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1. Geschichte des Altertums - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Gejchichte der Römer. in dieser verfügten, wie oben erzählt ist, die Besitzenden über die Mehrzahl der Stimmen. § 62. Porsena. Bald zeigte es sich, daß Rom als Republik nicht mehr so mächtig war wie unter den letzten Königen. Es muhte Kriege mit mehreren seiner Nachbarn führen, die nicht immer glücklich waren. Der Porsena. König der etruskischen Stadt Clusium, Porsena, erschien vor Rom und siegte in einer Schlacht vor den Toren der Stadt. Ja die Etrusker wären beinahe mit den Fliehenden zugleich über die Tiberbrücke in die Stadt hineingedrungen, wenn nicht der kühne H o r a t i u s C o c l e s vor der Brücke sich ihnen entgegengestellt und sie abgewehrt hätte, bis die Seinen ihm zuriesen, die Brücke sei abgebrochen; dann stürzte er sich in den Strom und erreichte trotz der feindlichen Geschosse unversehrt das linke Ufer. Freilich wurde nunmehr die Stadt belagert, und bald entstand darin Not an Lebensmitteln. Da entschloß sich ein römischer Jüngling, Mucius mit Namen, den Porsena zu töten. Als Überläufer begab er sich in das feindliche Lager; aber er verwechselte mit dem König den königlichen Schreiber und erstach diesen. Mit der Folter bedroht, streckte er, um zu zeigen, daß er keine Qualen fürchte, die rechte Hand ins Feuer und ließ sie langsam verzehren. Bewundernd schenkte ihm Porsena das Leben; Mucius, der seitdem den Beinamen Scävola, d. H. Linkhand, trug, teilte ihm darauf mit, dreihundert römische Jünglinge hätten sich verschworen, ihn zu ermorden. Aus Furcht soll Porsena darauf den Römern Frieden gewährt haben. Seine B e -dingungen waren aber hart; die Römer mußten ihm versprechen, das Eisen nicht zur Anfertigung von Waffen, sondern nur von Werkzeugen für den Ackerbau zu verwenden. Der ‘Sefliiin der Stiindckiimpfe. «lagen der § 6z. Die Einsetzung der Volkstribunen. Auch fernerhin bleibt die Wtbe,ei' geschichtliche Überlieferung noch lange unsicher. Die Geschichte der K ä m p f e z w i s ch e n d e n P a t r i z i e r n u n d P l e b e j e r n, die sich im fünften und vierten Jahrhundert v. Chr. abspielen, ist vielfach von der Sage ausgeschmückt. Die Plebejer beklagten sich darüber, daß sie nur geringe politische Rechte besaßen und keine Ämter bekleiden durften, daß die Patrizier hochmütig auf sie herabsahen und nicht einmal die Ehe zwischen Angehörigen beider Stände erlaubt war. Es kam dazu, daß die Gesetze, wie in Athen vor Drakon, so auch damals in Rom, nicht aufgezeichnet waren; und man meinte, daß die patrizischen Richter sich dies oft zu nutze

2. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 8

1897 - Leipzig : Hirt
8 - Theoderichs. Lange freilich war er hochangesehen; klug und gerecht lenkte er seine Goten wie die unterworfenen Bewohner Italiens. Jahrhunderte lang war das arme Land der Schauplatz zerrttender Kriege gewesen. Die Rmer hatten sich aus Parteiha gegenseitig zerfleischt; jetzt endlich kehrte der goldene Friede, Sicherheit und Ruhe wieder ein. Die Gerechtigkeit des Knigs wurde so geachtet und gefrchtet, da man dem Sprichwort zufolge Gold auf den Straen liegen lassen konnte, ohne da es gestohlen worden wre. Selbst den leidenschaftlichen Ha der Rmer gegen die Sieger wute Theoderich viele Jahre zu beschwichtigen. So wurde er geehrt, fast geliebt und konnte es wagen, die schwierigste Aufgabe lsen zu wollen: die seinen Goten verwandten Stmme zu einigen, so da sie ihre Fehden vergessen, ihre Streitigkeiten seinem richterlichen Schiedssprche berlassen sollten. Es wre eine herrliche Krnung seines Friedenswerkes geworden, wenn er eine Einheit der germanischen Stmme zu stnde gebracht htte. Aber drohend erhob sich gegen ihn der Schatten des gemordeten Odoaker. Man mitraute der Reinheit seiner Absichten; das verbitterte das Herz des groen Mannes; so wurde er selbst mi-iranisch und verfolgte am Ende seiner Regierung seine treuesten Anhnger. Mit seinem Tode (526)*) brach auch sein Reich zusammen. 3. Wohl versuchten seine Tochter Amalaswintha und deren Nach-folger den vordringenden Rmern Halt zu gebieten; die tchtigen Feld-Herren des ostrmischen Kaisers (Belisar und Narses) besiegten sie jedoch. Am Vesuv wurde der letzte Ostgotenknig Teja mit einem kleinen Huf-lein seiner Getreuen eingeschlossen. In einem Engpa schtzte er lange wie ein gewaltiger Turm die hinter ihm stehenden Seinigen. Die gegen ihn geschleuderten Pfeile und Wurfspiee fing er geschickt mit seinem Schilde auf. Als dieser von feindlichen Geschossen starrte, lie er ihn fallen und wendete sich zu seinem Waffentrger, um einen neuen in Empfang zu nehmen. In diesem Augenblicke schwirrte eine todbringende Lanze heran und durchbohrte die unbedeckte Brust. So starb der letzte Fürst der Ost-goten, und mit ihm verschwand sein Volk vom Boden der Erde. 4. Italien aber wurde wieder eine Beute feindseliger Parteien. Denn Narses fiel in Ungnade und rief aus Rache einen anderen germanischen Stamm, *) Eine Sage erzhlt davon: Als Theoderich wenige Tage nach der Hinrichtung zweier treuer Diener zu Mittag a, geschah es, da seine Leute den Kopf eines groen Fisches zur Speise auftrugen. Kaum erblickte ihn der König auf der Schssel liegen, so schien ihm der Kopf der eines Enthaupteten zu sein, wie er die Zhne in die Unter-lippe bi und mit verdrehten Augen drohend schaute. Erschrocken und von Fieberfrost ergriffen, eilte der König ins Bett, beweinte seine Unthat und verschied in kurzer Zeit.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 153

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
153 vor Metz zu erscheinen und Bazaine zu befreien. Aber die deutschen Heerführer merkten diese Absicht früh genug und änderten deshalb ihre Marschrichtung. Schon am 30. August stieß der Kronprinz von Sachsen auf feindliche Truppen. Er griff sie bei Beaumont (fpr. Bomong) an und jagte sie in wilder Flucht über die Maas. Wenn der französische Marschall jetzt nicht über die belgische Grenze gehen wollte, so mußte er sogleich eine zweite Schlacht annehmen. Sie erfolgte am 1. September bei Sedan. König Wilhelm hatte die Führung des Heeres übernommen. Mit dem Morgengrauen begann der Angriff, der die französischen Korps trotz verzweifelter Gegenwehr immer mehr zusammendrängte, bis schließlich die ganze Armee von allen Seiten eng umschlossen und rundum von den Granaten der Deutschen beschossen wurde. Mac Mahon wurde verwundet und mußte das Kommando niederlegen. General Wimpffen übernahm die Führung, aber es gab keine Rettung mehr. Die Franzosen flüchteten in die Festung, aber auch hier fielen die deutschen Bomben und Granaten vernichtend nieder. Napoleon selbst hatte am Kampfe theilgenommen, aber den „gesuchten" ehrenvollen Kriegertod nicht gefunden. Er mußte sich auf Gnade und Ungnade ergeben und mit ihm das ganze Franzosenheer von 85,000 Mann. Eine so zahlreiche Armee hatte noch nie die Waffen vordem Feinde gestreckt. Napoleon wurde als Gefangener nach dem Schlosse Wilhelmshöhe bei Kassel geschickt. 6. Die Franzosen hatten keine Armee mehr, wollten sich aber doch vor dem Sieger nicht beugen. Am 4. September wurde in Paris die Republik ausgerufen, während die Kaiserin eiligst die Flucht ergriff. Die neue „Regierung der Nationalvertheidignng" übernahm die Aufgabe, „Frankreichs heiligen Boden von den barbarischen Eindringlingen zu säubern." Keinen Zollbreit Landes, keinen Stein einer Festung wollten sie auslieseru. Die von den beiden Kronprinzen geführten Armeen marschierten nun nach Paris, um diese größte Festung der Welt zu belagern. Am 19. Sept. hatten sie die Stadt vollständig eingeschlossen, so daß eine Verbindung derselben nach außen hin nur durch Brieftauben und Luftballons ermöglicht werden konnte. 7. Unterdes machten die Deutschen andere wichtige Eroberungen. Die Stadt Straßburg, welche seit dem 11. August belagert und von dem französischen General Uhrich trotz des fortgesetzten Bombardements auf das hartnäckigste vertheidigt wurde, öffnete am 29. September den Deutschen die Thore. Metz hielt sich bis zum 27. Oktober. Wochenlang waren hier die Belagerungstruppen der Ungunst der Witterung ausgesetzt. Der täglich herabströmende Regen hatte den lehmigen Boden so aufgeweicht, daß sie nirgends eine trockene Stelle finden konnten. Dabei hatten sie viele kleinere und größere Gefechte mit den Franzosen zu bestehen, welche bald hier, bald dort durchzubrechen versuchten. Der Mangel an Lebensmitteln, an Salz und an gesundem Trinkwaffer zwang Bazaine endlich, die Stadt zu übergeben, wodurch 180,000 Mann in deutsche Gefangenschaft geriethen.

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 31

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Die Kosaken des Zaren. Ostpreußisch. 31 Der Kosak ist nicht nur ein guter Reiter und Jäger, sondern auch ein vorzüglicher Naturbeobachter. Im japanischen Kriege z. B. tamjö wiederholt vor, daß die russischen Offiziere die sehr versteckt angelegten Schützengräben der Feinde trotz ihrer Fernrohre nicht zu finden vermochten, während die Kosaken aus allerlei kleinen Anzeichen in der Natur, so aus dem Fluge der Vögel, die Sache rasch heraus hatten. Bei meinem Sammeln kam mir diese Eigenschaft der Kosaken auch sehr zu statten. Was haben mir diese munteren Gesellen nicht alles zugeschleppt, und wie geschickt stellten sie sich dabei an! Die giftigen Brillenschlangen fingen sie vom Sattel aus im Galopp mit einer Art Wurfschlinge und schleppten sie so meilenweit durch den Wüstensand bis zum Lager. Kleine, flinke, sonst kaum zu erhaschende Eidechsen kehrten sie einfach mit rasch angefertigten, langstieligen Reisigbesen zusammen. Seltene Fische fingen sie mit ihren schnell ausgezogenen und unten zugebundenen ledernen Reithosen, wenn sie weder Netz noch Angel bei der Hand hatten. Also als Naturforscher läßt sich's schon leben unter diesem eigenartigen Völkchen, aber als Gäste in unserem teuren Vaterland möchte ich die wilden Steppensöhne nicht sehen. Nach K. F. in „Kriegsbuch für die Jugend und das Volk." Franck'sche Verlagshandlung. Stuttgart. 20. Ostpreußisch. (Hindenburg.) t. Ein Meldereiter, am Helm die Hand: „Herr General — der Feind im Land! Tausende von Kosaken! Die Dörfer brennen, die Städte loh'n —" Der General winkt ab: „Schon gut, mein Sohn," und steht mit steifem Nacken. Kein Muskel spielt in dem Erzgesicht. „Nur ein paar Tausend? . . . Das lohnt sich nicht!" 2. Ein Meldereiter in blutigem Hemd, sein Ackergaul keuchend die Beine stemmt: „Ostpreußens Bürger und Bauern auf der Flucht, und der Feind hunderttausend rund!" Starr steht der General. Nur um Aug' und Mund ein leises, lachendes Lauern. „Gewehr bei Fuß. Es bleibt beim Verzicht. Hunderttausend — die genügen mir nicht." 3. Ein Meldereiter. — So reitet der Tod! Ostpreußens Himmel wie Blut so rot! „Heraus! Was bringst du dem Heere?"

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 16

1905 - Leipzig : Voigtländer
des Ninus Tod sein Sohn König der Assyrier werden sollen; aber weil der ein weichlicher unfähiger Mensch war, so übernahm dessen Mutter Semirämis die Regierung, eine Frau so klug und kräftig, daß man meinte, sie sei die Tochter einer Göttin, und daß sich alle Großen des Reiches unter ihre Herrschaft beugten. Sie führte prächtige Bauwerke in Babylon aus und vergrößerte das Reich durch neue Eroberungen. Ein Kriegszug aber, den sie gen Osten nach dem reichen Indien tat, fiel unglücklich aus. Schon war Semirämis mit ihren Kriegsscharen weit vorgedrungen, da stellte sich ihr plötzlich ein großes indisches Heer entgegen, und vor dem Heere stand eine Reihe von ungeheuern Elefanten. Sie trugen auf ihren Rücken ganze Türme voll Krieger und zerschlugen mit ihren Rüsseln und ihren Füßen alles, was sie erreichen konnten. Ihr bloßer Anblick aber machte die Pferde scheu. Da ließ Semirämis eine Menge großer Büffelochsen schlachten, die Häute so zubereiten, daß sie elefantenartig aussahen, und bedeckte damit mehrere tausend Kamele, auf denen bewaffnete Männer saßen. Anfangs erschraken die Feinde; da sie aber durch einen Kundschafter erfuhren, daß sie keine wirklichen Elefanten vor sich hätten, griffen sie tapfer an: die Kamele wurden scheu und brachten Unordnung und Verwirrung in das eigene Heer. Da mußte Semirämis mit ihrem Volke die Flucht ergreifen; viele verloren ihr Leben. Die Königin selbst wurde verwundet; nur mit einem geringen Heere kam sie in ihr Land zurück und starb bald darauf. 2. Salmanassar und Sardanapal. Unter den folgenden Königen des assyrischen Reiches waren viele kriegerische Männer, die große Heerfahrten machten und stolze Bauwerke errichteten. Einer von ihnen, der König Salmanassar, zerstörte das Reich Israel (722 v. Chr.), und seine Nachfolger dehnten ihre Herrschaft noch weiter aus. Doch endlich kam Verderben über das gewaltige Reich. Wie die Sage erzählt, war der König Sardanapal ein weichlicher Mensch, der für große mannhafte Taten keinen Sinn hatte. Er kümmerte sich gar nicht um die Regierung, sondern überließ sie seinen Dienern und Schmeichlern. Er selbst saß den ganzen Tag im Palast unter seinen Frauen, putzte und schminkte sich, wie ein eitles Weib, und spann Wolle. Die Untertanen schämten sich solch eines elenden Königs; von den unterworfenen Völkern aber standen mehrere auf, unter ihnen die Babylonier. Sie zogen gegen Ninive und eroberten die Stadt. Als der König Sardanapal erkannte, daß alles verloren war, ließ er einen hohen Scheiterhaufen ausrichten und stürzte sich mit seinen Weibern

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 61

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vii. Die Römer. 61 hatten und die Heere anführten, waren die Co ns n ln (Berather), durch Stimmensammlung nur auf ein Jahr gewählt. Die ersten waren Brutus und Collatiuus. In Nothzeiteu wurde ein Dictator gewählt, der auf 6 Monate unumschränkte Gewalt hatte. Diese Veränderungen konnten nicht ruhig vor sich gehen. An einer Verschwörung in der Stadt nahmen selbst des Brutus beide Söhne Theil. Brutus aber liest sie mit den andern Verschworenen hinrichten. Jetzt rückte Tarquinius mit feindlichen Nachbarn vor; und als sein Sohn Aruns den Brutus mit königlichen Insignien erblickte, stürzte er wütheud auf ihn zu, und beide fielen, von den Lanzen durchbohrt, vom Pferde. Später kam der König Por-senna von Clnsinm und besetzte einen Berg jenseits der Tiber, über welche eine hölzerne Brücke zur Stadt führte. Die Brückenwache floh; aber Horatins Codes stemmte sich mit zwei Gefährten dem eindringenden Feinde so lange entgegen, bis die Brücke abgebrochen war, worauf er sich in den Strom warf und unter einem Hagel von Geschossen glücklich hinüber schwamm. Während der Belagerung, die drückend zu werten anfieng, gieng ein jmger Römer, Mucius Seävola, Willens, den König zu ermorden, in's feindliche Lager. Er durchbohrte den Zahlmeister statt des Königs. Als man ihn festhielt, erklärte er unerschrocken, was er vorgehabt hatte, und daß noch Viele den Versuch wiederholen würden. Der König drohte mit dem Feuertode, wenn er sich nicht näher erklärte. Er aber, seine Todesverachtung zeigend, streckte rnhig den Arm über ein dastehendes Kohlenmeiler. Der erstaunte König verglich sich mit den Römern und zog ab. Er erhielt Jungfrauen zu Geiseln; aber auch diese bewährten ihren Muth, indem sie unter der Anführung der Clölia in der ersten Nacht über die Tiber nach Hause schwammen. — Zuletzt bewaffnete sich auch der latinische Städte-buud zu Gunsten des Tarquinius; aber der Sieg der Römer beim See Regil lus (496) sicherte für immer Roms Freiheit. Im folgenden Jahre starb Tarquinius.

7. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 36

1898 - München : Oldenbourg
Fig. 74. Fufsbodenmosaik, 1831 in Pompeji aufgefunden, 6,3 m lang, 3,8 m breit, einem in Alexandria entstandenen Gemlde nachgebildet. Schlacht bei Issos 333: Alexander, der im Getmmel den Helm verloren hat, strmt gegen Darius vor und durchbohrt einen persischen Feldherrn, der mit seinem verwundeten Pferde gestrzt ist und sich nicht mehr auf dem fr ihn herangefhrten Pferde retten kann. Der Wagen des vor Schrecken fast erstarrten Perserknigs (kenntlich am Turban) wendet sich zur Flucht. Das Nebenbild mit seinen Wassertieren weist auf gypten hin.

8. Römische Geschichte - S. 63

1881 - Leipzig : Teubner
Kämpfe mit den Alpenvölkern. 63 die Abgründe geworfen, die Packtiere rollten, wie stürzende Gebäude, den Berg hinab. Hannibal sah von der Höhe herab das Getümmel an, ohne einzugreifen, denn er fürchtete die Unordnung zu vermehren; als er aber sah, daß der Zug durchbrochen ward, eilte er zur Hilfe herbei und verjagte den Feind ohne Mühe, worauf die Ordnung wieder hergestellt wurde. Im Thal der Jsere angelangt, züchtigte Hannibal den Feind durch Wegtreibuug des Viehs und Eroberung mehrerer Bergfesten. Als er nach eintägiger Rast durch das breite Thal aufwärts zog, gelangte er am vierten Tage zu der Grenze der Centronen, wo das Thal sich wieder verengte. Die Ältesten der Centronen kamen ihm mit grünen Zweigen und Kränzen entgegen und baten ihn um friedlichen Durchzug, indem sie Geiseln, Wegweiser und Lebensrnittel versprachen. Hannibal nahm an, was sie boten, und gab sich den Schein, als vertraute er ihnen vollständig; doch zog er mit großer Vorsicht weiter. Und bald zeigte sich's auch, daß er recht gehabt; denn als er sich von der Jsere ab nach dem Gipfel des St. Bernhardt hinaufwandte, griffen die Barbaren von hinten und von vorn an und durchbrachen den Zug. Vom Gepäck und von der Reiterei getrennt, übernachtete Hannibal mit seinem Fußvolk an dem s. g. weißen Stein (la röche blanche), einem hohen freistehenden Kreidefelsen am Fuße des St. Bernhardt. Der Fels sicherte ihn gegen die herabrollenden Steinblöcke. Am folgenden Tage drang er glücklich durch die gefährliche Enge und gelangte dann mit dem gesamten Heere, ohne noch viel beunruhigt zu werden, nach vielen Irr- und Umwegen auf den Gipfel der Alpen. Im ganzen hatte er 9 Tage zum Aufsteigen gebraucht. Während das ermüdete und ziemlich entmutigte Heer zwei Tage lang aus der Hochebene zur Seite des St. Bernhardt Rast hielt, sammelten sich in dem Lager noch viele Verirrte und versprengte Nachzügler; auch manches gestürzte Lasttier stellte sich noch ein. Am dritten Tage begann der Hinabmarsch. Dieser war, obgleich man von feindlichen Angriffen nicht mehr beim-

9. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 100

1909 - Breslau : Hirt
100 Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur. Unterbrechungen. So kam es, daß während der großen diluvialen Schneezeit mehr- fach das Abschmelzen das Vorrücken der Eisdecken überwog. Von den verschiedenen, auf diese Weise sich einschaltenden Jnterglazialzeiten ist besonders eine bemerkens- wert, die auf den größten Vorstoß des Eises folgte und den stärksten Rückzug der Gletscher bediugte. Das von einer reichen Flora und Fauna besiedelte Europa wurde durch die von Skandinavien nach Süden vordringenden Eismassen unaufhaltsam entvölkert. Wälder und Wiesen, Moore und Heiden, die eine reiche Tierwelt ernährt hatten, schwanden vor den Eismassen dahin. Mehr als die Hälfte von Europa wurde völlig unbewohn- bar, und so drängte sich ein Strom hungernder und frierender, kranker und ermatteter Tiere vor den Eisdecken her. Die heutige Ostsee existierte nicht, und auch über den Ärmelkanal führte eine gangbare Brücke. Als aber die fliehende Fauna Norddeutschland und Belgien durchwandert hatte, stellte sich ihr eiu neuer Feind entgegen. Unter dem Einfluß der nordischen Ver- gletschernng waren auch die Gletscher der Alpen gewachsen. Riesengebirge und Erz- gebirge, Vogesen und Schwarzwald sowie das französische Zentralplateau entsandten ebensolche Gletscher wie die Karpaten und andere Hochländer des östlichen Europas. So blieb nur ein schmaler Raum eisfrei, und auf diesem von Schneestürmen durch- tobten, in düstre, kalte Winternacht versunkenen Landstrich stauten sich die ermatteten Scharen der flüchtenden Tiere. Hier ist es auch, wo wir die ältesten Spuren des feuerbenutzenden Menschen treffen. Bei Heidelberg, Düsseldorf und Weimar, in Belgien, Böhmen und Kroa- tien, neuerdings auch in Südfrankreich, hat man vereinzelte Knochenreste des Ur- menschen gefunden, der aus Feuerstein primitive Werkzeuge zu bilden verstand, der die Kunst des Feuers kannte und von dem Fleisch der Elefanten, Nashörner, Bären, Hirsche und Rinder lebte. Von seinen rohen Sitten zeugt die Feuerstelle von Kra- pina in Kroatien, wo zahlreiche zertrümmerte und verkohlte Menschenschädel die Überreste der Kaunibalenmahlzeiten sind. Die ursächliche Verknüpfung der geschilderten Tatsachen ist ebenso naheliegend wie einfach: durch die wachsenden Eisdecken wurden die über Europa verstreuten tierischen Vorfahren des Menschengeschlechts mit der gesamten übrigen Fauna auf dem eisfreien Gebiet zusammengedrängt, und niemals hat wohl der Kampf ums Dasein mit der anorganischen Natur wie mit den Leidensgefährten aus der diluvialen Tierwelt so erbitterte und furchtbare Formen angenommen wie auf diesem ältesten Schlachtfeld der Menschheit. Das Mittel aber, das den werdenden Menschen be- fähigte, aller Schwierigkeiten Herr zu werden und aus einer untergehenden Welt sich als Sieger zu erheben, war nicht das Steinwerkzeug, sondern der lodernde Feuer- brand. 3. Die Rückwirkung der Ländergestaltung auf die menschliche Gesittung. Von Oscar Peschel („Ausgewählte Stücke aus den Klassikern der Geographie" von O. Krümmel, Zweite Reihe, Kiel 1904). Gebirge sind unbedingt das beste, womit die Natur die Läuderräume auszu- statten vermochte. Schon ihr ästhetischer Wert als Schmuck der Nawr ist unvergleich- lieh. Wo sie, wie in der Schweiz, hinausstreben über Erwärmungsstufen, wo der

10. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 5

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
5 Natur- und Länderbeschreibung. auch ausierdem sind sie zuweilen genöthigt, ihr ei- gentliches Element auf eine Zeitlang zu verlassen, nehmlich um ihre Jungen zu werfen, oder auch um sich vor den Bissen der Seewanzen zu retten, von welchen die Wallrosse im Sommer überaus gequält werden, und denen sie nur dadurch entgehen, daß sie in ein Element flüchten, welches diesen Infekten das Leben raubt. Alle diese Ursachen zusammen ge- nommen versammeln sich oft auf den Klippen oder Eisschollen große Haufen von Wallrosseu. ^ Wenn die Fänger ein solches Lager entdecken, müssen sie die Vorsicht brauchen, sich demselben gegen den Wind zu nähern, weil diese Thiere einen so feinen Geruch haben, daß sie die Annäherung der Menschen mit dem Winde schon in großer Entfernung bemerken, und sich alsdann sogleich ins Wasser begeben, da- hingegen sie im entgegengesetzten Falle ungestört lie- gen bleiben, wenn sie auch das Boot auf sich zukom- men sehen. Außerdem haben die Wallroßfanger hie- bei den Vortheil, daß sie am ehesten die Orte entde- cken, wo sich ihre Beute gelagert hat, weil diese fet- ten Thiere, besonders im Sommer, wett umher ei- nen widerlichen Geruch verbreiten. Wenn die Fän- ger das Lager erreicht haben, steigen sie sogleich aus ihren Karpassen oder Böten, schneiden den Wallros- sen, bloß mit ihren Picken bewaffnet, den Weg nach dem Wasser ab, und erstechen dunn diejenigen Thie- re, welche sich zuerst ins Meer retten wollen. Da die Wallrosse die Gewohnheit haben, über ein- ander wegzukriechen, so entsteht aus dem erstochenen bald ein Bollwerk, welches den lebenden vollends den Weg versperrt, und alsdann fahren die Fänger mit dem Morden so lange fort, bis sie alle getödtet haben. Zuweilen wird bei einem einzigen Lager eine solche Menge aufgehäuft, daß die Fahrzeuge nur die Köpfe oder Zähne fassen können , und daß man sich gezwungen sieht, das Fett und die Haute zurückzu- lassen. So leicht es aber den Fängern wird, die Wall- rosse auf dem Lande zu besiegen, so gefährlich ist der Kampf mit diesen Thieren, wenn sie sich in ihreiu
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