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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 85

1918 - Leipzig : Voigtländer
-Ss- Sürften und Bitter gerecht und billig, und diese taten übel, sie ihnen Nicht zu bewilligen, wie Luther geraten hatte. Da die Bauern sahen, daß sie in Güte nichts ausrichteten, gebrauchten sie Gewalt: sengend Und brennend durchzogen sie die Lande, plünderten Klöster, zerstörten Burgen und verübten die ärgsten Greuel. Bald rückten kampfgeübte Heere gegen die Bauernscharen, und diese wurden überall geschlagen. Die Rache der Sieger war noch schlimmer als die Greuel der (Empörer: Mehr als hunderttausend Bauern wurden binnen wenigen Monaten erschlagen oder hingerichtet. Das Los des Bauernstandes aber ward schlimmer als zuvor. 36. Luther und Melanchthon. 1. Philkpp Melanchlhon. (Es war für das Reformationswerk von großem Segen, daß Luther bald nach seinem ersten hervortreten einen gelehrten Freund gefunden hatte, der ihm in seiner Arbeit treulich zur Seite stand. Das tvar Philipp Itt ei an cht hon. Geboren zu Breiten (im heutigen Großherzogtum Baden), 14 Jahre jünger als Luther, zeichnete er sich schon in früher Jugend durch außerordentliche Gelehrsamkeit aus. Rls 21 jähriger Jüngling wurde er Professor in Wittenberg. Tausende von Studenten sammelten sich um ihn, und sein Ruhm war bald so hoch gestiegen, daß man ihn schlechtweg den Lehrer Deutschlands nannte. Ittelanchthon schloß sich von herzen Luther und seinem großen Werke an. Sein tiefes Wissen und leine trefflichen Schriften förderten die neue Lehre, und wenn Luther allzufeurig dreinfahren wollte, so mäßigte ihn der besonnene Rat des sanften Ittelanchthon. Luther selber sagte: „Ich bin dazu geboren, daß ich mit Rotten Teufeln muß Kriegen und zu Felde liegen; darum Meine Bücher viel stürmisch und kriegerisch sind. Ich muß die Klötze Und Stämme ausrotten, Dornen und Hecken weghauen, Bahn brechen Und zurichten; aber Magister Philipp fährt säuberlich und stille daher, bauet und pflanzet, säet und begießet mit Lust, nachdem ihm Gott hat Begeben seine Gaben reichlich." 2. Einführung der Reformation. Beide Männer waren Uun eifrig tätig, die Reformation ins Leben einzuführen. Die Mißbrauche in der Kirche wurden beseitigt, die lateinische Messe abgeschafft; die Mönche durften die Klöster verlassen, die Geistlichen sich verheiraten, ftuch Luther legte die Mönchkleider ab und vermählte sich mit Katharina von Bora, einer früheren Honne. Für den neuen evangelischen Gottesdienst besorgte Luther ein Gesangbuch mit schönen Liedern; für i

2. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 80

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Kaise «.-Wilhelm-Kanal und die Hochbrücke bei Levensau. Der Kaiser Wilhelm-Kanal ist nahezu 100 km lang, !> m tief, im Wasserspiegel fiö m und an der Sohle 22 m breit Er bietet den fiirzei'mt und sichersten Weg von der Ostsee zur Nordsee und ermöglicht die rasche und ungestörte Ver- einigung der dentjchen Kriegsflotte Der Kanal dient übrigens neben Kriegs- auch Handelszwecken. Seine Haupt- sehenswürdigkeiten sind seine Hochbrücken und die Schlensen bei Holtenau nächst Kiel und bei Brunsbüttel an der Elbe •J(aa) einer ^tjoionru(i<)ie ouii Äouyett & «oljii, »vnigsberg 1. Pr. Wanderdünen auf der Knrischen Nehrung. „Tie Wüsten der Ostseegestave" Die Dünen sind ein Werk des Windes, öde, nackte, langgez gene, parallel hintereinander liegende Hügelreihen am Gestade des Mems. Sie wandern allmählich von der Nahrung ins Haff, wenn sie nicht dnrch tiefwurzelnde Gräser, Sträucher (Dünenhafer, Dünenweiden> unv Kiefern gefestigt werden. Aus der Knrischen Nehrung erreichen sie an der deutschen Küste ihre größte Höhe, Go m.

3. Bergische Sagen - S. 53

1911 - Elberfeld : Bacmeister
- 53 - hatten sie ihn doch gern wegen seiner Gutmütigkeit und ehrten ihn wegen seiner aufrichtigen, herzlichen Frömmigkeit. Endlich lag der alte fromme Bruder müde und matt auf dem Sterbe- bette. Die Glieder konnte er nicht mehr rühren, nur die bleichen Lippen flüsterten ganz leise seine Lieblingsworte: „Ave Maria!" Der Mönch wurde auf dem Klosterfriedhofe begraben. Als am andern Morgen die frommen Klosterbrüder das frische Grab besuchten, da schauten sie ein großes Wunder. Aus dem dunklen Grabhügel war eine wundervolle, schneeweiße Lilie hervorge- sprossen. Die duftete gar süß und lieblich, und auf jedem Blüten- blatt stand in goldenen Buchstaben deutlich zu lesen: „Ave Maria!" Da glaubten die Mönche ganz fest, daß Gott den Ritter, der da unten ruhte, in Gnaden angenommen, nicht weil er sehr gelehrt war oder etwas besonders Großes im göttlichen Dienste vollbracht hatte, sondern weil er voll guten Willens war, Gott in Einfalt zu dienen. Der Prior aber sprach zu den Brüdern: „Seht da, was wahre Frömmigkeit vor dem Herrn gilt!"

4. Die alte Geschichte - S. 49

1872 - Münster : Coppenrath
49 und mit dem Auslande trat Aegypten berhaupt wenig in Verbindung. Fremde Schiffe wurden nicht eingelassen, und dieses um so weniger, weil damals die Seefahrer nur zu oft die grten Rubereien hieben. Um so lebhafter aber war der Handel im Lande selbst, auf dem Nil. Unter den mancherlei Erzeugnissen des Landes war besonders die Byssus- Staude berhmt. Aus den zarten Fden derselben wurden die feinsten Zeuge bereitet und in den Handel gebracht Noch berhmter war die Papyrus-Staude, von welcher das Papier seinen Namen hat. Fast jeder Theil dieser Staude war von Nutzen. Die Wurzel diente zum Brennholze, auch zu allerlei Gefen; der Stengel enthlt einen nhrenden Saft; am merkwrdigsten aber war die mittlere Haut derselben. Man ltete sie ab, legte die einzelnen Faser neben einander und bego sie mit warmem Nilwasser. Dann legte man eine zweite Lage solcher Ffer in die Quere der die erftere, prete sie zu'arnrnen, lie sie trocknen und glttete sie ab. So war das Rapier fertig. Dieses Papier wurde jedoch in alter Zeit nicht von allen Vlkern gebraucht. Die Griechen schrieben auf die Bltter der Biblos-Staude. Daher heit auch in ihrer Sprache Biblos Buch, und hiervon haben wir noch die Namen Bibel fr die hl. Schrift, Bibliothek u. m. a. Die Rmer 'chneben auch auf Wachstafeln. Seit dem sechsten Jahrhundert breitete sich das Pergament ans. In Pergamus, einer Stadt Kleinasiens, war die Kuust erfunden, Thierhute so zuzubereiten, da man sich ihrer ganz bequem zum Schreiben bedienen konnte. Zwar hatte man schon weit frher an anderen Orten auf Thierhute geschrieben, nirgends aber war die Zubereitung derselben so trefflich gelungen, als in Pergamus. Sie bekamen Deshalb von dieser Stadt den Namen Pergament. Diese Papierarten waren im Alterthume am meisten verbreitet, bevor unser jetziges Papier aufkam, welches aus zusammengestoener und in Brei verwandelter Leinwand verfertigt wird. Dieses wurde im elften Jahrhundert eingefhrt. Man schrieb auch Smter'3 Wcltgelch. I. 30. Aufl. 4 1

5. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 29

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
Dritte Reise: Von der Wasserscheide zwischen Weser und Elbe bis an die Mündung der Ilmenau in die Elbe. Erster Tag: Vom Lühwalde bis Uelzen. In dreifacher Weise preisen wir den Reichtum des Lüßwaldes: Reich ist er an schlanken Tannen und Fuhren nebst Eichen, Buchen und Birken, reich an wohlschmeckenden Heidel- und Kronsbeeren, welche in großen Mengen nach Hamburg verschickt werden, und reich an Hirschen, Rehen und wilden Schweinen. Die nördlichste Ecke des Lüßwaldes heißt bei dem Dorfe Hösse- ringen Schoten oder Schott. Hier wurden vom Jahre 1550 bis 1630 die Lüneburger Landtage abgehalten, wie die kalenbergschen im Kreyenholze bei Elze, oder auf dem „Kleinen Hörne" bei Pattensen, die des Landes Göttingen unter der Kirchhofslinde des Klosters Marienstein, die osnabrückfchen bei dem Kloster Oesede, und die von Ostfriesland unter dem „Upstalsboom" in der Nähe von Anrich. Nicht von Menschenhänden waren also die damaligen Stände- Häuser erbaut, sondern die uralten Bäume selber wölbten hoch empor- strebende Hallen über den Häuptern der versammelten Männer. Hoch zu Roß, in vollem Waffenschmucke erschienen die Abgeordneten, und noch heute ist der Versammlungsort hier im Schoten durch einen kleinen Kreis von Birken bezeichnet. Auf deu Lüneburger Landtagen war die Ritterschaft durch sieben, die Städte durch fünf und die Geistlichkeit durch drei Abgeordnete vertreten. Vor diesen Männern wurde z. B. im Jahre 1555 von den Vormündern der Kinder des 9 Jahre vorher verstorbenen Lüne- burger Herzogs Ernst des Bekenners Rechenschaft über die Vormund- schaftsführung abgelegt, und im Jahre 1581 wurde im Schoten von

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 271

1845 - Heidelberg : Winter
$. 94. Die Republik der vereinigten Nieverlande. 271 Königin in Nordamerika Fuß gefaßt,'und nun fanden sie den Seeweg nach Archangel, segelten geradezu nach Ostindien und stifteten 16vv die englisch-oftindische Handelscompagnie durch welche England in der Folge zu seinen jetzigen Riesenbe- sitzungen in Ostindien gelangte. (S. §. 107.) Eine nicht minder große Sorgfalt, wie der Politik, wid- mete Elisabeth der Pflege der Kunst und Wissenschaft, und ihrem Vorgänge - folgend nahm Alles in ihrem Reiche eine bestimmte Richtung nach höherer Bildung. Noch leuchten zwei große Britten aus jener Zeit, der Denker Franz Bakon und der Dichter Shakespeare, in die unsere herein, und werden auch noch in ferne Zeiten hinaus die edleren Geister mit einer Fülle von Gefühlen und Gedanken befruchten. 6. Die Entstehung der Republik der vereinigten Niederlande. §. 94. Kaiser Karl V die Niederlande mit ihren siebzehn blühenden Provinzen voll reicher Handelsstädte seinem Sohne Philipp Ii von Spanien übergab (f. 91 a. E.), hatte die Reformation Calvins von Frankreich aus bereits an vielen Orten der Niederlande, trotz anhaltender Verfolgung, Eingang gefunden und dem zuchtlosen und rebellischen Wesen der Wiedertäufer, die besonders in diesem Lande wucherten, ein mäßigendes Gegengewicht gegeben, obgleich die Calvi- nisten sich mehr der Politik zuneigten, als die Lutheraner. Philipp, ein Fürst von unbedingt selbstwilligem und dabei streng verschlossenem Charakter, der allenthalben in seinen europäischen und amerikanischen Neichen die Aufrecht- haltung sowohl der unbeschränkt-monarchischen Gewalt, als auch des römisch-katholischen Glaubens zu erzielen suchte,

7. Die Alte Geschichte - S. 49

1866 - Münster : Coppenrath
49 und mit dem Auslande trat Aegypten überhaupt wenig, in Ver- bindung. Fremde Schiffe wurden nicht eingelassen, und dieses um so weniger, weil damals die Seefahrer nur zu oft die größten Räubereien trieben. Um so lebhafter aber war der Handel im Lande selbst, auf dem Nil. Unter den mancherlei Erzeugnissen des Landes war besonders die Byssus-Staude berühmt. Aus den zarten Fäden derselben wurden die feinsten Zeuge bereitet und in den Handel gebracht. Noch berühmter war die Papyrus-Staude, von welcher das Papier seinen Namen hat. Fast jeder Theil dieser Staude war von Nutzen. Die Wurzel diente zum Brennholze, auch zu allerlei Gefäßen; der Stengel enthält einen nährenden Saft; am merkwürdigsten aber war die mittlere Haut derselben. Man lösete sie ab, legte die einzelnen Fäser neben einander und be- goß sie mit warmem Nilwaffer. Dann legte man eine zweite Lage solcher Fäser in die Quere über die erstere, preßte sie zu- sammen, ließ sie trocknen und glättete sie ab. So war das Papier fertig. Dieses Papier wurde jedoch in aller Zeit nicht von allen Völkern gebraucht. Die Griechen schrieben auf die Blätter der Biblos-Staude. Daher heißt auch in ihrer Sprache Viblos Buch, und hiervon haben wir noch die Namen Bibel für die hl. Schrift, Bibliothek u. m. a. Die Römer schrieben auch aus Wachstafeln. Seit dem sechsten Jahrhundert breitete sich das Pergament aus. In Pergamus, einer Stadt Kleinasiens, ward die Kunst erfunden, Thierhäute so zuzube- reiten, daß man sich ihrer ganz bequem zum Schreiben bedienen konnte. Zwar hatte man schon weit früher an anderen Orten auf Thierhäute geschrieben, nirgends aber war die Zubereitung derselben so trefflich gelungen, als in Pergamus. Sie bekamen deshalb voll dieser Stadt den Namen Pergament. Diese Pa- pierarten waren im Alterthume am meisten verbreitet, bevor unser jetziges Papier aufkam, welches aus zusammengestoßener und in Brei verwandelter Leinwand verfertigt wird. Dieses wurde im elften Jahrhundert eingeführt. Man schrieb auch Wuter's Wcltgcsch. I. 24. Aust. 4

8. Quellenbuch - S. 193

1885 - Leipzig : Brandstetter
— 193 — Winter durch hat man Soldaten im Quartier gehabt, im Sommer gab es viel Durchzüge, daß wenn mancher einen Laib Brot in Vorrat gehabt, er doch denselben nie mit Ruhe essen mögen, sondern sorgen müssen, er werde ihm genommen. Und weil es so unsicher gewesen, hat niemand Lust gehabt zu arbeiten; denn hat sich einer ins Feld begeben, ist er von den nächsten Soldaten aufgefangen worden, hat mit ihnen laufen und den Weg zeigen, auch etwa noch Schläge haben müssen. Durch dieses Unwesen sind die Weingärten und Äcker fast alle wüst gelegen, woraus denn Hungersnot und Seuchen unausbleiblich haben erfolgen müssen." Eine Chronik von Stendal berichtet: „Anno 1636 bis 1638. Nachdem durch den fortwährenden Krieg alles aufgezehrt und vollends auf dem Lande und Felde zertreten oder auch die Saat in Zeiten verhindert worden war, galt endlich der märkische Scheffel Roggen zu Stendal und anderen Orten bis 2y2 Reichsthaler. Viele Leute aßen die wilden Feldrüben und andere Wurzeln aus der Erde, machten Eckern, Kohlstauden und Kleien zusammen und aßen das für Brot. O, wie waren da der Armen so viel! Etliche vom Lande hereingeflüchtete Leute, Junker, Prediger und Bauern, nachdem sie ihre Kleiber und übrigen Kleinobe für Brot hingegeben, starben verschmachtet und verhungert ober an der Pest dahin. Auch Soldaten, die im Quartier lagen, starben vor Hunger, und etliche aßen das Aas von Pferden und bergt. Hierüber liefen noch vollenbs aus bent Laube hinweg, welche von der Pest übriggeblieben waren. Und kam es so weit, daß auf zwei, brei, vier Meilen kaum ein Landprediger zu bekommen war, bis acht ober zwölf Dörfer wieber'einen nahmen. O, wie manches Kind ist zu der Zeit in den Wälbern von fremden Prebigern getauft worben, etliche wohl auch ohne Taufe gestorben. Etliche Dörfer und Kirchen würden so gar in diesem Kriege verwüstet, daß fast nicht zu sehen, ob in hnnbert Jahren Leute baselbst gewöhnet. Also liefen die Leute von einanber, und blieb kaum der zehnte Teil Menschen übrig, nachdem sie sich hernach wieber einfanben." Der Superiutenbent Backmeister zu Güstrow entwirft von den Leiben seiner Heimat folgeubes Bilb: „Wie viel heiße Klagen vernimmt man nicht über tyrannische Bebrücknng, über unaufhörlichen Raub, über maßlose Erpressungen, über den Morb von Eblen und Uneblen, über Niederbrennen von Höfen und Dörfern, über Wegtreibung des Viehes, über Afjfchneibeu von Nasen und Ohren und aubere schäubliche Verbrechen! Man schaubert zu berichten von dem, was an Kirchen und Geistlichen, ja selbst an den Gebeinen der Entschlafenen ist verübt worben. Denn in biesem Kriege, wo das Solbatengesinbel jebe Furcht Gottes von sich abgeworfen hat, richtet sich der räuberische Angriff in der Regel zuerst auf die Kirchen. Gewaltsam werben bieselben erbrochen, trotz des Flehens der Prebiger ausgeplünbert und in Pferbeställe ver-wanbelt; die Kanzeln werben umgestürzt, die Kirchenstühle zerschlagen, die Fnß-böben, um nach verborgenen Schätzen zu suchen, aufgebrochen, die kirchlichen Ge-wänber und heiligen Gefäße geraubt, die heiligen Bücher auf dem Altare zerrissen und besubelt. Der Gottesbienst wirb aus viele Wochen gehinbert, ober die Ver- Richter, Quellenbuch. 1z

9. Teil 2 - S. 158

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 158 — Ii. Wie zeigt sich ihr Wasserreichtum? a. Von der Karte wird abgelesen: Die Landschaft ist reich an Flüssen. Besonders sind zwei Flüsse bemerkenswert: der Main und der Neckar. Der Main entspringt auf dem Fichtelgebirge und fließt in vielfach ge- wnndenem Lauf nach Westen zum Rhein. Er bildet drei nach Norden offene und vier nach Süden offene Flußbogen. (Anzeichnen!) Ihm strömen eine Menge Nebenflüsse zu, dereu Namen wir uns nicht merken wollen. — Der Neckar hat seine Quelle auf dem Schwarzwalde. Er bildet auf seinem Laufe einen nach Westen zu offenen Bogen und ergießt sich zuletzt in den Rhein. b. Vom Lehrer wird hinzugefügt: Und auch heilsames Wasser sprudelt hier aus der Erde. Bei Kissingen z. B. (Zeigen!) am Ab- hange des Rhöngebirges quillt Mineralwasser aus dem Boden. Nach Kissingen kommen daher jährlich viele Kranke, um Heilung oder Stärknng zu finden. Auch Fürst Bismarck, des deutschen Reiches erster Kanzler, und unsere Kaiserin mit ihren Prinzen haben den Badeort Kissingen schon aufgesucht. Zur sachlichen Besprechung: a. Woher kommt es wohl, daß der Main so viele Bogen macht? (Gebirge oder Anhöhen versperren ihm den Weg und zwingen ihn, von seinem Laufe abzuweichen — Einfluß des Spessarts z. B.) b. Warum heißt das Wasser, welches bei Kissingen aus der Erde quillt, Mineralwasser? c. Schildere das Leben in einem Badeorte! Iii. Wie tritt die Fruchtbarkeit dieser Landschaft zu Tage? Die Vermutungen der Schüler werden bestätigt und dann so zu- fammengefaßt: Die von uns betrachtete Landschaft ist ein Ackerbau-, Wein-, Obst- und Gemüseland. Hier wogen goldene Ähren auf frucht- barem Ackerboden. Hier gedeiht vorzüglicher Wein, besonders an den Ufern des Mains und des Neckars. Hier wächst allerlei zartes Gemüse in wohlgepflegten, sich weitausbreitenden Gärten. Hier breiten Obstbäume ihre Zweige aus, die im Frühlinge in herrlichem Blütenschmucke prangen und im Sommer oder Herbst mit köstlichen Früchten beladen sind. Hier gedeiht auch in sonnigen Gärten der Hopfen, dessen eiförmige, grüne Blüten zur Bereitung des Bieres dienen und ihm größere Haltbarkeit und würzigen Geschmack verleihen. Man zieht den Hopfen ähnlich wie den Weinstock an hohen Stangen und Pfählen. ) Schon aus dem Nameu vieler Ortschaften kann man einen Schluß auf die Verhältnisse im Rhöngebirge machen. Es seien hier nur die erwähnt, die Kutzen auf- führt: Schmalenau, Dürrfeld, Sparbrot, Wüstensachsen, Kaltennordheim, Rabenstein, Teufelsberg. — Ein Sprichwort heißt: „Ein Klingenberger Spatz kann nicht über den Main fliegen." (Aus Schwäche! — Hinweis auf die Armut der Spessartbewohner.)

10. Grundriss der römischen Altertümer - S. 224

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
224 § 118- Die heiligen Orte, Altäre und Tempelgeräte. Oberhaupt. So lange die Volksversammlungen blüten, in denen ja immer Opfer (sacra popularia) dargebracht wurden, zählten die Kurionen zu den höchsten Priestern. Anmerkung. Dienstpersonal. Die Priesterkollegien hatten ein zahlreiches Personal von Gehülfen und Dienern zur Seite. Dahin gehören die aeditui, Tempeldiener; victimarii, Opferschlächter, auch popae und cultrarii genannt; pullarii (Liv. 8, 30), Wärter der heiligen Hühner für die Haruspices und Augurn; lictores, besonders für den flamen Dialis und die Yestalinnen; fictoresf Bäcker der Opferkuchen ] fidicines, tibicines und tubicines. Dann eine Anzahl praecones, scribae, viatores u. s. f. Alle diese Dienerschaften bildeten Zünfte (collegia) mit einem magister oder curator als Obmann. Dazu kam eine Anzahl von servi publici und endlich Opferknaben und -Mädchen, camilli und camillae, Kinder von vornehmen patricischen Geschlechtern; sie mufsten ehelich sein und noch beide Eltern haben (patrimi et matrimi, Liv. 37, 2). Sie thaten Dienste bei Opfern, Opfermahlzeiten und Spielen und übten sich vom zarten Alter an für gewisse Priestertümer ein. B. Die heiligen Orte, Altäre und Tempelgeräte. § 118. 1. Haine und Bäume. Die Römer sollen 170 Jahre weder Tempel noch Götterbilder gehabt haben. Gerne suchten sie in der älteren Zeit das eigentümliche Dunkel der Wälder, die freien Plätze auf Bergen, an Quellen und Flüssen und die Haine auf, um hier Opfer und Gebete der Gottheit darzubringen. Zu diesem Zwecke schieden sie einen heiligen Raum (area) oder Hain (lucus i, Lichtung), oder einen Weideplatz (nemus) aus, d. h. konsekrierten ihn (consecrare, von sacer, vgl. althochdeutsch unh) zur „Weihestätte“; wie ja templum selbst ursprünglich kein Gebäude, sondern einen eingeweihten und eingefriedeten offenen Raum bezeichnet. Die Götter liebten nach alter Anschauung sehr die einsamen Waldplätze und Lichtungen. — Damit steht der Baumkult im engsten Zusammenhang und nahmen die arhores sacrae eine besondere Stelle im Gottesdienste ein. Die Eiche war dem Juppiter, der Lorbeer dem Apollo, der Ölbaum der Minerva, die Myrte der Yenus, der Ficus der Ceres, die Fichte der Cybele, die Pappel dem Herkules heilig. Daher der Gebrauch bei Festspielen, Supplikationen, Lustrationen etc., Zweige von heiligen Bäumen zu verwenden, Kränze daraus zu flechten u. s. f. Eine Hauptrolle spielte der Lorbeer (Siegeskränze beim Triumph, Umbinden der Fascen und Briefe mit Lorbeer: fasces laureati, literae laureatae). Die heiligen Bäume wurden wie Tempel und Altäre jeder profanen Berührung entzogen, mit einem septum umgeben oder selbst ein dachloser Bau (sacellum) um den Baum errichtet, ein Brunnenring 1 Lucus, von lucere, griechisch Xiuaaiu, althochdeutsch loh, Lichtung.
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