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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 41

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser. 41 In Italien erschienen um dieselbe Zeit Angehörige eines Volkes, das binnen kurzem sich dort die Herrschaft erwerben sollte, der Normannen.die Nor-Die Normannen hatten sich zuerst im neunten Jahrhundert als kühne Seefahrer und Seeräuber einen furchtbaren Namen gemacht; dann hatte sich zu Beginn des zehnten Jahrhunderts eine Schar von ihnen an der Seine-mündung in der nach ihnen benannten Normandie niedergelassen. Von dort stammten die Ritter, welche zu Heinrichs Ii. Zeit, von einer Wallfahrt nach dem heiligen Lande zu Schiff zurückkehrend, eines Tages im Hafen von Salerno ankamen, das gerade von den Sarazenen bedrängt wurde; sie beteiligten sich an der Verteidigung und retteten durch ihre Tapferkeit die Stadt. Zur Rückkehr eingeladen, kamen sie bald in größeren Scharen, ließen sich nieder und drängten seitdem in fortwährenden Kämpfen Griechen und Sarazenen Schritt für Schritt zurück. Heinrich Ii. und seine fromme Gemahlin Kunigunde widmeten dersorge^r Kirche besondere Sorgfalt. Der Kaiser sorgte für die Zucht in den Klöstern und gründete am oberen Main in einer bisher immer noch halbheidnischen Gegend das Bistum Bamberg. Er sowohl wie Kunigunde sind von der Kirche heilig gesprochen worden. In Bamberg liegen sie begraben. Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser. § 43. Unter dem sächsischen Kaisergeschlecht hatte Deutschland nach Das Reich, innen und außen gewaltige Fortschritte gemacht. Der Zusammenhang des Reiches war enger geworden. Ein Nationalbewußtsein war entstanden; das Wort deutsch, d. h. volkstümlich, das zunächst die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen Sprache bezeichnet hatte, diente nun auch im politischen Sinne zur Bezeichnung des deutschen Staates und Volkes und zu seiner Unterscheidung von Wätschern, d. H. romanischem Wesen. Während vor etwas mehr als hundert Jahren das Reich dem Zerfalle entgegenzugehen schien, bestand jetzt eine starke und anerkannte, mit dem Glanze der römischen Kaiserkrone geschmückte, königliche Macht. Das deutsche Reich war das mächtigste der abendländischen Christenheit. Auch die deutsche Kultur hatte Fortschritte gemacht. Der Urwald Wirtschaft, wurde stetig zurückgedrängt, der Ackerbau warf höhere Erträge ab, zumal auf den Gutswirtschaften der Könige und Klöster. Schon entstanden die ersten Märkte, wo unter königlichem Schutz die Kaufleute ihre Waren verkauften; Städte erhoben sich, auch in dem bisher städtelosen Sachsen, und hier wurde neben dem Ackerbau auch Handwerk getrieben. Die Bildung Bildung, nahm allmählich zu; doch war sie lateinisch und auch jetzt noch vorwiegend

2. Für Präparandenanstalten - S. 250

1912 - Breslau : Hirt
250 C. Länderkunde, aller Art bedeckt: mit Getreide, Baum- wolle, Aprikosen und Pfirsichen, vor allem aber mit der in regelmäßigen Reihen gezogenen D a t t e lp alm e, der „Königin der Oase". So wird die Oase svon dem ägyptischen Uah — Wohn- stätte, Rastort) zur „Speisekammer der hungernden Wüstenstämme". Im übrigen ist die Pflanzenwelt der Wüste dürftig und beschränkt sich auf harte Gräser und Dorngebüsch; auch die Tierwelt ist nicht reich. Von den Vögeln spielen die Raubvögel eine Rolle, unter den Reptilien die Skor- pione, von Säugetieren kommt außer Springmäusen eine Fuchsart vor. Mehr Leben herrscht am Rande der Wüste, von wo Antilopen, Gazellen und Strauße hineindringen, denen Löwen, Panther und Hyänen nachstellen. > Die Bewohner, etwa 5 Mill., leben in den Gebirgen und Oasen. Manche schweifen als gut berittene Räuber durch die Wüste (Beduinen) oder dienen den Reisenden als Führer. Das Reisen einzelner in der Wüste ist unmöglich,, darum vereinigen sich die Reisenden zu größeren Gesellschaften, Karawanen genannt. Aufgabe. Womit muß eine Kara- wane ausgerüstet sein? § 401. Eine der wichtigsten Oasenlandschaften ist Fessän, über die der früher vielbenutzte Karawanen- weg von Tripolis zum Tfäd-See geht. Hier liegt die kleine Stadt Mürfuk, gegen die Räuber der Wüste mit einer Lehmmauer umzogen. Alt- bekannt ist das fast 30 m unter dem Meeresspiegel gelegene Siwah in der Libyschen Wüste mit dem schon von Alexander dem Großen besuchten Ammonsorakel, dessen Tempel noch heute steht. Hier wachsen gegen 200000 Dattelpalmen; der jährliche Versand nach Unterägypten beträgt 80000 Zentner.

3. Deutsche Geschichte - S. 41

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser. 41 In Italien erschienen um dieselbe Zeit Angehörige eines Volkes, das binnen kurzem sich dort die Herrschaft erwerben sollte, der Normannen. D^Nor. Die Normannen hatten sich zuerst im neunten Jahrhundert als kühne Seefahrer und Seeräuber einen furchtbaren Namen gemacht; dann hatte sich zu Beginn des zehnten Jahrhunderts eine Schar von ihnen an der Seinemündung in der nach ihnen benannten Normandie niedergelassen. Von dort stammten die Ritter, welche zu Heinrichs Ii. Zeit, von einer Wallfahrt nach dem heiligen Lande zu Schiff zurückkehrend, eines Tages im Hasen von Salerno ankamen, das gerade von den Sarazenen bedrängt wurde; sie beteiligten sich an der Verteidigung und retteten durch ihre Tapferkeit die Stadt. Zur Rückkehr eingeladen, kamen sie bald in größeren Scharen, ließen sich nieder und drängten seitdem in fortwährenden Kämpfen Griechen und Sarazenen Schritt für Schritt zurück. Heinrichii. und seine fromme Gemahlin Kunigunde widmeten der Kirche besondere Sorgfalt. Der Kaiser sorgte sür die Zucht in den Klöstern und gründete am oberen Main in einer bisher immer noch halbheidnischen Gegend das Bistum Bamberg. Er sowohl wie Kunigunde sind von der Kirche heilig gesprochen worden. In Bamberg liegen sie begraben. Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser. § 43. Unter dem sächsischen Kaisergeschlecht hatte Deutschland nach Da, Reiq. innen und außen gewaltige Fortschritte gemacht. Der Zusammenhang des Reiches war enger geworden. Ein Nationalbewußtsein war entstanden; das Wort deutsch, d.h. volkstümlich, das zunächst die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen Sprache bezeichnet hatte, diente nun auch im politischen Sinne zur Bezeichnung des deutschen Staates und Volkes und zu seiner Unterscheidung von wälschem, d. h. romanischem Wesen. Während vor etwas mehr als hundert Jahren das Reich dem Zerfalle entgegenzugehen schien, bestand jetzt eine starke und anerkannte, mit dem Glanze der römischen Kaiserkrone geschmückte, königliche Macht. Das deutsche Reich war das mächtigste der abendländischen Christenheit. Auch die deutsche Kultur hatte Fortschritte gemacht. Der Urwald Wirtschaft, wurde stetig zurückgedrängt, der Ackerbau warf höhere Erträge ab, zumal auf den Gutswirtschaften der Könige und Klöster. Schon entstanden die ersten Märkte, wo unter königlichem Schutz die Kaufleute ihre Waren verkauften; Städte erhoben sich, auch in dem bisher städtelosen Sachsen, und hier wurde neben dem Ackerbau auch Handwerk getrieben. Die Bildung Bildung, nahm allmählich zu; doch war sie lateinisch und auch jetzt noch vorwiegend

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 284

1902 - Karlsruhe : Lang
— 284 — 3. Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Welt! Was gilt's? Heut gibt's 'nett guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. 4. Er lauscht und streicht sich von der Stirn Das blondgelockte Haar. „Ei doch, was sprengt denn dort heraus Für eine Reiterschar?" 5. Der Staub wallt aus, der Husschlag dröhnt, Es naht der Waffen Klang. „Daß Gott! Die Herrn verderben mir Den ganzen Vogelfang! 6. Ei nun! was gibt's?" — Es hält der Troß Vor'm Herzog plötzlich an. Herr Heinrich tritt hervor und spricht: „Wen sucht ihr da? Lagt an!" 7. Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: „Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich, hoch Des Sachsenlandes Stern!" 8. Dies rufend, knien sie vor ihm hin Und huldigen ihm still Und rufen, als er staunend fragt: „'S ist Deutschen Reiches Will'!" 9. Da blickt Herr Heinrich tief bewegt Hinaus zum Himmelszelt! „Du gabst mir einen guten Fang! Herr Gott, wie.dir's gefällt!" Vogl. (Otto I. und sein Bruder Heinrich. 1. Zu Quedlinburg im Dome ertönet Glockenklang; Der Orgel Stimmen brausen zum ernsten Chorgesang. Es sitzt der Kaiser brinnen mit seiner Ritter Macht, Vol? Andacht zu begehen die heil'ge Weihenacht. ^ 2. Hoch sitzt er in dem Kreise mit männlicher Gestalt, Das Auge scharf wie Blitze, von golbnem Haar umwallt. Man hat ihn nicht zum Scherze den Löwen nur genannt; Schon mancher hat empfunden die löwenstarke Hand. 3. Wohl ist auch jetzt vom Siege er wieder heimgekehrt, Doch nicht des Reiches Feinden hat mächtig er gewehrt. Es ist der eigne Bruder, den seine Waffe schlug, Der dreimal der Empörung blutrotes Banner trug.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 279

1902 - Karlsruhe : Lang
— 279 — ßt. Bonifarius. 1. An kühler Waldesstelle Satz Bouifacius; Es rollte Well' auf Welle Vor ihm der Ohrafluß. 2. Ihn hungert auf der Reife, Und er bedurfte Ruh. „Bereite fchnell mir Speise!" Rief er dem Diener zu. 3. Ter Diener aber wandte Kleinmütig seinen Blick. „Ach", seufzt er, „warum sandte Gott solches Mißgeschick? 4. Das, was ich mitgenommen, Ist alles aufgezehrt, Kein Beerleiu zu bekommen, Wohin der Blick sich kehrt." 5. Da winkt ihm zu der Fromme: „Mein Lieber, decke frisch, Damit uns Speise komme, Ans diesen Stein den Tisch! 6. Der reichlich konnte schicken Einst in der Wüste Brot, Der wird auch mich erquicken Mit Speise in der Rot." 7. Und als nach seinem Worte Der Diener schnell getan, Da schwebte zu dem Orte Ein Adler schwarz heran. 8. Der trug in seinen Krallen Laut schreiend einen Fisch Und ließ ihn niederfallen Auf den gedeckten Tifch. 9. Des Frommen Auge glühte, Sobald er dies geschaut; Hoch pries er Gottes Güte, Auf die er fest gebaut. 10. Der Diener schürte Flamme» Und sott den Fisch sogleich; Dann speisten sie zusammen Und sättigten sich reich. Adolf Bube. Pipin der Pipin der Kurze war nicht groß, | Doch Karls des Großen Vater, In aller Weise fehlerlos, Ein treuer Volksberater. Der beste Held im Frankenreich, Der Kirche Wohlgefallen, An Weisheit nur sich selber gleich, An Tapferkeit vor allen. War nicht geboren auf dem Thron, Toch für den Thron geboren! Zum Herrscher war des Hammers Sohn Von Gottes Gnad' erkoren. Papst Zacharias sprach dies Wort: „Des Königs Würd' und Namen Gebührt der Völker starkem Hort!" Und alle Welt sprach: „Amen!" Doch unser Held, der Kurze schien Zu klein manch kleinen Geistern, Die maßen mit den Augen ihn Und hatten viel zu meistern. Des schwieg der Held, und ritterlich «sinnt er den Hohn zu dämpfen Und lädt zum Spiele männigsich, Wo wilde Tiere kämpfen. $urje. Schon eilt das Volk herbei mit Drang Die stolzen Großen alle, Sie nahen beim Trompetenklang Mit lautem Waffenschalle. Still sitzt Pipin, gedankenschwer, Wie nahend Ungewitter Wirst er nur Blitze um sich her. — Da rauscht heraus das Gitter. Ein grimmer Leu, ein wilder Stier, Die stürzen in die Schranken, Begegnen sich mit Kampsbegier, Und keiner wollte wanken. Jetzt aber reißt des Leuen Zahn Den llr in dem Genicke Und reißt ihn nieder aus den Plan, Blut, Feu'r und Wut im Blicke. „Wer ist von euch," — so fragt Pipin Und blitzte durch die Reihen — „Wer ist von euch so stark und kühn, Entreißt die Beut' dem Leuen?" Da machten große Augen zwar Ringsum die großen Leute; Doch jeder bebt vor der Gefahr, Und feiner will zum Streite.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 29

1902 - Karlsruhe : Lang
— 29 — Bald darauf zwang Heinrich den Herzog Giselbert von Lothringen, den Sohn des Herzogs Reginar, zum Gehorsam. So war im sechsten Jahre seiner Regierung die Einigkeit und Ordnung im deutschen Reiche hergestellt. 3. Wie König Heinrich Deutschland gegen die Ungarn schützte. Leit dem Jahre 900 wohnte an der Ostgrenze des Herzogtums Bayern das Volk der Ungarn. Die Ungarn waren, wie einst die Hunnen, aus Asien nach Europa gewandert. Sie hatten am Uralflusse ihre Wohnsitze gehabt. Die Ungarn waren ein wildes Reitervolk, das nichts von Gott wußte. Ihre Leibesgestalt war klein und unansehnlich, ihre Gesichter häßlich; die Kopse trugen sie kahl geschoren und ließen auf dem Scheitel ein Büschel Haare stehen. Das Fleisch verschlangen sie roh; Wein und Met tranken sie im Übermaß. Sie waren trotzdem als ein rohes Naturvolk noch kräftig und gewandt und ritten vortrefflich auf kleinen, schnellen Pferden. Ihre Hanptwaffen waren Bogen, Pfeil und Wurfspieß. Im Kampfe stellten sie sich, als ob sie fliehen wollten, wandten sich aber plötzlich um und erschossen den versolgenden Feind mit ihren Pfeilen. Die Furcht vor ihnen wurde dadurch gesteigert, daß sie das Blut der Verwundeten tranken. Wohin sie kamen, verwüsteten sie das Land, brannten die Städte, Dörfer und Gehöfte nieder und raubten die Herden. Die Männer wurden erfchlageu und die Frauen und Kinder in die Sklaverei geschleppt. , Im letzten Jahre des Königs Konrad verwüsteten sie das südliche Deutschland. Einige Jahre später fielen sie in Thüringen ein und verheerten das Land an der Saale und Unstrut. König Heinrich konnte sie nicht abwehren, denn er lag krank, und sein Heer war zu schwach und zählte nur wenige Reiter. Ein glücklicher Zufall brachte Hilfe. Es wurde nämlich von den Deutschen ein vornehmer ungarischer Anführer gefangen genommen. Die Uugaru boten sür seine Freilassung viel Gold und Silber; allein Heinrich gab ihm erst die Freiheit, als die Ungarn versprachen, Deutschland neun Jahre lang in Ruhe zu lassen. Für diesen Waffenstillstand mußte aber Heinrich noch jedes Jahr eine große Summe Geldes als Tribut bezahlen. Den Tribut ließ sich Heinrich nur gefallen, weil er Zeit gewinnen wollte, um Deutschland gegen die Einfälle der Ungarn zu sichern. Er benutzte darum auch den Waffenstillstand aufs beste, ließ neue Burgen anlegen und die Städte mit sesten Mauern umgeben.^ Von dem Lande mußte immer der nennte Mann mit seiner Familie in die Burg ziehen. Bei Annäherung

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 44

1902 - Karlsruhe : Lang
— 44 — des Lagers errichteten Kirche. Mit der königlichen Krone auf dem Haupte folgte ihnen König Heinrich. Reichliche Gastmähler schlossen den ersten Festtag, bei dem die Fürsten des Reiches in eigener Person dem Kaiser den Dienst des Mundschenken, des Truchseß, _des Marschalls und des Kämmerers versahen. Am folgenden ^.age sanden nach der Frühmesse glänzende Ritterspiele und Waffenübungen statt. Hier bewiesen des Kaisers Söhne, König Heinrich und Herzog Friedrich von Schwaben, ihre Gewandtheit in der Führung der Waffen. Bei 20000 Ritter wetteiferten da nicht bloß in allen ritterlichen Künsten, sondern auch in Kostbarkeit der Rüstung, Glanz der Waffen und in Schönheit der Rosse. Kaiser Friedrich erschien selbst in ihrer Mitte und nahm an ihren Kämpfen teil. Als das herrliche Schauspiel beendet war, wurden die Söhne des Kaisers feierlich mit dem Schwerte umgürtet und zu Rittern geschlagen. Zur Feier des Tages ließen sie dann den zahlreich zusammengeströmten Dienstmannen, Sängern, Gauklern und armen Leuten Gold und Silber, Pferde, Gewänder austeilen. Unter ähnlichen Festlichkeiten verlies der dritte Tag. Am vierten Tage begann die Menge sich nach allen Seiten hin zu zerstreuen. Die Kunde von der Herrlichkeit zu Mainz erhöhte den Ruhm des Kaisers Friedrich in Deutschland und in allen angrenzenden Ländern. Wetteifernd priesen deutsche und französische Dichter die Wonne des Mainzer Festes, Barbarossa als den mächtigsten und reichsten Kaiser unter allen seinen Vorgängern, als die Zierde der christlichen Ritterschaft. Bald nachwiesen Festtagen kam aus dem Morgenlande die Nachricht, der Sultan Baladin habe Jerusalem erobert und alle Christen aus der heiligen Stadt verjagt. Da beschloß Kaiser Friedrich, einen Kreuzzug iu das heilige Land zu unternehmen. Er schickte dem Sultan Saladin einen Absagebrief. „Wissen sollen es die Könige," stand in dem Briese geschrieben, „und Du sollst es durch eigene Erfahrung erkennen, was unser siegreicher Adler, was der Schlachtenmut der Deutschen vermag, die auch im Frieden die Waffen nicht rosten lassen; wissen sollt ihr, was unsere Männer vermögen, die nie dem Feinde den Rücken gewendet haben, was der starke Bayer, der schlaue Schwabe, der umsichtige Franke, was der schwertkundige Sachse, der thüringer, der Westfale, der bärtige Brabanter vermag; kennen lernen sollt ihr die Krast von Lothringen und Friesland, von Böhmen und Österreich, von Jllyrien und Lombardenland; wissen endlich sollt ihr, welche Wucht unsere eigene Rechte hat." Mit einem Heere von hunderttausend Mann aus alleu Gauen des weiten Reiches zog der siebenzigjährige Held durch Bayern, Österreich, Ungarn gegen Konstantinopel. Der griechische Kaiser

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 33

1906 - München : Oldenbourg
9. Der Sturz Tassilos. 33 Dobda, als Abt Wissenschaft und fromme Zucht gelehrt, während in dem der Nonnen, einer Stiftung Tassilos Iii., die büßende Jrmingard, die Tochter Ludwigs des Deutschen, als Vorsteherin gepriesen und als Selige verehrt wird. Indessen war hier im Jahre 1215 die alte Zucht verfallen und der Erzbischof dachte das Frauenstist aufzulösen und dessen Besitz zur Gründung eines Hilfsbistums zu verwenden, aber der Papst bestimmte Herrenwörth, seit 1130 ein Chorherrenstift, zum Mittelpunkt des kleineu Sprengels, der nur zehu, allerdings ausgedehnte und ins Gebirge tief hineinreichende Pfarreien umfaßte, und ernannte den jeweiligen Propst zum Bischos. Da er aber vom Erzbischos von Salzburg eingesetzt und belehnt wurde, erlangte er nie die Stellung eines Reichsfürsten. Um dieselbe Zeit hat Kaiser Friedrich Ii. dem Hanse Wittelsbach auch die schöne, fruchtbare Rheinpfalz als erbliches Lehen verliehen und seit 1214 herrscht nun auch der Bischof von Speyer über bayerisches Gebiet gleich dem von Eichstätt, während jene von Würzburg und Bamberg mehr als Grenznachbarn, Lehensherren und Schutzvögte in Betracht kommen. Indessen wird auch der Bamberger noch bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zu den Landtagen der Herzoge von Bayern entboten, gleich den Kirchenfesten von Salzburg, Regensburg, Freising, Eichstätt, Augsburg, Passau und Brixen, welche diesem Ruse bis 1244 Folge leisten, ein Zeichen, daß die völlige politische Unabhängigkeit von der herzoglichen Gewalt erst jetzt errungen wurde. 9. Der Sturz Tassilos. Von M. Doeberl* 1). Um die Wende des 5. und 6. Jahrhunderts begegnen uns die Bayern in ihren neuen Wohnsitzen südlich der Donau. Ihr Gebiet erstreckte sich damals zwischen Lech und Enns, Alpen und Donau. Bald nach ihrer Einwanderung erscheinen sie in politischer Abhängigkeit vom merowingischen Frankenreich. Wann uni) wie diese Abhängigkeit begann, erzählt keine Quelle; sicher aber ist, daß schon der Frankenkönig Theudebert (534—48) eine Art Oberherrschaft über sie ausübte. Der bayerische Stammes st aat erscheint seit seinem Auftreten in der Geschichte unter Herzogeu aus dem Hause der Agilolfinger. Die geschichtlich sicher beglaubigten Herzoge aus diesem Geschlechte sind: in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts Garibald I. und Tassilo 1.; in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts Garibald Ii.; um das Jahr 700 Herzog Theodo mit seinen Söhnen Theob ald, Theodebert und Grimoald und (dem Sohne oder Enkel) Tassilo Ii.; in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts Hu gib er t und Oatilo, endlich von 748—88 Tassilo Iii. ') Vgl. „Entwicklungsgeschichte Bayerns" I. S. 67 ff. München 1906. Oldenbonrg. Kronseder, Lesebuch zur Geschickte Bayerns. c>

9. Teil 2 - S. 50

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
50 § 25. Die Sahara. bedeutend für den Karawanenverkehr von der N.-Küste Afrikas durch die w. Sahara. Zwischen Niger und Benue liegen die Haussa-Staaten, Sokoto und Adamaua, deren gewerbfleißiges Negervolk die für die Wüstenwanderung so nötigen Schläuche vorzüglich anzufertigen versteht. W. vom Tsadsee liegt Bornu, ein unter englischer Oberhoheit stehendes Sultanat, mit der Hauptstadt Kuka, dem wichtigen Endpunkt der Karawanenstraßen von den Syrien her. d) Ostsudan, das Land ö. vom Tsadsee bis zum Nilgebiet, umfaßt die beiden Sultanate Bagirmi und Wadai, aus denen viel Elfenbein und Straußenfedern, leider aber auch noch trotz aller Bemühungen der Europäer, es zu unterdrücken, Sklaven nach Ägypten verhandelt werden. §25. Die Sahara. 1. Bodengestaltung. Durch einen Gürtel magerer Steppen geht die sudanische Hochebene nordwärts allmählich in die Sahara (sähara), die größte Wüste der Erde, über, welche sich von den Küsten des Atlan- tischen Ozeans bis zum Roten Meere ausdehnt. Ihr ö. Teil, die Libysche Wüste, setzt sich jenseits des Niltales als Nubische und Arabische fort. Die Sahara ist durchaus keine ununterbrochene, sandbedeckte Ebene, vielmehr wechseln steinbesäete Flächen mit sandigen Mulden, massige dunkle Felsengebirge, von denen das höchste Tibesti bis zu 2700 m gipfelt, mit lichtfarbigen Sanddünen. 2. Klima. Das ganze Gebiet der Sahara ist außerordentlich wasserarm, so daß in manchen Teilen jahrelang kein Tropfen Regen fällt. Denn die von N. wehenden Winde des Sommers geben keinen Regen ab, weil das Innere durch den Zenitstand der Sonne zu stark erhitzt ist. So steigt die Temperatur bis 56°, sinkt aber in der Nacht bis — 7°, so daß Nachttau reichlich, Gewitterregen nicht selten sind. Die hierbei in das Erdinnere eindringenden Wassermengen treten an tieferen Stellen als Quellen zutage, und so entsteht die Oase (altägyptisch = Rastort). Ein Zug solcher Oasen, der sich etwa unter 15° ö. L. von dem Busen der großen Syrte gegen den Tsadsee hinzieht, dient hauptsächlich bei seinem größeren Quellenbesitz zur Verbindung der n.-afrikanischen Küste mit dem Sudan im Karawanenverkehr vermittelst des einhöckrigen Kamels. Die größte Oase ist die in der Libyschen Wüste gelegene Siwe (27 m unter dem Meeresspiegel), deren Ammon-Tempel einst Alexander d. Gr. be- suchte. Im w. Teil der Sahara haben die Franzosen durch artesische Brunnen das Grundwasser künstlich an die Oberfläche geleitet und so Oasen geschaffen.

10. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 26

1897 - Leipzig : Hirt
26 Wie er nun das Brot eben zerbrach, ging da mit seinem Stabe vorber des Kaisers Truchse, welcher die Aufsicht der die Tafel hatte; der schlug zornig den Knaben aufs Haupt, so hart, da ihm Haar und Haupt blutig ward. Der Knabe fiel nieder und weinte heie Thrneu. Das ersah eiu auserwhlter Held, Heinrich von Kempten, der war mit dem Herzogssohne aus Schwaben gekommen als dessen Zuchtmeister; heftig verdro es ihn, da man den zarten Knaben so unbarmherzig geschlagen hatte, und er fuhr den Truchse mit harten Worten an. Jener sagte, da er kraft seines Amtes aller Ungebhr am Hofe mit seinem Stabe wehren drfe. Da nahm Herr Heinrich einen Knttel und spaltete des Truchsesfen Schdel, da der Mann tot zu Boden sank. Unterdessen hatten die Fürsten Gott gedient und gesungen und kehrten zurck; da sah der Kaiser den blutigen Boden, fragte und vernahm, was sich zugetragen hatte. Heinrich von Kempten wurde auf der Stelle vorgefordert, und Otto, von tobendem Zorn entbrannt, rief: Da mein Truchse hier er-schlagen liegt, schwre ich an Euch zu rchen, bei meinem Barte!" Als Heinrich diesen Eid hrte und sah, da es sein Leben galt, sate er sich, sprang schnell ans den Kaiser los und ergriff ihn bei dem langen roten Barte. Damit schwang er ihn pltzlich auf die Tafel, da die kaiserliche Krone von Ottos Haupte in den Saal fiel, und zckte als die Fürsten, den Kaiser von diesem wtenden Menschen zu befreien, herzusprangen sein Schwert, indem er laut ausrief: Keiner rhre mich an, oder der Kaiser liegt tot hier!" Alle traten zurck, Otto, mit groer Not, winkte es ihnen zu; der unverzagte Heinrich aber sprach: Kaiser, wollt Ihr das Leben haben, so gebt mir Sicher-heit, da ich mein Leben behalte." Der Kaiser, der das Schwert an seiner Kehle fitzen sah, hob alsbald die Finger in die Hhe und gelobte dem Ritter bei kaiserlichen Ehren, da ihm das Leben geschenkt sein solle. Heinrich lie, sobald er diese Gewiheit hatte, den roten Bart los und den Kaiser ausstehen. Dieser setzte sich aber unverweilt auf den kniglichen Stuhl, strich sich den Bart und redete in diesen Worten: Ritter, Leib und Leben habe ich Euch zugesagt; damit geht Eurer Wege; htet Euch aber, mir wieder vor die Augen zu kommen! Ihr seid mir zu ungefge zum Hosgesinde, und mein Bart soll nicht wieder unter Euer Schermesser kommen." Da nahm Heinrich von allen Rittern und Bekannten Abschied und zog gen Schwaben auf seine Gter; da lebte er einsam und ehrbar. Danach der 10 Jahre begab es sich, da Kaiser Otto einen schweren Krieg fhrte, jenseits der Alpen, und vor einer festen Stadt lag. Da fehlte es ihm an Mannen, und er schickte nach den deutschen Landen, wer ein Lehen vom Reiche trage, solle ihm schnell zu Hilfe kommen bei Verlust des Lehens. Nun kam auch ein Bote zu dem Abte von Kempten, ihn auf die Fahrt zu mahnen. Der Abt sandte wiederum seine Dienstleute und forderte Herrn Heinrich, als dessen er vor allen bedrftig war. Ach, edler Herr, was wollt Ihr thun?" antwortete der Ritter Ihr wit doch, da ich des Kaifers Gnade verwirkt habe. Lieber gebe ich Euch meine beiden Shne hin und lasse sie mit Euch ziehen." Ihr aber seid mir ntiger als sie beide zusammen" sprach der Abt ich darf Euch nicht von diesem Zuge frei lassen, oder ich gebe Euer Land anderen, die es besser zu verdienen wissen." Traun" antwortete der Ritter ist dem so, da Land und Ehre auf
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