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1. Für Präparandenanstalten - S. 199

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. 199 Das Küstengebirge schließt mit der Sierra Neväda die Tiefebene von Kalifornien ein. Sie hat etwa die Größe einer preußischen Provinz und bildet nebst dem alpenähnlichen Gebirge das ehemals so ergiebige Goldfeld von Kalifornien, das Taufende aus der Alten Welt anlockte. Jetzt ist der Ertrag des Bodenbaues, besonders an Weizen, Wein und Obst (Ausfuhr von Ringäpfeln), bedeutender als der Goldgewinn. Hier wie überall in den Gold- ländern wurden die Kolonisten nach dem ersten schnellen Gewinn an Edel- metall zur Ausnutzung des. Bodens gezwungen. Die an Niederschlägen reiche Sierra Neväda ist mit mächtigen Riesenzedern bewaldet und auf den Gipfeln, ihrem Namen entsprechend, mit ewigem Schnee bedeckt. Das Kalifornische Tiefland wird durchflössen vom Sacramento, der in einer der wenigen Buchten der Westküste ins Meer tritt. 108. Baumwoll-Pflanzung. Die Baumwolle kommt als Baum oder Strauch und als hohes Kraut in tropischen Ländern vor. Sie verlangt bis zur Reife viel Wasser; Regen in der Ernte dagegen ist schädlich. In mehreren Ernten werden jedesmal die reifen Kapseln abgepflückt. Dann wird die Wolle von den Hülsen und den Samenkörnern getrennt, durch Maschinen zusammengepreßt und verpackt. Die Samenkörner liefern ein wertvolles Sl. Die Wolle wird größtenteils nach Europa verschickt. Der Eingang zu dieser Bucht heißt das „Goldene Tor" des Westens, und in ihrem Hintergrunde liegt San Francisco (420), von den Spaniern diesem Heiligen zu Ehren so genannt. Die Stadt wurde kürzlich durch ein Erdbeben zerstört, ist aber schon wieder neu erstanden. Im Felsengebirge liegt das größte Naturdenkmal der Welt, das zum Nationalpark erklärte obere Tal des Iellowstone [jettosgt'n]. Durch herrlichen Urwald, durch zahlreiche heiße Springquellen und Wasserfälle, durch schluchtenartige Täler und tiefe Abgründe ist es eine der großartigsten Gegenden der Erde.

2. Für Präparandenanstalten - S. 220

1912 - Breslau : Hirt
220 C. Länderkunde. C. Westasien. H 343. Wcstasien umfaßt das große Gebiet von den Randgebirgen Irans und vom Hindukusch bis ans Nördliche Eismeer, vom Kaspischen See und vom Ural bis an den Fuß der iuuerasiatischeu Gebirge und zum Berg- land östlich des Jenissei. Es bildet drei Teilen das Tiefland von Tnran, die Kirgisensteppe und die Westsibirische Tiefebene. ^ 1. Das Tiefland von Turän (Westturkestän) vermittelt den Zugang von Rußland nach Tibet und China einerseits, nach Afghanistan und Vorder- indien anderseits. Das Klima ist binnenländisch und zeigt starke Gegensätzen der Sommer ist glühend heiß, im Winter aber wird der Boden von Stürmen gepeitscht, so daß die Reben tief in den Boden eingegraben werden müssen. Da der von Salzwasser durchtränkte Boden die Anlage von Brunnen verbietet, ersetzen an den Wegen gepflanzte saftreiche Pflanzen (Melonen, Kürbisse) das Trinkwasser. Die Niederschläge sind gering, das Innere ist eine Wüste. Die äußerst fruchtbaren Oafen werden von den meist im Sande verrinnen- den Flüffen her künstlich bewässert und bringen in der Gluthitze des Sommers Weizen, Wein, Südfrüchte, Kürbisgewächse und Baumwolle schnell zur Reife. Die westasiatische Baumwolle macht die russische Baum- Wollindustrie von ausländischer Zufuhr unabhängig. Zwei große, schiffbare Flüffe, der Syr und der Amü, durchziehen das Tiefland und münden in den abflußlosen Aräl-See, einen flachen, schwach- salzigen Steppensee. Im W wird das Tiefland begrenzt vom Kaspischen Meere, wie der Arül-See ein Rest des Meeres, das einst das Tiefland überflutete. Er ist über vier Fünftel fo groß wie das Deutsche Reich und mehr als 1000 m tief. Sein Spiegel liegt 26 m unter dem des Schwarzen Meeres, sein Salzgehalt beträgt im 80 über 20%. Die Bewohner sind mohammedanische Nomaden, Schafe züchtende Türk- menen. Russische Bahnen erschließen das Land von X und W her. Die Fürstentümer Buchara, deren Hauptstadt Buchara Mittelpunkt des Landhandels zwischen Indien und Europa wurde, und Chiwa sind von Rußland abhängig. Taschkent, Vereinigungspunkt der Bahnen, ist ein bedeutender Handels- und Fabrikplatz mit einer prachtvollen russischen Neustadt. Das Gebiet am oberen Syr hat die größte wirtschaftliche Zukunft. § 344. 2. Die Kirgisensteppc. Nach X geht Turän allmählich in die Kirgisensteppe über. Sie ist reich an abflußlosen Seen, unter ihnen im 0 der seichte Balkäsch in der Dsuugarei. Dieses Gebiet ist das wichtige Völkertor Asiens, durch das die Völker von Hochasien shnnnen, Mongolen) am Südfuße des Ural vorbei nach W vorstürmten. Die Bewohner, Kirgisen oder Kasäk s—kosaken), sind Nomaden. Unter ihnen haben sich viele europäische Russen als Kolonisten lweizen- und Baumwollbauern, Viehzüchter^ angesiedelt. *

3. Für Präparandenanstalten - S. 56

1912 - Breslau : Hirt
56 C. Länderkunde, Hohkönigsburggipfel. 38. Blick vom Ramstein auf die Kette des Wasgenwaldes und die Hohkönigsburg. 39. Weinbau bei Deidesheim an der Hardt. Die Weinrebe ist durch alle gemähigten Klimagebiete der Erde bis 52° N und 35° S verbreitet. In Deutschland ist der Südwesten der Hauptsitz des Weinbaues. Auch die Gegenden um Naumburg a. d. Saale, Dresden und Grünberg i. Schi, sind wichtige Weinbaugebiete. Im Frühling wird der Boden um die Wurzeln gelockert und gedüngt, die Rebe beschnitten und aufgebunden, im Oktober die Traubenlese, der „Herbst", gehalten.

4. Für Seminare - S. 389

1912 - Breslau : Hirt
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 2. Rußland. 389 eine auffallend große, mit der Entfernung vom Ozean, also nach 3 und O zunehmende jährliche Wärmefchwankung (25 bis 35°)\ daher hohe Sommer- und tiefe Wintertemperaturen. Die Sommer sind heißer als bei uns, so daß auch in höheren Breiten die Halmfrüchte noch zur Reife gelangen. Die Niederschläge werden von Nw nach S und So immer spärlicher und reichen schließlich für den Waldwuchs nicht mehr aus. Im 3 fallen die Regen im Frühsommer, und zwar wie in den Mittelmeerländern als kurze, heftige Platzregen, die bei der Hitze schnell verdunsten. Der So hat ausgeprägtes Steppenklima mit Frühjahrsregen (im Mai) und trocknen Hochsommern. Erfolgen die in ihrem Betrage stark wechselnden Niederschläge ungenügend, oder bleiben sie ganz aus, so sind Dürre, Mißernten und Hungersnöte die Folgen. Im Winter ist ganz Rußland von einer Schneedecke überzogen; sie wird nach S dünner und bleibt dort auch kürzere Zeit liegen. Y. Pflanzen- und Tierwelt. Die Pflanzendecke ist einförmig wie das Oberflächenbild des Bodens und wie das Klima. Im N herrscht die au Sümpfen reiche Tundra. Südlich von ihr zieht sich ein breiter Wald- streifen hin, der im N aus Nadelholz und Birken, nach S zunehmend aus Laubholz, und zwar vorherrschend aus Eichen, Linden und Birken besteht. Er wird von Mooren und Wiesen unterbrochen, hat aber für Ackerbau oft zu mage- ren Boden. Im S der Waldzone erscheint allmählich das Getreideland, die Steppe. Ihr nördlicher Gürtel, das Land der Schwarzerde, ist der frncht- barste Boden und die Kornkammer Rnßlands. Dieser dichter bevölkerten Zone folgt das füdrnfsische echte Steppenland, das längs der Flüsse von Waldstreifen durchschnittene Weidegebiet ungezählter Herden von Rin- deru, Pferden, Schafen und Schweinen. Im Kaspischen Tieflande begegnet man einer fast wüstenartigen Salzsteppe. An den Flüssen ist sie jedoch anbaufähig und mit Getreide und Obst bestanden. In Polen nähern sich die Verhältnisse des Bodens, des Klimas und der Pflanzenwelt den ostdeutschen. Daher ist dieses Land am dichtesten von allen russischen Gebieten besiedelt. Die Südküste der Krim hat mittelmeerischen Pflanzenwuchs. Große Unterschiede herrschen in der Tierwelt. Die Tundra weist Polartiere auf, das Waldland die deutschen Wildarten, dazu Wölfe, Elche, Bären und im W auch den Wisent. Die Steppe ist der Tummelplatz zahlreicher Nagetiere (Springmäuse) und großer Huftiere (Saiga-Antilope). Die Flüsse sind äußerst fischreich. > I. Wirtschaftsleben. Die Erwerbstätigkeit beruht hauptsächlich auf der § 263. Landwirtschaft, daneben auf der Ausnutzung des zwei Fünftel des Landes bedeckenden Wald es 2. Im baltischen Gebiet, das am besten kultiviert ist, bant Rußland Roggen, der aber auch im Wolgagebiet große Flächen einnimmt, ferner Hafer, Kartoffeln, Flachs und Zuckerrüben an, auf der Schwarzerde besonders Weizen, Mais, Melonen und Sonnenblumen, letztere zur Speise- * Moskau hat eine mittlere Jahrestemperatur von —11° bei einem Julimittel von + 19°. Schon im Mittlern Rußland sinkt die Temperatur oft unter —40°. In Irland beträgt die jährliche Wärmeschwaukuug nur 10°, in Mitteldeutschland 20°. 2 Rußland ist das waldreichste Land Europas (38o/0 der Bodenfläche).

5. Für Seminare - S. 390

1912 - Breslau : Hirt
390 B. Länderkunde. — Vi. Europa, ölgewinnung. Das Land, meist noch Gemeinbesitz, wird nur lässig bewirt- schastet. Trotzdem ist die Getreideausfuhr außerordentlich groß. Getreide bildet den weitaus wichtigsteu Ausfuhrartikel, dann folgen Holz und Flachs. Rußland erzeugt etwa die Hälfte der Roggeuernte und ein Sechstel der Weizenernte der Erde. Die Viehzucht (Schafe, Rinder, Pferde, Geflügel, Bienen) wird in ausgedehntem Maße betrieben, ebenfalls am besten in den Ostseeprovinzen, in nomadischer Weise im 80. Die von wertvollen Pelz- tieren belebten Wälder spenden Holz (Bild 209) in großer Menge. Der Fisch- fang ist bedeutend in den Flüssen und Seen, in der Ostsee und im Weißen Meere. Der Kafpifche See liefert Kaviar und Hausenblase. Die im Ver- 208. Eisenerzlager im Südural. Der Magneteisenstein findet sich im Südural in großen Mengen und tritt häufig in ganzen Bergen zutage. Er wird mit der Spitzhacke auf einzelnen Terrassen losgebrochen und in Karren den benachbarten Hütten zugeführt. Das hier gewonnene Roheisen wird dann durch die Eisenbahnen weiterbefördert. hältuis zur Größe des Reiches uicht sehr bedeutenden Bodenschätze erscheinen höchst ungleich über das Land verteilt. Bevorzugt in dieser Beziehung sind die Mitte, der 8 und der Ural, mineralarm ist der X. Der Ural ent- hält Gold (Rußland ist das goldreichste Land Europas) und Platins Eisen (Bild 208), Kupfer und Afbest. Steinkohlen und Eifen kommen vielfach zu- sammen vor, so in dem Donetzbecken zwischen dem untern Dnjepr und Don, in Südwestpolen und in dem Gebiete südlich von Moskau. Diese Gegenden sowie ein Teil des Uralgebietes sind daher auch die wichtigsten Industrie- bezirke Rußlands. An erster Stelle steht die Webindustrie; sie deckt im Baumwollgewerbe schon den einheimischen Bedarf und erzeugt iu der i Der Ural ist das an Platin ergiebigste Gebirge der Erde. Die Platinerze werden in Deutschland verarbeitet.

6. Für Seminare - S. 393

1912 - Breslau : Hirt
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 2. Rußland. 393 russischen Nation hat zwei Ziele: Herrschaft über Asien und Vereinigung aller Slawen unter russischer Oberhoheit. Das Großfürstentum Finn- land sucht man unter Schmäleruug seiner alten Sonderrechte dem Reiche gänzlich einzugliedern. Viii. Besiedlung. Die Russen wohnen ganz überwiegend in kleinen dörs- K 263. lichen Siedlungen, die der vorherrschenden Land- und Waldwirtschaft am besten entsprechen. Die Zahl der Städte ist im Verhältnis zu der des Volkes nicht be- trächtlich. Großstädte gibt es nur 19. 1. Ostseegebiet. Das deutsche Element der drei südlichen Provinzen ist in den meisten Städten sowie auf dem flachen Lande dadurch, daß der überwiegende Teil des Großgrundbesitzes sich in seinen Händen befindet, noch immer einflußreich, wird aber von den übrigen Volksteilen schwer bedroht. — Die Ostseeländer sind ein Hauptgebiet für Getreide und Flachs, Wiesenbau und Viehzucht. St. Petersburg (1900), eilte Schöpfung Peters des Großen, die moderne Hauptstadt an der Mündung des weitverzweigten Fluß- und Kanalnetzes der Newa und am Ende des am tiefsten ins Land eindringenden Ostseebuseus, hat eine einheit- liche, regelmäßige Anlage, da es durch einen Willen gegründet wurde. Es ist das beste Aus- und Eingangstor sür Rußlands westeuropäische Beziehungen und daher auch der bedeutendste Industrie- und Handelsplatz an der Ostsee, geschützt durch die Festung Kronstadt (65). An der Düna stieg Riga (325), dessen Altstadt deutsch- mittelalterliches Aussehen trägt, zum dritteu Seehandelsplatz des Reiches empor. Als einziger Ostseehafen, der in den meisten Wintern eisfrei bleibt, blüht Li bau (85) auf, das auch in gute Bahnverbindung mit seinem Hinterlande gesetzt wurde. 3. Westrußlaud. Die Rokituosümpse bedecken noch einen großen Teil der Bodenfläche, die sonst Wälder, Acker-, Wiesen- und Weideländereien ein- nehmen. In Westrußland liegt das rnssisch-polnische Steinkohlengebiet. Die einstige Hauptstadt Litauens, Wilna (190), treibt als Hauptkreuzungs- Punkt der westrussischen Bahnen lebhaften Handel. Dieser liegt besonders in den Händen der hier zahlreichen Juden. Während Polens Hauptstadt, der stark befestigte Brückenort Warschau (fast 900), zum ersten Markte des Landes für Wolle und Getreide sich entwickelte, wurde Lodz [lüdsch] (400) der Sitz einer blühenden Baum- woll- und Wollweberei. 3. Südrußland. In diesem Küstenlande des Schwarzen Meeres, dem Süd- russischen Steppenlande, beherrscht der Weizenbau die Landschaft. Auch Obst und Wein werden angebaut. Während der Brache dient das Land zur Weide (Schafe). Am Donetz lagern reiche Steinkohlenflöze (teilweise Anthrazit), und in einer Landschaft am Dnjepr treten Eisenerze auf ls. o.). Zwischen Don und Donetz erstreckt sich das Land der donischen Kosaken, die sich in mehrhundert- jährigem Kriegsdienste zu einem Reitervolk entwickelt haben. Der an steiler Küste gelegene beste Hafen Südrußlands und des ganzen Reiches ist Odessa (480), der erste Platz für die Ausfuhr russischen Getreides nach den Mittelmeerländern und nach Westeuropa. Unter den zahlreichen Ausländern Odessas herrschen Italiener, Griechen, Rumänen und Deutsche vor. Den rumänischen Ver- kehr vermittelt Kischiuew ^kischinjöff^ (120). Roftöw (125) gilt als zweiter russischer Weizenhafen. Jekaterinoslaw (150), in der Nähe von Kohlen- und Eisenerzlagern am Dnjepr, hat zahlreiche Eisen- und Stahlgießereien, führt auch Getreide und Holz aus. An der Südwestküste der Halbinsel Krim liegt der Kriegs- Hafen Sewastopol (65).

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 30

1911 - Magdeburg : Creutz
30 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre. Gerste, Hafer. Der Reichtum an Kartoffeln hat die Anlage von Stärke- fabriken und Brennereien veranlaßt und begünstigt die Viehzucht. Weit mehr wird diese durch die grvßeu Wiesen- und Weideflächen an den Flüssen und in den Niederungen gefördert (Pferde und Rindvieh). In den ärmsten Teilen beschäftigt man sich nebenbei sehr viel mit Bienenzucht. Tie großen Heidekraut- und Buchweizenflächen sind den Bienen ergiebige Nähr- und ^ammelgebiete. Einen sehr wichiigen Zweig des Landbaues bildet der Hopfen bau. Er bringt dem Anbauer oft reichlichen Gewinn, verursacht aber auch sehr viel Arbeit. Der Hopseureichtum veranlagte die Anlage von vielen Bierbrauereien. Der Anbau des Flachses beschränkt sich jetzt nur auf den Hausbedarf. In den Niederungen und zum Teil auch an den Flüssen ist der Acker sehr ergiebig. Hier stehen der Weizen- und Zuckerrübenbau oben an, und Nohzuckerfabriken sind nicht selten. Die Bearbeitung des Bodens macht oft große Schwierigkeiten; häufig richtet auch das Hochwasser Schaden an. An den Gewässern beschäftigen sich viele Bewohner mit Fischerei und Schiffahrt. Zwar blüht die Fabriktätigkeit in Tanger münde und in Tangerhütte, doch im allgemeinen ist sie im ganzen Gebiete nur gering. Die Früchte des Feldes, der Ertrag der Wieseu, die gezüchteten Hanstiere und die Erzeugnisse der Fabriken sind die Handelsgegenstände, die nach fernen Orten verkauft werden. Grojj ist die Menge der Stoffe, die in das Gebiet eingeführt werden, z. B. Kohlen, Pflastersteine, Kalk, künstlicher Dünger. Der Handel mit diesen Stoffen gibt auch vielen Leuten Beschäftigung. Welche Eisenbahnlinien und Handelsstraßen durchschneiden die Altmark? Vom H o p f e n b a u. Schon seit mehreren Jahrhunderten treibt man in der Altmark Hopfenbau. Frachtwagen fuhren den Hopfen früher nach den großen Handetsplätzen Magde- bürg, Lübeck, Braunschweig! jetzt wird er an Ort und Stelle gehandelt und von Gardelegen aus versandt. Hellte ist der Hopfenbau im größten Teile des Gebietes ein wichtiger Zweig des Ackerbaues, und Tallfende leiden unter einer Mißernte. In den Städten Gardelegen, Calbe a. M und 125 Dörfern bildet der Hopfenbau den Hauptnährzweig der Bevölkerung. Je nachdem man in anderen Gegenden geerntet hat, sinkt oder steigt in der Altmark der Preis. 50 kg kosten 10—300 Mk., und 1000000 kg kommen ungefähr zur Ausfuhr. Zum Hopfenbau gehört warmer Humus- und Sandmergelboden, der das Wasser leicht durchläßt. Die Hopfengärten liegen meist dicht beim Hause; sie umrahmen das Gehöft und geben dem ganzen Orte ein freundliches Anseheil. Hat man die Hopfendämme im Freien angelegt, so wählt man eine vor den rauhen N.; und 0.-Winden geschützte Lage, gewöhnlich eine Waldeinbuchtung, die der Mittagssonne ausgesetzt ist. Die Hopfen- pflanzungen zieht man aus Ablegern der besten Stauden. Wenn die jungen Triebe hervorsprießen, so steckt man an jedes Pslänzchen einen dünnen Stecken, damit der Hopfen sich daran emporranke und „sich nicht müde wachse". Die Ernte des ersten Jahres nennt man Jungferhopfen. Im Herbste sterben die Ranken ab, aber der Stamm bleibt geslind und wächst im kommenden Jahre weiter. Im Früh- jähre gibt man jeder Pflanze zwei lange Stangen von etwa 3,50 m Länge. Im dritten Jahre nimmt man Stangen von 7 bis 8 m Höhe. 60 Pflanzen oder Hänfen gehören immer zusammen- Nach diesem Maße rechnet der Hopfenbauer seinen

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 44

1911 - Magdeburg : Creutz
44 ~. Das Land zwischen Elbe und Ohre. Gerste, Hafer. Der Reichtum an Kartoffeln hat die Anlage von Stärke- fabriken und Brennereien veranlaßt und begünstigt die Viehzucht. Weit mehr wird diese durch die großen Wiesen- und Weideflächen an den Flüssen und in den Niederungen gefördert (Pferde und Rindvieh). In den ärmsten Teilen beschäftigt man sich nebenbei sehr viel mit Bienenzucht. Die großen Heidekraut- und Buchweizenflächen sind den Bienen ergiebige Nähr- und Sammelgebiete. Einen sehr wichtigen Zweig des Landbaues bildet der Hopfen bau. Er bringt dem Anbauer oft reichlichen Gewinn, verursacht aber auch sehr viel Arbeit. Der Hopfenreichtum veranlagte die Anlage von vielen Bierbrauereien. Der Anbau des Flachses beschränkt sich jetzt nur aus den Hausbedais. In den Niederungen und zum Teil auch an den Flüssen ist der Acker sehr ergiebig. Hier stehen der Weizen- und Zuckerrübenbau oben an, und Rohzuckersabriken sind nicht selten. Die Bearbeitung des Bodens macht oft große Schwierigkeiten; häufig richtet auch das Hochwasser Schaden an. An den Gewässern beschäftigen sich viele Bewohner mit Fischerei und S ch i s s a h r t. Zwar blüht die Fabriktätigkeit in Tanger mün de und in Tanger Hütte, doch im allgemeinen ist sie im ganzen Gebiete nur gering. Die Früchte des Feldes, der Ertrag der Wiesen, die gezüchteten Hanstiere und die Erzeugnisse der Fabriken sind die Handelsgegenstände, die nach sernen Orten verkaust werden. Groß ist die Menge der Stoffe, die in das Gebiet eingeführt werden, z. B. Kohlen, Pflastersteine, Kalk, künstlicher Dünger. Der Handel mit diesen Stoffen givt auch vielen Leuten Beschäftigung. Welche Eisenbahnlinien und Handelsstraßen durchschneiden die Altmark? Vom H o p f e n b a u. Schon seit mehreren Jahrhunderten treibt man in der Altmark Hopfenbau. Frachtwagen sichren den Hopfen früher nach den großen Handelsplätzen Magde- bürg, Lübeck, Braunschweig; jetzt wird er an Ort und Stelle gehandelt und von Gardelegen aus versandt. Heute ist der Hopfeichau im größten Teile des Gebietes ein wichtiger Zweig des Ackerbaues, und Tausende leiden nuter einer Mißernte. In den Städten Gardelegen, Calbe a. M. und 125 Dörfern bildet der Hopfenbau den Hauptnährzweig der Bevölkerung. Je nachdem man in anderen Gegenden geerntet hat, sinkt oder steigt in der Altmark der Preis. 50 kg kosten 10—300 Mk., und 1000 000 kg kommen ungefähr zur Ausfuhr. Zum Hopfenbau gehört warmer Humus- und Sandmergelboden, der das Wasser leicht durchläßt. Die Hopfengärten liegen meist dicht beim Hause; sie umrahmen das Gehöft und geben dem ganzen Orte ein freundliches Ansehen. Hat man die Hopfendämme im Freien angelegt, so wählt man eine vor den rauhen N.= und O.-Winden geschützte Lage, gewöhnlich eine Waldeinbuchtung, die der Mittagssonne ausgesetzt ist. Die Hopfen- Pflanzungen zieht man aus Ablegern der besten Stauden. Wenn die jungen Triebe hervorsprießen, so steckt man an jedes Pfläuzcheu einen dünnen Stecken, damit der Hopfen sich daran emporranke und „sich nicht müde wachse". Die Ernte des- ersten Jahres nennt man Juugferhopfen. Im Herbste sterben die Ranken ab, aber der Stamm bleibt gesuud und wächst im kommenden Jahre weiter. Im Früh- jähre gibt man jeder Pflanze zwei lange Stangen von etwa 3,f>0 m Länge. Im dritten Jahre nimmt man Stangen von 7 bis 8 m Höhe. 60 Pflanzen oder Haufen gehören immer zusammen. Nach diesem Maße rechnet der Hopfenbauer seinen

9. Das Badnerland - S. 16

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 16 — Iii. Frage: Was pflanzen die Bauern dort an? Die Leute pflanzen Getreide und Handelsgewächse (Hopfen, Tabak, Zichorie, Zuckerrüben); ferner Obst, Reben, Fnttergewächse und viel Kartoffeln. Iv. Frage: Treiben die Leute auch Industrie? Aus Zuckerrüben wird in Waghäusel Zucker gemacht (800000 /> jährlich). In Rappenau wird Salz gewonnen (300 000 z jährlich). Der Hopfen wird in den großen Bierbrauereien in Bruchsal, Karlsruhe, Schwetzingen, Heidelberg, Speyer verwendet. Da im Hügelland viel Tabak gepflanzt wird, sind auch in vielen Orten Zigarrenfabriken, z. B. in Nußloch, Mühlhausen, Östringen, Mingolsheim, Odenheim usw. Pforzheim ist die größte Goldfabrikstadt Deutschlands. Für mehr als 40 Millionen Marl Goldwaren werden dort von etwa 15 000 Arbeitern jedes Jahr hergestellt.

10. Teil 1 = Grundstufe B - S. 34

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
34 Aus der Länderkunde der Erdteile. Wesen angenommen, so daß die Japaner unstreitig das gebildetste mongolische Volk sind. Die Industrie steht bei ihnen unter allen Asiaten am höchsten. Sie liefern ausgezeichnete Seidenstoffe, Lackarbeiten und Schnitzereien, sind vorzügliche Ackerbauer und Seidenzüchter. Hauptaus- fuhr Thee und Seide. — Das geistliche und weltliche Oberhaupt ist der Mikado, der in der Millionenstadt Tokio wohnt. Iv. Nordasien. (Russisch.) I. Sibirien (größer als Europa, weniger Bewohner als London) nimmt den Raum zwischen dem Ural und stillen Ozean, Zentralasien und dem Eismeer eiu. Der Nw. Sibiriens ist Tiefland, der 30. Gebirgsland. Die Riesenströme Sibiriens, Ob, Jenissei und Lena fließen zum Eismeer. Für den Verkehr nach anßen haben sie geringe Bedeutung, da sie in das selten freie Polarmeer münden. Ihr Fischreichtum ist aber eine Hanpt- uahrungsqnelle der Bewohner. Da Sibirien gegen das Eismeer ganz offen liegt, ist sein Klima viel ranher und kälter, als dasjenige in Enropa unter gleicher Breitenlage. Es weist strenge Winter mit furchtbarer Kälte und uach raschem Übergänge sehr heiße Sommer auf, in denen sich die Pflanzen- welt sehr schnell entwickelt. Das günstigste, dem Anbau vou Früchten recht zuträgliche Klima haben die südlichen Gebirgsthäler und Ebenen. Sibirien ist reich au Nadelwäldern und die Heimat allerlei Pelztiere (Zobel, Hermelin, Polarfuchs, Bär). Die mineralreichen Gebirge liefern auch viel Graphit. Die eingeborene Bevölkerung Sibiriens besteht ans mongolischen Jäger-, Fischer- und Nomadenvölkern. Unter letzteren sind die Samojeden zu nennen, die mit ihren Renntierherden die öden Flächen der Tnndra im N. beleben, und die Kirgisen, die mit ihren Herden im Sw. Hansen und ihr „weißes Haus", die knppelförmige Filzjurte, bald hier, bald dort auf schlagen. — Weitaus die Mehrzahl der Bewohner Sibiriens besteht indes aus russischen und polnischen Ansiedlern. Viele von ihnen sind Nachkommen von Verbannten, da Rußland noch bis heute Sibirien als Verbannnngs? land für Verbrecher benutzt. — Die bedeutendste Stadt Sibiriens ist Jrkütsk, die iudes nur 40 Tsd. E. hat. Ii. Turan oder Westturkestan, viel kleiner, aber bevölkerter als Sibirien, ist ein Tiefland zwischen dem Kaspisee, Iran und Zentralasien und hängt im N. mit der Kirgisensteppe zusammen. Das Land ist größtenteils Steppe und Saudwüste, au deu Flußläufen aber von äußerst fruchtbaren Oasen unterbrochen, in denen Reis, Baumwolle, Getreide, Melonen und allerlei Obst trefflich gedeihen. Hier findet man recht volkreiche Städte, von Iranern bewohnt. Die Steppenbevölkerung besteht dagegen aus Kirgisen und Turkmenen. Das Gebiet gehört den Russen. Einen Schein von Un- abhängigkeit haben sich noch die Chanate Buchara und Chiwa bewahrt. C. Afrika. (30 Mill. qkm, 170 Mill. E.) 1. Lage und Umgrenzung. Afrika wird durch das Mittelmeer vou Enropa getrennt und breitet sich zu beiden Seiten des Äquators und der Wendekreise aus. Nenne die Meere, welche den Erdteil begrenzen, und die wichtigsten Meeresstraßen, welche dieselben verbinden!
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