§. 36. Athen.
35
Diese Verfassung, von welcher das Orakel erklärte, daß Sparta groß
und herrlich seyn werde, so lange es dabei bleibe, begünstigte zwar weder
das Gefühl für Zartheit und Annmth, noch den Sinn für Kunst und
Wissenschaft, förderte dagegen eine Kriegstüchtigkeit, wie sie nicht leicht
gefunden wurde.
Dieselbe zeigte sich mit großer Härte vermischt, schon in den beiden
erstern messenischen Kriegen (740—722 und 685—668), in wel-
chen Messenien trotz der außerordentlichen Tapferkeit seiner Bewohner
und seiner Anführer Aristodemus und Aristo men es unterworfen
wurde, zeigte sich ferner irr dein Kampfe Sparta's mit Argos und Ar-
kadien, so daß Sparta die Hegemonie über einen großen Theil des
Peloponnes erhielt.
6. Athen.
§. 36. Den dorischen Spartanern ganz entgegengesetzt hielten die jonischen
Athener neben körperlicher Tüchtigkeit volle geistige Ausbildung durch
Wissenschaft, Kunst und Gewerbe für das höchste Ziel der Erziehung
und gaben sich eine Staatseinrichtung, welche jedem Einzelnen Geltung
verschaffte, aber auch ein leichtbewegliches, zu steten Neuerungen ge-
neigtes Wesen beförderte.
Nachdem der letzte athenische König Kvdrus im Jahr 1068 v. Ehr.
gefallen war, wurde die Königswürde abgeschafft, und zuerst ein Ar-
chon auf Lebenszeit, später neun Archonten aus den Vornehmen
gewählt, welche ihre Würde ein Jahr behielten.
Diese Adelsherrschaft wollte Drako durch seine Gesetzgebung 624
befestigen, von der mau sagte, daß sie mit Blut geschrieben sey, weie'^r-
sie selbst auf die kleinsten Vergehen die härtesten Strafenjetzte. Solche
Härte rief einen Aufstand des Volkes unter K y l o n gegen die Eupa-
triden (Adelsherren) unter Megakles hervor, der einen 30jährigen
Kampf zur Folge hatte, bis Solon, ein Nachkomme des Kodrus, dieser
Verwirrung durch eine neue Verfassung ein Ende machte. 594
Die Grundzüge der solonischcn Verfassung sind folgende:
1. Bürger wurde man durch Geburt oder Einbürgerung mittelst Volks-
beschluß. Die Erziehung (bis zum 16. Jahr im elterlichen Hause, von da
bis zum 18. im öffentlichen Gymnasium) sollte Körper und Geist gleichmäßig
ausbilden. Mit dem 18. Jahr wurde der junge Athener mündig, dann folgte
zweijähriger Kriegsdienst. Mit dem 20. Jabr erhielt er Stimmrecht in der
Volksversammlung und mit dem 30. das Recht zum Eintritt in die He li äa,
d. h. in das Geschwornengericht.
2. Alle Bürger waren nach ihrem Vermögen in vier Klassen getheilt und
nahmen nach diesem an den Rechten und Pflichten des Staates und am
Kriegsdienste Theil. 3*
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
66
§. 69. Bildungsstand. §. 70. Die gracchischen Unruhen.
befohlen ward, weil diese zerstört werden müsse, da beschloßen sie, sich
aufs äußerste zu vertheidigen und lieber mit ihrer Stadt unterzugehen.
Zwei Jahre lang konnten die Römer gegen die mit dem Muth der
Verzweiflnng kämpfenden Punier nichts ausrichten, bis Scipio Aemi-
lianus (des großen Scipio Adoptivenkel) als Oberfeldherr erschien,
und die Stadt durch Abschneidung ihrer Verbindung mit dem Land und
Meer eroberte und gänzlich z e r st ö r t e. Das Land wurde unter
dem Namen Afrika zur römischen Provinz gemacht. Bald darauf
brach der n u m a n t i n i s ch e Krieg gegen die noch unbesiegten
spanischen Völkerschaften aus, der zehn Jahre lang (143—133 v. Ehr.)
dauerte und mit der Zerstörung der Stadt Numantia und der Un-
terwerfung der ganzen pyrenäischen Halbinsel endete.
Im gleichen Jahre fiel den Römern als Vermächtniß des Königs
Attalus Iii. auch noch das pergainenische Reich zu, das die wichtigsten
Theile Kleinasiens mnfaßte und unter dem Namen A s i a znr rö-
mischen Provinz gemacht wurde.
3. Bildungsstand der Römer in der Periode der punischen Kriege.
§. 69. dem zuletzt geschilderten Zeitraum bekam die griechische Literatur,
mit welcher die Römer nun mehr und mehr bekannt wurden, großen Ein-
fiuß auf die römische Bildung und Literatur; doch beruhte diese lange nur
auf bloßer Nachahmung griechischer Muster. Mit besonderer Vorliebe wandten
stch die Römer der griechischen Philosophie und Disputirkunst zu,
die wohl ihrer Beredtsamkeit, aber nicht ihrer Moral Vortheil brachte.
4. Noms Entartung
1. Die gracchischen Unruhen; der jugurthinische und cimbrische Krieg.
§. 70. Aas Glück, welches Rom bei seinen Kriegen begleitet hatte; die
Ueppigkeit und Schwelgerei, welche die Römer im Morgenlande kennen
lernten; die unermeßlichen Reichthümer, welche aus den eroberten Pro-
vinzen in der Weltstadt zusammen strömten, hatten die alte Einfachheit
der Sitten und den strengen Rechtssinn der Römer untergraben: Herrsch-
sucht, Habsucht und Gennßsncht waren an die Stelle getreten.
Die Partei der Mächtigen wußte nach und nach allen Länderbesitz
in ihren Händen zu vereinigen, während die Aermeren in immer größere
Armuth versanken, zumal sie wegen der vielen Sclaven, durch welche
die Reichen ihre Güter bebauen ließen, keine Arbeit fanden und daher
besonders seit der Einführung der geheimen Abstimmungen, fast nur
uoch von Bestechung lebten. Dieses schreiende Mißverhältnis führte die
133 g r a c ch i s ch e n Uttr u h e n herbei.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
77
§. 79. Die Germanenwelt zur Zeit des Augustus.
kündigen und rüstete sie nach seiner Himmelfahrt mit Kraft aus der
Höhe, mit dem heiligen Geiste dazu ans.
Schon am ersten Pfing st feste wurde die erste Christenge-
meinde gesammelt, welche senfkornartig allmählig zu einem Baume
heranwachsen sollte, in dessen Schatten alle Völker Ruhe und Heil fin-
den. Damit war der Grund zur christlichen Kirche gelegt, welche, auf
den Fels des Glaubens an Christum, den Sohn des lebendigen Gottes
erbaut, selbst von den Pforten der Hölle nicht sollte überwältigt wer-
den können.
Die erste Verfolgung der neuen Gemeinde von Seiten des
hohen Raths veranlaßte zwar den Märtyrertod des Almosenpflegers
Stephanus, aber auch die Ausbreitung der Gemeinde über andere
Theile Palästinas und Syriens. Dieselbe Frucht schaffte auch die zweite
Verfolgung durch Herodes Agrippa I , in welcher der Apostel Ja-
kobus der Aeltere seinen Tod fand.
Nachdem zuvor schon die Erstlinge aus den Heiden in die Gemeine
ausgenommen worden waren, begann der vom Herrn selbst bekehrte
und ausgerüstete Heidenapostel Paulus sein Werk, durchzog auf drei
Reisen Kleinasien, Macedonien und Griechenland, stiftete allenthalben
neue Christengenieinden und verkündigte zuletzt noch in der Weltstadt
Rom das Evangelium von dem Gekreuzigten, in welchem allein das
Heil zu finden ist.
2. Die Germanenwelt zur Zeit des Augustus/
§. 79. Während so die christliche Kirche in der Stille sich gründete, traten
in dem römischen Kaiserreich verschiedene Wechsel ein. Noch zur Zeit
des Angustns hatte der Kampf mit dem Volk der Germanen be-
gonnen , welches zunächst berufen war, das Strafamt über das versun-
kene Römerreich zu üben und darnach der Hauptträger christlicher Bil-
dung und Gesittung zu werden.
Die Germanen, dieses kräftige, nach Sprache und Blut unvermischte
Volk, wohnten von dem Jura, den Vogesen und der Maas bis zur
Weichsel, von der Donau bis zur Ost- und Nordsee, und waren in viele
Völkerschaften getheilt, welche größtenteils ohne politischen Zusammenhang
lebten. Sie zeichneten sich in leiblicher Beziehung durch hohe
Körpergestalt, weiße Haut, blondes Haar, blaue, feurig blickende Augen,
trotzige Haltung und große Kraft, in geistiger Hinsicht durch unbän-
digen Muth, unbezwingliche Tapferkeit, Freiheitssinn, Vaterlandsliebe,
Gottesfurcht, Züchtigkeit, Achtung gegen das weibliche Geschlecht, Gastlich-
keit, Treue und Redlichkeit vor allen andern Völkern aus.
Jeder Germane oder Deutsche, welcher ein Grundeigenthum, Allod,
besaß, war frei. Wer aber einem Freien gegen ein Feod oder Lehens-
gut oder um sonstigen Unterhalt diente, war dinglich — hörig. Die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Agrippa Apostel Heidenapostel_Paulus Muth
Extrahierte Ortsnamen: Christum Gottes Syriens Kleinasien Macedonien Griechenland Weltstadt
Rom Donau Nordsee
78
§. 79. Die Germanenwelt zur Zeit des Augustos.
Leibeigenen hatten gar kein eigenes Recht. Bei vielen germanischen
Stämmen fand stch ein Adel, aus welchem die Graven oder Gaurichter,
die Herzoge oder Kriegsführer und die Oberpriester gewählt wurden.
Jeder Germane baute sich seine Wohnung auf feinem Grundeigentum.
Seine Beschäftigung war Viehzucht und Jagd, als Vorübung für den Krieg.
Denn Krieger zu seyn und nicht auf dem Bette, sondern im Kampfe zu
sterben, war der höchste Ruhm und Wunsch.
Dazu wurden auch die Knaben von frühester Jugend an gewöhnt und
erzogen. Hatte der Jüngling ein gewisses Alter erreicht, so wurde er für
wehrhaft erklärt und empfieng in feierlicher Versammlung die Waffen,
welche er nie mehr ablegte.
Erst spät, selten vor dem 30. Jahre traten die alten Deutschen in die
Ehe und erwiesen ihren Frauen eine Achtung, wie man sie bei keinem an-
dern Volke traf, wogegen auch die Frauen ihren Männern mit unwan-
delbarer Treue anhiengen.
Ihre Nahrung war einfach und naturgemäß. Fleisch und Milch bil-
deten die Hauptnahrung, Bier, aus Gerste und Hafer bereitet, ihr Lieb-
lingsgetränk. Wenn Krieg oder Jagd zu Ende waren, so lagen sir auf
ihrer Bärenhaut und verkürzten sich die Zeit mit Trinken und Spielen,
den beiden Hauptuntugenden der alten Deutschen. Das Würfelspiel be-
sonders trieben sie mit solcher Leidenschaft, daß mancher seine eigene Per-
son und Freiheit auf den letzten Wurf setzte, und sich dann, wenn er ver-
loren, freiwillig in die Knechtschaft ergab. „Das nennen sie Treue!"
setzt der Römer Tacitus hinzu.
In Beziehung auf Kleidung und Bewaffnung waren sie sehr-
sorgfältig. Der Schmuck der Frauen war ihr langes Haar und ihr selbst-
gewobenes Linnengewand mit dem Gürtel; der Mann trug Felle wilder
Thiere oder künstliche Rüstungen aus Eisen und Stahl.
Die Grundzüge ihrer Religion sind in der Edda, einer Sammlung
altnordischer Sagen, enthalten. Ueber dem ganzen All steht der sich selbst
gleiche Schöpfer, A llfa d ur, aus welchem ein Göttergeschlecht und die Welt
hervorgieng. An der Spitze des erstern steht Odin (Wodan). Beide
aber, die Götter und die Welt, sind nicht ewig, sondern werden einst von
Allfadur zertrümmert, worauf er eine neue Welt schaffen wird, in welcher
kein Uebel mehr ist.
Gegen dieses ihnen so gefährliche Volk suchten die Römer mit aller
Macht die Rheingrenze zu befestigen und legten daselbst viele Castelle
an. August's edler Stiefsohn Drusas drang in den Jahren 12 — 9 v.
Chr. viermal in das Innere Deutschlands ein, starb aber in Folge eines
Sturzes mit den: Pferd auf dem Rückzuge von der Elbe.
Sein finsterer Bruder Tiberius unterwarf mehr durch Arglist als
Tapferkeit den Nordwesten Deutschlands voin Rhein bis zur unteren
Elbe, und es schien, als wollten sich die Deutschen das römische Joch
recht gerne gefallen lassen, das ihnen der Statthalter Saturninus
durch freundliche Behandlung annehmlich zu machen suchte. Als aber
sein Nachfolger Quinctilius V arus sie durch Ruthen und Beile zum
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
§ 82. Die Blüthezeit des Kaiserreichs von Nerva bis zu den Antoninen. 81
mit dem Beispiele der Mäßigkeit und Einfachheit vorangieng. Auch
Wissenschaft und Kunst fand unter ihm Schutz und Förderung.
'Sein Sohn Titus (79 — 81) erwarb sich durch seine Menschen-
freundlichkeit und Wohlthätigkeit den Beinamen „Liebling und Wonne
des Menschengeschlechts." Seine Regierung war jedoch durch schwere
Unglücksfälle getrübt, durch Brand, Hunger, Pest und ein Erdbeben, mit
welchem ein Ausbruch des Vesuvs verbunden war, der die Städte
Hercnlannm, Pompeji und Stabiä verschüttete.
Ihm folgte sein ihm unähnlicher Bruder Domitian (81 — 96), ein
seiger, grausamer Tyrann, der sich Herr und Gott nennen ließ, den Reichen
Leben und Vermögen nahm, und wenn er genug Menschen gemordet
hatte, wenigstens Fliegen spießte. Er wurde 96 n. Ehr. aus Befehl
seiner Gemahlin ermordet, die aus diese Weise den Tod abwendete, den
er auch ihr zngedacht hatte.
Unter ihm wurde die unter Claudius begonnene Eroberung Brita-
n iens durch Agricola vollendet. Auch brach während seiner Regierung die
zweite Christenversolgung aus, bei welcher der Apostel Johannes nach der
Insel Patmos verbannt wurde, wo er die „Offenbarung" schrieb.
5. Die Blüthezeit des Kaiserreichs von Nerva bis zu den Antoninen.
§. 82. Dem gequälten Reiche zum Trost und zur Erholung folgten 96 — 180
nun fünf edle vom Senat gewählte Kaiser. ».Chr.
Nerva (96 — 98) verbesserte die Rechtspflege, gab den Christen
Schlitz und Ruhe und ließ Kinder auf öffentliche Kosten erziehen.
Trajan (98 —117), ein Spanier, tugendhaft und kräftig, schützte
Recht und Gerechtigkeit und steuerte besonders dem Druck in den Pro-
vinzen. Auch führte er glückliche Kriege gegen die Gränzvölker am Rhein,
an der Donau, am Euphrat, und kam bis zum persischen Meerbusen.
Ungeachtet seines edlen Characters wurden die Christen unter ihm sehr
heftig verfolgt, weil er ihre Religion für staatsgefährlich hielt.
Ihm folgte der zwar eitle, aber talentvolle und unermüdlich thätige
Hadrian (117 •— 138). Er ließ die Edicte der Prätoren sammeln,
durchreiste (meisten Fuß) fast alle Provinzen seines Reichs, stellte Miß-
bräuche ab, ließ Städte, Straßen, Kanäle und Brücken re. bauen und
sorgte so für das Wohl des Volkes. Krankheit und Argwohn aber trieb
ihn zuletzt zu manchen Bluturtheilen, deren Opfer jedoch sein treuer Adop-
tivsohn An ton in meist heimlich rettete.
Gegen die unter einem falschen Messias B ar- C o chb a (Sternensohn)
aufgestandenen Juden hatte er einen furchtbaren Krieg zu führen, der eine
schreckliche Verwüstung des Landes und die völlige Zerstreuung der Juden
(Micha 3, 12.) zur Folge hatte.
Leitfaden der Weltgeschichte.
6
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Nerva Titus_( Domitian Claudius Agricola Apostel Johannes Nerva Nerva_( Micha
§. 85. Die Zeit der Miliiärherrschast von Commodus bis Konstantin. 83
Zeit die Bischöfe der Städte Rom, A n t i o ch i a, Alexandria, Ephesus
Korinth, und unter oiesen besonders der von Rvm in den Vordergrund.
Die Gemeinde oder Kirche als solche war nur Ein c und hieß im Gegen-
satz zu den sich absondcrnden Seelen die a ll g em e in e (calholica). Denn
es traten schon damals verschiedene Jrrlchrcr auf, welche entweder das Chri-
stenthum mit heidnischer Philosophie vermischten (die G n o st i k e v), oder in
unechter Ascetik das Heil suchten. Sie wurden aber durch die Kraft des in
der Kirche noch waltenden Gottesgeistcs überwunden.
8. Die Zeit der Militärherrschaft von Commodus bis Konstantin.
§.85. Mit Commodus beginnt mit den Jahren 180—305
eine Reihe meist schlechter, wenn auch kriegerischer Kaiser. Commodns"'^,r.
selbst überließ die Regierung seinen Prätorianerpräfecten und trat als
Herkules bei Thierhetzen und Stierkämpfen auf. Seine Grausamkeit
schonte auch seine Umgebung nicht. Um daher ihrer eigenen Hinrich-
tung zuvorzukommen, ließen ihn seine Bertranten durch seinen Fecht- und
Ringmeister erwürgen. Nach dein würdigen Pertinax, der bald er-
mordet wurde, und nach dem Didius Julianus, der den Thron
von den Prätorianern erkaufte, folgte der schlaue Septimins Se-
verus (107 — 211), der verschiedene glückliche Feldzüge im Orient
unternahm. Er starb im Krieg gegen die Scoten zu Eboracum (Pork)
in Britannien. Fast noch schlimmer als alle vorhergehenden waren
Caracalla (211—217) und Heliogabal (216 — 222). Erst der
treffliche Alexander Severus (222 — 235) schaffte wieder Ord-
nung und sicherte die Ostgränze dadurch, daß er das parthische Reich
stürzte. Er wurde aber ermordet.
Nach der nur kurzen Regierung mehrerer Kaiser erlangte der kräf-
tige, aber gegen das Christenthum mit Haß erfüllte D ec ins (240
— 251) den Thron. Unter ihm versuchten die Germanen, welche
zu jener Zeit in vier großen Völkerbündniffen, den Allemannen,
Franken, Sachsen und Gothen anstraten, einen allgemeinen Sturm
auf das Römerreich, welchem der Kaiser trotz seiner Tapferkeit erlag.
Hierauf trat bis 270 eine furchtbare Zerrüttung des Reiches ein. Erst
Aurelian (270 —275) wurde der „Wiederhersteller des Reichs" durch
die Wiederunterwerfung der abgefallenen Westtheile, durch die Zurück-
treibung der Germanen über die Donau und die Besiegung der Königin
Zenobia von Palmyras Er wurde aber, so wie auch sein tüchtiger
Nachfolger Probns (276—282), ermordet.
Divcletian endlich (284 — 305) machte sich zum unumschränkten
Herrscher, leitete aber die künftige Theilung des Reichs dadurch ein, daß
er zwei Mitregenten annahm. Zuletzt legte er zum Erstaunen Aller die
Regierung nieder und starb zu Salona in Dalmatien. Unter ihm brach
6 *
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Konstantin Konstantin Didius_Julianus Alexander_Severus Alexander Zenobia_von_Palmyras Divcletian
154 §. 144 b. Frankreich unter der Regierung Ludwigs Xiv.
Die Pflege, welche Ludwig der Intelligenz angedeihen ließ, indem er eine
Reihe von Bildungsanstalten, denen Frankreich seinen geistigen Auf-
schwung zu danken hat, schuf und berühmte Gelehrte des Auslandes durch Fähr-
gelder ehrte, um sie zur Bewunderung seiner Person und Nation zu reizen,
dazu sein langes Glück bei der Ausführung seiner Vcrgrößerungsplane, —
das Alles gab seiner Regierung einen außerordentlichen Glanz, und machte
ihn zum bewunderten Vorbild aller Herrscher.
Sein luxuriöser Hof und die von ihm ausgehende Modeherrschaft
schien wohl dem Wohlstände Frankreichs zu dienen, war aber in anderer Be-
ziehung schädlich; hauptsächlich führte Ludwigs Leben mit weiblichen Günst-
lingen (der Montcspan und Maintenon) zu einer volksverderblichen
Entsittlichung.
Unter der gleißenden Hülle feiner Bildung verbreitete sich von Ludwig's
Hof aus ein Geist sittlicher Unreinheit, völliger Gleichgültigkeit gegen das
Heilige, leichtsinniger Verschwendung und launenhafter Modesucht, der auch
in vielen andern Ländern Europa's die sittlich-religiösen Stützen des Völker-
glücks und Staatswohles untergrub.
Die damals eingetretene Schwäche der an Frankreich grenzenden
Staaten benützte Ludwig zur. Ausführung seiner Vergrößerungsplane;
er führte gegen die spanischen Niederlande den sogenannten Devolu-
tionskrieg, indem er als Schwiegersohn Philipps Iv. von Spanien
1665—68 aus die brabantischen Fürstenthümer Anspruch machte. Er mußte
jedoch diesen Raubkrieg durch den Frieden von Aachen beendigen
und einen Theil seines Raubes wieder fahren lassen, weil England,
Holland und Schweden sich gegen ihn verbündeten.
Aus Rache begann er nun den Raubkrieg gegen Holland
1672—78, nachdem er England und Schweden durch Bestechung für sich ge-
wonnen hatte. Seine Generale Turenne und Conde eroberten Geldern,
Utrecht und Oberyssel, aber die Holländer durchstachen die Deiche, ihr
Admiral de Ruyter hinderte die Engländer am Landen, während der
große Kurfürst von Brandenburg den Kaiser Leopold I. zu
einem Bündniß gegen Frankreich zu bewegen wußte, so daß die Kaiser-
lichen dem Turenne am Rhein zu schassen machten.
Friedrich Wilhelm von Brandenburg, seit 1657 auch souveräner Her-
zog von Preußen, war ein allgemein geachteter Fürst, der durch musterhafte
Verwaltung am frühesten in seinem durch den 30jährigen Krieg arg zerrütteten
Lande Ordnung und Wohlstand wiederherstcllte, ein stets schlagfertiges Heer
unter den Waffen hatte, und dem die elende Nachäfferei des französischen We-
sens in der Seele zuwider war. Er' war es auci), der nach dem Tode des
Kaisers Ferdinand Iii. der Bewerbung Ludwigs Xiv. um die deutsche Kaiser-
krone mit aller Kraft entgegentrat und die Wahl Leopolds I. durchsetzte.
Ludwig wußte jedoch den Kurfürsten 1673, der sich vom Kaiser zu
schwach unterstützt sah, zum Separatfrieden von Vossem zu brin-
gen, und erst als er die elsäßischen Reichsstädte besetzte und die Pfalz
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwig Ludwigs Ludwig Ludwig Schwiegersohn_Philipps Philipps Leopold_I. Friedrich_Wilhelm_von_Brandenburg Friedrich Wilhelm Ferdinand_Iii Ferdinand Ludwigs Leopolds_I. Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreichs Maintenon Ludwig's
Hof Frankreich Spanien Aachen England Holland Schweden Holland England Schweden Utrecht Brandenburg Frankreich Rhein
172
§. 154. Die französische Revolution.
In Frankreich war die Schuldenlast durch Ludwig's Xiv. Eroberungs-
sucht und Glanzliebe, und durch Ludwig's Xv. thöricht geführte
Kriege, sowie durch die grenzenlose Verschwendung seiner Maitressen aus
1000 Mill. Livres gestiegen; die Stenern drückten mit furchtbarer Last
aus den Bürger- und Bauernstand, weil der Adel und Clerns im Be-
sitze der einträglichsten Aemter und zugleich fast steuerfrei war. Zudem
hatte die Willkühr Ludwig's Xiv. und seiner Minister, und das scham-
lose Hofleben Ludwig's Xv. das Königthum verhaßt und verachtet
gemacht, und die'dem Christenthum feindliche Philosophie allen Grund
der Sittlichkeit und des Glaubens besonders in den höhern und gebil-
deten Ständen untergraben.
So lange Ludwig Xv. minderjährig war, legten der Herzog von
Orleans und der Minister D ub o i s den Grund zu der Zerrüttung der
Finanzen; und als derselbe volljährig geworden war, überließ er in seinem
Hange zur Ueppigkeit und Wollust die Regierung ganz seinen Mätressen, von
welchen die Marquise von Pompadour und die Gräfin Dubarry die
berüchtigtsten sind. Erstere besonders regierte eine Zeit lang fast allein den
Staat, indem sie die höchsten Würden an ihre Creaturen vergab und nach
Belieben über den Staatsschatz verfügte.
Sein Enkel und Nachfolger Ludwig Xvi war als Privatmann sehr
achtungswerth, aber als König seiner Aufgabe nicht gewachsen. Er hatte
den guten Willen, den von seinen Vorgängern angerichteten Schaden zu
heilen, aber nicht die Kraft dazu.
Um der steigenden Finanznoth abzuhelfen, berief Ludwig Xvi.
auf Neckers Rath 1789 die Stände des Reichs, welche seit 175 Jah-
ren nicht ntehr versammelt worden waren. Adel und Geistlichkeit aber
wollten mit den Abgeordneten des dritten Standes nicht berathen,
und so erklärten sich diese, zu welchen auch ein Theil der. beiden ersten
Stäitde übertrat, als die wahre N a t i o n a l v e r s a m m l u n g und machten
1789 damit (am 7. Juli) den Anfang zur Revolution.
Die Entlassung Neckers und die Zusammenziehung eines Heeres sührtezum
Aufruhr und zur Zerstörung der Bastille, zu blutigen Aufständen der Bau-
ern gegen ihre Gutsherren und zur Verfolgung des Adels, welcher deshalb
auszuwandern anfieng und bei den fremden Mächten Hilfe suchte.
Die Nationalversammlung aber fuhr in ihren umstürzenden Arbeiten
fort; sic dekretirte die Aufhebung des Lehnwesens, aller Standesvorrechte,
der Klöster, des Zehntens, des Erbadels, proklamirte die Volkssouveränetät,
beschränkte die Königsgewalt auf das Aeußerste und führte ein Papiergeld
ein, die Assignaten, welche in der Folge ganz werthlos wurden.
Als nach Neckers Austritt und nach Mirabeau's Tod die repu-
blikanische Partei der Jakobiner mehr und mehr die Oberhand er-
hielt, versuchte der König zu fliehen, wurde aber gefangen, und mußte
die neue Constitution beschwören (1791).
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xv. Ludwig_Xvi Ludwig Ludwig_Xvi Ludwig
Iv
Vorwort.
Sollte von diesem Leitfaden einmal eine neue Auflage nöthig
werden, so hoffe ich, wenn Gott will, die Besorgung derselben un-
mittelbar in die Hand nehmen zu können; denn dieß gleich bei der
ersten völlig zu thun, daran hat mich die im Werk begriffene Vollen-
dung meiner größern Weltgeschichte verhindert. Unterdeß möge dieses
Büchlein, wie es vorliegt, auch seinerseits nach dem ihm vergönn-
ten Maaße dazu beitragen , dem hohen Werthe eines wohlbestelltcn
Geschichtsunterrichts für innere und äußere, hauptsächlich christlich-
sittliche Bildung eine immer allgemeinere Anerkennung zu ver-
schaffen.
Zweibrücken, den 14. Juni 1855.
H. Dittmar.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
34
§. 35. Sparta.
Sie bestanden in Wettrennen zu Pferd, zu Wagen und zu Fuß, in Ring-
und Faustkämpfen, im Discus (Wurfscheiben) - und Speerwerfen; später
kamen auch noch Wettkämpfe in der Musik und Dichtkunst und Ausstellungen
von Kunstwerken dazu. Nur Griechen konnten daran theilnehmen, um die
„vergängliche Krone", den Oelzweig, zu erringen, der jedoch für die höchste
irdische Ehre galt.
5. Sparta.
§. 35. Die bedeutendsten der griechischen Staaten waren schon in früher
Zeit Sparta und Athen.
Die Spartaner oder Spartiaten, d. h. die Dorer, welche Sparta
eroberten, waren durch fortwährende Kämpfe mit den achäischen Ein-
wohnern des Landes noch schroffer und härter geworden, als sie ohne-
dies schon waren. Ihr Staat kam durch die Streitigkeiten zweier
Königshäuser an den Rand des Verderbens, aus welchem endlich
880 die Gesetzgebung Lykurgs ihn rettete. Dieser hatte die Krone zu
v.cbr Gunsten seines nachgeborenen Neffen niedergelegt, und dann lange
Reisen in fremde Länder gemacht, wo er sich viele Erfahrungen in Be-
ziehung auf die Verwaltung des Staats sammelte.
Die Hauptpunkte seiner Verfassung waren folgende:
1. Nur die Spartiaten hatten volles Bürgerrecht; die Periöken,
d. h. diejenigen Achäer, welche sich freiwillig unterworfen hatten, waren per-
sönlich, aber nicht politisch frei; die Heloten d. h. Achäer, welche Widerstand
geleistet hatten, waren die eigentlichen Sklaven und unter die Spartiaten
vertheilt, von welchen sie sehr hart behandelt wurden.
. 2. Das ganze Land war Eigenthum des Staats, d. h. der Spartiaten,
von denen jeder ein Grundstück zur Benützung bekam; auch die Periöken
erhielten Grundstücke, aber gegen Zinsabgabe; die Heloten mußten das.
Land bauen.
3. Die Spartiaten durften weder goldene noch silberne, sondern nur
eiserne Münzen führen; aller Aufwand in Kleidung, Geräthen und Nahrung
war verboten. Alle Spartiaten mußten an gemeinschaftlichen, höchst mäßigen
Mahlen theilnehmen.
4. Die Kinder gehörten dem Staat; gebrechliche und schwächliche wurden
ausgesetzt, die andern vom siebenten Jahre au in öffentlichen Anstalten sehr
streng erzogen, wo man sie besonders an verständiges Urthcil, kurze und
bündige Rede, Ertragung aller Schmerzen und Beschwerden, an unbedingten
Gehorsani und Ehrfurcht gegen Aeltere und Vorgesetzte, an Muth und Tapfer-
keit, Aufopferung für das Vaterland zu gewöhnen suchte.
5. In Sparta regierten zwei (Titular-) Könige mit dem Rath der 28
G eron ten. Späterhin erhielten die 5 Eph o ren die meiste Macht im Staat.
Neue Gesetze durften nur mit Zustimmung der Volksversammlung eingeführt
werden, aus welcher auch die Gerusia, ein Bürgerausschuß, hervorgieng,
welcher die der Volksversammlung vorzulegenden Fragen vorbereitete.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]