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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 208

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
208 Sechster Zeitraum. Prinzessin Anna Romanowna Schwester des Kaisers Basilius, wurde nur unter der Bedingung genehmigt, daß ec sich zum Christenthume bekehre, daher ist Wladimir der erste christliche 9s3 Beherrscher Rußlands. Er heißt der Heilige und ihm zu Ehren stiftete die Kaiserin Katharina H. den russischen St. Wla- dimirorden den 22. September 1782. Wladimir zerstörte mit eigener Hand die erkämpfte, Macht seines Reichs durch dessen Zer- ¿015 splitterung unter zwölfsöhne nach seinem Ableben. Swiatopolk 1., ¿oi9 Wütherich, mußte landflüchtig werden und starb im Elend. Jaroslaw I. machte einen unglücklichen Zug gegen Constantino- 1043 pel, erwarb sich aber Ruhm und Achtung durch die milde und weise Regierung seines Reichs. Seine Tochter Anna ward die Gemahlin des Königs Heinrich I. von Frankreich. Nach seinem 11)54 Tode hatte sein Sohn I z i a s l a w mit einem neuen Feinde, den Po- lovzern, und unruhigen Verwandten und Vasallen zu kämpfen. Er fiel in einer Schlacht, Rußland aber zerrütteten noch lange 1078 die Fehden zahlloser kleiner Fürsten. Polen, Europa's größte Ebene, wurde gleichfalls von sla- vischcn Stammen bevölkert, die, nach ihren Wohnsitzen Litthauer, Preußen, Letten hießen. Herrschend erhoben sich über sie alle die, etwas gebildeten, Lechen, seit dem 7. Jahrhunderte. Ihr'an- führer Lech soll der Gründer der ersten Hauptstadt Gniezno gewesen seyn, deren Name von einem Neste weißer Adler, Gniez- do, abgeleitet wird, welches man dort antraf; nach Andern habe Lech, die Gegend wohlgefällig betrachtend, ausgerufen: ,,Hier wol- len wir uns einnisten." Der weiße Adler wurde nachmals das Nationalwappen. Die Schreibekunst erlernten und übten die Lechen zeitig, auch das Christenthum drang zu ihnen und machte sie milder. Der Vielherrschaft kleiner Fürsten aus der Nachkom- 840 menschaft Lechs machte ein gewählter Fürst, Namens Piast, ein Ende und zwischen der Weichsel und Warthe gründete er ein zusammenhängendes Reich, dessen Bevölkerung man Polen, d. i. die Slawen der Ebene, zu nennen sich gewöhnte. Kampfe mit den benachbarten Russen und den mächtigen deutschen Kaisern des sächsischen Hauses übten mit abwechselndem Erfolge die 892— Kräfte der Polen. B oleslav I., aus dem Stamme der Pi- _J02s asten, nahm zuerst denkönigstitel an, welchen ihm der deut- """ sche Kaiser, Otto Iii., bestätigte. Seinem Vater ganz unähnlich nxtc Mieczislav, mit dem Beinamen der Trage, denn vieles, 10~ was jener erworben, verlor er unrühmlich gegen Böhmen und — o Deutschland. Eine achtjährige Anarchie zerrüttete Polen nach sei- nem Ableben; das Heidenthum griff wieder um sich, bis endlich l04„ sein Sohn Casimir I. zur Herrschaft gelangte. Durch Freund- schaff mit Rußland und Deutschland, denn Maria, des Großfür- 1058 sten Jaroslav Tochter, war seine Gemahlin, und dem Kaiser = lü Heinrich Iii. schickte er Hülsstruppen gegen die Ungarn, erwarb

2. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 155

1879 - Leipzig : Teubner
Armfelds Rückzug 1719. 155 fürchterlichen Kälte im Januar 1719 über die nördlichen Gebirge nach Schweden zurückkehren, über Höhen, die im Winter fein menschlicher Fuß betrat. Ohne Nahrung und hinlängliche Kleidung kletterten 10,000 abgemattete Schweden unter Sturm und Schneegewirbel in der schneeigen Oede umher und zogen noch ihr Geschütz hinter sich her. In einem solchen Kampfe ging die menschliche Kraft ans. Sie schickten einige gefangene Dänen nach Drontheim zurück, um den dortigen Befehlshaber von ihrer Noth zu unterrichten. Der sandte sogleich 300 Schlittschuhläufer mit 150 leichten Schlitten hin; allein die Hülfe kam zu spät. Ganze Regimenter, im Zuge begriffen, standen zum Tode erstarrt, ganze Haufen lagen im Schnee verschüttet, andere, von eisigen Klippen herabgeglitten, lagen in Abgründen zerschmettert. Armfeld selbst erreichte mit 500 Mann nur mit Mühe und durch den Frost verstümmelt die bewohnten Gegenden Schwedens wieder. Karl Xii. war nur Kriegsmann, nicht Staatsmann, wie sein großer Gegner Peter. Und auch als Kriegsmann war er nur groß durch Tollkühnheit und die Verachtung jeglicher Gefahr fowie durch die Fähigkeit, jegliche Beschwerde und Entbehrung zu ertragen; dagegen fehlte ihm die Gabe einer umfassenden Berechnung und der planmäßigen Verfolgung eines letzten Zieles, bessert Erreichung die Entscheidung bringt. Ein großer Fehler war sein unbegrenzter Eigensinn, der keiner Vernunft zugänglich war. So hat er denn verschuldet, daß Schweden von der Höhe seiner Macht herabstürzte und fast alle feine auswärtigen Besitzungen verlor. Nach seinem Tot>e erhob der schwedische Adel mit Uetiergehung seines Neffen, des Herzogs von Holstein-Gottorp, seine jüngere Schwester Ulrike Eleonore, Gemahlin des Erbprinzen von Hessen-Kassel, und später diesen selbst auf den Thron; beide mußten aber der Unbeschränktst der königlichen Macht entsagen und die Regierung fast ganz in die Hände von wenigen Adelsfamilien geben. Die neue Regierung schloß mit den Gegnern Schwedens Frieden, indem sie die auswärtigen Besitzungen zum Theil

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 240

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 240 — Heeres zog der greise Held aus nach dem Morgenlande. Aber er sollte das Ziel seiner Kreuzfahrt nicht erreichen. Als er in Kleinasien auf seinem Streitrosse einen Fluß durchschwimmen wollte, rissen ihn die Wellen fort, und leblos brachten ihn seine Gefährten ans Ufer. So beschloß Friedrich seine Heldenlaufbahn. Unbeschreiblich war die Trauer des Heeres, unbeschreiblich die Trauer des ganzen Volkes, als die Kunde seines Todes nach Deutschland gelangte. Das Volk konnte es lange gar nicht glauben, daß sein großer Kaiser, der gewaltige Barbarossa, wirklich gestorben sei. Und noch lebt er fort in der Sage. Im Thüringerland, erzählt sie, tief unten im Kyffhäuserberge sitzt er schlafend, das Kinn gestützt auf einen steinernen Tisch, durch den sein Bart gewachsen ist. Den Gipfel des Berges umkreisen Raben; endlich aber wird ein Adler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwacht der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringt die alte Macht und Herrlichkeit des deutschen Reiches wieder. 5. Konradin 126 8. — Die letzten vier hohenstaufischen Kaiser hatten fortwährend in Italien, namentlich mit den Päpsten, zu kämpfen. Es war ein langes, furchtbares Ringen^ in welchem die kaiserliche Macht der stärkeren päpstlichen Gewalt zuletzt erlag. So folgte dem höchsten Glanze des Kaisertums bald sein Verfall. Als endlich von dem hohenstaufischen Hause nur mehr ein unmündiges Knäblein, Konradin d. i. der kleine Konrad, übrig war, gab der Papst dessen Erbland, das Königreich Neapel, an einen französischen Prinzen. Zwar zog Konradin, sobald er in Deutschland zum Jüngling herangewachsen war, mit einem Heere aus, um sein väterliches Erbe wieder zu erobern; allein er ward geschlagen, gefangen genommen und in Neapel wie ein Verbrecher hingerichtet. So unglücklich endete das glorreiche Geschlecht der Hohenstaufen (1268). 93. R«dolf nott Habsbirrg. 1. Das Faustrecht. — Mit dem Tode des letzten hohenstaufischen Kaisers begann für Deutschland eine höchst traurige Zeit. Kein deutscher Fürst trug Verlangen nach der Kaiserkrone,

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 63

1861 - Eisleben : Reichardt
C3 Neapel zur p a r t h e no p ä i s ch e n, die Schweiz zur helvetischen Republik gemacht. 1798 Napoleons Zug nach Aegypten. Er galt eigentlich den Engländern, die nach Eroberung Aegyptens in Ostindien angegriffen werden sollten. Zwar siegte N. bei den Pyramiden (Cairo) und drang in Syrien ein, aber seine Flotte wurde durch Nelson bei Abukir zerstört. (Dieser siel 1805 bei Trafalgar, wo er die franz. Flotte schlug). 1799 Napoleon erster Cónsul. Als sich 1798 eine zweite C oa lition gegen Frank- reich gebildet hatte, k) war dasselbe im Kriege unglück- lich. Erzherzog Karl drängt die Franzosen über den Rhein, der russische General Suwarow vertreibt sie fast ganz aus Italien. (Doch bald abberufen, da Oestreich mit Rußland zersiel). Napoleon stürzt die unfähige Directorialregierung, wird Confuí auf 10 Jahre, bald auf Lebenszeit. 1800 Napoleon schlägt die Oe streich er bei M arengo. Durch diesen Sieg kam Italien wieder in die Hände der Franzosen, während Moreau (Sieg bei Hohen- linden) bis in die Nähe Wiens vordrang. 1804 Friede zu Lüneville. Das linke Rheinufer an Frankreich abge- treten. Die deutschen Fürsten werden durch Ein- ziehung geistlicher Güter und freier Reichsstädte ent« schädigt, g) 1803 (—14) Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Nach Entdeckung einer Verschwörung (Herzog von Enghien erschossen) vom Senat zum Kaiser gemacht, ließ er sich durch den Papst krönen, worauf er sich selber zum König von Italien krönte, welches sein Stiefsohn Eugen Beauharnais (Sohnseiner Gemahlin Josephine) als Vicekönig erhielt. 1805 D r i t t e Coalition d u r ch Pitt. Schlacht bei Austerlitz. Preßburger Friede. Gegen Nap. verbünden sich England, Rußland, Oestreich, Schweden. Für Napoleoir Baiern, k) England, Rußland, Oestreich, Neapel, Türkei. (Friedrich Wilh. Hi. neutral). g) Preußen erhielt damals u. a. Münster, Paderborn, das Eichsfeld, Nordhausen, Quedlinburg.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 86

1861 - Münster : Coppenrath
86 lern. Mitten unter den Schrecknissen dieser Belagerung starb der allgefürchtete Sultan. Innerer Gram hatte sein Lebensende beschleunigt. Sein Tod wurde den Truppen lange verheim- licht, um sie nicht zu entmuthigen, und die Stürme währten fort. Als endlich der Großwesir unter den furchtbarsten An- strengungen die ganze äußere Festung in Schutt gelegt hatte, zog sich Zrinpi mit seiner noch übrig gebliebenen Heldenschar in die innere Burg zurück zu neuen Kämpfen und Opfern. Jetzt unternahmen die Türken einen allgemeinen Sturm. Schon brannte die Burg; da versammelte Zrinpi seine Getreuen um sich und sprach: „Gedenket eures Eides! Wir müssen hinaus! Statt hier zu verbrennen oder zu verhungern, laßt uns sterben als Männer! Ich gehe voran, folgt mir nach!" Und unbe- panzert stürzt der Ungarn Leónidas mit seinen sechshundert Kampfgenossen hin über die Schloßbrücke, hin in das Gewühl der Feinde. Da trifft ein Schuß des Tapferen Brust; ver- wundet sinkt er nieder, sterbend kämpft er noch mit der letzten Lebenskraft. Um ihn herum sterben auch die Seinigen. Und kaum sind sie gefallen, da fliegt, wie Zrinpi es angeordnet, der Pulverthurm in die Luft und mit ihm dreitausend der ein- gedrungenen Türken. Die großen Verluste, welche die Türken hier erlitten, vor allem aber der Tod des Sultans selbst, er- leichterten den Abschluß eines Friedens. . Dieser Frieden aber wurde von den Türken schlecht ge- halten. Fortwährend beunruhigten sie die Grenzen. Endlich hielt der Kaiser, um sich des Beistandes des Reiches zu ver- sichern, einen Reichstag zu Regenöburg. Es war der letzte für den Kaiser. Er starb daselbst am 12. Oktober 1576. Rudolf, sein ältester Sohn, war sein Nachfolger. 19. Deutschland unter Rudolf Ii. und Mathias. Vu-otf Ii. (1576—1612). — Mit vielen wissenschaftli- chen Kenntnissen ausgerüstet bestieg Rudolf, Marimilian's Ii. ältester Sohn, den Kaiserthron; aber er täuschte die Hoffnun-

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 348

1871 - Münster : Coppenrath
Karl's Iv., der Günstling desselben, Godoy, mit dem Titel Friedensfürst, die Zügel der Negierung, ein Mann, der sich durch sein schönes (Suitarrenfpiel und durch die Anmuth seiner Person vom Garbelienteuant zu dieser hohen Stufe der Macht emporgeschwungen hatte. Diesen Emporkömmling haßten und beneideten die Großen des Reiches, vor allen aber des Königes eigener Sohn, der Prinz von Asturien (so wird hier der Kronprinz genannt), der sogar bett Verdacht gegen seinen Vater hegte, als wolle biefer nicht ihm, sonbern bent Frie-bensfürsten bett Thron zuwenben. Allmälig etttstanb bitterer Groll zwischen Vater und Sohn und ging zuletzt soweit, daß Karl den Prinzen im Oktober 1807 gefangen setzen ließ, weil biefer ihn vom Throne habe stürzen wollen. Aber nicht den Vater, sonbern den Friebeusfürsten hatte der Prinz stürzen wollen. Ueber diese Gefangennehmnng war das ganze Volk erbittert, und zwar um so mehr, bet Jeber wußte, daß der alte schwache König durch den Friedensfürsten zu biesem Schritte veranlaßt sei. Doch balb baranf warb der Sohn wieber be-guabigt. Napoleon sah dieser Verwirrung mit großer Freude ans der Ferne zu; bentt er gebachte, aus bet selben Vortheil zu ziehen. Darum ließ er in aller Stille neue Heerhaufen unter Mit rett in Spanien einrücket!. Hierüber gerieth das Laub in unruhige Beweguug. Es hieß: Karl wolle nach Amerika ans-' wanbern, und Napoleon bett verlassenen Thron in Besitz nehmen; und als nun wirklich der Hos in Aranjuez Anstalten zu einer Reise traf, entstaub plötzlich am 16. Mürz 1808 ein großer Aufruhr. Das Volk stürmte den Palast des Friedensfürsten und zerstörte ihn; er selbst rettete nur mit geuauer Noth sein Leben. Erschrocken legte der König am folgenden Tage die Negierung nieder und Überließ sie feinem Sohne, der nu" als Ferdinand Vii. unter dem Zujauchzen des Volkes den Thron bestieg. Bei dieser Verwirrung ließ Napoleon Madrid durch Murat besetzen und den alten König aufforbent, die Thronentsagung für erzwttngen zu erklären; dem jungen aber ließ er sagen, er würde bald selbst nach Maörib kommen, $

7. Bd. 1 - S. 420

1854 - Leipzig : Engelmann
420 Das Mittelalter. der Insel Sicilien auch einen Theil von Unteritalien (§. 263.) besaßen, be- hülflich sein sollten. Diese gingen willig auf den Vorschlag ein und kämpften unter der Anführung Wilhelms des Eisenarms, eines der zwölf helden- müthigen Söhne des alten Grafen Tankred von Hauteville, mitglück und Erfolg wider die Mohammedaner. Als aber die Griechen sie um den Lohn zu betrügen trachteten, riefen die Normannen neue Schaaren ihrer kriegs- und wanderungslustigen Landsleute herbei, setzten sich mit Gewalt in den Besitz von Melvi und bedrohten von Aversa aus Neapel. Robert Guiscard („Schlaukopf"), der sechste Bruder Wilhelms, bemächtigte sich end- lich durch Tapferkeit und List des größten Theils von Unteritalien, nannte 1060. sich H erzog von Apulien und Calabrien und erkannte den Papst 1072- als Lehnsherrn an. Zwölf Jahre spater entriß sein jüngster Bruder, der tapfere und hochsinnige Roger, den Arabern die Insel Sicilien mit der Hauptstadt Palermo. Nun machte Robert Anstalten, das byzantinische Reich zu erobern, bemächtigte sich der Stadt Durazzo (Dyrrhachium) und w8s. ließ durch seinen heldenmüthigen Sohn Boemund Thessalien und Epirus be- 11.10. kriegen — aber sein Tod und das baldige Erlöschen seineshauses vereitelte das Unternehmen. Hierauf vereinigte seines Bruders Sohn, der kluge und harte 3ij'i3o-' Roger Ii., ganz Unteritalien mit Sicilien und gründete, als er vom Papst llü4' den Königstitel erlangt, das Königreich Neapel und Sicilien mit französischem Feudal- und Gerichtswesen und städtischen Einrichtungen. Auch nach Griechenland und Nordafrika trug er sein siegreiches Schwert. Durch gute Verfassung und Rechtspflege, durch Bildung und weltberühmte Lehranstalten (die medicinische und naturwissenschaftliche Schule von S a l e r n o, die Rechts- schulen von Amalfi und Neapel u. a,) und durch Industrie, Ackerbau und Handel gelangte das normännische Königreich zu einerblüthe, der keiner der Vi6<r übrigen italienischen Staaten gleich kam. 56 Jahre lang blieben die schönen, k^r Gutt eichen Länder in den Händen Rogers und seiner beiden Nachfolger (Wil- Helms des Bösen und des Guten); dann kamen sie an die Hohen- staufen. (§. 315, 318.) 4. Island und Rußland. §. 288. Im 9. Jahrhundert entdeckten und bevölkerten Skandinavier 860. (Norweger) die ferne Insel Island, jenes schnee- und eisbedeckte Land mit feuerspeienden Bergen, mit heißen Sprudelguellen, mit romantischen Natur- schönheiten. Bald entstand daselbst ein blühendes Gemeinwesen „frei von der Könige und der Gewaltigen Druck," mit der Religion und Sprache, den Gesetzen und Einrichtungen des Mutterlandes, so daß, als in der Mitte des 11. Jahrhunderts das Christenthum dort Eingang fand, bereits eine hohe, auf Einfachheit und Sittenreinheit gegründete Cultnr- vorhanden war. Daher erhielten sich hier die Denkmale des Heidenthums am längsten und

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 177

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Spanien. 177 Die größte Stadt nach Lissabon ist Oporto (d. i. der Hafen), über 30/000 E., in — ? am Ausflusse des? auf welchem Ufer? — Auch diese bedeutende Handelsstadt liegt amphitheatralisch die Hügel herauf. Von hier wird der Portwein ausgeführt, der 10 M. weiter hinauf am rechten Stromufer wächst. Der schwarze Schie- ferboden der Gebirgsabhänge, der die Sonnengluth am meisten ein- saugt, giebt ihm sein Feuer. Besonders nach England ausgeführt. tz. 74. Spanien. Auch bei dem aus Castilien und Aragon eben gewor- denen Spanien kamen um 1500 viele Umstände zusam- men, um es groß und reich zu machen. Durch Heirath wurde auch aus dem spanischen und österreichischen Hause eins. Carl V., des Kaisers Maximilian Enkel, trug neben der spanischen, Deutschlands Kaiserkrone und war Herr der östreichischen Erblande. Und während er in Europa siegreich auftrat, eroberten in dem von Spanien aus durch Colon entdeckten America kühne Helden für ihr Vaterland ganze Kaiserreiche, voll von Silber und Gold. Erzähle da- von nach S. 111. 112. 119. 134. Aus diesen Zeiten beson- ders schreibt sich der ungemeine Nationalstolz her, der noch jetzt den Spanier beseelt, der sich selbst in seiner maje- stätisch klingenden Sprache ausspricht. Fast ein ganz neuer Welttheil huldigte Carl und dessen Sohne Philipp Ii. (dem der Vater, außer den deutschen östreichischen Ländern Alles übergab, und der noch Portugal hinzuerwarb); — in seinem Reiche ging die Sonne nicht unter. Und doch begann schon unter ihm Spaniens Glückssonne zu erblassen. Die Nie- derländer fielen ab, Engländer und Niederlän- der knickten die Handelsblüthe, der Anbau des Mutterlandes ward vernachlässigt. Die Nachfolger Philipps waren schwache Regenten: 1700 starb ihr Geschlecht aus.' Der große spanische Erbfolgekrieg, der nun begann (bis 1713), beraubte S. seiner europäischen Nebenländer und brachte einen Zweig des französischen Hauses Bourbon auf den Thron. Noch schrecklichere Zeit kam über das Land ein Jahr- hundert später. Napoleon griff seit 1808 mit kühner Faust in Spaniens Angelegenheiten ein; sein Bruder ward König. Von dem Augenblicke an bis jetzt ist eigentlich insp. noch nicht Ruhe geworden. Gegen die Fremdherrschaft wehrten sich Daniel's Geographie. 5. Aufl. 12

9. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 268

1847 - Leipzig : Engelmann
268 Das christliche Mittelalter. 1436. Jahre öffnete Paris seine Thore und empfing Karl, der nicht Strafe, sondern Verzeihung brachte, mit-Jubel. Bald war Calais die letzte und einzige Besitzung der Engländer auf französischem Boden. Der Tod ihrer besten Feldherren und die wachsende, bald in offenen Kampf über- gehende Parteiung in England selbst, erlaubten ihnen nicht an eine Wieder- eroberung des Verlornen zu denken. So endigte gegen die Mitte des 15. Jahrhunderts dieser mehr als hundertjährige Krieg ohne eigent- lichen Friedensschluß. Aber verödete Länder, entvölkerte Städte und ein unvertilgbarer Nationalhaß waren die Früchte seiner blutigen Aus- saat. Aus einem Theil der brodlosen Söldner wurde die erste stehende Armee gebildet und zu deren Erhaltung eine neue beständige, Steuer ge- schaffen; ein anderer Theil erlag den Streichen der Schweizer (§. 329). ') König Karl Vii. erhob sie als Jeanne d'arc und ihre ganze Familie in den Adelsstand. Auf dem Platze ihrer Hinrichtung wurde ihr ein Denkmal errichtet.— Calais ging ein Jahrhundert später unter der Königin Maria an die Fran- zosen verloren. Nur die normannischen Inseln Guernsey und Jersey blieben bis auf den heutigen Tag in den Händen der Engländer. §. 350. Auf den schwachen von Frauen und Günstlingen geleiteten wi^'xi Karl Vii. folgte Ludwig Xi., ein tückischer aber staatskluger Fürst, 1461 — der durch List, Gewaltthätigkeit und unerhörte Tyrannei das Reich ganz umgestaltete. Er brach die Macht der Kronvasallen und vereinigte allmählig alle großen Lehen, ausgenommen Navarra und Bretagne, mit der Krone; er stürzte mit Hülfe der befreundeten Schweizer (deren abgehärtete Jünglinge er und seine Nachfolger als Miethlinge in Sold nahmen) Karl den Kühnen und bemächtigte sich des Herzogthums Burgundien (§. 367); er umging die Rechte der Stände und legte willkürliche Steuern auf; er vernichtete die richter- liche Gewalt des Adels durch Errichtung neuer Parlamente (könig- licher Justiz Höfe). — Gewissensbisse und Menschenfurcht peinigten ihn auf dem einsamen Schlosse (Plessis), wo er die letzten Jahre seines Lebens zubrachte. Durch die Vermahlung der Erbin von Bretagne àlvin.mit Ludwigs beiden Nachfolgern Karl Viii. und Ludwig Xii. 1498. wurde auch dieses Herzogthum mit den französischen Kronlanden ver- wiq xii. einigt. Aber die von diesen beiden Königen begonnenen Feldzüge zur 1515. Eroberung des obern und untern Italiens (§. 354. 360) brachten Frank- reich keinen Gewinn. Io Die Kriege der rothe» und weißen Rose in England. §. 351. Der Frevel, durch den das Haus Lancaster auf den englischen Thron gelangt war, trug im dritten und vierten Gliede seine blutigen Früchte. Richard, Herzog von Uork, Urenkel König

10. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 558

1847 - Leipzig : Engelmann
558 Das achtzehnte Jahrhundert. von dem tapfern Leopold von Dessau eroberten Insel Rügen, kam sofort in die Gewalt der Preußen. Aber noch immer wollte der starrsinnige König von keinem Frieden hören. Auf den Rath des erfin- dungsreichen, rankevollen Baron von Görz, der aus holsteinischen in schwedische Dienste getreten und für die Fortsetzung des Kriegs war, um einen billigen Frieden zu erzwingen, ließ der König Papiergeld anfertigen, um die Kosten zu neuen Kriegsrüstungen zu bestreiten und i7i6. rückte dann im Februar in Norwegen ein. Aber Klima, Natur und die Tapferkeit der Einwohner bereiteten ihm solche Schwierigkeiten, daß er bald zur Rückkehr genöthigt ward. Nun suchte Görz den russischen Kaiser, der ungehalten war, daß sich der Kurfürst von Hannover (Ge- org I. von England) in den Besitz von Bremen und Verden gesetzt, zu einem Separatfrieden zu bewegen und leitete zugleich mit Alberoni ein Complot zur Rückführung der Stuarts auf den engl. Thron ein, (§. 607), aber noch ehe die Verhandlungen mit Peter zu Ende geführt i7i8. waren, brach Karl Xii., den die Unruhe rastlos vorwärts trieb, aber- mals mit zwei Heerabtheilungen in Norwegen ein. Die eine richtete ihre Angriffe auf Dr o nt heim, mußte aber bei eintretender Kälte un- verrichteter Sache abziehen und erlag auf dem Rückzug über die men- schenleeren, mit Schnee und Eis bedeckten Berge dem Froste, dem Hunger und der Ermüdung. Während sie die eisigen Höhen des Nor- dens erklimmten, fand ihr König vor der Festung Friedrichshall, die er mitten im Winter belagerte, seinen Tod. Als er bei nächtlicher Weile an eine Brustwehr gelehnt den Arbeitern in den Laufgräben zu- sah, ward er getödtet. Die Kugel, die seinem Leben ein Ende machte, ii. Dec. kam wahrscheinlich von Mörderhand. — Karls Tod hatte in Schweden 1718' eine Umgestaltung der Verfassung, eine Reihe nachthciliger Friedensschlüsse mit den verbündeten Mächten und den Justiz- mord des Ministers Görz zur Folge. b) Die innern Zustände. 8- 617. 1) Schweden. Der schwedische Adel, des Militärdespo- tismus längst müde, benutzte die streitige Thronfolge zur Wiedererlangung der ihm von Karl Xi. entrissenen Rechte. Ehe Karls Xii. jüngere Schwester Ulrike Eleonore und ihr Gemahl Friedrich von Hesscn- Casscl von den Ständen (die.ihr altes Wahlrecht sich wieder bei- legten und den rechtmäßigen Thronerben Friedrich von Holstein- Gottorp, den Sohn von Karls Xii. ältester Schwester, umgingen) auf den schwedischen Thron gehoben wurden, mußten sie der unumschränk- ten Königsmacht entsagen und nicht nur in die Wiederherstellung der alten Verfassung willigen, sondern auch dem neuerrichtcten aristokrat. Reichs-
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