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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 75

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Verkehrswege der Gegenwart. 75 Die Verkehrswege der Gegenwart. A. Die Eisenbahnen. 1. Amerika. Die erste Stellung hinsichtlich der Entwicklung des Eisenbahnnetzes nehmen unter allen Ländern der Erde die Vereinigten Staaten ein. Ihre Eisenbahnlänge (1909: 387 586 km) übertrifft sogar die des Erdteils Europa (326 000 km). Frei- lich waren in der Union die Verhältnisse dem Bahnbau in hohem Grad günstig. Ein gewaltiger Antrieb lag schon in den riesigen Entfernungen, die stets nur mit großem Zeitaufwand zurückzulegen waren. Auf dem weiten Raum zwischen den Älleghanies und dem Felsengebirge lud die Einförmigkeit der Bodengestaltung zum Bahnbau geradezu ein. Hierzu kam der Reichtum des Landes an Holz und Steinen, Kohlen und Eisen. Auch seitens des Staates wurde der Bahnbau in hohem Grad begünstigt, indem bei Erteilung von Konzessionen stets der Grundsatz der größtmöglichen Freiheit in der Wahl der Linie, in der Ausführung und im Betrieb von Bahnen festgehalten ward. Neben allen diesen Momenten sind endlich nicht zu übersehen der starke Unternehmungsgeist, der kaufmännische Sinn und die technische Geschicklichkeit des Nordamerikaners. Weitaus die größte Bedeutung unter den Bahnen Nordamerikas haben die sog. Pazifikbahnen, d. h. jene Bahnen, welche, quer durch Amerika ziehend, den Atlantischen Ozean mit dem Stillen (Pazifischen) Ozean verbindend) Sie sind (vgl. das Kärtchen Iii, 10): a) In Nordamerika: 1. die Kanadische Pazifikbahn, die einzige auf britischem Gebiet ver- laufende Linie, von Halifax nach Vancouver; eine zweite Bahn soll von Moncton unweit der Fundy-Bay über Quebec und den Dellowheadpaß nach Prince Rupert am Stillen Ozean führen; 2. die Nordpazifikbahn von New Dork über Chicago nach Astoria; 3. die Union- und Zentralpazifikbahn von New Dork nach San Fran- cisco (über Chicago); 4. die Atlantic-Pazifikbahn von New Dork über St. Louis nach San Francisco; 5. die Südpazifikbahn von New Orleans nach San Francisco. Querbahnen vom Atlantischen zum Stillen Ozean bestehen außerdem in Mexiko (über den Isthmus von Tehuantepec) und in Guatemala. b) In Südamerika: Hier erfreuen sich eines ausgedehnten Bahnnetzes vorerst nur Chile und Argen- tinien sowie das s. Brasilien. Zu den bedeutendsten mittel- und südamerikanischen Bahnen zählen die Panamabahn, welche über die Landenge von Panama führt, und die transandinische Bahn von Buenos Aires nach Valparaiso. i) Die Bezeichnung „pazifisch" führen eigentlich nur die westlichen Strecken, die das östliche Bahnnetz an das westliche Weltmeer geknüpft haben.

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 31

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hafen Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen, jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England, Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.] Linienschiff >, Thüringen". Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten. 3*

3. Für Präparandenanstalten - S. 209

1912 - Breslau : Hirt
11. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. 209 \. Die Bergländer. § 323. a) Das Hochland von Guayana. Es ist allseitig von Ebenen begrenzt und größer als Skandinavien. Seine steilwandigen Tafelberge sind den Sandsteinbildungen der Sächsischen Schweiz vergleichbar. Der höchste steht an der Grenze von Brasilien, Venezuela und Britisch-Gnayana. Die Indianer nennen ihn „die ewig fruchtbare Mutter der Ströme", weil drei Flüsse feiner Höhe entspringen. (S. den Atlas!) b) Das Bergland von Brasilien ist durch Verwitterung stark abge- tragen. Deshalb erscheinen die Bergformen abgerundet, in der Mitte finden sich Hochebenen (Tafelländer). Fast überall herrscht tropisches Klima, doch nicht mit der Glut des niedrigeren Amazonenstromgebiets. Im außer- tropischen 3 Brasiliens haben sich zahlreiche Europäer, uicht zum wenigsten auch Deutsche, niedergelassen (Blumenau, San Leopoldo u. a.). Die Küsten- strecken und die Gebirge erhalten durch den Meereswind viel Niederschlag; die inneren Hochflächen sind regenarme Grasländer und entbehren des Waldes. 2. Die Tiefebenen. § 324. Die Tiefebene des Orinoko. Der Orinoko umzieht in weitem Bogen das Hochland von Guayana. An feinem linken Ufer er- streckt sich das Tiefland bis an die Kordilleren und fast bis an den Äquator. Hier liegen die Llänos. Dies sind tiefgelegene Landschaften, entstanden durch die Schwemmstoffe, die durch die Flüsse aus dem Gebirge mitgeführt werden. Sie haben in diefem Boden tiefe Furchen gezogen oder ein welliges Hügelland ausgewaschen, in dem wieder völlig ebene Flächen stehen geblieben sind. Zur Regenzeit wird das Land ein üppiges Grasmeer. In der Trockenzeit steht die Sonne auch bei ihrem Tiefstande noch etwa so hoch wie in Norddeutschland im Hochsommer. Die dann eintretende Dürre läßt das Gras verdorren, der Boden klafft auf, und die Flüffe trocknen zum Teil aus. § 325. Die Ebene des Amazonenstromes bildet das größte Tiefland der Erde, dreizehnmal fo groß wie das Deutsche Reich. Es ist eine flache Mulde, deren tiefste Stelle die Rinne des Amazonenstromes bildet. Die Flut dringt 1000 km flußaufwärts, das Süßwasser des Flusses liegt an der Mündung auf eine Strecke von 150 km über dem schweren Seewasser. Die Mündung ist 300 km breit und fast 200 m tief, die Länge des Flusses beträgt über 5000 km. 'Die fahrbare Strecke, die fchon am Fuße der Kordilleren in 180 m Höhe beginnt, hat eine Länge von 3000 km in der Luftlinie. Der Amazonenstrom besitzt gegen 20 Nebenflüsse von der Größe des Rheins. Mit dem Orinoko steht er durch den Rio Negro und den Casiquiare [faptare] Mußgabelung!) in fahrbarer Verbindung. Die Flüsse haben dazu beigetragen, daß sich ein weites Schwemmland bildete, auf dem das größte und üppigste Urwaldgebiet entstand. (Vgl. Bnntbildh gering, Erdkunde für Präparandenanstalten, ]a

4. Für Präparandenanstalten - S. 210

1912 - Breslau : Hirt
210 ('. Länderkunde. Infolge ihrer reichen Niederschläge gehören diese Ebenen zu den regen- reichsten Teilen der Erde; auch in der Trockenzeit ist infolge der reichlichen Überschwemmung genügend Grundwasser vorhanden. Vorherrschend ist die Palme, die in Huuderten von Arten vorkommt; zahllos sind die Schling- und Schmarotzerpflanzen. Viele Bäume gleichen einem „in die Luft gehobeneu Garten". Hier ist die Heimat der Ananas, der Vanille, des Kakaobaumes, hier ist das wichtigste Gebiet der Erde für den so wertvollen Kautschuk. Auch das Tierleben ist aufs reichste entwickelt! zahlreiche Affen beleben den Urwald, 113 u. 114. Auf den trockenen Llanos im n. ö. Venezuela bedingt die lange Trockenzeit einen kurzen, harten Gras wuchs, dessen Eintönigkeit nur durch graue, kandelaberähnliche Kakteen belebt wird. Ein üppiges Erasmeer bedeckt die feuchten Llanos im Sw Venezuelas bis nach Kolumbien hinein. Mauritia-Palmen um säumen die Flächen, auf denen das Grundwasser zutage tritt, und Galeriewälder begleiten die Flüsse. dazu die prächtigsten Vögel, unter ihnen die Kolibris. Besonders färben- prächtig ist die Welt der Insekten, der Käfer und Schmetterlinge. In den Flüssen finden sich Reptilien aller Art; an Fischen hat der Amazonenstrom 2000 Arten! Aufgaben. 1. Wie wird der Kautschuk verwertet? 2. Wo sind in Deutsch- land große Kautschukwerke? § 326. Die Ebene des Rio de la Plata. Die südliche große Ebene bildet die Steppengebiete des Rio de la Pläta (Silberfluß). Der La Pläta setzt sich aus den Strömen der brasilischen Bergländer und der Kordilleren zusammen und greift ohne merkliche Wasserscheide in das Stromgebiet des Amazonas hinein. Der X ist durch tropischen Regen ein

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 382

1906 - München : Oldenbourg
382 71. Anteil hervorragender Bayern an der Entwicklung der Technik. und das mathematisch-mechanische Institut von Reichenbach, Utzschneider und Liebherr begann seine Geschäfte mit großer Rührigkeit." Die Seele dieser Vereinigung bedeutender Männer war ohne Zweifel Reichenbach, damals 32 Jahre alt, feurig und tatkräftig, theoretisch und praktisch wohlgeschult, ein mechanisches Genie, dem es ebenso leicht wurde für die Beobachtung des gestirnten Himmels wie für die praktische Verwertung von Naturkräften neue Hilfsmittel zu erfinden oder schon vorhandene zu verbessern. Reichenbach befand sich während seiner zweijährigen Studienreise in England inmitten einer auf Erfiuduugsgeist und gewaltige Geldmittel gegründeten und mächtig aufstrebenden Industrie, welche ihn durch ihre täglich sich mehrenden wunderbaren Leistungen anfs äußerste anregte; dennoch galten sehte Studien nicht ihr allein, sondern fast ebenso eifrig jenen Stätten, wo die Mechanik des Himmels gepflegt wird. Diese Reise gestaltete sich für Deutschland zu einer förmlichen Entdeckungsreise: denn sie vermittelte unseren Fabrikanten die Fortschritte der Engländer im Maschinenbau, namentlich im Bau der Dampfmaschine, welche gerade damals von James Watt dnrch die Erfindung des Kondensators eine so durchgreifende Umgestaltung erfahren hatte, daß sie erst von da an als das wichtigste Kulturmittel gelten konnte. In den großen Werkstätten für Feinmechanik und den zum Teil berühmten Sternwarten empfing Reichenbach die ersten Anregungen später selbst eine solche Werkstätte zu errichten und dabei alle jene Mängel zu vermeiden, welche sein scharf beobachtender Geist an diesen Instituten dnrch die Vorzüge hindurch erkannt hatte. Zu der Einsicht gekommen, daß die damaligen geodätischen und astronomischen Meßwerkzeuge au überflüssiger Größe und Schwerfälligkeit und anderen Unregelmäßigkeiten litten, war er anfs lebhafteste davon überzeugt, daß sich diese Übelstände nur durch eine vollkommen gleichmäßige Teilung der zur Winkelmessung dienenden Kreise beseitigen ließen. Es lag also für ihn die Aufgabe vor eine Kreisteilmaschine herzustellen, welche selbst die von Bird und Ramsden in London ausgeführten besten Teilmaschinen der Welt an Genauigkeit zu übertreffen habe. Von der Wichtigkeit genauer Kreisleitungen, z. B. für die Seeschiffahrt, mag es einen Begriff geben, wenn man anführt, daß ein Fehler von nur zwei Minuten in der Bestimmung des Winkels zwischen Mond und Sonne den Standort des Schiffes schon um 20 Seemeilen falsch angibt. Einen Fehler von zwei Minuten erzeugt aber ein Sextant von 16 cm Halbmesser schon dann, wenn seine Teilung zwischen den beiden für die Bestimmung des Winkels maßgebenden Teilstrichen des Kreisbogens nur nm den 20. Teil eines Millimeters falsch ist. So ist es wohl erklärlich, warum schon vor mehr als 100 Jahren die um alle Interessen der Schiffahrt ängstlich besorgte englische Admiralität die höchsten Preise für genaue Längenbestim-mnngen aus dem Meere ausgesetzt und ausbezahlt hat. Nachdem die neue Teilmaschine allen Erwartungen aufs vollkommenste entsprochen hatte, stand der Errichtung einer größeren Anstalt für Anfertigung

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 386

1906 - München : Oldenbourg
386 71. Anteil hervorragender Bayern an der Entwicklung der Technik. teleskop an Schärfe der Messung und Mannigfaltigkeit weit hinter sich lasse. Mit dem Fraunhoferschen Heliometer allein vermochte Bessel seine Beobachtungen so zu verfeinern, wie nötig war um den Abstand eines Fixsternes „von dem Unermeßlichen in das Meßbare überzuführen". Den Weltruf, in welchem die Fraunhoferschen Instrumente schon vor 80 und mehr Jahren standen, haben sie sich bis aus den heutigen Tag uugeschwächt erhalten und werden ihn bewahren, solange die Dauer ihrer Bestandteile ihren Gebrauch gestattet. Der Wunsch, den Frannhofer am Schluffe seiner den akademischen Denkschriften einverleibten Abhandlung aussprach: es möchten geübte Naturforscher dem von ihm eingeschlagenen Wege Aufmerksamkeit schenken, da er zu interessanten Ergebnissen führen könne, ist 40 Jahre später (1859) in Erfüllung gegangen, als Kirchhofs und Bnnsen in Heidelberg die Spektralanalyse erfanden. Reichenbach fchied am 17. Febrnar 1814 aus dem optischen Institut zu Benediktbeuern um die mechanische Werkstätte ans eigene Rechnung zu führen und 1819 fiedelte auch die optische Anstalt nach München über, mit Ausnahme der Glasöfen, welche in Benediktbeueru blieben. Am 20. Februar schlossen Utzschneider und Fraunhofer einen neuen Vertrag zur Fortführung ihrer optischen Anstalt ab und von diesem Zeitpunkt an entwickelte Fraunhofer als Direktor des optifcheu Instituts eine noch größere Tätigkeit als bisher; jedenfalls hatte er eine zahlreichere Arbeiterschaft als früher zu leiten und zu überwachen, da sich die Bestellungen von allen Seiten fortwährend vermehrten. Alle einzelnen Erfindungen und Verbefferuugen von Meßgeräten zu besprechen, welche man Reichenbach verdankt, kann hier nicht der Ort sein; es genügt zu sagen, daß er der praktischen Astronomie die Vorteile einfacher, leichter, sicherer und genauer Beobachtung verschafft und ihren Hauptapparat auf nur wenige Instrumente zurückgeführt hat, die ausnahmslos von ihm eine neue und verbesserte Anordnung und Ausführung erhielten wie der Meridiankreis, das Passageinstrumeut, das Äquatoriale und der astronomische Theodolit. Auf dem Gebiete der praktischen Geodäsie knüpft sich an die Basisapparate, die Theodoliten, die Spiegel- und Nivellierinstrumente wie an die Entsernnngs-messer sein Name entweder als Erfinder oder als Umgestaltet-. Die von Utzschneider gegründeten, von Neichenbach und Fraunhofer geleiteten Institute sind wahre Werkstätten mathematisch-mechanischen Scharfsinns gewesen und haben durch die allgemeine Verbreitung ihrer Präzisionsinstrumente München zum vornehmsten Sitz mechanisch-optischer Technik gemacht. Diesen wohlerworbenen.ruf hat ein hervorragendes Mitglied der europäischen Gradmessung, der fpauifche General Jbanez, mit den Worten verkündigt: München habe durch seine von Utzschneider, ^Reichenbach, Fraunhofer und Stein heil gegründeten mechanisch-technischen Institute für die europäische Gradmeffuug mehr getan als irgend eine Stadt der Welt.

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 76

1908 - Halle a. S. : Schroedel
76 Die fremden Erdteile, Amerika. Hst. »Ha b ana (awana). — Der Union gehört Puertorico (= reicher Hafen)5 so groß wie Schleswig, mit Kaffeeausfuhr. — Jamaika, größer als Puertvrico, englisch, Hst, Kingston (kingst'n); Ausfuhr von Früchten, besonders Bananen, sowie von Rum. — Haiti, so groß wie Bayern, besteht aus der größeren ö. „Dominikanischen" Mulattenrepublik, Hst. Santo Domingo, und der kleineren w. Negerrepublik Haiti. 3. Die Kleinen Antillen wurden ihres Reichtums an Erzeugnissen und ihrer günstigen Handelslage wegen von den Seemächten Europas in Besitz genommen. Englisch sind Barbados und Trinidad, n. von der Orinoko mündung; französisch Guadeloupe und Martinique. 3. Südamerika. 1. Tas Gebiet der Kordilleren, a) Das Land. Die Kordilleren ziehen mit der Westküste gleichlaufend als längstes Kettengebirge der Erde. Gib die 1^.-und K.-Grenze an! Es ist ein junges Faltengebirge und daher sehr hoch und reich an erloschenen und tätigen Vulkanen. Die Kräfte, die das Gebirge falteten, wirken noch jetzt in vulkanischen Ausbrüchen und verheerenden Erdbeben nach. Die Südkordilleren ziehen sich von der Magellanstraße nach N., langsam nehmen sie bis zum Aconcagna (akonkagwa) an Höhe zu. Mit 7000 m ist er der höchste Berg Amerikas. Beide Hänge der Süd- kordilleren sind mit dichten Wäldern bewachsen, als Unterholz finden wir auch uusre Fuchsien, Aconcagua Mk > § 8 -2 §' 0 t= - Äs S 3 5 ^ i Bgld. y. Uruguay X 7 0° 6 5° 6 0° 5 5° Querschnitt durch Südamerika nördlich von Santiago. 50 X überhöht. Länge 1 : 20000000. 2. In den Mittelkordilleren entwickelt sich das Gebirge zu größter Breite und gewaltigster Höhe. Zwei Hauptketten mit schneebedeckten Riesen- bergen schließen kalte, dürre, im 8. wüstenhafte Hochbecken ein, auf denen der Wind sein Spiel mit zahlreichen Hochgebirgsdünen treibt, wo weite Kies- und Geröllwüsten alles Leben verscheuchen. Das Regenwasser findet keinen Ausweg zum Meere, daher die vielen Seen, Salzsümpfe, Salzsteppen. Aber der Reichtum an Gold und Silber lockte die Menschen selbst in diese Bergwildnis und so finden sich in diesen unwirtlichen Gegenden Nieder- lassungen, wie Potosi, La Paz u. a. Das Hochbecken am Titicacasee erlaubt infolge größerer Feuchtig- keit und Wärme bereits Viehzucht und beschränkten Ackerbau. Schneebedeckte Berge, wie der So rata und Sajama, umgeben es. 3. Die Nordkordilleren beginnen nw. vom Titicacasee, beschreiben einen flachen Bogen und nehmen langsam an Breite und Höhe ab; sie be- stehen aus drei, seltener zwei Hauptketten. Von den zahlreichen schmalen

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 78

1908 - Halle a. S. : Schroedel
78 Die fremden Erdteile. Amerika. 2. Die drei südlichen Freistaaten, Peru, Bolivien und Chile sind durch Mineralreichtum ausgezeichnet, namentlich an Silber, Gold und Kupfer. Eiue Folge der Regenlosigkeit des Küstensaumes ist das Vorkommen von Salpeter und Guano. Dieser ist zu mächtigen Lagern aufgehäufter Seevögeldung, der in Schiffsladungen aus Peru als wertvoller Dünger nach Europa verfrachtet wird. Perus Hst. ist »Lima, mit dem Hafen Callao (kaljao). — Im Gebirge die alte Jnkastadt Cnzco (kußko). Bolivia ist ganz Binnenstaat und daher in der Entwicklung gehemmt. Die Hst. wechselt. La Päz (paß) ist die größte Stadt. — Potosi (potoßl) zehrt vou altem Ruhme: es war früher die erste Bergstadt der Welt und berühmt durch seine Silberminen. Chile ist von allen Staaten Südamerikas am meisten fortgeschritten, weil die Weißen die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Im 8., in der Provinz und Stadt Valdivia, in Valparaiso und Santiago (= St. Jakobus) leben etwa 20 Tsd. Deutsche, die meist als fleißige Ackerbauer das Land bestellen. Chile ist das erste Salpeterland der Erde, Salpeter und Kupser beherrschen fast allein Chiles Ausfuhr. Der Mittelpunkt des trocknen Gebiets mit vorherrschendem Bergbau ist Jquique, das hauptsächlich die Ausfuhr bewältigt. Der deutsch-chileuische Handel umfaßt mehr als des chilenischen Außen- handels ; er steht an 2. Stelle. (Salpeter, Gold und Jod.) Im Ackerbaugebiet liegt die Hst. »Santiago, die größte Kordillerenstadt. Ihr Hafen ist Valparaiso (walparäißo), der größte Einsuhrhafen Chiles. Santiago und Buenos Aires find durch eine Eisenbahn verbunden. Bon Patagonien und Feuerland besitzt Chile die fjord- und inselreichen westlichen Küstenländer. 2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bergländer, a) Das Land. Ö. von den Kordilleren breiten sich drei große Tiesländer aus, die 2/5 des Landes einnehmen. Südamerika ist das Land der Tief- länder. Sie heißen? Im X. der Llanos (ljänos) zieht sich das Küstengebirge von Venezuela uach 0. Zwischen die Tiefebenen schieben sich 2 Bergländer, das von Guayana (gwajana) und das von Brasilien. Zeige und begrenze sie! Es sind diese Bergländer Uberreste einer uralten Landscholle, die in dem ungeheuren Zeitraum durch Abtragung sehr an Höhe verlor; daher die weiten Täler, die aufgesetzten Höhenrücken, deren härteres Gestein der Verwitterung mehr widerstand und daher die Seenarmut. Fast alle Flüsse verlassen das Bergland von Brasilien in Stromschnellen. Es ist reich an Gold und Diamanten. Die feuchten, seewärts gekehrten Abhänge und Täler des Brasilischen Berglandes tragen Urwald oder ausgedehnte Kaffee Plantagen; die große Kaffeeausfuhr wird besonders durch Santos und Rio bewerkstelligt. Außerdem gedeihen alle tropischen Gewächse. — Auf den regenärmeren Hochflächen und Westabhängen treten Trockenwälder mit laubwerfenden Bäumen oder Savannen mit Holzgestrüpp, hohen Gräsern und bunten Blumen auf. Die Llanos des Orinoko sind weite Tiefebenen w. und n. vom Strom. Wenn zu unsrer Winterszeit der 1^0.-Passat weht, fehlt der Regen.

9. Teil 2 - S. 67

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 67 wichtigen Hafen Valparaiso, 140000 Einw., nach San Francisco die erste Handelsstadt der amerikanischen W.-Küste. Valdivia, die kleine Hafenstadt S.-Chiles, dessen Kultur seit der Mitte des 19. Jahr- Hunderts durch deutsche Einwanderer begründet wurde. § 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 1. Bodengestaltung. Im O. der Anden zieht sich ein weites Tiefland bis zum Atlantischen Ozean hin, dem im No. und O. plateau- artige Erhebungen aufgesetzt sind. Dies sind die Gebirgsländer von Guayana und Brasilien, ersteres dicht bewaldet, wie eine Insel über die umliegenden Tiefebenen sich erhebend, letzteres aus einzelnen Gebirgsketten bestehend, zwischen denen äußerst fruchtbare Täler mit reichem Anbau von Kaffee, Tabak, Baumwolle u. a. liegen. Zwischen diesen Bergländern breitet sich die große südamerikanische Tiefebene aus, welche nach ihren Stromgebieten in drei Teile zerfällt: a) Die fast baumlose Steppe der Llanos (= Ebenen), welche nach der Regenzeit mit hohem Gras (bis 2 na) bedeckt und eine vorzügliche Weide für große Rinderherden ist, durchströmt der Orinoco, der auf dem Südabhange von Guayana entspringt und das Gebirge im Bogen umfließt. In einem Delta mit dichtem Urwalde mündet er. Von ihm zweigt sich südwärts der Casiquiare ab, der in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, geht, so daß durch diese Gabelung die beiden großen Flüsse in natürlicher Verbindung stehen. d) Die Selvas (--Wälder), zwölfmal so groß wie Deutschland, sind von einer wunderbaren Mannigfaltigkeit der Baumarten, durch Unterholz und Schlingpflanzen fast undurchdringlich. Es durchfließt sie der Amazonenstrom, der, Marannon genannt, auf den w. Kordilleren entspringt, in einem Hochtal nach N. fließt, dann die O.-Kette durchbricht und als wasserreichster Strom der Erde in ö. Richtung zum Meere eilt. In seine schlauchförmige, 250 km breite Mündung dringt die Flut bis 900 km weit ein; bis zum Fuße der Anden ist er für Dampfschiffe fahrbar, welche den einzigen Verkehr in das Innere bilden, da der Urwald unwegbar ist. Von beiden Seiten erhält er zahllose Nebenflüsse, so den Rio Negro (l.) und den Madeira (?.), während in seiner Mündung sich der von S. kommende Tocantins (oder Para) mit ihm vereinigt. c) Die Steppe der Pampas (--Ebenen), völlig baumlos, bedeckt von büscheligem Rasen und Krautpflanzen, wird südwärts durchflössen 5*

10. Teil 2 - S. 68

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 § 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. vom Parana, welcher auf dem Brasilianischen Gebirgslande entspringt, von r. den Paraguay aufnimmt und zusammen mit dem Uruguay in den trichterförmigen Meerbusen Rio de la Plata Silberplatten- ström) mündet. Diese Steppen sind der Weideplatz zahlreicher Herden von Rindern, Pferden und Schafen, welche, erst von den Europäern eingeführt, jetzt meist verwildert sind und von den Gauchos, berittenen Hirten halbindianischer Abstammung, getrieben werden. 2. Klima und Kultur. Mit Ausnahme der Südspitze, welche regenarm und darum dürre Steppe ist, nur zur Jagd auf Guanacos und Strauße geeignet, liegt das ganze übrige Tiefland im Gebiet der Tropen und ist infolge des Reichtums der Niederschläge von üppigster Vegetation. Die Riesenwipfel der Palmen bilden oft über dem hohen Dickicht des Waldes einen „Wald über dem Walde". Alle Tropen- pflanzen werden angebaut und in ungeheuren Mengen ausgeführt, wie Kaffee, Tabak, Baumwolle, Ananas, Vanille, Kautschuk und Brasil- holz zum Rotfärben. Die Tierwelt ist reich an Schmetterlingen, bunt- farbigen Vögeln und Affen. Die Rinderzucht bringt großen Ertrag durch Ausfuhr von Fleischextrakt (Liebig in Fray Bentos), Häuten und Hörnern. Argentinien liefert gute Pferde. 3. Bevölkerung, Staaten und Städte. Im Innern der Selvas und in der Südspitze wohnen noch echte, freie Jndianerstämme, in der Sprache oft stark voneinander verschieden; sie leben als Jäger oder sammeln die Früchte, welche die Natur ihnen in so reichem Maße bietet. Auf den Feuerlands-Inseln, welche vom Festlande durch die nach dem ersten Weltumsegler Magalhaes (1520) genannte Magellan-Straße getrennt sind, lebt eine armselige Bevölkerung, die Pescherä, welche auf ihren Wanderungen und Fischzügen stets brennendes Holz bei sich führen, weil die feuchte Luft das Feueranmachen erschwert. Daher gaben die Spanier dem Land den eigentümlichen Namen. Von Europäern hatten die Spanier außer Brasilien, welches die Portugiesen besetzten, alles in Besitz genommen. Doch haben sich diese Kolonien geradeso wie die w. befreit und sind jetzt Republiken. Brasilien war zuerst Kaiserreich; dies wurde 1889 durch eine Revolution gestürzt, seitdem bestehen die Ver- einigten Staaten von Brasilien. Alle diese Staaten leiden unter be- ständigen inneren Empörungen und Umwälzungen oder werden von einem Präsidenten ausgesogen. Ihr natürlicher Wert ist noch lange nicht erschlossen, da zu wenige Handelsstraßen ins Innere bestehen. a) Venezuela, allein an der N.-Küste zu beiden (Seiten des Orinoco gelegen und den größeren Teil des Gebirgslandes von Guayana umfassend, baut vorzüglichen Kakao, Tabak und Kaffee und treibt auf
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