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1. Geschichte des Altertums - S. 337

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 62, 4. Anteil der röm. Frauen an der Ausbreit, d. Christentums. 337 seine Lehre zusehends. In den Christengemeinden, welche durch die Bemühungen der Apostel allenthalben entstanden, sehen wir die Frauen überaus thätig. Ihr Wandel war tadellos; Arbeit, Fasten und Gebet, Armen- und Krankenpflege, Fürsorge für die Bedürfnisse der Gemeinde beschäftigte sie ausschließlich. Darum gedieh auch das Werk des Herrn rasch im Kreise der Familie. Bald aber brachen die heftigsten Verfolgungen über die Bekenner der neuen Lehre herein, und sie weisen unzählige Beispiele von weiblicher Glaubensstärke, Heldensinn und Aufopferungsfähigkeit auf. Die Heiligengeschichte und die Legenden der christlichen Kirche wissen nicht genug zu rühmen, mit welcher Standhaftigkeit und Entschlossenheit die Frauen dem schmachvollsten Tode entgegengingen, um die Wahrheit der christlichen Lehre mit ihrem Herzblute zu besiegeln. Schon oben ist der heldenmütigen Sklavin Blandina gedacht worden. In den ersten Jahren des dritten Jahrhunderts, unter dem Kaiser Septimius Severus, wütete eine furchtbare Christenverfolgung in Nordafrika. Zu Karthago wurde Vivia Perpetua, 22 Jahre alt und aus edlem Geschlechte entsprossen, einen Säugling in dem Arm, den heidnischen Vater jammernd zu ihren Füßen, in ihrem treuen, Welt überwindenden Glauben die willige Beute einer wilden Kuh und eines Gladiatorendolches. Ihre Glaubens- und Leidensgefährtin, die Sklavin Felicitas, im Kerker Mutter geworden, entgegnete dem Hohne der Heiden: „Jetzt leide ich; dann aber wird ein anderer mit mir sein und für mich leiden, weil ich um seinetwillen leide." Potamiäna zu Alexandrien, eine edle, durch Geistes- und Leibesschönheit gleich ausgezeichnete Jungfrau, wurde, bis an ihr Ende standhaft, von den Sohlen bis zum Scheitel langsam in siedendes Pech versenkt. Umgekehrt verstand auch ein heidnisches Weib aus derselben Stadt, die philosophisch und mathematisch hochgebildete Hypatia, für'ihre Überzeugung zu sterben. Sie fiel als ein Opfer der Hetzereien eines orthodoxen Bischofs und der Wut eines fanatisierten Pöbels 415. Die Kaiserin Helena. Endlich wurde es Licht in den Herzen der römischen Kaiser und sie erhoben die christliche Lehre zur Staatsreligion. Daß die Frauen an dieser Umwandlung großen Anteil hatten, zeigt die Vorliebe römischer Kaiserinnen für die christliche Religion. Helena, deren Vaterland und Herkunft nicht feststeht, wurde die Gemahlin des Constantius Chlorus, welcher den Oberbefehl über das römische Heer in Britannien führte und später den kaiserlichen Thron bestieg. Sein Sohn war Konstantin, der ihm auch tn der Kaiserwürde nachfolgte. Schon oben (§. 59) ist erzäblt Eaffians Weltgeschichte I. 6. Aufl. v. Ph. Beck. 22

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 23

1911 - Breslau : Hirt
44. Verfhrer und trichte Jungfrau. Strafeburger Mnster, l. Jahrhundert. (Phot. Manias & To.) 44. Den fnf klugen Jungfrauen mit Christus werden die fnf trichten Jungfrauen mit dem Verfhrer gern alsportal-figuren gegenbergestellt. Der Fürst der Welt" mit derber, pfiffiger, des Erfolges sicherer Mienebietetdertrichteniung-frau mit spitzen, eckigen Bewegungen das Symbol derver-fhrung, den Apfel, an. Sie hat die umgestrzte Lampe auf den Boden gesetzt und lchelt schon halb gewonnen. Die Biegung des Krpers, der das Gewand folgt, verrt hier ebenso den Mangel an Widerstandsfhig-keit wie die harten Steilfalten dort berlegene Willensstrke. Der bertriebenen Vorliebe derhochgotik fr die Vertikale folgt naturgem auch die Plastik, zumal sie in der Regel in engster Verbindung mit der Architektur auftritt. Das Streben nach Vergeistigung fhrt hier (45) fast zur Verneinung des Krperlichen. Die triumphierende Ekklesia, durch Krone, Kreuzesfahne und Kelch gekennzeichnet, schaut mit ernstem, vorwurfsvollem Blicke hinber zu der berwundenen Gegnerin, die, 45. Kirche und Synagoge. Portalfiguren vom Straburger Mnster. 13. Jahrhundert. eine Binde vor den Augen, die zerbrochene Lanzenfahne in der Rechten, beschmt ihr Antlitz von ihr weg zu Boden senkt. Wunderbar fein sind die edlen, lockenumwallten Kpfe mit der hohen schmalen Stirn. Der realistischen Auffassung von 44 steht hier eine ideale gegenber.

3. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 8

1905 - Leipzig : Hirt
8 Von der Bildung des Frnkischen Reiches bis zu seiner Teilung. Bildung, von dem ffentlichen Leben, ja selbst von dem Gotteshause, der Moschee, und von dem ffentlichen Gebete ausgeschlossen. Da sie dadurch der Unwissenheit und Trgheit verfallen ist, da sie ihre Zeit mit Rnke-schmieden ausfllt, ist nicht zu verwundern. Weil dem Mohammedaner die Vielweiberei gestattet ist, fehlt dem Haushalt die treue, leitende Hand. Ferner ist mit dem Islam die Sklaverei verwachsen. Wenn auch die Gesetze eine milde Behandlung der Sklaven vorschreiben, so haben doch die Berichte der die emprenden Sklavenjagden in Afrika bewiesen, da diese Milde tatschlich nicht gebt wird. Auf wirtschaftlichem Gebiete zeigt sich in allen Lndern, in denen der Islam herrscht, ein Niedergang des Volkswohlstandes. Den Richtern fehlt die Gerechtigkeit, den Beamten die Ehrlichkeit. Viele blhende Städte sind unter der mohammedanischen Miwirtschaft in Trmmer zerfallen und ihre Bewohner in Barbarei versunken. Den Handel haben die Araber eine Zeitlang gefrdert. Sie haben eine Menge wertvoller Erzeugnisse in Europa eingefhrt; ein groartiger Vlkerverkehr brachte Araber und Christen in tgliche und lebendige Berhrung. Kunst und Wissenschaft der Araber haben im Mittelalter fehr hoch gestanden, besonders in Spanien; von dort sind die arabischen Ziffern in Europa eingefhrt worden. Aber die Männer der arabischen Wissenschaft sind mit geringen Ausnahmen Nicht-Araber; sie stammten aus den unter-worsenen Lndern. Das Buch, das die Lehre Mohammeds enthlt, heit Koran. Der Koran untersagt den Genu von Wein und Schweinefleisch, gestattet die Blut-rche und macht die Ausrottung der Unglubigen, unter denen alle Nicht-Mohammedaner zu verstehen sind, seinen Bekennern zur Pflicht. Die Furcht vor dem Schwerte der christlichen Völker hindert die Mohammedaner heute an der Erfllung dieser letztern Pflicht. Mohammed wurde zu Mekka 571 geboren und starb 632 zu Medina. Beide Städte liegen in Arabien. Die trkische Zeitrechnung, Hedschra ge-nannt, beginnt mit dem Jahre 622, dem Jahre, in dem Mohammed vor seinen Verfolgern von Mekka nach Medina floh. Zeittafel der das Zeitalter der Merowinger. Klodwigs Regierung.............481511 Karl Martells Sieg der die Araber zwischen Tours und Poitiers................732 Bonifatius' Missionsttigkeit in Deutschland.....716754 König Childerich wird abgesetzt..........751 Gesamtdauer der merowingischen Herrschaft............481751 2. Das Zeitalter der Karolinger. bergang des Knigtums an die Familie der Karolinger. König Pipin. Karl Martells Sohn Pipin setzte, wie oben bemerkt, den König Childerich ab, wies ihm einkloster als Aufenthalt an und lie sich von den frnkischen Groen zum Könige whlen. Er und seine Vorfahren

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 38

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
38 Kathedrale), Kairo und Jerusalem, die Alhambra mit dem Lwenhof und der Ab encerra gen Halle in Grausda, die mit ihrem Zellengewlbe, den pltschernden Springbrunnen und ihrer Ausschmckung die innere Ausstattung eiues maurischen Prachtbaues in bester Weise erkennen lat. Das arabische Haus zeigt dieselbe Anlage, wie das rmische; um gartenartige Hfe liegen die einzelnen Wohnrume. Diese Bauart findet sich auch bei der Alhambra. Stellung der Frau. Durch die Gestattung der Vielweiberei wurde die Frau zu einer unwrdigen Stellung verurteilt. Da die Frauen sich ffentlich nicht fehen lassen und die Moschee nicht betreten dursten, waren sie vollstndig auf das Leben im Hause angewiesen, wo sie die Zeit in Unwissenheit und Trgheit und in bestndigen Zwistig-leiten untereinander und Rnkespiel verbrachten; von einem glcklichen Familienleben konnte bei einer solchen Einrichtung natrlich keine Rede sein. Vielweiberei, Fatalismus und Sklaverei, die die Lehre Mohammeds gestattet, sind die dstern Schattenseiten des Islams. Zweiter Zeitraum. Von Karl dem Groen bis zum Vertrag zu Berdun. 768-843. Karl der Groe. (768814.) 1. Karls Persnlichkeit. Nach dem Tode Pippins des Kleinen bernahmen seine beiden Shne Karlmann und Karl gemeinschaftlich die Regierung im Frankenreiche. Als Karlmann starb, wurde Karl Alleinherrscher. Mit fester Hand ergriff er die Zgel der Regierung und hat sie mit Kraft und Weisheit der vierzig Jahre gefhrt. Karl ist eine der glnzendsten Erscheinungen unter den groen Fürsten des Mittel-alters. Gleich groß steht er da als Held im Kriege wie als Landesvater zur Zeit des Friedens. Karl war eine hoheitsvolle, wahrhast knigliche Erscheinung. Sein mchtiger Krper, der in allen Gliedern ein schnes Ebenma zeigte, ma sieben seiner Schuhe. Seiu Gang war fest, feine Haltung wrde-voll, fein ganzes Auftreten verriet den gewaltigen Herrscher; seine groen, lebendigen Augen schauten mild und freundlich auf jeden herab. Zu

5. Die politische Geographie - S. 96

1857 - Emmerich : Romen
96 derts die Sekte der Wechabiten (vom Binnenlande Nedschd aus- gegangen), die Muhamed's göttliche Sendung läugnen. Die Araber sind lebhaft, geistreich, mnthig, stolz, freiheitliebend. Sie zerfallen in festangesiedelte und nomadisirende (Beduinen, Kinder der Wüste, räuberisch, gastfrei). Die Araber sind entschiedene Gegner indu- strieller Thätigkeit. — Wir unterscheiden folgende 6 Landschaften: 1. Hedschas, der nördl. Theil des Küstenlandes am rothen Meer, bildet ein türkischs Ejalet (mit zwei Provinzen: Mekka und Medina). — Mekka, 30000 (früher über 100000) E., Vater- stadt Muhamed's, Mittelpunkt seiner Religion, Hauptwallfahrtort; große Messen und Handelsverkehr. Medina, 25000 E., zweite heilige Stadt, Wallfahrten zum Grabe Muhameds. Dschidda, Hafcnst. von Mekka, ein bedeutender Handelsplatz. Iambo, Hafenst. von Medina. 2. Jemen, ebenfalls türk. Ejalet (mit den Prov. Mokka und Jemen). — Mokka, unfern der Str. von Babelmandeb, 20000 E., Handelshafen (Kaffee-Ausfuhr, Einfuhr indischer Waa- ren). Sana, 20000 E., früher Residenz deö Imams. — Die Hafenstadt Aden (ein zweites Gibraltar) ist seit 1839 von den Engländern besetzt. 3. Hadhramaut, Südküste, ohne bedeutende Städte. 4. Oman, die Südostküste, unter einem mächtigen Imam, der auch Besitzungen auf der afrikan. Ostküste (Zanguebar) hat. — Maskat, angeblich 50000 E., mit trefflichem Hafen und ansehn- lichem Handel. 5. Hadsch ar, am pers. Golf, Seeräuberküste. 6. Das Binnenland, in seinem nördlichern Theile (Nedschd), reich an Weiden und Viehtriften, Heimath des Kameels und der schönsten Pferde, im südlichen Theile wüst und zur Som- merzeit völlig menschenleer, im Winter (Regenzeit) von Stämmen aus Nedschd, Hedschas und Jemen mit ihren Heerden durchzogen. §. 38. Asiatische Türkei. Die asiatische Türkei umfaßt (außer Hedschas und Je- men) Kleinasien, Armenien, Mesopotamien, den größten Theil von Kurdistan, Soristan, die Inseln Chpern und Rhodos und die Mehr- zahl der sporadischen Inseln, gegen 25000 Q.-M. mit etwa 16 Mill. E. K l e i n a s i e n hat ein schönes Klima mit schwachem Unter- schied der Jahreszeiten. Großer Produktenreichthum (Baumwolle, Seide, Reis, Getreide, Wein, Südfrüchte, Opium). Die Taurns- kette. Der Südrand waldig und auf der steilen Küste brennend heiß. Der niedrigere Nordrand, mit Obst- und Tannenwäldern bedeckt, nebelig und feucht. Der Westrand der fruchtbarste Theil. Auf den Binnen-Ebenen stellenweise Steppen, Salzwüsten und Steppenseen. Kisil Jrmak, Mäander. — Armenie n mit dem Klima des

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 142

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
142 Mittlere Geschichte. 3 Frankreich. § 57. Im Westen von Deutschland war es Frankreich, das sich aus sehr kleinen Anfängen zu einer höchst bedeutenden Macht aufschwang. Hugo Cap et, der 987 auf den Thron kam, besaß nur rin geiinges Ansehen, da die erblich gewordenen Herzoge und Graseu fast unumschränkte Gewalt hatten. Um so mehr Geeiferten sich die Capetinger, deren 14 bis 1828 regierten, die königliche Macht wieder herzustellen, indem sie die Lehen wieder an sich zogen. Unter ihnen waren manche kräftige und entschlossene Männer; aber der Grundzug ihres Charakters war meist List, Verschlagenheit und Grausamkeit. Wir kennen Philipp Iv. ans der Geschichte der Tempelherren. Eine rühmliche Ausnahme machte Ludwig Ix. oder der Heilige (1226 — 70), der durch eine seltene Frömmigkeit sich auszeichnete, freilich nach Art seiner Zeit. Er genoß z. B. nur einmal des Jahres Obst, trug auch bisweilen ein härenes Kleid auf blosem Leibe. Wöchentlich ließ er sich vou einem Geistlichen mit Kettchen den Rücken blutig geißeln; und da ihn einer derselben besonders hart zu schlagen pflegte, äußerte er doch erst nach dessen Tod, wie Übel er es unter ihm gehabt habe. Täglich besuchte er die Kirche und Messen; täglich las er in der Bibel und in den Kirchenvätern; nie duldete er müßige Gespräche. Er verschaffte sich für schweres Geld ein vermeintliches Stück des heit. Kreuzes, des Schwammes und der Dornenkrone Christi, und wallsahrtete nun jeden Donnerstag barfuß zu diesen Reliquien, bewegte sich aus den Knieen zu ihnen hin und küßte das Kreuz, wobei er sich selbst aus den Boden in Gestalt eines Kreuzes hinstreckte. Arme und Kranke lud er zu Tische, wartete ihnen auf, wusch ihre Füße und küßte sie. Bei all dem war er ein kräftiger Regent, der mit Einsicht alle Staatsangelegenheiten leitete, als entschlossener Krieger namentlich in seinen Kreuzzügen sich hervorthat und die königliche Macht glücklich erweiterte. Nur Schade, daß seine Frömmig-

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 13

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
13 Heldenzert der Israeliten und Klüthe. der Stamm Benjamin hingegen rief Jsboseth, einen Sohn Sauls, aus. Die Waffen entschieden zu Gunsten Davids, sein Gegner ward von einigen seiner Feldherrn ermordet und ganz Israel un- terwarf sich darauf dem Sieger. Unter diesem Könige erreichten die Israeliten den höchsten Gipfel ihrer Macht und Blüthe. David unterwarf die, mitten in Palästina wohnenden, Iebusiter, eroberte die Burg Zion und machte Jerusalem zu seiner Residenz; die bisher gefürch- teten Grenzvölker, die Philister, Amalekiter, Edomiter, Moabiter und Ammoniter, mußten sich jetzt unter das Joch Israels beugen. David erweiterte sein Reich nach allen Seiten hin; den besten Lheil Syriens, besonders Damask, so wie den phönicischen Seehafen Berytus, fügte er zu demselben, so daß es sich von Ae- gypten und der nordöstlichen Spitze des arabischen Meerbusens bis an das am Euphrat gelegene, Thipsach (Thapsakus) er- streckte. Wohlstand, Handel, Schifffahrt, und selbst einiger Kunst- sinn, wurden unter den Israeliten gemein. Der Dienst des Je- hovah erhielt durch David mehr Würde und Feierlichkeit, indem er heilige Sänger anstellte, unter denen ec selbst durch seine, zum Lheil hoch begeisterten, Psalmen den ersten Rang einnahm. Der sittliche Wandel Davids war nicht fleckenlos; Lüsternheit verleitete ihn selbst zur Grausamkeit, und die verratherische Hin- opfecung des tapfern Urias, um seines Weibes, der schönen Bath- seba, willen, die der König unter seine Frauen nahm, ist hierzu ein Beleg. Eindringlich und einfach hielt ihm der edle Prophet Na- than dieses schwarze Verbrechen in einem Gleichnisse vor. Von den Söhnen mehrerer Mütter und ihrer Eifersucht erwuchs ihm bitteres Herzeleid. Absalom empörte sich wider ihn, und da er im Kampfe durch die Hand des tapfern Feldhauptmanns Joab den wohlverdienten Tod fand, weinte der weichherzige, schwache Vater dennoch, trostlos jammernd, über ihn. Noch bei seinen Lebzeiten übergab David seinem Sohne Salomo das blühende Reich, nebst einer gefüllten Schatzkammer, wo er die Ersparnisse für einen künftigen Tempelbau schon niedergelegt hatte. Mit nie gesehener Pracht führte Salomo einen Tempel des Jehovah zu Jerusalem auf, wohin von nun an alle Stamme zum frommen Gebete und zum Opfer wallfahrteten; jedoch mußte man zu dessen Errichtung Baukünstler aus Sidon kommen lassen, „weil sich in Israel niemand fand, der es verstanden hatte, das Holz zu behauen, wie die Sidonier." In glücklicher Muße erntete Sa- lomo die Früchte der Tapferkeit seines Vaters. Fest begründet und gefürchtet stand das Reich; 12000 auf ägyptische Art gerüstete Reiter und 1400 Streitwagen konnten stündlich ausziehen zum Kampfe. Dazu erwarb sich Salonio den Ruhm der Weisheit und tiefen Einsicht, eine Folge der glücklich benutzten Erfahrungen sei- nes Vaters und seines Umganges mit den Weisen, welche in Da- Jtoflo 4!» eh. 1000 v. Eh.

8. Griechische und römische Geschichte - S. 72

1913 - Leipzig : Hirt
72 Quellenstze. der Rmer den Zipfel seiner Toga in die Hand und sagte: Hier bringen wir euch Krieg oder Frieden; nehmt, was euch gefllt." Gib uns, was du willst!" rief man aufgeregt. Nun, so sei es Krieg", sagte er und lie seine Toga fallen. Wir nehmen ihn an", antworteten alle, und werden ihn mit demselben Mute führen, mit dem wir ihn annehmen." (Livius.) 13) Beim Anblick der brennenden Stadt vergo Seipio Trnen und erinnerte sich, da die Schicksale der Städte, der Staaten und der Völker so vernderlich seien wie die der einzelnen Menschen; da der Untergang das Los Trojas, des Assyrischen, des Medischen, des so mchtigen Persischen und des vor kurzem noch so glnzenden Mazedonischen Reiches gewesen sei. Da sprach er die Worte des Dichters (Homer): Einst wird kommen der Tag, da die heilige Jlios hinsinkt, Priamos selbst und das Volk des lanzenkundigen Knigs. (Appiatt.) 14) Ich anerkenne ihre Wissenschaft, ich lasse ihnen die Kenntnis vieler Knste, ich spreche ihnen nicht ab Witz in der geselligen Unterhaltung, Scharfsinn, Beredsamkeit und habe nichts dawider, wenn sie noch einige andere Vorzge beanspruchen: Gewissen-Heftigkeit und Zuverlssigkeit im Zeugnisablegen hat jene Nation nie beobachtet; sie kennen berhaupt gar nicht die Bedeutung, die Wrde, das Gewicht dieser Sache. (Cicero.) 15) Der Bericht Plinius' des Jngeren, Statthalters von Bithynien, der die Christen. Bei den Leuten, welche mir als Christen angezeigt wurden, habe ich folgendes Verfahren beobachtet. Ich fragte sie selbst, ob sie Christen wren; ge-standen sie, so fragte ich unter Androhung der Todesstrafe zum zweiten und dritten Male; blieben sie beharrlich, fo lie ich das Urteil vollstrecken. Denn es war mir nicht zweifelhaft, da, ganz abgesehen von dem Inhalt ihrer Gestndnisse, schon die Hartnckigkeit, der unbeugsame Starrsinn bestraft werden mte. Auch rmische Brger zeigten solch unsinniges Benehmen; ich habe mir ihre Namen aufgeschrieben, um sie in die Hauptstadt zurckzuschicken. Bald habe ich, wie es ja zu gehen pflegt, durch die Beschftigung mit dem berhandnehmenden Unwesen mehrere Arten desselben unter-schieden. Ich bekam eine Namenliste ohne Unterschrift; es waren unter den Angeklagten viele, welche leugneten, Christen zu sein oder gewesen zu sein; sie riefen die Götter an mit den Worten, die ich vorsagte, sie beteten Dein Bildnis an, welches ich zu dem Zwecke mit den Gtterbildern hatte bringen lassen, indem sie Weihrauch und Wein opferten, und fluchten auerdem Christo. Da die echten Christen sich hierzu nicht zwingen lassen, wie man sagt, habe ich geglaubt, sie entlassen zu mssen. Andere, die auf der Liste standen, sagten, sie feien Christen, und gleich darauf widerriefen sie es; sie feien es zwar gewesen, aber jetzt nicht mehr, die einen vor drei, die anderen vor noch mehr, einige sogar vor zwanzig Jahren. Wie sie versicherten, hat ihre Schuld oder itir Irrtum in der Hauptsache darin bestanden, da sie an einem bestimmten Tage vor Sonnen-aufgang sich zu versammeln pflegten, um gemeinschaftlich Christo wie einem Gotte ab-wechselnd Lobsprche darzubringen; dabei verpflichteten sie sich eidlich nicht zu irgendeinem Verbrechen, sondern keinen Diebstahl, keinen Raub, keinen Ehebruch zu begehen, nicht das gegebene Wort zu brechen, nicht anvertrautes Gut zu unterschlagen. Hierauf fei es bei ihnen Sitte gewesen, auseinanderzugehen und nachher wieder zusammenzukommen, um Speise einzunehmen, aber gebruchliche, vorwurfsfreie. Sie htten dies unterlassen nach meiner Verordnung, in der ich Deinem Auftrage gem die religisen Vereine verboten hatte. Ich hielt es deshalb fr notwendig, zwei Mgde, die Dienerinnen (Diakonissinnen) genannt wurden, unter Anwendung der Folter zu hren, um zu erfahren, was Wahres daran sei. Aber ich habe nichts anderes gesunden als einen verkehrten, malosen Aberglauben. Da habe ich die Untersuchung ausgesetzt, um erst Dich um Rat zu fragen. Trajans Antwort. Bei der Untersuchung der Anklagesachen derer, die Dir als Christen angezeigt waren, mein Plinius, hast Du fo gehandelt, wie Du mutest. Denn es lt sich darber nichts allgemein Gltiges in der Form aufstellen. Auf-fuchuug soll nicht stattfinden; wer angezeigt und berfhrt wird, foll bestraft werden; wer seinen Christenglauben ableugnet und das durch Anbetung unserer Götter bekrftigt, soll, wenn auch seine Vergangenheit verdchtig ist, Verzeihung erlangen. Anklagen ohne Namensunterschrift aber drfen in keinem Falle bercksichtigt werden; denn sie geben ein schlechtes Beispiel und passen nicht in unsere Zeit. Druck von Breittopf & Hrtel in Leipzig.

9. Geschichten aus der Geschichte - S. 82

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
Ii. Aus dem Mittelalter. Das römische Reich begann als ein kleines Gebiet, breitete sich aber im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr aus und umfaßte am Ende beinahe alle damals bekannten Länder des Erdbodens. In diesem mächtigen Umsang feierte es noch im Jahre 297 nach Christi Geburt sein tausendjähriges Bestehn. Doch nicht lange darauf fing es an wieder in seine einzelnen Teile zu zerfallen. Barbarische, aber frische und starke Völker drangen in das Reich ein und wurden Herren darüber. Besonders deutsche Stämme waren es — die Ost-goten, Westgoten, Langobarden, Franken und noch andere —, welche es in Besitz nahmen. Karl der Große. Unter den Franken herrschte im achten Jahrhundert nach Christi Geburt ein ungewöhnlich tüchtiger König, Karl der Große. Er regierte 46 Jahre, von 767—814. Er hat viele Kriege geführt, aber auch mit edlem Eifer für die Bildung seiner Völker gewirkt. Das Volk, welches ihm am meisten zu schaffen machte, waren die Sachsen. Sie wohnten im nördlichen Deutschland und waren Nachbarn der Franken. Während die übrigen deutschen Stämme sich zum Christentum bekehrt hatten, waren sie noch immer dem alten Götzendienst zugethan und lebten fast noch ebenso wie die Germanen zur Zeit Hermanns. Sie waren von wildem Charakter, stolz aus ihre Freiheit und durch räuberische Einfälle eine stete Gefahr für ihre Nachbarn. Was aber den König am meisten bewog, auf ihre Unterwerfung auszugehn, war der Wunsch sie zum Christentum überzuführen; einen Krieg zu solchem Zwecke sah man damals als Gottesdienst an. In seinem ersten Kriege gegen die Sachsen zerstörte Karl eine ihrer festen Burgen und ihr hoch verehrtes Heiligtum, die Jrminfänle. Soweit er in das Land eindrang, unterwarfen sich die Sachsen und gelobten ihm Treue. Als er aber im nächsten

10. Alte Geschichte - S. 110

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 110 — sie wallfahrteten. In diesem Tempel wurde der schwarze Stein ausbewahrt und verehrt, den Gott dem Abraham durch den Engel Gabriel zuschickte. Die Araber waren ein kühner, kräftiger Menschenschlag, begabt mit einer glühenden Phantasie und großer Neigung zur Dichtkunst. Neben wildem Haß gegen die Feinde zeigten sie Mäßigkeit, Edelmut, Gastfreundschaft und Treue. Unter diesem Volke trat im 6. Jahrhundert ein Mann auf, welcher ein sich schnell über drei Erdteile verbreitendes Weltreich und eine Religion stiftete, der noch heute die meisten Völker der östlichen Welt zugethau sind. Dieser Mann war Mohammed, 570 zu Mekka geboren aus dem edlen Stamme der Koreischiten. Seinen Vater Abdallah verlor er im ersten Jahre; er hinterließ nur fünf Kamele und einen Sklaven. In seinem sechsten Jahre verlor Mohammed auch seine Mutter Emma, eine geborne Jüdin. Er wurde daher von seinem Oheim Ab n Ta leb erzogen, welcher die Aufsicht über die Kaaba hatte und Fürst von Mekka war. Mohammed widmete sich dem Kansmannsstande und reifte mit den Karawanen seines Oheims weit umher nach Syrien zc. Er blühte zu einem schönen Jünglinge auf von majestätischer Gestalt. Durchdringende Augen, feine Züge, Kraft und Wohllaut der Stimme hatte er von feiner Mutter geerbt. In feinem 25. Jahre wurde er Agent im Handelshause der reichen Wittwe Chadidfcha. In ihrem Geschäfte machte er viele Handelsreisen und gewann die Liebe dieser Frau in so hohem Grabe, daß sie ihn enblich heiratete. Daburch kam er in den Besitz eines großen Vermögens und konnte von nun an seinen Lieblingsneigungen folgen. Mohammed war von jeher für religiöse Dinge begeistert gewesen. Auf feinen Handelsreisen hatte er die verschiedenen Religionen kennen gelernt, und er konnte sich weder mit dem Judentums noch mit dem Christentums befreunden. Plötzlich zog er sich in die Einsamkeit zurück, und bei feiner lebhaften Einbildungskraft und bei dem Nachsinnen und Grübeln über religiöse Dinge kam er endlich auf den Gedanken, sich für einen Propheten zu halten, feinem Volke eine neue Religionsver-faffur.g zu geben und so durch einen Glauben die getrennten Stämme feiner Landsleute zu vereinigen. In feinem 40. Jahre erschien ihm „die Nacht des göttlichen Ratschlusses," worin ihm vom Engel Gabriel, als er in einer Höhle ruhte, feine Berufung zum Propheten Gottes verkündet wurde. Nun trat er mit feiner neuen Lehre öffentlich
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