Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 63

1902 - Karlsruhe : Lang
63 — und legten neue Druckereien an. So druckte Johann Mente! in Straßburg schon (1466) eine ganze Bibel in deutscher Sprache, und im Jahre 1470 finden sich Buchdruckereien in Köln, Augsburg, Paris, Venedig, Rom, Neapel. ' Bis zum Jahre 1500 verbreitete sich die Buchdruckerkunst über ganz Europa; mehr als 30 000 Werke, darunter gegen zwanzig verschiedene deutsche Übersetzungen der Bibel, verließen die Presse. Xv. pstö aste Weich. 1. Das Reichsgebiet in verschiedenen Zeiten. Grenzen. Das Reich Karls des Großen umfaßte das ganze heutige Frankreich, in Spanien das Land zwischen den Pyrenäen und dem untern Laufe des Ebro, die Jufel Korsika, die nördliche Hälfte der italienischen Halbinsel, die Schweiz, Holland. Belgien, Österreich bis zur Theiß und Raab und das deutsche Reich bis zur Elbe. Die Nordgrenze gegen die Dänen bildeten die Eider und die Schlei: die Grenze im Osten ist durch eine Linie zu bezeichnen, die den Flüssen Trave, Elbe, Mulde, dann dem Böhmerwald bis zu seinem südlichen Ende solgt; hier wendet sie sich etwas nördlich von der Donau gegen Osten bis zur Theiß, folgt dann südlich dem Laufe der Theiß bis zur Donau, weiterhin westlich dem Laufe der Sau und wendet sich zuletzt südlich bis zur Ostküste des adriatischen Meeres. Von der Eidermündung westlich folgt die Reichsgrenze der Küste der Nordsee, des Kanals, des atlantischen Ozeans bis zum Meerbusen von Biskaya; hier wendet sie sich östlich in der Richtung der Pyrenäen, darauf südwestlich bis zum Ebro, dessen Laus sie bis zur Mündung folgt. Von hier ab ist die Küste des Mittelmeeres die Grenze bis zur Mündung des Garigliauo südlich von Rom. Die Grenzlinie zieht sich dann quer über die italienische Halbinsel und solgt zuletzt der Küste des adriatischen Meeres. Dieses gewaltige Gebiet wurde durch den Vertrag von Verduu von den Enkeln Karls des Großen in drei Reiche geteilt, unter denen das östliche damals Ostfranken hieß und später dt'u Namen Deutschland erhielt. Dieses Reich war im Westen durch eine Linie begrenzt, die denr^ Rhein von feiner Mündung bis Basel folgt und sich dann quer durch die Schweiz nach dem St. Gotthard richtet. Von hier geht die Grenze dem Hauptzug der Alpen nach, wendet sich dann südlich, durchschneidet Oberitalien zwischen der Adda und dem Oglio und folgt zuletzt dem Po bis zu seiner Mündung. Die übrigen Grenzen im Norden, Osten und Süden waren die nämlichen, wie in der Zeit Karls des Großen. Durch den Vertrag von Mersen wurden die Länder Elsaß und Lothringen hinzugefügt, d. h. das Gebiet, das im Westen von einer Linie begrenzt wird, die man in ziemlich gerader Richtung von der Scheldemündung bis Basel zieht. Unter den sächsischen Kaisern wurde das Reichsgebiet nach Osten bis zur Oder und zum Riesengebirge ausgedehnt; unter den letzten Karolingern war jedoch im Südosten so viel Land an die Ungarn und Slaven verloren worden, daß die Grenzen ungefähr- mit der östlichen Grenzlinie der deutschen Länder des österreichischen Kaiserstaates zusammenfallen. Otto der Große gewann das Königreich Italien, das sich von den Alpen bis zum Garigliauo erstreckte. Der erste Kaiser aus dem fränkischen Hause, Konrad Ii., vermehrte das Reichsgebiet im Südwesten; er erwarb nämlich das bnrgnndisch-

2. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 110

1905 - Leipzig : Hirt
110 Das Deutsche Reich vom Beginn der neuern Zeit'bis zum Westflischen Frieden. zgern, da ihre eigne Krone gefhrdet sei, solange die Knigin von Schott-land lebe, so unterzeichnete sie doch nur mit Widerstreben das Todesurteil. Arn 8. Februar 1587 wurde Maria Stuart zu Fotheringhay hin-gerichtet. Elisabeths Regierung. Bei dem langjhrigen uern Frieden, dessen sich England unter Elisabeths Regierung erfreute, blhten Ackerbau und Gewerbe. König Philipp Ii. von Spanien schickte eine stolze Flotte, die unberwindliche Armada genannt, nach England, um Rache zu nehmen fr die Hinrichtung der Knigin von Schottland, fr die Untersttzung der aufstndischen Niederlnder, fr die Verwstungszge, die englische Seefahrer gegen die spanischen Kolonien in Amerika unternommen hatten. Allein der Sturm vernichtete die gewaltige Kriegsflotte, Schiff um Schiff ging zugrunde. Philipp hatte alles auf eine Karte gesetzt. Mit der Vernichtung der Armada beginnt der Untergang der spanischen und die Vorherrschaft der englischen Seemacht. Franz Drake entdeckte unter Elisabeths Regierung das nordamerikanische Festland und brachte die Kartoffel nach Europa. Handelsverbindungen wurden mit Rußland, der Trkei und Ostindien erffnet. William Shakespeare, Englands berhmtester Dramendichter und einer der ersten Dramatiker aller Zeiten, ist ebenfalls ihr Zeitgenosse. Als Elisabeth im 70. Jahre ihres Lebens starb, folgte ihr der Sohn Maria Stuarts, Jakob L, der zuerst Schottland mit England und Irland vereinigte und den Titel eines Knigs von Grobritannien und Irland annahm. Dessen Sohn Karl I. entzweite sich mit seinen Untertanen und wurde im Jahre 1649 hingerichtet. 3. Ans der Kulturgeschichte des Zeitalters der Kirchentrennung. Die Hexenprozesse. Auf den dunkelsten Blttern der Geschichte sind die Hexenprozesse verzeichnet. Unter Hexen versteht der Aberglaube des Volkes solche Per-sonen, die durch einen Bund mit dem Teufel imstande sein sollen, andern Schaden zuzufgen. Es sollen dies vorzugsweise weibliche Personen jeden Alters sein. Nur ausnahmsweise kamen Männer in den Verruf der Hexerei; diese wurden dann Hexenmeister genannt. Der Schaden, den die Hexen anrichten sollten, erstreckt sich auf das Leben, die Gesundheit und das Eigentum der Menschen. Man glaubte, sie knnten Wetter machen, Miwachs und Unfruchtbarkeit bewirken und das Vieh in den Stllen schdigen. So hat das aberglubische Volk Miernten und son-stige Unglcksflle schuldlosen Personen ausgebrdet, und diese sind dann dein Tode berliefert worden. Die Hexen mten, so meinte das Volk, den Glauben an Gott abschwren und den Teufel als ihren hchsten

3. Geschichte des Mittelalters - S. 54

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
54 Der Anbruch der neuen Zeit. Vii. Der Anbruch der neuen Zeit. 1. Die Jungfrau von Orleans. 1. Mit den drei Shnen Philipps Iv. starb das Knigsgeschlecht aus, das die franzsischen Karolinger beerbt hatte. Ihm folgte das nahverwandte Haus Valois; aber die englische Knigsfamilie, deren Begrnder Heinrich Ii. aus Frankreich stammte, machte ihm ndert-halb Jahrhunderte lang die Thronfolge streitig. In diesem verheerenden Kriege fand das Schiepulver, das angeblich der Franziskaner Bertold Schwarz in Freiburg im Breisgau erfunden hatte, in grobem und kleinem Geschtz die erste Verwendung. Zur Zeit der Hussitenkriege war das halbe Frankreich mit Paris in englischem Besitz. Den jungen König Karl Vii. verlieen seine Groen; sein Verwandter, der Herzog Philipp von Burgund, schlug sich zum Feinde. Redegewaltige Mnche mahnten zur Bue: die Verschwendung und Modetollheit der Reichen sei schuld an dem Unglck Frankreichs. Die Entscheidung des Krieges hing an der Stadt Orleans, die die Englnder eingeschlossen hielten. Unter Waffenknechten und Brgern wtete der Hunger. Da erfllte sich die alte Weissagung, da ein Weib das Land retten sollte. 2. Johanna Darc aus Domremy an der lothringischen Grenze fhlte sich durch Heiligen-Erscheinungen zum Werkzeuge Gottes be-rufen. Einige Ritter geleiteten die kluge und fromme Jungfrau zum König, und sie berzeugte ihn nicht ohne Mhe von ihrer Sendung. Durch Ermahnung und Beispiel lehrte sie das Heer wieder Ordnung 1429 und Menschlichkeit. In weier Rstung, auf weiem Ro ritt Johanna in Orleans ein; durch Tapferkeit und Umsicht befreite sie die Stadt. Den Kriegern erschien sie wie ein Wunder. Eine Hirschkuh, erzhlten sie, verriet ihr die Stellung des Feindes, und ihr Lilienbanner umflatterten weie (Schmetterlinge. 3. Glcklich fhrte sie den König nach Reims zur Krnung. Noch ging sie mit ihm bis vor Paris; aber sie hielt ihre Aufgabe fr gelst. Nach einem milungenen Sturm hngte sie Rstung und Degen der dem Grabe des heiligen Dionysius auf, um heimzukehren zu ihren Herden. Aber man beredete sie zu bleiben.

4. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 102

1900 - Leipzig : Hirt
102 Aus der Kulturgeschichte des Zeitalters der Kirchentrennung. stndischen Niederlnder, fr die Verwstungszge' die englische Seefahrer gegen die spanischen Kolonien in Amerika unternommen hatten. Allein der Sturm vernichtete die gewaltige Kriegsflotte, Schiff um Schiff ging zu Grunde. Philipp hatte alles auf eine Karte gesetzt. Mit der Vernichtung der Armada beginnt der Untergang der spanischen und die Vorherrschaft der englischen Seemacht. Franz Drake entdeckte unter Elisabeths Regierung das nord-amerikanische Festland und brachte die Kartoffel nach Europa. Handelsverbindungen wurden mit Rußland, der Trkei und Ostindien erffnet. William Shakespeare, Englands berhmtester Dramendichter und einer der ersten Dramatiker aller Zeiten, ist ebenfalls ihr Zeitgenosse. Als Elisabeth im 70. Jahre ihres Lebens starb, folgte ihr der Sohn Maria Stuarts, Jakob I., der zuerst Schottland mit England und Irland vereinigte und den Titel eines Knigs von Grobritannien und Irland annahm. Dessen Sohn Karl I. entzweite sich mit seinen Unterthanen und wurde im Jahre 1649 hingerichtet. 3ut0 der Kulturgeschichte des Zeitalters der Kirchentrennung. Die Hexenprozesse. Auf den dunkelsten Blttern der Geschichte sind die Hexenprozesse ver-zeichnet. Unter Hexen versteht der Aberglaube des Volkes solche Personen, die durch einen Bund mit dem Teufel im stnde sein sollen, andern Schaden zuzufgen. Es sollen dies vorzugsweise weibliche Personen jeden Alters sein. Nur ausnahmsweise kamen Männer in den Verruf der Hexerei; diese wurden dann Hexenmeister genannt. Der Schaden, den die Hexen anrichten sollten, erstreckt sich ans das Leben, die Gesundheit und das Eigentum der Menschen. Man glaubte, sie knnten Wetter machen, Miwachs und Unfruchtbarkeit be-wirken und das Vieh in den Stllen schdigen. So hat das aberglubische Volk Miernten und sonstige Unglcksflle schuldlosen Personen aufgebrdet, und diese sind dann dem Tode berliefert worden. Die Hexen mten, so meinte das Volk, den Glauben an Gott abschwren und den Teufel als ihren hchsten Herrn anbeten. Hierfr sollten sie die Gabe zu schaden erhalten. Als Mittel dienten ihnen angeblich Salben und Trnke, die in der sge-nannten Hexenkche bereitet wurden. Man glaubte, sie besen eine Salbe, durch deren Anwendung sie befhigt wrden, auf einem Besen oder auf einem vom Teufel gestellten Bock zum Kamin hinaus hoch durch die Luft zu dem Versammlungsort zu reiten, wo der Teufel von Zeit zu Zeit Rechenschaft der das von ihnen verbte Unheil fordere. Als solcher Versammlungsort galt in Deutschland der Brocken im Harzgebirge. Der Glaube an Hexen ist nicht in Deutschland entstanden. Was die alten gypter und Griechen von Zauberern und Zauberinnen erzählen, ist nichts anderes als Hexenglaube unter einem andern Namen. Das Zwlf-tafelgefetz der Rmer verbietet das Verhexen des Getreides von einem Felde auf das andere, das von Frauen durch Drehen einer Spindel geschehen sollte. Durch die Rmer ist der Glaube an die Hexen unter den romanischen Vlkern

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 102

1900 - Leipzig : Hirt
102 Aus der Kulturgeschichte des Zeitalters der Kirchentrennung. stndischen Niederlnder, fr die Verwstungszge, die englische Seefahrer gegen die spanischen Kolonien in Amerika unternommen hatten. Allein der Sturm vernichtete die gewaltige Kriegsflotte, Schiff um Schiff ging zu Grunde. Philipp hatte alles auf eine Karte gesetzt. Mit der Vernichtung der Armada beginnt der Untergang der spanischen und die Vorherrschaft der englischen Seemacht. Franz Drake entdeckte unter Elisabeths Regierung das nord-amerikanische Festland imb brachte die Kartoffel nach Europa. Handelsverbindungen wurden mit Rußland, der Trkei und Ostindien erffnet. William Shakespeare, Englands berhmtester Dramendichter und einer der ersten Dramatiker aller Zeiten, ist ebenfalls ihr Zeitgenosse. Als Elisabeth im 70. Jahre ihres Lebens starb, folgte ihr der Sohn Maria Stuarts, Jakob I., der zuerst Schottland mit England und Irland vereinigte und den Titel eines Knigs von Grobritannien und Irland annahm. Dessen Sohn Karl I. entzweite sich mit seinen Unterthanen und wurde im Jahre 1649 hingerichtet. Aus der Kulturgeschichte des Zeitalters der Kirchentrennung. Die Hexenprozesse. Auf den dunkelsten Blttern der Geschichte sind die Hexenprozesse ver-zeichnet. Unter Hexen versteht der Aberglaube des Volkes solche Personen, die durch einen Bund mit dem Teufel im stnde sein sollen, andern Schaden zuzufgen. Es sollen dies vorzugsweise weibliche Personen jeden Alters sein. Nur ausnahmsweise kamen Männer in den Verruf der Hexerei; diese wurden dann Hexenmeister genannt. Der Schaden, den die Hexen anrichten sollten, erstreckt sich auf das Leben, die Gesundheit und das Eigentum der Menschen. Man glaubte, sie knnten Wetter machen, Miwachs und Unfruchtbarkeit bewirken und das Vieh in den Stllen schdigen. So hat das aberglubische Volk Miernten imb sonstige Unglcksflle schuldlosen Personen aufgebrdet, und diese sind dann dem Tode berliefert worden. Die Hexen mten, fo meinte das Volk, den Glauben an Gott abschwren und den Teufel als ihren hchsten Herrn -anbeten. Hierfr sollten sie die Gabe zu schaden erhalten. Als Mittel dienten ihnen angeblich Salben und Trnke, die in der sge-nannten Hexenkche bereitet wurden. Man glaubte, sie besen eine Salbe, durch deren Anwendung sie befhigt wrden, auf einem Besen oder auf einem vom Teufel gestellten Bock zum Kamin hinaus hoch durch die Luft zu dem Versammlungsort zu reiten, wo der Teufel von Zeit zu Zeit Rechenschaft der das von ihnen verbte Unheil fordere. Als solcher Versammlungsort galt in Deutschland der Brocken im Harzgebirge. Der Glaube an Hexen ist nicht in Deutschland entstanden. Was die alten gypter und Griechen von Zauberern und Zauberinnen erzählen, ist nichts anderes als Hexenglaube unter einem andern Namen. Das Zwlf-tafelgefetz der Rmer verbietet das Verhexen des Getreides von einem Felde auf das andere, das von Frauen durch Drehen einer Spindel geschehen sollte. Durch die Rmer ist der Glaube an die Hexen unter den romanischen Vlkern

6. Teil 2 - S. 397

1882 - Leipzig : Brandstetter
Die Hexenprozesse. 397 sition nur auftreten bürste, und baun bauerte es noch lauge, bis sie siegte. Einer der ersten Deutschen, die gegen die Hexenprozesse auftraten, war der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunberts lebeube Mainzer Geistliche Cornelius Loos. Wegen der Behauptung, daß die Hexenprozesse ungerecht seien, würde er zweimal eingekerkert, bis er schwieg. Im 17. Jahrhuubert ließen sich in Deutschland) zwei Gegner der Hexeuprozeffe vernehmen und zwar zwei Jesuiten, die sich babei freilich der Unterstützung ihres Orbens nicht zu erfreuen hatten. Der eine war Abam Tauner, gestorben 1632 in Tirol, wo man ihm ein christliches Begräbnis verweigerte, weil man in seiner Tasche einen „eingesperrten Teufel" gefunben hatte, der in Wahrheit ein Floh unter einem Vergrößerungsglase war. Der anbere war der als Dichter der „Trutz-nachtigall" bekannte Friedrich von Spee (1592 zu Kaiserswerth geboren, gestorben 1635 zu Trier). Beibe prebigten und schrieben mit Geist und Kraft gegen die Hexeuprozesse, und der letztere erklärte dem Kurfürsten Johann Philipp zu Mainz, das graue Haar, das er im vierzigsten Jahre bereits trage, rühre von beut Schmerze über die vielen unfchulbigen Opfer der Hexenprozesse her. Sie hatten wenig Erfolg. Glücklicher war der wackere Bekämpser so manchen Wahnes, Christian Thomafius, der sein Leben lang gegen Folter und Hexeuprozesse kämpfte, beren Ende er zwar nicht mehr erlebte, aber durch fein unerschrockenes Wort herbeiführen half. Durch ein Gesetz würde der Hexenprozeß zuerst in Preußen abgeschafft, Österreich folgte unter Maria Theresia nach. In der Schweiz fanb zu Glarus noch im Jahre 1782 ein Hexeuprozeß statt, wo eine Dienstmagb Anna Gölbi angeklagt war, das Kind ihrer Herrschaft behext und ihm „Nabelsamen" eingegeben zu haben. Sie würde verurteilt und enthauptet. Als letzten Hexenprozeß int deutschen Reiche betrachtet man den gegen die Nonne Maria Renata aus dem Kloster Unterzell bei Würzburg im Jahre 1749. Über biesen Prozeß teilt der Abt des in unmittelbarer Nähe befinb-lichen Klosters Oberzell, der Präinonstratenferntönch Oswalb Boschert, als Augenzeuge mit, daß Maria Renata Sänger, die ungefähr 1680 in München geboren war, int Jahre 1699 in das Kloster Unterzell eingetreten fei. Renata lebte anfangs den Ordensregeln gemäß, zeigte aber später eine auffallenbe Unzufriebenheit mit ihrem Staube, die enblich in einen förmlichen Groll überging, als ihr int Jahre 1738 der Propst des Klosters die vielen Katzen, mit benen sie sich umgeben hatte, entfernen ließ. Ihr Gemüt, schreibt Boschert, würde baburch aufs tiefste verbittert, und sie begann von ba an ihre Künste gegen biejenigen zu richten, die ihren Haß sich zugezogen hatten. Von biefetn Augenblicke an war der Friebe aus dem Kloster gewichen, und es würde der Schauplatz der seltsamsten Ereignisse. Es kam im Kloster allerlei vor, was gerechtes Aufsehen erregte. Die Schwestern würden in ihren Betten gebrückt, geschlagen, gezwickt, gewürgt, so daß sie ant Morgen sich nicht mehr regen konnten, bis man nach allen möglichen Exorcismen und auberen heilsamen Mitteln es bahin brachte, daß eine der Klvsterschwestern gegen Renata zeugte und bieselbe als Zauberin und als

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 264

1877 - Berlin : Herbig
‘2(54 Mittlere Geschichte, Vierte Periode, 1440—1450. Johann Gutenberg (in Mainz) erfindet die Buchdruckerkunst. (Johann Fust, Peter Schöffen.)1 Friedrich muss seinem Bruder und seinem Vetter Theile des Herzogthums Oesterreich abtreten, wird von ihnen in Wien belagert und durch Georg Podiebrad, König von Böhmen, befreit (1462). Die Vermählung von Friedrichs Sohn, Erzherzog Maximilian, mit Maria, Tochter und Erbin Karls des Kühnen (f 1477), führt mehrere Kriege mit Frankreich und nach dem Tode der Maria (1482). mit den aufständischen Niederländern herbei. Doch behauptet Maximilian das burgundische Erbe für seinen und der Maria Sohn, den Erzherzog Philipp. Nur das Herzogthum Burgund (la Bourgogne, Hauptstadt Dijon) kommt an Frankreich. Kaiser Friedrich Iii., in einen Krieg mit Matthias Corvinus von Ungarn verwickelt, aus Oesterreich vertrieben, wird erst nach dessen Tode (1490) durch Maximilian zurückgeführt. Maximilian erhält nach dem Aussterben einer Nebenlinie auch das schon im Jahre 1363 vom Hause Habsburg erworbene Tyrol und ist beim Tode Friedrichs im Besitz aller österreichischen Lande. §. 2. Frankreich. 1270—1285. Philipp Iii., der Kühne (le Hardi), verlieirathet seinen Sohn 1285—1314. Philipp Iv., den Schönen (le Bel), mit Johanna, Erbin von Navarra. Kampf mit Papst Bonifacius Viii. (1294 bis 1303), der in Anagni gefangen genommen und arg misshandelt wird. Papst Clemens V., der den päpstlichen Sitz nach Avignon ver- legt, söhnt die Kirche mit Philipp wieder aus. Auf Antrieb des nach den Schätzen und Gütern der Tempelherren (s. S. 236) lüsternen Königs hebt der Papst den Orden auf (1312). Die Ritter werden fest- genommen und auf schwere, aber meist unerwiesene Anschuldigungen hin verurteilt und ihre Güter eingezogen. Ihr Grofsmeister Jalob von 1 Die Holländer behaupten, dass Lorenz Jansson um dieselbe Zeit die Erfindung selbständig gemacht habe. Jedenfalls hatte Guten- berg keine Kunde davon, und seine Erfindung ist zuerst Gemeingut geworden. Sein Familienname ist Gensfleisch, der Name Gutenberg ist der des patricischen Stammhauses seiner Mutter.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 269

1872 - Münster : Coppenrath
I 269 und ihre wunderbaren Thaten leben bis auf den heutigen Tag in Sagen und Liedern des Volkes fort. r So hatte Heinrich Vi., der schon in der Wiege mit zwei Kronen war gekrnt worden, die eine bereits verloren; jetzt nahete die Zeit, wo dem Unglcklichen auch die zweite, die Krone Englands, sollte entrissen werden. Im Jahre 1459 entstand in England selbst ein innerer, langwieriger und blutiger Krieg zwischen dem regierenden Hause Jork und Lancaster, wovon jedes nhere Ansprche an den Thron zu haben glaubte. Weil das Haus 3)ork eine weie Rose im Schilde fhrte, und das Haus Lancaster eine rothe, so nannte man diesen Brger-krieg den Krieg der weien und rothen Rose. Die beiden Rosen lieferten einander zwlf Schlachten, und England war viele Jahre hindurch der Schauplatz von Grueln und Blutvergieen. Der unglckliche Heinrich wurde mehrmal in den Kerker (Tower) gesteckt und zuletzt ermordet. Das ganze Haus Lancaster wurde bis auf einen Sprling, Heinrich Richmond, welcher aus dem Hause Lancaster-Tudor war, ausgerottet. Dieser floh nach Frankreich, kehrte aber im Jahre 1485 nach England zurck, strzte das Haus Jork vom Throne und bernahm selbst unter dem Namen Heinrich Vii. die knigliche Regierung. Und um sich auf dem Throne zu befestigen, vermhlte er sich mit Elisabeth von Jork und verband so beide Rosen mit einander. Jedoch erst unter seinem Sohne, Heinrich Viii., ward das Reich vllig beruhigt. Hundert und zwanzig Jahre herrschte das Haus Tudor der England. 74. Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters. Im Mittelalter wurden mehre fr das Leben eben so ntz--liche, als der Wissenschaft frderliche Erfindungen gemacht, durch welche allmlig die meisten Verhltnisse umgestaltet und eine neue Zeit vorbereitet wurde. Die wichtigsten fallen in diese Zeit und sangen schon an, ihre einflureichen Folgen auf die menschliche Gesellschaft zu uern. Zu diesen gehren zunchst:

9. Geschichte des Mittelalters - S. 267

1861 - Münster : Coppenrath
267 hete die Zeit, wo dem Unglücklichen auch die zweite, die Krone Englands, sollte entrissen werden. Im Jahre 1459 entstand in England selbst ein innerer, langwieriger und blutiger Krieg zwischen dem regierenden Hause Aork und Lancaster, wovon jedes nähere Ansprüche auf den Thron zu haben glaubte. Weil das Haus Dork eine weiße Rose im Schilde führte, und das Haus Lancaster eine rothe, so nannte man diesen Bürgerkrieg den Krieg der weißen und rothen Rose. Die beiden Rosen lieferten einander zwölf Schlachten, und England war viele Jahre hindurch der Schauplatz von Gräueln und Blutvergie- ßen. Der unglückliche Heinrich wurde mehrmal in den Kerker, Tower, gesteckt und zuletzt ermordet. Das ganze Hans Lancaster wurde bis auf einen Sprößling, Heinrich Nichmond, wel- cher aus dem Hause Lancaster-Tndor war, ausgerottet. Dieser floh nach Frankreich, kehrte aber im Jahre 1485 nach England zurück, stürzte das Haus Dork vom Throne und über- nahm selbst unter dem Namen Heinrich Vii. die königliche Ne- gierung. Und um sich auf dem Throne zu befestigen, vermählte er sich mit Elisabeth von Jork und verband so beide Rosen mit einander. Jedoch erst unter seinem Sohne, Heinrich Viii., ward das Reich völlig beruhiget. Hundert und zwanzig Jahre herrschte das Haus Tndor über England. 74. Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters. Im Mittelalter wurden mehrere für das Leben eben so nützliche, als der Wissenschaft förderliche Erfindungen gemacht, durch welche allmälig die meisten Verhältnisse umgestaltet, und eine neue Zeit vorbereitet wurde. Die wichtigsten fallen in diese Zeit und fangen schon an, ihre einflußreichen Folgen auf die menschliche Gesellschaft zu äußern. Zu diesen gehören zunächst: 1. Die Erfindung des Compasses. — Es ist be- reits in dem ersten Theile unserer Geschichte bemerkt worden,

10. H. 1/2: Griechische Geschichte, H. 1/2 - S. 138

1866 - Leipzig : Teubner
138 Untergang der Freiheit. Kairol jtoaaoi. nag v[ilv, ävöqeg ’A&rjvatoi, ysydvaöl ßy- zoqeg svöo^ol aal [isydxol jiqo i[iov, Kahllöxqazog Easzvog, ’Aqlgtckpcov, Kecpahog, &Qaövßovaog, exeqol ¿lvqlol' d\A’ opas ovdsis Ttcütiote xovxcov did navxog sdaasv iavxov sig ovdsv tri hoxel, aaa’ o fisv ygacpcov ova av Ettqeößsvösv, o de tcqeö- ßsvcov ova av sygaipev. v7t8ä8i7t£ ydy avxav saaözog ¿avzcp dyta }i£v Qaötcovrjv, dpa d\ el xl y£voix\ avacpoqav. ti ovv; Einoi Xlg av, 6v xoöovxov vneqyqug xovg ahxovg aal roa^ij, cogze Tcavxa tcolelv avxog; ov xavxa keya, «Aa’ ovzag ¿netcetöfirjv [isyav sivau xov aazsikrypoxa aivövvov zrjv Ttofav, cogz ova s’doasl [iol ia>Qav ovös n^ovolav ovöe^Cav xrjg idtag aöcpalslag öidovai, ¿Aa’ ayaityxov slval, el (¿ydsv nagafancov Zig a Öel 7tqcc^Elev. ¿7t£7tel6^Lr]V 0’ Vtceq Efiavxov , Xv^Ov [Lev dvaiöd'rjxcov, d[icog d’ E7te7tel6^irjv, fiyzs ypacpovz’ av ifiov yquil’al ßskziov (irjdsva, [iyx£ Ttqaxxovxa nya^ai, ytyxe Ttqeßßsv- ovxa 7tqe6ßsv6al Jiqod'vfioxeqov [iyds diaaioxeqov. dta xavxa ev Ttäöiv ¿[lavzov Exaxxov. tigenverblindeten: Arkader,Eieier, Messenier, Argeier. — Kcdliozqcc- rog bedeutender Staatsmann zur Zeit der thebanischen Hegemonie, welchen Dem. Anfangs zum Vor- bilde nahm. ’Aqiczocpcov aus der- selben Zeit (ein andrer am Ende des pelop. Krieges) rühmte sich 75 Mal nccqavöficov verklagt und nie verurtheilt zu sein; während Kscpa- Aog stolz darauf war, trotz vieler eignen Anträge nie angeklagt zu werden. — o fxsv ygcccpav ovk uv 87zq' wenn einer Anträge machte, dann ging er nicht als Gesandter. — fi' zi ysvoiz’ „euphemistisch, si quid accidisset, für den Nothfall“. — uvucpoqüv, einen Rückzug. — %d>Qccv — disovca, keinen Raum (zur Ausführung), oder auch nur Gedanken (zu Plänen) für die eigne Sicherheit gestatten. — Ensnsißiuiv v.zx. Ich hegte von mir die Ueber- zeugung, vielleicht nur aus Stumpf- sinn.— ifiuvzov szuzzov, stellte ich meine Person hin.
   bis 10 von 90 weiter»  »»
90 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 90 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 30
2 2
3 3
4 24
5 3
6 9
7 1
8 1
9 0
10 12
11 3
12 1
13 0
14 1
15 0
16 3
17 0
18 2
19 11
20 0
21 7
22 1
23 0
24 0
25 4
26 1
27 7
28 0
29 2
30 0
31 63
32 4
33 1
34 5
35 0
36 7
37 7
38 0
39 3
40 1
41 5
42 1
43 0
44 3
45 9
46 4
47 7
48 1
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 41
1 157
2 15
3 222
4 388
5 29
6 438
7 162
8 74
9 388
10 41
11 40
12 187
13 402
14 23
15 233
16 870
17 1153
18 38
19 417
20 85
21 57
22 28
23 223
24 69
25 2341
26 112
27 43
28 142
29 25
30 355
31 6
32 271
33 25
34 26
35 191
36 511
37 132
38 73
39 165
40 642
41 186
42 105
43 591
44 35
45 3139
46 586
47 29
48 21
49 32
50 6
51 10
52 209
53 185
54 113
55 25
56 72
57 55
58 115
59 350
60 84
61 66
62 16
63 36
64 329
65 31
66 438
67 52
68 447
69 163
70 20
71 200
72 175
73 218
74 65
75 129
76 126
77 287
78 25
79 153
80 52
81 100
82 243
83 47
84 32
85 38
86 70
87 238
88 15
89 78
90 265
91 229
92 1221
93 6
94 695
95 73
96 58
97 60
98 363
99 20

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 468
1 230
2 153
3 226
4 286
5 494
6 4061
7 725
8 129
9 1106
10 172
11 570
12 435
13 413
14 856
15 6
16 8304
17 112
18 400
19 857
20 48
21 184
22 3
23 23
24 653
25 1044
26 571
27 100
28 87
29 288
30 337
31 899
32 694
33 2451
34 759
35 168
36 395
37 4
38 210
39 868
40 1633
41 67
42 121
43 279
44 1067
45 1171
46 150
47 889
48 230
49 4691
50 288
51 429
52 299
53 1110
54 1718
55 1926
56 49
57 283
58 566
59 3060
60 104
61 1946
62 411
63 177
64 1781
65 657
66 121
67 223
68 2091
69 264
70 1084
71 488
72 227
73 1707
74 165
75 514
76 112
77 744
78 773
79 1965
80 1249
81 3436
82 205
83 806
84 43
85 60
86 234
87 482
88 1088
89 561
90 8520
91 983
92 369
93 491
94 317
95 1564
96 232
97 800
98 627
99 154
100 1657
101 59
102 471
103 3430
104 36
105 234
106 253
107 299
108 27
109 216
110 299
111 278
112 158
113 169
114 254
115 41
116 421
117 69
118 608
119 1628
120 16
121 389
122 321
123 195
124 250
125 159
126 441
127 795
128 124
129 373
130 129
131 1097
132 516
133 1065
134 122
135 120
136 1697
137 201
138 95
139 2451
140 390
141 47
142 414
143 640
144 341
145 455
146 74
147 90
148 2771
149 538
150 5239
151 326
152 517
153 1387
154 109
155 413
156 579
157 849
158 911
159 311
160 584
161 169
162 14
163 18
164 34
165 726
166 1303
167 154
168 80
169 248
170 153
171 1590
172 512
173 945
174 360
175 1702
176 1666
177 2805
178 179
179 357
180 141
181 29
182 2207
183 1494
184 549
185 50
186 111
187 123
188 1441
189 34
190 10
191 6337
192 288
193 1722
194 366
195 143
196 428
197 1345
198 784
199 522