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König!'' mit freudigem Jubel begrte. *) Die Steuerfreiheit des Adels und der Geistlichkeit wurde wieder hergestellt, die Inquisition und Folter wieder eingefhrt, die Jesuiten wurden zurckberufen und den Klstern ihre frheren Gerechtsame und Besitzungen zurckgegeben. Zwar hatte der König das Versprechen ertheilt, die alten Cortes zu berufen und eine freisinnige Verfassung zu gehen, aber ohne sich an dieses Ver-sprechen zu binden, lie er jetzt eine scheuliche Verfolgung der Liberalen durch das ganze Land ergehen, vor der Nichts als servile Gesinnung schtzen konnte. Die Anhnger der Cortes-Verfassung, die Josephinos, d. h. diejenigen, welche zur Zeit der Franzosenherrschaft Aemter bekleidet, sogar die Freiheits-* Ampfer, die einst, wie die Generale D'dortnojit, Alava, Salvo di Rosa, fr Ferdinand Vii. gefochten hatten, ganz besonders aber die Freimaurer, muten in den scheulichen Kerkern der Inquisition schmachten Bis zum Juli 1814 zhlte man schon 50,000 Verhaftete. Bei den Untersuchungen wandte man die rgsten Folterqualen an, um von den Po-litisch Verdchtigen Gestndnisse zu erpressen, und Hinrichtungen durch Beil, Strang, Pulver und Blei waren so hufig, da die Henker erlahmten und man zu massenhaften Abschlachtungen schritt. Auf diese Weise wuten der König und seine Um-gebung, die von den Gegnern Camarilla genannt wurde, und zum Theil aus Mnnern der niedrigsten Herkunft und der geringsten Bildung bestand, ihre Rache zu befriedigen. Tausende verlieen ihr Vaterland, um in England oder Frankreich Schutz zu suchen. Die Finanzen geriethen in heillose Ver-wirrung, die Flotte lag abgetakelt und unbrauchbar in den Hfen, das Heer war ohne Sold, und barfige und zer-lumpte Offiziere bettelten oft verschmt die Vorbergehenden um Almosen an. Landbau und Gewerbe sanken immer mehr, und Ruberbanden trieben frech ihr Wesen. Die Mistim-mung im Heere war allgemein, und Ferdinand suchte sie da-durch zu dmpfen, da er die unruhigsten Regimenter nach Amerika bersetzen lie, dessen abgefallene Colonien er wieder
*) der König zu einem feiner Begleiter sagte: Siehst du, wie das Volk mir zujauchzt? wie die Taschentcher aus allen Fenstern flattern?" gab dieser die feine Antwort: Ja, aber wenige von Batist."
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Extrahierte Ortsnamen: Alava England Frankreich Amerika
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unterwerfen wollte, in der Absicht, da die Soldaten ent-weder an den auf den Schiffen herrschenden Fiebern oder im Kampfe gegen die Freiheitsvertheidiger umkommen sollten.
Im Jahr 1819 sollte ein Heer von Cadix nach Amerika abgehen. Die Abreise verzgerte sich von Tag zu Tag: da erhob am 1. Januar 1820 der Obrist Rafael Riego die Fahne der Emprung und rief.unter dem Jubel seiner Sol-baten die Verfassung von 1812 aus. *) Der Obrist Quiroga, der ein Jahr vorher bei einem Aufstube gefangen, aber seiner Haft entflohen war, stie mit seinem Regiments zu ihm, an-bere Regimenter folgten und die meisten Städte erklrten sich fr die Verfassung, aber die Besetzung der Stadt Cadix scheiterte an der Entschlossenheit des kniglichen Befehlshabers. * Whrend sich Riego in die Schluchten der Sierra Morena werfen mute, hatte seine Erhebung ganz Spanien durchzuckt; General Mina kam aus Frankreich nach Navarra zurck, in Catalonien und Aragonien erhob sich der Aufstand, und der bisher zweideutige Graf Abisbal vereinigte sich in Ocanna (bei Aranjuez) mit seinem Bruder O'donnel, gewann dessen Regiment nebst anderen, und ertheilte sich den Titel eines Oberbefehlshabers des Nationalheeres.
Unter solchen Umstnden sah sich Ferdinand durch eine in Madrid ausgebrochene Emprung genthigt, am 7. Mrz die Cortes-Verfafsung anzunehmen. Der Volkswuth fielen nur wenige Opfer; der Wtherich Elio wurde in Valencia erdrosselt. An die Stelle der frheren traten liberale Mi-nister; der König beschwor die Verfassung; die Gefangenen wurden entlassen, Prefreiheit eingefhrt, Inquisition und Folter abgeschafft, die Jesuiten verwiesen, die Klster auf-gehoben und Adel und Geistlichkeit von neuem besteuert.
Wenn auch anfangs im ganzen Lande Jubel der die Wiederherstellung der Verfassung herrschte, so war doch keines-Wegs eine dauernde Ruhe eingekehrt. Die Aufhebung der Klster und Einziehung der Kirchengter, sowie die Verbannung
*) In die Zeit von 1814 bis 1819 fallen berhaupt neun Er-bebuugsversuche, die aber leicht und meist mit blutiger Strenge unterdrckt wurden So wurde Obrist Bidal durch Elio mit zwlf seiner Mitvcr-schworenen hingerichtet (1818), General Lacy war aus gleichem Grunde 1817 erschossen.
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und Flotte sich in schlechtem Zustande befanden. Am 31. August wurde der Trocadero, eine Landzunge, welche den Zugang zu dem inneren Hafen beherrscht, mit Sturm genommen. Als nun auch Septbr.) das Fort San Petri und die Insel Leon erobert wurden und der Herzog von Angouleme, alle Unterhandlungen der Cortes ablehnend, auf unbedingter Er-gebung bestand; da drang die Bevlkerung, Brger und Sol-baten, auf Uebergabe. Nun blieb den Cortes Nichts brig, als sich aufzulsen und den König freizugeben. Am 1. Oct. begab sich letzterer ins franzsische Lager. Mit der Einnahme von Cadix war der Widerstand der Constitutionellen in Spanien gebrochen, und nur Mina kmpfte gegen die Franzosen in einem blutigen Guerillakriege, bis er am 1. Nov. einen Ver-trag schlo, der Freiheit und Eigenthum seiner Streiter sicherte. Er selbst ging nach England. wohin sich viele schon vor der Eroberung von Cadix geflchtet hatten.
Nun begann eine Zeit des Schreckens. Gegen alle Anhnger der Constitution erging die wthendste Verfolgung, und Tausende von Constitutionellen wanderten in die Ge-fngnisse und aufs Schaffst. Unter den zahlreichen Opfern war auch Riego. Er hatte nach Catalonien zu entkommen gesucht, war aber, auf der Flucht verrathen und gefangen, unter argen Mihandlungen nach Madrid geschickt worden, wo er erst in einem scheulichen Kerker schmachtete und am 7. Novbr. nach kriegsrechtlichem Spruche hingerichtet wurde. Ferdinand erlie eine Proclamation, in der er alle seit Mrz 1820 unter der constitutionellen Regierung erlassene Verordnungen und Gesetze fr ungltig erklrte. Dagegen besttigte er alle Blutbefehle der reactionmt Regierung in einer Weise, da ihm selbst der Herzog von Angouleme feine Mibilligung darber offen zu erkennen gab, ehe er nach Frankreich zurckkehrte, wo er am 2. Decbr. in Paris einen prachtvollen Einzug hielt. Doch blieb noch ein groer Theil der franzsischen Truppen auf lngere Zeit in Spanien zurck.
So blutgierig aber auch die Verfolgung war, die Ferdi-nand im Namen des Thrones und des Altars" der alle Constitutionellen verhngte, so ging er darin doch der apostolischen Junta und ihrem Anhange noch lange nicht weit genug.
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Extrahierte Ortsnamen: San_Petri Spanien England Madrid Frankreich Paris Spanien
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und die Verbannung der Jesuiten ffentliche Anerkennung fanden, so stieg doch die Unzufriedenheit des Volks, das seinen Handel zu Grunde gehen, und die Mistimmung des Heeres, das sich durch die Fremdlinge zurckgesetzt sah, immer hher, und die Art und Weise, wie Beresford die Portugiesen behandelte, mute das Nationalgefhl verletzen. Schon im Jahre 1817 versuchte daher der wackere General Freyre die Herrschaft der Englnder zu brechen, bte aber seine Ver-schwrung nebst elf Genossen mit dem Leben.
Whrend der Ha gegen Beresford im Stillen fort-glhte, und die spanische Revolution ihren Rckschlag auf Portugal uerte, unternahm Beresford eine Reise nach Brasilien , um der die zu treffenden Maregeln persnlich mit König Johann zu unterhandeln. Da erhob in seiner Ab-Wesenheit (August 1820) Oberst Sepulveda, Portugals Qui-roga genannt, zu Oporto die Fahne der Emprung. Unter dem Rufe: Es lebe König Johann Vi. und die Verfassung!" wurde eine provisorische Regierung (Junta) eingesetzt und die Cortes einberufen, um nach dem Muster der spanischen eine neue Versasiung zu entwerfen. Als Beresford zurckkam, wollte er zwar Gewalt brauchen, wurde aber zur Rckkehr nach England genthigt.
König Johann fand sich leicht in die neuen Verhltnisse und versprach nach Portugal zurckzukommen. Aber die re^ volutionre Bewegung hatte sich auch dem entfernten Brasilien mitgetheilt. Auch hier verlangte man die portugiesische Cortes-Verfassung, und selbst des Knigs Sohn, der ehrgeizige und nach Selbststndigkeit strebende Don Pedro, begnstigte die Neuerung. Der schwache König sah sich genthigt, ihn als Viceknig in Brasilien zurckzulassen, und erschien im Juli 1821 in Portugal, wo er die Verfassung besttigte. Brasilien ri sich im folgenden Jahre ganz vom Mutterlande los: im Dctober 1822 wurde Don Pedro I. als Kaiser von Brasilien in allen Stdten des neuen Reiches ausgerufen. Festlichkeiten jeder Art verherrlichten das wichtige Ereigni.
Whrend König Johann mit dem Hofe und den Stnden die Verfaffung beschwor (Octbr. 1822), verweigerte seine Gemahlin , die Knigin Carlotta, entschieden den Eid und ar-beitete, auf den Adel und die Geistlichkeit gesttzt, am Sturze
Stacke, neueste Geschichte. 3. Sluff. 3
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Bei der in einem groen Theile Europas berrschenden politischen Ghrung, bei dem erbitterten Kampfe zwischen Legi-timitt und Volkssouvernett konnte Oestreich die im Knigreiche beider icilien ausgebrochene Revolution keineswegs mit gleichgltigen Augen ansehen. Bei dem Ingrimm, mit dem Lombarden und Venetianer die aufgedrungene streichische Herrschaft ertrugen, war vorauszusehen, da die Revolution, wenn sie in Neapel ihre Herrschaft behauptete, sich der die ganze Halbinsel verbreiten und auch den Kaiserstaat in seinem Innern ergreifen werde. Der streichische Staatskanzler Fürst Metternich war daher entschlossen, den neuen Zustnden im Knigreich 'Neapel mit aller Macht entgegenzutreten und die frhere Ordnung der Dinge wieder herzustellen. Die Be-Herrscher von Rußland und Preußen wute er durch sein bereits frher erprobtes Mittel, durch Vorspiegelung des Schreckbildes einer allgemeinen, auch ihre Staaten bedrohenden Revolution fr sich zu gewinnen, und Englands und Frank-reichs Einspruch glaubte er nicht bercksichtigen zu drfen.
Im Oetober 1820 erschienen die Monarchen der drei Ostmchte und die Gesandten von England und Frankreich in Troppau im streichischen Schlesien. Hier stie Metternich Anfangs auf den unerwarteten Widerstand des Kaisers von Rußland, da Alexander von einer bewaffneten Intervention in Neapel nichts wissen wollte und die Ueberzeugung aussprach, die Neapolitaner wrden auch wohl auf friedlichem Wege zu einer Vernderung der Verfassung in monarchischem Sinne zu bewegen sein. Metternich gerieth in Verlegenheit, als ihm auf auerordentlichem Wege Kunde von einer am 17. October in St. Petersburg ausgebrochenen Meuterei eines Garde-regiments zukam. Der Vorfall hatte seinen Anla darin, da die Soldaten, durch die Hrte ihres Obristen gereizt, diesem den Gehorsam verweigerten, und mit der Politik nicht die mindeste Gemeinschaft; dennoch wute ihn Metternich zu seinen Gunsten auszubeuten und Kaiser Alexanders ngstliches und befangenes Gemth durch die vorgehaltenen Gefahren einer Militrrevolution zu schrecken. Nun wurde zu Troppau ein Vertrag geschlossen, in dem sich Rußland, Preußen und Oestreich zur Bekmpfung der revolutionren Bewegungen, nament-lieh auf der pyrenischen Halbinsel und in Italien, verpflich-
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Fürst_Metternich Alexander Alexander Metternich Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Europas Neapel Englands England Frankreich Troppau Schlesien Neapel Petersburg Italien
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Geistesbildung ausgezeichnet, stand Apsilantis damals als Generalmajor in russischen Diensten. Glhende Liebe zu seinem Vaterlande beseelte ihn, und der Gedanke, sein Volk aus der Knechtschaft von Jahrhunderten zu erlsen, erfllte seine ganze Seele. Die Gelegenheit zum Aufstand schien gnstig. Man hoffte auf die Hlfe Kaiser Alexanders von Rußland, der sich der schwerbedrngten Glaubensgenossen annehmen wrde, und Michael Souzo, Fürst der Moldau, lie sich von Apsilantis fr die Sache der Griechen gewinnen. Dazu kam, da der Pascha von Janina in Albanien (Epirus) sich gegen die Pforte erhoben, und von dieser gechtet, sich fr den Aufstand der Griechen erklrt hatte (1820), und auch von Mehemed Ali von Aegypten, den die Pforte ihrer Botmigkeit nicht hatte unterwerfen knnen, keine Betheiligung zu Gunsten der Tr-ken zu erwarten stand.
Ijpsilantis erschien in Jassy (6. Mrz 1821) und erlie einen begeisterten Aufruf an die Hellenen, sich vom trkischen Joche zu befreien, ihr Vaterland und ihren Glauben zu rchen. Thatendurstige Jnglinge strmten ihm zu, Michael Souzo untersttzte ihn mit Geld und Kriegsbedrfnissen, und Alexander stiftete die heilige Schaar. Aber in der Walachei stie er aus Mangel an Kriegsbedarf, auf Unordnung und Verrath, als bereits trkische Truppen auf Befehl der Pforte unter entsetzlichen Grueln heranzogen, um den Aufstand niederzuschlagen. Da Kaiser Alexander seine Mibilligung der griechischen Jnsurrection offen ausgesprochen und Apsi-lantis unter Androhung von schweren Strafen zur Rckkehr zu seinem Regimente ausgefordert hatte, so war es vergebens, da die Hellenen unter Athanasios am Pruth mit wenigen Hunderten gegen viele Tausende der Trken fochten und Wunder der Tapferkeit verrichteten: sie erlagen der Ueber-macht und opferten sich im heiligen Kampfe (Mai 1821). Auch in der Walachei, wo Zwietracht und Meuterei im Heere der Griechen herrschte, war der Kampf bald entschieden; die Hellenen erlagen bei Dragaschan (19. Juni 1821) und die heilige Schaar starb den Heldentod. Ypsilantis rettete sich mit wenigen Waffengefhrten der die siebenbrgische Grenze, aber die streichische Regierung hielt ihn als Revo-lutionr erst in Munkaz's Kellern, dann in Theresienstadt
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stantin Kanaris und Georg Papinis mit 43 Freiwilligen einen feierlichen Schwur thaten, diese Blutschuld zu rchen. Der Kapudan Pascha lag nach seiner grauenvollen That im Hafen von Chios vor Anker, den groen Bairam zu feiern, als die Griechen, die sich dem Tode geweiht, in der Nacht auf den 19. Juni 1822 auf drei kleinen Schiffen heransegelten. Sie fuhren unter fremder Flagge, man lie sie ruhig unter der trkischen Flotte liegen. Nachts nherte sich Kanaris mit seinem Brander dem Admiralschiff, das sofort Feuer fing, während die beiden anderen sich an zwei trkische Linienschiffe hingen. Da war bald alles Lschen vergeblich: das Feuer, ergriff die Pulverkammer des Admiralschiffs, und unter entsetzlichem Krachen flog es in die Luft. Tdtlich verwundet kam der Kapudan Pascha selbst auf Trmmern ans Land und gab bald den Geist auf. Die beiden anderen Linien-schiffe sanken in den Meeresgrund, der Rest der trkischen Flotte floh. Die khnen Griechen kamen unter Siegeshymnen und Dankgebet nach Jpsara, um selbst die Kunde des gelun-gelten Wagestcks zu berbringen.
Inzwischen hatte sich der Krieg auch der das eigentliche Griechenland verbreitet. Athen war nach einer 14monatlichen Belagerung in die Hnde der Griechen gefallen, die Einflle trkischer Schaaren im Osten waren glcklich zurckgeschlagen, aber im Westen, auf dem Boden des alten Akarnaniens, wo Maurokordatos und Markos Bozzaris anfangs mit Glck fochten, entspann sich ein hartnckiger und blutiger Kampf. Das Treffen bei Peta, in der Nhe von Arta (16. Juli 1824), ging trotz der heldenmtigen Tapferkeit der Philhellenen durch den Benrath eines Huptlings verloren, und General Normamt ging verwundet nach Missolunghi, wohin sich die Reste der geschlagenen Truppen zurckzogen.
Missolunghi in Aetolien am Busen von Patras wurde im September 1822 von Pascha Omer Vrione angegriffen und Maurokordatos darin eingeschlossen. Dieser vertheidigte sich auf das Tapferste, zugleich waren die Griechen auch im Peloponnes glcklich, so da Omer die Belagerung aufheben mute, obgleich der neue Kapudan Pascha, Kara Mehemed, den Platz auch zur See blokirt hatte. Im October 1823 nahte Omer mit einem neuen Heere gegen Missolunghi heran,
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frherer Reichsstnde zusammengesetzt war, waren die alten Verfassungen während der Zeit des Rheinbundes untergegangen, der Groherzog Karl Friedrich hatte zwar unumschrnkt, aber zur groen Zufriedenheit seiner Unterthanen regiert. Nach seinem Tode entstand aber durch Steuerdruck und Ver-schwendung des Hofes eine solche Mistimmung unter der Bevlkerung, da die Pfalz ihre Wiedervereinigung mit Baiern, der Breisgau die Rckkehr unter streichische Herrschaft drin-gend verlangten; auerdem machten Unsicherheit in der Erbfolge den Bestand des Groherzogthums eine Zeit lang schwankend. Aber der Wiener Congre entschied sich aus politischen und militrischen Grnden fr die Fortdauer desselben in seinem damaligen Umfang, um gerade an dieser Grenze Deutschlands nach Frankreich hin einen zusammenhngenden Staat von einiger Bedeutung zu haben. Da sich das Volk fr eine den Gesammtstaat umfassende Constitution aussprach, so ertheilte endlich nach langem Zgern Groherzog Karl am 22. August 1819 eine Verfassung mit zwei Kammern. Die erste Kammer gestattete zwar denmediatisirten groe Vorrechte, sicherte aber auch der zweiten Kammer das Recht der Steuerbewilligung und Antheil an der Gesetzgebung. So kam es, da Vorzugs-weise in Baden der Kampf um politischen Fortschritt am hef-tigsten entbrannte.
Im Groherzogthum Hessen-Darmstadt verstand sich, um einem Ausbruch der allgemeinen Unzufriedenheit zuvorzukommen, Groherzog Ludwig I. am 28. Mrz 1819 zur Ertheilung einer Verfassung, die jedoch erst spter einige freisinnige Bestimmungen , wie Steuerverwilligungsrecht und Verantwortlichkeit der Minister, erhielt.
Endlich bestand auch in Nassau seit dem 2. Sept. 1814 eine Verfassung, welche die wesentlichsten Volksrechte gewhr-leistet.
Nach dieser kurzen Rundschau der das Verfafsungs-wesen in den Einzelstaaten folgen wir der Entwickelung der politischen Bewegung in Deutschland berhaupt.
Wenn die Welt gehofft hatte, da nach Napoleons Sturz eine Zeit des Friedens und des Glckes eintreten werde, so
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hervorgerufen. Aber auch die Gebiete des Kirchenstaates hatten unter der Herrschaft der Franzosen die Wohlthat einer geordneten Rechtspflege und Verwaltung kennen gelernt, und besonders war die Bevlkerung in den Legationen und in Ancona durch das ppstliche Regiment nicht so tief, wie in Rom und der Umgegend, verderbt und verweichlicht worden. Durch die Nachbarschaft mit Modena und Parma ward die Aufregung gegenseitig vermehrt.
Die Julirevolution forderte die Mivergngten im Kirchenstaate und in Modena zur Abschttelung des verhaten Joches auf. Man gab sich der Hoffnung hin, da Frankreich die Einmischung Oestrichs in die inneren Angelegenheiten Italiens nicht dulden werde, und mit den einheimischen Regierungen hoffte man schon fertig zu werden. Im Kirchenstaate schien, das nach dem Tode des Papstes Pius Viii. (30. Nov. 1830) eingetretene Interregnum zum Losschlagen gnstig.
An der Spitze der Bewegung in Modena stand Menotti. Aber Franz Iv. hatte ihn durch den Schein, den er sich gab, als ginge er aus alle Entwrfe zu einer nationalen Erhebung Italiens ein, in arglistiger Weise umstrickt. Noch ehe Menotti losbrechen konnte, lie ihn der Herzog am Abend des 3. Febr. 1831 mit anderen Verschworenen verhaften. Da sich aber bald das ganze Land erhob und der< Herzog zugleich die in Bologna ausgebrochene Bewegung erfuhr, so entfloh er am 5. Februar, Menotti mit sich schleppend, nach Mantua, worauf sich in Modena eine provisorische Regierung bildete. Als in Bologna die Verhaftung Menotti's bekannt wurde, griffen die geheimen Gesellschaften zu den Waffen und nthigten den ppstlichen Statthalter zur Unterzeichnung eines Beschlusses, durch welchen eine provisorische Regierung und eine Brger-garde errichtet wurde. Am 8. Februar erklrte erstere unter groem Jubel des Volkes den Papst der weltlichen Herrschaft der Bologna fr verlustig, und bald verbreitete sich der Auf-stand mit Blitzesschnelle der den ganzen Kirchenstaat. Ueberall tauchten die grn-roth-weien Nationalfahnen auf und ein Freudenrausch ergriff die gefammte Bevlkerung. Den 13. Februar erhob sich auch Parma, und Marie Louise, Napoleons Wittwe, weder geliebt noch gehat, floh nach Piacenza. Auch in Parma ward eine provisorische Regierung gebildet. In
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denen sich Sir Francis Burdett auszeichnete, ging nicht so weit, verlangte aber auch bedeutende Vernderungen in den Institutionen des Staates. Ueber diesen Parteien stand die eigentliche Parlaments-Opposition-, im Oberhause von Lord Grey, im Unterhause von Brougham und Tierney gefhrt, bezweckte sie eine Ausdehnung des Wahlrechts und die Eman-cipation der Katholiken, war aber jeder tieferen Erschtterung des englischen Staatslebens abgeneigt. So sehr auch diese Parteien unter sich verschieden waren, so stimmten sie doch in der Verwerfung des damals herrschenden politischen Systems berein und riefen unter dem Volke eine gefhrliche Ghrung hervor. Als der Prinz-Negent im Jahr 1817 das Parlament erffnete, wurde er und sein Gefolge von der Menge mit Drohungen und Verwnschungen empfangen, mit Steinen geworfen und nur mit Noth vor weiteren Mihandlungen geschtzt. Darauf ward die Habeas-Corpus-Akte fr eine Zeit lang aufgehoben, das Versammlungsrecht beschrnkt und die Pregesetzgebung verschrft. Gleichwohl vermochte diese Strenge, so lange Castlereagh am Ruder sa, die Ausbrche der Unzufriedenheit nicht zu dmpfen.
Inzwischen hatten die inneren Verhltnisse der kniglichen Familie das grte Aufsehen erregt. Der Prinz-Regent hatte die Absicht, seine einzige Tochter, die Prinzessin Charlotte, mit dem Prinzen von Dramen, dem ltesten Sohne des Knigs j der Niederlande, zu vermhlen. Die Verbindung scheiterte -jedoch an dem Widerspruche der Prinzessin. Diese heirathete nun im Mai 1816 den Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg, : starb aber schon im November 1817 nach der Entbindung von I einem todtgebornen Kinde. Da sie die Hoffnung der Nation i gewesen, so zerri ihr Tod das letzte Band zwischen dem i Prinz Regenten und dem Volke. Das Verhltnis wurde noch j schroffer, als bei einem durch die wachsende Nahrungslosigkeit in Manchester ausgebrochenen Volksaufstand gegen 500 Personen vom Militr verwundet oder getdtet wurden (August 1819), ein Blutbad, das in England einen allgemeinen Schrei i des Entsetzens und der Entrstung gegen die Regierung her-vorrief. Im Jahre darauf wurde eine Verschwrung entdeckt, j die auf nichts Geringeres ausging, als auf Ermordung der j Minister, Plnderung der Bank, Bewaffnung des Pbels und ;
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