd von hervorragender Bedeutung. In diesem sonnigen Mittelmeergebiet blühten bereits im Altertum mächtige Kultur reiche, als das gesamte mittlere und nördliche Europa noch von wilden Barbarenvölkern bewohnt war. Bon den Mittelmeerländern hat denn auch das gesammte Europa höhere Bildung und Gesittuug empfangen. 2. Das Mittelmeer ist 7 mal so groß und viel tiefer als die Ostsee. Es zeigt eine Mannigfaltigkeit der Gliederung wie kein anderes Meer. Zu den Nebenmeeren gehören das adriatische, tyrrhenische, ionische und ägäische Meer, in letzter Linie auch das schwarze Meer. Die wichtigsten Meerbusen sind die von Lion, Genua, Tarent, die große und kleine Syrte u. a. m. Eine größere Anzahl von Meerengen verbinden die einzelnen Meeresteile, und durch die Straße von Gibraltar steht das ganze Meeresbecken mit dem Lzean in Verbindung. Die Küsten länder zeigen eine äußerst reichhaltige und vielgestaltige Insel- und Halbinselwelt, die aber dem Nordrande in höherem Maße eigen ist als dem Süden. Ein unterseeischer Rücken, der sich von Italien und Sizilien über die Maltagruppe nach Tunis hinzieht, teilt das Meer in ein östliches und ein westliches Becken. Das Mittelmeer war das einzige wichtige Handelsmeer der Kulturvölker des Altertums. An seinen Küsten drangen Verkehr und Bildung von 0. nach W. vor. Hier hatte auch die altchristliche Kultur ihren Sitz. — Im Mittelalter beherrschte es den Handel zwischen Europa und dem Morgenlande. Dann verlor es durch die großen Entdeckungen am Ende des 15. Jahrhunderts an Bedeutung. Seit Eröffnung des Suezkanals wurde es wieder in den Weltverkehr gezogen. 3. Die Küstenländer des östlichen Beckens umfassen von Afrika die Syrtengebiete und Ägypten, von Asien Syrien, Palästina und Kleinasien, und von Europa die griechischen Küstenländer und Inseln. a) Ägypten (©. 37)„gehört zu den ältesten Kulturländern der Erde. Nicht nur der Ackerbau der alten Ägypter, sondern ihr gesamtes Kulturleben, ihre Religion, Bildung und Gesittung, stano in engen Beziehungen zu dem Nil, dem Wohlthäter des Landes. Vom Mittelmeer trennte sie ein breites Sumpfgebiet, von dem übrigen Afrika und von Asien öde Wüste. So mußte ihr Kulturleben sich zunächst als ein abgeschlossenes entwickeln. Später drangen mächtige Pharaonen über die Landbrücke von Sues erobernd in Vorderasien ein. Doch schließlich wurde _das reiche Ägypten selbst eine Beute der Euphratstaaten. Unter griechischem Einfluß blühte später das Land noch einmal empor, um dann von Stufe zu Stufe immer tiefer zu sinken. Am meisten wurde es von den Arabern und Türken ausgesogen. Erst in den letzten Jahrzehnten beginnt sich der Wohlstand des Landes unter dem Einfluß Englands wieder zu heben. Obwohl der Khedive dem Namen nach unter der Oberhoheit der Türkei regiert, ist in der That die Verwaltung englisch. Die wichtigsten hohen Beamtenposten und zahlreiche Lffizierftellen sind von Engländern besetzt. Handel und Verkehr werden immer umfangreicher, die Erzeugnisse des Ackerbaus (Baumwolle, Weizen) immer reicher. So zieht europäische Kultur in den alten Pharaonenstaat ein, an den noch die großen Pyramidenbauten bei Kairo erinnern. Der Hauptsitz des abendländischen Kulturlebens ist Alexandria.

8. Teil 1 = Grundstufe - S. 88

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Die fremden Erdteile. gerühmte Fruchtbarkeit Palästinas ist infolge von Verwüstungen und schlechter Bodenwirtschaft dahin. — Das ganze Gebiet von Syrien gehört zur asiatischen Türkei. Die Hst. im eigentlichen Syrien ist das in herrlichen Gartenumgebungen gelegene Damaskus, „das Auge des Ostens/' Stapelplatz des Karawanen- Handels und Sitz lebhafter Gewerbthätigkeit. Tie bedeutendste Hafenstadt ist Beirut. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrus und Sidon sind^jetzt die ärmlichen Flecken, Sur und Saida. — Jerusalem (35 Tsd. E.), Hst. Palästinas, aus kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten. Grabeskirche. Omarmoschee. Allen Bekennern eines Gottes ist Jerusalem die „heilige" Stadt. — Bethlehem, s. von Jerusalem. Marienkirche. — Hebron, die alte Patriarchenstadt, sehr belebter Wallfahrtsort. Gaza,,.lebhaste Handelsstadt int alten Philisterlande an der Karawanenstraße von Ägypten nach Syrien. — Iafa, zweiter Hafen der syrischen Küste. Hafenstadt für Jerusalem; wird nunmehr durch Bahnbau mit derselben verbunden. — Nazareth, im Berglaude von Galiläa, mit der Kirche Mariä Verkündigung. 6. Arabien (5 mal so groß als das Deutsche Reich, nur etwa 5 Mill. E.), ist eine hohe, zum Euphrat und Persergols geneigte Platte von 500—1000 m Erhebung, welche mit steilem Rande zum Meer absällt und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Das Hoch- laud ist sehr wasserarm, hat keinen einzigen immer fließenden Strom" und besteht aus Stein- und Sandwüsten, Steppen und Oase it. Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Fruchtländer ist in Arabien uralt. — Die Bewohner gehören dem semi- tischen Volksstamm au und sind Mohammedaner. In den Steppen herrscht das Nomadentnm der Beduine n (Wüstensöhne), welche die schönsten Pferde der Welt und die besten Reitkamele züchten. In den kultivierten Gebieten baut man Kaffee, Datteln, Weihrauch, Balfam und Spezereien an. Der Küstenstrich am Roten Meer und die Halbinsel Sinai gehören zum Gebiete der asiatischen Türkei. In der Küstenlandschaft die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt Mohammeds, und Medina, mit der Grabstätte des Propheten. Namentlich Mekka ist das Wallfahrtsziel vieler gläubiger Moslim. — Mocha, einst berühmter Ausfuhrort für Kaffee, deckt indes heute nur Vioo des europäischen Kaffee- verbrauchs. Das übrige Arabien ist unabhängig. Das größte Reich ist O.m a n mit der Hst. Maskat. — Die Engländer besitzen die Hafenstadt Aden vor der Straße von Bab el Mandeb (Thor der Thränen). 7. Ätün (fast so groß wie Arabien, etwa 15 Mill. E.), bildet ein Tafelland von 1000 m mittlerer Höhe, das von hohen, zum teil bewal- deten Gebirgsrändern eingeschlossen ist. Das Klima ist äußerst trocken, da die Randgebirge den Winden die Feuchtigkeit entziehen. Daher ist das Land vorwiegend Steppe und Salzwüste, in den quellreichen Oasen und wasserreichen Gebirgsthälern Kulturland. — Die Land es Produkte verdienen weniger dnrch ihre Menge, als vielmehr dnrcl) ihre Mannig- faltigkeit Beachtung. Haupterzeugnisse sind Getreide, Wein Obst, Früchte allerlei Art, Opium, vorzügliche Rosen, Baumwolle, treffliche Pferde und zweihöckrige Kamele. Die Industrie beschränkt sich auf Webereien und Teppechsabrikation. Iran umfaßt 3 Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan, deren Bewohuer zur mittelländischen Rasse gehören und der Religion nach

9. Teil 1 = Grundstufe - S. 93

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Asien. 93 b) D i e Bewohner sind die Chinesen. Ihre weizengelbe Haut- färbe, der spärliche, straffe Haarwuchs, die hervorstehenden Backenknochen, die schiefen, enggeschlitzten „Mandelaugen" kennzeichnen sie sofort als Glied der mongolischen Rasse. Die Chinesen sind die zahlreichste aller Nationen der Erde. Auf einer Bodensläche von 4 Mill. qkm wohnen 382 Mill. Menschen, "4 der Bewohner der ganzen Erde. Im chinesischen Tieslande, das etwa so groß als das Deutsche Reich ist, wohnen an 150 Mill. Leute. Diese ungeheure Dichtigkeit der Bevölkerung nötigt jährlich Tausende zur Auswanderung. Der Chinese ist ein unermüdlicher Arbeiter, schlauer Händler, zeigt musterhafte Sparsamkeit und bewundernswerte Genügsamkeit. Seine Leiden- schaften sind Opiumgenuß und Spiel. Alles Ausländische betrachtet er mit großer Geringschätzung und,.hält mit beispielloser Zähigkeit an uraltem Her- kommen und altersgrauen Uberlieferungen fest- Daher haben denn auch in China die großen Errungenschaften der Neuzeit auf dem Gebiete der In- dnftrie und des Verkehrs so gut wie gar keine Berücksichtigung gefunden. Ein Hauptverkehrsmittel sind die Kanäle, unter ihnen der rheinlange Kaiserkanal. Die Kultur der Chinesen ist sehr alt. Sie kannten schon lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, das Papier, den Kompaß, die Steinkohlenfeuerung, das Porzellan, die Gasbeleuchtung und das Schieß- Pulver. Auch heute noch liefern sie ausgezeichnete Seiden- und Baum- wollenzeuge, Porzellanfabrikate, Schnitzereien, Lackwaren und Tusche. Die Hauptnahrungsquelle ist aber der Ackerbau. In dieser Hinsicht ist China das erste Land der Erde. Selbst auf den Seen und Flüssen schwimmen Bambusflöße mit Gärten und Gemüsefeldern, ja ganzen Ansiedelungen. Alljährlich zieht der Kaiser nach altem Brauche mit eigener Hand eine Furche mit dem Pfluge auf dem heiligen Acker in Peking, um fo den Bauernstand zu ehreu. Tie S t a a t s r e l i g i 0 n ist die des Consusius; doch „bekennt sich das niedere Volk sast durchweg zum Buddhismus. Über China, „das Reich der Mitte," herrscht mit unumschränkter Gewalt ein Kaiser als „Sohn des Himmel s". c) China ist ein Land der Riesenstädte. Peking id. h. n. Hoflager), Residenz des Kaisers. (1.6 Mill. ©.) Nanking (d. h. s. Hoflager>, am untern Jang-tse-Kiäug, Hauptsitz der Gelehrsamkeit und Industrie, S'ch a u g- h ä i, wichtigster Platz für den Außenhandel. C a n t 0 n (1,6 Mill. E.), bedeutendste Handelsstadt des Südens. 3. Korea, eine Halbinsel zwischen dem Japanischen und dem Gelben Meer, Bergland, von einem Kulturvolk bewohnt, das den Chinesen ver- wandt ist. Das Gebiet bildet jetzt ein selbständiges Königreich, beherrscht von dem „Könige der 10 000 Inseln". Bis in die neueste Zeit war es dem Verkehr mit dem Auslande verschlossen. 4. Japan, (Land des Sonnenaufgangs), 382000 qkm, 39 Mill. E., besteht aus 4 großen und zahlreichen kleinen Inseln, welche durch das stürmische Japanische Meer von dem Festlande getrennt werden. Tie Inseln sind durchweg gebirgig und der Hauptherd der großen Vnlkan- reihe, welche sich von Snndainseln bis nach Kamtschatka hinzieht. — Das K l i m a ist ozeanisch, und da die O.-Küste von einer warmen Meeres- strömung bespült wird, wärmer als aus dem gegenüberliegenden Festlande. Im 8. gedeiht Reis, Thee und Baumwolle; nach N. nimmt die Jahres- wärme schnell ab. Im 8. noch Palmen und Assen, im N. Nadelhölzer und Bären.

10. Teil 1 = Grundstufe - S. 98

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
98 Die fremden Erdteile. Herrschaft des Islam das Christentum bewahren konnten. Der heiße Ufersaum am Roten Meere steht unter der Oberhoheit Italiens- b) Ostlicher Sudan und Nubien. Die Gebiete zu beiden Seiten des weißen Nil sind Steppenländer. Nubien, das Stufenland des mittleren Nil, ist größtenteils gluthauchende Wüste und gehört zu den heißesten Ländern des Erdteils. Nur das schmale Nilthal ist fruchtbar. Die Bevöl- keruug ist dunkelfarbig und südarabischer Abkunft. — Bis „vor wenigen Jahren gehörte das ganze Gebiet als „ägyptischer Sudan" zu Ägypten, hat sich aber durch einen Ausstand der einheimischen Bevölkerung unter Führung des „Mahdi" frei gemacht. Hst. Chartum. c) Ägypten, das alte Wunderland der Pharaonen, ist in seiner jetzigen Umgrenzung etwa so groß wie das Deutsche Reich. Das Kultur- gebiet besteht aber eigentlich nur aus dem etwa 20 km breiten Nilthal, das sich n. zu einer umfangreichen D e l t a e b e n e erweitert, zusammen so groß wie die Provinz Posen. Die Fruchtbarkeit dieses Bodens ist „ein Geschenk des Nil". Infolge der tropischen Regengüsse und der abessinischen Schneeschmelze schwillt der Strom an und verwandelt vom Juli bis September das ganze Land in ein Meer, aus welchem die höher gelegenen Ortschaften wie Inseln hervorragen. Im Oktober tritt das Wasser zurück und hinterläßt einen fruchtbaren Schlamm. Auf der Schwarz- erde des Nilthalbodens wachsen allerlei Früchte (Getreide, Baumwolle, Dattelpalmen, Indigo) rasch und üppig. Von jeher war daher Egypten das ertragreichste und dichtest bevölkerte Land Afrikas. — Es ist ein türkischer Vasallenstaat und steht unter einem erblichen Vizekönig (Chedive). Die arme Landbevölkerung, Fellachen (d. h. Pslüger) genannt, sind größtenteils Nachkommen der alten Ägypter. Die Kopten bekennen sich zum Christentums. Außerdem finden sich im Lande Beduinen und namentlich in den großen Städten und Häfen zahlreiche Europäer. Im Altertum ein blühender Kulturstaat, zeigt Ägypten heute überall Spuren des Verfalles. Der Wüstensand verschüttet mehr und mehr die Kanäle, die Adern der Fruchtbarkeit, und die armen Bauern seufzen unter der Knechtschaft und der Last unerschwinglicher Steuern. Kairo (375 Tsd. E.), die völkerreichste Stadt von ganz Afrika, am Nil gelegen, ist der Mittelpunkt des ägyptischen Lebens, Sitz^es Vizekönigs und einer berühmten morgenländischen Hochschule. Die Stadt hat 400 Moscheen, viele altertümliche Sehenswürdigkeiten, ist Mittelpunkt des Handels im ö. Nordafrika, W. davon die Stelle des alten Memphis und drei schon im Altertums als Weltwunder angestaunte hohe Pyramiden. — Alerandria, gegründet von Alexander d. Gr., Mittelpunkt des euro- päischen Lebens in Ägypten. Hafenstadt. 2. Der tlordrand lsertierei). Die N.-Küste bildet etwa in der Mitte einen Meereseinschnitt mit einer ö. und w. Abteilung, die man die beiden Syrien nennt. Das Gebiet s. von dem Syrtenein- schnitt enthält außer dem schmalen Kulturboden am Meere weiter im Innern nur Steppen- und Wüstengebiet. O. von dem Syrtenbusen das fruchtbare Hochland von Barka. W. von den Syrien wird der ganze Nordrand von dem Gebirgssystem des Atlas ausgefüllt. Der- selbe besteht aus zwei Parallelketten, welche eine dürre Steppe, die mit Salz- seen und Halfagras bedeckte S ch o ttf l ä ch e, einschließen. Die Gebirgs- abdachnng nach dem Mittelmeer ist infolge reichlicherer Niederschläge srucht- bar (das Tell genannt) und zum Teil noch waldreich. Das niedrige
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