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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 13

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 13 — und seiner Nachbargebiete fctnben in dem Stifte Aufnahme. Im Jahre 917 fielen die Ungarn in Gerresheim ein, brannten den ganzen Ort nieder und zerstörten Kirche ttnb Kloster. Die Oiben-3* batuen flohen nach Eoln und fanben bort öchutz im Kloster der Ursnlinerinnen. Radjdent die Barbaren bnrch den deutschen König Heinrich den Finkler und seinen großen Sohn Otto endgültig aus Deutschland vertrieben waren, mürbe die Abtei Gerresheirn mieber ausgebaut. Im Jahre 1805 löste die französische Regierung das Franenstist ans und nahm Besitz von dem großen Vermögen. Die Klostergebüube des alten Stifts sinb jetzt größtenteils ver -s ch w nnben, aber noch stcl)t zu Gerresheim alb laut tebeuber ^euge vergangener Jahrhimberte die prachtvolle Stistskirche, die jetzige }>fan = firche bec Stadt. Sie schaut als eines der meuigen und besten Bau-benkmäler des Übergangstils1 aus dem Anfange des 13. Jahrhunderts mit ihrem stolzen Turme in die fruchtbaren Gebiete hinüber, ans denen ihr ehedem die Fürsten- und Grafentöchter in großer Anzahl zuströmten. 5. Die Grafen von Berg. Entstehung der Grafschaften. Kaiser Karl der Große erhob durch ruhmvolle Kriegstaten und siegreiche Eroberungszüge das Reich der Franken zu einein großen Weltreiche. 91 ach Besiegung der heidnischen Sachsen waren alle deutschen Stämme seiner Herrschaft unter* morsen. Um die cmsgebchntcn Gebiete feines Reiches besser verwalten zu können, teilte er seine bentschen Laube in Gaue ein, die er durch Grasen verwalten ließ. Der Gaugraf übte in feinem Rainen die Gerichtsbarkeit ans und führte im Kriege den Heerbann des Gaues an. Anfangs waren die Gaugrafen nur kaiserliche Beamte; doch wurde das Grafenamt schon bald in bestimmten Familien erblich. Als unter den schwachen Rachfolgerit Karls des Großen die Macht und das Ansehen der deutschen Könige immer mehr sanken, machten sich viele Gaugrasen zu selbständigen Herren der von ihnen verwalteten Gane. Durch kaiserliche Belehnungen wie bitrch Schenkungen, Kauf, Pfanb und Erbschaft wurden ihre Gebiete fortwährend vergrößert. So entstanden freie Grafschaften, deren Gebieter zwar dem deutschen Könige lehnspflichtig, im übrigen aber völlig unabhängig waren. Die Grafschaft Berg. Der Bezirk, worin heute das rechtsrheinische Düffeldorf liegt, hieß der Keldagau. Er hatte feinen 1 Aus dem romanischen in den gotischen Baustil.

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 93

1910 - Düsseldorf : Schwann
V*. Vergleichende Zeittafel. Heimatgeschichte. Um 100 n. Chr. Die Tenkterer siedeln sich unter römischer Oberhoheit im Gebiet des heutigen Düsseldorf an. 255 Tie Franken vertreiben die Römer von der rechten Rheinseite. Um 700 Suitbertns, der „Apostel des Bergischen", predigt im Gebiet des heutigen Düsseldorf und gründet die Bilker Pfarrkirche. 1159 Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Düsseldorf. 1189 Der Ritter Arnold von Tevern verkauft Düsseldorf an den Grafen Engelbert I- von Berg. 1288 Graf Adolf V. von Berg erhebt nach der siegreichen Schlacht bei Worringen Düsseldorf zur Stadt. 1383 Herzog Wilhelm I. von Berg macht Düsseldorf zur Haupt-- und Residenzstadt. 1435 Gründung des St.-Sebastianus-Schützenvereins. 1521 Bereinigung von Kleve-Mark-Ravenstein mit Jülich-Berg-Ra-vensberg durch Herzog Johann m. 1527 Gründung der evangelischen Gemeinde in Düsseldorf. 1539 bis 1592 Wilhelm Iii., der Reiche, Herzog von Jülich-Kleve-Berg. 1585 Vermählung des Jungherzogs Johann Wilhelm mit der Markgräfin Jofobe von Baden. 1592 bis 1609 Johann Wilhelm I., Herzog von Jülich-Kleve-Berg. 1597 Ermordung derherzoginjakobe. Weltgeschichte. 12 bis 9 v. Ehr. Der römische Feldherr Drufus erbaut Kastelle auf der linken Rheinseite. 375 n. Ehr. Beginn der sog. Bölker-wanderung. 687 bis 714 Pipin von Heristall, erster Majordomus des gesamten Frankenreiches. 755 Bonisazius, der „Apostel der Deutschen", stirbt. 1152 bis 1190 Friedrich L, Barbarossa, deutscher Kaiser. 1273 bis 1291 Rudolf von Habsburg, deutscher König. 1517 Beginn der Reformation. Georg-Eckert-Instituf für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 59

1877 - Langensalza : Beyer
— 59 — Pabstes an den damaligen Beherrscher des Frankenreiches, Karl Martell, Derschen, kehrte er zurück und predigte in Hessen und Thüringen. § 74. Wonifacius ferneres Wirken und God. Bei Geismar an der Grenze von Hessen und Thüringen stand eine alte, dem Donnergotte heilige Eiche, unter welcher die Heiden opferten und die für unverletzlich galt. Bonifacins wollte den Heiden die Ohnmacht ihres Gottes zeigen und begann die Eiche zu fällen. Erstaunt und erschrocken sahen sie von ferne zu, indem sie jeden Augenblick glaubten, der Blitz werde herniederfahren und den Frevler todten. Krachend sank die Eiche, aber unverletzt stand Bonifacins da. Da sahen die Heiden die Machtlosigkeit ihrer alten Götter und ließen sich taufen. Es dauerte aber noch gar lauge, ehe sie sich der heidnischen Opfer ganz entwöhnt hatten. — Bonifacins erreichte besonders dadurch so große Erfolge, daß er überall als Gesandter (Legat) des Pabstes auftrat. Ju Folge dessen mußten ihm alle Geistlichen bei seinem Werke behülflich fein. Im Jahre 745 ehrte ihn der Pabst dadurch sehr boch, daß er ihn zum Erzbischof von Mainz ernannte. Als solcher hat er viel Gutes gestiftet. Er wirkte fort und fort für die Verbesserung des kirchlichen Lebens, gründete Klöster und hielt die Mönche zum fleißigen Studium der göttlichen Lehre an. Seine berühmteste Stiftung ist das Kloster Fulda, dessen Mönche besonders als Heidenbekehrer wirken sollten, und welches später zu hoher Macht und Ansehen gelangte. Im hohen Alter wollte Bonifacins auch noch die Friesen bekehren, hier aber fand er seinen Tod; die wilden Friesen erschlugen ihn und seine Begleiter. So starb Boni-facins als ein Märtyrer als Greis von siebenzig Jahren im Jahre 755 it. Chr. Geb. Sein Name ist aber bis ans den heutigen Tag im Gedächtnisse der dankbaren Thüringer und Hessen geblieben, und noch jetzt betrachten dieselben den sächsischen Mönch als ihren größten Wohltäter. Iv. Das Frankenreich unter den Karolingern. § 75. Karl Martec und Uipin. Wir sahen, daß im Franken-reiche, als allmählich die Nachkommen des Chlodowech (Merowinger) immer schwächer und ohnmächtiger wurden, ein anderes Geschlecht die Herrschergewalt an sich brachte. Dies war das Geschlecht der Karolinger, so genannt von Karl Martell, der etwa um 730 n. Chr. Geb. die höchste Gewalt im Frankenreiche besaß, obwohl er sich nicht Köitig, sondern nur Majordomus (Hausmaier) und Herzog nannte. Karl Martell erwarb sich um das Frankenreich große Verdienste. Damals waren die Araber oder Mauren in Europa eingebrochen, hatten Spanien erobert und wollten nun auch die Franken unterjochen, um das Christentum ganz und gar zu vernichten. Karl aber schlug sie in der großen Schlacht bei Poitiers in Frankreich, 732 n. Chr. Geb. Berühmt machte sich auch sein Sohn Pipin, genannt der Kleine. Der-

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 62

1877 - Langensalza : Beyer
— 62 — S s toen' welche häufig in das fränkische Gebiet entfielen und daselbst raubten und plünderten. Gegen dieses Volk schickte Karl seinen Sohn Pipm, der es besiegte und ihm ein großes Stück Laub abnahrm Daraus machte Karl die Ostmark, woraus allmählich das retzige Oesterreich entstanden ist. - Oestlich der Elbe lebte m jenen Betten das große Volk der Slaven oder Wenden, welches von Osten her in die Landstriche eingerückt war, welche die Gothen, Burgunder Markomannen und andere deutsche Stämme verlassen hatten. Diese -Wende,i hatten bte Sachsen gegen Karl unterstützt, deswegen unternahm die,er einen Zng gegen sie und zwang einen Teil derselben (die Abotriten tm jetzigen Mecklenburg), seine Oberhoheit anzuerkennen. Schließlich machte der tfranfenkönig auch noch einen Zug gegen die Dänen und er-flaite bte Etber als bte Grenze seines Reiches. So erstreckte sich also Nun das große Frankenreich vom Ebro und dem Tiber bis zur Eider und der Nordsee, vom atlantischen Ocean bis zur Elbe und bis nach Ungarn htn. Es läßt sich leicht denken, daß ein so gewaltiges Reich nicht leicht zu regieren war, und doch beherrschte es Karl der Große mit großer Kraft und großem Erfolge. ^ «?• Karls Kaiserkrönung. Wir sahen, daß Karl der Große den Hab st gegen die Angriffe der Langobarden geschützt und mit ihm einen Freundschaftsbund eingegangen war. Es ist einleuchtend, daß Karl r Große allein von allen damaligen Fürsten die ätiacht hatte, das Christen-tum zu schützen und der Schirmherr der christlichen Kirche zu sein. Diese Schirmherrschaft hatten aber früher die römischen Kaiser seit Konstantin dem Großen nute gehabt. Da nun aber das römische Kaisertum nicht mehr bestand, Karl aber nichts deftoweniger dieselben Pflichten gegen bte christliche Kirche zu erfüllen hatte, wie die alten römischen Kaiser, so beschloß er mit des Pabstes Einwilligung die römische Kaiserwürbe wiederherzustellen und auf sich und feine Nachfolger zu übertragen. Und so geschah es; Als sich Karl der Große zur Weihnachtszeit des Jahres 800 n. Chr. Geb. zu Rom befand und in der Peterskirche betete setzte ihm der Pabst die Kaiserkrone aus das Haupt und sprach folgende Worte dabei: „Heil und Sieg dem von Gott gekrönten, großen und friedebringenden Kaiser der Römer!" Daraus salbte er ihn mit dem heiligen Oele. Alles Volk jubelte dem netten Kaiser zu. So war Karl nunmehr nicht allein fränkischer König, sonbern auch römischer Kaiser. Diese Würbe gieng später auf die deutschen Könige über und blieb bet bettselben bis zum Jahre 1806, wo der letzte römisch-deutsche Kaiser (Franz H.) bte Kaiserkrone nieberlegte. — Im Jahre 1871 hat unser siegreicher König Wilhelm I. von Preußen das Kaiserreich wiederaufgerichtet, er nennt sich jedoch nichteinen römischen, fonbern einen deutschen Kaiser. § _ 80. Karts Staatsverwaltung. Eben so groß als im Kriege aetgte sich Karl in der Verwaltung seines großen Reiches. In allen

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 67

1877 - Langensalza : Beyer
— 67 — setzte er denselben ab und ließ sich selbst zum König von Italien frönen.. Berengar wurde als Gefangener nach Deutschland geschickt. Run zog Der König auch nach Nom und ließ sich vom Pabste zum römischen. Kaiser frönen (962 u. Chr. Geb.). Seit der Zeit wurden die deutschen Könige auch als Könige Italiens und als römische Kaiser betrachtet, obwohl sie sich immer erst dann so nannten, wenn sie als solche gefrönt worden waren. Den Italienern gefiel aber die deutsche Herrschaft leineswegs und immer waren sie zu Empörungen geneigt, so daß die Kaiser gar oft über die Alpen ziehen mußten, um sie wieder zu unterwerfen (Römerzüge). Auch die Päbste waren der deutschen Herrschaft meistens nicht gewogen, weil sie selbst nicht nur in Italien, sondern in der ganzen Christenheit das meiste Ansehn zu besitzen wünschten. Darans entstanden später zwischen den Kaisern und den Päbsten heftige Streitigkeiten. § 85. Hltos I. Knde; seine Jlachfokger. Nachdem Otto zum Kaiser gefrönt worden war, erkannten ihn alle christlichen Völker als den obersten Herrn der Christenheit an und sein Name ward weit und breit geachtet und gepriesen. Einst hielt er einen glänzenden Reichstag zu Quedlinburg. Hier strahlte er im höchsten Schimmer seiner Macht und hier empfing er damals auch Gesandte der Russen, Dänen, Ungarn und anderer Volker. Die Herrscher Polens und Böhmens waren persönlich erschienen und beugten vor ihm, als ihrem Oberherrn, ihre Kniee. Hoch bejahrt, aber immer noch kräftig und tatenlnstig starb der Kaiser zu Memleben, wo schon sein Bater sein Leben beschlossen hatte; im Dom zu Magdeburg wurde er bestattet. Nach Ottos des Großen Tode kam sein Sohn Otto ü. ans den deutschen Kaiserthron. Seine Gemalin war die griechische oder oströmische: Prinzessin Theophano, die ihrem Genial Unterhalten als Heiratsgut mitgebracht hatte. Diesen Landstrich aber wollten die Araber vorr Sicilien aus dem Kaiser entreißen, so daß derselbe gezwungen war, gegen dieses Volk zu Felde £u ziehen. Leider geriet Otto südlich von Sqnillace, einem Vorgebirge in Unteritalien, in einen Hinterhalt und erlitt eine vollständige Niederlage. Ehe er sich rächen konnte, starb Otto Ii. und ward in Rom begraben. Sein Sohn und Nachfolger war der junge Otto m., welcher, kaum den Knabenjahren entwachsen, in Italien starb. Kämpfend mußten die Deutschen seinen Leichnam Über die Alpen bringen, da die Italiener gerade gegen die deutsche Herrschaft im Ansrnhr begriffen waren. Da aber nun Otto Iii. keine Nachkommen hinterließ, so wählten die Deutschen einen seiner Verwandten, Heinrich Ii., zum König. Derselbe war ein kraftvoller Herrscher,, welcher sein Ansehn in schweren Kriegen gegen aufrührerische deutsche Vasallen (Lehnsmänner), gegen die Italiener und gegen die Polen aufrecht zu erhalten wußte. Mit ihm starb im Jahre 1024 das sächsische Kaisergeschlecht aus.

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 60

1877 - Langensalza : Beyer
— 60 — selbe führte Krieg gegen die Langobarden, welche noch später als die Ostgothen in Italien eingefallen waren und daselbst ein Reich gegründet hatten (Lombardei). Die Langobarden wollten nämlich auch Rom erobern, das wollte aber der Pabst nicht dulden und ries den Pipin zu Hülfe, dieser kam auch, besiegte die Langobarden mehrmals und übergab der Herrschaft des Pabstes einen großen Teil Mittelitaliens. Seit dieser Zeit war der Pabst nicht nur ein geistlicher, sondern auch ein weltlicher Herrscher. Pipin war es auch, welcher den letzten König ans dem Geschlechte der Merovinger absetzte und sich selbst den königlichen 9camen beilegte. Gr starb im Jahre 768 n. (ihr. ©eb. und ihm folgte der berühmteste aller Karolinger, sein Sohn Karl der Große.. § 76. Karl der Große. Z>er Krieg gegen die Sachsen. Karl Beherrschte das fränkische Reich von 768 — 814 n. Chr. Geb. Daß er während dieser Zeit große und herrliche Taten vollbracht hat, sagt uns^ schon sein Beiname. Er zeigte sich im Kriege wie im Frieden gleich groß. Wir wollen zunächst seine kriegerische Tätigkeit und dann seine Tätigkeit im Frieden etwas näher in's Auge fassen. — Selten hat ein König so schwere Kriege geführt, als Karl der Große. Besonders waren es die Sachsen, gegen die er oft zu Felde ziehen mußte. Die Sachsen wohnten, wie wir sahen, im nordwestlichen Deutschland, sie teilten sich in drei Hauptstämme: Westfalen (im heutigen Westfalen), Engern beiden Seiten der Weser) und Ostfalen (westlich der Elbe). Sie bewohnten also im wesentlichen die jetzigen preußischen Provinzen Westfalen, Hannover und den nördlichen Teil der Provinz Sachsen. Die Sachsen waren, als Karl zur Regierung kam, noch Heiden, und da sie außerdem sehr unruhige Nachbarn waren, die hänsig in das fränkische Gebiet einfielen, so hatte er feinen großem Wuusch, als sie zu unterwerfen und zu bekehren. So kam es im Jahre 772 n. Chr. Geb. zwischen den Franken und Sachsen zu einem Kriege, der mit mehreren Unterbrechungen mehrere Jahrzehnte hindurch geführt worden ist. Karl fiel nämlich 772 in das Land der Sachsen ein, schlug sie rasch, eroberte ihre Festung Eresburg und zerstörte die Jrminsäule, ein sächsisches-Volksheiligtum. Indessen konnte er vorläufig seinen Sieg nicht weiter verfolgen. Denn der Pabst ries ihn zu Hülfe nach Italien. Hier hatte der Langobardenkönig Defiderius die Absicht, dem Pabste das Land,, was ihm Pipin geschenkt hatte, wiederabzunehmen. Karl kam rasch, besiegte den Desiderius, schickte ihn als Gefangenen in ein Kloster und machte ^ sich selbst zum König der Langobarden. In Rom gelobte er den: Pabste treue Freundschaft und Unterstützung. Daraus kehrte er schnell nach Deutschland zurück und setzte den Krieg gegen die Sachsen fort, die er nun unterwarf und dazu zwang, das Christentum anzunehmen. Ihre Anführer, die beiden Herzoge Widukind und Abio, ließen, sich aber nicht taufen, sondern sie flohen zu den Dänen. Kirchen, Klöster

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 66

1877 - Langensalza : Beyer
— 66 — land zu machen, vergieng. Heinrich starb im Jahre 936 zu Memlebeir an der Unstrut in Thüringen und liegt im Dom zu Quedlinburg am Harz begraben. Nock berühmter als er machte sich sein Sohn und Nachfolger Otto I. § 84. Hllo I., der Grotze. Keine Kriege und Kaiserkrönung. Otto, der zweite Sohn König Heinrichs, ward zu Aachen feierlich als König der Deutschen gekrönt. Seine Regierung bestand zum großen Teil aus inneren Fehden und äußeren Kämpfen. Zunächst erhob sein eigener jüngerer Bruder Heinrich gegen ihn das Schwert, weil er selbst gern die Krone getragen hätte. Aber Otto dämpfte die Empörung und gab seinem Bruder sogar das Herzogtum Baiern, obgleich derselbe nichts Geringeres beabsichtigt hatte, als des Königs Ermordung. Als Otto in Quedlinburg einst das Weihnachtsfest feierte, warf sich plötzlich ein Mann im Büßergewande zu seinen Füßen und flehte um Gnade. Der König hob ihn ans und erkannte seinen Bruder Heinrich. Otto verzieh dem rangen Sünder großmütig und hatte die Freude, ihn ganz für sich zu gewinnen. Als Herzog von Baiern war Heinrich stets' ein eifriger Anhänger feines Bruders. — Bald darauf zog Otto mit einem Heere über die Alpen nach Italien. Dort hatte sich ein Mann mit Namen Berengar von Jvrea zum König aufgeworfen. Der wollte die Witwe des vorigen Königs zwingen, seinen Sohn zu heiraten. Diese aber flehte Otto um Schutz an. Bald war Berengar besiegt und der König führte die schöne Adelheid selbst als seine Gemalin mit nach Deutschland. Nun hatte aber Otto einen Sohn ans seiner früheren Ehe, mit Namen Lindolf, Herzog von Schwaben. Der war mit der neuen Heirat feines Vaters gar nicht znsrieden und verband sich daher mit dem Schwiegersöhne Ottos, Konrad, Herzog von Lothringen, gegen seinen eigenen Vater. Ja diese beiden riefen sogar die wilden Ungarn wieder in das Land, um dem Könige zu schaden. Der Krieg, welchen Otto der Große nun gegen seine Verwandten führen mivßte, war seinem Herzen sehr schmerzlich, doch besiegte er sie und zwaug sie zur Unterwerfung. Die Ungarn aber schlug er in einer großen Schlacht auf dem Lechselde, das heißt am Flusse Lech bei Augsburg in Schwaben (955 u. Chr. Geb.). Seit der Zeit haben es die Ungarn nie wieder gewagt in Deutschland einzufallen. Auch gegen die Slaven mußte Otto I. das Schwert ziehen. Er war überall gegen dieselben siegreich und unterwarf sie bis zur Oder. Um sie besser im Zaune zu halten und an Deutschland zu ketten, suchte er sie zum Christentums zu bekehren und stiftete deswegen die Bischofssitze zu Brandenburg, Havelberg, Merseburg, Zeitz und Meißen und das Erzbistum zu Magdeburg. Nach einigen Jahren war Otto gezwungen, abermals über die Alpen zu ziehen, weil sich Berengar gegen ihn empört hatte. Diesmal J

8. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 8

1877 - Düsseldorf : Schwann
Zeitrechnung. In Medina wurde Muhamed freundlich aufgenommen. Bald hatte er einen großen Anhang und verbreitete seine Lehren mit dem Schwerte. Der Hauptsatz derselben war: Es ist nur ein Gott, und Muhamed ist sein Prophet. Moses und Christus erkannte er zwar als göttliche Gesandte an, stellte sich aber selbst höher. Die Hauptpflichten, welche seine Lehre auferlegte, waren: Tägliches Waschen und Gebet, Fasten in einem Monat des Jahres und eine Wallfahrt nach Mekka. Auch machte er die Bekämpfung der Andersgläubigen zur Pflicht und versprach denen, die im Kampfe fielen, das Paradies. Muhamed eroberte ganz Arabien und gewann Tausende und aber Tausende für seine Lehre. Er starb 632. Die Sammlung seiner Lehren heißt Koran, die Lehre selbst Islam, die Anhänger derselben Mosleminen. Muhameds Nachfolger waren weltliche Fürsten, die zugleich oberste Priester waren. Sie hießen Chalifen und breiteten die Lehre des Propheten mit Gewalt weiter aus. 6. Karl Martcll und Pipin der Kleine. Unter Chlodwigs Nachfolgern verfiel das Frankenreich mehr und mehr. Sie überließen die Regierung des Reiches ihrem ersten Minister, der Maior Domus oder Hausmeier genannt wurde. Ein solcher Hausmeier war Karl Martell. Er zeichnete sich durch einen glänzenden Sieg über die Araber aus. Diese hatten Spanien erobert und dem Islam unterworfen. Sie drangen nun auch über die Pyrenäen in Gallien ein, wurden aber im Jahre 732 bei Tours und Poitiers von Karl gänzlich geschlagen und kehrten zurück. Karls Sohn Pipin der Kleine setzte sich mit Zustimmung des Papstes und der fränkischen Edeln die Krone des Frankenreiches auf und schickte den letzten Merovinger, Childerich Iii., in ein Kloster. Pipin regierte von 752—768. 7. Bonifaciils. Von Palästina verbreitete sich das Christenthum nach und nach über alle Länder der Erde. In Deutschland wurden zuerst die Gegenden am Rhein bekehrt. Straßburg, Mainz, Trier und Cöln waren schon früh bischöfliche Sitze. Im übrigen Deutschland herrschte noch das Heiden-

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 25

1917 - Düsseldorf : Schwann
25 In der Trunkenheit zwang er einst die Knigin, aus dem Schdel ihres Vaters Wein zu trinken. Da lie Rosamunde racheglhend ihren Gemahl durch gedungene Mrder erschlagen. Von der festen Hauptstadt Pavia aus verbreiteten die Langobardenknige ihre Herrschaft der ganz Mittelitalien und einem Teil des Sdens. Allmhlich gewhnte sich das barbarische Volk an mildere Sitten, und mit der Wiederkehr staatlicher Ordnung gelangte das verwstete italische Land zu neuer Kraft. Eine christliche Knigin, die bayrische Frstentochter Theudelmde, fhrte die Langobarden um das Jahr 600 dem katholischen Christentum zu. Nach der berlieferung stammt von ihr die noch erhaltene Eiserne Krone, deren innerer Reif aus einem Nagel vom Kreuze des Erlsers geschmiedet sein soll. Zweihundert Jahre, bis auf Karl den Groen, hatte das Reich der Langobarden Bestand. Ihr Andenken lebt fort in dem Namen der Lombardei. Die Bewohner dieses oberitalischen Landes, die Nachkommen der alten Langobarden, bilden noch heute den krftigsten Teil der Bevlkerung Italiens. 38. In einer Rmerstadt der Wanderzeit. Wie furchtbar die groe Wanderzeit die Bevlkerung des Rmerreiches heimgesucht hat, zeigt uns etwa das Bild einer verfallenen Rheinstadt des fnften Jahrhunderts. In Trmmern liegt die ehemals blhende Ansiedluug da; sie ist zum elenden Dorfe geworden. Eingestrzte Bogenhallen und zerborstene Gewlbe, Reste von Amphitheater und Bdern, zwischen denen Buschwerk und Unkraut wuchern, starren uns an. Nur die wuchtige Wasserleitung ist unversehrt; ihrer bedurften die wandernden Scharen, und darum blieb sie verschont. Hie und da steigt der Rauch von bewohnten Husern empor. Hndlerbuden und frnkische Bauernhtten liegen regellos zwischen den Trmmern. Auf einer Anhhe ragt ein rohes, strohgedecktes Steinhaus empor, der Sitz eines Germanenfrsten; die Steine sind aus einem rmischen Tempel gebrochen. Am Rheinufer erhebt sich auf Pfhlen der rohgezimmerte Holzbau einer christlichen Kirche. Die Straen sind ihres herrlichen Basaltpflasters, des einstigen Stolzes der Rmerstadt, beraubt. Auf ihnen begegnen uns breitschultrige Frankenkrieger mit ihrer Streitaxt an der Seite und barfige, in Linnen gekleidete Weiber, armselige rmische Handwerker, denen man die Unfreiheit ansieht, und struppige keltische Hndler. Von sdlndischen Sklaven geleitet, zieht ein blonder Frstensohn hoch zu Rotz mit Gefolge in die Trmmerstadt eine neue Zeit ist im Entstehen.

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 29

1917 - Düsseldorf : Schwann
29 Die Franken folgten dem Beispiele Chlodwigs, und der erfreute Papst verlieh ihm den Titel Allerchristlichster König", den spter auch die franzsischen Könige gefhrt haben. Rasch ging die Ver-schmelzung frnkischen und rmischen Wesens fortan von statten. Aber im Herzen blieb Chlodwig selber zeitlebens ein Heide. Sein Schwert ruhte nicht. Er entri den Westgoten, deren König im Kampfe fiel, alles Land bis zur Garonne und dehnte sein Reich stlich bis zum Main und Neckar aus. Machtgier trieb ihn sogar zu erbarmungslosem Wten gegen die eigene Verwandtschaft. Seinen Vetter Siegbert von Cln lie er von dessen eigenem Sohne ver-giften, diesen selber dann erschlagen. Einen anderen Verwandten befahl er in Fesseln herbeizuschleppen; du schmst dich nicht", schrie er den Unglcklichen an, in Ketten vor mir zu erscheinen?" Und mit der Streitaxt hieb er ihn nieder. Ein Weheruf ging durch das Geschlecht der Franken. Blutbefleckt starb Chlodwig nach dreiigjhriger Regierung 511 in seiner Hauptstadt Paris. 44. Die Nachfolger Chlodwigs. Kein unseligeres Herrscher-geschlecht hat es gegeben als die Familie Chlodwigs. Wie ein Fluch schien des Toten Schuld auf ihr zu lasten. Nachdem schon seine Shne das Frankenreich unter sich geteilt hatten, fhrten immer neue Gebietstrennungen zu den schlimmsten Zwisten; mit Treu-losigkeit und Verrat, mit Gift und Dolch wteten die Merowinger gegeneinander. In grimmigem Hasse verfolgten sich namentlich die beiden Kniginnen Brunhilde und Fredegunde; ein entsetzliches Schauspiel war es, als die gefangene Brunhilde an den Schweif eines wilden Pferdes gebunden und von diesem zu Tode geschleift wurde. Die Schrecknisse rissen auch den zgellosen Adel mit sich und erreichten eine solche Hhe, da der Bischof Gregor von Tours seine Zeit trauernd als das Greisenalter der Welt" bezeichnet. In diesen Wirren traten der mehr deutsche Osten, A u st r a s i e n, und der mehr römisch gebliebene Westen, N e u st r i e u , in immer strkeren Gegensatz. Das Herrscherhaus entartete vllig und verlor die Achtung des Volkes; wenn der König in langwallendem Haar und Barte, dem Abzeichen seiner Wrde, einmal im Jahre aus einem Ochsenwagen zu der Reichsversammlung, dem Mrzfelde", gezogen kam, um eine auswendiggelernte Ansprache herzusagen, empfing ihn der Spott der Groen. Unaufhaltsam ging das Geschlecht Chlodwigs dem Untergange entgegen. 45. Die Hausmeier. Unter den Hofbeamten des Knigs traten besonders vier hervor, deren mter auch im weiteren Mittel-alter eine Rolle spielen: der Truchfe als Vorsteher des Hof
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