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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 73

1902 - Karlsruhe : Lang
— 73 — Zur besseren Erhaltung des Landfriedens wurde das Reichsgebiet in zehn Kreise eingeteilt?) Xvii. Die Kirchentrennung. Martin Luther war der Sohn eines Landmannes aus Möhra in Thüringen. Sein Vater verließ seine Heimat und nahm seinen Wohnsitz in Eisleben und später iu Mausfeld, wo er sich durch Bergmauusarbeit ernährte. In Eisleben wurde Martin Luther am 10. November 1483 geboren. Er hatte eine harte Jugend; denn seine Eltern waren arm und hielten ihn strenge. Wegen seiner guten Anlagen wurde er zum Studieren bestimmt und in die lateinische Schule nach Magdeburg und später nach Eisenach gebracht. Hier mußte er sich seinen Lebensunterhalt zum Teil dadurch erwerben, daß er, wie dies damals gebräuchlich war, mit andern Schülern vor den Häusern reicher Leute geistliche Lieder saug. In seinem achtzehnten Jahre begab er sich nach Erfurt auf die hohe Schule, um sich zum Rechtsgelehrten auszubilden. Er war in jener Zeit ein lebensfroher Jüngling und eben fo fehr wegen seines Eifers für das Studium, als wegen seiner heiteren Gemütlichkeit und seiner Neigung zu Musik und Gesang bei den übrigen Studenten geachtet und beliebt. Der Tod seines besten Freundes erfüllte ihn mit tiefer Betrübnis, und als er bald darauf durch ein schweres Gewitter in Lebensgefahr kam, legte er das Gelübde ab, dem weltlichen Leben zu entsagen und Mönch zu werden. Obgleich sein Vater diesen Entschluß nicht billigte, trat Martin Luther doch in das Kloster der Augustiner zu Erfurt ein. Mit größtem Eifer erfüllte er die Pflichten, die das Klosterleben ihm auferlegte, und betrieb das Studium der Gottesgelehrtheit mit solchem Erfolge, daß der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen ihn als Professor an die hohe Schule zu Wittenberg berief. Hier hielt er Vorträge über die Briefe des Apostels Paulus, über die Psalmen und über die Schriften des Kirchenvaters Augustinus *) Zwischen den Alpen und dein Thüringer Wald der schwäbische, bayerische, österreichische und der fränkische Kreis, nördlich davon zwischen Weser und Ostsee im Gebiete der Elbe und Oder der obersächsische und der niedersächsische Kreis, zwischen Weser, Ems und Niederrhein der westfälische Kreis; der oberrheinische umsaßt Elsaß-Lothringen, einen großen Teil der bayerischen Pfalz, das heutige Großherzogtum Hessen und die preußische Provinz Hessen-Nassau, der niederrheinische oder kurrheinische die Gebiete des Psalzgrasen bei Rhein und der drei geistlichen Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier; der burgundische Kreis begriff in sich Holland, Belgien, Luxemburg und die Freigrafschaft Burgund, westlich vom Jura. Böhmen, Mähren, Schlesien und die Schweiz waren keinem Kreise zugeteilt.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 92

1906 - München : Oldenbourg
92 22. Kloster Ettal und der Pfaffenwinkel. einer andern Prälatur oder Abtei speisen und schlafen konnte. Von Füssen drüben, wo das Stift des heiligen Magnus auf die schäumenden Wellen des Lech herniederschaut, reichte diese Kette iu weitem Bogen bis an den Fuß der Beuedikteuwand. Da war Steingaden, die alte Welsenstiftnng, und das Augustinerkloster Rotten buch, da waren Wessobrunn und Polling, Diessen und Bernried, Schlehdorf und Benediktbeuern und als äußerste Hochwart in das Flachland vorgeschoben ragte auf dem „Heiligen Berge" das gnadenreiche Andechs empor über den blauen Fluten des Ammersees. Jeder dieser Namen bedeutet einen Markstein in der Geistesgeschichte unseres Altbayernlandes, denn nichts lag den Bewohnern dieser stillen Mauern ferner als ihre fromme Weltflucht bis zur Kulturfeindlichkeit zu steigern. Seit den Tagen, da die ersten Glaubensboten mit wuchtigen Axthieben die einsame Wildnis rodeten um ihren Siedel zu erbauen, bis zur Klosteraufhebung im Jahre 1803 haben geistiges Schaffen und künstlerisches Tun hier eine allezeit gastliche Heimstätte gefunden. Allezeit sagen wir und nicht bloß, wie es ja mäuniglich bekannt ist, nur während des Mittelalters. Gerade in dem Zeitabschnitte der Gegenreformation, der den katholischen Süden im Gegensatze zum Norden Deutschlands auf so eigenartige, mit romanischen Elementen durchsetzte Kulturbahnen wies, als die Kunst des Barock und des Rokoko ihren Hauptsitz in Altbayern aufgeschlagen hatte, erleben diese Klöster eine prächtige Nachblüte. Damals entstanden jene herrlichen, mit allen Mitteln sinnberückender Kunst ausgestatteten Kirchenbauten und Prälaturen, die noch heute gleich Fürsteuschlösseru die Landschaft beherrschen und die in ihren geräumigen, wohlgeordneten und planvoll vermehrten Büchereien so reiches Rüstzeug für die gelehrten Forscher aller Nationen bargen. Man braucht nur die alteu Reiseberichte zu durchblättern um zu ersehen, welch großsinnige Gastfreundschaft, welch reges, feinfühliges Interesse hier für alles vorhanden war, was der menschliche Geist in Kunst und Wissenschaft Hervorragendes zeitigte. Dieser ganze Gau führt uns „ein Bild warmherzigen Schaffenseifers süddeutscher Architekten" vor, dem erst die kunsthistorische Forschung der jüngsten Tage wieder gerecht zu werden beginnt. Hier wurden, wie unser Westenrieder im Jahre 1788 hervorhebt, „unzählige Jünglinge, an welchen man die Spuren guter Köpfe bemerkt, von Klöstern und Pfarrern gleichsam an Kindesstatt angenommen, unentgeltlich erzogen und in den Anfangsgründen der Wissenschaften unterrichtet". Als am 22. Oktober 1758 in dem alten gotischen Hanfes an der Bnrg-gaffe in München jene Gemeinde hochstrebender Männer sich zusammenfand, aus welcher die bayerische Akademie der Wissenschaften hervorgehen sollte, da war es ein Kind des Pfaffenwinkels, der treffliche Lori, der, wie er jederzeit gerührt anerkannte, „vom Kloster Steingaden herausgehoben und Heute noch unverändert erhalten, Haus Nr. 5.

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 266

1906 - München : Oldenbourg
266 49. Elisabeth Charlotte. In dem Zimmer des Museums im Otto-Heinrich-Bau, in dem wir Liselottes Bild gefunden, hängt an einem Pfeiler, abgesondert, als sollte es mit keinem andern in Berührung kommen, das Porträt eines Mannes mit einem Banditengesicht; das ist der Graf Melac, der Mann vom 2. Mürz 1689; Held kann man nicht sagen, denn Gott weiß es, das, was er an dem Tage getan hat, war kein Heldenstück. Im September 1688 hatte Ludwig Xiv. sein Manifest erlassen: „Daß weil der römische Kaiser mit verschiedenen Teutschen und „anderen Höfen heimliche Abrede und Anschläge gemacht, seine siegreiche „Waffen nach einem nun bald zu schließenden Frieden mit den Türken an „den Rhein und gegen Frankreich zu wenden, der König in Frankreich „sich gernüßiget sähe, sich aller der Orte am Rhein und Neckar zu versichern, „woraus ihm Schaden entstehen könne, bis der Madame von Orleans wegen „ihrer Erbschaft die Guüge an Geld, der ihr angestorbenen Väter- und „Brüderlicher Allodial-Güter und Fahrnuß geschehen rc. 2c. 2c." Am 27. September wurde dieses Manifest übergeben, schon vorher aber, am 15. September, waren Bouflers und La Breteche mit dem französischen Heer vor Kaiserslautern erschienen, hatten die ganze Pfalz weggenommen, auch Speyer, Oppenheim, Worms und Mainz. Der Dauphin kam hinterdrein und nahm Philippsburg und am 24. Oktober kapitulierte Heidelberg vor dem Marschall Durras. In der von dem Dauphin ratifizierten Kapitnlationsurknnde hieß es: „Daß alle Mobilien im Schlosse unangetastet beibehalten, nichts am Schlosse veräußert, daß au allen Gebäuden in und vor der Stadt nichts veräußert, die Bürgerschaft mit Plünderung, Brandfchatznng oder anderer Beschädigung verschonet bleibe." Kommandant von Heidelberg wurde der Geueral Gras Melac. Am 14. Februar 1689 — o der sausenden Geschwindigkeit — wurde darauf zu Regensburg das Reichsgutachten abgefaßt: „Daß die allen Glauben vergessende Cron Frankreich wegen der vielen friedbrüchigen Tätlichkeiten und Eingriffe in die Teutschen Lande, Rechte u. a. m. als ein Reichsfeind zu erklären und alle Reichsglieder gegen dieselbe mit zu gehen verbunden sein sollen." Darauf, wie der alte Meister Gottfried in seiner „fortgesetzten historischen Chronik" berichtet, „zog der Graf Melac, als er von der Annäherung der Reichstruppen gehört, mit einiger Reuterey von Heidelberg ans, steckte Rohrbach, Laimen, Nußloch, Wiesloch, Kirchheim, Bruchhausen, Eppelheim, Neckar-Hansen, Neuen heim und Handfchnchsheim in Brand." Und als es nun kein Halten mehr in Heidelberg gab, beschloß er in einer Weise Abschied von der Stadt zu nehmen, daß seines „Daseins Spur" für immer sichtbar bleiben sollte. Schon feit einigen Tagen hatte man französische Minierer beschäftigt gesehen in Mauern und Türme des Schlosses Bohrlöcher zu treiben und sie mit Pulver zu laden. Am 2. März 1689, frühmorgens um 5 Uhr, stand

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 342

1906 - München : Oldenbourg
342 65. Eine geistliche Stadt. Entwicklung für alle Zeit schon geographisch verbürgt ist. Nur Eichstätt und Fulda rücken dem Charakter Freisings sehr nahe; wo man sie überhaupt nennt unter den deutschen Städten, da tut mau's wegen ihrer geistlichen Geschichte. Eichstätt ist aber doch nur ein Bischofssitz untergeordneteren historischen Ranges und wenn Fulda in ältester Zeit Freising überragt durch seine klerikale Knlturmacht, so hat es dieselbe doch nicht so lange und andauernd zu steigern und bis nahe zur Gegenwart zu behaupten gewußt. Mau sieht aus alledem, daß ich das Beiwort „geistlich" bei Freising schon unterstreichen darf. Das Einzelbild dieser Stadt soll, zum Gattungsbild geworden, als eine Studie zur vergleichenden Kenntnis des deutschen Städtewesens dienen. Die reiche sreisingische Spezialliteratur wird schon in ihren Büchertiteln und Autornamen zum lebendigen Bilde und versetzt uns unmittelbar auf den geistlichen Boden, der die Stadt und ihre Geschichte trägt. Fast alle Hauptautoren, die über Freising geschrieben haben, von der ältesten bis zur neuesten Zeit, sind Geistliche gewesen und der Bibliothekar kann bei den meisten Schriften zur Geschichte Freisiugs in Verlegenheit geraten, ob er dieselben unter der Rubrik hisioria ecclesiastica ausscheideu soll. Die umfassendste oder doch mindestens am sorgsamsten und selbständigsten gepflegte Sammlnng der Frisingensia befindet sich dementsprechend mich in geistlichem Besitze, in der Bibliothek des Domkapitels zu München. Eine Geschichte der Stadt Freising ist noch nicht geschrieben; um so fleißiger schrieb man die Geschichte der freisingischen Bischöfe. Wie ein Heiliger (Korbinian) das Bistum gründete (724) und ein anderer Heiliger (Bonifatins) dasselbe zu einem ständigen Bischofssitze erhob (739), so beginnt auch die Spezialliteratur Freisings mit einem Heiligenleben, der Biographie Korbinians von Aribo. An dem Faden der Biographie der Bischöfe spinnt sich die Geschichte Freisings weiter und aus der Perspektive des Domberges können wir daun gelegentlich auch die Entwicklung der Stadt beobachten. Ganz ähnlich findet sich's anderwärts bei den echten Residenzstädten weltlicher Fürsten. Nicht bloß die Geschichte, auch die Geschichtschreibung der Stadt wird von der Fürsteugeschichte aufgesogen; in den Reichsstädten dagegen ist der fruchtbare Keimboden der bürgerlichen Städtechroniken. Unter den Vertretern der historischen Literatur Freisings erscheinen Bischöse, Mönche, Domherren, Dompröpste, ein Domdechant, ein Kaplan, geistliche Professoren und Priester anderer Grade. Nun wäre es eben nichts Besonderes, wenn im früheren Mittelalter bloß Geistliche über diesen geistlichen Fürstensitz geschrieben hätten; allein anch zur Zeit der Renaissance (Veit Arnpecf und Joh. Freiberger) und im 18. Jahrhundert (Meichelbecf) herrschen die geistlichen Federn. Ja man kann sagen bis zur Säkularisation ist keine namhafte selbständige Schrift über Freising erschienen, die nicht entweder einen geistlichen Herrn zum Verfasser Hatte oder in den wenigen Ausnahmefällen mindestens solche

5. Das Badnerland - S. 74

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Daher singt Hebel mit Recht: ,,Z' Friburg in der Stadt Suser isch'6 und glatt." Die großen Zierden der Stadt sind das Münster, das Kauf- haus, das Rathaus, das Siegcsdenkmal, das Denkmal von Berthold Schwarz (Erfinder des Schießpulvers), das Universitätsgebäude und der Palast des Erzbischofs. Freiburger Münster. (Phot. von Gg. Röbcke in Freiburg.) Iii. Frage: Wem verdankt Freiburg seine Entstehung? Freiburg ist aus einem Dorfe am Fuße des Schloßberges hervorgegangen. Herzog'bertold Jij. ließ diesen Ort mit Mauern umgeben und erhob ihn zur Stadt. Sie sollte eine Freistätte für gewerbe- und handeltreibende Bürger sein, daher gab er ihr den Namen Freiburg, d. h. Burg der Freien. Als Gründungsjahr wird das

6. Das Mittelalter - S. 179

1893 - Leipzig : Dürr
— 179 — nische als die erste Erfordernis der Bildung, man nannte sie deshalb auch Lateinschulen. Gegen Ende des Mittelalters waren sämtliche Unterrichtsanstalten ganz verfallen. Die Humanisten sahen hier ein weites Felb für ihre Thätigkeit vor sich. Berühmte bentsche Gelehrte dieser Art Mb: Rudolf Hausmann, genannt Agricola, Professor in Heidelberg, Jacob Wimpheling, erst Rektor der Universität Heidelberg, dann Schulrektor in Straßburg, Kourab Celtes, Professor in Wien, der Patrizier Willibalb Pirckheimer in Nürnberg, Johann Reuchliu, .Professor in Heibelberg, später in Jngolstabt und zuletzt in Tübingen (t 1522), Erasmus von Rotterbam in Basel (f 1511). Mit der litterarischen Bilbung fanb auch die Kunst im 15. Jahr-hnnbert eine größere Verbreitung. In den fränkischen, schwäbischen und rheinischen ©tobten, wie in Nürnberg, in Augsburg, in Basel, entwickelte sich ein außerordentlich frisches und reges Leben selbst im Haudwerker-stanbe. Der Schmieb, besonbers auch der Goldschmied, der Schreiner und Schnitzer, der Eisengießer, der Töpser näherten ihr Können der Kunst, so daß ihre Erzeugnisse bleibenbeit Wert haben. Noch hente bewmtbent wir in Nürnberg, in Augsburg und anberwärts die herr-licheit Schmiebearbeiten, die Brunnen, die Schnitzereien an beit Hausgeräten, die kunstvoll mit erhabenen Figuren versehenen Thüren, die prachtvoll verzierten Gefäße. Tie Zünfte, die bttrch ihre Beteiligung atu Stabtregirnente Einfluß gewonnen hatten, entfalteten bei ihren Festen, ihren Zusammenkünften einen Prunk, der ihr Selbstgefühl aus-brückte, und der Wohlstanb wuchs so, daß die einfachen Gewerbtreibenben an Sujus in Kleibern und Schmäusen beit Patriziern wenig nachgaben. Der Haitbel brachte trotz der Plackereien durch Raubritter und Zölle viel Gelb unter die Leute, und Volksfeste aller Art gaben der tanz- und trinklustigen Menge Gelegenheit, sich zu Vergnügen. Die Einwohnerzahl der Stabte nahm schon im 14. Jahrhundert beträchtlich zu. Nach ungefährer Schätzung hatte Köln etwa 100—120 000 Seelen, Mainz 90 000, Regensburg 80 000, Worms 60 000, Basel 40—50 000, und währeitb das Bürgertum im Staate zu einer immer höheren Bebeutuug gelangte, verschob eine anbere, säst unheimliche Macht, die vom Orient her zu uns kam, die mittelalterlichen Stäube im 14. mtb 15. Jahrhundert: das Schießpulver. Schon in der Schlacht bei Crecy würde es angeroenbet, und Konstantinopel fiel 1453 den türkischen Kanonen zur Beute. Die alte Zeit ging zu Grabe. So erlosch auch ant Ende des 15. Jahrhunderts aus der „roten Erde" (in Westfalen) ein wunderbares Produkt der Selbsthilfe, das „heimliche Gericht" oder die „heilige Feme". Hervorgegangen ans dem einfachen gräflichen Land

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 212

1911 - Breslau : Hirt
212 Der Dreiigjhrige Krieg. 115. (1608); die groen lutherischen Fürsten Norddeutschlands hielten sich von dem Bunde fern. Demgegenber vereinigte Maximilian eine Anzahl katho-lischer Fürsten zu der Liga. Er war die Seele dieses Bundes; ein tat-krftiger Fürst, der in manchen Einrichtungen des Staates seinen Standes-genossen weit voraus war, und Zgling der Jesuiten, war er zum Kampfe gegen die Feinde seines Glaubens fest entschlossen. f___ russe/ Karte zum Jlich-Clevischen Erbfolgestreit. Jlich- Um dieselbe Zeit drohte im Westen Deutschlands ein groer Krieg _^ischer auszubrechen. An der niederlndischen Grenze lagen die in einer Hand <iv,09-1614). vereinigten Herzogtmer Jlich, Cleve und Berg, zu denen die Graf-schasten Mark und Ravensberg in Westfalen gehrten. Ihre Bevl-kernng war protestantisch, der Herzog katholisch. Als im Jahre 1609 der letzte, geisteskranke Herzog starb, traten zwei Fürsten, beide prote-stantisch, mit Ansprchen auf die Erbschaft auf, Johann Sigismund von 001)000. ------Grenze d. Vereinigten Nieder -L. I I Vereinigte Niederlande I- >> I Spanische ,, >> I i 1 I I 1 i ! I I il Jlich, Cleve, Berg, Mark und' Jtavensberg Pttttth Geist!. Gebiete (Jsrzb. r. Cln > Trier, Jbisdi.v. Mnster, Paderborn, Zibttlchs

8. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 89

1905 - Leipzig : Hirt
9. Aus der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. 89 Hansatage in Lbeck 1630 waren nur noch sechs Städte vertreten: Lbeck, Hamburg, Bremen, Danzig, Vraunschweig und Cln. Schlielich blieben Lbeck, Hamburg und Bremen brig, die bei der Neuordnung der euro-Peuschen Angelegenheiten auf dem Wiener Kongre 1815 als freie Reichsstdte anerkannt wurden. Die Universitten. Nachdem Karl Iv. die erste deutsche Hochschule in Prag gegrndet hatte, entstanden in rascher Folge viele andre im Gebiete des Deutschen Reiches. Im 14. Jahrhundert wurden Universitten in Wien, Genf, Heidelberg, Cln und Erfurt gestiftet, in das 15. Jahrhundert fllt die Stiftung der Hochschulen von Wrzburg, Leipzig, Rostock, Lwen, Greifswald, Basel, Freiburg und Tbingen. Ein reges geistiges Leben ging von diesen Sitzen der Wissenschaft aus. Lehrer und Schler genossen besondere Vorrechte und hatten ihre eigne Gerichts-barkeit; ein Doktordiplom wurde fr nicht geringer angesehen als ein Adelsbrief, der Rektor einer Universitt stand im Range einem Reichs-frften gleich. Kaiser und Ppste, Landesherren und Städte wetteiferten in der Grndung von Universitten. Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters. Der Kompa. Zu den wichtigsten Erfindungen des Mittelalters gehrt der Kompa. Er besteht aus einer freischwebenden Magnetnadel, die an ihrem Schwerpunkte aus einem kupfernen Stifte ruht, der oben mit einem kleinen Knopf von Achat versehen ist. Die schwebende Magnetnadel hat die Eigenschaft, stets nach Norden zu zeigen. Deshalb wurde sie zu einem Wegweiser sr die Schiffer. Ehe der Kompa bekannt war, hielten die Schiffe sich meist in der Nhe der Ksten. Mond und Sterne zeigten dem Steuermann den Weg. In dunkler Nacht war er ratlos. Mit dem Kompa konnte er es wagen, das offne Meer zu befahren; die Magnetnadel vergewisserte ihn stets der die Fahrrichtung. Die Chinesen behaupten, bereits im zweiten Jahrhundert der christ-liehen Zeitrechnung den Kompa gehabt zu haben. In Europa hat Alexander Neckam, ein Milchbruder des englischen Knigs Richard Lwen-herz, zuerst die Tatsache festgestellt, da der freischwebende Magnet stets nach Norden weise. Im 12. Jahrhundert wurde der Kompa bereits von Spaniern, Arabern und Italienern angewandt. Als Erfinder gilt der Italiener Flavio Gioja, der zu Anfang des 14. Jahrhunderts lebte. Er kann indes nicht der Erfinder, sondern nur der Vervollkommner de? Kompasses gewesen sein. Das Schiepulver. Wie der Kompa der Schiffahrt neue Wege er-mglichte, so hat die Erfindung des Schiepulvers das Kriegswesen gnz-lich umgestaltet.

9. Kurzer Abriß der Geschichte und Verfassung des Großherzogtums Hessen - S. 6

1911 - Breslau : Hirt
6 I. Geschichte. § 3. Tie Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (1567—1806). Der erste Landgraf von Hessen-Darmstadt, Georg I., der Fromme genannt (1567 —1596), war ein wahrer Vater seines Landes, ein trefflicher Haushalter und eifriger, gläubiger Christ. Zu seinem kleinen Lande, das nur aus den Ämtern Darmstadt, Auerbach, Dornberg, Lichtenberg, Reinheim, Rüsselsheim, Zwingenberg und einem Teil des Amtes Butzbach bestand, erwarb er durch Erbschaft das Alsbacher Schloß, Groß- und Klein-Umstadt, Homburg v. d. Höhe, Schotten und den dritten Teil des Amtes Braubach, durch Kauf Stockstadt, Wolfskehlen, Bischofsheim und die Höfe Gehaborn, Sensfeld und Kranichstein. Geradezu musterhaft und vorbildlich für das ganze Land war die von ihm selbst geleitete und überwachte Verwaltung seiner Güter und Domänen. Um sein geringes Einkommen zu heben, richtete er seine Aufmerksamkeit vorzugsweise auf die Landwirtschaft im weitesten Sinne. Viehzucht, Obst-, Wein- und Hopfenbau, Fischzucht, Forstkultur, Bergbau, ja sogar die aus Italien eingeführte Seidenraupenzucht fanden eifrigste Pflege. Dadurch ergaben sich nicht nur für den Landgrafen bedeutende Einkünfte (im Jahre 1588 z. B. betrug die Mehreinnahme 116600 Gulden), sondern dem Lande wurde dadurch auch ein Beispiel gegeben, das zur Nachahmung auffordern mußte. Durch die musterhafte Verwaltung und die große Sparsamkeit des Landgrafen war es möglich, daß er trotz der großen Ausgaben für das Wohl und die Vergrößerung seines Landes bei seinem Tode l/2 Million Gulden hinterlassen konnte. Unter ihm wurde auch zur Entwässerung des Riedes, der wasserreichen und sumpfigen Ebene zwischen Rhein und Bergstraße, der Landgraben angelegt. Georgs I. Sohn und Nachfolger Ludwig V. (1596—1626) fand seine Brüder Philipp und Friedrich nach dem 1606 errichteten Erbstatnt, wonach nur der älteste Sohn thronberechtigt ist, ab und übernahm so die Gesamtregierung. Der eine Bruder, Landgraf Philipp von Butzbach (+ 1643), war ein eifriger Freund und Förderer von Kunst und Wissenschaft, in alten und neuen Sprachen wohlbewandert und hatte eine besondere Vorliebe für Astronomie. Auf seinem Schlosse zu Butzbach errichtete er eine Sternwarte, die er mit ganz hervorragenden Instrumenten ausstattete. Mit Galilei stand er in brieflichem Verkehr, Kepler weilte mehrmals bei ihm als Gast. Der andere Bruder, Friedrich, nahm seinen Sitz zu Homburg v. d.höhe und wurde der Stifter des landgräflichen Hauses Hessen-Homburg. Aus der Erbschaft des 1604 verstorbenen Landgrafen von Oberhessen fiel Ludwig V. zunächst der südliche Teil Oberhessens mit Gießen zu, wo er 1607 die Universität gründete. Aber nach einem langen Erbschaftsstreit mit Hessen-Kassel, bei dem sich Ludwig der Gunst und Unterstützung des Kaisers zu erfreuen hatte, wurde ihm durch den kaiserlichen Reichshofrat das ganze Oberhessische Erbe, also auch der nördliche Teil mit Marburg, zugesprochen und für

10. Kurzer Abriß der Geschichte und Verfassung des Großherzogtums Hessen - S. 5

1911 - Breslau : Hirt
§ 2. Hessen als Landgrafschaft. 5 geistlichen Stifter wurden zu wohltätigen Zwecken, zur Gründung der Hospitäler zu Hofheim, Gronau, Haina und Merxhausen und zur Stiftung der Universität Marburg (1527) verwandt. Im Jahre 1529 machte Philipp den vergeblichen Versuch, durch das Religionsgespräch zu Marburg Luther und Zwingli zu einer Verständigung zu bewegen. Auf den Reichstagen zu Speyer (1529) und zu Augsburg (1530) gehörte er zu den eindrucksvollsten und entschlossensten Führern der Protestanten und schloß 1531 mit dem Kurfürsten Johann von Sachsen das Bündnis zu Schmalkalden, dem später noch andere Mitglieder beitraten. Dem von dem Kaiser geächteten und von dem Schwäbischen Bunde vertriebenen Herzog Ulrich von Württemberg gewährte er Aufnahme und führte ihn 1534 mit Waffengewalt in sein Land zurück durch den Sieg bei Laufen über den Bruder des Kaisers, Ferdinand, der das Land als Lehen in Besitz genommen hatte. Seit dieser Zeit erhielt Philipp den Beinamen „der Großmütige". Im folgenden Jahre war er an der Bekämpfung und Unterwerfung der Wiedertäufer in Münster beteiligt. Als Haupt des Schmalkaldischeu Bundes und Führer der Evangelischen in Deutschland mußte er den Schmerz erleben, daß sein eigener Schwiegersohn, Moritz von Sachsen, die Sache seiner Glaubensgenossen preisgab und sich auf die Seite des Kaisers stellte. Nach der Niederlage feines Verbündeten, des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen, bei Mühlberg (1547) mußte Philipp sich zu der Abbitte in Halle verstehen, nach der er gegen alles Erwarten in Haft genommen wurde, ein Opfer der ränkevollen spanischen Politik. Furchtbar waren die Demütigungen und Leiden des Fürsten in der Gefangenschaft zu Ondenarde und Mecheln. Endlich wurde er durch das Vorgehen seines Schwiegersohnes Moritz von Sachsen, der für seinen Verrat an der evangelischen Sache den Kurfürstenhut erhalten hatte, nach dem Vertrag von Passau 1552 aus seiner Gefangenschaft befreit. Nun widmete er sich aufs neue der Fürsorge um sein Land, in dem er Ackerbau, Handel und Gewerbe förderte, das Rechtswesen verbesserte und sich durch wohltätige Gesetze (Jagd- und Forstordnung, Feuerordnung, Münzgesetz) verdient machte. Er starb am 31. März 1567 und wurde in der Martinskirche in Kassel beigesetzt. Durch sein Testament erhielt sein Sohn Wilhelm etwa die Hälfte des Landes: Niederhessen mit Kassel, Ludwig etwa ein Viertel: Oberhessen mit Marburg, Philipp ein Achtel: die Niedergrafschaft Katzenelnbogen mit St. Goar und Rheinfels, und Georg ebenfalls ein Achtel: die Obergrafschaft Katzenelnbogen mit Darmstadt. Aber bereits 1583 starb die Linie Rheinfels und 1604 die Marli urger Linie aus, so daß nur noch die Landgrafschaft Hessen-Kassel und die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt übrig blieben.
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