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1. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 10

1870 - Halle : Schwetschke
10 Der Sternenhimmel. 4. Ob sie ihr Licht von der Sonne erhalten oder eigenes haben, oder ob beides zugleich stattfindet, ist noch nicht erwiesen, wenngleich die meiste Wahrscheinlichkeit dafür spricht, daß sie eigenes Licht haben. 5. Die Bahnen, in welchen sich die Kometen bewegen, sind krumm- lienig (Curven); ob sich alle in Ellipsen bewegen, ist ungewiß. Ihre Umlaufszeit dauert meist sehr lange, und namentlich einige der schönsten Kometen, wie die von 1680, von 181! u. a. sollen erst nach 1500 bis 8000 Jahren wiederkehren. Anmerk. Der große Komet von 1811 ist etwa zur Zeit des Trojanischen Krieges zum vorletzten male erschienen; 4700 wird er vielleicht wiederkehren. Das Copernicanische Weltsystem. Die wissenschaftliche Revolution, deren Urheber Nicolaus Copernicus war, hat das seltene Glück gehabt (eine kurze rückschreitende Bewegung der Tychonischen Hypothese abgerechnet) ununterbrochen zum Ziele, zur Entdeckung des wahren Weltbaues zu führen. Die reiche Fülle genauer Beobachtungen, welche der eifernde Gegner selbst, Tycho de Brahe, lieferte, begründete die Entdeckung der ewigen Gesetze planetarischcr Bewegung, die Kepler's Namen einen unsterblichen Ruhm bereiteten und von Newton gedeutet, theoretisch als nothwendig erwiesen, in das Lichtreich des Gedankens, eines denkenden Erkennens der Natur, übertragen wurden. Man hat mit Scharfsinn, aber vielleicht mit zu schwacher Bezeichnung des freien, selbständig die Gravitations- Theorie schaffenden Geistes gesagt: „Kepler schrieb ein Gesetzbuch, Newton den Geist der Gesetze". Die sinnbildlichen dichterischen Mythen pythagorischer und platonischer Weltgemälde, wandelbar wie die Phantasie, die sie erzeugt, fanden theilweise noch ihren Reflex in Kepler; sie erwärmten und erheiterten sein oft getrübtes Gemüth; aber sie lenkten nicht ab von der ernsten Bahn, die er verfolgte und an deren Ziel er gelangte zwölf Jahre vor seinem Tode in der denk- würdigen Nacht des 15. Mai 1618. Copernicus hatte durch die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse eine genügende Erklärung der scheinbaren Umwälzung des Fixsternhimmels und durch die jährliche Bewegung um die Sonne eine eben so vollkommene Auslösung der auffallendsten Bewegungen der Planeten gegeben. Der gleiche Abstand, in welchem die Sterne von einander bleiben, indem das ganze Himmelsgewölbe sich von Osten nach Westen bewegt, hatte zu der Vorstellung eines Firmaments, einer soliden krystallenen Sphäre geführt, an welche sich Anaximenes (vielleicht nicht viel jünger als Pythagoras) die Sterne wie Nägel angeheftet dachte. Tycho de Brahe rühmt sich ausdrücklich des Verdienstes, durch seine Betrachtungen über die Kometenbahnen zuerst die Unmöglichkeit solider Sphären erwiesen, das künstliche Gerüst derselben zertrümmert zu haben. Er füllte den freien Himmelsraum mit Luft. Die große Entdeckung Kepler's, daß alle Planeten sich in Ellipsen um die Sonne bewegen und daß die Sonne in dem einen Brennpunkt dieser Ellipsen liegt, hat endlich das ursprüngliche copernicanische System von den excentrischen Kreisen befreit. Der planetarische Weltbau erschien nun objectiv, gleichsam architectonisch, in seiner einfachen Größe, aber das Spiel und der Zusammenhang der innern, treibenden und erhaltenden Kräfte wurde erst von Jsaae Newton enthüllt. Wie man schon oft in der Geschichte der allmählichen Entwickelung des menschlichen Wissens bemerkt hat, daß wichtige, aber scheinbar

2. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 95

1870 - Halle : Schwetschke
Aegypten. 95 6. Aegypten zahlt einen Tribut von 4,z Mill. Thaler an den Sultan und wird von einem erblichen Vicekönig verwaltet. Es bestehen drei Provinzen. l. Unter = «äegtjpten oder das Delta. Hauptstadt Kairo oder Kahira, 400,000 Eiuw., die größte Stadt in Afrika, Sitz des Vicekönigs, der eine Bibliothek von 25,000 Bänden besitzt, Haupthandelsftadt, mit vielen Moscheen und Synagogen, Kaffee. Häusern, Bazars, Fabriken und lebhaftem Handel. Alexandrien, 200,000 Einw., Seestadt, auf einer Landzunge (das alte Alexandria lag weiter landeinwärts), hat 2 Häfen, Eisenbahn nach Kairo, ist Mittel- punkt des Handels mit Europa. Bemerkenswerth die Pomp esus- Säule von Granit, 88' hoch, mit einem Obelisk von Granit, die „Nadel der Kleopatra" genannt. Am Nil liegt Danriette, 57,000 Eiuw., mit vorzüglichem Reisaubau und Reismagazinen. (Das alte Damiette, aus den Kreuzzügen bekannt, lag am Meere.) Nach O. hin das Fort El Arisch, an der syrisch-ägyptischen Grenze, lieg! zwischen Palmengärten. Rosette, 18,000 Einw., am linken Ufer des westlichen Nilarms, mit starkem Reisbau mit) Kaffeehandel. Weiter nach W. das Dorf Abukir, wo am 1. August 1798 Nelson die französische Flotte zerstörte, das Jahr darauf aber Napoleon das englisch-türkische Landungsheer besiegte. Auf einer Insel, unweit Alexandria's liegt das alte Pharos, berühmter Leuchtthurm, der zu den 7 Wunderwerken der Welt zählte. Ii. Mittel-Aegypten. Suez, 15,000 Einw., Dampfboot- und Telegraphenverbindung mit Bombay, Eisenbahn nach Kairo. Der Suez-Canal ist am 16. Nov. 1869 feierlich eingeweiht worden. Die Gegend am linken Nilufer ist merkwürdig wegen der zahlreichen Menschen- und Krokodil-Mumien und Denkmäler und Trümmer, die mau hier findet. Das alte Mem- phis mit dem Mumieuselde — hier bei dem kleinen Orte Gizeh die drei höchsten der erhaltenen Pyramiden, die des Cheops 470'hoch. Nicht weit von den Pyramiden eine riesenhafte Sphinx. Fayum, eine der blühendsten Städte Mittelägypteus, am linken Nilufer, durch die Cultur der Rosen bekannt. In der Umgegend (am Eingänge der Oase) Ueber- bleibsel des alten Labyrinths (hatte 1500 Zimmer über, 1500 unter der Erde). Ul. Uber-Aegypten. Hauptstadt Siñt, 20,000 Einw., am linken Nilufer, Berkehr mit Nubien und Sudan. Girgeh (Dschirdscheh), 10,000 Einw., Sitzeines koptischen Bischofs. (In der Nähe das alte Ptolomáis.) Bei den Dörfern Luxor und Karnak Ruinen des alten huudertthorigen Sieben, Die Nilinseln Elephantine und Philä mit prächtigen Tempeltrüm- mern (der Osiris und Isis). Zu Ober-Aegypten im weitern Sinne gehört: die Oase Siwah, mit der Stadt gl. N., alter Sitz des Jupiter-Ammon. Im W. die Große Oale oder Oase von Theben, Hauptort: Kardscheh. Westlich davon die Kleine Oase oder Oase Dakhel, mit Schwefel- bädern und Dattelpalmen.

3. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 164

1870 - Halle : Schwetschke
164 Das Britische Nordamerika. und in Folge dessen trägt schon mancher Acker Weizen, der bis dahin nur spärliche harte Wüstengräser getragen hatte. Da nun die Mineral- und die Ackerbau-Districte gewöhnlich getrennt vorkommen, so ergibt sich daraus eine enorme Fracht für die Eisenbahnen. Wenn ich nun zusammenfasse, was hier mehr angedeutet als ausgeführt wurde, so erscheinen die fertige Pacific - Eisenbahn und ihre Rivalinnen als mächtige Glieder in der eisernen Kette, welche die Menschheit immer fester und enger zusammenbindet. Großes mag mit Recht von ihnen in jeder Hin- sicht erwartet werden, nur die Träume vom orientalischen Handel, der sich über sie von Gestade zu Gestade ergießen soll, erscheinen wenig -begründet. Wie einst Kolumbus Asien nicht erreichte, nach dem er doch wollte, weil Amerika sich als mächtige Barriere in den Weg legte, so tritt jetzt das wundervolle Westamerika zwischen den Osten Amerikas und Asien und verhindert den erstern, jene Träume von orientalischem Handel und von Herrschaft im Orient zu verwirklichen, die eine so weite Ausdehnung erlangt und so tiefe Wurzel im amerikanischen Geiste geschlagen haben. (Rach „Petermann's" Mittheilungen.) 8echst65 Haumück: Das britische Nordamerika. §. 115. Allgemeines. 1. Britisch - Nordamerika erstreckt sich von der Nordgrenze der Bereinigten Staaten (vom 49." N. Br.) nördlich bis gegen den Pol hin (mit Ausnahme des äußersten Nordost, Grönland, und des äußersten Nordwest, Alaska), und hat 115,000 Q.-M. und über 4 Mill. Einwohner. 2. Britisch - Nordamerika ist ursprünglich französische Besitzung, wie die Festländer Canada, Neu-Braunschweig und Neuschottland und die Inseln Prinz Edwards, Cap Breton, New-Foundland und Bermuda. Die Monopol-Company der Hudsonsbai-Gesellschaft ist aufgehoben worden. Das ungeheure Gebiet, welches von den großen Binnenseen bis zur Nordküste Amerika's reicht, ist im November 1869 an die „Dominion of Canada" übergegangen. 3. Abgesehen von dem fast unbewohnten Ba ffin s lan de und einigen andern Ländern unterscheiden wir: die Hudsonsbai-Länder, die innern und westlichen Länder und die Colonieländer. §. 116. Die Hudsonsbai-Länder. 1. Hierher gehören die beiden Länder: Labrador, der nordwest- lichste Theil des amerikanischen Festlandes, und Neu-Wales, südwest- lich von der Hudsonsbai, das sich unter dem allgemeinen Namen ,,Neu- Britanien (Britisch-Columbia) in nordwestlicher Richtung bis ans Meer erstreckt. 2. Labrador ist eine von Schneegebirgen durchzogene Halbinsel, arktischer Natur, an deren Küsten Eskimos und Indianer wohnen, welche von Jagd und Fischfang leben. Die Indianer standen mit den Pelz- händlern der frühern Hudsonsbai-Gesellschaft in Verbindung. Des Pelz- handels wegen haben die Engländer hier Niederlassungen angelegt.

4. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 227

1870 - Halle : Schwetschke
Die Österreichisch « Ungarische Monarchie. 227 und Freundlose ward vor den Richter zur Strafe gezogen. Auch war dib Sittenverderbniß sehr groß: es gab zahlreiche gewerbsmäßige Giftmischerinnen, welche namentlich Frauen von ihren Männern befreiten, wenn sie derselben satt waren. Der Adel maßte sich mehr Vorrechte vor dem Bürgerstand an als in andern deutschen Städten. Der gemeine Mann war dem Schmausen sehr ergeben, er verschwendete am Feieitäge den Verdienst der ganzen Woche. Daher war der Pöbel sehr unreinlich und übel gekleidet. Am meisten, heißt es in einer Beschreibung Wiens (von Keißler) aus dem Nötigen Jährhuüdeü, wird zu Wien iw Essest und Trinkest excedirt, welches sowohl vöst Hohen als Niedrigen, als auch von (Kdistlichen uüd Welt- lichen geschieht, ünd ibeiß man den größten Theil des Tages nicht beffet und vergnügter als bei Tische üstd beim Glase Wein zuzubringen. Keißler führt eine damals Ümlausendè Schilderüstg Wiens in Knittelversen an, in der es „etn Mischmasch älter Nationen " genannt wird; dort gibt es (unter anderst) „ viel Spanier, Wätsche uttd Fränzosen, der letztem diel in deutschen Hosen; viel Stützer ünd geborgte Kleider, viel Sastfer, Spieler, Beumschneider, Làien, Pageü, Pferde, Wagest, vik Reiten, Fähren, liehen, Tragen, viet Dringen, Stößen, Zerren, Ziehn: dies ist das Quodlibet von Wiest." Die Häuft'r hattest außer den Nummern Meistens besondere Zechen, nach denen sie benannt wurdest, als: beim göldnest Auge Gottes (in welchem flñd- zart's Constästz'e als Braut wöhstte), beim Esel ist der Wiege, beim Küß' den Pfennig, bei der unbefleckten Empfängniß, beim bläuen Mondschein rc. Jedes gtößere Haus hatte seinen Hausmeister, dessen Fustctionest dieselben wärest, Mìe gegenwärtig. In jedem bürgerlichen Hause der Stàdi gehörte (wie es scheint, seit 1619) däs dtitte Geschoß dem Kaiser, dèt darist ge- wöhnlich Personen böm Hof oder kaiserlichen Räthest freie Wohnung, 'ein sogenanntes Hö'fgüärtier, gab, das der Wirth äuf seine Kosten öhstö Estt- schädigustg in bäülichem Stand erhaltest müßte. Im Iaht 1781 wurdb diese Läst durch eine Geldabgabe abgelöst, die jährlich 300,000 fl. ädwars. Das Wohlleben der Wienet wär ist gànz Deutschkästd bekanstt ünd htel bespöttelt: „Mich umwohnt — sagt die Donau in Schiller's Xenien — mit glänzendem Aug' das Polt der Phäatest, immer ist's Sonntag, es dreht immer am Herd sich der Spieß." Diè Wiener selbst waren stolz darauf, und sahen auf Preußen „das Hungerland" mit tiefster Verachtung herab. Lüst- baikeiten ünd Zerstreuungen, wobei reichlich gegeffèst und getrstnkest wurde, bot Wien sehr viele. Der Mittelpunkt der Volkslustbarkeiten war schon da- mals der Prater (entstellt äüs Pradb, dèm àmen dès Parks von Madrid); beliebt waren Feuerwerke, „die Hatz" (Thierhetze), außerdem das Kasperl- theater in der Leopold (Juden-) stadi und die Kreuzerkomödien. Zu den Orten der Volkslustbarkeiten gehörte auch einer, an dessen Namen sich jetzt düstere Erinnerungen knüpfen, die Brigittenau, wo am Tage der heiligen Brigitta in einer Waldcapelle Gottesdienst gehalten, dann aber getanzt und geschmaust wurde. Die elegante Welt füllte die Promenaden und Kaffeehäuser. Im Winter wechselten Schauspiel, Concerte, Maskenbälle und Casinos; in keiner Haupt- stadt Europ's wurde so viel und so hoch gespielt wie in Wien. Dem Wohl- leben, der Ueppigkeit und den Ausschweifungen glaubte man es hauptsächlich zuschreiben zu müssen, daß in Wien eine größere Sterblichkeit herrschte als in irgend einer andern großen Stadt. Daß die Wiener jener Zeit ihre Stadt in jeder Beziehung für die erste 15 *

5. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 258

1870 - Halle : Schwetschke
258 Nord- und Nordwest -Europa. I. Königreich Achmeden. 1. Es hat 8025,gi Q.-M. und 4,195,000 Einw. 2. Staats ausgaben 17,!, Schulden 41, Banknoten 10 Mill. Thaler. Stehendes Heer 86,000 Mann (Kriegsfuß: 124,800 Mann). Kriegsflotte 195 Schiffe mit 660 Kanonen. Handels- flotte 3286 Schiffe mit 345,608 Tonnen. 8. Ausfuhrprodukte: Stabeisen (2,7 Mill. Centner Ausfuhr), Stahl, Getreide, Zimmerholz, Alaun, Kupfer, Pech, Theer. Einfuhr 51,4, Ausfuhr 49,g Mill. Thaler. 234 Meilen Eisenbahn, 840 Meilen Telegraphen. 4. Die historische Eintheilung des Königsreichs beschäftigt sich mit Schweden, Gothland, und Norr- und Lappland. Die Verfassung ist durch den Reichstag beschränkt. Schweden, der mittlere Theil des Köuigsreichs, mit der Haupt - und Residenzstadt Stockholm, 140,000 Einw., am Ausflusse des Mälar- sees in die Ostsee. Die Stadt zerfällt in 6 Haupttheile, die durch 13 Brücken mit einander in Verbindung stehen. Viele Prachtgebäude, Haupt- sitz der schwedischen Industrie. Lustschlösser (Drottningholm, Haga, Grips Holm) und königlicher Thiergarten. Am Schloßberge die Bild- säule Gustav's Iii., der 1792 ermordet wurde, und auf dem Hauptplatze der Stadt die Reiterstatue Gustav Adolf's. Upsala, 11,000 Einw., mit einer Universität und dem Erzbischofssitze des Reichs. Dom mit dem Grabmale Linnö's und Gustav Wasa's. In der Nähe die Hauptberg- städte Schwedens: Dannemora, Eisenwerk mit 17 Gruben, die jähr- lich 300,000 Centner liefern. Sola, Silberbergwerk. Oerebro, Handel mit Bergwerksprodukten. Nyköprng, Messingfabriken. In der alten Provinz D a l e k a r l i e n die Bergftadt Falun, mit dem reichsten schwedischen Kupferbergwerk. Gothland, südlich liegend, der schönste und bevölkertste Theil Schwedens, mit der Hauptstadt Gothenburg, 58,000 Einw., an der Mündung der Göta Elf, zweite Handelsstadt, hat ein niederländisches Aussehen. Kalmar, 8800 Einw., an der Ostsee, befestigter Hasen. (Die Kalmar'sche Union 1397.) Wisby, 6000 Einw., auf der Insel Gothland, im Mittelalter einer der wichtigsten Seehandelsplätze Europa's, nahm unter den Hansestädten eine der ersten Stellen ein. Norrköping, 23,000 Einw., an der Motala Elf, Handelsstadt. Helsinborg, 6600 Einw., Helsingör gegenüber, Seebad, Uebersahrtsort nach Seeland. Malmö, 22,000 Einw., wie Helsingborg am Sunde gelegen. Bstadt, 6000 Einw., Hafen, Dampfschiffahrt nach Stralsund (in 8 Stunden). Zunehmende Senkung des Bodens, welcher überhaupt der südliche Theil Schwedens unterworfen ist. Karlskrona, 17,000 Einw., mit Kriegs- hafen, an der Ostsee. Lund, 10,000 Einw., Universität, in der katho- lischen Zeit viele Kirchen und Klöster. Norrland, nördlich liegend, mit Gesle, 13,000 Einw., an einer Bucht des Bothnischen Meerbusens, mit starkem Handel (in Eisen und Brettern). Noch weiter im Norden das Lappland, mit öder Natur; Fischfang und Rennthierzucht. Es gibt in diesem Lande nur einzelne Dörfer, die weit auseinander liegen.

6. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 280

1870 - Halle : Schwetschke
280 Die süddeutschen Staaten. jetzt ebenfalls Preußischen Provinz besitzt. Doch ist wohl anzunehmen, daß die Umlegungen nicht mehr lange auf sich warten lassen. Einen Rückschritt in dem Bestreben des Zollvereins, Deutschland in natürliche Gebiete zu zer- legen, muß man in der neuesten Verordnung sehen, wonach das so sehr zer- splitterte Herzogthum Braunschweig jetzt alle seine Gebietstheile wieder unter eine Verwaltung vereinigt, während früher Amt Calvörde und Kreis Blan- kenburg zur Zollprovinz Sachsen (Magdeburg), Amt Thedinghausen bei Bre- men zu Hannover gehörte. Wir haben noch die Zollvereinsausschlüsse zu erwähnen. Die Zollausschlüsse im südlichen Baden beanspruchen kein größeres Interesse als der Anschluß der Oesterreichischen Gemeinde Jungholz. Man hat die sehr complicirte Badische Grenzlinie durch Ausschluß der vom Kanton Schaffhausen umschloffenen Gemeinden vereinfacht. Wichtiger sind die Zollausschlüffe des Nordens, die, obgleich wiederum auf fünf einzelne Punkte vertheilt, doch mit einem Wort die deutschen Freihafengcbiete genannt werden können. Während bei dem Hamburgischen Cuxhaven lediglich die Hafen-Etablisse- ments in unmittelbarer Nähe des Wassers außerhalb der Zollgrenze liegen, schlingt sich die letztere beim Oldenburgischen Freihafen Brake an der Weser, so wie bei Bremerhaven und dem unmittelbar daran stoßenden Hannöver- schen Hafen Geestemünde wenigstens um die äußeren Stadtgrenzen Eine freiere Enthaltung ist den beiden Hauptccntren, Bremen und Hamburg- Altona gestattet. Während erstere Stadt von ihrem Gebiet nur kleinere Gebietsthcile (0,^„ Q.-M. und 435 Bewohner) dem Zollverein übergeben hat, wird von Hamburg der größere Theil (1,617 Q.-M. und 7838 Be- wohner) abgetrennt; freilich verbleibt auch Hamburg noch ein genügendes Ge- biet, um sich außerhalb der Grenze auszudehnen, da ja auch die gesammten Elbinseln ausgeschlossen sind. (Nach „Petermann's" Mittheilungen.) Drittes Haumück: Die süddeutschen Staaten. §. 157. Das Königreich Bayern. 1. Das Königreich Bayern hat 1 381,55 Q.-M. und 4,824,400 Einw., es erstreckt sich vom Nordfuße der Alpen über die Hochebene der obern Donau und das schwäbisch-fränkische Terrassenland bis zum Main. Eine kleinere Masse, die Rheinpfalz oder Rheinbayern, liegt am linken Rheinufer. 2. Fast die Hälfte ist Gebirgsland, das übrige eine hügelige oder wellige Hochebene. An der südlichen Grenze erheben sich Zweige der Allgäuer, die Bayrischen und Salzburger Alpen mit ewigem Schnee und Gletschern; die östliche Grenze bildet der Böhmerwald und der Bayrische Wald (zwischen jenem und der Donau); von N. erstreckt sich der Frankenwald und das Fichtelgebirge; im Nw. liegen die Rhön und der Spessart; von W. endlich dringen Zweige der Rauhen Alp, der Spessart und der Steigerwald ins Land. Bayern hat zwei Hauptflüsse: die Donau, welche das Land in seiner ganzen Breite von W. nach O. durchfließt, und von S. her die Iller, den Lech, die Isar und den Inn mit der Salzach aufnimmt, von N. die Altmühl, die Naab und den Regen; — den Main, der aus

7. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 103

1870 - Halle : Schwetschke
Die Zanguebar- und Mosambique-Küste. 103 zwar sollte die Reise dem Dschaggaland gelten, einem paradiesischen Fleck der Erde und reizenden Kebirgslande. An Wasser fehlt es hier nirgends, denn das Bergland trieft von täglichen Nebelbädern, die tropische Pflanzen- welt erreicht daher ihre höchste Entwickelung. Die Bananenpflanzungen am Kilimandscharo (Karawanenberg) erheben sich bis zu 6000' und zwar wächst dort eine Sorte, von so lieblichem Geschmack, wie er anderwärts nicht annähernd erreicht wird. Diese Bananen sind samenlos, denn ihre Kerne bilden nur noch Punkte im Fleisch, folglich muß dort dieses wichtige Nähr- gewächs seit Jahrtausenden schon unter der Pflege des Menschen gestanden haben. Alle Wohnorte der Wadschagga oder Dschaggaleute liegen auf einem Höhengürtel zwischen 3500 bis 5000 Fuß. Bis zu jenen Höhen wagen sich nämlich die Würgerbanden der Masai nicht hinauf. Jedes Familiengehöfte liegt obendrein geschützt hinter einem Pfahlwerk, und jeder der kleinen Zwerg- staaten hat sich mit einer Reihe von zwei bis drei Klafter breiten und eben so tiefen Schanzgräben umgürtet, die Tag und Nacht in Rufeswcite von Posten überwacht werden, denn die kleinen Gemeinden leben unter einander in Fehde. Sie sind auch beständig gerüstet und ihre Sultane oder Manki mit dictatorischen Gewalten bekleidet, von denen sie freilich nur einen Ge- brauch machen dürfen, der dem Geschmack ihrer Prätorianer zusagt. Die Be- waffnung ist der Speer mit zweischneidiger eiserner Klinge. Doch nicht blos in Kriegshandwerken sind die Wadschagga erfahren, sondern sie bauen auch Wasserleitungen, die sie über Schluchten und über ihre Häuser hinwegziehen. Tbornton hat niemals Neger von gleicher Schönheit, Kraft und Begabung gesehen. Ihre Hautfarbe wechselt von einem lichten Schwarz mit einem Stich ins Bläuliche bis zu einer Helligkeit, die selbst die Mulattenfarbe noch über- trifft. Die Männer binden ein Baumwollengewand über die Schulter fest und lassen es bis auf die Knöchel fallen, verheirathete Frauen tragen einen rothgefärbten perlengestickten Lederschurz und Mädchen nur eine Schürze, die an einem Faden um die Hüfte gebunden wird. Endlich verhüllen vornehme Frauen sich das Gesicht mit einem Schleier aus Perlenschnüren. Das erste kleine Königreich im Dschaggalande, wo v. d. Decken ver- weilte, war Kilema und von dort aus wurde die Besteigung des Berges versucht. „Wir gingen — heißt es — auf abscheulichen Wegen, bald über steil aufsteigenden schlüpfrigen Thonboden, bald im Wasser bis an die Knöchel, bald durch dichte Büsche, deren nasse Zweige uns ins Gesicht klatschten, bald über umgestürzte Bäume und abgebrochene Aeste hinweg. Der Pflanzenwuchs war großartig: ungeheure Bäume, mit dichtem Moos überzogen, oder mit langen Bartflechten behängt und durch Schlingpflanzen zu einem fast undurch- dringlichen Dickicht verwebt; dazwischen Gräser und liebliche Blumen, riesige Farnkräu^r und Alpenrosenbüsche, alles vom Regen der Nacht noch triefend und im Morgenroth glitzernd — ein feenhafter Anblick." Auf ein kühles und feuchtes Nachtlager unter einer selbst erbauten Hütte folgte ein Regen- tag, der die Bergsteiger zum Stillliegen nöthigte, und am dritten Morgen waren die Führer verschwunden, so daß der Rückweg angetreten werden mußte. Die Kilema hatten es daraus abgesehen, den Reisenden um seine Tausch- waaren möglichst zu erleichtern; als er daher nach 19 Tagen Ausharrens nichts weiter erreicht hatte, als jenen ersten Versuch, zog er in Schlachtordnung, wenn man so sagen darf, wieder ab, denn die Neger hatten ihn zuvor mit Ausplünderung bedroht. Er begab sich nun in den westlicher liegenden Can- ton Madschame, wohin er ohne Führer sich den Weg suchen mußte, so daß

8. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 83

1870 - Halle : Schwetschke
Das Japanische Reich. 83 Die Einwohner sind gutmüthig und unerfahren im Gebrauche der Waffen; Bekenner des Fo; stehen unter einem eigenen, dem chinesischen Kaiser lehns- und zinspflichtigen Erbkönige, der jedoch auch in einem abhängigen Lerhältniß zum Japanischen Reiche steht und an dasselbe eben- falls Tribut entrichtet. §. 59. Das Japanische Reich. 1. Das Kaiserthum Japan, mit 7027 Q..-M. und 35 Mill. Ein- wohnern, besteht aus einer Gruppe von Inseln, die sich von der Halb- insel Korea in einem Bogen bis zur Insel Karafta hinziehen. 2. Hohe Gebirgsketten vulcanischer Natur durchziehen diese durch Wafferreichthum bekannten Inseln. Der Boden, mehr steinig und sandig, ist im ganzen nicht besonders ergiebig. Das Klima ist nicht» so warm, als man es bei der geographischen Breite vermuthen sollte. Im Sommer ist feuchte Luft vorherrschend, daher und durch deu Fleiß der Bewohner die Manigfaltigkeit der Produkte. 3. Das Land erzeugt Südfrüchte, Baumwolle, Reis, Weizen, Thee, Tabak, Gold, Silber, Blei, Kupfer, Eisen rc. Acker-, Obst- und Garten- bau, Seidenzucht, Fischerei und Bergbau werden in ausgedehnter Weise betrieben und die Fabrikation von seidenen und baumwollenen Zeugen, Porzellan, Metallgegenständen ist berühmt. Der Binnenhandel ist leb- haft; der Exporthandel war früher durch die Absperrungen gegen das Ausland unbedeutend, hat aber seit 1854 dadurch gewonnen, daß den Nordamerikanern, Engländern, Russen, Franzosen, Holländern und Preußen einige Häsen geöffnet worden sind. Die vorzüglichsten Ausfuhrartikel sind: Thee, Reis, Baum- wolle, Rohseide (14,000 Ballen), Kupfer, Porzellan, Glas, Lackwaaren. Die jährliche Ausfuhr beträgt 16,- Mill., die Einfuhr 15 Mill. Thaler. 4. Die Staats ausgaben belaufen sich auf 240 Mill. Thaler, Papiergeld 20 Mill. Thaler; das stehende Heer beträgt 120,000 Mann. 5. Die Bewohner Japans sind wahrscheinlich ein Gemisch mon- golischer und malayischer Race. Sie sind ein in vielfacher Beziehung gebildetes Volk, aber sehr stolz; der Befleckung der Ehre ziehen sie den Tod vor und schlitzen sich den Bauch auf (— das Hara-Kiri). Sie be- kennen sich meist zum Buddhismus. Anmerk. Den Kern der buddhistischen Lehren unter den Japanesen enthalten die folgenden Sätze: Der Mensch ist aus nichts hervorgegangen und hat nichts Böses in sich. Die Eindrücke der Außenwelt bringen erst das Böse hervor. Den menschlichen Körper be- lebt eine Seele (als Ausfluß der Gottheit). Indem der Mensch den Winken der in ihm verborgenen Gottheit folgt, mag er sich gegen die schädlichen Einflüsse der Außen- welt schützen. Der menschliche Leib, aus nichts entstanden, kehrt durch den Tod in nichts zurück; die Seele wird fortleben. Die des Bösen schwebt ewig im unendlichen Raum, die des Guten läßt sich im Palaste des einzigen Gottes nieder, wo sie so lange ruht, bis sie den Erdbewohnern (wenn sie der Hilfe guter Menschen bedürfen) unter einer menschlichen Gestalt wieder zugesendet wird. 6. Früher herrschte ein geistlicher Kaiser, der Dairi-Soma (ähnlich dem Dalai-Lama), jetzt steht ihm ein weltlicher zur Seite, der Kubo- Soma; der erste hat göttliche Ehre, der zweite politische Gewalt. Das Reich zerfällt m das Hauptland (das eigentliche Japan) und in die Nebenländer. 6

9. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 174

1870 - Halle : Schwetschke
174 Ncuholland. Ansfuhr 46, Einfuhr 45,5 «Will. Thaler. 82 deutsche Meilen Eisen- bahn und 300 Meilen Telegraphenlinien. 3. Staatsausgaben 20,z, Schuld 43,z, Banknoten 4,gmill. Thaler. Stehendes Heer 653mann. Handelsflotte 481 Schiffe mit 55,749 Tonnen. 4. Eintheilung in 57 Grafschaften und 9 Districte. Hauptstadt Sydney, 94,000 Einw., an der Sydney-Bai, Sitz des Gouverneurs und des anglicanischen Bischofs von Australien, Hafen (Port Jackson), Leuchtthurm, Forts, bedeutender Handel, eine durchaus europäische Stadt, Straßen lang, Häuser hoch. Mittelpunkt der australischen Dampsschiff- fahrtsgesellschaften und des Walfischfangs. Bathurst, 5000 Einw., am Abhange der Blauen Berge, in höchst gesunder Lage, in der Umgegend zahlreiche Goldminen. Paramatta, 12,000 Einw., am gleichnamigen Flusse, Gelehrtenvereine, Tuchfabriken. Anmerk. Der westliche Theil pcm Neu - Lud-Wales hat den Namen Nive- rina angenommen. Schon jetzt ist diese Landschaft reicher an Menschen und Vieh als Queensland zur Zeit seiner Erhebung zur selbständigen Colonie. Die Viehzüchte- reien haben sich hier — wie auch in andern Theilen Australiens — während der letz- ten Jahre sehr ausgebreitet. §. 124. Queensland. 1. Die Colonie Queensland liegt nördlich von Südwales und hat 31,432 Q.-M. und 96,200 Einw. 2. Staatsausgaben 4, Schuld 14,48 Mill. Thaler. Ein- fuhr 16,g, Ausfuhr -9,2, Mill. Thaler. 3. Eintheilung in 20 Grafschaften und 8 Distncte. Hauptstadt Brisbane, 16,000 Einw., Hafen und Handelsstadt, Schafzucht. Ips- wich, 4000 Einw., mit Goldminen in der Nähe; so ist im Jahre 1868 ein Goldklumpen gefunden worden, der 1040 Unzen wiegt. Der Menschenraub in der Südsee. Der Menschenraub wird in der Südsee ununterbrochen betrieben und findet immer größere Ausdehnung. Die größte Schmach fällt auf die Colo- nie Queensland, im nördlichen Theile Australiens. Dort hat die Gesetz- gebung eine „Queensland Polynesian Labourers Act" erlassen, durch welche allen Misbräuchen Thür und Thor geöffnet wird. Ihr gemäß erhalten Schiffscapitäne sogenannte Licenzen. Sie stehlen, wie ein Bericht aus Syd- ney sagt, Menschen rechts und links, laufen bei Inseln an, auf denen Wilde wohnen und lassen diese Contracte unterzeichnen. Der Wilde hat na- türlich von einem schriftlichen Vertrage keinen Begriff. Jene Acte hat eigent- lich die Bewohner der schon etwas civilisirten Inseln im Auge, aber diese sind nicht geneigt, ihre Heimat zu verlassen. Die Menschenräubcr treiben also ihr böses Handwerk auf andern Eilanden, wo sie die Insulaner an Bord locken und dann abführen. Manchmal kommt es dabei zu blutigen Kämpfen und auf manchen Inseln, welche auf solche Weise heimgesucht wor- den sind, darf kein mit weißen Leuten bemanntes Schiff oder Boot sich wie- der blicken lassen. Der erwähnte Bericht hebt hervor, daß „eine Menge von Rhedern sich förmlich auf diesen Gewerbszweig stürzen, ohne auch nur eine Licenz zu nehmen." Der Supercargo eines Schiffes fuhr nach den Sa-

10. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 178

1870 - Halle : Schwetschke
i 78 Neuholland. §. 127. Tasmanien (Van Diemens-Land). 1. Die südlich gelegene Insel Van Diemens-Land ist von der Südoftecke Neuhollands durch die B-aßstraße geschieden, hat hohe Schneegebirge, eine aufblühende Kolonie steht unter dem Gouverneur von Sydney (vergl. §. 123). 1233 Q-.-M. und 97,400 Einw. 2. Staatsausgaben 2,gg, Schuld 7, Banknoten 1„ Mill. Thaler. Stehendes Heer 347 Mann. Handelsflotte 240 Schiffe und 26,518 Tonnen. Einfuhr 5,g, Ausfuhr 5,, Mill. Thaler. 3. Hauptstadt Hobarttown, 19,000 Einw., im So., rasch auf- blühend. Lannceston, 8000 Einw. §. 128. West-Australien. 1. West-Australien, in der Südwestecke von Neuholland, am Schwanflusse, hat 45,898 Q.-M. und 21,100 Einw. 2. Staatsausgaben 0,57, Banknoten 1 Mill. Thaler. Ste- hendes Heer 183 Mann. Einfuhr 1,7, Ausfuhr l,i Mill. Thaler. 3. Eintheilung in 26 Grafschaften und 1 District. Hauptstadt Perth, am Ausfluß des Schwanflusses, mit Perlfischerei. Freemantle, Hafen am Meere. Albany, im Süden gm Meere. Monger's Aeise in West-Australien. Aufmerksam gemacht durch Eingeborne, die von schönem Grasland mit hinreichendem Master erzählten, unternahmen die Gebrüder Monger mit drei Eingebornen und fieben Pferden am 31. August 1868 von Uork aus eine Expedition gegen Norden, um einen Landstrich zu untersuchen, der etwa 200 Miles östlich von' der Champignon-Bai, zwischen 28°30' und 28°45' S. Br., unter 117° 45' Oe. L. v. Gr. gelegen. Nachdem sie am 11. September die letzte Schäferei passirt hatten, muß- ten sie eine Gegend durchziehen, in der ein Vorwärtskommen ohne die Lei- tung der volkskundigen Eingebornen kaum denkbar gewesen wäre, nur diese wissen die gangbaren Pfade durch die immer und immer wieder entgegentre- tenden Dickichte und die festeren Passagen durch die zahllosen, aus Salz- und Gipsschlamm bestehenden sogenannten Salzseen zu finden. Am 16. wa- ren sie an Ort und Stelle, bei einem Berge „Ringham", dessen Ersteigung 1 Vr Stunde erforderte und der umgeben ist von ungemein üppigem Gras- land. Er bildet mit einem 30 Miles gegen Norden bei O. entfernten Berge „Nangajette" und dem ebenso weit gegen West entfernten gras- und quel- lenreichen District Damperwarra ein Dreieck, das zwar eine Menge Salz- sümpfe und Dickichte, aber auch weite Strecken vortrefflichen Weidelandes um- schließt. Das Gras reichte bis zum Sattel, überall sproßten Blumen, von den Bergen ergossen sich Bäche fließenden Wassers in die Salzseen und an Quellen war kein Mangel. Freilich regnete es damals häufig und stark, über- haupt war die Saison eine ungewöhnlich günstige, zu andern Zeiten bietet die Gegend vielleicht ein recht dürres und trauriges Bild, aber die Herren Monger scheinen sich doch überzeugt zu haben, daß sie sich für Schafzucht vor- trefflich eigne, denn sie haben nach ihrer am 1. October erfolgten Rückkehr 100,000 Acres des dortigen Landes übernommen. Ihre Zuversicht stützt sich auf die Anwesenheit von Eingebornen, die ohne permanentes Wasser dort nicht leben könnten, aus die zahlreich vorhandenen Känguruhs und auf den
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