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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 11

1911 - Erfurt : Keyser
Dann tritt die Trauernde selbst heran, nimmt aus den Händen der Diener zuerst den Schild und legt ihn dem Gatten aus die Brust, sodann das Schwert und bettet es an seine Seite. So kann der Tote im Jenseits würdig auftreten. Aber noch sind die Beigaben nicht erschöpft. Alle die Gesäße, die zum Friedhos getragen wurden, werden rund um den Toten gestellt. Mehrere von ihnen sind mit Speise und Trank gefüllt; denn die Reise in das Jenseits denken sich diese Menschen weit und beschwerlich. Nachdem so der Liebe genug getan, treten die Männer herzu und füllen die Grust mit Erde. Das ist der letzte Liebesdienst der Verwandten, Freunde und Untergebenen, und schon in kurzer Zeit wölbt sich ein ganz flacher Hügel, über dem Grabe des Häuptlings. Das Totenmahl: Mittlerweile ward an einer entfernteren Stelle des Rockhäuser Berges ein mächtiges Feuer entzündet. Am Spieße werden gewaltige Fleischstücke gebraten und in bauchigen Urnen wird Met und gebrauter Gerstentrank, Honig und Brot herbeigetragen zum reichlichen Totenmahle, das die Witwe jenen spendet, die ihrem Gemahle die letzte Ehre erwiesen. So haben wir uns ein Begräbnis zur Bronzezeit, also vor ungefähr 2500—2800 Jahren zu denken. Leider ist aber die Ausbeute an Funden aus jener Zeit in unserer Erfurter Gegend, wie überhaupt in Thüringen, sehr gering. Wir müssen uns deshalb aus dcu Bronzegegenständen, die an anderen Orten, zumal in den Hügel- und Steinkistengräbern Nord- und Süddeutschlands gefunden worden sind, ein Bild jener Zeit entwerfen. Bei uns, wo man die Toten aus Mangel an dem nötigen Steinmaterial zur Schichtung des Grabhügels in flachen Gräbern beisetzte, ist durch die reiche Kultur des Bodens im Laufe der Jahrhunderte viel vernichtet worden. Vieles ist auch durch die Unkenntnis des hohen Wertes der Gegenstände für die Deutung der Kultur jener vorgeschichtlichen Zeiten sogar in den Schmelztiegel gewandert, anderes wieder ist durch planloses Ausgraben verloren gegangen. (Nach Dr. K. Th. Zingeler u. Dr. Zschiesche.) 3. Was die Sage von den alten ühüringern berichtet. Deutung des Namens: Ueber die Herkunft der Thüringer vermag die Geschichte nichts Sicheres zu berichten, desto mehr aber die Sage. Nach ihr wohnten unsere Ururgroßväter als fleißige Ackerbauer und Viehzüchter da am Ostseestrande, wo jetzt die Städte Lübeck und Rostock liegen. Einst landeten daselbst zwölf fremde Schiffe. Sie waren mit stattlichen Helden bemannt, die den Namen Kesselinge führten, weil sie im Kampfe fo hart wie Kieselsteine waren. Sie stammten aus dem Heere Alexanders des Großen und hatten nach dem frühen Tode des Königs ihre alte Heimat verlassen. Auf der weiten Meerfahrt hatten Viele das Leben ver-

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 397

1906 - München : Oldenbourg
72. Die Isar als Berkehrsstraße einst und jetzt. 397 öffnet sich dem Blick ein Teil der Lände, welche damals zugleich als Holzlagerplatz zu dienen hatte. Das festtäglich ungezwungene Treiben unmittelbar am Strande der Isar aber und die Sorgfalt, mit welcher die Gewau-duug all der einzelnen fröhlichen Menschengruppen wiedergegeben wurde, läßt uns ahnen, daß die Künstler der Wahrheit die Ehre gaben. Seit Jahren ist diese vielbesuchte und unter König Ludwig I. auch in Künstlermund viel- Das Wirtshaus zum „(Brünen Baum" in München. genannte Stätte Altmünchens nicht mehr. Die Ordmarisuhren jedoch sind längst durch die Eisenbahnzüge verdrängt worden. Mag die Isar jedoch dem Verkehr gegenwärtig auch ungleich geringere Dienste leisten als in vergangenen Tagen, ihr Tal wird der lebensvollen und seinem Aussehen so durchaus angepaßten Staffage, welche ihm die Floßfahrt verleiht, auch in künftigen Zeiten keineswegs entbehren müssen. Am wenigsten aber dann, weint einst München durch eine Kanalverbindung an den Großschiffahrtsweg angeschlossen ist, der zum Segen für Bayerns wirtschaftliche Gesamtverhältnisse das Douangebiet mit den Main-Rheinlanden verknüpfen wird.

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 32

1895 - Leipzig : Voigtländer
32 hielten die Mdchen ihre Namen; der Germane verband damit immer einen besonderen Sinn oder Wunsch. Die ltesten deutschen Frauennamen sind gleichsam die Verkrperung der hohen Vorstellung, die der Germane von dem weiblichen Geschlechte hegte. Auf krperliche und geistige Vorzge beziehen sich Namen wie: Berchta (die Glan-zende), Winda (die Starke), Skonea (die Schne), Adola (die Edle), Balda (die Khne). Von kriegerischem Sinne zeugen die Namen: Hildburg, Kriemhild, Gudrun, Brunhild. Die meisten dieser wohlklingenden, bedeutungsvollen Namen sind spter geschwunden und durch auslndische, besonders lateinische, verdrngt worden. Freilich scheinen die germanischen Frauen nicht zu allen Zeiten diese hohe, geachtete Stellung eingenommen zu haben. Es ist wahrscheinlich, da in der vorgeschichtlichen Zeit auch bei den Germanen die Frau jene tiefe Stellung einnahm, wie bei allen Vlkern niedriger Bildungsstufe. Darauf deutet der Umstand hin, da die Germanen noch in geschichtlicher Zeit, trotz der Achtung, die sie den Frauen zollten, ihnen allein die Sorge fr die Feldwirtschaft aufbrdeten. Auch hatte die Jungfrau in der heidnischen Zeit noch kein freies Verfgungsrecht der ihre Hand. Sie stand zeitlebens unter der Vor-mundschaft ihres Vaters, Bruders oder nchsten mnnlichen Verwandten, und dann unter der Vormundschaft des Gatten, der ihr gegeben wurde. Der Vormund konnte nach Gut-dnken der die Hand seines Mndels verfgen. Die Ehe wurde auf Grund eines Kaufes zwischen Vormund und Werber geschlossen. Da die Frau sozusagen aus ihrer Familie losgekauft wurde, so hatte der Freier einen Brautschatz an den bisherigen Vormund auszubezahlen. Nachdem der Vertrag durch Handschlag oder Eid bekrftigt war, wurde die Hochzeit feierlich begangen. Im Hause der Braut fand die bergabe (Trau-ung) durch den Vormund statt. Im Heidentum, wenigstens im germanischen Norden, wurde die Braut durch die Berhrung mit dem Hammer Thors fr den Ehestand eingesegnet. Hierauf fhrte der junge Ehemann seine Gattin in feierlichem Zuge (Brautlauf) in ihr neues Heim. Ein festliches Mahl, bei welchem Hochzeitlieder gesungen wurden, schlo die feierliche Handlung ab. Nunmehr trat der Mann vollstndig in die Rechte des Vormundes ein. Er war der Verwalter der Mitgift, die ihm seine Gattin zubrachte. Mit der Mundschaft bernahm der Mann aber auch die Pflicht des Schutzes und mute in jeder Weise fr die Frau eintreten; denn diese konnte weder als Zeuge vor Gericht noch als Eideshelfer auftreten. Da aber trotz dieser Un-selbstndigkeit die Stellung der Frau eine ehrenhafte war, geht auch daraus hervor, da fr das schwache Geschlecht ein hheres Wergeld festgesetzt war, als fr den wehrhaften Mann. Durch den Einflu des Christentums wurde die Hrte des echt germanischen Brautkaufes gemildert. Die Geschenke hatten nur noch symbolische Bedeutung; an Stelle des wirklichen Kaufes war eine sinnbildliche Handlung getreten; an Stelle des Vormundes trat der Priester; die Einsegnung der Ehe geschah durch die kirchliche Trauung. Erziehung, Unterricht, Beschftigung. Wenn das germa-

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 148

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
148 Die Kuren. 4. Die Kuren. Die Kuren sind die Ureinwohner Kurlands und gehören zur lettischen Völkerfamilie, weshalb sie auch meist als Letten bezeichnet werden. Die Kuren setzten dem Ritterorden der Schwertbrüder, als diese im 13. Jahrhundert von Ostpreußen aus in ihr Land eindrangen, den tapfersten Widerstand entgegen. Sie kämpften mit derselben Todesverachtung für ihre Unabhängigkeit und ihre Götter wie die alten Preußen. Anfangs hatten die vortrefflich bewaffneten Schwertbrüder einen leichten Sieg über die mit Knütteln und Sensen kämpfenden Kuren. Als diese aber einen Schützen des christlichen Ordensheeres gefangen genommen hatten, lernten sie schnell den Gebrauch der Armbrust. In ihrem nächsten Kampfe bedienten sie sich den Rittern gegenüber dieser ihrer neuesten Waffe mit dem glücklichsten Erfolge. Doch wurden sie trotz heldenmütiger Verteidigung vom Deutschen Ritterorden unterworfen und zu Christen gemacht. Sie blieben aber dem heidnischen Aberglauben recht lange ergeben. Noch heute ist der Aberglaube namentlich unter den kurischen Bauern verbreitet — wie ja fast überall auf dem Lande. So glauben diese Naturkinder an alle möglichen Geister und Kobolde. Aus meinen eigenen Erfahrungen besinne ich mich, daß mir ein kurischer Edelmann von seinem Kutscher, dem ich wegen seines klugen, aufgeweckten Aussehens besonders zugetan war, die Mitteilung machte, er sei überaus abergläubisch. Der kurische Herr führte mir einen Fall aus seiner neuesten Erfahrung an. Bei seiner Rückkehr von einem Gutsbesitzer aus der Umgegend, spät am Abend, bemerkte er, als er in die Nähe seines Hofes kam, von weitem ein Licht, das ihm immer deutlicher und heller entgegenschimmerte. Er konnte sich den Ursprung desselben nicht erklären, da er keinen Menschen zu entdecken vermochte, der eine Laterne oder sonst etwas Leuchtendes in der Hand hatte. Voraussetzend, daß die jungen Augen seines Kutschers der Sache besser auf den Grund kommen werden, fragte er diesen, was das Licht zu bedeuten habe. Der arme Wagenlenker antwortete nun zähneklappernd: „Ach, gnädiger Vater, laßt uns eilen, daß wir nach Hause kommen! Das ist der Werwolf*), der uns beide auffressen wird." Ich brauche nicht hinzuzufügen, daß für das Licht bald eine ganz natürliche Ursache ermittelt wurde. Die Gräfin K., eine sehr behagliche, muntere und überaus gutmütige Dame, erzählte eines Tages beim heitern Mittagsmahle, daß ihr Kammermädchen ihr während des Ankleidens großen Scher; verursacht habe. Beim Wiedererzählen traten der Gräfin, da sie sehr herzlich lachen konnte, die hellen Tränen in die Augen. Sie hatte, als sie sich ankleiden ließ, aus dem Fenster geblickt und den ersten Storch über die Wiese fliegen sehen. Da die Nordländer bei ihren langen Wintern doppelt entzückt sind, wenn sie die ersten Frühlingsboten gewahr werden, so war auch die Gräfin beim Anblicke des "0 Werwolf — ein Mensch, der Wolfsgestalt annehmen sann, um besonders den Menjchen zu Ichaden (ein schon im Altertum weit verbreiteter Volksglaube).

5. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 51

1906 - Leipzig : Hirt
Alexander der Groe. 51 wie er behandelt zu sein wnsche, antwortete Porus: Kniglich." Diese stolze Antwort gefiel Alexander, er lie ihm sein Land unter mazedonischer Oberhoheit. Dann zog Alexander bis zum stlichsten Nebenflusse des Indus, dem Hyphafis. Hier weigerten sich seine Soldaten, weiter zu ziehen. Zum Andenken seiner Taten und zum Danke gegen die Götter, die ihn so weit siegreich gefhrt hatten, lie Alexander zwlf hohe, trm-hnliche Altre aus Quadersteinen errichten. Rckkehr. Alexander fhrte seine Flotte bis zur Mndung des Indus. Sein Admiral Nerchus segelte von hier an der Kste entlang nach Westen, um das Meer bis zur Mndung des Euphrat und Tigris zu erforschen; er selbst zog zu Lande durch die Sandwste Gedrosiens, wo Tagereisen weit keine menschliche Spur zu sehen war. berall Drre und Wassermangel; tagsber stechende Sonne, glhender Staub, der das Auge entzndet und den Atem erdrckt, nachts frstelnde Klte und das Heulen hungriger Raubtiere, nirgends Speise und Trank, nirgends ein Obdach oder ein sicherer Weg. Wer zurckblieb, fand am andern Morgen kaum noch die Spur des groen Heeres wieder. Elend und Verzweiflung erstickten bei den Sol-daten alle menschlichen Gefhle, lsten alle Bande der Zucht und des Gehorsams. Sechzig Tage dauerte der entsetzliche Marsch. Endlich in Susa angekommen, feierte Alexander unter groartigen Festlichkeiten seine Hochzeit mit einer Tochter des Darius. Alexanders Regierungsttigkeit und sein Tod. Alexander plante ein groes Weltreich, in dem alle Staatsbrger gleichgestellt und gleichberechtigt sein, in dem griechische Sprache und Bildung vorherrschen sollten. Die Verschmelzung der verschiedenen Vlkerschaften wurde gefrdert durch Zwifchenheiraten, die allmhlich eine gemischte Bevlkerung der das ganze Reich verbreiteten, durch Veranstaltung von griechischen Festen und Spielen, ganz besonders aber durch die Anlage von Stdten an den wichtigsten Punkten des weiten Gebietes. Etwa 70 solcher Alexanderstdte waren der das ganze Reich zerstreut. Durch Straen verbunden, stellten sie vor allem die Reichseinheit dar. Asiaten fanden dieselbe Aufnahme in feinem Heere wie Griechen und Mazedoner. Zur Hauptstadt seines Reiches hatte er Babylon bestimmt. Der Ruhm seines Namens verbreitete sich bis zu den entlegensten Vlkern. Hier fanden sich Gesandtschaften aller Nationen ein, um ihm zu huldigen. Hier wurde er auch in der Blte der Jahre am 11. Juni 323 vom Tode berrascht. Er war ein Feldherr und Herrscher, wie die Weltgeschichte keinen zweiten aufzuweisen hat. Kulturgeschichtliche Bedeutung der Feldzge Alexanders. Alexanders Feldzge sind nicht nur eine kriegerische, sondern auch eine wissenschaftliche Tat. Den Eroberer begleiteten Gelehrte, die auf diesen Feldzgen reiche Anregung erhielten; denn in Asien gab es hochentwickelte Kulturen, vor allen die persische. In den Pflanzstdten verband sich die griechische Kultur 4*

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 58

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
58 Alte Geschichte. also. Selbst Herodes, der von oben Zuschauer war, entsetzte sich; er hieß ihn wenigstens den letzten seiner Söhne schonen. Er aber fluchte seiner Tyrannei; und nachdem er alle Kinder nebst der Frau ermordet hatte, stürzte er sich selbst von der Höhe herab. Trotz solcher Widersetzlichkeit behauptete sich Herodes durch Schrecken und scheinbare Güte auf dem Throne bis an seinen Tod. Unter ihm ist Christus geboren, der Welt Heiland. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erde», und deu Menschen ein Wohlgefallen!" tönte es nun vom Himmel der armen Menschheit zu. Vii. Die Römer. 1. Roms Könige. § 25. Wir kommen zu den Römern in Italien, die unterdessen erstarkt waren, und denen von Gott eine Weltherrschaft zugedacht war, wie solche bis jetzt kaum ein anderes Volk gehabt hat. Italien war in der ältesten Zeit ein Platz, wo sich allerhand Völker stießen. Es geschahen viele Einwanderungen, und eine Menge unabhängiger Staaten entstanden. Am bedeutendsten waren die Etrnsker, im heutigen Toskana, und die Griechen in Uuteritalien, das um ihretwillen Großgriechenland hieß. Zwischen beiden waren Latiner und Sam-niten die wichtigsten Stämme. Latium ist die Landschaft, in welcher das große Weltvolk aufkeimte. Unter seinen 30 Städten, die meist eigene Könige hatten, war auch Alba Longa. Hier stieß Amnlius seinen Brnder Numitor vom Thron; und damit dessen Tochter R h e a Silvia keinen Leibeserben erhalte, machte er sie zur Vestaliu, d. H. zu einer der Jungfrauen, die das heilige Feuer im Tempel der Vesta unterhielten und nicht heirathen durften. Dennoch gebar sie die Zwillinge Romulus und Remus. Die

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1028

1850 - Weilburg : Lanz
1028 Die einzelnen Länder Amerikas. Plata. Zu jenem strömen der Veni (§. 1189), dann der Mamo re und Guaporö, die durch ihre Vereinigung den Madeira bilden; zu diesem geht in südöstlicher Richtung der Pil- komayo. Diese und viele andere Flüsse haben ihre Duellen in diesem Hochlande, dem auch der südöstliche Theil des Titi- kaka-Sees angehört. An der östlichen Grenze ist der soge- nannte See Xa rayes, eigentlich eine über 2000 Qmeil. große und drei Monate hindurch überschwemmte Ebene, welche der Paraguay mit mehreren seiner Nebenflüsse durchzieht. Auch im Innern finden sich noch einige kleinere Seen. §. 1195. Das Klima stimmt im Allgemeinen mit dem von Perlt überein; jedoch ist die mittlere Wärme hier größer, als dorten. Die Grenze des ewigen Schnees beginnt am Illi- mani mit 15,117 bis 15,992 Fuß. Die langdauernden Ucberschwcmmungcn, so wie die unermeßlichen Urwälder bewir- ken eine ungemein feuchte Lust tu den nördlichen und östlichen Ebenen. — Auch die Naturerzeugnisse sind die bei Peru (§. 1190) angeführter!. Ackerbau wird noch in einer Höhe von mehr, als 19,000 Fuß getrieben; groß ist der Reichthum au cdeln Metallen, besonders an Silber. Noch in einer Höhe von 16,000 Fuß werden Gruben gefunden. Die Silberberg- werke von Potosi haben vom I. 1556— 1802 einen Ertrag von 2000 Mist. Gulden gegeben. H. 1196. Die Volksmenge betragt etwa 1 Mist., so daß nur 68 Menschen aus die Qmeile kommen. Ter größte Theil der Bevölkerung besteht aus Indianer n. Diese find entweder Nachkommen der alten Peruaner, oder mit den Ureinwohnern Brasiliens und Paraguays verwandte Volks- stamme. Letztere leben noch größtentherls im Zustande roher Wildheit. Die Zahl der Weißen und Neger lst nicht beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische; auch viele Stämme der Ureinwohner bekennen sich zll derselben. — Die Nachkommen der alten Peruaner, nur den westlichen oder gebir- gigen Theil des Landes bewohnend, stehen auf einer ziemlich hohen Stufe geistiger Kultur. Eure Universität urid einige Gyii.ilasieu sorgen für holdere Bildung.. — Die meisten Bewoh«

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 101

1847 - Berlin : Reimer
101 Neger und in Nord-Amerika die Weißen entschieden vorwiegen. — In Nord-Amerika c. 29, in Süd-Amerika 16-Z-, in Westindien 3^ Mill. Einw.; — 84, 51, 822 Menschen auf 1 lum. — 2. Die Ureinwohner, deren es in N.-Amerika kaum 2, in Mittel-Amerika c. 5, in S.-Amerika über Mill. und in West- indien fast gar keine mehr giebt, zeigen, bei großer Gleichförmigkeit der äußeren Gestalt und der inneren Seelenstimmung, in sprach- licher Hinsicht eine ganz ungemeine Mannigfaltigkeit (vergl. Seite 8 der 3. Abtheil.), jedoch vielleicht nur darum, weil ihre Sprachen mehrentheils noch nicht hinlänglich gekannt sind. — Ziemlich will- kürlich theilt man die Ureinwohner daher in neun Völkergruppen, nämlich: a) Die Polarvölker, zu denen die Lschuktschen, Ale- uten, Eskimo u. a. gehören. b) Die nordwestlichen Völker von Nord-Amerika auf der Nordwest-Küste und den benachbarten Inseln, sowie am Co- lumbia-Strom und seinen südlichen Nebengewässern. — c) Die östlichen und atlantischen Völker von Nord-Amerika: 9 in viele kleine Tribus getheilte Völkerschaften, unter denen die Athapeskow, im N. der Athapeskow-Q. und der Nelson-Mdg., die Algonkin-Lenape (zu denen die Chippeways im W. des Oberen See's, die Delawaren zwischen Hudson und Potomak, die Mohikaner u. a. gehören), die Irokesen und Huronen, näm- lich die sogenannten 5 und 4 Nationen, zu beiden Seiten des Erie- und Ontario-See's rc.; die Sioux, zwischen Missisippi und Mis- souri und zwischen dem Missouri und dem Felsengebirge, die Che- rokees am oberen Tenessee, die Creek (zu denen die Seminolen gehören) aus u. im N. der Halbinsel Florida — die bekanntesten. — d) Die neu-mexikanisch-californischen Völker, vom Osark- Gebirge und Rio bei Norte bis zum californischen Busen und auf der gleichnamigen Halbinsel. — e) Die mittel-amerikanischen Völker, welche ganz all- gemein in die eigentlichen Mexikaner oder Azteken — zwischen dem See von Nicaragua und 37°N.b — und die vielnamigen nicht-aztekischen Völker — im N. und S. der vorigen, aber auch mitten unter ihnen — getheilt werden können. f) Die nördlichen Völker von Süd-Amerika: Karai- den oder Karibäer zwischen dem Orinoco und unteren Maranon, im Orinoco-Delta, im N. des unteren Orinoco, am Küstengebirge

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 102

1847 - Berlin : Reimer
102 von Venezuela und in Guyana; — Ottomaken und Maypu- ren am Orinoco; — 116 Nationen an den Golfen von Pa- nama, Dänen, Maracaibo, so wie auf den Cordilleren von Neu- Granada und Quito; — 16 Nationen am mittleren Maranon und seinen linken Nebenflüssen; — m. a. geringere. — g) Die peruanischen Völker, zu denen die Jnka's, — einst das herrschende Volk in Peru mit sehr gebildeter, weit ver- breiteter Sprache (Quichua), — die Nationen am Ucayale, an den Quellflüssen des Madeira und die Völker von Chaco im W. des mittleren und unteren Paraguay und auf dem linken Ufer die- ses Flusses (Abiponer), gehören. — h) Die brasilianischen Völker, auf der Ost-Seite Amerika's von der Plata-Mündung bis zum Maranon; unter ihnen die Gua- rani, welche durch alle diese weiten Landerstrecken zerstreut sind, und wie die Karaiben und Jnka's einen ungeheuren Verbreitungs- bezirk einnehmen; — außer ihnen noch gegen 60 verschiedene an- dere Nationen. i) Die südlichen Völker von Süd-Amerika, ungefähr vom 26° S.b. bis zum Kap Hoorn. Unter ihnen die merkwürdigen Araukaner (Moluchen oder Chilenen), im W. der Cord, von Chile, — die Patagonen in der gleichnamigen Steppe, — die Pescheräh auf Feuerland und an d. Magalhaens-Straße u.a. m. 3. Die verhältnißmaßig geringe Zahl der amerikanischen Ureinwohner und die dünne Bevölkerung des Erdtheils haben nicht allein in seinen historischen, sondern auch in seinen physischen Verhältnissen ihren Grund, namentlich in der vorherrschenden Me- ridian-Ausdehnnng und der dadurch bedingten klimatischen Sonde- rung, in der Weite seiner Steppen, der Geschiedenheit der West- und Ost-Küsten, dem ursprünglichen Mangel an Hausthieren u. s. w., sodann in der eigenthümlichen Temperamentsstimmung der Einge- borenen. — Sie sind, in Folge dieser Verhältnisse, überall in Ab- hängigkeit von den eingewanderten Europäern, und haben sich ent- weder der Weise ihrer weißen Beherrscher gefügt, und fast alles Eigenthümliche ausgegeben — wie in Mexiko, Guatemala, Theilen von Columbien, Peru und Brasilien, — und leben dann in festen Wohnsitzen von Landwirthschaft und Bergbau, — oder sie erkennen die Oberherrschaft der Weißen, ohne ihre Eigenthüm- lichkeit aufzugeben, — oder sie schweifen, in sehr viele kleine Stämme getheilt, als Jäger in den unermeßlichen Urwaldungen

10. Geschichte des Mittelalters - S. 84

1888 - Wiesbaden : Kunze
84 Erste Periode des Mittelalters. lichen Heilmittel, mit Fasten, helfen, allein sein Körper ging der Auflösung entgegen. Am siebenten Tage seiner Krankheit empfing er das heilige Abendmahl, und am folgenden Morgen (28. Januar 814) verschied er. Mit sterbender Hand machte er über Stirn und Brust das Zeichen des Kreuzes, faltete die Hände und sprach leise mit geschlossenen Augen: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist." Sein Leichnam wurde in vollem Kaiserschmuck und auf goldenem Throne in der von ihm erbauten Münsterkirche zu Aachen beigesetzt, worauf die Gruft zugemauert und versiegelt wurde. Eine Marmorplatte mit der Aufschrift Carolus Magnus bezeichnet jetzt noch seine Grabstätte. Seine Thaten lebten fort, und sein Name erklang in Lied und Sage durch die Jahrhunderte. §. 16. Die Jxauen in tfem eisten $eifa6|'tfiniff ([es Jutfetattei’s. 1. In der ersten Periode des Mittelalters mußte durch die Einfälle barbarischer Völker die Kultur des Abendlandes mit dem Untergange des weströmischen Reiches finken, und der kriegerische Geist jener Zeit, der Begründung neuer Staaten allerdings förderlich, wirkte auf Wohlstand und Bildung höchst nachteilig ein. Dies gilt namentlich für das westliche Europa, wo in Italien, Spanien, Gallien und Britannien neue germanische Reiche entstanden. Die Verhältnis im Orient, wo das griechische Reich sich noch hielt, mußten anders fein, weil dahin die alte Sitte und Bildung sich geflüchtet hatte. Die politischen Verhältnisse des Abendlandes wirkten auch auf die Lage der dortigen Frauen ein. Höhere Bildung dürfen wir bei den Frauen jenes Zeitalters nicht suchen. Sie waren fast ausschließlich auf das Familienleben beschränkt und nahmen an dem Leben und den Kriegsthaten der kampflustigen Männer in der Regel wenig Anteil, obwohl wir auch unter den Frauen einzelne Beispiele von großer Streitsucht, Rachgier und Mordlust treffen. Die Frauen der germanischen Völker beschäftigten sich von jeher vorzugsweise mit dem, was von deutschen Frauen immer mit musterhafter Ausdauer, großer Einsicht und unermüdlichem Fleiße gehandhabt wurde, mit der Leitung und Besorgung des Hauswesens, mit der Anfertigung und Unterhaltung der Kleidungsstücke, mit Weben, Sticken und Nähen, mit der Erziehung der Kinder, mit der Pflege und Wartung der Kranken und Gebrechlichen. Viel trug auch das an Gemüt reiche und für-frommen Sinn empfängliche Geschlecht der Frauen im Abendlande zur Ausbreitung der christlichen Religion bei.
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