Mythen und Sagen der Griechen.
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war, wie die Sage berichtet, ein phönizischer Königssohn, den stm Vater aussandte, um feine von Zeus in Stiergestalt geraubte Schwester Europa zu suchen. Das delphische Orakel wies ihn an, da eine Stadt zu gründen, wo sich eine heilige, ihm vorausfchreitende Kuh niederlassen würde; sie lagerte sich an der Stelle des späteren T h e b e n, und so gründete er hier eine Stadt.
Ihm wurde die Einführung der Buchstabenschrift zugeschrieben, welche die Hellenen in der Tat von den Phöniziern empfangen haben. _
Unter den späteren Königen Thebens waren es besonders Ödipus und sein Geschlecht, denen die Sage furchtbare Schicksale zuschrieb. Ödipus war der Sohn des Königs L a i u § und der Jo käste. Ihn lieh der Vater kurz nach der Geburt aussetzen, weil ihm ein Orakel verkündet hatte, sein Sohn werde ihm das Leben nehmen; aber das Kind wurde von Hirten gefunden, nach Korinth gebracht und von dem König dieser Stadt auserzogen. Herangewachsen, zog Ödipus aus, um über sein Schicksal Gewißheit zu haben.
Das delphische Orakel riet ihm, sein Vaterland zu meiden, da er sonst seinen Vater töten, seine Mutter heiraten werde. So mied er denn Korinth; da traf er Lcüus in einem Hohlweg, kam mit ihm in Zwist und erschlug ihn.
Dann gelangte er nach Theben, löste das Rätsel der Sphinx, die schon viele Thebaner verschlungen hatte, weil sie es nicht hatten losen können, wurde deshalb von der dankbaren Bürgerschaft zum König erhoben und heiratete Jokaste. So herrschte er lange Jahre in Theben, bis eine P e st ausbrach, die, wie das Orakel erklärte, dann erst weichen würde, wenn man den Mörder des La'ius entdecke. Ödipus stellte Nachforschungen an, und es ergab sich, daß er, wie es ihm die Pythia geweissagt hatte, seinen Vater gemordet und die Mutter geheiratet hatte. Jokaste erhängte sich in der Verzweiflung. Ödipus stach sich selbst die Augen aus und zog, von seiner Tochter Antigone geleitet, in die Verbannung; mit den Göttern versöhnt, starb er in einem Flecken bei Athen.
Zwischen seinen Söhnen aber, E t e o k l e s und Polynices, erhob sich bald ein Bruderstreit. Eteokles verdrängte den Polynices aus der ^e6ttl Herrschaft; dieser aber fand Hilfe im Ausland, und ein von ihm und sechs anderen Helden geführtes Heer zog gegen Theben heran. Aber die Stadt wurde nicht genommen. Nachdem sich die feindlichen Brüder im furchtbaren Zweikampf gegenseitig getötet hattet, kamen auch die anderen stürmenden Helden fast alle um. Erst die Sohne der Sieben, unter ihnen des Tydeus Sohn Diomedes, eroberten ein Menschenalter später die Stadt und machten des Polynices Sohn zum Herrscher.
Eine andere, von der Sage vielgepriesene gemeinsame Unternehmung «gj
griechischer Helden war der A r g o n a u t e n z u g , der seine Bezeichnung
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Extrahierte Personennamen: Zeus Ödipus Antigone
Extrahierte Ortsnamen: Europa Korinth Korinth Theben Theben Athen
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der hochbetagte weise Nestor; der listenreiche Odysseus, der König von Jthlka; der gewaltige Aj ax. Inder Hafenstadt Aulis fft Bootien versammelten sich die Krieger-scharen und 1200 Schiffe der Fürsten zur berfahrt nach Troja. Doch die Gttin Artemis^ welche Agamemnon zrnte, sandte eine Windstille, wodurch das Heer lngere Ze?Nm Hsen zurckgehalten wurde. Da beschlo der König, dem priesterlichen Spruche sich fgend, der Gttin seine eigene Tochter Jphigenia zum Opfer darzubringen. Doch Artkmis hatte Erbarmen und entrckte bei der Opferfeier die dem Tode geweihte Jungfrau nach der fernen Halbinsel Tauris, wo sie hinfort der Gttin als Priesterin diente. Das Griechenheer aber kam letzt ifnter gnstigem Fahrwinde glcklich nach der Kste von Troja.
Zehn Jahre daueren dort die Kmpfe um die durch starke Mauern befestigte Stadt, welche namentlich durch)s>dsltq, den tapferen Sobn des Knigs Vriamus. trefflich ver-teidigt wurde. Doch der edle Trojaner erlag endlich der strkeren Hand des furchtbaren Achms- Dieser selbst fiel bald darauf durch einen Pfeil, der, von Apollon gelenkt, ihm die allein verwundbare Rerse durchbohrte. Auch der Held Ajax fand den Tod durch grau-sigen Selbstmord. Zahllos war die Menge der auf beiden Seiten Gefallenen. Aber^ immer noch stand die Stadt Troja unbezwungen; kein feindlicher Angriff vermochte ihre stolzen Mauern zu brechen. Da vollbrachte endlich die List, was der Tapferkeit nicht ge-lang. Auf den Rat des erfindungsreichen Odysseus erbauten die Griechen ein riesiges hlzernes Ro, indessen hohlem Leib ihre besten Helden sich verbargen, während das brige Heer scheinbar nach der Heimat zurckfuhr. Die verblendeten Trojaner zogen (gegen den Rat des Priesters o f o o n) das Ungetm selbst in ihre Stadt. In der Nacht stiegen die im Bauche des Rosses eingeschlossenen Helden aus dem Versteck hervor; das Griechenheer, welches abgesegelt war, landete von neuem an der trojanischen Kste und rckte durch die geffneten Thore in das Innere der Stadt. Hiermit war Trojas Ende gekommen. In blutigem Kampfgewhl wurden die Bewohner niedergehauen, der greise König Ariamus erschlagen; die Knigin Hekba, sowie ihre Tochter. die Seherin Kassanb'rl". und Aktors Witwe. Andromche, wurden gefangen abgefhrt. Von Feuersglut verzehrt, sank die altberhmte, mchtige Stadt in Schutt und Asche. 4-
Agamemnon. Unter den von Troja heimkehrenden griechischen Helden erwartete den König Agamemnon das jammervollste Geschick: bei seiner Ankunft in der Heimat wurde er vonsemer' Gemahlin Klvtmne/tra und dem A^istbus. den sie während Agamemnons Abwesenheit zum Gatten genommen hatte, er^lagen. Orestes, der Sohn Agamemnons, rchte spter den Vater durch grausigen Muttermord, der seine Ver-folgung durch die E^meniden herbeifhrte.
Odysseus erreichte erst nach zehnjhriger Irrfahrt seine Heimatinsel Jthka. Durch widrige Winde auf dem Meere umhergetrieben, hatte er die seltsamsten Abenteuer zu be-stehen. Einst kam er zu dem Lande dercykloxen, ungeschlachter Riesen mit einem^ groen runden Auge auf der Stirn. Der frchterlichste von ihnen, No lvvbemus mit Namen, verschlang ihm mehrere seiner Gefhrten, und Odyffeus konnte sich nur dadurch vor einem gleichen Schicksal retten, da er den Cyklopen blendete. Dann wurde der Held nach der Insel der Zauberin Sjj^ce verschlaaen^ die "einen Teil seiner Leute in Schweine verwandelte, doch von ihm gezwungen wurde, ihnen die Menschengestalt wieder-zugeben. Gen Westen gelangte er hierauf bis zum Okeanosstrom am uersten Ende der Erde und stieg dort in die Unterwelt hinab, in welcher er die Schatten seiner Freunde Achilles und Agamemnon und vieler anderen Helden erblickte. Aus dem unterirdischen Dunkel an das cht der Sonne zurckgekehrt, hatte er neue Gefahren zu bestehen. Glcklich entging er den Sirenen, welche die Vorberfahrenden durch se Zauber-lieber in den Tod lockten; auch vollbrachte er die grauenvolle Durchfahrt durch die
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und rollte einen Apfel mit der Aufschrift „der Schönsten" über den Fußboden. Kaum war der Apfel gesehen, als unter den Göttinnen em heftiger Streit entstand. Jede von ihnen behauptete, die schönste zu fein, und verlangte den Apfel. Zeus suchte den Streit zu schlichten. Er ließ die streitenden Göttinnen nach Troja zu Paris, dem Sohne des Königs Priamus, bringen, damit dieser darüber urtheile, wer die schönste sei. Paris weidete gerade die Herde feines Vaters, als die Göttinnen zu ihm kamen und ihm die Ursache ihres Streites vortrugen. Jede suchte ihn durch Versprechungen für sich zu gewinnen Aphrodite, die Göttin der Liebe, versprach ihm die schönste Frau der Erde, und dieses Geschenk zog Paris allen andern vor. Er erklärte daher Aphrodite für die schönste und überreichte ihr den Apfel.
2. Auf ihr Anrathen machte er eine Reise nach Griechenland. Im Hause des Königs Meneläus zu Sparta fand er gastfreundliche Aufnahme. Aber während der Abwesenheit des Königs entführte er dessen Gemahlin Helena, die schönste aller damals lebenden Frauen, nebst vielen Kostbarkeiten nach Troja. Hierüber ergrimmten sowohl Menelans, als auch die übrigen griechischen Fürsten, und sie beschlossen, insgesammt nach Troja zu ziehen, um die erlittene Schmach zu rächen und den Raub zurückzuführen.
3. Aus allen Theilen Griechenlands strömten so viele Krieger zusammen, daß 1200 Schiffe zur Ueberfahrt nöthig waren. Die Haupthelden der Griechen, die sich an dem Zuge betheiligten, waren: Agamemnon, der Bruder des Menelans; Achilles, der schönste und tapferste der Griechen; sein Freund Patroklus, der schlaue Odysseus, der alte weise Nestor, sowie die beiden Ajax.
4. Die Abfahrt der am Ufer Versammelten wurde durch eine Windstille' lange verzögert. Endlich erklärte der Wahrsager und Priester Kalchas, daß nicht eher ein günstiger Wind sich einstellen würde, bis Agamemnon, der oberste Anführer, seine Tochter Jphigenia den Göttern geopfert habe. Agamemnon entschloß sich hierzu und ließ seine Tochter unter dem Vorwande, sie dem Achilles zu vermählen, ins Lager kommen. In dem Augenblicke aber, als Jphigenia durch die Hand des Priesters sterben sollte, führte Artemis (Diana), die Göttin der Jagd, sie in einer Wolke fort und brachte sie nach Tauris (Halbinsel Krim). Jetzt erbob sich ein Wind, der die griechischen Schiffe nach einer kurzen und glücklichen Fahrt an die trojanifche Küste brachte.
Troja war durch Wälle und Türme sehr stark befestigt und wurde tapfer vertheidigt. Die Griechen schlugen ein befestigtes Lager auf und hatten nun 10 Jahre hindurch fast täglich Kämpfe zu bestehen.
5. Während einstmals die Scblacht tobte, und der Sieg sich endlich den Griechen zuzuneigen schien, mußte Hektor, der tapfere Sohn des Priamus, auf den Rath eines Sehers in die Stadt gehen, um den Göttern ein Opfer zu bringen. Bei dem Thore traf er Andromache, seine vortreffliche Gattin, sowie seinen kleinen Sohn. Indem der Vater das Kind mit stiller Freude betrachtete, trat Andromache weinend an seine Seite und
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Extrahierte Personennamen: Zeus Helena Agamemnon Achilles Ajax Jphigenia Diana) Andromache
Extrahierte Ortsnamen: Troja Paris Paris Griechenland Königs_Meneläus Sparta Troja Troja Griechenlands Troja
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9. Alsdann entbrannte der Kampf von neuem, und auf beiden Seiten fielen manche Helden. Achilles selbst wurde durch einen Pfeilschuß in die Ferse getödtet, und auch Paris verlor bald hernach das Leben. Nun versuchten die Griechen noch einmal mit allen Streitern einen Sturm auf die Mauern Trojas, aber die Umsicht und Tapferkeit des Aeneas schlug denselben ab.
Nachdem so die Griechen lange erfolglos die Stadt belagert hatten, nahmen sie aus den Rath des Odysseus ihre Zuflucht zu einer List. Sie bauten in wenigen Tagen ein turmhohes Pferd von Holz, in dessen Bauche sich die tapfersten Helden verbargen. Die übrigen brachen das Lager ab, bestiegen die Schiffe und segelten nach einer benachbarten Insel. Sobald die Trojaner ihr Land von den Griechen befreit sahen, stürzten sie aus der Stadt heraus und betrachteten mit Staunen das riesige Pferd. Als sie noch berathschlagten, ob das zurückgelassene Thier entweder ins Meer gestürzt oder den Flammen übergeben werden sollte, brachte man einen zurückgelassenen Griechen, Simon mit Namen, gefangen zum König. Als man diesen nach der Bedeutung des Rosses fragte, erklärte er, daß es ein Weihgeschenk für die Götter sei, und deshalb so groß angefertigt worden, damit es den Trojanern nicht gelingen möchte, das Thier in ihre Mauern zu bringen, weil sonst die Stadt unüberwindlich sein würde. Nach diesen Worten eilten einige Trojaner zur Stadt und rissen einen Theil der Mauern nieder, um die Thore zu erweitern, andere fügten dem Thiere Räder unter, und noch andere drehten Seile, an denen die Bewohner, trotzdem es an Warnungen nicht fehlte, das Riesenthier unter Gesang nach Troja zogen. Alsdann überließ man sich ungestört der Freude.
Um Mitternacht aber gab Simon den griechischen Schissen das verabredete Zeichen zur Rückkehr und öffnete den Bauch des Rosses. Die Griechen stiegen hervor, öffneten die Thore, überfielen die schlafenden Bewohner und steckten die Stadt in Brand. Fast alle trojanischen Kämpfer kamen um, Priamus selber wurde am Altar des Jupiter enthauptet. Am Morgen fanden die Griechen nirgends mehr Widerstand, sie bemächtigten sich daher der unermeßlichen Schätze und führten diese sowohl, als auch die gefangenen Weiber, die sie zu Sklavinnen machten, nach den Schiffen. Menelaus bekam seine Helena wieder. So endete mit der gänzlichen Zerstörung der Stadt der trojanische Krieg.
5. Agamemnons Ankunft und Tod.
1. Nach der Zerstörung Trojas eilten die Griechen zur Heimat, allein viele von ihnen fanden noch aus dem Meere ihren Tod. Agamemnon mit seinen Schiffen erreichte glücklich die griechische Küste. Während seiner Abwesenheit hatte sich jedoch seine Frau Klytemnestra, welche ihrem Gemahl wegen der Opferung Jphigenias zürnte, mit einem lasterhaften Manne vermählt. Als nun die Landung des Agamemnon bekannt wurde, beschlossen
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Extrahierte Personennamen: Jason Jason Jason Jason Mebea Jason Jason Mebea
fyrctd): „Erbarme dich meiner und des stammelnden Kindes und bleibe hier! Dich tobtet gewiß uoch dein Muth, und dann wäre das beste, ich sänke m den Boden hinab. Den Vater und 7 Brüder hat mir schon der Krieg getödtet, ohne dich Habe ich keinen Trost!" Liebreich entgegnete ihr fester: „schämen müßte ich mich vor den Männern Trojas, wollte ick' wie ein Feiger innerhalb der Mauern weilen. Mein Muth treibt mich im Borderkampfe zu streiten. Zwar ahnt es mir, daß Troja einst fallen wird, aber das Leid aller andern beugt mich nicht so, als wenn ich becenke, daß dich deremst ein Grieche in die Knechtschaft führt. Für mich ist es besser daß mich alsdann der Grabhügel deckt." Darnach nahm er seinen Sohn ans den Arm und flehte zum Himmel: „£>, ihr Götter, laßt dies Kind werden dein ^>ater gleich und mächtig in Troja, und wenn es einst heimkehrt aus dem Streit, dann möge das Volk sprechen: der ist uoch tapferer als sem Vater." Nach diesen Worten gab er das Kind der Mutter, streichelte ihr die Wange und sprach: „Armes Weib, sei nicht allzu traurig, was auch die Götter über mich verhängt haben. Gehe zurück ins Haus und gebiete den Dienerinnen. Uns Männern, mir aber am meisten, liegt die Lvige sür den Krieg ob.als er dies gesagt hatte, gieng er davon, und Andromache schritt dem Hanse zu, blickte aber wiederholt rückwärts, und herzliche Thränen rollten über ihre Wangen.
6. Sobald Hektvr wieder auf dem Schlachtfelde angelangt war, forderte er einen Griechen zum Zweikampfe heraus. Das Loos bestimmte den Ajax. _ Sie stritten lange und heftig, ohne daß einer besiegt wäre. Als zuletzt die Nacht hereinbrach, ließen beide vom Kampfe ab und reichten ein-ander- freundlich die Hände. Hektor sprach: „Nun laß uus noch reichliche Gaben schenken, damit es einst bei Griechen und Trojanern heiße: „Sehet, sie kämpfen zusammen den Kampf der Zwietracht, aber iu Freundschaft sind sie von einander geschieden!" Darauf reichte Hektor sein Schwert mit dem silbernen Griff sammt Scheide und zierlichem Wehrgehenk dem Ajax. Ajax aber löste seinen purpurnen Gurt vom Leibe und bot ihn dem Hektor dar,
7. Später gelang es den Trojanern, bei einem Aussalle siegreich vorzudringen. Da stürzte sich Patroklus, der Freund Achills, in den Kamps, hemmte ihr Vorgingen und trieb sie wieder der Stadt zu. Weil er aber in der Verfolgung zu ungestüm war, wurde er von Hektor getödtet und der Rüstung beraubt.
Der Tod seines Freundes brachte Achilles ganz außer sich, der eine Zeit lang sich vom Kampfe ferngehalten hatte, weil er mit Agamemnon in Zwist gerathen war. Jetzt stürmte er wie ein grinnniger Löwe hinaus und tödtete viele seiner Feinde. Schrecken und Angst ergriff die Trojaner bei seinem Wüthen, und jedermann suchte in wilder Flucht die Thore zu erreichen. Hektor allein blieb draußen. Sobald Achilles ihn gewahrte, eilte er auf ihn zu, aber Hektor konnte den Anblick seines Gegners nicht ertragen, seine Füße zitterten und er begann zu fliehen. Achilles folgte ihm And jagte ihn dreimal um die Stadt des Priamus. Dann hielt Hektor
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sammelten sich die Kriegerscharen und 1200 Schiffe der Fürsten zur berfahrt nach Troja. Doch die Gttin Artemis, welche Agamemnon zrnte, sandte eine Windstille, wodurch das Heer lngere Zeit im Hafen zurckgehalten wurde. Da beschlo der König, dem Priesterlichen Spruche sich fgend, der Gttin seine eigene Tochter Jphigenia zum Opfer darzubringen. Doch Artemis hatte Erbarmen und entrckte bei der Opferfeier die dem Tode geweihte Jungfrau nach der fernen Halbinsel Tauris, wo sie hinfort der Gttin als Priesterin diente. Das Griechenheer aber kam jetzt unter gnstigem Fahrwinde glcklich nach der Kste von Troja.
Zehn Jahre dauerten dort die Kmpfe um die durch starke Mauern befestigte Stadt, welche namentlich durch Hektar, den tapferen Sohn des Knigs Priamus, trefflich ver-teidigt wurde. Doch der edle Trojaner erlag endlich der strkeren Hand des furchtbaren Achilles. Dieser selbst fiel bald darauf durch einen Pfeil, der, von Apollon gelenkt, ihm die allein verwundbare Ferse durchbohrte. Zahllos war die Menge der auf beiden Seiten Gefallenen. Aber immer noch stand die Stadt Troja unbezwungen; kein feindlicher An-griff vermochte ihre stolzen Mauern zu brechen. Da vollbrachte endlich die List, was der Tapferkeit nicht gelang. Auf den Rat des erfindungsreichen Odysseus erbauten die Griechen ein riesiges hlzernes Ro, in dessen hohlem Leib ihre besten Helden sich ver-bargen, während das brige Heer scheinbar nach der Heimat zurckfuhr. Die verblendeten Trojaner zogen (gegen den Rat des Priesters L ao kon) das Ungetm selbst in ihre Stadt. In der Nacht stiegen die im Bauche des Rosfes eingeschlossenen Helden aus dem Versteck hervor; das Griechenheer, welches abgesegelt war, landete von neuem an der trojanischen Kste und rckte durch die geffneten Thore in das Innere der Stadt. Hiermit war Trojas Ende gekommen. In blutigem Kampfgewhl wurden die Bewohner niedergehauen, der greise König Priamus erschlagen; die Knigin Hekba, sowie ihre Tochter, die Seherin Kassandra, und Hektars Witwe, Andromlche, wurden gefangen abgefhrt. Von Feuersglut verzehrt, sank die altberhmte Stadt in Schutt und Asche.
Agamemnon. Unter den von Troja heimkehrenden griechischen Helden erwartete den König Agamemnon das jammervollste Geschick: bei seiner Ankunft in der Heimat wurde er von seiner Gemahlin Klytmnestra und dem gisthus, mit dem sie wh-rend Agamemnons Abwesenheit sich heimlich vermhlt hatte, erschlagen. Orestes, der Sohn Agamemnons, rchte spter den Vater durch grausigen Muttermord, wofr er dann durch die Eumeniden verfolgt wurde.
Odysseus erreichte erst nach zehnjhriger Irrfahrt seine Heimatinsel Jthka. Durch widrige Winde auf dem Meere umhergetrieben, hatte er die seltsamsten Abenteuer zu be-stehen. Einst kam er zu dem Lande der Cyklopen, ungeschlachter Riesen mit einem groen runden Auge auf der Stirn. Der frchterlichste von ihnen, Polyphemus mit Namen, verschlang ihm mehrere seiner Gefhrten, und Odysseus konnte sich nur dadurch vor einem gleichen Schicksal retten, da er den Cyklopen blendete. Dann wurde der Held nach der Insel der Zauberin Circe verschlagen, die einen Teil seiner Leute in Schweine verwandelte, doch von ihm gezwungen wurde, ihnen die Menschengestalt wiederzugeben. Gen Westen gelangte er hierauf bi zum Okeanusstrom am uersten Ende der Erde und stieg dort in die Unterwelt hinab, wolier die Schatten seiner Freunde Achilles und Agamemnon und vieler anbeten Helben erblickte. Aus dem unterirdischen Dunkel an das Licht der Sonne zurckgekehrt, hatte er neue Gefahren zu bestehen. Glcklich entging er den Sirenen, welche die Vorberfahrenden durch se Zauberlieder in den Tod lockten; auch vollbrachte er die grauenvolle Durchfahrt durch die Scylla und Charybdis. Bald barauf wurde ihm durch einen Schiffbruch fein letztes Fahrzeug zerschmettert, und alle seilte Gefhrten vom Meere verschlungen; er allein rettete sich aus den Wogen an die
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geffenb, in Abwesenheit ihres Gemahls ihn als Gattin nach Troja begleitete. Menelaus beschlo, Rache zu nehmen. Auf seinen Ruf vereinigten sich alle Könige und Helden von Griechenland zu einem gemeinschaftlichen Heereszuge gegen Troja. Unter ihnen ragten namentlich hervor: Agamemnon, des Menelaus Bruder, König von Mycen, der als der mchtigste der griechischen Könige den Oberbefehl erhielt; ferner der gttergleiche Achilles, der Sohn des Peleus und der Thetis, welcher alle andern an Heldenkraft berstrahlte; neben ihm sein Freund Patroklus; dann der hochbetagte weise Nestor und der listenreiche Odysseus, König von Jthlka, der gewaltige Ajax, der tapfere Diomedes, Menelaus u. a. In der Hafenstadt Aulis in Botien ver-sammelten sich die Kriegerscharen und 1200 Schisse der Fürsten zur berfahrt nach Troja. Doch eine Windstille, welche von der dem Agamemnon zrnenden Gttin Artemis gesandt war, hielt das Heer lngere Zeit im Hafen zurck. Da beschlo der König, dem priesterlichen Spruche sich fgend, der Gttin, um sie zu vershnen, die eigene Tochter Jphigenia zum Opfer darzubringen. Doch Artemis hatte Erbarmen und entrckte bei der Opferfeier die dem Tode ge-weihte Jungfrau nach der fernen Halbinsel Tauris, wo sie hinfort der Gttin als Priesterin diente, bis sie spter ihr Bruder Orestes wieder auffand und heimgeleitete. Das Griechenheer aber kam unter gnstigem Fahrwinde, der sich -nun erhob, glcklich nach der Kste von Troja.
Zehn Jahre lang dauerten dort die Kmpfe um die durch starke Mauern befestigte Stadt, welche namentlich durch Hektar, den tapferen Sohn des Knigs Priamus, trefflich verteidigt wurde. Doch der edle Trojaner erlag endlich der strkeren Hand des furchtbaren Achilles; dieser selbst fiel bald darauf durch einen Pfeil, der, von dem ihm zrnenden Gotte Apollon entsendet, ihm die allein verwundbare Ferse durchbohrte; auch der Held Ajax fand den Tod durch grau-sigen Selbstmord, und zahllos war die Menge der auf beiden Seiten in der Schlacht Gefallenen. Aber immer noch stand die Stadt Troja unbezwungen; kein feindlicher Angriff vermochte ihre stolzen Mauern zu zerbrechen. Da, wunderbar! was der Tapferkeit nicht gelang, das vollbrachte endlich die List. Auf den Rat des erfindungsreichen Odysseus erbauten die Griechen ein riesiges hlzernes Ro, in dessen hohlen Leib ihre besten Helden sich verbargen, während das brige Heer scheinbar nach der Heimat zurckfuhr. Die verblendeten Trojaner zogen nun (gegen den Rat des Priesters Laokon) das Ungetm selbst in ihre Stadt; in der Nacht aber stiegen die im Bauche des Rosses eingeschlossenen Helden aus dem Versteck hervor; das Griechenheer, welches ab-gesegelt war, landete von neuem an der trojanischen Kste und rckte dann unter gewaltigem Kriegsgeschrei durch die geffneten Thore und Mauerlcken in das Innere der Stadt. Hiermit war Trojas Ende gekommen. In blutigem Kampf-gewhl wurden die Bewohner niedergehauen, der greise König Priamus selbst erschlagen, die Knigin Hekuba, ihre Tochter die Seherin Kassandra, und Hektars Witwe, Andromache, gefangen abgefhrt; von hochauflodernder Feuersglut verzehrt, sank die altberhmte, mchtige Stadt in Schutt und Asche.
Agamemnon. Unter den von Troja heimkehrenden griechischen Helden hatte Agamemnon, der Vlkerfrst, das jammervollste Geschick: bei seiner An-fnft in der Heimat wurde er von feiner eigenen Gemahlin Klytmnestra und dem gisthus, den sie während Agamemnons Abwesenheit zum Gatten Andr-Sevin, Abri der Weltgeschichte. 3
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Erster Abschnitt.
Onnca auf dem Kriegazug dea Ninua gegen Baktra, griff mit einer Schar Krieger, die für uneinnehmbar gehaltene Burg der Stadt Baktra an, drang in dieselbe ein und eroberte darauf die ganze Stadt. Die Folge war, daß Ninua den Onnea nötigte, sich von der Semiramia zu trennen, woraus er dieselbe zu seiner Gemahlin erhob.
Nach dem Tode dea Ninua übernahm Semiramia die Regierung dea Reichea für ihren unmündigen Sohn Ninyaa. Um den Ruhm ihrea Gemahls zu übertreffen, soll sie Babylon vergrößert und zu ihrem Herrschersitz erhoben haben. Dann stellte sie sich an die Spitze eines großen Heeres, durchzog die Länder Asiena bia zum Jndua und beschloß, auch Indien zu erobern. Ala sie aber über den Jndua vordrang, wurde sie plötzlich von einem ungeheuren indischen Heere aufgehalten. An der Spitze desselben stand eine Reihe Elefanten, welche nicht allein auf ihren Rücken Türme mit Kriegern trugen, sondern auch mit ihren Rüsseln und ihren Füßen gefährliche Gegner schienen. Da die Pferde vor diesen scheuten, ersann Se-miramia eine List. Sie ließ mehrere tausend Büffelochfen schlachten, die Häute derselben so zubereiten, daß sie elefantenartig aussahen und bedeckte mit denselben eben so viele Kamele, auf die sich bewaffnete Männer setzten. Beim Anblicke so vieler Elefanten zogen sich die Inder zurück; sobald sie aber durch Überläufer die List der Königin erfuhren, kehrten sie um und griffen die assyrische Heeresmacht an. Das Heer der Semiramis geriet in völlige Unordnung; alles floh, Unzählige wurden erschlagen. Die Königin selbst wurde zweimal verwundet und rettete sich nur durch schleunige Flucht. Mit einem kleinen Häuflein kehrte sie wieder heim. Bald nach ihrer Rückkehr entstand ein Aufruhr unter ihrem Volke. Sie saß eben und ließ sich daa Haar flechten, ala ihr die Nachricht davon hinterbracht wurde. Ungesäumt stürzte sie mit fliegenden Haaren hinaua unter den aufgeregten Haufen. Der Anblick der erzürnten Königin stellte augenblicklich die Ruhe wieder her. Bald darauf zog sie sich von der Regierung zurück, welche ihr Sohn Ninyas übernahm, und flog in Gestalt einer Taube zum Himmel.
<L0 berichtet die Sage; auch werden fast alle großen Bauwerke assyrischer und babylonischer Könige der Semiramis zugeschrieben, während die assyrischen Denkmäler weder den Ninus noch die Semiramis ala seine Gemahlin kennen.
Assyrien hatte sich um 1500 v. Chr. von Babylonien unabhängig gemacht, und erlangte in den folgenden Jahrhunderten durch glückliche Kriege große Macht und Ausdehnung. Im 14. Jahrhundert begann es unter Salmanassar I., sich bis zum Quellgebiet des Euphrat und Tigris zu erweitern; um 1250 unterwarf es das babylonische Reich und erweiterte seine Herrschaft nach Westen und Osten. Die besiegten Völker wurden mit schweren Steuern bedrückt, Empörungen unter denselben mit Härte und Grausamkeit bestraft.
Assur-nasir-habal 883—858 ist der Begründer der Größe des assyrischen Reiches. Er erschütterte die Macht der Reiche in Syrien und Palästina und drang erobernd bis zum Mittelmeer vor. Sein
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Erster Abschnitt.
des Schwertes unterworfenen Völker gab es kein inneres Band, das sie verknüpfte oder mit den assyrischen Herrschern vereinte, und schon unter Assurbanipal beginnt der Verfall des großen Reiches. Ein jüngerer Bruder von ihm, der Statthalter in Babylon war, empörte sich gegen ihn und wurde verbrannt; Ägypten riß sich 655 los, Medien versuchte das gleiche, und von Norden her brachen skythische Kriegerstämme verheerend bis Ägypten vor und erschütterten unter Afsur-idil-ili 626—606 vollends Assyriens Macht und Ansehen. Trotz unaufhörlicher Heerzüge konnte das Reich nicht mehr zusammengehalten werden. Der Mederkönig Phraörtes hatte zwar im Kampf vor Ninive Schlacht und Leben verloren; aber sein Sohn Cyäxares verband sich mit dem Statthalter Nabopolassar von Babylonien, und Ninive wurde abermals belagert. Die Stadt schlug die Stürme ab und hielt eine zweijährige Belagerung aus. Als aber die Überschwemmung des Tigris eintrat und die Belagerer durch Nieder-reifjung einer Mauer unterstützte, verzweifelte der assyrische König an der Rettung; er verbrannte sich mit seinen Weibern und seinen Schätzen in seiner Königsburg, und das stolze Ninive wurde 606 zerstört.
Die Sage nennt als letzten Assyrerkönig Sardanapal und macht ihn zu einem Nachkommen des Ninyas und der Semiramis. Wie Ninyas, heißt es, sich mit seinen grauen im Palast einschloß, so thaten dies auch seine Nachfolger, deren letzter, Sardanapal, eine traurige Berühmtheit erlangte. Sein Name bezeichnet einen Weichling. Er bekümmerte sich nicht um die Regierung und spann in seiner Königsbnrg mit seinen Frauen Wolle, trug weibliche Kleidung und schminkte sich. In diesem Auszug traf ihn einst der Statthalter von Medien. Empört über diesen Anblick, verband er sich mit anderen Feldherrn, um den Sardanapal zu stürzen. Doch dieser ermannte sich, schlug die Aufrührer in drei Feldschlachten, wurde aber nachher in Ninive belagert. Bei einer Überschwemmung des Tigris riß der Fluß die Stadtmauer nieder, und Sardanapal, der sich für verloren hielt, verbrannte sich mit feinen Weibern und Schätzen.
3. Das neubabylomsche Reich.
Nabopolassar 606—604. Nach der Zerstörung Ninives teilten sich die Eroberer in das assyrische Reich. Das Land auf dem linken Ufer des Tigris fiel an die Meder, der ungleich größere Teil auf dem rechten Ufer an Nabopolassar von Babylon. Allein von diesem Teile hatte der ägyptische König Necho (§. 5, 4) ganz Syrien bis zum Euphrat an sich gerissen. Daher sandte Nabopolassar seinen Sohn Neb ukadnezar zur Wiedereroberung Syriens aus. Necho wurde 605 bei Circesium (Karchemisch) am Euphrat geschlagen und bis
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