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1. Das Deutsche Reich - S. 678

1900 - Leipzig : Spamer
678 Drittes Kapitel. Saulcy); Toten- und Diedenhofener Brücke (über den Hauptarm der Mosel). Fabrikation von Leder und Lederwaren, Schuhwaren, Flanell und andern Wollen- waren, Hüteu und künstlichen Blumen, Wagen ic.; große Mahl- und Ölmühlen und Sägewerke, Bierbrauereien; Handel (Holz, Leder, Kohlen, Getreide, Öl, Gemüse, Liköre, Kolonial- und Kurzwaren, Geflügel und namentlich Wein; für letzteren über 40 Großhandlungen): Vieh- und Pferdemärkte sowie die „Metzer Messe" (großer Krammarkt im Mai); Handelskammer, Reichsbankstelle; lebhafte Schiffahrt. Im fruchtbaren Moselthale starker Ackerbau und Gärtnereibetrieb, an den Berglehnen (namentlich der westlichen Höhenzüge) vortrefflicher Wein- und Obstbau. Das Klima ist in der Stadt selbst sehr mild, doch findet ein schroffer Temperaturwechsel statt. — Schon in sehr früher Zeit starke Festung; seit 1550 Wallbefestigung (statt der früheren Mauern); nach 1674 baute Vauban die Werke um; der Bau der Außen- forts trat 1867 ein; seit 1871 ist die Zahl derselben noch vermehrt und überhaupt die Festung weiter verstärkt worden. Französisch war Metz von 1552—1870. Die Schlachten um Metz im Jahre 1870: bei Colombey-Nouilly (14. August), Vionville (16. August), Gravelotte (18. August); bei Noisseville (31. August und I.september). Der Landkreis Metz enthält ein Hügelland au der Mosel; Acker- und Garten- land 75, Weinpflanzuugen 3,.2, Wiesen 8, Waldungen etwas über 17 Proz.; kaum V10 der Bevölkerung evangelisch. Darin: Montigny, großes Dorf bei Metz (über 3000 Einwohner), katholisches Priesterseminar, Obst- und Gemüsebau, botanischer Garten; Eisenbahnwerkstätte. — Plantieres, Dorf bei Metz (2300 Einwohner); Handelsgärtnereien; großer Kirchhhof; Fort Goeben. Bei dem Dorfe Monlins (Bahnstation. Weinbau, Champagnerfabrikation) das Schloß Frescaty (Kapitulation von Metz, 27. Oktober 1870). Beim Dorfe Scy auf dem Mont St. Quentin die Feste Prinz Friedrich Karl. — Woippy, Dorf im Moselthale; Wein- und Erd- beerenbau; Schlacht am 7. Oktober 1870 (Laudwehr-Division Kummer). — St. Pri- vat, Dorf (Hauptstützpunkt der Franzosen am 18. August 1870). — Maizieres, Dorf und Bahnstation im Norden von Metz. Eisenhütte. — Gorze, anmutig ge- legene Stadt in einem Thale im Südwesten von Metz, 1469 Einwohner. Ehe- malige Benediktinerabtei (745 gestiftet). — Noveant, Dorf und Bahnstation; Eisen- Hütte, Weinbau. — Corny, Dorf rechts an der Mosel; Schloß (Hauptquartier des Prinzen Friedrich Karl bei der Belagerung von Metz), Hopfen-, Obst- und Wein- bau. — Ars an der Mosel, Stadt und Bahnstation^ 4615 Einwohner. Zwei große Eisenwerke, Papierfabrikation; Gemüse-, Obst- und Weinbau. — Grav elotte, Dorf im Westen von Metz; Schlacht am 18. August 1870. — Rezonville, Dorf, Stütz- punkt der Franzosen am 16. August 1870. — Vionville, Dorf; Schlacht am 16. August 1870. — Coureelles, Dorf und Bahnstation an der Nied, südöstlich von Metz; Schlacht am 27. September 1870. — Schloß Colombey und Dorf Nouilly; Schlacht am 14. August 1870. — Noisseville, Dorf im Osten von Metz; Schlachten am 31. August und 1. September 1870. — Obst- und Weinbau findet sich namentlich bei den Dörfern St. Julien (auch Gemüsebau; Fort Man- teuffei), Ban - St. Martin , Lorry, Saulny, Pierrevillers , Rombas, Vaux, Iussy, ©Heitel St. Germain, Pange, Remilly, Solgue, Der Kreis Viedenhoftn liegt an der Mosel und Orne; Acker- und Garten- land 60, Weingärten wenig über 1, Wiesen 7, Wälder 26 Proz.; am linken Mosel- user bedeutende Eisenerzlager, an welche sich eine große Eisenindustrie anschließt; die Bevölkerung ist fast ganz katholisch, 73 derselben französisch. Darin: Meden- hofen (Thionville), Kreisstadt und Bahnkreuzungspunkt an der Mosel, 8777 Ein- wohner (1890). Kreisdirektion, Hauptzollamt, Realschule; Gemüse-, Obst-und Wein- bau; Messerfabrikation. Im Dorfe Beauregard (zur Stadtgemeinde gehörig) ein Lehrerinnenseminar. Seit 1683 französisch, am 24. November 1870 den deutschen Truppen übergeben. — Dorf Volkringen mit Burgruine. — Flörchingen, Dorf an der Fentfch; dazu Schloß Bettingen. — Hayingen, Flecken und Bahn- station im Fentfchthale (ca. 5000 Einwohner); Schloß; bedeutendes Eisenhüttenwerk (3000 Arbeiter) und wichtige Eisensteingruben (Besitz der Familie von Wendel). — Ückingen, Dorf, mit Glashütte. — Groß-Moyeuvre, großes Dorf und Bahn- station (3800 Einwohner), großartiges Eisenhüttenwerk; in der Nähe ergiebige Eisen- steingruben (Besitz der Familie von Wendel). — Deutsch-Oth (Audiyi le Tiche), Dorf und Bahnstation; Fabrikation von Fayenceöfen und Eisenerzgruben. —

2. Das Deutsche Reich - S. 673

1900 - Leipzig : Spamer
Das Reichsland Elsaß-Lothringen. 673 etwas über 3l Proz.; die kleinere Hälfte der Bevölkerung ist evangelisch. Darin: Weitzenburg, Kreisstadt und Bahnkreuzungspunkt an der Lauter, nahe der Grenze der Pfalz, 5974 Einwohner. Kreisdirektion, Gymnasium; Fabrikation von Stroh- Papier und Pappe, sowie von Zündhölzern; Obst-, Wein- und Hopfenbau; Bene- diktinerabtei (Otsried dichtet seinen „Krist", 868; säkularisiert 1524). Früher freie Reichsstadt (1697 vou den Franzosen genommen; Treffen am 4. August 1870). Die „Weißenburger Linien" (Schanzen, 1705 von den Franzosen angelegt, jetzt beseitigt). — Lembach, Flecken an der Sauer; früher Hauptort der Herrschaft Fleckenstein. — Beim Dorfe Niedersteinach im schönen Steinthale die Burgruinen Fruudsberg, Wasenstein, und Hohenburg; beim Dorfe Obersteinbach die Burgruinen Klein- Arnsberg und Lützelhard. — Lauterburg im Elsaß, Stadt und Bahnkreuzuugs- Punkt an der Lauter, 1694 Einwohner; Hopfenbau; ehemalige Festung; vielfache Kämpfe zwischen Franzosen und Österreichern. — Dorf Niederlauterbach mit Flachs- und Hanfbau. — Selz, Stadt und Bahnstation an der Mündung der Selz in einen faulen Rheinarm, 1776 Einwohner; Schiffbrücke (Verbindung nach Rastatt; früher karolingische Pfalz). — Oberseebach, großes Dorf; Gemüse- und Obstbau. — Sulz unterm Wald, schön gelegener Flecken am Selzbache; Salzquelle. — Im nahen Dorfe Surburg eine kreuzförmige Basilika (zu einer früheren Abtei gehörig); in der Nähe auch die reichen Asphaltgruben von Lobsann und das Petro- leumwerk Reschelbronn. — Oberbetschdors, Dorf in hügeliger Gegend; Hopfen- bau; bedeutende Steingutfabrikation; Petroleumwerk Schwabweiler. — Wörth an der Sauer, schön gelegene Stadt an der Sauer, 1060 Einwohner; Obst- und Wein- bau; Schlacht am 6. August 1870 (Sieg des Kronprinzen über Mae Mahon). — Dorf Fröschweiler, Mittelpunkt der französischen Stellung und des Kampfes in der Schlacht bei Wörth. Beim Dorfe Görsdorf der Liebfraueuberg mit ehemaligem Kloster. — Walburg im Elsaß, Dorf und Bahnstation an der Eberbach (bei dem Hagenauer Walde), ehemalige bedeutende Benediktinerabtei; Fabrikation landwirtfchaft- licher Geräte. — In der Nähe Biblisheim, ehemaliges Benediktinerinnenkloster. Der Kreis Labern an der Zorn, der Saar und dem Rhein-Marnekanal (zu beiden Seiten des Wasgenwaldes); er enthält an Acker- und Gartenland 41, an Weinpflanzungen 1,g, an Wiesen 14, und an Waldungen über 39 Proz.; die größere Hälfte der Bevölkerung ist evangelisch. Darin: Labern, schön gelegene Kreisstadt und Eisenbahnkreuzungspunkt an der Zorn und dem Rhein-Marnekanal (am Wasgenwalde), 6392 Einwohner; Kreisdirektion, Landgericht, Gymnasium, Schloß (jetzt Kaserne), Michaeliskapelle mit Altertumsmuseum; Fabrikation von landwirt- schastlichen Maschinen, Brücken- und Tafelwagen, Öl, Stärke, Steingut, Schleifsteinen, Strickwolle; Dampfsägewerke, Gerberei, Bierbrauerei, Eisengießerei; Weinbau. Der Ort bestand schon in der Römerzeit (Tres Tabemae) und war später Sitz der Fürst- bischöfe von Straßburg. Wichtiger Paß durch den Wasgenwald (die „Steige"); Burg- ruinen Hahbarr, Groß- und Klein-Gerolseck und Greifenstein, die St. Veitsgrotte und die St. Barbarakapelle im Zornthale (Schillers „Gang nach dem Eisenhammer" knüpft an diese Gegend an). St. Johann, Dorf; bis zur Revolution Benediktiner- Nonnenkloster. — Maursmünster, Stadt und Bahnstation, 1918 Einwohner. Schon früh ein Kloster, neu durch Abt Maurus gegründet (724); Benediktinerabtei bis 1789. — Reinhardsmünster, Dorf; Eisenwerk; Burgruine Ochsenstein. — Bnchsweiler, schön gelegene Stadt und Bahnstation, 3365 Einwohner; Gymnasium mit Realschulabteilung; Fabrikation von Chemikalien und Uhrwerken, Braunkohlen- grübe (mit Vitriol- und Alaunwerk); bis zur Revolution hessen-darmstädtisch (Zer- störung des Schlosses durch die Franzosen). — Ingweiler, Flecken an der Moder (2300 Einwohner); Fabrikation von Kristallglas; Hopfenbau. — Pfaffenhofen, Flecken und Bahnstation an der Moder; Wollenspinnerei und Färberei, Tuchmachern; Hopsen- und Krapphandel; Kalksteinbrüche (1525 Mittelpunkt des Bauernaufstandes). Lützelstein, Stadt auf der Höhe des Wasgenwaldes, 924 Einwohner. Schloß über der Stadt, ehemalige Festung; zuletzt (bis 1789) zu Psalz-Zweibrückeu gehörig; große Laubwälder, Schweinezucht.— Neuweiler, Stadt und Bahnstation am Fuße des Wasgenwaldes, 1416 Einwohner. Prächtige Gebirgswälder; guter Rotwein. — Wingen, Dorf an der Moder; mit Glashütte Hochberg. — Lichtenberg, Dorf zwischen großen Waldungen des Wasgenwaldes; Schloß gleichen Namens über dem Dorfe; Steinbrüche; zuletzt (bis zur Revolution) zu Hessen-Darmstadt gehörig. — Das Deutsche Reich. 40

3. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 91

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 91 von Manteuffel mit dem andern in die Picardie zieht gegen die von der Delegation zu Tours gebildete französische Nordarmee. Nov. Der General Aurelle de Paladine, an der Spitze der Loire-Armee, zwingt den General von der Tann, Orleans zu räumen, drängt ihn auch in dem Treffen bet Coulmiers zurück, wird aber, nachdem sich van der Tann mit dem Corps des Grotzherzogs von Mecklenburg (von der. Armee des Prinzen Friedrich Karl-vereinigt, in den Gefechten bei Dreux und Chateau-neuf geschlagen. General Manteuffel schlägt die französische Nordarmee unter General Faidherbe bei Amiens, Prinz Frrev-rich Karl die Loire-Armee bei Beaune la Rolande. 2.-4. Dez. Schlacht bei Orleans, in welcher Orleans von den Deutschen wiedergenommen und die Loire-Armee in zwer Teile zersprengt wird, von denen sich der kleinere nach Süden, der größere unter Chanzy nach Westen zurückzieht. 7.-16. Dez. Prinz Friedrich Karl und der Großherzog von Mecklenburg drängen vereint den General Chanzy durch fortwährende Gefechte bis hinter Vendome zurück. 23 Dez Siegreiche Schlacht der 1. Armee (unter General Manteuffel) an der Hallue (Nebenflüßchen der Somme) gegen die Nordarmee. 27. Dez. Die Belagerungsartillerie eröffnet das Bombardement gegen die Forts von Paris. 1871, Siegreiches Treffen der Nordarmee bei Bapaume (nord- 2. u. 3 Jan. östlich von Amiens). , ^ 3 Qr 12. Jan. Schlacht bei Le Mans, tn welcher Chanzys Armee fast vernichtet wird. 15—17.Jan. Schlacht bei Belfort zwischen dem nach der Kapitulation von Straßburg gebildeten Corps unter General Werder und Bourbaki. Letzterer zieht sich nach vergeblichem Versuche, Belfort zu entsetzen, nach Süden zurück. 18 Jan. König Wilhelm I. wird im Spiegelsaale des Schlosses zu Versailles, im Beisein der deutschen Fürsten, umgeben von den Repräsentanten der verschiedenen Regimenter, zum Kaiser von Deutschland proklamiert. 19. Jan. Schlacht bei St. Quentin, in welcher die französische Nordarmee fast vernichtet wird. 28. Jan. Kapitulation aller Pariser Forts und Abschluß eines dreiwöchentlichen Waffenstillstandes (mit Ausnahme der Departem. Doubs, Jura und Gote d'or). Die Pariser Armee bleibt in der Stadt kriegsgefangen. 1. Febr. Die unter General Manteuffel gebildete deutsche Südarmee zwingt den General Bourbaki über den Jura nach der Schweiz zu marschieren, wo die Armee entwaffnet wird.

4. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 90

1883 - Berlin : Schultze
90 Neuere Geschichte. die 2. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Mainz; die 3. Armee, zu welcher die süddeutschen Truppen gehören, unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm bei Mannheim. 4. Aug. Die 3. Armee erobert Weißenburg und erstürmt den Geisberg. 6. Aug. Schlacht bei Wörth, in welcher der französische Marschall Mac Mahon vom Kronprinzen vollständig geschlagen wird. 6. Aug. Siegreichesgefecht bei Saarbrücken und Erstürmung der Höhen von Spicheren durch Abteilungen der 1. und 2. Armee. 14. Aug. General Steinmetz treibt durch das siegreiche Gefecht bei Courcelles die Franzosen auf Metz zurück. 16. Aug. Prinz Friedrich Karl siegt bei Vionville (Mars la Tour) und schneidet dem Feinde den Rückzug nach Verdun ab. 18. Aug. Sieg bei Gravelotte (Rezonville) unter Anführung des Königs Wilhelm selbst und Zurückwerfen der Franzosen auf Metz. 19. Aua ______ 27 At. Belagerung von Metz durch den Prinzen Friedrich Karl. 14. Aug. — Belagerung von Straßburg durch den General 27. Sept. Werder. 30. Aug. Treffen bei Beaumont, in welchem Mac Mahon von der neugebildeten 4. Armee, unter dem Kronprinzen von Sachsen, geschlagen wird. 1. Sept. Schlacht bei Sedan. Mac Mahon von der 3. und 4. Armee geschlagen und, nebst dem Kaiser Napoleon, in Sedan eingeschlossen. 2. Sept. Kapitulation von Sedan. Die ganze französische Armee mit dem Kaiser kriegsgefangen'. Napoleon wird nach Wilhelmshöhe bei Kassel gebracht. 4. Sept. Revolution in Paris und Proklamierung der Republik. Die Kaiserin Eugenie flüchtet nach England. 19. Sept. — Belagerung von Paris, durch die 3. und 4. 28.Jan.1871 Armee. 27. Sept. Kapitulation von Straßburg. 10. Okt. Der bairische General von der Tann schlägt die durch eine Delegation der französischen Regierung in Tours gebildete Loire-Armee bei Arthenay und besetzt (11. Okt.) Orleans. 27. Okt. Kapitulation von Metz und der Armee des Feldmarschalls Bazaine. Mit einen Teile des Belagerungsheeres wendet sich Prinz Friedrich Karl gegen die Loire, während der General

5. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 92

1883 - Berlin : Schultze
92 Neuere Geschichte. 12. Febr. Zusammentritt einer Nationalversammlung in Bordeaux, welche Thiers zum Chef der Regierung wählt. Der Waffenstillstand wird bis zum 24. Febr., später bis zum 3. März verlängert. 26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles: 1. Frankreich tritt den Elsaß (außer Belfort) und Deutsch-Lothringen mit Metz und Diedenhofen (Thionville) an Deutschland ab; 2. Frankreich zahlt binnen 3 Jahren fünf Milliarden Francs Kriegsentschädigung. 1. März Die Nationalversammlung nimmt die Friedensbedingungen an. 1—3. März Besetzung eines Teiles von Paris durch 30,000 Mann deutscher Trupven. 10. Mai Definitiver Friede zu Frankfurt a. M. 21 15^3uni @rfter deutscher Reichstag zu Berlin.

6. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 102

1902 - Berlin : Schultze
— 102 — Neben der Landwirtschaft hat sich eine blühende Industrie ent- wickelt. Die Eisenbahnen sind in Reichsverwaltung', letztere erstreckt sich auch auf die Luxemburgischen Bahnen. Die Truppen bilden den Hauptteil des Xv. u. Xvi. Armeekorps. Das Land zerfällt in drei Bezirke: 1. Nieder--Elsaß. Straßburg 150, an? — Sie ist die wichtigste Stadt der oberrheinischen Tiefebene und die drittgrößte der deutschen Rheinstädte. Am 28. September 1870, an demselben Tage, wo einst (1681) die Franzosen einzogen, rückten die deutschen Truppen ein. Starke Festung. Der Stolz Straßburgs ist sein herrliches Münster, mit dem majestätischen, 142 m hohen Turm, ein Werk Erwins von Steinbach (1277). Straßburg ist Universität und bedeutende Fabrik- und Handelsstadt. Nördlich von Straßburg: Bischweier, Hagenau, Wörth, Schlacht 6. August 1670 und Weißen- bürg; in der Nähe der Gaisberg, von den Deutschen am 4. August 1870 erstürmt. — Zabern, franz. Saverne, an einem wichtigen Paß der Vogesen. — Südlich: Barr und Schlettstadt. 2. Ober-Elsaß. Colmar 37, lebhafte Industrie, Hauptort des Oberelsaß. — Münster, Markirch, Gebweiler 13, Nappolts- weiler, Industriestädte. — Neu-Brei fach, Festung. — Mühl- hausen 88, an? die wichtigste Fabrikstadt von Elsaß-Lothringen und der Mittelpunkt der Elsässer Baumwollenindustrie. — Thann. — Altkirch. 3. Lothringen. Metz 59, an? starke Festung, die Übergabe derselben an die Deutschen erfolgte am 27. Oktober 1870. In der Umgebung von Metz: die in den Kämpfen gegen Bazaine berühmt gewordenen Orte Noisseville, Courcelles, Gravelotte, Rezonville und Mars-la-Tour. — Dudenhofen. — Saargemünd. — Saar- bürg. — Forbach und Spichern, Sieg am 6. August 1870. — Bitsch. — Pfalzburg.

7. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 132

1902 - Berlin : Schultze
— 132 — Word- und Westfrankreich. 1. Jsle (ihl) de France. Paris 2600, an der Seine, Haupt- stadt des Landes; zugleich die erste Handels- und Industriestadt, der Mittelpunkt des geistigen, geselligen und politischen Lebens. Das regste Leben herrscht auf den Boulevards (bulwar). Uni die Stadt liegt ein Kranz von Forts, so daß Paris jetzt die größte Festung der Erde ist. Paris verdankt seine Bedeutung vorzugsweise seiner Lage in der Mitte des Seinegebietes. 18 Bahnlinien verbinden Paris mit den entferntesten Winkeln des Landes und den Haupt- städten der Nachbarländer. Dazu führen von allen Seiten bequeme Wasserstraßen auf die Stadt zu, und selbst das Meer und die Loire sind leicht zu erreichen. Universität. Einschließung durch das deutsche Heer 1870 und 71. In der Umgebung von Paris: St. Denis 51, berühmt durch seine Abtei; Ruhestätte der französischen Könige. Dorf Le Bourget, heftige Kämpfe am 28. und 30. Oktober, soivie am 21. Dezember 1870. — Brie und Champigny, blutige Schlachten Ende November 1870. — Versailles 51, ehemalige Residenz Ludwigs Xiv.; in dem Spiegelsaal des Schlosses nahm König Wilhelm von Preußen am 18. Januar 1871 die Würde des Deutschen Kaisers an. — St. Cloud, Schloß und Park. — Ssvres, berühmte Porzellanfabrik. — Im Norden: Laon, 1814 Niederlage Napoleons 1. durch Blücher. — St. Quentin 48, — Soissons, Festung. 2. Picardie mit Artois und Flandern sind die Grenzland- schaften gegen Belgien. Da sie die Naturgrenzen entbehren, sind sie durch eine Reihe starker Festungen geschützt. Lille 216, starke Festung und große Fabrikstadt in Bezug auf Tüll und Spitzen. Universität. — Cambrai, Douai, Dünkirchen (Dunkerque) 35, Kriegshafen. — Roubaix 125, und Valenciennes 23, sind be- deutende Städte für Gewerbthätigkeit und Handel; stark befestigt. — Arras, befestigt. — Boulogne 45, besuchtes Seebad; Überfahrts- ort nach Folkestone. Calais 57, starke Festung mit sehr gutem Hasen, Seebad. Überfahrt nach Dover. — Bapaume, Festung, 2. und 3. Januar 1871 siegreiche Gefechte Goebens gegen Faidherbe. — Amiens 80, Peter von Amiens; 27. November und 23. Dezember 1870 Siege Manteufels. — Abbeville, Festung. 3. Normandie. Diese Landschaft umfaßt die gleichnamige Halb- insel und das Gebiet der unteren Seine. Rouen 158, an? Haupt- stadt der Normandie; erste französische Stadt für Baumwollenwaren. Le Havre 125, an? Haupthandelshafen der Küste; Exporthafen

8. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 134

1902 - Berlin : Schultze
— 134 — Verkehrsstadt des mittell. Meeres, Hauptsitz des Getreidehandels. Aix 24, Marius schlug 102 die Teutonen. Bei Arles ist die letzte Teilung der Rhone. — Avignon an? — Toulon 78, wichtigster Krieqshafen am Mittelmeer. In der Nähe diehyerifchen Inseln mit südlichem Klima und südlicher Vegetation. 9. An dem weiteren östlichen Küstenverlauf liegt Nizza mit Nizza (Nice) 78, berühmter Kurort, desgleichen Cannes und Mentone. Bei Cannes landete Napoleon I. am 1. März 1815. In der Nähe die Lerinischen Inseln, auf der größten, St. Marguerite, saß Bazaine 1873—74 gefangen. 10. Dauphins. Grenoble an der Jföre 61, starke Feswng. Universität, in einem milden Alpenthale Chartreuse, Stammkloster der Kartäuser (Likör). — Vienne an der Rhone. 11. Savoyen. Chamböry an der Eisenbahn, welche von Lyon durch den Mont-Cenis-Tunnel nach Turin führt; starke Grenz- festung. Am Fuße des Montblanc das großartige Chamounixthal. Les Echelles, Straße nach Lyon. Savoyen und der größte Teil der Dauphins sind rauhe Alpenlandschaften, deren geringe Fruchtbar- keit ihre Bewohner zwingt, auswärts Erwerb zu suchen. 12. Burgund oder Bourgogne. Dijon 66, am Kanal von Burgund, wichtige Bahnkreuzung, bedeutender Weinbau. An der Saöne Macon und Chälons. 13. Frauche Comts, die Freigrafschaft Burgund. Besan^on 57, am Doubs. Am Jura Pontarlier, Hauptstraße nach der Schweiz: Bourbakis Ubertritt am 1. Februar 1871. Hieran reiht sich im Norden der 1871 französisch gebliebene Teil des Elsaß mit B elf ort 26, starke Festung, Schlüssel zur burgundischen Pforte. Süd- lich davon die Lisaine-Linie (Montb6liard oder Möinpelgard), berühmt durch den Sieg des Generals Werder über Bourbaki (15.—17. Januar 1871). 14. Lothringen oder Lorraine. Nancy 87, am Marne-Rhein- Kanal und an dem Hauptstraßenzug, der aus Süddeutschland nach Nordfrankreich führt, Universität, fchöne Stadt mit lebhafter In- dustrie. — Lunöville, Friede 1801 zwischen Österreich und Frank- reich. Toul, Festung an? Epinal, Waffenplatz. — Bar-le-Duc. — Verdun, Feswng an der Maas. Vertrag 843. 15. Champagne. Chlllons - sur-Marne, 451 Niederlage der Hunnen, berühmtes Lager der französischen Truppen. — Epernay, Mittelpunkt der Champagner-Fabrikation. — Reims 108,

9. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 135

1902 - Berlin : Schultze
— 135 — wichtiger Eisenbahnknotenpunkt; erster Platz für den Champagner- Handel. — Troyes 41, an? — Brienne. — Mezieres, Festung. Sedan 20, an? Schlacht 1. September 1870; 5 km westlich Donchery, bei welchem am 2. September 1870 früh die Unterredung zwischen Napoleon und Bismarck stattfand; zwischen Sedan und Donchery das Schloß Vellevue, in dem Napoleon mit Kaiser Wilhelm an demselben Tage einige Stunden später zusammentraf. 16. Orlsanais. Orleans C4, am nördlichsten Punkte des Loirebogens; Haupteisenbahnknotenpunkt; 11. Oktober 1870 von den Deutschen erstürmt, 9. November geräumt, 5. Dezember nach heftigen Kämpfen von neuem besetzt; an der oberen Loire abwärts Blois (Garten von Frankreich), Vendöme, Schlacht 6. Januar 1871. 17. Maine, Anjon und Touraine. Angers 73. Tours 60, Bahnknotenpunkt. — Le Maus 58, wichtigster Knotenpunkt für die Westbahnen; 6.—12. Januar 1871 siegreiche Kämpfe des Prinzen Friedrich Karl gegen Chanzy. 18. Bourbonnais, Nivernais und Berry. Bourges 36, großes Arsenal und Militärakademie, schöner Dom. Moulins mit vielen Mühlen; Bad Vichy. 19. Auvergne, Limousin und Marche. Clermont 50, auf dem hier 1095 abgehaltenen Konzil wurde der erste Kreuzzug be- schlössen. Limoges. Tülle, Spitzenfabrikation. 20. Am Zusammenflusse von Rhöne und Sasne und an jener Stelle, wo die vom Mittelmeer führende Straße sich nach Nord» frankreich und Süddeutfchlandgabelt liegt Lyonnais mit Lyon 466, die zweitgrößte Stadt der Republik. Europas Hauptfabrikations-- und Hauptmarktplatz für Seiden- und Sammetstoffe. St. Etienne 136, im Mittelpunkt großer Kohlenfelder, mit großer Waffen- und Maschinenindustrie. 21. Die gebirgige und schwachbewohnte Insel Corsika hat zur Hauptstadt Ajaccio (ajatscho) 20, an der Westküste, wegen ihres milden Klimas vielfach als Winterkurort aufgesucht; Geburtsort Napoleons I. Bastia, Festung und gewerblichste Stadt der Insel. Am Ligurischen Meere, ringsum vom französischen Gebiete um- schlössen, liegt das kleine unabhängige Fürstentum Monaco, 22 qkm 13000 Einwohner, unter französischem Schutze, eine herrlich ge- legene kleine Halbinsel; die gleichnamige Hauptstadt ist durch ihre Spielhölle (Monte Carlo) berüchtigt und wird auch als klimatischer Kurort aufgesucht.

10. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 81

1874 - Berlin : Schultze
81 Bei Courcelles, östlich von Metz, entbrannte der wilde Streit. Die Franzosen waren in erdrückender Uebermacht und hatten wieder eine durch terrassenartig über einander angelegte Schützengräben stark verschanzte und gut vertheidigte Stell ^ “.......r!": von Abschnitt zu Abschnitt bis unter die Mauern von Metz geworfen. Der Zweck, den Abmarsch der Franzosen zu verzögern, war erreicht; Bazaine konnte erst am 15. von Metz aufbrechen und Prinz Friedrich Karl ihn am Morgen des 16. August bei Vionville und Mars la Tour (westlich von Metz) durch einen kühnen Angriff mit seiner Avantgarde zum Stehen bringen. Todesmuthig geht die 5. Division (Brandenburger) gegen den lofach überlegenen Feind vor. Fast 6 Stunden lang besteht sie allein den fürchterlichen Kampf. Keinen Schritt weicht sie zurück; aber ihre Reihen werden immer lichter, die Gefahr, von der Uebermacht erdrückt zu werden, immer größer. Da ertheilt General von Mvensleben der Cavallerie den Befehl, einzuhauen. Mit verhängtem Zügel, den Pallasch und die Lanze in der Faust, sprengt das 7. Kürassier- und das 16. Uhlanen-Negiment den todspeienden Batterien und Insanteriecolonnen entgegen. Die Mannschaften der Batterien werden niedergehauen, die Iufanteriecolonnen durchbrochen. Zwar liegt der größte Theil der braven Reiter niedergestreckt auf dem Boden; aber das Opfer ist nicht umsonst gebracht, die Infanterie hat Lust bekommen. Inzwischen hat die 20. und später auch die 19. Division den rechten Flügel der Feinde bei Mars la Tour mit großem Ungestüm angegriffen. Aber sie werden von der Uebermacht überflügelt und zurückgedrängt. Vergebens stellt sich General v. Wedell selbst an die Spitze seiner Truppen und führt sie gegen die Anhöhen; tödtlich verwundet sinkt er nieder, und die Seinen müssen zurück. Da sprengen todesmuthig die Garde-Dragoner und Ziethen-Husaren auf den Feind ein. Zwar sinkt die Mehrzahl der tapfern Reiter mm Tode getroffen aus _ dem Sattel; aber die Linie des Feindes ist durchbrochen, und die preußische Infanterie kann sich sammeln und von Neuem vordringen. Wohl wogt der Kampf noch bis zum späten Abend hin und her; aber immer größere Truppenmassen rücken heran und greifen muthig in den Kampf ein. Die Franzosen werden aus all ihren Stellungen vertrieben und auf Metz zurückgedrängt. Damit war die Vereinigung der französischen Heere verhindert. Der Sieg war theuer erkauft, die Preußen verloren an Todten, Verwundeten und Gefangenen etwa 16,000 M., darunter über 600 Offiziere; aber die Franzosen hatten 18,000 Todte und Verwundete, 3000 Gefangene, 2 Adler und 7 Geschütze verloren. Nürnberg, Leitfaden. c von den Preußen mit todesverachtender I ------------------------ 1 .nnimveii anaegrinen uno
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